Sommerwind 2021 Urlaub Magazin Vinschgau Südtirol

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Poste Italiane SpA - Spedizione in Abbonamento Postale - periodicitá quattordicinale - D.L. 353/2003 (conv. in L. 27/02/2004 n° 46) art.1, comma1, NE BOLZANO Poste Italiane SpA - Versand in Postabonnement - erscheint 14-tägig - ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 1, NE BOZEN

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Sommerwind IM VINSCHGAU

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2021

JOURNAL

Extra- Beilage mit 23 tollen Wandertouren

Landschaften Menschen Attraktionen

Brevi informazioni in italiano

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Inhalt Vielfalt

Inhalt

Reschen GraunLangtaufers St. Valentin

Sommerwind 2021 4 – 10 Lust auf...

12 – 13

„Sixtinische Kapelle“

24 – 25

Genuss

26 – 27

Einkaufstipps

28 – 29

Hoch hinaus

32 – 34

Ideenschmied

30 + 52

Pagine italiane

Matsch Marienberg Partschins Mals Allitz Rabland Schluderns Schlanders Kastelbell Naturns Laas Glurns Prad Latsch GöflanGoldrain Tschengls Morter Stilfs Taufers Martell Trafoi Sulden

Schatzsucher

54 – 56

Olympisch

St. Stephan bei Morter

60 – 61 Bergsteigerdorf Matsch

Gin-Sorbet in Latsch

Vielfalt im Vinschgau

Gustav Thöni

64 – 66

Märkte

68 – 69

Fund

Mals - Zentrum

Stahlhülse im Gletscher

70 – 72 Angeln Haidersee

L’oro bianco La strada dello Stelvio

76 – 78

Kinder

82–85

Veranstaltungskalender

Bozen

Restaurator in Prad

Schuhmacher in Laas

Meran

Spuren des Beginns

Auf neuen Wegen

Waldseilgarten

Bio in Tschengls

48 – 50

22 – 23

Marmor

Thermalwasser

44 – 45

Via Claudia Augusta

16 – 17

Frisch vom Feld

14 – 15 Weltruf Schreibmaschinen

38 – 40

Biken und Wandern

Vinschger Radweg

Schlinig

Das andere Wandern

Der Kultur-Sommer im Vinschgau

Vinschgerwind Impressum

Dantestraße 4, 39028 Schlanders, Tel. 0473 732196, Fax 0473 732451

„Sommerwind 2021“ Beilage zum Vinschgerwind Nr. 12, 10.06.2021 Sekretariat, Werbung: Edwina Oberthaler, Walter Morelli Chefredakteur: Erwin Bernhart Mitarbeit: Angelika Ploner, Ludwig Fabi, Gianni Bodini, Magdalena Dietl Sapelza, Andreas Waldner, Heinrich Zoderer, Jacqueline Kneissl, Maria Raffeiner, Katharina Fritz, Gerald Burger, Alena Lamprecht, Nora Kaserer, Grafik: Hartwig Spechtenhauser, Elena Kaserer Beilage „Wandern im Vinschgau“: Angelika Ploner Druck: Fotolito Varesco, Auer, Nationalstraße 57 Eigentümer und Herausgeber: Info-Media GmbH. Mwst. Nr: 02445670215, Info-Media GmbH; Ermächtigung des Landesgerichtes Bozen Nr. 6/2005; Eingetragen im ROC: Nr. 12485

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Sommerwind 2021

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Bike

Der Vinschgau ist ein Bike-Paradies und unter den Top-Mountainbike-Destinationen in Europa gereiht. Bike Trails aller Art und Schwierigkeiten stehen zur Verfügung. Trailgenuss in eindrücklichen Landschaften.

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Sommerwind 2021


Genießen Sie Ihre kulinarische Auszeit in Goldrain. Die guten Dinge im Leben genießen. Die guten Dinge, das sind die natürlichen Aromen hochwertiger Zutaten, Wildkräuter von den umliegenden Wiesen und aus den Wäldern, lokale Gemüsesorten, heimisches Fleisch, köstliche Fischgerichte und hausgemachte Desserts. Mit einem feinen Sinn für das Besondere verleiht Küchenchef Maximilian traditionellen Rezepten eine kreative Note. Und kreiert so Monat für Monat eine neue Geschmacksvielfalt. Verbringen Sie Ihre persönliche kulinarische Auszeit stilvoll umsorgt von Gastgeber Benjamin auf der überdachten Sonnenterrasse und lassen Sie eben dort im Schein der Abendsonne den Tag ausklingen. In aller Ruhe. Und voller Genuss.

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Stilfserjoch

Ein anstrengendes Vergnügen ist es, die prächtigste Passstraße in den Alpen, die Stilfserjochstraße, mit dem Mountain- oder mit dem E-Bike zu erklimmen und zu bezwingen. Ein Erlebnis mitten im Nationalpark Stilfserjoch. Foto: Gianni Bodini

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EVENTS 2021 Mit Reinhold Messner auf Juval 2. Juli, 27. August 2021

Ladinia Day 10. Juli 2021

MMM Corones by Night 16. Juli, 6. August 2021

Gespräche am Feuer

3./10./17./24./31. August 2021

Gipfeltreffen

1. und 22. August 2021

Haydn Orchester & Reinhold Messner 13. August 2021

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JUVAL Kastelbell/Castelbello

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Freiheit

Wandern ist angesagt. Im heurigen Sommer mehr denn je. Der Vinschgau stillt als Wanderparadies für alle Schuhgrößen das Bedürfnis nach Freiheit in den Bergen: leichte Waalwege, schöne Almenwanderungen, feine und aussichtsreiche Gipfel und hochalpine Touren. Foto: Gianni Bodini

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Willkommen im Vinschgau

Es geht

bergauf Es geht bergauf. Das nehmen wir wörtlich. Wir haben Lust auf Berge, wir haben Lust auf Natur, auf Wald und Wasser, wir haben Lust auf Wandern, auf Biken, wir haben Lust auf Geselligkeit, auf gutes Essen und Trinken. Wir haben uns viel zu erzählen. Der Vinschgau hat das Potenzial, all diese Lust zu stillen. Man muss es nur suchen und zulassen. Das Erzählen über den Vinschgau, zumindest ein klein wenig, übernehmen wir mit dieser „Sommerwind“-Ausgabe. Ein Einblick, ein Fenster soll es sein in die Natur, in Dörfer, in das Werkeln der Vinschger:innen. Wir mögen die Vinschger:innen, wir lieben den Vinschgau. Wir belassen es nicht beim Erzählen, wir geben auch praktische Tipps: Wo man im Vinschgau Köstliches und Besonderes einkaufen kann. Oder, wo man im Vinschgau wandern oder für alle zugängliche Gipfel erklimmen kann. Dazu bleiben wir einer langjährigen und exklusiven Tradition in unserer Redaktion und Grafik treu und heften in der Mitte des „Sommerwind“ einen kleinen, aber sehr nützlichen und praktischen „Wanderführer“ ein. Beachten Sie auch die Angebote unserer Werbepartner. Alsodann: Wir wünschen Ihnen luststillende Sommertage mit neugierigen Streifzügen durch unseren Vinschgau, angeregte Lektüre in unserem Sommerwind, Inspiration mit unserem Wanderführer. Geben Sie auf sich Acht, turn Sie sich Gutes und lassen Sie es sich gutgehen. Einen schönen Sommer 2021 wünscht Ihnen für das Vinschgerwind-Team Erwin Bernhart, Vinschgerwind-Chefredakteur

