Vinschgerwind ausgabe 2-14

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23.01.14

Thomas Peter, Zahnarzt in Schluderns ist überzeugt: „Gesundheit beginnt im Mund. Wir wissen heute, dass viele Erkrankungen wie Allergien und Hautleiden, Gelenkbeschwerden und Migräne bis hin zu Herz-, Kreislauferkrankungen oder Rheuma von Zähnen, die erkrankt oder mit schädlich wirkenden Materialien versorgt sind, ausgehen können.“ Auch Artur Defatsch erklärt: „Chronische Erkrankungen wie Rheuma, Gelenkserkrankungen oder Stoffwechselstörungen können durchaus ihre Ursache in kranken Zähnen haben. Manchmal lohnt es sich die Zähne dahingehend kontrollieren zu lassen.“

Mangelnde Zahn- und Mundhygiene. Neben der Ernährung ist die Hauptursache für Zahnprobleme – auch im Vinschgau – mangelnde bis fehlende Mund- und Zahnhygiene. Das bestätigt Tamara Kofler von der Zahnarztpraxis Dr. Rudolf Metz in Mals: „Oft wird einfach nicht richtig geputzt.“ Mit leicht kreisenden Bewegungen sollten die Zähne geputzt werden. Nicht zu fest, sondern mit leichtem Druck, sagt Massimiliano Sauto. Sofort nach dem Essen. Drei Mal am Tag. Ob es besser ist mit einer Handzahnbürste oder auf eine elektrische Zahnbürste zuOft wird einfach rückzugreifen, darüber scheiden sich die Geister. Und die Zahnärzte. Jeder Zahnarzt nicht richtig hat dazu seine eigene Meinung. Jedenfalls geputzt. gehört zu einer gediegenen Mundhygiene von Tamara Kofler, Zahnauch das Benutzen eines Mundwassers, arztpraxis Dr. Rudolf Metz sagt Massimiliano Sauto. Und wenn keine Möglichkeit zum Zähne putzen besteht, dann kann ein Xylitol-Kaugummi aushelfen. Zwei Mal im Jahr ist zudem eine professionelle Zahnreinigung ratsam. „Denn auch die beste Pflege hat ihre Grenzen“ sagt Zahnarzt Robert Jokisch von der Dental Clinic in Latsch. „Sie entfernt Zahnstein, Konkremente und Plaque, die rauhen Zahnoberflächen und überstehende Füllungsränder.“ .

Erkrankte Zähne & Zahnfehlstellungen. Zahnfehlstellungen im Kindes- und Jugendalter rechtzeitig zu korrigieren, ist auch eine Vorbeugung gegen Karies und Parodontal-Erkrankungen. Hinzu kommt die Ästhetik. „Bei Kiefer- und Zahnfehlstellungen auch im Milchzahnbereich kann man nicht früh genug anfangen mit einem einfachen, abnehmbaren Zahnregulierungsapparat, z.B. den Gaumen zu dehnen oder bei Kreuzbiss zu regulieren. Damit wird verhindert, dass später eine aufwändige fixe Regulierung notwendig ist“, sagt Doktor Kallos, Zahnärztin und Kieferorthopädin bei Dentalmed. Fehlen hingegen Zähne, so Herbert Müller, müssen Zahnlücken schnell geschlossen werden, ansonsten wandern oder bewegen sich die Zähne. Einen Zahnersatz bieten Kronen, Brücken oder auch Implantate. Müller: „Zahnlose Kiefer können auch mittels Implantate und fixe Brücken versorgt werden. Auch die Vollprothese ist nach wie vor im Prothetikbereich üblich, wenn Implantate etwa zu aufwändig erscheinen.“

Zahnarzttourismus nach Ungarn und Kroatien Am Zahnarzttourismus nach Ungarn und Kroatien üben die Zahnärzte scharfe Kritik. „Die Qualität der Behandlungen und Materialien in den ehemaligen Ostblockländern sind zumeist mangelhaft, Entzündungen, Abszesse und Kranulome und andere Komplikationen sind oft die Folge“, sagt etwa Herbert Müller. Das geht manchmal so weit, dass die Arbeiten hier wiederholt werden müssen und dementsprechende Kosten wieder anfallen. Die Nebenschauplätze: Arbeitsplätze in Südtirol sind gefährdet und Steuergelder fehlen.

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