VISAVIS Economy 06/2010 - Internationalisierung

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FINANZEN

FONDS

Massive Kapitalzuflüsse INVESTMENT Nach schwierigen Zeiten kommt die deutsche Fondsbranche wieder in Schwung. Das Anlagevolumen der hiesigen Kapitalanlagegesellschaften erreichte jüngst sogar neue Rekordmarken.

D

ie deutsche Fondsbranche probt die Stabilisierung. Nachdem noch Mitte 2006 rund 30,3 Prozent der deutschen Privathaushalte im Besitz von Investmentfonds waren, ist dieser Anteil auf inzwischen nur noch 28,3 Prozent gesunken. Doch jetzt zeichnet sich eine Wende ab. Denn die Sparer denken um. Eigentlich gelten deutsche Anleger als risikoscheu und ihr Investmentverhalten als langweilig. Denn ungeachtet der „Nullzinspolitik“ der Europäischen Zentralbank (EZB) und der rekordtiefen Zinsen ist das Sparbuch hierzulande weiter die beliebteste Anlageform. Rund 63 Prozent der jetzt im Rahmen einer Studie befragten Sparer halten Sparbuch und Festgeldkonto für die beste Geldanlage. Dieses Sicherheitsstreben deutscher „Renditemuffel“ mag langweilig sein, doch erwies es sich in der Krise als Volltreffer. Die hiesigen Anleger vermieden so massive Kursverluste in

Aktien, Rohstoffen und anderen Anlageformen. Investoren, die Sicherheit vor Rendite stellen, laufen aber Gefahr, langfristig Geld zu verlieren. Denn nur, wenn das von ihnen Ersparte so angelegt wird, dass die Rendite nach Steuern das Inflationsniveau von 1,3 Prozent übersteigt, können sie langfristig ein Finanzpolster aufbauen. Liegt die Rendite darunter, schmilzt das Kapital. Nicht zuletzt wegen der Gefahr einer Blasenbildung an den Anleihemärkten und damit drohender Kursverluste bei Rentenfonds sowie der wieder positiveren Konjunkturnachrichten nimmt die Risikobereitschaft der Sparer nur langsam zu. Das hilft nicht nur der Anlageklasse Aktie, sondern auch der Fondsbranche. Eine Analyse des Bundesverbandes Investment und Asset Management e.V. (BVI) zeigt, dass jeder zweite Bundesbürger Aktienfonds gegenüber einzelnen Aktien favorisiert. Nur 15 Prozent der

Deutschen sprechen sich für ein direktes Aktien-Investment aus. Die Anleger haben erkannt, dass Aktienfonds im aktuellen Umfeld einige Vorteile aufweisen. Denn diese Kapitalpools investieren in mehrere Unternehmen und gleichen so Kursfluktuationen einzelner Aktien besser aus. Investmentfonds bieten die Möglichkeit, an den Chancen von Aktien oder Unternehmensanleihen oder an anderen Vermögenswerten zu partizipieren – und das bei gleichzeitig reduziertem Risiko. „Deshalb eignen sich Aktienfonds bei langem Anlagehorizont zur Beimischung auch für vorsichtigere Anleger“, sagt BVI-Hauptgeschäftsführer Stefan Seip. BVI-Zahlen zeigen, dass 43 Prozent der Besitzer von Investmentfonds regelmäßig in sogenannte FondsSparpläne investieren. Ungeachtet dessen haben Anleger gegenüber Fonds seit dem Jahr 2008 starke Zurückhaltung an den

Assetmanagement | Steter Kurszuwachs durch breite Streuung

Attraktive Wertentwicklung

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VISAVIS ECONOMY

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Wertentwicklung antea-Fonds + 40,14% Wertentwicklung aus je 50% MSCI-World und REX-P + 1,01%

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dermaßen gering, als ob fast die Hälfte in Anleihen investiert wäre, erzielte aber die Renditen guter Aktienmärkte. www.antea-fonds.de

Quelle: antea-Fonds

in € 65

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Was zeichnet den antea-Fonds aus? Das Konzept. Dabei handelt es sich um einen Multi-Asset-Fonds, bei dem nicht ein Fondsmanager die Anlageklassen bestimmt, sondern die Anlageklassen die Fondsmanager. Für sie suchen wir renommierte Experten. Nicht nur einen, sondern mehrere. Wie erklären Sie die konstant gute Performance in verschiedenen Konjunkturzyklen? Zunächst wirkt die breite Diversifikation über zehn verschiedene Anlageklassen. Daneben

gibt es den vermögensverwaltenden Ansatz, wonach die Anlageklassen entsprechend ihrer Attraktivität höher oder niedriger, im Extremfall überhaupt nicht berücksichtigt werden. Warum ist der Fonds so breit diversifiziert? Unterschiedliche Anlageklassen entwickeln sich grundsätzlich unabhängig voneinander. Im Sommer etwa fielen die Preise der Edelmetalle deutlich, während die Aktien stiegen. Dafür fielen die Aktien zu Jahresbeginn, als Rohstoffe und Wandelanleihen stiegen. Die breite Diversifikation führt zu einer geringeren Auswirkung dieser Einzelbewegungen im Gesamtvermögen, wichtiger wird der generelle Trend. So schwankte der antea-Fonds

Ja

Johannes Hirsch, Geschäftsführer der antea Vermögensverwaltung, erläutert das RenditeRisiko-Profil seines Fonds.


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