VISAVIS FinanzMagazin 04/2008 - Green Finance

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Investments

Attraktive Standorte Direktinvestitionen Im globalen Wettbewerb um Anleger und Unternehmen bieten die europäischen Nachbarn eine Fülle von Anreizen, von steuerlichen Rahmenbedingungen über Ansiedlungshilfen und Beratung bis hin zu Kooperationsangeboten. ängst sind Auslandsinvestments keine Einbahnstraße mehr, die ihren Ausgangspunkt in den Industrienationen Europas und Nordamerikas hat. Spätestens seit den Engagements von Mittal und Tata spüren wir, dass sich auch in den Ländern der ehemaligen Dritten Welt Unternehmer auf dem Sprung in lohnende Märkte befinden. Klassischerweise gilt der Umfang von Direktinvestitionen als wichtiger Indikator für die Verflechtung unterschiedlicher Volkswirtschaften – aber auch als Indikator für den Grad der Globalisierung. Während sich die Politik vielfach noch an ihre territorialen Räume klammert, agiert die Wirtschaft per se längst ohne Grenzen. Künstliche Hürden wie Bürokratie, Steuern und Zölle wenden sich in der globalisierten Welt stärker gegen diejenigen, die sie errichten, als gegen jene, die durch sie gebunden werden sollen. Intelligente Politik sucht hier nicht nach Werkzeugen, um die Globalisierung zu bändigen, sondern nach den Chancen, die sich heute bieten. Ein Mittel, sich global erfolgreich zu positionieren, sind niedrige Unternehmensteuern. Dabei hat sich vielfach erwiesen, dass eine Senkung der Sätze nicht etwa zu einem Absenken der Steuereinnahmen führt. Irland und Estland sind gute Beispiele dafür. Trotz der gerade erst in Kraft getretenen Unternehmensteuerreform liegt Deutschland mit 38,9 Prozent weiterhin an der Spitze der europäischen Hochsteuerländer, während Spanien und Frankreich inzwischen bei 32,5 bzw. 34,4 Prozent liegen. Weit darunter liegt Slowenien. Durch die Steuerreform im September 2006 sanken hier die Unternehmensteuern progressiv von 25 auf aktuell 22 Prozent. Bis 2010 soll der Satz weiter auf 20 Prozent sinken. Seit Januar 2007 übt das kleine Land erstmals die EU-Ratspräsidentschaft aus und ist damit auch das erste der neuen Mitglieder in dieser Position. In der Gruppe der Transformationsländer gilt das Land als erfolgreichstes überhaupt. Im Januar 2007 konnte Ljubljana seine Währung als einziges der Neumitglieder auf den Euro umstellen. Pro-Kopf-Einkommen und Kaufkraft der Bevölkerung liegen bereits heute im Mittelfeld der EU. Neben Fortschritten bei der Ratifizierung der EU-Verträge hat sich Slowenien mit der Anbindung Südosteuropas an die EU, der Sicherung der Energieversorgung und dem Klimaschutz ehrgeizige Ziele gesetzt.

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Finanzmagazin.info 4/08

Slowenien

Qualität als Kernkompetenz Es gibt viele Gründe, die Slowenien zu einem Investitionsstandort für ein breites Spektrum an Investoren machen. Von der Hauptstadt Ljubljana aus kann man in wenigen Autostunden 450 Millionen Verbraucher in ganz Europa erreichen. Aufgrund der zentralen Lage können ausländische Investoren von Slowenien aus die aufstrebenden Märkte des Balkans bedienen, und das bei relativ niedrigen Geschäftskosten. Ein weiteres Potenzial Sloweniens sind die gut ausgebildeten Arbeitskräfte, die Mehrsprachigkeit und die Aufgeschlossenheit der Menschen. Sloweniens günstige Lage am Kreuzungspunkt wichtiger Transportwege, eine gut entwickelte ITC-Infrastruktur, Technologienetze und Plattformen, Exzellenzzentren und Cluster als Beweis von High-Level-Innovationen machen es zu ei-

nem bevorzugten Standort für viele Geschäftsbereiche. Enge wirtschaftliche Kontakte nach Ost- und Südosteuropa, eine sehr gute Infrastruktur, ein großer Adriahafen und gut ausgebildete Arbeitskräfte haben eine Reihe von Investoren überzeugt, darunter Aldi Süd, Bosch,

Danfoss, Ernst & Young, GfK, Grieshaber, Goodyear, Grammer Automotive, Hella, Henkel, UniCredit Bank, IBM, Lidl International, Oracle, Renault, Sandoz Group (Novartis), Schenker, Siemens, Krah-Rwi, um nur einige zu nennen. info@japti.de; www.investslovenia.org

Pluspunkt Slowenien verfügt über eine ausgezeichnete Infrastruktur und ist optimal an die Märkte Europas angebunden.

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