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Januar 2013 / unbezahlbar / formatunddruck.de

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Gute Sicht bei jedem Wetter. Mit txframe outdoor sind Sie immer gut aufgestellt.

NEWS Vogt jetzt auch mit Online-Shop Komplexe Druckaufträge bedürfen einer individuellen Betreuung – mit dieser Überzeugung begeistert die Vogt Foliendruck GmbH seit Jahren ihre Kunden. Weil Standardprodukte jedoch oftmals mit www.printspezialitäten: Standardabläufen abzuwickeln der schnelle Draht zu Vogt. sind, steckt hier echtes Einsparpotenzial: Unter www.printspezialitäten.de können Lenticularkarten, Mousepads, Schilder, CLP usw. daher ab sofort online bestellt werden. Mit dem neuen Onlineshop reagiert der innovative Druckdienstleister auf aktuelle Trends und zeigt sich als flexibler Partner in Sachen Druck – auch im Internet.

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NEWS 25 Jahre thamm Thamm feiert das Vierteljahrhundert Was im Jahre 1988 als „Thamm Folienschrift- und Graphik-Service“ begann, ist mittlerweile zu einem der großen Player im Bereich der großformatigen Digitaldrucklösungen geworden: Die Thamm GmbH wird 25! Gefeiert wird das mit einem Tag der offenen Tür: Im Juli sind Kunden, Lieferanten und Freunde des Hauses zu einem Event der Extraklasse eingeladen. Bei kleinen Leckereien und einem spannenden Rahmenprogramm gewährt die Thamm GmbH einen Einblick in die laufende Produktion an der Gorch-Fock-Straße und vermittelt einen Überblick über Arbeitsweise und Angebotsvielfalt des Spezialisten für Großbildkommunikation. Sie sind herzlich eingeladen!

Neuer Stanztiegel bringt jede Idee in die passende Form „Quadratisch, praktisch, gut“ ist in der heutigen Zeit nur noch selten gefragt: Moderne Weiterverarbeitung erfordert eine enorme Flexibilität in Sachen Formgebung. Formvollendet – dank neuem Stanztiegel. Aus diesem Grunde hat die Vogt Foliendruck GmbH aufgerüstet und nennt seit Kurzem einen Stanztiegel „Imperia B“ ihr Eigen. Die Maschine aus dem Hause Raboloni verarbeitet sowohl Karton als auch Wellpappe und Folien aller Art – bis zu einem maximalen Bogenformat von 610 x 860 Millimeter. Vom Thekenaufsteller bis zur Prospektbox, von der Wellpappeneinlage bis zum Puzzle: Die Imperia bringt jeden Kundenwunsch in die passende Form.

Die neue Leichtigkeit der Außenwerbung

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Stabil, wetterbeständig und TÜV-geprüft: txframe outdoor, die neuartige Outdoor-Steele von Thamm lässt keine Wünsche offen. 2,5 Quadratmeter nanobeschichtete Werbefläche lassen Ihre Botschaften abheben, Standard-Terrassenplatten im Fuß sorgen bei Bedarf für die notwendige Bodenhaftung.

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Neu bei tiefenbilder.de: Clipboards und Tischunterlagen

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Bereits seit Anfang 2012 bietet die Vogt Foliendruck GmbH in ihrem Webshop www.tiefenbilder.de eine große Auswahl an Lenticular-Motiven für Privatkunden an. In derzeit acht Kategorien stehen zahlreiche beeindruckende Motive zur Auswahl – von atemberaubenden Landschaften über Auto- und Tiermotive bis zu ausgewählten Kollektionen von Künstlern und anderen Partnern. Neu im Angebot: Schreibtischunterlagen und Klemmbretter mit 3D-Effekten – so macht die Büroarbeit Spaß!

State of the Art: Der Inkjet-Drucker Durst Rhotex 320 gehört zum Modernsten, was die Druckmaschinenindustrie zurzeit zu bieten hat.

Thamm ab sofort mit dem ersten Drucker für den Bereich Industrial Soft Signage Nach Aussagen von Marktforschern wird der digitale Druck von textilen Werbemedien in der nahen Zukunft mit Wachstumsraten von 50 Prozent jährlich rechnen können. Die Thamm GmbH hat diesen Trend schon vor Jahren erkannt und rüstet jetzt ein weiteres Mal auf, um mit der wachsenden Nachfrage Schritt zu halten: Der Inkjet-Drucker Durst Rhotex 320 ermöglicht die Bedruckung einer nahezu grenzenlosen Auswahl an beschichteten und unbeschichteten Polyestergeweben und -gemischen. Wie immer legt Thamm auch bei dieser Investition besonderen Wert auf den Umweltaspekt. Die mit wasserbasierten Rhotex DispersedDyes-Tinten gedruckten Polyestergewebe sind absolut umweltfreundlich, entsorgbar, produzieren keine VOCs und sind daher hautverträglich. Gleichzeitig sind sie nach dem Druck genauso flammhemmend wie davor – eine Grundvoraussetzung für viele Anwendungen im Innenbereich, besonders in öffentlich zugänglichen Gebäuden. Ob Heimtextilien, Wandtapeten oder Mode: Der Durst Rhotex 320 ist immer die richtige Wahl.

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editorial

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So zünden Ihre Ideen den Turbo

Liebe Leserinnen, liebe Leser, was denken Sie, wenn Sie das Wort „umsetzen“ lesen oder hören? Auch die Vogt Foliendruck GmbH erfindet sich permanent neu: Unter Kommt Ihnen zunächst der Erlös einer geschäftlichen Transaktion dem Namen „Mailinghelden“ schickt sie seit Kurzem sechs Superheloder aber die Realisierung einer Idee in den Kopf? Tatsächlich ist den ins Rennen, die sich dem Kampf gegen langweilige Direktmailings Ersteres ohne Letzteres kaum möglich: Wer dauerhaft am Markt verschrieben haben. Mit Folienüberlegern, Wackelbild- und Decoderbestehen will, muss nicht nur über Innovations-, sondern auch über Effekten stehen sie für ein Mailingkonzept, das die Adressaten zur Tatkraft verfügen. Wir alle kennen brotlose Künstler, die vor großarspielerischen Auseinandersetzung mit den Inhalten anregt und diese tigen Ideen übersprudeln, aber nicht über die nötigen Gelder oder somit langfristig in den Köpfen der Zielgruppe verankert. Und weil Kooperationspartner verfügen, um diese auch eine Druckdienstleistung immer nur so gut in die Tat umzusetzen. Und genauso vertraut ist wie dessen Integration in das große Ganze, sind uns deren Gegenteile: echte Arbeitstiere, präsentieren wir Ihnen ab Seite 15 darüber Umsatz ist das Ergebnis die ununterbrochen beschäftigt sind und dabei hinaus „Fulfillment made by Vogt“. von Umsetzung. doch nichts von bleibendem Wert oder kreativem Gehalt schaffen. Echter Erfolg entsteht Passend zum Titelthema stellen wir Ihnen Udo Keller, Managementtrainer erst, wenn beide Extreme zusammenkommen – ab Seite 31 außerdem eine Marke vor, bei der auf die Spuren dieses Erfolges begeben wir uns „Umsetzen“ zur Unternehmensphilosophie mit dieser Ausgabe der format+druck. gehört: Die Röder Zeltsysteme und Service GmbH konzentriert sich seit mehr als 50 Jahren auf Produktion, Verkauf und Vermietung Einer, der nicht nur selber über zahlreiche innovative Ideen verfügt, temporärer Eventlocations für jeden Einsatzbereich. Wie Sie ein ganzheitliches Marketingkonzept auf- und umsetzen, erfahren Sie hingegen sondern mit großer Begeisterung die Ideen seiner Kunden realisiert, in unserer Rubrik „Marketingpraxis“ ab Seite 27. Darüber hinaus präist Andreas Thamm. Aufs Neue unter Beweis stellen konnte er das mit seiner Arbeit für Gondwana, einen Urzeitpark im saarländischen sentieren wir Ihnen auch diesmal wieder die neuesten Informationen aus der Mediaszene (Seite 24f.); ein Porträt des britischen Designers Schiffweiler: Der Auftraggeber stellte ihm ein Modell auf den Tisch und ließ ihm ansonsten freie Hand. Was dabei herauskommt, wenn David Lazenby komplettiert die format+druck zu einem inspirierenden Magazin, das den Turbo in Ihrem Kopf zündet. man der Thamm GmbH diesen kreativen Freiraum lässt, sehen Sie ab Seite 9. Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen

Constanze Wolff

format druck ist das gemeinsame Kundenmagazin der Vogt Foliendruck GmbH und der Thamm GmbH. format+druck erscheint halbjährlich und informiert über Neuigkeiten und Trends rund um Druck und Kommunikation. Ein Abo gibt es unter www.formatunddruck.de oder via QR-Code:

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dezember 2012 / unbezahlbar / formatunddruck.de

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Titel > Georg Design

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21. August 2016

-DIE ZEIT N° X

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05 titelthema

21 sonderbeitrag

27 marketingpraxis

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24 innovation/trends

31 marke

15 thamm

26 glosse

34 cartoon

Von der Idee zur Umsetzung

Abenteuerspielplatz für Erwachsene

Heldenhaftes Direktmarketing

David Lazenby im Gespräch

What's new?

Von der Kunst des ambitionierten Scheiterns

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Die Mischung macht's

Flexibilität als Unternehmensprinzip

impressum format druck

Lippstädter Straße 46 48155 Münster w w w.formatunddruck.de herausgeber Holger Vogt, Vogt Foliendruck GmbH holger.vogt@vogt-druck.de Andreas Thamm, Thamm GmbH at@thamm.de

redaktion, anzeigen, Gestaltung, PrePress Georg Design Lippstädter Straße 46 48155 Münster w w w.georg-design.de redaktion Constanze Wolff Thomas Georg

druck Vogt Foliendruck GmbH Leipziger Straße 100-103 37235 Hessisch Lichtenau w w w.vogt-foliendruck.de Gedruckt auf LumiArt (FSC) 250g/m² und 170g/m² von der Papier Union erscheinungsweise format+druck erscheint zweimal im Jahr

Erfüllungsort und Gerichtsstand Münster Eine Haftung für die Richtigkeit von Ver öffentlichungen kann nicht über nommen werden. Die Veröffent li ch ungen erfolgen ohne Berücksich tigung eines eventuellen Patentschutzes. Auch werden Marken namen ohne Gewähr leistung einer freien Anwendung benutzt. Sonderdrucke einzelner Beiträge dieser Ausgabe können bei format+druck bestellt werden. Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.

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titelthema

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Warum erst Handeln dem guten Gedanken Wert verleiht:

eIne Idee WeITer alS der denkanSToSS

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Neue Ideen sind verführerisch. So wie der Traum vom Auswandern in ein fernes Land, in dem unbegrenzte Möglichkeiten warten. Aber nicht immer reicht die Entschlusskraft, Gedankenspiele auch umzusetzen. Manch einer glaubt sogar, ihm fehle es an Ideen. Dabei wimmelt es in unseren Köpfen vor lauter Geistesblitzen – wir müssen nur die besten davon auswählen und einen Weg finden, sie tatsächlich umzusetzen.

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18. Jahrhundert hatten keine Wahl: Sie hatten ja alles, was sie besaßen, in die Umsetzung ihrer Auswanderungsidee investiert. Ein Zurück gab es nur, falls sie das ganz große Los beim Goldschürfen zogen und als Millionär in die Alte Welt heimkehren konnten. Selbst wenn ihr Plan nicht halten wollte, was er versprochen hatte: wenn sie zur Seekrankheit neigten, gar schiffbrüchig wurden oder nach Ankunft das neue Klima nicht vertrugen. Sie hatten schließlich alles auf eine Karte gesetzt. Sich umsetzungsschwach zu zeigen war undenkbar. Das klingt sehr risikoreich – und das war es auch. Nicht zu vergleichen mit den Risiken der Ideen, mit denen wir uns heute beschäftigen. Die Firmen-Webseite anders aufsetzen. Ein neues Produkt einführen. Den Kunden-Support besser strukturieren. Eine Mitarbeiterzeitschrift herausbringen. Wir wissen: Diese Ideen sind gut und vielleicht sogar überfällig. Aber die Idee zu kultivieren, sprich: sie umzusetzen, wirkt so oft viel weniger attraktiv als schon mit der nächsten Kopfgeburt zu liebäugeln. Das Gras im Garten des Nachbarn scheint immer grüner als das eigene, und die nächste Idee ist immer verlockender als die aktuelle – spätestens, wenn sie Arbeit zu machen droht. Nicht Ideenlosigkeit ist es, die der Innovationskraft eines Unternehmens im Weg steht – sondern die fehlende Entschlusskraft, Ideen umzusetzen. Oder fehlt noch mehr zum Aufbruch ins gelobte Innovationsland?

Welche Ideen sind eine Umsetzung wert? Das Bessere ist der Feind des Guten - das gilt nicht nur im Falle der Glühbirne.