Fam. Theo Kuenrath, Burgeis 138 Burgusio, I-39024 MalsMiml Vinschgau-Malles in Val Venosta I 39024 i Vi h Tel. +39 0473 831260, www.haidepark.com

Sommerwind 2021


König

König Ortler, bis zur Abtrennung Südtirols von Österreich 1919 der höchste Berg ÖsterreichUngarns, reckt seinen Gipfel 3.905 Meter hoch in die Lüfte. Seine Erstbesteigung auf Befehl von Erzherzog Johann von Österreich im Jahre 1804 zählt zu den bedeutendsten alpinistischen Ereignissen jener Zeit. Im Vordergrund der Haider- und der Reschensee. Foto: Gianni Bodini

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Churburg Juwel

DIE CHURBURG

Das Juwel des Vinschgaues

Über Schluderns im sonnigen Vinschgau erhebt sich die Churburg, eine der besterhaltenen Burganlagen Südtirols. Der wehrhafte Bau wurde 1259 errichtet und ist seit 1504 im Besitz der Grafen Trapp. Das residenzhafte Renaissanceschloss zeigt einen wunderschönen Arkadenhof und prunkhafte Räumlichkeiten mit sehenswerten Kostbarkeiten: Jakobszimmer, Matscher Saal, die romanische Kapelle. Weltruf genießt die Rüstkammer. Die weltweit größte private Sammlung dieser Art enthält maßgefertigte Rüstungen der Schlossbesitzer von unvergleichlich wertvoller künstlerischer Gestaltung.

CASTEL COIRA

Il gioiello della Val Venosta

Sopra Sluderno in Val Venosta erge Castel Coira, uno dei castelli meglio conservati dell’Alto Adige. La costruzione fu eretta nel 1259 e dal 1504 è di proprietà dei Conti Trapp. Oggi, chi visita il castello vi trova una residenza rinascimentale con uno splendido loggiato. La cappella in stile romanico, la sala degli antenati, la stanza di Giacomo ed altri vani sfarzosi sono dei tesori di particolare rilievo. Di fama internazionale è l’armeria, la raccolta privata più grande di questo genere con le corazze dei signori del castello fatte tutte su misura dai più famosi armaioli dell’epoca.

Öffnungszeiten Sommer 2021 ab 29.06.2021 Dienstag bis Sonntag bis 27.06.2021 nur Freitag, Samstag und Sonntag

Führungen in deutscher Sprache 10.30 Uhr, 12.00 Uhr, 14.00 Uhr, 15.30 Uhr Anmeldung www.churburg.com

Orario di apertura estate 2021 dal 29/06/2021 martedì fino la domenica fino al 27/06/2021 solo venerdì, sabato e domenica

BECKENHAUBE BACINETTO

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Visite guidate in lingua italiana ore 10.00, ore 11.30, ore 14.30, ore 16.00 Prenotazione www.castelcoira.com

T +39 0473 615 241


Vinschgau Radweg

Radeln auf der Via Claudia Augusta Der Vinschger Radweg Text: Nora Kaserer | Fotos: Angelika Ploner

Bei Touristen und Einheimischen gleichermaßen beliebt und schon längst kein Geheimtipp mehr: Der Vinschger Radweg, benannt nach der alten römischen Heerstraße Via Claudia Augusta, ist eine Perle unter Südtirols Radwegen. Egal ob passionierter Radfahrer, Familie oder Genießer, der Weg hält für jeden das Passende bereit. Die 86 Kilometer lange Route führt vorbei an atemberaubender und abwechslungsreicher Landschaft. Neben jeder Menge Natur: Wiesen, Wälder, Biotope und Apfelanlagen, bieten sich entlang des Radweges auch viele Sehenswürdigkeiten und kulturelle Schätze an. Da wären, um nur einige Beispiele zu nennen, der Reschensee mit versunkenem Kirchturm, das mittelalterliche Städtchen Glurns oder das St. Prokulus Kirchlein in Naturns. Jedes Dorf ist für sich etwas Besonderes und mit Sicherheit einen Besuch wert. Entlang oder unweit des Radwegs laden zahlreiche Restaurants, Cafés und Eisdielen zu Einkehr und Rast ein. Hier trifft leichte, italienische Küche auf alpine Kost und bietet einen kulinarischen Hochgenuss.

T ipp: An vielen Treffs gibt es auch Ladestationen für E-Bikes.

Direkt am Radweg in Spondinig Durchgehend warme Küche

Täglich ab 7.30 Uhr geöffnet Tel. 346 399 96 29 | fischerstube.prad@gmail.com www.gasthof-stern.it

Gut bürgerliche einheimische Küche im Zentrum von Glurns mit Sonnenterasse Gasthof Steinbock Florastraße Glurns Tel. 0473 83 14 95 Montag Ruhetag

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Sommerwind 2021

Pizza gibt es von 12.00 bis 14.00 und von 17.00 bis 22.00 Uhr

I-39026 Prad am Stilfserjoch, Tel. 0473 616123, MONTAG RUHETAG


Vinschgau Radweg

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Partschins weltweite Bedeutung

Partschins Schlanders

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Das Schreibmaschinenmuseum

Peter Mitterhofer in Partschins

Das Schreibmaschinenmuseum „Peter Mitterhofer“ in Partschins wurde im Jahr 1993, zum hundertsten Todestag des Erfinders der Schreibmaschine Peter Mitterhofer, durch die Stiftung des Sammlers Kurt Ryba und dank des kraftvollen Einsatzes des langjährigen Kulturreferenten und ehemaligen Vizebürgermeisters Ewald Lassnig eröffnet. Die Sammlung ist von weltweiter Bedeutung. von Jacqueline Kneissl

oben: Das Schreibmaschinenmuseum ,,Peter Mitterhofer“ in Partschins bei Nacht links: Nur eine kleine Auswahl der rund 2000 Ausstellungsstücke im Schreibmaschinenmuseum ,,Peter Mitterhofer“ in Partschins

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icht nur die prächtige gotische Pfarrkirche, sondern auch das Teisenhaus, in welchem sich unter anderem das weltberühmte Schreibmaschinenmuseum ,,Peter Mitterhofer“ befindet, schmücken den historischen Dorfplatz von Partschins. Doch nicht nur seine Lage oder sein besonderer architektonischer Stil machen es einzigartig, vor allem aufgrund seiner zahlreichen Exponate wird ihm weltweit eine wichtige Bedeutung zugeschrieben. Auch die Nachzeichnung der Geschichte einer Erfindung, die die heutigen und erst recht die zukünftigen Generationen betrifft beziehungsweise betreffen wird, machen es zu einem ganz besonderen Ort. ,,Man muss es einfach

