Vinschger Wind 15-12

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Wandern

Abwechslungsreiche und lohnende Familienwanderung:

Der Südtiroler Erdbeerweg im Martelltal Zwei bis drei Stunden – je nach Schritttempo – ohne hohe sportliche Ansprüche – seit dem 23. Juni eröffnet von Angelika Ploner

D

er Ausgangspunkt des Südtiroler Erdbeerweges ist die Freizeitanlage Trattla. Von dort gehts auf dem asphaltierten Gehsteig neben der Hauptstraße talauswärts, vorbei am Gasthof Salt (Einkehrmöglichkeit), dem Salt-Hof bis nach der Brücke die Örtlichkeit Burgaun ihren Anfang nimmt. Dort überquert der Südtiroler Erdbeerweg die Straße, wendet sich dem Wald zu. Eine kleine Holztafel, die eine Erdbeere als Symbol trägt, dient als Orientierung und weist den Weg im ganzen Verlauf. Ist man durchs Holzgittertor hindurch, geht’s etwas aufwärts, vorbei an Moos und Farn bis – rechts abgebogen – der munter dahinspringende Bach über-

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quert und nach wenigen Metern die erste Station des Themenweges erreicht wird: „Erdbeeren & Pioniere“. Der Blick über den Wildzaun hinweg erreicht unzählige Beeren-Plantagen: Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren – Martelltal wird seinem Ruf als Beerental zweifelsohne gerecht. Dem Wanderer zeigt sich ein geschäftiges Treiben, fleißige Bauernhände bearbeiten die Felder und umsorgen die Früchte. Oberhalb von Plantagen und Abgrenzungszaun schlängelt sich der Südtiroler Erdbeerweg durch den Talboden, führt über Stock und Stein munter dahin bis zur ersten Erlebnisstation, derer es im weiteren Verlauf noch einige geben wird. Ein Erdbeermemory bietet allerhand Informationen. Wussten Sie zum Beispiel, dass im Martelltal auf rund 55 Hektar Erdbeeren

angebaut werden? Oder, dass im Martelltal an 300 Tagen die Sonne scheint? Weil das Martelltal erlebt werden will, kann im weiteren Verlauf einmal beim Tasahof und wenig später beim Rainhof „kostbare Natur“ entdeckt werden. Der Tasahof baut Tee- und Gewürzkräuter an und verarbeitet diese. Der Rainhof, der auf das Jahr 1391 zurückgeht, ist hingegen eine Hofkäserei, die sich zusätzlich als Anbieter von „Urlaub auf dem Bauernhof“ und als Hofschank ein Auskommen auf 1.225 Metern geschaffen hat. Bis die zweite Station, die von den Erdbeeren und ihrer Geschichte erzählt, erreicht wird, geht’s am Waldrand weiter: Bäume spenden Schatten, Holzbänke laden immer wieder zum Verweilen. Der Beschilderung des Südtiroler Erdbeerweges folgend, führt ein Steig weiter durch den Wald und mündet wenig später in eine Forststraße, über die man zur dritten Station „Erdbeeren & Sorten“ gelangt. Im Martelltal hat sich im Talboden die Sorte „Elsanta“ durchge-

setzt, in höheren Lagen wird der widerstandsfähigeren Sorte „Marmolada“ der Vorzug gegeben. Ein Kochbuch – lebensgroß – führt in das Kulinarium rund um die Erdbeere ein, lässt regelrecht das Wasser im Mund zusammenlaufen. Daneben werden hier weite Ausblicke über das enge Martelltal freigegeben. Die Forststraße mündet in einen schmalen Weg, bevor die vierte Station die Wanderer erwartet: „Erdbeeren und Ernte.“ Nur wenige Meter weiter biegt der Weg links in den Wald und führt auf einen Steig, der seinerseits in seinem Lauf zu einer Gabelung führt. Dort teilt sich der Südtiroler Erdbeerweg: Die Variante, die durch den Wald zur Soyreit Mühle führt und auf ihrem Weg am FlintschattenWasserfall vorbeiführt, erzählt über die Themen Lärche, Wasser und Wege und dauert um gut eine Stunde länger. Wählt man die kürzere Variante gehts auf einem Wiesenweg in Richtung Plima, vorbei an urigen Stadeln und erdbeer-


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