Osvald P. Hansen
Aussicht von Koppenni (790 m), dem höchsten Berg auf Streymoy.
Einführung und themen: das lockendste reiseziel der welt
Das lockendste Reiseziel der Welt
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Eine der großen Zeitschriften der Welt hat die Färöer in Augenschein genommen. 2007 veranstaltete National Geographic (National Geographic Traveler und National Geographic Centre for Sustainable Destinations) eine umfassende Untersuchung von 111 Inselkulturen auf der ganzen Erde. Eine Gruppe von 522 reiseerfahrenen Experten in nachhaltigem Tourismus sollten diese Inseln beurteilen und eine Rangliste beginnend mit den ihre Eigenart am besten bewahrenden erarbeiten. Die Färöer erhielten den Spitzenplatz als weltweit attrak tivstes Insel-Reiseziel. Die Expertengruppe platzierte sie vor den Azoren und Lofoten und vor so exotischen Inseln wie den Bermudas oder Hawaii und bezeichnete sie als „wunderbar unverdorbene Inseln – eine Freude für den Reisenden“. Die Färöer erhielten hohe Noten für die Bewahrung von Natur, alter Architektur und Heimatstolz. National Geographic wählte hauptsächlich kleine und mittelgroße Inseln und Inselgruppen aus, nahm aus nahmsweise aber auch einige wenige größere mit ein-
heitlichem Gepräge wie Island oder Tasmanien auf. Die Zeitschrift ließ ihre Experten jeweils die Inseln beurteilen, mit denen sie vertraut waren. Dabei wurden sechs Kriterien benutzt: Qualität von Umwelt und Ökologie, soziale und kulturelle Einheitlichkeit, Zustand histo rischer Gebäude und archäologisches Interesse, ästhe tischer Reiz, verantwortliches Tourismusmanagement und Zukunftsaussichten. Hier nun ein Auszug aus der Expertise: „Prachtvolle, eiszeitlich überformte Landschaft mit unglaublich steilen Hängen. Nur wenig flaches Land. Einheitliche einheimische Gesellschaft, entschieden färöisch, nicht dänisch, mit eigener Sprache. Eigen ständige Baukultur bis hin zu den Grasdächern, mit Bedacht bewahrt und geschützt. Die meisten Touristen unternehmend und gut informiert.“ Die Gruppe führte besonders für die Insel Koltur an, dass Besucher den dortigen Bauern kennen lernen und die Insel erkunden könnten, die ein lebendiges Muse-