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Meran


Partschins weltweite Bedeutung

gesehen haben, Sie werden aus allen Wolken fallen!“, so die Museumsleiterin. Seinen Namen hat das Schreibmaschinenmuseum vom Partschinser Tischler, Zimmerer und Erfinder Peter Mitterhofer, der im Jahr 1864 seine erste mechanische Schreibmaschine konzipiert. Bis 1869 entwickelt er insgesamt fünf hölzerne Schreibmaschinenprototypen mit Steckschriftbuchstaben, welche er am wiener Hof des Kaisers Franz Joseph I. präsentiert. Damit erhofft sich Mitterhofer Anerkennung und vor allem (finanzielle) Unterstützung. Seine Erfindungen finden jedoch kein Gehör. Die entmutigende Tragik liegt darin, dass die K. u. K.-Monarchie ÖsterreichUngarns in einer Zeit des generellen Aufbruchs, der Industrialisierung und der technischen Erfindungen noch in einem alten Beamtenstaat steckt, der sich jeglichen Neuerungen sperrt. Resigniert kehrt er in sein Heimatdorf Partschins zurück, wo er ebenfalls belächelt und als ,,Narr“ bezeichnet wird. Peter Mitterhofer gehört neben vielen weiteren Erfindern zu den genialsten Köpfen seiner Zeit, trotzdem muss er mitansehen, wie ,,seine“ Schreibmaschine ab 1874 von den Vereinigten Staaten von Amerika aus die ganze Welt erobert. Am 27. August 1893 verstirbt er einsam und allein. Nach seinem Tod gerät er für eine Zeit lang in Vergessenheit. Erst die zufälligen Funde seiner Meisterwerke rücken ihn wieder in die Öffentlichkeit. Das Schreibmaschinenmuseum in Partschins wurde im Jahr 1993, zum hundertsten Todestag Peter Mitterhofers, durch die Stiftung des Sammlers Kurt Ryba und dank des kraftvollen Einsatzes des langjährigen Kulturreferenten und ehemaligen Vizebürgermeisters Ewald Lassnig eröffnet. Lassnig war ein Mitterhoferforscher und organisierte und koordinierte jahrzehntelang verschiedenste Aktivitäten und Feierlichkeiten zu diesem Thema. Neben dem Museum sind seine weiteren wertvollen Hinterlassenschaften im Partschinser Dorfbuch zu finden. Heute wird das Museum von Maria Mayer geleitet. Nach ihrem Maturaabschluss am Sprachenlyzeum in Meran studierte sie moderne Sprachen in Florenz - mit einigen Abstechern in Melbourne und Malaga. Das Schreibmaschinenmuseum in Partschins zählt mittlerweile rund 2000 Ausstellungsstücke und zeigt damit die Entwicklung und Geschichte der Schreibmaschine von ihren kleinsten Anfängen bis hin zum welterobernden modernen Computer auf. Nennenswert ist, dass man im Schreibmaschinenmuseum auch ganz besondere Typen bestaunen kann, zum Beispiel die aus dem zweiten Weltkrieg stammende Chiffriermaschine ,,Enigma“. Was im Zusammenhang mit dem Schreibmaschinenmuseum auf Werbeplakaten als auch in verschiedenen Dioramen ebenfalls immer wieder auftaucht, ist das Berufsbild der Sekretärin, das wohl neben dem Erfinder und den zahlreichen Konstrukteuren wie kein anderes mit der Schreibmaschine gekoppelt ist. Somit wird nicht nur der Industrie-, son-

dern auch der Sozialgeschichte, mit der die Emanzipation der Frau einher geht, Wichtigkeit zugetragen. Der Sommer 2021 steht im Schreibmaschinenmuseum von Partschins ganz im Zeichen der Familie. Im Juni gibt es jeden Montag Abendführungen für Erwachsene, die um 20:30 Uhr beginnen. In den Monaten Juli und August werden solche Rundgänge alternativ am Mittwoch um 09:00 Uhr angeboten. Eine Vorreservierung ist notwendig. Ebenfalls in Juli und August gibt es tolle Angebote für Kinder wie beispielsweise das Papierschöpfen, wofür es auch eine Vormerkung braucht. Ansonsten hat das Museum immer am Montag von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr und von Dienstag bis Freitag von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr und von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet. Am Wochenende öffnet es seine Tore am Samstag von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr und jeden ersten Sonntag im Monat von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos, jedoch verlangt die besondere Zeit, in der wir uns momentan befinden, notwendige Sicherheitsvorkehrungen, deshalb sollten alle Museumsbesucher_innen einen Atemwegschutz tragen, sich mehrmals gründlich die Hände desinfizieren und den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand einhalten.

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Importanza mondiale Il museo delle macchine da scrivere di Parcines è considerato di importanza mondiale, soprattutto per i suoi numerosi oggetti esposti. Il tracciare la storia di un‘invenzione che influisce o influirà sulle generazioni attuali e ancor più su quelle future ne fanno un luogo molto speciale. „Dovete semplicemente vederlo, rimarrete a bocca aperta!“, dice la direttrice del museo.

Das traditionelle Handwerk der Kuchen- und Speiseeisherstellung in Partschins

Café - Eisdiele - Gelateria

Durchgehend kleine Gerichte Mittwoch Ruhetag Tel. 0473 967 136

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Naturns Thermalort

Naturns auf dem Weg zum

Thermalort

Naturns zählt zu einem der beliebtesten Urlaubsorte in Südtirol. Inmitten einer alpinen Kulisse trifft Tradition auf Moderne und sorgt für einen Aufenthalt voller vielfältiger Möglichkeiten. Die Natur, die Freizeit- und Sportangebote und die Kulinarik machen Naturns zu einem begehrten Wander- und Erholungsgebiet. Nun soll es durch ein wieder entdecktes Thermalwasser weiter an Attraktivität gewinnen und könnte zum thermalen Wohlfühlort werden.

von Alena Lamprecht

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rholung, Entspannung, Wiederaufbau und Regenerierung: Das neue Thermalwasser in Naturns verspricht das, was sich Erholungssuchende wünschen. Durch seine mineralogische Zusammensetzung wirkt es gesundheitsfördernd auf Körper, Geist und Seele. Das Thermalwasser ist mit Mineralien wie Sulfat, Calcium, Magnesium, Bikarbonat, Natrium und Kalium angereichert. Seine Heilwirkung soll nun für Gäste und Einheimische in Naturns zugänglich gemacht werden. Doch der Reihe nach.

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Geschichte.

Wirft man einen Blick in die Vergangenheit zurück, so trifft man auf einen Vorboten eines Thermalortes. Bereits 1559 wird die Örtlichkeit Kuchinmoos, später Kochlmoos, wegen ihrer Badestätte besucht. Das belegt eine Urkunde aus dem Jahre 1695. Die Schwefelund Eisenquelle des Bades entspringt westlich von Staben zu Füßen der Burg Juval am Sonnenberg. Die Bauernhöfe rund um diese Quelle leiteten das Wasser in ihre Stuben und wendeten es dort für Trink- und


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Badekuren an. 1860 wurde ein Badehaus errichtet. Bad Kochenmoos entwickelte sich zu einem Kurort im Vinschgau, bis der Badebetrieb in den 1980er Jahren eingestellt wurde. Fast 20 Jahre lang verwaiste der einstige Badeort. Das änderte sich im Jahr 2000, als man bei den Bauarbeiten des Stabener Umfahrungstunnels in der Gemeinde Naturns durch Zufall auf eine zweite Thermalquelle stieß. Die Entdeckung war eine kleine Sensation, die Dimension noch nicht abschätzbar.