Versetzen Sie sich einmal in die Epoche der Pilgerväter: Stellen Sie sich vor, Sie wollten auswandern, um sich eine neue Existenz in Übersee aufzubauen. Sie haben all Ihr Geld für eine Überfahrt in eine verheißungsvolle Welt zusammengespart. Gratulation: Sobald Sie den Dampfer bestiegen haben, gibt es kein Zurück mehr – Ihre Idee wird also Wirklichkeit. Sie werden fremden Boden betreten, eine Umkehr ist ausgeschlossen. Diese Reise gibt es nur als One-Way-Variante. Ideen, die uns neue Erfahrungswelten erschließen könnten, haben wir ständig. Jederzeit, immerzu – umgesetzt werden jedoch nur wenige. „Ideen an sich sind wertlos“, behauptet Steve Pavlina, US-amerikanischer Autor und Motivationscoach. Denn jeder Mensch habe zahlreiche Einfälle, und wenn sich keine eigene Idee entspinnt, dann suchen – und finden – wir eben Anregungen bei anderen. Angesichts unseres täglichen Ideenreichtums könnten wir andauernd in Aufbruchsstimmung sein: unseren Alltag komplett verlassen oder wenigstens vor die Haustür des Gewohnten treten. Trotzdem schaffen es nur ganz wenige unserer Träume, Realität zu werden. Anders als die Pilgerväter können wir nämlich in den meisten Fällen einfach aufhören, an der Umsetzung unserer Ideen zu arbeiten – für Auswanderer dagegen führte kein Weg mehr vom Schiff hinunter, wenn es erst einmal abgelegt hatte. Oder aber wir beginnen gar nicht erst, eine Idee zu realisieren. Woran liegt das?

Illustration: Shutterstock

Der größte Feind der Idee: die neue Idee Eigentlich will die neue (Ideen-)Welt erforscht, erobert, bebaut und urbar gemacht werden. Aber das ist beschwerlich. Zeitraubend und – im Vergleich dazu, sich dem täglichen Trott zu ergeben – kräftezehrend. Deutlich mehr Arbeit als alles beim Alten zu belassen. Und wer sagt überhaupt, dass Indien als Ziel nicht doch weitaus verlockender ist als Amerika? Oder doch lieber Australien …? Auswanderer im

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Was ist das eigentlich, eine „gute Idee“? Charakteristisch ist: Es gibt eine zumindest minimale Chance, dass ihre Realisierung nicht völlig abwegig ist. Sind Ressourcen für die Umsetzung vorhanden? Gibt es möglicherweise Unterstützer? Wie groß sind äußere Widerstände, die zu überwinden wären? Ist ausgeschlossen, dass eine Umsetzung Mensch oder Natur schaden kann? Sind auf alle diese Fragen zufriedenstellende Antworten gefunden? Gut – dann ist die Zeit für den Unterhosentest gekommen, den erstmals der US-Bestsellerautor Jonah Lehrer beschrieben hat, um gute Ideen von schlechten zu unterscheiden. Eine Eigenheit von uns Menschen ist es, dass wir uns sehr schnell an Dinge gewöhnen. Wir finden es normal, satt zu sein, eine schöne Wohnung zu haben, glücklich in einer Partnerschaft zu leben oder einen Beruf auszuüben, der unser Auskommen sichert. Wir machen uns diese positiven Dinge selten bewusst. Sie haben so wenig Platz in unserem Bewusstsein wie unsere Unterwäsche im Laufe des Tages. Falls Sie Ihre Unten-drunter-Bekleidung in diesem Moment spüren, dann wahrscheinlich, weil das Lesen dieser Zeilen sie ausnahmsweise zurück in Ihr Bewusstsein gebracht hat. Ideen, die uns so schnell aus dem Sinn geraten wie das Unterhosen-Exemplar, für das wir uns am Morgen entschieden haben, sind es nicht wert, umgesetzt zu werden. Sie begleiten ihren Träger eine Weile fast unbemerkt, und es zeigt sich keine Notwendigkeit, Gedanken an sie zu verschwenden. Ideen, die sich umzusetzen lohnen, sind dagegen allgegenwärtig: Sie können unbequem sein, weil sie auf eine Notwendigkeit aufmerksam machen – sie zwicken fortdauernd und drängeln auffordernd. Wenn etwa Verkaufszahlen in den Keller gehen, dann liegt die Idee nahe, mehr Energie in Marketing und Werbung zu stecken; sie lässt sich schwerlich ignorieren. Aber es gibt auch die anderen Ideen – die verführerischen, für deren Vorhandensein es wie für zarte Dessous gute Gründe gibt. Ideen, die im Verlauf des Tages sicherlich nicht vergessen werden, sondern den ganzen Tag an übergeordnete, verlockende Pläne denken lassen. Das sind die Ideen, die bedeutende Entwicklungen oder die Verwirklichung von Träumen in beruflichen und privaten Kontexten anstoßen können.

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Angenommen, Steve Pavlina hat recht und wir alle haben einen Überfluss an Ideen: Möglicherweise nehmen wir ihre Vielzahl deshalb so selten wahr, weil nicht oft eine darunter ist, die den Unterhosentest besteht. Weil wir viele Ideen haben, müssen nicht automatisch gute darunter sein. Wir stehen in Pilgervätermontur in der von Hunger und Kriegen geschüttelten Heimat und ahnen, dass es uns anderswo besser ergehen würde. Leider fällt uns nicht ein, wo dieses „Anderswo“ liegen könnte. Oder mit welchem Transportmittel wir unser Zuhause sinnvollerweise verlassen sollten. Wir wünschen uns eine Veränderung – und können mit keinem unserer Einfälle etwas anfangen. Wir starren unseren Esel an und fragen uns, ob wir darauf ins Nachbardorf umziehen sollten. Aber das nutzt ja voraussichtlich auch nicht viel. Dabei liegt die Lösung so nahe: Wir fragen herum und bitten andere um ihre Ideen. Es gibt wenig Gründe, warum Freunde, Familie und Bekannte ihre Einfälle nicht großzügig teilen sollten – es hapert schließlich in den meisten Fällen nicht daran, Denkanstöße zu entwickeln, sondern daran, sie in die Tat umzusetzen. Pavlina drückt es drastisch aus: Wenn er die Wahl hätte zwischen fünf brillanten, weltbewegenden Ideen und fünf mittelmäßigen Anregungen, deren Innovationskraft nur schwerlich einen Hund hinter dem Ofen hervorlocken würde, die aber garantiert umgesetzt werden würden – er würde sich ohne zu zögern für die langweiligen Einfälle plus Realisierung entscheiden. Bei der Suche nach Ideen, die garantiert auf die Zielgruppe zugeschnitten sind, kommen immer mehr Unternehmen mittlerweile auf eine naheliegende Lösung: Sie fragen ihre Zielgruppen direkt. Umfragen und Abstimmungen sind alte Hüte – außerdem erfordern sie sehr viel innovative Vorleistung vom fragenden Unternehmen. Um herauszufinden, ob der Kunde Alternative A oder B bevorzugen würde, müssen beide Modelle schon einem Kopf innerhalb des Unternehmens entsprungen sein. Besser ist es, die Zielgruppe schon viel früher in die Entwicklungsarbeit einzubeziehen – Lösungen für Probleme finden zu lassen, derer sich das Unternehmen bislang noch gar nicht bewusst war. Der Kaffeehändler Tchibo, der schon lange neben Bohne und Co. ein breites Angebot an Alltagsprodukten im Sortiment führt, betreibt seit einiger Zeit die Internet-Plattform „Tchibo ideas“. Unter HYPERLINK "http://www.tchibo-ideas.de" www.tchibo-ideas.de hat das Unternehmen eine Community zusammengeführt, die Erfahrungen aus dem täglichen Leben miteinander teilt. Aus ihnen leitet das Unternehmen Produktideen ab, die bisher noch nicht auf dem Markt erhältlich sind. Die Plattform ist offen für jeden: für Designer und Entwickler ebenso wie für den Kunden, der einmal pro Woche in seiner Stammfiliale ein Pfund Kaffee kauft. Tchibo stellt es geschickt an, Ideengeber – die von kleinen Alltagsproblemen berichten – mit Problemlösern – Designern und Tüftlern – zusammenzubringen, die den geschilderten Bedarf zu lösen imstande sind. Während des Prozesses der Ideenfindung und des Produktentwurfs fungiert das Unternehmen lediglich als Moderator der Community. Am Ende entstehen dabei im besten Fall Produkte, die wirklich in den Regalen der TchiboFilialen zu finden sein werden. Was für ein genialer Schachzug: Tchibo bekommt Ideen samt Umsetzungskonzept auf dem Silbertablett serviert. Die Ideengeber freuen sich, dass ihr Bedarf an einem noch nicht da gewesenen Produkt gedeckt wird. Und die Tüftler, deren Entwürfe in Produktion gehen, werden von Tchibo namentlich vorgestellt und für ihre Arbeit mit einer Verkaufsbeteiligung belohnt. Alle Beteiligten fühlen sich als Gewinner – aber am meisten profitiert selbstverständlich das Unternehmen, das für minimalen Aufwand riesige Fortschritte in der eigenen Forschungs- und Entwicklungsarbeit macht. Natürlich fallen

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im Auswahlprozess viele eingereichte Designlösungen durch, weil sie nicht umsetzbar sind oder nicht ins Sortiment passen – Aber welchen Hobbybastler, der sowieso aus Spaß am Tüfteln mitgemacht hätte, stört die unbezahlte Arbeit? Produkte aus der Tchibo-ideas-Community, die es bislang ins Regal geschafft haben, sind ein bruchsicherer Blumentopf aus Silikon, ein ergonomischer Eisportionierer oder die Leselampe, die gleichzeitig als Ventilator genutzt werden kann.

Oder: Die Suche im Innern Nicht jedes Produktsortiment ist breit genug aufgestellt, um die eigene Zielgruppe mit den buntesten Ideen in die Weiterentwicklung einzubeziehen. Unternehmen, die auf Expertenwissen basieren oder deren Nische viel enger ist, haben dennoch Möglichkeiten, Ideen zur fruchtbaren Weiterentwicklung aufzuspüren. Das Potenzial zur Optimierung schlummert oft in Köpfen in den eigenen Reihen – und es abzufragen, ist keine neumodische Erfindung, sondern wurde schon 1877 von Alfred Krupp eingeführt. Erstaunlicherweise haben in Deutschland gerade einmal etwa 5.000 Unternehmen ein institutionalisiertes Vorschlagswesen. Und das, obwohl sich die Rentabilität in nackten Zahlen ausdrücken lässt. Das „Forum Ideenmanagement“ des Deutschen Instituts für Betriebswirtschaft in Frankfurt am Main führt regelmäßig Umfragen unter seinen 350 Mitgliedsunternehmen durch, die belegen: Im Schnitt können je Mitarbeiter rund 600 Euro im Jahr eingespart werden, wenn ein funktionierendes Vorschlagswesen aktiv gefördert wird. Etwa 70 Prozent aller eingereichten Vorschläge werden umgesetzt, die überwiegende Mehrheit bezieht sich auf Kleinigkeiten, die in der Summe aber großes Optimierungspotenzial haben. Auf die meisten internen Vorschläge kann die Metallindustrie zurückgreifen: Rund 250 Ideen je 100 Mitarbeiter stehen den Arbeitgebern im Jahr zur Verfügung. Das Institut gibt eine Fachzeitschrift heraus, bietet Schulungen an und prämiert jedes Jahr die besten Mitarbeiter-Vorschläge. Und selbstverständlich bietet es seinen Mitgliedern die Möglichkeit zu einem regen Austausch – so bringen sie sich gegenseitig wiederum auf gute Ideen.

Die besten Ideen haben Ihren Ursprung oft innerhalb des eigenen Unternehmens – ein betriebliches Vorschlagswesen bringt sie zum Vorschein und in volle Fahrt.

Illustration: Georg Design

Wo die guten Ideen schlummern …

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CHECKLISTE Wer sind wir? Was wissen wir? Wen kennen wir? Was ist unser Ziel? rlieren? Was sind wir bereit zu ve ggf. Welche Chance bergen auftretende Krisen? Wer unterstützt uns?

Die beste Idee taugt nichts, wenn ihre Umsetzung nicht strukturiert angegangen wird.

