WELTWEIT // AFRIKA
Ein sehr untypischer Teil der Kalahari ist das weltgrößte Inland-Flussdelta der Okavango-Region. Der Fluss Okavango fließt durch drei afrikanische Länder: Angola, Namibia und Botswana. Er ist die Hauptwasserquelle für die flussabwärts liegenden Regionen. Nach seinem 1.700 km langen Weg versickert und verdunstet der mächtige Fluss im Sand der Kalahari-Wüste. Das Klima des Flusseinzugsgebietes ist durch zwei jährliche Extreme geprägt: Überflutungen im Wechsel mit Trockenperioden. In der feuchten Periode finden sich hier riesige Wildtierherden ein, die den Nahrungsreichtum und das geschützte Habitat schätzen. Tausende Tiere folgen dabei dem Wasser als Wanderpopulationen. Das Okavango-Delta stellt ein Geflecht aus zahlreichen Wasseradern und Waldflächen dar, mit schier endlos mäandernden Flussläufen. Durch die urwüchsige Sumpflandschaft bewegt man sich dann am besten Mokoro, einem hölzernen Einbaum. So lassen sich Krokodile und die Hippopotamus-Riesen als ungekrönte Herrscher der Sümpfe beobachten. Zebras, Springböcke, aber auch Seeadler und Klaffschnabelstörche zählen ebenfalls zu den Bewohnern des grünen Dickichts aus Papyrus, Farn und Schilf. Und sogar eine Attraktion, die Nashörner, die aus dem Mokolodi Nationalpark umgesiedelt wurden, sind in diesem Gebiet wieder heimisch. Und noch ein ungewöhnlicher Teil ist zu entdecken: Am nordwestlichen Rande der Kalahari befinden sich rund 4.000 Felsmalereien und –zeichnungen in den Tsodolo Hills. Dieses Gebiet wurde 2002 von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützt. Gern wird dieser von je her mit vielen Tabus der Einwohner geschützte Teil des Landes als der „Louvre der Wüste“ bezeichnet. Selbst, wenn man einer klassischen Safari wegen nach Botswana gekommen sein sollte, lohnt sich unbedingt ein Abstecher zu dieser natürlichen Bildergalerie. Die höchste Elefantendichte der Welt weist übrigens innerhalb der Kalahari der Chobe-Nationalpark, am Vierländereck von Zibabwe, Zambia, Namibia und Botswana auf. Mehr als 60.000 dieser riesigen Tiere leben hier neben Büffeln und zahlreichen Flusspferden im größten Elefanten-Refugium der Welt und laden zu spektakulären Tierbeobachtungen ein.
044 | V.I.P. REISEMAGAZIN