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Naturns Thermalort

Deshalb bemühte sich die Gemeinde Naturns in Rom und in Bozen um die Konzession und die Ableitung des therapeutischen mineralisierten Thermalwassers. In allen vier Jahreszeiten wurden Proben entnommen und ausgewertet. Das Ergebnis: Laut der medizinischen Hydrologie weist das „kalte Thermalwasser“ eine konstante Temperatur von 17°C auf. Zudem wird es als „leicht mineralisiertes Wasser“, „sulfathaltig“ und „fluoridhaltig“ klassifiziert. 2016 erhielt die Gemeinde das Dekret zur Anerkennung des Thermalwassers. In Zusammenarbeit mit der Universität Pisa wird in den kommenden zwei Jahren das Wasser an Probandinnen und Probanden angewandt, um die Wirkung des Wassers weiter zu beobachten und zu dokumentieren.

Erlebnisbad und Hotels.

Die Zusage der 30-jährigen Wasserkonzession im August 2019 war zugleich der Startschuss für die Verhandlungen zwischen der Gemeinde und der Tourismusgenossenschaft Naturns. Auf eine Grundvoraussetzung konnten sich beide Seiten schnell einigen: Das Thermalwasser soll der Bevölkerung zugänglich gemacht und ins Erlebnisbad Naturns geleitet werden. Das Erlebnisbad Naturns ist besonders wegen seiner Familienfreundlichkeit bekannt und erfolgreich. An diesem Konzept will man nicht rütteln. Die Schwimmbecken im Frei- und Hallenbad mitsamt den Wasserrutschbahnen und den Kinderbecken bleiben wie gewohnt erhalten. Und doch wird das Erlebnisbad Naturns mit dem neuen Thermalwasser an Attraktivität gewinnen. „Vorerst geplant ist die Befüllung von zwei Whirlpools und die Inszenierung eines kleinen Wasserfalles mit dem mineralisierten Wasser. Wir werden das Thermalwasser auch in die Sauna leiten und es dort für ein Kältebecken nutzen“, erklärt Ulrich Stampfer, der Direktor der Tourismusgenossenschaft Naturns. Zum anderen soll das Thermalwasser dem Wohlfühlort Naturns auch touristische Perspektiven eröffnen. Die Gemeinde und die Tourismusge-

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nossenschaft Naturns schlossen sich vor diesem Hintergrund mit zehn Hotels zusammen: Familien& Wellnesshotel Prokulus, Familien – Wellness Residence Tyrol, Feldhof DolceVita Resort, Genusshotel Diamant, Hotel Funggashof, Kleinkunst Hotel Kreuzwirt, Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort, Preidlhof Luxury DolceVita Resort, Sonnen Resort, Vitalpina Hotel Belvedere. Die Hoteliers erklärten sich bereit, die Finanzierung des Projektes zu unterstützen, mit der Zusage das Thermalwasser auch für ihren Betrieb nutzen zu dürfen. Die Bauarbeiten sind seit dem Frühjahr abgeschlossen, die Leitungen in die Hotels verlegt. Der Fokus liegt nun auf der Produktentwicklung. „Unser Ziel ist es, die Produktentwicklung für die Herbst/Wintersaison 2021/2022 stehen zu haben“, sagt Ulrich Stampfer. Naturns macht sich damit auf den Weg zu einem besonderen Wohlfühlort.

Natur und Thermalwasser.

Aspekte wie die Natur als Sehnsuchtsort, Bewegung als Befreiung, Achtsamkeit und neue Konsummuster erlangen einen immer höheren Stellenwert innerhalb der Gesellschaft. Das bestätigt auch

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Effetto salutare Il Recupero, rilassamento, ricostruzione e rigenerazione: la nuova acqua termale di Naturno promette ciò che chi cerca relax desidera. Grazie alla sua composizione mineralogica ha un effetto salutare su corpo, mente e anima. L‘acqua termale è arricchita di minerali come solfato, calcio, magnesio, bicarbonato, sodio e potassio. Le sue proprietà curative saranno ora rese accessibili agli ospiti e agli abitanti di Naturno.


Naturpark Texelgruppe: Einstieg in den Meraner Höhenweg

Naturns Thermalort

Zustieg zum beliebten Ziel-Klettersteig Abstieg zur Talstation über den Partschinser Wasserfall

h die s Wasser, auc Der Wald, da ne lpine mediterra Berge, diese a en, ist ie hier inne hab Po sitio n, die S Mensc hen, die et was, das den nterbewussten u z n a g s u a , . herko mmen ndheit verhilft u es G zu n o h c Gründen s Univ.-Doz. Dr. Arnulf Hartl. Er ist Leiter des Instituts für Ökomedizin an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg und steht Naturns mit seinem Fachwissen zur Seite. „Es geht der Grünraum in der Stadt verloren, es wird alles dichter, komplexer, enger. Wenn Sie im Großraum Mailand – Turin – Poebene leben, verlieren Sie drei Jahre ihres Lebens schlicht und ergreifend dadurch, dass Sie in solch feinstaubbelasteten Orten leben dürfen oder müssen“, ist Dr. Hartl überzeugt. Mit der Urbanisierung in Europa nehmen die gesundheitlichen Probleme zu. Die Natur in Kombination mit körperlicher Aktivität und anschließendem Baden eignet sich als optimale Prävention. „Der Wald, das Wasser, auch die Berge, diese alpine mediterrane Position, die Sie hier innehaben, ist etwas, das den Menschen, die herkommen, aus ganz unterbewussten Gründen schon zu Gesundheit verhilft.“ Naturns hat viele Möglichkeiten das Thermalwasser in ein nachhaltiges touristisches Konzept einzubetten. Es kann bereits bestehende Angebote ergänzen und zusätzlich weitere Anreize schaffen. Es könnte ein gemeindeübergreifendes Gesundheitsprogramm mit den Tourismusvereinen im Burggrafenamt ausgearbeitet werden, um die Heilkraft der Alpen vollständig auszukosten. „Spannend wäre das Zusammenspiel aus den gesunden Wanderwegen in Meran, den Lufttherapien in Algund, dem Wasserfall in Partschins und dem Thermalwasser in Naturns“, so Ulrich Stampfer. Möglich ist vieles, sicher ist eines: Die Zukunft von Naturns bleibt spannend.

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Morter „Sixtinische Kapelle Vinschgaus“

St. Stephan

er Turin ko md o n ie W n o v Auc h hierher um den en h c s en M ie men d ilder zyklus des einzigartigen B e hen. Nirgend s zu s u n a h p te Hl. S g ne Darstellun wo anders ist ei hen, bei der ihm e s zu en ig il des He mmen werden. o en g er id le K die tsel. Das ist ein Rä

bei Obermontani in Morter Neben der Ruine von Obermontani befindet sich mit und in der St. Stefan Kapelle ein Schatzkasten: Die bedeutendsten gotischen Fresken im Vinschgau geben der außen unscheinbaren Kapelle auch den Namen „Sixtinische Kapelle im Vinschgau“. von Peter Tscholl

Ü

ber einem Felsabsturz am Eingang ins Martelltal erhebt sich neben der Ruine Obermontani die Kapelle St. Stephan. Die Kapelle wurde mit großer Wahrscheinlichkeit gleichzeitig oder unmittelbar nach dem Bau der Burg Obermontani, in der ersten Hälfte des XIII. Jahrhunderts errichtet. Man vermutet, dass die Kapelle auf einem prähistorischen Kultplatz errichtet wurde. Es war noch die Zeit der Romanik, die Bauform ist einfach. Im Inneren der Kapelle sind die bedeutensten gotischen Fresken im Vinschgau zu bewundern. Die St. Stephan Kapelle wird nicht ohne Grund „Die Sixtinische Kapelle im Vinschgau“ genannt.