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Zu guter Letzt: die Umsetzung Sorgfältige Planer gestalten die Umsetzung einer ausgewählten Idee Schritt für Schritt. Und das kann selbstverständlich seine Berechtigung haben. Wird sorgfältiges Planen jedoch zum Dogma erklärt, kann es spontane Charaktere ausbremsen, ehe sie die Realisierung auch nur begonnen haben. Und wieder verliert eine Idee an Wert, weil sie nur ein Hirngespinst bleibt! Ein Ansatz, der den Schwung der Begeisterung an der neuen Idee einzubeziehen versucht, ist die „Effectuation“, eine Entscheidungslogik, die Ergebnissen der Entrepreneurship-Forschung entspringt. Wer hungrig ist und gerne in der Küche werkelt, hat demnach zwei Möglichkeiten. Entweder er entscheidet sich, was er zubereiten will, schreibt eine Einkaufsliste, stellt sicher, dass ihm alle notwendigen Zutaten zur Verfügung stehen, und beginnt dann, nach Rezept zu ko-

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chen. Wenn beim Einkaufen oder Kochen kein entscheidender Fehler passiert, wird das Ergebnis eine wohlschmeckende Mahlzeit sein. Die zweite Möglichkeit: Der Hungrige geht an den Kühlschrank und stellt fest, welche Zutaten ihm bereits zur Verfügung stehen. Aufgrund seiner Erfahrungen als Koch kann er einschätzen, was sich aus den vorhandenen Lebensmitteln zubereiten lässt. Falls dafür noch etwas Entscheidendes fehlt, bittet er einen Nachbarn, ihm mit einer Zutat auszuhelfen. Er vertraut seinem Know-how, das er aus früheren Küchenerfahrungen zusammengetragen hat, und wagt auf dieser Basis zu improvisieren. Beide Herangehensweisen können einwandfreie Gerichte hervorbringen. Aber die zweite Variante – die den Effectuation-Ansatz beschreibt – birgt die Chance, dass dabei etwas Neues entsteht. Während unser Denken üblicherweise von der kausalen Folgerung „Nur, was wir vorhersagen können, können wir auch steuern“ beeinflusst ist, lautet der Grundsatz der Effectuation: „Alles, was wir steuern können, brauchen wir nicht mehr vorherzusagen.“ Dabei beruht der Effectuation-Ansatz auf vier Prinzipien: • Zunächst muss ein Unternehmen die Fragen „Wer sind wir?“, „Was wissen wir?“ und „Wen kennen wir?“ klären. Auf den hungrigen Experimentierfreudigen übertragen: Bin ich ein Hobbykoch oder ein Semi-Profi in der Küche, weiß ich, wie das hoch sensible Soufflé gelingen kann – und wohnt in der Nachbarschaft zufällig eine erfahrene Hausfrau, die meine Mahlzeit im Notfall mit Rat und Tat retten könnte? • Nach alten Denkmustern legt ein Unternehmen zunächst fest, welches messbare Ziel es mit einem neuen Projekt erreichen möchte, also welchen Gewinn es optimalerweise erwirtschaften sollte. Anhänger der Effectuation starten ein Projekt deutlich ergebnisoffener: Sie legen fest, welchen Einsatz sie im schlimmsten Fall zu verlieren bereit wären. Für den Effectuation-Koch heißt das: Will er mit dem sündhaft teuren Filet des Koberinds wirklich improvisieren und einen möglichen Verlust in Kauf nehmen? Oder wählt er lieber eine vegetarische Speise, weil ihm verkochter Brokkoli gegebenenfalls weniger wehtut, falls sein Küchen-Experiment ungenießbar wird? • In Krisen Chancen sehen: Das ist das dritte Prinzip der Effectuation. Ungeplantes und Zufälle gelten nie als Störfaktoren – sondern als willkommene Einflüsse, die das Ergebnis formen werden. Wenn das Paniermehl ausgeht, versucht der Hobbygourmet eben eine Panade aus Cornflakes und lässt sich überraschen, ob das Schnitzel so nicht viel knuspriger wird. • Der Effectuation-Ansatz vertraut auf Kooperationen mit Gleichgesinnten, die ihrerseits bereit sind, Mittel einzubringen. Von Anfang an werden Mitstreiter eingebunden. Ohne den Nachbarn, der im Zweifel mit einem Ei und einer Tasse Milch aushilft, geht es beim Improvisieren eben oft nicht.

Hauptsache: Aufbruchsstimmung! Wir haben es so viel besser als die Auswanderer zu Goldgräberzeiten: Wir haben einen fast unbegrenzten Zugriff auf Wissen und Know-how. Wir leben in einem globalen Dorf, in dem wir uns per Mausklick mit dem anderen Ende der Welt vernetzen können. Wir haben die Entscheidungsfreiheit, ob wir minutiös planen oder mutig voranstürmen wollen. Uns stehen Kanäle zur Verfügung, über die wir mit jeder Zielgruppe und jedem potenziellen Partner Kontakt aufnehmen können. Uns platzt fast der Kopf vor Ideenreichtum. Wir müssen nur noch beginnen, unsere unzähligen Ressourcen zu identifizieren und nutzbringend einzusetzen. Und natürlich: den Schwung der Aufbruchsstimmung zu nutzen!

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Thamm und der Freizeitpark Gondwana

Tropische Urwälder, wechselnde Lichtstimmungen, der Geruch von verfaulendem Holz, plötzlich auftauchende Seeskorpione und Raubsaurier: das ist Gondwana, die Urzeit- und Erlebnisattraktion im saarländischen Schiffweiler. Auf dem Gelände eines ehemaligen Steinkohlebergwerks sind seit Dezember 2008 rund 4,5 Milliarden Jahre Erdgeschichte live erlebbar – wesentlich beteiligt am Erfolg des Freizeitparks ist die Thamm GmbH. Mit zahllosen Großformatdrucken und kreativen Einzellösungen leistet das Bonner Unternehmen einen entscheidenden Beitrag zum verblüffend realistischen Eindruck der dargestellten Szenen – die im März eröffnende zweite Halle wird dem Ganzen die Krone aufsetzen.

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Foto: Gondowana

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Die direkt bedruckte Fassade von Gondwana - außer Thamm wagte sich niemand an diese Herausforderung in Sachen Lichtbeständigkeit heran.

Wer sich für Erdgeschichte interessiert, findet in Schiffweiler sein ganz persönliches Paradies vor: Bereits beim Betreten der Eingangshalle wird der Besucher von einem acht Meter hohen und 40 Meter langen Argentinosaurus begrüßt, im Kinosaal begeistert eine Tour de Force vom Urknall bis zu den ersten Lebensformen auf der Erde. Der anschließende Rundgang führt durch zehn verschiedene Erdzeitalter, vom Präkambrium bis zur Oberkreide-Zeit. Der besondere Clou dabei: Jeder Raum wurde so ausgestattet, wie es nach Paläontologen-Meinung in der jeweiligen Zeit ausgesehen hat – und das umfasst nicht nur Pflanzen- und (animierte) Tierwelt, sondern auch Lichtstimmungen und Dufteindrücke.

Urzeit made in Bonn Für den verblüffend realistischen Eindruck ist unter anderem die Thamm GmbH verantwortlich: Gemeinsam mit Dienstleistern aus der ganzen Welt setzte das Bonner Unternehmen die Ideen eines Mit Modellen dieser Art forderte der Investor die privaten Investors um, Thamm GmbH heraus. der sich mit Gondwana einen Kindheitstraum erfüllt. „Das Projekt ist nicht nur für die Besucher, sondern auch für uns ein echtes Abenteuer“, kommentiert

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Geschäftsführer Andreas Thamm. Woran das liegt? „Eine größere Freiheit in der Umsetzung kann man als Dienstleister eigentlich nicht haben – der Investor stellt uns ein Modell auf den Tisch und lässt uns machen.“ Was dabei herauskommt, sind echte Prototypen: „Alles, was wir für Gondwana umsetzen, hat es so noch nie gegeben“, erläutert Thamm.

Hier stimmen Optik, Akustik und Sicherheit Noch vor dem Betreten der ersten Halle wird der Besucher von einer Thamm-Arbeit begrüßt: Die komplette Fassade wurde direkt bedruckt – ein Auftrag, den sich keiner der Wettbewerber zutraute. „Bei einem Projekt mit derart langer Laufzeit ist die Lichtbeständigkeit der Fassade von enormer Bedeutung“, erläutert Thamm die Zurückhaltung anderer Dienstleister. Auch innerhalb der einzelnen Räume reiht sich ein Thamm-Projekt ans andere: Das komplette Wegeleitsystem stammt aus Bonn, und auch sämtliche Hintergründe für die verschiedenen Erdzeitalter wurden hier produziert. „Hier galt es, viele verschiedene Gewerke miteinander zu koordinieren und zahlreiche Vorgaben in Sachen Optik, Statik und Brandschutz zu beachten“, führt Thamm aus. So sind die verschiedenen Hintergründe beispielsweise so verspannt, dass sämtliche Anschlussstellen hinter Felsen versteckt sind. Im unteren Bereich wurden zusätzlich Schallschutzmaterialien verarbeitet, damit der Dinosaurier aus einem Raum nicht im nächsten Zeitalter zu hören ist. Auch für die Kreation verschiedener Himmelsstimmungen zeichnet das Bonner Unternehmen verantwortlich.

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Acht Meter hoch und 40 Meter lang: Der Argentinosaurus in der Gondwana-Eingangshalle.

Thamm kreiert den Himmel Auf ein besonderes Highlight dürfen die Besucher sich ab März freuen: Dann eröffnet eine weitere, 1.500 Quadratmeter große Halle, in der die Zuschauer Teil einer Live-Szene werden, statt nur einen Film anzuschauen. Auf künstlichen Baumstämmen sitzend, verfolgen sie den 20-minütigen Kampf zwischen zwei lebensecht nachgebauten Dinosauriern – unter einem Himmel aus dem Hause Thamm. „Unsere Aufgabe war es, einen riesigen, natürlich gewölbten Himmel zu produzieren – wir hatten drei Monate Zeit und lediglich eine Idee im Kopf“, legt der Geschäftsführer die Herausforderung dar. Relativ schnell war klar: Die zunächst angedachte muschelförmige Auskleidung der Halle war aus Zeit- und Kostengründen nicht realisierbar. So flog David Lazenby (siehe Seite 21ff.) nach Kenia und erstellte eine Serie von Fotos, die später am Computer zu einem Riesenhimmel zusammenmontiert wurden. Diesen Himmel druckte Thamm auf Stoff und kleidete die Halle von innen damit aus – dazu galt es jedoch zunächst, zwei weitere logistische Herausforderungen zu bewältigen. Speziell entwickelte Profile wurden so mit dem Stoff umwickelt, dass keine Lücken im Motiv entstanden und das Bild vollkommen rasterfrei auf

Wände und Decken gebracht werden konnte. Für den Übergang zwischen beiden ließ Thamm sich ebenfalls etwas Besonderes einfallen: Riesige Hohlkehlen aus glasfaserverstärktem Kunststoff wurden in den Ecken angebracht und schafften so einen fließenden und naturgetreuen Übergang zwischen Wänden und Decke. Friedrich Rom, Lichtdesigner am Wiener Burgtheater, überprüfte das unterschiedliche Reflektionsverhalten von verklebtem und verspanntem Stoff und stellte so sicher, dass das dreidimensionale Himmelserlebnis durch keinerlei Außeneinflüsse getrübt wird.

… und sogar das All Bei einem Projekt von solchen Ausmaßen sind die weiteren GondwanaNeuheiten nur noch Randerscheinungen. Die naturgetreue Urzeit-Szene wird nämlich flankiert von verschiedenen Szenen der Menschheitsgeschichte – von einem ägyptischen Grab über die industrielle Revolution bis zur ersten Mondlandung. Auch hier hat Thamm seine Finger im Spiel und sämtliche Hintergründe gestaltet. Für die Mondlandung beispielsweise wurde lichtschluckender Samt eingesetzt, der von Tausenden kleiner lichtleitender Glasfiberkabel durchsetzt ist – so entsteht ein beeindruckend realistischer Eindruck des Flirrens im All. Andreas Thamm ist sich sicher: „Das wird nicht das letzte Projekt gewesen sein, das wir für Gondwana abgewickelt haben.“ Sicher aber ist: Das Bonner Unternehmen wird sich dem Abenteuer Gondwana immer wieder mit großer Begeisterung widmen und somit zur Begeisterung der Besucher beitragen.

> 2008 wurde die Urzeit- und Erlebnisstätte Gondwana im saarländischen Schiffweiler eröffnet – zahlreiche Elemente der verblüffend realistischen Reise durch die Erdgeschichte stammen aus dem Hause Thamm. > Das Wegeleitsystem und sämtliche Hintergründe sind Einzellösungen, die das Bonner Unternehmen unter besonderer Berücksichtigung von Optik, Akustik und Sicherheit entwickelt hat. > Besonders stolz ist Thamm auf das gigantische dreidimensionale Himmelserlebnis in der gerade gebauten zweiten Halle: Dieser Himmel überspannt die 20-minütige Inszenierung eines Saurierkampfes und bedurfte der Bewältigung zahlreicher logistischer Herausforderungen. Von Kenia nach Schiffweiler: Für Gondwana holte Thamm den Himmel auf die Erde.

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Fotos: Thamm

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Neu in der txframe-Familie: Outdoor-Steelen

naCh deM SoMMer IST vor deM SoMMer Werbetreibende sind antizyklisches Denken gewöhnt – so ist die Wintersaison der beste Zeitpunkt, den neuesten Sommer-Trend aus dem Hause Thamm zu präsentieren. Mit dem neu entwickelten Outdoor-Display ist das bewährte txframe-System jetzt auch für den Außenbereich erhältlich – die langjährige Erfahrung des Bonner Unternehmens sowie die bereits erfolgte TÜV-Abnahme stehen für eine Lösung, die in Sachen Ästhetik, Funktion und Sicherheit keine Wünsche offen lässt.

