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«Das war die beste Entscheidung»

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Café complet

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Vor einem Jahr sind Elisabeth und Ernst Bichsel aus ihrem 6½-Zimmer-Einfamilienhaus in ihr neu gebautes «Stöckli» gleich nebenan gezogen. Ihren Entscheid bereuen sie bis heute nicht. Im Gegenteil: «Das war die beste Entscheidung, die wir treffen konnten», sind sie sich einig.

Die Stimmen im Umfeld waren nicht alle positiv, als sie von ihrem Vorhaben erzählten. Zwei ihrer drei Kinder machten sich darüber Sorgen, dass sie mit über 80 Jahren noch einmal ein Bauprojekt realisieren wollten. «Ich wusste, dass ich einen Architekten an der Seite haben muss, der notfalls hilft», sagt Elisabeth Bichsel. Und «notfalls» hiess, dass ihr Mann aus gesundheitlichen Gründen den Bau nicht mehr hätte begleiten können. Da die Erwartung gleich zu Beginn geklärt war, machte sich bei Bichsels Vertrauen breit und schuf die

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Voraussetzung für das Gelingen. Dass sie bei diesem – ihrem zweiten – Hausbau ihre Erfahrungen und ökologischen Anforderungen einfliessen liessen, spürt man beim Betreten des blauen Holzhauses sofort. Augenfällig sind die stufenlosen Übergänge, das Badezimmer ist rollstuhlgängig, der Grundriss übersichtlich. Die Details sind auf die ganz persönlichen Bedürfnisse abgestimmt.

Zum Beispiel ist eine Schublade in der Küche als Arbeitsfläche konzipiert.

«So kann ich auch sitzend etwas schneiden», sagt Elisabeth Bichsel und zieht die entsprechende Schublade auf. Tatsächlich offenbart sich eine Arbeitsfläche auf angenehmer Höhe.

«Auch der ‹Boy› musste einen festen Platz haben.» So kann sie sich das Geschirr oder die Arbeitsutensilien dorthin rollen, wo sie gebraucht werden. Hinter der Küche ist das Arbeitszimmer von Ernst Bichsel untergebracht. «Seit ich pensioniert bin, betreibe ich Ahnenforschung», erzählt er. «Das ist etwas, was nie aufhört. Diese Tätigkeit passt in die Pensionierung», scherzt er. Doch die Angelegenheit ist ihm ernst; in einer Vielzahl von Ordnern sammelt er, was er finden kann, und ergänzt laufend sein Web-Forum ebi-ahnen.ch. Es enthält Wissenswertes über die Herkunft seiner Familie und auch jene seiner Frau und seiner Schwiegersöhne.

Ernst Bichsel ist in Wyssachen BE als Sohn eines Schuhmachers aufgewachsen, seine Frau Elisabeth in Knonau. Kennengelernt haben sie sich in einem Musiklager. So ist es denn auch die Musik, die die ehemalige Primarlehrerin und Legasthenie-Therapeutin sowie den ehemaligen Leiter der Jugend- und Familienberatungsstelle Andelfingen all die Jahre bis heute begleitet hat.

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