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Der Beginn der Ausmalung des Innenraumes ist mit der Weihe der Kapelle im Jahre 1430 anzusetzen und erfolgte in mehreren Etappen. Die Fresken der Nordwand sind die ältesten. Sie wurden noch von Malern aus dem lombardischen Raum ausgeführt und haben die Legende des Kapellenpatrons Stephan zum Inhalt. Der Stephanszyklus beinhaltet die Wahl zum Diakon, die Predigt bzw. den Disput mit den Juden, die Verurteilung mit der anschließenden Steinigung, die Grablegung und die Wunder nach dem Martyrium. An den Zyklus schließen Darstellungen aus der Ursulalegende an. „Menschen kommen extra aus Köln wegen dieser Darstellungen hierher. Sie wissen genau, dass sich hier drei Bilder der Ursulalegende be-

finden. Sie sind gut informiert, da braucht man gar nichts zu erzählen“ sagt Matthias Oberhofer, der heute zusammen mit Ulrich Wielander die Führungen in der St. Stephankapelle bei Obermontani macht. Die elf schwarzen Tropfen oder Flammen (in Köln spricht man von Tränen) im Wappen von Köln erinnern an den Kult der heiligen Ursula. Der Legende nach wurde die bretonische Prinzessin Ursula auf der Rückfahrt einer Pilgerreise nach Rom mitsamt ihrer 10 Begleiterinnen von Attila und den Hunnen bei Köln ermordet. „Auch von Wien oder Turin kommen die Menschen hierher um den einzigartigen Bilderzyklus des Hl. Stephanus zu sehen. Nirgendwo anders ist eine Darstellung des Heiligen zu sehen, bei der ihm die Kleider


Morter „Sixtinische Kapelle Vinschgaus“

genommen werden. Das ist ein Rätsel“ meint Oberhofer. Die Fresken der Süd-und Westwand sind jüngeren Datums als die der Nordwand und entstanden anlässlich der Neuweihe von 1487. Sie wurden von schwäbischen Malern ausgeführt. Der hier abgebildete Passionszyklus beinhaltet den Einzug in Jerusalem, das Abendmahl, der Ölberg, die Gefangennahme, Christus vor Pilatus, die Geißelung und die Dornenkrönung. Zugleich mit der Passionsgeschichte wurde das Jüngste Gericht an der Westfassade in Auftrag gegeben. In der Mitte thront Christus in der Mandorla. Ein Lilienstengel berührt seine Wangen. Rechterhand von ihm steigen die Erlösten aus ihren Gräbern, zu seiner Linken werden die Verdammten dem Höllenrachen zugetrieben. Auffallend in dem vollständig freskierten Innenraum sind die zahllosen Kritzeleien. Darunter befinden sich hebräische, griechische und lateinische Inschriften. Die älteste Datierung findet sich von 1458. Das Phänomen schließt alle Standesschichten mit ein. Neben den Signaturen von Burginhabern ( Caspar von Montani 1551, Franziskus Fortunatus ab Heydorf 1633, Isabella Gräfin von Mohr 1718) finden sich auch Inschriften prominenter Adeliger (Franz Hendl 1570, Sigmund Hendl zu Ober- und Niederreichenberg 1577), von Richtern, Geschichtsschreibern und Geistlichen. Aber auch einfache Leute, die hier ein und ausgingen, haben sich hier verewigt. Die Kapelle St. Stephan war bis 1965 öffentlich zugänglich.

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Die Marter des Hl. Stephanus. Detail aus dem Stephanuszyklus an der Nordwand

I più importanti affreschi gotici della Val Venosta All‘interno della cappella si possono ammirare i più importanti affreschi gotici della Val Venosta. La Cappella di Santo Stefano non è chiamata „La Cappella Sistina in Val Venosta“ senza motivo. La pittura dell‘interno iniziò con la consacrazione della cappella nel 1430 e si svolse in diverse fasi. Gli affreschi sulla parete nord sono i più antichi. Sono stati eseguiti da pittori lombardi e raffigurano la leggenda del patrono della cappella, Santo Stefano. Il ciclo di Stefano comprende l‘elezione a diacono, il sermone o la disputa con i giudei, la condanna con la successiva lapidazione, la sepoltura e i miracoli dopo il martirio.

Die rechte Seite des Jüngsten Gerichtes. Die Verdammten werden dem Höllenrachen zugetrieben

Kriegslager des Hunnenkönigs Attila vor Köln

Zugänglich ist die Kapelle heute von Ostern bis Ende Oktober jeweils Freitag und Samstag von 14.30 bis 17:30 Uhr. Auf Wunsch kann die Kapelle auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten besichtigt werden. Informationen und Anmeldung: Tourismusbüro Latsch 0473 623109 info@latsch.it sowie Landesmuseum Schloss Tirol 0473 220221

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Gin-Sorbet made in Latsch

Nest nennt sich der erste Vinschger Gin, der von Peter Paul Schweitzer aus Latsch und Matthias Gamper aus Schnals kreiert wurde. Nun hat Erhard Klammsteiner vom Cafè Helene in Latsch den Gin geadelt und ein erfrischendes und genussvolles Gin-Sorbet entwickelt. von Angelika Ploner

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Sorbet erfrischend

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ürzig, gehaltvoll, dicht und am Gaumen langanhaltend: Die Rede ist von Nest, einem Gin kreiert von Peter Paul Schweitzer und Matthias Gamper. Schweitzer ist Chef des gleichnamigen Getränkehandels in Latsch und Spirituosensommelier, Gamper hingegen Hotelier in Schnals. „Wir wollten ein Produkt kreieren, das modern ist und zu uns passt.“ Entstanden ist ein Gin, der modern und alpin zugleich ist. Denn in der Kultspirituose stecken nicht weniger als zehn Kräuter: Wacholder, Koriander, Angelikawurzel, Orange, Meisterwurz, Enzian, Schafgarbe, Moschusblüte, Thymian, Ringelblume. Der Gin made im Vinschgau ist seit Dezember 2020 erfolgreich auf dem Markt. Kein Jahr brauchten die jungen Burschen für die Produktentwicklung, die Namensfindung und die Verpackung. Nest – der Name steht für Heimat, für Zuhause, für Nestcharakter eben. 42 Prozent hat er in sich, der Nest Gin Alpin London Dry. London Dry deshalb, weil keine Aromen und kein Zuckerzusatz verwendet werden. Was die wenigsten wissen: London Dry ist die höchste geschützte Qua-

litätsstufe. Einzig getrocknete Kräuter werden in Alkohol eingelegt und gebrannt. Letzteres übernimmt der Brennmeister Helmuth Oberhofer von der Destillerie Roner. Doch was wäre der beste Gin ohne passendes Tonic? Auf der Suche nach dem idealen Begleiter für den Vinschger Gin fand man das Alpex Indian Dry Tonic Water – ebenfalls eine Südtiroler Kreation. Der Gin von Schweitzer und Gamper hat es jünst Erhard Klammsteiner vom Eiscafé Helene in Latsch angetan. In der Coronazeit ist er auf den Gin Nest gestoßen und war auf Anhieb begeistert. Einmal von der Kreativität der beiden Vinschger, zum anderen vom Gin selbst. Und weil Erhard die Herausforderung liebt und in seinem Metier, den Eiskreationen, zu den Besten zählt, ist nun ein Spiritsorbet – ein Gin-Nest-Sorbet – entstanden. Ehrlich und authentisch, wie der Gin selbst. Frisch, elegant, edel und harmonisch mit alpinen Nuancen – kurzum ein Genuss. Für eine sommerliche Erfrischung wie geschaffen. Und: Made in Latsch. Ein Vinschger Produkt, das bereits jetzt alle restlos begeistert hat und das zusammen mit dem Gin