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An txframe kommt keiner vorbei: Das multifunktionale Wechselrahmensystem kommt überall dort zum Einsatz, wo flexible und aufmerksamkeitsstarke Lösungen gefragt sind.

txframe für den Außeneinsatz Ganz neu in der txframe-Familie ist jetzt eine Outdoor-Steele, mit der das bewährte System auch in der Außenwerbung zum Einsatz kommt. Auf einer Fläche von 1,00 x 2,54 Meter ist ausreichend Platz für aufmerksamkeitsstarke Werbebotschaften. Ein speziell entwickelter Stoff sorgt mit seiner Nanobeschichtung dafür, dass diese Botschaften den Einflüssen von Wind und Wetter trotzen. Der Fuß nimmt Standard-Terrassenplatten auf und lässt sich somit den individuellen Anforderungen entsprechend beschweren. „Stabil und wetterbeständig ist das neue Display eine perfekte Alternative zu herkömmlichen Lösungen im Außenbereich“, kommentiert Thamm-Marketingleiter Michael Bete.

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Individuelle Leuchtkästen für Messe, PoS oder Event Wer nicht immer ein halbes Jahr im Voraus plant, wird bei Thamm natürlich auch in der dunklen Jahreszeit fündig: Selbstverständlich sind sämtliche Innenraum-Lösungen auch in einer beleuchteten Variante erhältlich. Die dafür eingesetzten LED-Powerriegel ermöglichen Energieeinsparungen von bis zu 70 Prozent und bestechen durch geringe Wärmeentwicklung, hohe Lebensdauer und niedrige Wartungskosten. Sie sind mit Steckern aneinander befestigt und können so jederzeit unkompliziert in einem neuen Kasten eingesetzt werden. In Sachen Farbtemperatur und Helligkeit sind den Kundenvorstellungen keine Grenzen gesetzt, und auch die Größe der Präsentationsfläche ist nahezu unbegrenzt: Nur eine Seite des Rahmens ist auf fünf Meter limitiert, die andere kann in der Länge individuell variieren. Und wer lieber auf Glas statt auf Textil setzt, dem steht ab sofort auch eine beleuchtete Acrylglasvariante zur Auswahl.

Fotos: Thamm / shutterstock.com

Treue Thamm-Kunden werden es wissen: Bereits seit Jahren steht der Name „txframe“ für hochwertige Lösungen in den Bereichen Point of Sale, Messe- und Ladenbau. Dahinter steckt ein multifunktionales Wechselrahmensystem, das mit hochwertigen Textildrucken bespannt wird. Der Clou dabei: Die faltenfreien Drucke lassen sich auch vom Laien innerhalb weniger Minuten auswechseln und ermöglichen Lösungen für nahezu jeden Einsatzzweck – an der Wand, an der Decke, als Raumteiler, einseitig oder doppelseitig bespannt, als Großfläche oder amorphes Gebilde.

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Im wahrsten Wortsinn ein Highlight: die LED-Variante von txframe.

Neue Ideen, traditionell gut

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„Mit jeder Innovation halten wir die txframe-Familie für komplett“, kommentiert Michael Bete, „aber dann fordert ein neuer Kundenwunsch uns heraus, eine weitere Speziallösung zu entwickeln und das Portfolio so immer weiter zu vergrößern.“ Was als zweidimensionale Lösung zur Präsentation von Textildrucken seinen Anfang genommen hat, ist mittlerweile ein multifunktionales System zur Realisierung individuell gefertigter Erlebniswelten – bis hin zur Umsetzung komplexer amorpher Formen. Auf eines können die Kunden sich jedoch bei aller Variabilität verlassen: Sämtliche Produkte aus dem Hause Thamm folgen dem Nachhaltigkeitsgedanken, ohne Abstriche in Sachen Qualität zu machen. Für txframe kommen ausschließlich nach Öko-Tex Standard 100 (Produktklasse IV) zertifizierte Stoffe und wasserlösliche Tinten zum Einsatz, gleichzeitig zeichnen die Drucke sich durch Waschbarkeit und UV-Beständigkeit aus – das verlängert die Werbewirkung und sichert die Investition des Kunden.

> Und wieder hat das Profilsystem txframe Zuwachs bekommen: Mit einer stabilen, wetterbeständigen und TÜV-geprüften Outdoor-Steele komplettiert die Thamm GmbH die Produktfamilie um eine Lösung für den Außenbereich. > Aber auch für die dunkle Jahreszeit oder Innenräume wartet das Bonner Unternehmen mit einer Innovation auf: txframe LED setzt Werbebotschaften mit Licht in Szene – und spart bis zu 70 Prozent Energie gegenüber klassischen Lösungen. > Sämtliche Lösungen bestechen durch bewährte Thamm-Qualität – von der komplett nachhaltigen Produktion bis zur UV-Beständigkeit.

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Ein starker Auftritt mit Mr. Redeye, Flower Girl und Co.

voGT auf heldenhafTer dIrekTMarkeTInG-MISSIon In Zeiten von Reizüberflutung und überquellenden Briefkästen braucht es einen ganz besonderen Eyecatcher, um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu fesseln – das gilt für die Vogt Foliendruck GmbH genauso wie für deren Kunden. Auf den Mailingtagen in Nürnberg ging das Unternehmen daher mit einem vollkommen neuen Konzept an den Start: Mtit den Mailinghelden schickt Vogt gleich sechs Kämpfer zur Rettung des Dialogmarketings in den Kampf.

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The Strip Ihre Namen: Mr. Mask, Ms. Flashlight oder The Strip. Ihre Mission: Langweilige Mailings zu einem echten Hingucker zu machen. Hinter jedem Helden steckt ein aufmerksamkeitsstarker Effekt, der den Spieltrieb des Lesers herausfordert und so zur Auseinandersetzung mit der transportierten Botschaft animiert. Wie das im Einzelnen aussieht, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.

Mr. Redeye Mit diesem Mailing bekommen Ihre Kunden den Durchblick: Wer mit einer roten Folie über den Text fährt, erkennt in einem wilden Buchstaben-Wirrwarr genau die Worte, die zum Erfolg führen. Zahleiche Testläufe haben gezeigt, dass die Empfänger extrem reaktionsfreudig auf diese Form des Mailings reagieren – kaum jemand kann sich dem Spaßfaktor des Ganzen entziehen. Beim Betrachten entsteht eine kreative Brücke, die deutliche Handlungsimpulse auslöst, spielerisch und nahezu nebenbei werden Inhalte vermittelt. Besonders gut ist der Rotfilter-Effekt für Gewinnspiele und andere verkaufsfördernde Aktionen geeignet. Selbstverständlich lässt das Ganze sich auch mit anderen Folienfarben umsetzen, auch die Integration in eine Produktpräsentation oder individuelle Formatwünsche lassen sich realisieren.

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Nichts zieht unser Auge so sehr an wie ein bewegtes Bild. Mit The Strip macht der Betrachter die Bewegung selbst: Das Mailing wird in eine Decoder-Folie eingesteckt, beim Herausziehen beginnen die auf dem Mailing aufgebrachten Motive sich wie von Geisterhand zu bewegen. Hier kommt eine der einfachsten Formen aus der Wackelbildtechnik zum Einsatz – und wir alle wissen noch aus Kindertagen, wie schlecht man sich der Anziehung eines Wackelbildes widersetzen kann. Von der Illustration bis zum Schriftzug: The Strip versetzt jeden Adressaten ins Staunen. Und natürlich wirkt er auf Wunsch auch auf anderen Medien – wie Anzeigen, Broschüren oder Produktverpackungen.

Flower Girl Flower Girl liegt die Gesundheit aller Lebewesen am Herzen – deshalb kommt sie mit einem praktischen Gießanzeiger daher. Der in das Mailing integrierte Waterstick bekämpft trockene Werbung und verdurstende Zimmerpflanzen auf einen Schlag: Einmal in die Blumenerde gesteckt, zeigt er künftig immer an, wann die jeweilige Pflanze mit Wasser versorgt werden muss. Der Mehrwert dieses Responseverstärkers liegt klar auf der Hand: Der Kunde steckt den Gießanzeiger zu seiner Pflanze und rückt die darauf angebrachte Werbebotschaft damit eigenständig in seinen Fokus (und den seiner Besucher). Damit lassen sich deutlich mehr Kontaktpunkte erzielen als mit einer Zeitschriftenanzeige!

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Mr. Mask Dieser Mailingheld kommt mit einem Folienüberleger-Effekt daher, der gewissermaßen einen doppelten Boden in Ihre Werbebotschaft integriert. Auf gleicher Fläche überzeugen Sie so gleich zweimal: mit dem eigentlichen Mailing und der darüberliegenden Folie. Der VorherNachher-Effekt bleibt im Gedächtnis der Zielgruppe haften und sticht somit aus dem Wust an täglicher Post heraus. Auf Wunsch kann die Folie auch in eine Stanzung eingesteckt werden, sodass ein 3D-Effekt entsteht – dieser Aufsteller wird nicht so schnell in der „Ablage P“ verschwinden!

Ms. Flashlight Ähnlich wie Mr. Redeye verschafft auch Ms. Flashlight Ihren Lesern den Durchblick – diesmal allerdings mit einer gedruckten Taschenlampe. Wird diese unter die Folie geschoben, bringt sie Licht ins Dunkel und rückt Ihre Produkte oder Dienstleistungen ins Rampenlicht. Auch dieser Effekt setzt auf Neugier und Spieltrieb des Empfängers. So kommt er am Ausprobieren einfach nicht vorbei und setzt sich intensiv mit der transportierten Botschaft auseinander. Besonders gerne entfaltet Ms. Flashlight ihre Superkräfte in Anzeigen, Gewinnspielen, Produktpräsentationen und anderen verkaufsfördernden Aktionen. Sie sehen: Wie in jeder Superhelden-Welt gibt es auch bei den Mailinghelden für jedes Einsatzgebiet den dazu passenden heldenhaften Spezialisten. Und ebenfalls typisch für echte Superhelden: Kein Problem bleibt ungelöst – im Zweifelsfalls über die Mailinghelden-Hotline 05602-93890.

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Framer Ob an der Wand, auf dem Kaminsims oder dem Nachttisch: Vieles, was uns wirklich am Herzen liegt, stecken wir in einen Rahmen. Mit dem Framer werten Sie Ihre Botschaft durch einen Bilderrahmen auf und heben sich dadurch von der Flut an austauschbaren Werbebriefen ab. Der Clou daran: Durch eine Perforation auf der Rückseite kann der Empfänger einen Aufsteller ausklappen und benötigt so noch nicht einmal Hammer und Nagel, um Ihr Motiv dauerhaft in sein Blickfeld zu rücken. Dieser Mailingheld engagiert sich besonders gern in Kombination mit Wackelbildern, Kalendern oder Produktpräsentationen.

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> Eine Flut von austauschbaren Werbebotschaften im Briefkasten macht den Einsatz von neuen und ungewöhnlichen Mitteln im Dialogmarketing notwendig. Mit den Mailinghelden hat die Vogt Foliendruck GmbH ein Konzept entwickelt, das auf sechs starke Effekte setzt. > Hinter Namen wie Ms. Flashlight, Mr. Mask oder Flower Girl verbergen sich aufmerksamkeitsstarke Mailingideen, mit denen das Interesse der Zielgruppe garantiert ist – vom Taschenlampeneffekt über den Folienüberleger bis zum Wackelbild. > Die dahinterstehende Superhelden-Welt lässt sich unter www.mailinghelden.com besuchen.

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Fulfillment bei der Vogt Foliendruck GmbH

Illustration: Shutterstock

Mehr als ein funktionierendes Rädchen im Getriebe Viele Druckdienstleister bedienen ihre Kunden nach klassischem Prinzip: Sie wickeln einen Auftrag fehlerfrei ab und erweisen sich damit als perfekt funktionierendes Rädchen im Getriebe der Mediaproduktion. Für Blicke über den Tellerrand bleibt dabei meist keine Zeit, der Fokus auf das große Ganze wird von Agenturen, Verlagen und Produktionern schmerzlich vermisst. Dass es auch anders geht, beweist die Vogt Foliendruck GmbH.

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Alles an einem Ort: In Hessisch Lichtenau befinden sich sämtliche am Druckprozess beteiligten Gewerke unter einem Dach.