Nest genossen, das Potential zu einem Lifestyle-Getränk hat. Gin-Tonic mit Gin-Sorbet – zur Kultspirituose gesellt sich nun ein neuer Kult-Aperitivo....

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Foto: Angelika Ploner

Vinschgau Tipps

Einkehr- und Einkaufs-TIPPS von Angelika Ploner & Magdalena Dietl Sapelza

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Es ist schlicht eine Institution, das gemütliche fast schon nostalgisch anmutende Cafè Riedl in Glurns. Schon mehrmals wurde das Cafè – das Bäckerei und im Sommer auch Eisdiele ist – vom „Gambero Rosso“ - Italiens Genussbibel - ausgezeichnet. Alte Backtradition wird hier im Cafè Riedl hochgehalten, das „Vinschger Urpaarl“ wird nach alter Rezeptur des Marienberger Klosters gebacken, und für die Eigenkreation „Glurnser Mäuse“ kommen Einheimische und Gäste von weit her, um welche zu bekommen. Was die „Glurnser Mäuse“ sind? Schokoladenmäuse mit zartschmelzender Nougatcreme und zwei gerösteten Haselnüssen gefüllt. Im hausgemachten Eis schmeckt man vor allem die Früchte aus der Umgebung: Es wird das geadelt, was in und rund um Glurns wächst. Dem naturbelassenen Genuss hat man sich verschrieben, das gilt auch für die Kuchen und Torten und den hausgemachten Apfelstrudel. Kurzum: Das Cafè Riedl gehört zu den besten Genuss-Adressen im Vinschgau.

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Alle Sportbrillenmodelle sind mit einer, auf den Träger abgestimmten Korrekturglaslösung erhältlich, damit du dein einzigartiges Potenzial ausleben kannst. Wähle aus den verschiedenen Farbvarianten in der Tönung, um ein kontrastreiches Sehen zu ermöglichen und ungestört von äußeren Einflüssen oder sich ändernden Lichtverhältnissen deiner Leidenschaft nachzugehen.

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Hoch hinaus

im Waldseilgarten Allitzer Waldele Vor allem Spaß und schöne Aussichten, aber auch größte Sicherheit und Überwindung eigener Ängste hoch oben in den Baumwipfeln: All das verspricht der Waldseilgarten im Allitzer Waldele, der in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum feiert. von Nora Kaserer

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ogelgezwitscher, Waldgeruch und Aufregung. Während Georg Maschler die Regeln erklärt, blicken ihm mindestens 40 Augenpaare gespannt entgegen. Heute ist eine Schulklasse aus Latsch hier im Waldseilgarten Allitz. „Die gesamte Anlage und die Ausrüstung sind auf dem modernsten Stand der Technik,hier muss niemand Angst haben,“ betont Maschler gleich zu Beginn. Neben seinem Job als Berg- und Skiführer ist er der Chef hier im Waldseilgarten. Kurz darauf kann es auch schon losgehen. Manche Schüler trauen sich gleich auf die ganz hohen Parcours, andere sind noch etwas unsicherer. Aber genau darum geht es, findet Maschler, der als Kind selbst Angst vor Höhe hatte. „Es geht nicht nur um Spaß und Vergnügen, sondern auch um Überwindung. Über sich hinauszuwachsen. Sich mal was zu trauen.“ Insgesamt gibt es im Waldseilgarten Allitz 10 Parcours mit ca. 100 Kletterübungen. Schon die ganz Kleinen kommen dabei auf ihre Kosten. Neben einem Kinderparcour

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gibt es auch einen Netzparcour, der komplett von Netzen umspannt ist, um die größte Sicherheit zu bieten. „Waalweg“, „Kuan Problem“ und „Vinschgerwind“, heißen die leichteren Parcours. Technisch anspruchsvoller wird’s auf der „Laaser-Tal-Runde“ in luftiger Höhe zwischen 10 und 15 Metern und auf dem Parcour mit dem Namen „Monsieur Gabalier“, entstanden aus einem Wortspiel unter Kletterkollegen. Maschlers Lieblingsparcours sind zwei: Der „Panoramaweg“, der um den ganzen Waldseilgarten herumführt und der „Dschungelparcour“, der höchste und längste, mit einer Höhe von bis zu 25 Meter. Nichts für schwache Nerven. „Es ist schwierig zu sagen, für welches Alter welcher Parcour bestimmt ist“, bemerkt Maschler. Es geht mehr um den Charakter, die Persönlichkeit des jeweiligen Menschen und natürlich darum, wie gut jemand klettert. Georg Maschler wollte mit seinem Waldseilgarten ein einmaliges Freizeitangebot für Familien mit Kindern schaffen, was ihm auch sicherlich gelungen

ist. Trotzdem ist der Park mit seinen anspruchsvolleren Parcours auch für Jugendliche und Erwachsene eine echte Herausforderung. Inzwischen gilt der Waldseilgarten auch als Geheimtipp für Teambildungskurse und Schulen. Während Maschler erklärt, kommen Schüler angerannt. „Unser Freund traut sich nicht mehr weiter.“ „Dann soll er zurückgehen“, sagt Maschler. Die Möglichkeit abzubrechen ist immer vorhanden, man muss nichts machen, was man nicht will. Nicht ganz leicht gestaltete sich vor über 10 Jahren die Standortsuche. Nach Martell enstand die Idee es in der Nähe des Fischerteichs von Prad zu versuchen. Das Problem – hier fehlten die richtigen Bäume. Mit dem Allitzer Waldele war schließlich der perfekte Ort gefunden. Neben viel Sonne befinde man sich hier in einer wahrlich idyllische Lage, wie Maschler mehrmals betont. Mit Bergpanorama und Gletscherblick. Das Allitzer Waldele, ein alter Lärchenwald, war früher Schutzwall für Laas. Die Hanglage ist ideal für einen Wald-

seilgarten, die Bäume haben tiefe Wurzeln. „Hier ist noch nie ein Baum umgestürzt.“ Die ersten vier Parcours plante ein Unternehmen. Im Juli 2011 fand dann die Eröffnung statt. Seitdem hat sich viel verändert. Die späteren Parcours entwarf Maschler aus seinem Kopf heraus. Eigene Ideen zu entwickeln, war eine enorme Herausforderung und verlangte ihm viel ab. Heute ist er stolz auf das, was er geschaffen hat. Eine ganze Weile wird im Allitzer Waldele jetzt schon geklettert, in diesem Jahr feiert der Waldseilgarten schon sein 10-jähriges Bestehen.  Waldseilgarten Allitz www.hochseilgarten-laas.it Tel. 380 420 6729 (Georg Maschler)


Adrenalin Natur

Bild links: Georg Maschler auf dem „Vinschgerwind“ -Parcour im Waldseilgarten Allitz. Bilder oben: Die zehn Parcours bieten für jedes Alter die passende Herausforderung und garantieren in jeden Fall Abwechslung und Spaß.

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Lasa oro bianco

L’oro bianco di Lasa Testo e Foto: Gianni Bodini

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asa e il marmo sono un binomio inscindibile. Da tempo immemorabile dal territorio di questo paese della Val Venosta si estrae marmo di ottima qualità che viene esportato in tutto il mondo. Già i Romani lo utilizzavano per statue e pietre miliari ma alcune statue stele, rinvenute in diverse località poste lungo la valle dell’Adige, risalenti all’età del rame (3000 anni a.C.), furono realizzate con questa pietra bianca e lucente. Naturalmente allora il marmo non si estraeva dalle cave, che si trovano fino a 2000 metri di altitudine, ma si utilizzavano massi erratici, trasportati a valle dai ghiacciai. Fu a partire dalla fine del XVII secolo, grazie a degli imprenditori trentini, i fratelli Strudel, che il marmo di Lasa giunse alla corte imperiale di Vienna e da lì iniziò la sua marcia trionfale. Visitando Lasa ci si accorge subito dell’onnipresenza del marmo: ovunque statue e monumenti come quello enigmatico dell’imperatore Francesco Giuseppe, oppure l’abside della chiesa parrocchiale, e persino i marciapiedi sono lastricati con cubetti di marmo… Per i più curiosi vengono offerte visite guidate nel corso delle quali si apprendono storie intriganti e si può visitare anche la sede della Lasa Marmo, per seguire le diverse fasi della lavorazione dell’oro bianco di Lasa.

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Lasa oro bianco

Tra le storie legate al marmo, quella dell’imperatore nascosto è la più curiosa. Restano sconosciuti il committente e la commemorazione di questa statua terminata poco prima dell’inizio della Grande Guerra. Non venne mai ritirata e dopo l’annessione dell’Alto Adige all’Italia e l’avvento del regime fascista, per timore di rappresaglie, venne nascosta sotto la paglia di un ovile e dimenticata! E’stata ritrovata nel 1986 e da allora domina la piazzetta attigua alla chiesa parrocchiale. Non so perchè, ma quando le passo davanti mi sovviene la scena del Commendatore del Don Giovanni di Mozart: „O statua gentilissima benchè di marmo siate ...“.

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Der Schuhmacher Dietmar Spechtenhauser macht weit mehr als Schuhe. Ein Porträt über den Laaser Ideenschmied.

Das Wohnhaus der Familie Spechtenhauser befindet sich in einem ehemaligen Stadel im Zentrum von Laas. Kunst und alte Bausubstanz treffen schon im Eingangsbereich aufeinander. Text & Fotos: Maria Raffeiner

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n seinem Militärjahr hatte Dietmar Spechtenhauser als Trompeter viel Zeit zum Üben und Überlegen. Wahrscheinlich wimmelte es in seinem Kopf schon damals von Ideen. Den Gesellenbrief als Orthopädieschuster trug er da bereits in der Tasche. Was er schon während seiner Lehre in Vorarlberg

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bewiesen hatte, verschönerte ihm auch die Monate bei der Militärmusik in Udine: Präzision, Anpassungsfähigkeit und Engagement. Seine Handwerkskunst vertiefte er landesweit in verschiedenen Werkstätten. Daheim in Laas führte der Vater ein Schuhgeschäft mit Reparaturservice.


Laas Ideenschmied

Das Wohnhaus der Familie Spechtenhauser befindet sich in einem ehemaligen Stadel im Zentrum von Laas. Kunst und alte Bausubstanz treffen schon im Eingangsbereich aufeinander.

Sobald Dietmar seine Meisterprüfung abgelegt hatte, folgte der Schritt in die Selbständigkeit. Er wurde der erste Orthopädie-Schuhmacher des Tales. Bis heute steht er mit seiner Frau Verena im modischen Schuhgeschäft, es lagern dort beträchtliche 15.000 Paar Schuhe, und fertigt in der Werkstatt Maßeinlagen, Maßschuhe und Reparaturen an. Sohn Florin ist als Geselle auch schon mit Leisten und Leder tätig. Vier Angestellte verstärken das Team. Dietmar, den Laaser Schuster, kennt man über die Talgrenzen hinaus. Das mag an seiner Geschäftstüchtigkeit liegen, an knackigen Radioslogans und Werbeinseraten. Aber nicht nur. Der große, drahtige Mitfünfziger ist ein Macher. Als Obmann leitete er neun Jahre die Musikkapelle im Marmordorf, der er mit 13 Jahren beigetreten war, danach arbeitete er lange Zeit im Ausschuss mit. Er mag es gesellig, vielleicht hat es ihm deshalb die Fasnacht angetan. Wer hätte gedacht, dass er sich seine originellen Faschingskostüme selbst näht. Wo nimmt der vielseitige Organisator bloß die vielen Einfälle her? Einige sprudeln aus ihm heraus, manche setzt er gekonnt fort. Wie den Laaser Faschingsumzug. Und wieder andere Initiativen werden ihm zugetragen. Damit umschreibt er die Kraft der Gemeinschaft: „Ich habe gelernt, Anregungen anzunehmen und bei der Umsetzung mitzuhelfen.“ Die Laaser Kaufleute sind eine tüchtige Truppe mit vielen Aktionen durch das Jahr. Die Fäden laufen bei Dietmar zusammen, Ortsobmann seit 20 Jahren. Unsinniger Donnerstag, Schulende, Frühlings- und Krautwochen, Osterund Adventsmarkt: Laas präsentiert sich geschickt, greift stimmungsvoll Anlässe auf. Davon profitieren Besucher:innen, Gastwirt:innen und Kaufleute. Rhetorisch ist Dietmar ein Routinier. Er kann fesselnd erzählen, streut bildhafte Details. Füllwörter