Mit dem Begriff „Fulfillment“ (englisch für „Erfüllung“) wird die Gesamtheit sämtlicher Aktivitäten bezeichnet, die nach dem Abschluss eines Vertrages der Belieferung des Kunden dienen. Beim Krämer an der Ecke ist das ganz einfach: Der Kunde bestellt ein Pfund Butter und bekommt dieses ausgehändigt – ein besonders servicebereiter Ladenbesitzer gibt eventuell sogar noch eine kostenlose Tragetasche dazu. Spannend wird es aber erst, wenn der Kunde nicht nur ein Pfund Butter, sondern sämtliche Zutaten für einen Pflaumenkuchen erwerben will. Entweder läuft er nun so lange von Laden zu Laden bis er alle Bestandteile zusammen hat, oder sein Krämer legt so viel Wert auf Service und Kundenbindung, dass er sich die Einkaufsliste geben lässt und sämtliche Zutaten in den umliegenden Geschäften für ihn besorgt. Die Königsdisziplin sieht aber so aus: Der Krämer wirft einen Blick auf die Einkaufsliste und erfüllt nicht einfach jeden einzelnen Produktwunsch des Kunden, sondern behält den kompletten Backprozess im Hinblick auf ein optimales Endergebnis im Auge. Und weil er sich mit der perfekten Kuchenzusammensetzung viel besser auskennt als

die meisten seiner Kunden, kann er das zur Saison passende Obst empfehlen und auf die deutlich bessere Glasur hinweisen.

Den Gesamtprozess im Blick Übertragen auf den Druckprozess bedeutet das: Nicht der ist der beste Dienstleister, der das gewünschte Produkt fehlerfrei liefert. Auch wer „alles aus einer Hand“ verspricht, liefert oft nicht mehr als das: viele fehlerfreie Einzelteile, deren Zusammensetzung aber dem Kunden überlassen bleibt. Echtes Fulfillment jedoch bedeutet, jederzeit den Gesamtprozess und das gewünschte Ergebnis im Blick zu haben. Im Idealfall profitiert der Kunde so von Know-how und Erfahrung des Dienstleisters und spart damit Zeit, Geld und Nerven. „Fulfillment umfasst bei uns sämtliche Aktivitäten rund um den Druckprozess – von der Beratung am Telefon oder beim Kunden vor Ort über Materialbeschaffung, Logistik- und Lagerservice, Konfektionierung, Versandabwicklung, Zeit- und Zahlungsmanagement bis hin zu umfangreichem Reporting“, erläutert Geschäftsführer Holger Vogt. Im Bedarfsfall werden ergänzende Dienstleistungen hinzugekauft, sodass ein echter Allround-Service gewährleistet ist. „Besonderen Wert legen wir darauf, dass ein Projektmanager jederzeit den Überblick über das große Ganze behält und als Schnittstelle zum Kunden fungiert“, erläutert Holger Vogt. „So stellen wir sicher, dass wirklich sämtliche Produktionsschritte lücken- und reibungslos ineinandergreifen.“

Wer den Überblick behalten möchte ...

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Fotos: Vogt

... verliert auch das kleinste Detail nicht aus dem Blick.

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... und Logistik ....

Umfassendes Know-how in Sachen Lagerung ....

... macht Vogt zum perfekten Partner auch für Ihren Druckauftrag.

Projektplanung im Dialog mit dem Kunden

Verpacken

• Konzept-Entwicklung nach Kundenwünschen • Projekt-Koordination • optimale Zeit- und Mengenplanung • Budgetplanung • effiziente Ressourcenplanung • Projekt-Kontrolle

• je nach Anforderung des Kunden • Annahme von Bestellung per E-Mail, Internet oder Fax • Materialien kommissionieren und versandfertig machen, in entsprechender Kartonage nach Kunden-Vorgaben • Portooptimierung

Materialbeschaffung • Beschaffung von Briefhüllen, Versandtaschen, Kartonagen • Organisation von Give aways, Mailingverstärkern etc.

Druck und Weiterverarbeitung • Druck auf Papier und Folie • Schneiden, Stanzen, Schweißen, Bohren und Kaschieren

Lagerung • Einlagerung von Materialien • Wareneingangs- und Warenausgangskontrolle • monatliche physikalische Zählung, Inventur

Konfektionierung • manuelle Kuvertierungen aller Art • Verpacken von Warenproben • Einlegen von Beilagen • manuelles Ankleben von Postkarten

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Adressieren • auf Briefhüllen, Versandtaschen, Zeitungen, Katalogen • per Direktadressierung • auf Haftetiketten • inklusive Personalisierung

Versand • Freimachung mit Freistempler • Absenderstempelung • Versand portooptimiert als Infopost Standard bis Maxi, Infopost schwer etc.

ShorT-CuT > Bei der Vogt Foliendruck GmbH ist Fulfillment mehr als das fehlerfreie Abarbeiten eines Druckauftrags: Hier behält man jederzeit den Blick fürs große Ganze und spart so Zeit, Geld und Nerven des Kunden. > Der Vogt-Service erstreckt sich dabei von der individuellen Beratung über Materialbeschaffung, Logistik- und Lagerservice, Konfektionierung, Versandabwicklung, Zeit- und Zahlungsmanagement bis hin zu umfangreichem Reporting.

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„Ich habe so viele Ideen, dass ich nachts manchmal nicht schlafen kann“ Die Länge seiner Interviewantworten ist symptomatisch für das übersprudelnde Gehirn von David Lazenby. Als Designer naturgetreuer Lebenswelten für Zoos, Freizeitparks und Co. hat der 48-Jährige sich weltweit einen Namen gemacht. Im Interview mit format+druck erläutert er die Philosophie hinter seiner Arbeit und spricht über die Herausforderungen bei der Erstellung von begehbaren Phantasiewelten.

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Foto Tony Pidgeon

Prähistorische Winterwaldlebenswelt im Gondwana Prähistorium.

f+d: Herr Lazenby, auf Ihrer Webseite bezeichnen Sie sich als „Designer lebensnaher Habitate und Lebenswelten für Zoos, Aquarien, Naturparks, botanische Gärten und Museen”. Woher kommt diese ungewöhnliche Leidenschaft? Lazenby: Ich habe in den späten Achtzigern als Designer für Film und Fernsehen angefangen. Mir hat es Spaß gemacht, gut arrangierte, interessante Räume mit Atmosphäre, Tiefe und dem wirklichen Gefühl des „Dabeiseins“ zu schaffen. Dazu hatte ich seit meiner frühen Kindheit immer ein mehr als David Lazenby, Creative Director vorübergehendes Interesse an der und Inhaber von Lazenby Design Natur. Mitte der Neunziger wurde ich Associates auf Fotografiegefragt, ob ich im Rahmen eines ZooExpedition zur Erforschung und Dokumentation von Eishöhlen an projekts bei Forschungs- und Feinarbeiten zu einem großen Regenwaldeinem Gletscher in Neuseeland. habitat mitarbeiten würde. Ich war so begeistert von dieser neuen, aufregenden Art und Weise, Menschen inmitten einer Stadt in Europa ein weit entferntes Land näher zu bringen, dass ich nach einem halben Jahr voll in den Bereich der Herstellung von Lebenswelten eingestiegen bin. f+d: Die Schaffung naturgetreuer Lebenswelten erfordert mehr als nur die Fähigkeit, die Natur zu kopieren. Welche besonderen Herausforderungen gilt es bei dieser Arbeit zu bewältigen? Lazenby: An der Schaffung lebensnaher Lebenswelten sind so viele Disziplinen beteiligt – von Architektur bis Innenausstattung, von Landschaftsgestaltung bis Wasserwirtschaft, die Liste ist fast endlos. Oft müssen wir beim Design die Bedürfnisse lebender Pflanzen und Tiere berücksichtigen. Außerdem müssen wir die Wartung und alle techni-

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schen Leistungen wie Klimaanlage, Heizung, Kühlung, Belüftung, Wasserfilterung, Stromversorgung und computergesteuerte Kontrollsysteme berücksichtigen. Alle diese Elemente werden in die kreativeren Bestandteile der nachgemachten Oberflächenformen und die anderen Landschaftsarbeiten integriert oder darin versteckt – und dazu kommen noch Stimmungs-, Klang-, Geruchs-, Spezialeffekte und Beleuchtung. f+d: Wie managen Sie diese Komplexität? Wie sieht ein typischer Prozessablauf aus? Lazenby: Kein Projekt ist gleich, man kann es immer auf verschiedenen Arten anfangen. Meist passen wir die Methodik an Ausstellungsart und Kunden an. Wichtigster Faktor für uns ist es, alles präzise zu visualisieren – genau so wie das echte Werk, das wir für den Kunden anfertigen wollen. Neben künstlerischen Zeichnungen und technischen CAD-Zeichnungen verwenden wir dazu oftmals Modelle. Einige sind 3D-Computermodelle, wir erstellen aber auch reale Maßstabsmodelle, damit alle Elemente in den Raum oder zueinander passen. Visuelle Eindrücke können so ermittelt und die gesamte visuelle Zusammensetzung verifiziert werden. Die Modelle werden oft direkt in der Planungsphase des Projekts gebaut und anhand der Entwicklung von Ideen und Inhalten ständig aktualisiert. Die ganzen Designdokumentationen und technischen oder detaillierten Zeichnungen danach entstehen auf der Grundlage dieser Modelle. Als detailgetreue Darstellungen der fertigen Lebenswelt oder Ausstellung sind sie grundlegendes Werkzeug für die präzise Kostenberechnung des Baus und der Umsetzung des Projekts und dienen darüber hinaus dazu, mit dem Kunden lange vor deren Bau durch eine Ausstellung „zu gehen“. f+d: Und woher stammen Ihre immer wieder neuen Ideen? Was inspiriert Sie? Lazenby: In meiner Bibliothek habe ich über 100.000 detailgetreue Fotoaufnahmen – aus 52 Ländern auf allen sieben Kontinenten. Und das Gute daran ist, dass ich sie alle selbst gemacht habe: Seit ungefähr 20 Jahren bin ich professioneller Natur- und Tierfotograf. Zuerst

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war es ein Hobby, dann wurden meine Fotos immer öfter in Büchern, Zeitschriften und Kalendern veröffentlicht, so dass ich daraus einen Beruf gemacht habe – das Ganze natürlich immer zwischen den Designprojekten. Auf meinen Reisen habe ich Regenwälder, Wüsten, Savannen, Gebirge, Canyons, unterirdische Höhlen, tropische Riffe und Polarregionen gesehen. Hauptpunkt ist jedoch, dass ich an allen Orten, die ich wiedererschaffe, schon einmal gewesen bin. Ich glaube fest daran, dass man in der Lage sein muss, den „Kern“ eines Orts festzuhalten, um daraus eine naturgetreue Lebenswelt zu erschaffen. Deshalb gibt es nichts Besseres, als diese Lebenswelt persönlich erlebt und eingeatmet zu haben! f+d: Sehen Sie sich eher als Künstler oder als Handwerker? Warum? Lazenby: Eine schwierige Frage. Ich denke, ich bin beides. Als Künstler arbeite ich immer direkt oder sehr eng mit dem Design zusammen, aber Handwerker bin ich eher in dem Sinne, dass mein Team und ich als Art Director arbeiten, also die verschiedenen Prozesse der Fertigung und Montage überwachen. Wir sehen allen über die Schulter, damit wir am Ende wirklich das gewünschte Ergebnis oder den gewünschten Effekt bekommen. Oft legen ich oder mein Team auf der Baustelle selbst Hand an, nehmen Werkzeug oder Farbpinsel, um noch den „letzten Schliff“ oder ein Detail hinzuzufügen. Der Canyon im Gondwana Prähistorium.

f+d: Was bedeutet „Erfolg“ für Sie? Lazenby: Ich besuche zum „Leute gucken“ oft meine eigenen Ausstellungen. Ich bin glücklich, wenn ich ein Lächeln auf Gesichtern der Menschen sehe und wie sie anscheinend fasziniert oder aufgeregt auf etwas zeigen. Unser Ziel ist es, Emotionen und Interesse bei Menschen aller Altersgruppen zu wecken. Wenn ich eine Ausstellung designt habe, die jemanden begeistert, oder wenn jemand dabei mindestens eine neue Tatsache erfahren hat, dann denke ich schon, dass ich Erfolg hatte. Wenn ich es geschafft habe, durch das Erlebnis des Besuchers dessen Mitgefühl für die Wildnis oder eine bestimmte Tierart zu wecken, bin ich sehr zufrieden. f+d: Auf welches Projekt sind Sie stolz? Lazenby: Ich bin von Natur aus kritisch mit meiner eigenen Arbeit, meine Ausstellungen scheinen für mich nie richtig vollständig zu sein. Ich habe manchmal das Problem, dass ich nicht weiß, wann Schluss ist, weil ich immer „noch ein Detail“ hinzufügen will. Meine beste Arbeit in dem Sinne wären dann der Tropenbau und die Aquarien, die ich für die California Academy of Sciences in San Francisco designt habe. 2008 habe ich den International Design Excellence Award für meinen Beitrag zu diesem Projekt erhalten. In Deutschland bin ich am meisten mit den sehr detailgetreuen und stimmungsvollen Lebenswelten im ersten Abschnitt des Gondwana Prähistoriums zufrieden. f+d: Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus? Welche Projekte liegen als nächste an? Lazenby: Derzeit arbeiten wir am zweiten Abschnitt des Gondwana Prähistoriums in Schiffweiler, der im Frühjahr 2013 eröffnet wird.

Ohne zu viel zu verraten, kann ich versichern, dass es spektakulär werden wird! Es gibt weitere 4.000 Quadratmeter aufregende Lebenswelten, in denen man zu primitiven menschlichen Vorfahren zurückreisen kann, eine Dinosaurierausstellung mit dem weltgrößten Dinosaurierroboter und einige andere besondere Überraschungen, die sicher für Aufregung in der europäischen Ausstellungswelt sorgen werden. f+d: Und von welchem Projekt träumen Sie? Lazenby: Ich habe so viele Ideen, dass ich nachts manchmal gar nicht schlafen kann! Am liebsten würden wir an einer großen institutionellen Museumsausstellung arbeiten, die ausschließlich wissenschaftlich aufgebaut ist und sich durch ihre Ganzheit auszeichnet. Auf der anderen Seite entwickeln wir auch sehr gern Dinge, die in Richtung Unterhaltung gehen. Vor kurzem haben wir an einem Freizeitprojekt gearbeitet, einem tropischen Schwimm- und Wellnesspark für das französische Reiseunternehmen Centerparcs. Das hat wirklich Spaß gemacht, auch wenn wir der Meinung sind, dass das Design zu dezent und zurückhaltend war. Wir würden am liebsten einen richtigen Tropen- und Wasserabenteuerpark bauen, wir haben dafür so viele kühne Ideen, die aus meinen Erfahrungen im Dschungel oder Canyons wie zum Beispiel in Borneo und Guatemala entstanden sind. Wir träumen auch von einem riesigen Aquarium, das so groß ist, dass es ein Schiffswrack in Originalgröße fasst. Dann gibt es noch die prähistorische Wildwasserbahn... und das ist noch lange nicht alles! Mehr Informationen zu David Lazenby und seiner Arbeit erhalten Sie auf seiner (englischsprachigen) Website www.lazenbydesign.com.

Maßstabsmodell des „Eismeer“-Polarprojekts im Tierpark Hagenbeck in Hamburg.

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innovation/trends

WhaT’S neW? Wer nie über den Tellerrand blickt, hat schnell den Anschluss verloren. Mit format+druck sind Sie immer auf der Höhe der Zeit: Ihr „Magazin für Druck, Werbung und Kommunikation“ versorgt Sie regelmäßig mit den neuesten Informationen aus der Branche – von der Produktneuheit bis zum aktuellen Geschehen im Social Web.

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PInTereST: neuer STern aM SoCIal MedIa-hIMMel XING und Facebook, Google+ und Twitter – braucht es da noch ein weiteres soziales Netzwerk? Das in Kalifornien ansässige Unternehmen Cold Brew Labs beantwortete diese Frage für sich mit „Ja“ – und schuf mit Pinterest das erste rein bildbasierte soziale Netzwerk der Welt. Der Name ist eine Wortneuschöpfung aus den Begriffen „Interest“ und „Pin“ – und damit wird das Wesen von Pinterest schon sehr gut auf den Punkt gebracht: Die Nutzer sammeln Bilder zu bestimmten Themen und heften („pinnen“) diese an virtuelle Pinnwände (die sogenannten „Boards“). Andere Nutzer können diese Bilder kommentieren, ihren Gefallen daran bekunden oder sie teilen („repinnen“). Typische Board-Namen sind „For the home“, „My wedding“ oder „Tattoo love“: Die Nutzer sammeln hier Bilder Ihrer Traummöbel, Hochzeitskleider oder Tätowierungswünsche.

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Was auf den ersten Blick wie eine reine Freizeitbeschäftigung aussieht, offenbart auf den zweiten Blick enormes Potenzial für das Marketing von produzierenden Unternehmen (oder auch freiberuflichen Tätowierern): Jedem Bild ist ein Link hinterlegt, der beispielsweise direkt in einen Shop führt. Wer also Hochzeitskleider vertreibt und über einen Online-Shop mit ansprechenden Fotos verfügt, ist mit einem Pin nur noch einen Klick von seinem Käufer entfernt. Mit schönen Bildern werden hier Begehrlichkeiten geweckt, die sich in Windeseile per Online-Shop erfüllen lassen.

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onlIne-druCkereI

Ob als Wegeleitsystem oder als Deckenhänger über Messeständen:

Nahezu jedes Druckprodukt ist mittlerweile auch online bestellbar.

Die beleuchteten txframe Kuben sind immer die richtige Wahl.

Unternehmen der Druck- und Medienindustrie lässt keinen Zweifel an der Zukunft der Branche: Rund 84 Prozent der Umfrage-Teilnehmer sehen im Digitaldruck die größten Marktchancen, gefolgt vom Bereich Web-to-Print, dem 71 Prozent der Befragten Wachstumspotenzial zusprechen. Der Trend zu Individualisierung und webbasierten Bestellund Abwicklungsprozessen zeigt sich beim Blick ins Internet: OnlineDruckereien schießen wie Pilze aus dem Boden. Doch was für studentische Flyer oder Einladungen zur Goldenen Hochzeit ausreicht, genügt den Ansprüchen unternehmerischer Nutzung oft nicht. Trotzdem muss auch der anspruchsvolle Kunde nicht auf die kostenoptimierte Lösung aus dem Online-Verkauf verzichten. Mehr und mehr klassische Druckdienstleister bieten ihre Leistungen auch im Netz an – darunter Nischenanbieter wie Thamm und Vogt. Die Vorteile für den Kunden liegen auf der Hand: Wer online einkauft, spart die Kosten für eine individuelle Beratung – trotzdem steckt eine professioneller Dienstleister dahinter, der mit seiner langjährigen Erfahrung für optimale Ergebnisse sorgt und im Bedarfsfall eben doch beratend eingreifen kann.

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Schon lange sind die beleuchteten txframe Kuben aus dem Hause Thamm als perfekte Lösung für den Messe- und Ladenbau im Einsatz: Der komplett rahmenlose Körper macht die auf das Textil gedruckte Botschaft als Deckenhänger über Messeständen oder beleuchtetes Wegeleitsystem weithin sichtbar. Die aktuelle Weiterentwicklung macht txframe Kubus nun auch zum Mittel der Wahl am Point of Sale: Dank integrierter Spots werden nicht nur Gänge und Verkaufsräume ausgeleuchtet, sondern auch einzelne Waren hervorragend in Szene gesetzt. Mit einer Größe von maximal 60 x 60 x 80 Zentimetern sind die Werbeflächen auch den Dimensionen eines Möbelhauses gewachsen – und das saisonale Auswechseln der Druckgrafiken erfolgt wie gewohnt in wenigen Minuten.

Fotos: Thamm / Illustration: Shutterstock

GünSTIG, aber GuT: onlIne- MulTIfunkTIonale druCk auS eXPerTenhand leuChTkuben MIT Eine im Jahr 2011 veröffentlichte repräsentative Umfrage unter 276 auSWeChSelbarer GrafIk

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glosse

uuuuPS! von der kunST deS aMbITIonIerTen SCheITernS. Grandiose Ideen ziehen entweder grandiose Erfolge nach sich – oder aber: grandioses Scheitern. (Und es gibt noch eine dritte Möglichkeit. Mehr dazu weiter unten.) Mit der Titanic wollte die Menschheit die Naturgewalten bezwingen; der einzige Erfolg an ihrem Bau blieb aber der Kinoknüller über ihren Untergang. Ein deutsches Unternehmen sagte dem US-Giganten Apple den Kampf an und prophezeite einen Konkurrenten zum Kultprodukt iPad. Tatsächlich erschienen zum Kaufstart Jubel-Kundenrezensionen in Käuferforen – doch wenig später flog auf, dass der Chef der Unternehmung alle davon unter diversen Pseudonymen selbst geschrieben hatte. Bei der Produktpräsentation hatte man außerdem vorsichtshalber gar nicht das eigene Betriebssystem vorgeführt, sondern lieber eines, von dem man wusste, dass es auch wirklich funktionieren würde. Leider fand die Presse das heraus. Und was ist doch gleich aus dem „WeTab“ geworden? Kennen Sie jemanden, der eines besitzt? Die Telekom geht an die Börse, und Heerscharen von Anlegern glauben an den großen Boom – später wird der nette Schauspieler Manfred Krug, der im Mittelpunkt der Marketingkampagne um den Börsengang stand, öffentlich Abbitte leisten, seinen Namen für diesen Flop hergegeben zu haben. Banken sind so verzweifelt auf der Suche nach Nachwuchskräften, dass sie ihre Azubis unbeholfen und holprig auf Youtube Recruiting-Videos rappen lassen („Ich nehm dich an die Hand und zeige dir das Banken-Wunderland – äh, yo!“). Von Wolfgang Lippert, der vor Jahren beinahe „Wetten, dass …?“ an die Wand gefahren hätte, über das einst hochgejubelte Online-Netzwerk StudiVZ, dem die Nutzer in Massen wegliefen, bis zur Neverending Story um den nach wie vor unfertigen Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg zeigt sich: Nur wer nichts tut, scheitert nie! Aber niemand versagt so herrlich spektakulär wie diejenigen, die auf Kosten anderer ans schnelle Geld wollen und bei der Vermeidung jeglicher Anstrengung weitestgehend auch ihren Denkapparat schonen. Es müssen wohl Erben der Olsen-Bande oder Cousins der Panzerknacker gewesen sein, die 1975 eine schottische Bank ausrauben wollte. Schon das Betreten der Filiale wurde zur fast unüberwindlichen Herausforderung: Das wagemutige Trio blieb in der Drehtür stecken; hilfsbereite Angestellte der Bank mussten sie befreien. Die ambitionierten Bankräuber versuchten zunächst einmal, sich eine Weile auf der Straße zu sammeln, ehe sie einen zweiten Versuch starteten. Wieder betraten sie die Bank und schafften es dieses Mal ohne weiteren Vorfall bis in den -Stor y um die Die Never-E nding Schalterraum. Als sie jetzt mit ihrem rlin des Flughafens Be

Überfall beginnen wollten, erkannten die Angestellten die tollpatschigen Männer wieder – und konnten sie unmöglich ernst nehmen. Dass die Banker glucksten, kicherten und lachten, verunsicherte die Pechvögel so sehr, dass sie bereit waren, ihre Ansprüche herunterzuschrauben: Aus den ursprünglich geforderten 5.000 wurden 500 Pfund – und als die Überfallenen daraufhin Lachtränen weinten, fasste sich das verlegene Trio ein Herz und verlangte zumindest noch 50 Pfund. Um dabei wenigstens ein bisschen gefährlich zu wirken, übersprang einer der drei mit Schwung einen Tisch, rutschte bei der Landung aber aus und stürzte schmerzhaft auf seinem Allerwertesten. Die beiden Komplizen sahen endlich die Ausweglosigkeit ihres Vorhabens ein und beschlossen die Flucht. Als sie die Bank Hals über Kopf verlassen wollten, schlug ein letztes Mal an diesem Tag das Pech zu: Sie blieben wieder in der Drehtür stecken und mussten sich von der Polizei befreien lassen. Pech, Ungeschicklichkeit, Dummheit, Schicksal, Überheblichkeit – das alles und noch viel mehr kann den großen Plänen der Menschheit (oder denen kleiner ungeschickter Krimineller) im Wege stehen. Aber es gibt nicht nur „Erfolg“ oder „Scheitern“, sondern eine dritte Möglichkeit, was aus selbstbewussten Zielen werden kann: das „Ich mach’s morgen!“ Eines der größten Vorbilder des heutigen Vor-sich-Herschiebers könnte der deutsche Schriftsteller Wolfgang Koeppen sein, der den SuhrkampVerleger Siegfried Unseld im Jahr 1957 kennenlernte und mit ihm zusammen ein Buchprojekt ersann. 2007 erschien im selben Verlag die Korrespondenz zwischen Autor und Verleger unter dem Titel „Der Briefwechsel“. Ein paar Auszüge aus den Mitteilungen des Schriftstellers im Laufe der dazwischenliegenden Jahre: „Bei mir, das lehrt mich die Erfahrung, besteht die große Chance, dass ich termingerecht oder nur wenig verspätet fertig sein werde.“ (1961.) „Bei alledem arbeite ich wieder und bilde mir ein, das Buch in vier bis sechs Wochen zu haben.“ (1968.) „Ich hoffe, wenn es gut geht, dir den fertigen Roman zum Jahresende zu geben.“ (1974.) „Das Schlimmste: Das Versprechen 01. Februar lässt sich nicht halten. Ich bleibe aber dran.“ (1992.) „Lieber Siegfried, ich werde dieses Buch und auch andere Bücher fertig schreiben. Lasse mich das schreiben, störe mich nicht.“ (1995.) Der Autor starb 1996, 39 Jahre nach der hervorragenden Idee, seinen literarischen Erfolg „Tauben im Gras“ zu wiederholen. Und laut Koeppens Briefen nur sehr, sehr wenige Wochen, bevor er das Manuskript fertiggestellt hätte – ganz bestimmt, lieber Siegfried, ganz, ganz bestimmt!

Bauarbeiten bald abgeschlossen?

Foto: Georg Design

Startbereit!? Eröffnung nun „definitiv Br andenburg geht hr zu Ende“. hja Frü im nächsten man den Zumindest , wenn ierenden Wor ten der reg von Berlin in ter eis Bürgerm n darf. Glauben schenke

21. Aug ust 2016

-DIE ZEIT N° X

Olympia 2016 – Abschlussfeier ein voller Erfolg

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So gehen Sie im Marketing auf Erfolgskurs

dIe MISChunG MaChT’S

Foto: Shutterstock

So manches Unternehmen ist erstaunt, wenn es erfährt, dass ein solides Marketingkonzept sich auf mehr als nur den Vertrieb konzentriert. Denn der Irrglaube, dass die volle Konzentration auf gute Abverkäufe genüge, ist weit verbreitet. Welche Faktoren sind es, die im Zusammenspiel einen gelungenen Mix ergeben?

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Marketing umfasst sämtliche auf den Markt ausgerichteten Aktivitäten. Es steht auf vier Säulen, die nach englischsprachigem Vorbild auch „die vier P“ genannt werden. Gemeint sind damit „Product“ (Produktpolitik), „Price“ (Preispolitik), „Place“ (Vertriebspolitik) und „Promotion“ (Kommunikationsstrategie). Jeder Bereich verdient volle Aufmerksamkeit, wenn ein Unternehmen auf Erfolgskurs gehen will.

Das Produkt

Illustrationen: Georg Design

Was sind die Bedürfnisse unserer Kunden? Wie können wir unser Produkt oder unsere Dienstleistung so auf die Zielgruppe zuschneiden, dass sie einen echten Mehrwert erhält? Das sind die ersten Fragen, die sich ein Unternehmen stellen muss, ehe es mit seinem Angebot auf den Markt gehen kann. „Hätte ich meine Kunden nach ihren Wünschen gefragt, wäre ihre Antwort ‚schnellere Pferde‘ gewesen.“ Diese Worte werden dem Automobilbauer Henry Ford zugeschrieben, und sie verdeutlichen: Herauszufinden, welche Produkte die Zielgruppe braucht, ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheint. „Fragen wir sie doch selbst“ – das kann ein guter Ansatz sein, führt aber nicht unbedingt auf direktem Weg zum Ziel. Denn Kunden können nur das Symptom nennen bzw. sagen, was ihnen fehlt – das Unternehmen selbst muss die Diagnose stellen und die richtigen Schlüsse ziehen. Man spricht in diesem Zusammenhang von „Hidden Needs“ der Zielgruppe eines Unternehmens – Bedürfnisse, die der Konsument nicht selbst benennen kann, auf deren Befriedigung durch ein passendes Produkt oder eine entsprechende Dienstleistung er aber mit Kauf oder Buchung reagieren würde. Der Erfinder des Walkman, Sony-Gründer Morita Akio, beobachtete seine Tochter, die ganz verrückt auf ihre Musikkassetten war – und sah Jugendliche, die ihre Radios schulterten und damit um die Häuser zogen. Er musste im eigenen Unternehmen jedoch viel Widerstand überwinden, weil der Erfolg eines tragbaren,

handlichen Kassettenrekorders intern bezweifelt wurde. Aber es war keine Willkür, die ihn dazu animierte, die Erfindung durchzusetzen – sondern das Ergebnis scharfer Beobachtungen und feiner Antennen für die Wünsche einer ganzen Generation. In der westlichen Welt müssen heute keine elementaren Grundbedürfnisse mehr befriedigt werden. Mobilität, Kommunikation, Zugriff auf Information und die Grundausstattung für ein bequemes Leben sind bereits durch ein großes Waren- und Dienstleistungsangebot abgedeckt. Heute geht es im Wesentlichen darum, „den eigenen Lebensstil zu definieren“, wie der Autor Hermann Wala es in seinem Buch „Meine Marke“ (2011) formuliert. Dabei ist nicht mehr für alle Konsumenten wesentlich, ob die Produkte ihrer Wahl die ausgereiftesten, fortschrittlichsten oder am ehesten dem Trend entsprechende Optionen sind, die sie auf dem Markt erhalten können. Manch einer entscheidet sich für eine Marke, weil sie ein bestimmtes Versprechen mit sich bringt: dass sie nachhaltig produziert wurde oder besonders langlebig ist, dass sie einen Lebensstil ausdrückt oder aber für einfache Anwendung steht.

Der Preis Welchen Preis ist die Zielgruppe bereit zu zahlen? Ist ein möglichst niedriger Preis automatisch ein Garant dafür, dass das Produkt großen Absatz finden wird? Unternehmen setzen Signale, wenn sie ihr Angebot bewusst im Niedrig- oder Hochpreissegment ansiedeln. Die Kultmarke Apple hat ihren Status als wertvollstes Unternehmen der Welt nicht dadurch erarbeitet, dass sie auf massenhaften Absatz zielt, sondern dass ihre Kunden sie mit Qualität und technologischer Vorreiterschaft in Verbindung bringen. Die Zielgruppe zahlt nicht nur für Gehäuse, Hightech-Innenleben und Software. Sie kauft auch ein Markenversprechen ein. „Geiz ist geil“ versus „Was nichts kostet, ist auch nichts wert“: Der Preis eines Produkts ist oft eine Botschaft, durch die das herstellende Unternehmen sich selbst definiert und signalisiert, an wen es sich richtet – welchen gesellschaftlichen Status oder Bildungsgrad, welchen Lebensstil und welche Sehnsüchte die Zielgruppe auszeichnet. Wenn Kosten und Wettbewerbsdruck steigen, sehen viele Unternehmen eine erste Rettungsmaßnahme darin, Preise zu senken und ihre Produktivität zu erhöhen: mehr zu verkaufen und dafür mit niedrigeren Anschaffungskosten zu locken. Kann diese Lösung ein Allheilmittel sein? Überall dort, wo der Kunde problemlos zur Konkurrenz wechseln kann, weil der Hersteller oder Dienstleister eine austauschbare Leistung anbietet, oder wo es um Güter geht, auf die er bei einer Preissteigerung ohne Bedauern verzichten kann, werden geringere Preise die Nachfrage voraussichtlich (wieder) steigen lassen können. Marketing kann aber heißen, die Preise bewusst hoch zu halten – diese Möglichkeit hängt unmittelbar damit zusammen, ob bei der Entwicklung des Produkts darauf geachtet wurde, dass es ein Alleinstellungsmerkmal trägt. Sind Angebote einzigartig, unverwechselbar und von hohem Standard, entscheidet nicht mehr der Preis über die Nachfrage.

Was sind die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe? Die Antworten auf diese Frage helfen Ihnen bei der Gestaltung Ihres Produktes.

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Smartphones und Tablets, mit deren Hilfe der Kunde unterwegs bequem den nächsten Shop entdecken kann. Restaurant- und Tankstellenketten beispielsweise kooperieren mit Herstellern von Navigationssystemen – so zeigt das Navi dem Autofahrer nicht nur den gewünschten Weg auf dem Display, sondern gibt zeitgleich die Zusatzinformation, wo er spontan abbiegen kann, falls er unterwegs Appetit verspürt oder einen Stopp bei der Tankstelle seines Vertrauens einlegen möchte.

Die Kommunikationsstrategie

Und wie kommt das Produkt zu Ihren Kunden? Eine ausgefeilte Vertriebspolitik hat eine kaum zu überschätzende Bedeutung für den Umsatz Ihres Unternehmens.

Damit Kunden ein Produkt wählen, muss es nicht nur auf sie zugeschnitten und zu einem akzeptablen Preis auf dem Markt vorhanden – es muss auch unkompliziert zu erhalten sein. Lange Lieferzeiten gelten bei vielen Warengruppen mittlerweile als Gift – im Zeitalter der Online-Bestellung und der Overnight-Auslieferung wachsen Kundenerwartungen an die Verfügbarkeit zunehmend. Geduld der Zielgruppe kann ein Unternehmen im Grunde genommen nur noch bei Sonderanfertigungen einkalkulieren – beim Sportwagen in Speziallackierung und mit Extraausstattung oder wenn es um eine Exklusivproduktion geht, die auf individuelle Anforderungen zugeschnitten ist. Doch darf sich niemand in seiner Nische zu sicher fühlen – falls ein Konkurrent mit besserer Verfügbarkeit trumpft, kann es plötzlich mit der Kundentreue vorbei sein. Der Käufer wartet nicht gern. Ein Unternehmen, das sein Portfolio in mehreren Filialen anbietet, macht es seiner Zielgruppe nach Möglichkeit leicht, sie auch zu finden. Nicht umsonst entwickeln immer mehr Unternehmen kostenlose Apps für

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Eine nachhaltige Kommunikationsstrategie integiert sämtliche Werbe- und PR-Kanäle – bis hin zur Ladengestaltung.

Foto: Shutterstock

Die Vertriebspolitik

„Informieren allein reicht nicht“, sollte eine Grundregel für jede unternehmerische Kommunikationsstrategie lauten. Sobald sich ein Unternehmen an seine Zielgruppe wendet, muss die allererste Frage lauten: „Welchen Nutzen hat mein Adressat von meiner Ansprache an ihn?“ Drückt die Botschaft einen Mehrwert für den Kunden aus, wird die Information ihm von Nutzen sein, weil sie seinen Alltag, die Ausübung seines Berufs oder den Genuss seiner Freizeit erleichtert? Lernt der Kunde das Unternehmen durch die Botschaft besser kennen und entwickelt er auf diese Weise Sympathie für die Marke? Ist die Botschaft ein deutlicher Appell an die Zielgruppe – zum Beispiel ein Kaufanreiz oder eine Aufforderung, an einer Verkaufsaktion teilzunehmen? Information als alleinige Rechtfertigung für die Kommunikation mit dem Kunden ist viel zu wenig. Mehr als die Reaktion „Und was geht mich das an?“ ist davon nicht zu erwarten. Sofern sie in unserer Multimedia-Welt, in der wir tagein, tagaus von Informationsfluten überrollt werden, nicht sowieso von vornherein überhört oder übersehen wird. „Unser Unternehmen ist innovativ und wir haben kürzlich Produkt X entwickelt.“ Das ist eine denkbar uninteressante und dennoch inflationär gebrauchte Werbebotschaft in verschiedenen Abwandlungen und Ausformulierungen: in TV- und Radio-Spots, in Zeitungsanzeigen und PR, in Imagebroschüren, auf Firmen-Websites. Besonders SocialMedia-Kanäle scheinen ein wahres Sammelbecken für einseitige „Wir“Botschaften zu sein: „Wir sind …, wir können …, wir haben …“. Fragt sich nur: Na und? Die Zielgruppe hat dafür bestenfalls ein Schulterzucken übrig. Ein großer Fehler, der in der Unternehmenskommunikation laufend gemacht wird, ist die Annahme, dass der Kunde von einer Produkteigenschaft automatisch auf einen möglichen Nutzen schließen wird –

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Der perfekte Mix aus allen vier P des Marketings macht Ihre Kunden von Käufern zu Fans – und damit zu echten Markenbotschaftern.

Illustrationen: Georg Design

das ist eine Transferleistung, die ihm unbedingt abgenommen werden sollte. Aufmerksamkeit der Zielgruppe ist ein höchst kostbares Gut, deshalb sollte das Marketing niemals davon ausgehen, dass der Kunde verschwenderisch damit umgehen wird. „Das heißt für Sie …“, „Dadurch können Sie …“ – je klarer dem Kunden gesagt wird, was eine Botschaft für ihn bedeutet, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass er diesen Vorteil wahrnimmt. Ob in Worten ausformuliert oder über aussagekräftige Bilder wie den bezwungenen Berg, das strahlende Lächeln, das Luxussymbol. Denn wenn der Adressat nicht auf den ersten Blick begreift, dass es um ihn und seinen Nutzen geht, ist jeder Verweis auf verbesserte, günstigere, nachhaltigere Produkt- oder Unternehmenseigenschaften eine verschenkte Chance, wertvolle Aufmerksamkeit zu gewinnen. Viele Unternehmen nutzen ihre Kommunikationswege dennoch am liebsten zur Selbstdarstellung. Einen wohltuend anderen Weg schlug im Jahr 2011 das Kosmetikunternehmen Schwarzkopf ein. Ein kompletter Relaunch der Internetpräsenz krempelte die Inhalte völlig um. Weder das Unternehmen noch einzelne Produkte stehen im Vordergrund, stattdessen: Beratung zu Trends, Typen und Frisuren, Tipps für individuelle Haarpflege und Video-Tutorials, die detaillierte Anleitungen fürs Färben und Frisieren geben. Erst auf den dritten Klick bietet die Seite Informationen zu einzelnen Produkten, die Darstellung des Unternehmens steht – im übertragenen und wörtlichen Sinn – vollkommen im Hintergrund. Der Mehrwert, den Kunden durch Inhalte und Beratung auf der Internetseite finden, spricht für sich selbst: Dieses Unternehmen kennt sich aus mit Haaren. Das sagt mehr als tausend Selbstdarstellungsworte es könnten.

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SeChS STraTeGISChe überleGunGen für Ihren auSGeWoGenen MarkeTInG-MIX 1 2 3 4 5 6

Haben Sie den vier Bereichen des Marketings – Produkt, Preis, Vertrieb und Kommunikation – bislang gleich viel Aufmerksamkeit geschenkt? Können Sie auf Anhieb das Alleinstellungsmerkmal Ihres Portfolios benennen? Heben Sie sich damit deutlich von Ihrer unmittelbaren Konkurrenz ab? Streben Sie Leistungsführerschaft oder Preisführerschaft an? Ist Ihre Zielgruppe klar definiert? Wo befindet sich Ihre Zielgruppe? Über welche Kanäle erreichen Sie Ihre Kunden? Überprüfen Sie die Botschaften Ihres Unternehmens: Wird in jedem Signal, das Sie aussenden, der Kundennutzen deutlich?

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Mobile Immobilien von RÖDER

fleXIbIlITäT alS unTernehMenSPrInzIP

Foto: Röder

Nicht nur bei der Einstellung neuer Mitarbeiter ist Flexibilität eine viel gefragte Eigenschaft: Wer sich heute in der Eventbranche behaupten möchte, muss das format+druck-Titelthema “umsetzen” durchaus wörtlich nehmen. Die RÖDER AG konzentriert sich seit mehr als 50 Jahren auf Produktion, Verkauf und Vermietung temporärer Eventlocations für jeden Einsatzbereich. In regelmäßigen Abständen revolutioniert das Unternehmen mit seinen Innovationen den Markt und gehört mittlerweile zu den Weltmarktführern in der Temporärbau-Branche.

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Zelt oder nicht Zelt, das ist hier die Frage: Die Fassadenbespannung alea funktioniert wie ein Zelt, wirkt aber wie ein kubischer Komplex.

Vom Formel 1-Zirkus über Mercedes Benz und die Deutsche Telekom bis zu den Olympischen Spielen: Die Kundenliste des Unternehmens mit Hauptsitz in Büdingen-Wolferborn und Niederlassungen in England, Frankreich, Italien, Schweiz, der Türkei, China und Russland kann sich sehen lassen. Dieser Erfolg basiert auf einem schlichten Prinzip: Flexibilität ist hier mehr als eine Floskel, sondern täglich gelebte Unternehmensphilosophie.

Lösungen für den kurzfristigen Raumbedarf In erster Linie gilt das natürlich für die Produkte. Als Hersteller von Party-, Groß- und Lagerzelten sowie Leichtbauhallen konzipiert und vertreibt RÖDER ausschließlich Lösungen, die für den temporären Einsatz gedacht sind. Den Ideen der Kunden sind dabei nahezu keine Grenzen gesetzt: Freitragende Spannweiten bis zu 60 Meter decken fast jeden kurzfristigen Raumbedarf. Klassisch viereckige Grundflächen sind dabei genauso realisierbar wie Zeltvarianten mit bis zu zwölf Ecken oder Doppelstockkonstruktionen.

Temporäre Raumlösungen für alle Fälle Aber RÖDER produziert nicht nur konventionelle Zeltsysteme, sondern entwickelt und fertigt darüber hinaus außergewöhnliche Konstruktionen, die mit dem klassischen Zeltlook kaum noch etwas gemein haben. Hier zeigt das Unternehmen Flexibilität der anderen Art: Zahllose Kombinationsmöglichkeiten aus Größen, Formen, Bodensystemen und Dekorationselementen ermöglichen die Erfüllung jedes noch so individuellen Kundenwunsches – bis hin zum Zelt im Corporate Design.

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Sämtliche Konstruktionen bestehen aus eloxierten Aluminiumprofilen oder verzinkten Stahlteilen, die Beplanungen aus hochwertigem, PVCbeschichtetem Polyestergewebe. Neben der Verkleidung mit Plane gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, der Leichtbauhalle eine ganz individuelle Note zu verleihen. So können zur Verkleidung auch Polymarkisen, Glas-Alu-Fassaden oder feste Kunststoffelemente zum Einsatz kommen. Die große Auswahl an Bodensystemen lässt ebenfalls keine Wünsche offen – vom Holzfußboden über Aluminium-Kassettenfußboden bis zum RÖDER Kompaktfußboden. Dekoration, Beleuchtung, Klimatisierung, Möblierung, feste Türen und Fenster sind da nur noch das Tüpfelchen auf dem I. Fest mit dem Produktangebot verbunden ist das dahinterstehende umfassende Leistungspaket: RÖDER liefert nicht nur eine temporäre Raumlösungen, sondern übernimmt die komplette Auftragsabwicklung von der Ideenfindung über Entwurf und Produktion bis zu Transport und Montage.

Neu am Markt: Fassadenbespannungen ohne Unterkonstruktion Seine Marktführerschaft in der Zeltbranche behauptet das Unternehmen immer wieder aufs Neue mit Innovationen, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. Neu im Portfolio ist die gemeinsam mit der Thamm GmbH entwickelte Fassadenbespannung alea (lateinisch für „Würfel“): Dabei handelt es sich um ein Zelt, das nicht wie ein Zelt, sondern wie ein kubischer Komplex aussieht. Anders als bei einer klassischen Fassadenbespannung muss für alea keine arbeits- und kostenaufwendige Gerüstunterkonstruktion eingesetzt werden. Das neue System nutzt das Zelt als Unterkonstruktion und bietet eine Kommunikationsfläche mit bis zu 12 Metern Seitenhöhe.

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Die Kundenliste von Röder liest sich wie das Who is Who der deutschen Wirtschaft.

Der visuelle Effekt des faltenfrei gespannten Drucks sorgt für die perfekte Übermittlung der jeweiligen Markenbotschaft. Durch Querverstrebungen kann die Form der Fassadenbespannung auf individuelle Wünsche angepasst werden, abhängig von der Bedruckung des Gazestoffes kann man zwar nicht ins Zeltinnere sehen, den Blick jedoch von innen nach außen schweifen lassen.

Großflächenkommunikation von Profis für Profis Seine Premiere konnte alea zu den “Stuttgarter Sternstunden” anlässlich des 125. Geburtstages des Automobils feiern. Hier sorgte das innovative System für den faszinierenden Look der Mercedes-Benz Präsentationsplattform: 340 Quadratmeter in einem Stück gefertiger Gazestoff, auf acht Meter Höhe gespannt und in einem individuell der mb! Lounge angepassten und formgebenden Zuschnitt, erregten die Aufmerksamkeit von Fachleuten und Laien gleichermaßen. Auch bei einigen Roadshows und Sport-Events sorgte das ungewöhnliche Erscheinungsbild der temporären Konstruktionen für Aufsehen – und so für einen Imagegewinn bei Lieferant und Kunden gleichermaßen.

SHORT-CUT

Sie wollen mehr über alea wissen? Dann sehen Sie sich hier einen kurzen Film über die innovative Fassadenbespannung an: Seine Premiere feierte alea beim Mercedes-Event zum 125. Geburtstag des Automobils.

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Fotos: Röder

> Seit mehr als 50 Jahren konzentriert die Röder Zeltsysteme und Service AG sich auf Produktion, Verkauf und Vermietung schlüsselfertiger temporärer Eventlocations für jeden Einsatzbereich. > Die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten aus Größen, Formen, Bodensystemen und Dekorationselementen ermöglichen die Erfüllung jedes noch so individuellen Kundenwunsches. > Die neueste Innovation aus dem Hause Röder heißt “alea”: eine Fassadenbespannung, die keine arbeits- und kostenaufwendige Gerüstunterkonstruktion erfordert und Kommunikationsflächen mit bis zu 12 Metern Seitenhöhe ermöglicht.

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Cartoon: Georg Design / Thomas Georg

Jetzt guck nicht so sauer. Ich hab' mich da wirklich vollkommen falsch ausgedr端ckt.

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georg-design.de

news

Gute Sicht bei jedem Wetter. Mit txframe outdoor sind Sie immer gut aufgestellt.

NEWS Vogt jetzt auch mit Online-Shop Komplexe Druckaufträge bedürfen einer individuellen Betreuung – mit dieser Überzeugung begeistert die Vogt Foliendruck GmbH seit Jahren ihre Kunden. Weil Standardprodukte jedoch oftmals mit www.printspezialitäten: Standardabläufen abzuwickeln der schnelle Draht zu Vogt. sind, steckt hier echtes Einsparpotenzial: Unter www.printspezialitäten.de können Lenticularkarten, Mousepads, Schilder, CLP usw. daher ab sofort online bestellt werden. Mit dem neuen Onlineshop reagiert der innovative Druckdienstleister auf aktuelle Trends und zeigt sich als flexibler Partner in Sachen Druck – auch im Internet.

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NEWS 25 Jahre thamm Thamm feiert das Vierteljahrhundert Was im Jahre 1988 als „Thamm Folienschrift- und Graphik-Service“ begann, ist mittlerweile zu einem der großen Player im Bereich der großformatigen Digitaldrucklösungen geworden: Die Thamm GmbH wird 25! Gefeiert wird das mit einem Tag der offenen Tür: Im Juli sind Kunden, Lieferanten und Freunde des Hauses zu einem Event der Extraklasse eingeladen. Bei kleinen Leckereien und einem spannenden Rahmenprogramm gewährt die Thamm GmbH einen Einblick in die laufende Produktion an der Gorch-Fock-Straße und vermittelt einen Überblick über Arbeitsweise und Angebotsvielfalt des Spezialisten für Großbildkommunikation. Sie sind herzlich eingeladen!

Neuer Stanztiegel bringt jede Idee in die passende Form „Quadratisch, praktisch, gut“ ist in der heutigen Zeit nur noch selten gefragt: Moderne Weiterverarbeitung erfordert eine enorme Flexibilität in Sachen Formgebung. Formvollendet – dank neuem Stanztiegel. Aus diesem Grunde hat die Vogt Foliendruck GmbH aufgerüstet und nennt seit Kurzem einen Stanztiegel „Imperia B“ ihr Eigen. Die Maschine aus dem Hause Raboloni verarbeitet sowohl Karton als auch Wellpappe und Folien aller Art – bis zu einem maximalen Bogenformat von 610 x 860 Millimeter. Vom Thekenaufsteller bis zur Prospektbox, von der Wellpappeneinlage bis zum Puzzle: Die Imperia bringt jeden Kundenwunsch in die passende Form.

Die neue Leichtigkeit der Außenwerbung

Motivationshilfe für Schreibtischtäter: 3D-Effekte für den Büroalltag.

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TÜV NORD CERT GmbH

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Stabil, wetterbeständig und TÜV-geprüft: txframe outdoor, die neuartige Outdoor-Steele von Thamm lässt keine Wünsche offen. 2,5 Quadratmeter nanobeschichtete Werbefläche lassen Ihre Botschaften abheben, Standard-Terrassenplatten im Fuß sorgen bei Bedarf für die notwendige Bodenhaftung.

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Neu bei tiefenbilder.de: Clipboards und Tischunterlagen

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Bereits seit Anfang 2012 bietet die Vogt Foliendruck GmbH in ihrem Webshop www.tiefenbilder.de eine große Auswahl an Lenticular-Motiven für Privatkunden an. In derzeit acht Kategorien stehen zahlreiche beeindruckende Motive zur Auswahl – von atemberaubenden Landschaften über Auto- und Tiermotive bis zu ausgewählten Kollektionen von Künstlern und anderen Partnern. Neu im Angebot: Schreibtischunterlagen und Klemmbretter mit 3D-Effekten – so macht die Büroarbeit Spaß!

State of the Art: Der Inkjet-Drucker Durst Rhotex 320 gehört zum Modernsten, was die Druckmaschinenindustrie zurzeit zu bieten hat.

Thamm ab sofort mit dem ersten Drucker für den Bereich Industrial Soft Signage Nach Aussagen von Marktforschern wird der digitale Druck von textilen Werbemedien in der nahen Zukunft mit Wachstumsraten von 50 Prozent jährlich rechnen können. Die Thamm GmbH hat diesen Trend schon vor Jahren erkannt und rüstet jetzt ein weiteres Mal auf, um mit der wachsenden Nachfrage Schritt zu halten: Der Inkjet-Drucker Durst Rhotex 320 ermöglicht die Bedruckung einer nahezu grenzenlosen Auswahl an beschichteten und unbeschichteten Polyestergeweben und -gemischen. Wie immer legt Thamm auch bei dieser Investition besonderen Wert auf den Umweltaspekt. Die mit wasserbasierten Rhotex DispersedDyes-Tinten gedruckten Polyestergewebe sind absolut umweltfreundlich, entsorgbar, produzieren keine VOCs und sind daher hautverträglich. Gleichzeitig sind sie nach dem Druck genauso flammhemmend wie davor – eine Grundvoraussetzung für viele Anwendungen im Innenbereich, besonders in öffentlich zugänglichen Gebäuden. Ob Heimtextilien, Wandtapeten oder Mode: Der Durst Rhotex 320 ist immer die richtige Wahl.

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