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braucht er nicht. Wir sitzen am Esstisch im lichtdurchfluteten Wohnraum der Familie. Mit viel Eigenleistung hat sie einem alten Stadel im Ortszentrum neues Leben eingehaucht. Glas und Holz, kombiniert mit hellen Materialien, Möbelstücke mit Geschichte. Dietmar hält Rückschau, reflektiert selbstkritisch, da verfliegt die Zeit. Lange bleibt sein Wasserglas unberührt, weil er beseelt ist von seinem Unternehmungsgeist. „A tolle Gschicht“, sagt er öfters. Vielen wird er vom beliebten Kulturfest „Marmor & Marillen“ bekannt sein. Die Programme der 20 Ausgaben hat er zur Hand, schnell blättert er durch die Sammlung. Fast wehmütig bleibt er bei Bildern hängen, während er die Entwicklung der Großveranstaltung nachzeichnet. Ob das Fest heuer stattfinden kann, steht noch in den Sternen. Was ihm als Botschaft wichtig ist: Alleine ist nichts zu schaffen. Respektvoll nennt er Helfer:innen, Ideengeber:innen, Mitdenker:innen, Vereine. Er spricht von Dorfstolz, von Flair und Atmosphäre. Ob er viel Überzeugungsarbeit leisten muss? „Ja, durchaus“, antwortet er mit verschmitztem Grinsen. „Meine Frau bremst mich manchmal, wenn ich auf die Leute einrede. Aber ist dann etwas gelungen, freuen sich alle.“ Erfolg ist sein Antrieb, wobei dem Macher bestimmt auch Fehler unterlaufen. „Wer etwas macht, macht auch falsch.“, aber davon lässt sich Dietmar nicht aus dem Konzept bringen. Einige Tage kann etwas schon in ihm arbeiten, dann muss es aber auch wieder gut sein. Wesentlich ist das Erfolgserlebnis, verbunden mit gemeinschaftlicher Leistung. Seit mehr als 10 Jahren bekleidet er zudem das Amt des Bezirkspräsidenten im Handels- und Dienstleistungsverband. Ein Netzwerker durch und durch – mit immer neuen Marketingideen. Tafeln, Taschen, Sensibilisierungsaktionen, Gewinnspiele: Dietmar kann Akzente setzen.

Il calzolaio Durante il suo anno nell‘esercito, Dietmar Spechtenhauser di Lasa, come trombettista, aveva molto tempo per esercitarsi e pensare. La sua testa probabilmente già allora brulicava di idee. Aveva già in tasca il suo diploma di calzolaio ortopedico. Ciò che aveva già dimostrato durante il suo apprendistato nel Vorarlberg ha arricchito anche i suoi mesi con i militari a Udine: precisione, adattabilità e impegno. Ha approfondito il suo artigianato in vari laboratori in tutto il paese. Divenne il primo calzolaio ortopedico della valle.

ÖFFNUNGSZEITEN 2021 (nicht angeführte Termine auf Anmeldung):

Waldseilgarten Laas-Allitz

Das Naturerlebnis mitten im Lärchenwald für Groß und Klein

1. Juli – 12. September 12. September – 16. Oktober 17. Oktober – 7. November

Mo. – Sa. 9.30-18 Uhr So. 13 – 18 Uhr Mi., Fr., & Sa. 10 – 17 Uhr So. 13 – 18 Uhr Täglich von 10.30 – 17 Uhr

Letzter Einlass: 16 Uhr

Hotline und aktuelle Infos: www.hochseilgarten-laas.it www.bergerlebnisse.com Tel: +39 36 67 368 318

GEFÜHRTE BERGTOUREN AUF ANFRAGE

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Laas Ideenschmied

Der Laaser Schuster Dietmar Spechtenhauser ist vielseitiger Organisator mit Ausdauer. Seine Ämter hat er seit Jahrzehnten inne.

Seine blauen Augen sprühen vor Enthusiasmus. Er brennt für seine ehrenamtlichen Posten, freilich auch für sein Gewerbe. Beißt er irgendwo auf Granit, muss er loslassen. Die „Freunde der Schrägbahn“ sind so ein Beispiel, sie setzen sich für den Abtransport des weißen Gesteins über den Bremsberg ein. „Lange rannte ich gegen den Wind, die Richtung unterstütze ich bis heute. Geht mir aber die Energie aus, muss ich es sein lassen“, resigniert Dietmar das einzige Mal im Gespräch. Was findet Dietmar, der sich strategisch für ein attraktives Laas einsetzt, am Dorf so liebenswürdig? Er muss nicht lange nachdenken: Vereinsleben, Dorfgemeinschaft. „Der Dorfplatz zeichnet uns aus. Auch das Dorf selbst! Laas ist ein schönes Dorf, ich würde noch viel Potential darin sehen.“ Der Versuch war da, die Gemeinde auch politisch weiterzuentwickeln. Spechtenhauser stieg bei den Vorwahlen um den Bürgermeistersessel in den Ring, musste sich aber geschlagen geben. Obwohl noch leichte Verbitterung mitschwingt, steckt er den Kopf nicht in den Sand. „Die Kinder können ja nichts dafür“, mit einer Hand streift er über die Drucksachen vor ihm. Mit Kindern sind nämlich nicht Florin und Lea, auch nicht Enkelsöhnchen Franz gemeint, sondern diverse Projekte, an denen er mitwirkt. Die lässt er nicht fallen, und wenn es auch mal heißt, über den Schatten zu springen. Hoffentlich stimmen nach der tauben Coronazeit das Umfeld und die Chemie in der Gesellschaft rasch wieder. Um dem auf die Sprünge zu helfen, richteten die Laaser Kaufleute in den

nt, Ic h habe geler Anregungen nd bei anzune hmen u g der Umset zun mit zuhelfen.

letzten Wochen die Solidaritätsaktion „Laaser Genussschein“ zu Gunsten der Gasthäuser in der Gemeinde aus, die lange von den Schließungen betroffen waren. Ein Ablauf wie dieser stimmt ihn zufrieden, aus einer erdachten Vision wurde Wirklichkeit. Fasziniert berichtet er von einer Lehrfahrt, die der Bezirk Vinschgau (HDS) bald unternimmt: Die schweizerische Kleinstadt Lichtensteig bewirbt sich als „Ort der Macher:innen“. Das möchte sich der Laaser Macher aus der Nähe ansehen.

NEU:

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Apfelgarten Vinschgau

Sommer im Vinschgau: Für alle Geschmäcker etwas dabei Süße Erdbeeren, saftige Kirschen oder aromatische Marillen aus dem Vinschgau eignen sich hervorragend als erfrischende Stärkung während einer Wanderung: Die leckeren Früchte schenken nämlich nicht nur gesunde Vitamine und Mineralstoffe, sondern auch echte Genussmomente.

Johannisbeeren aus dem Martelltal oder die saftigen Kirschen aus dem oberen Vinschgau probiert? Den Sommerfrüchten tut die Höhenluft und die liebevolle Pflege der Vinschger Bauern sichtlich gut, denn sie überzeugen weit über die Landesgrenzen hinaus mit ihrem intensiven Geschmack.

Der Vinschgau ist nämlich nicht nur ein Paradies für Äpfel, hier gedeihen auch weitere aromatische Obstsorten und knackiges Gemüse. Die Höhenlage bis zu 1.800 Metern, 300 Sonnentage mit wenig Regen, der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht – all diese klimatischen Vorzüge des Tales lassen Kirschen, Marillen, Beeren und Blumenkohl langsam reifen. Genügend Zeit also, um die fruchtspezifischen Aromen voll auszubilden. Dies schmeckt man!

Der professionelle Anbau, den die Bauern im Vinschgau seit Generationen pflegen, garantiert höchste Qualität – und die schmeckt man! Täglich erntefrisch gelangen das Obst und Gemüse je nach Reifegrad in die Regale der Detailgeschäfte der Vinschger Genossenschaften. Ein frisch-fruchtiger Gruß aus der Region, der den Sommer gleich doppelt versüßt!

Schon mal eine köstliche Vinschger Marille, süße Berg-Erdbeeren, samtige Himbeeren und herbsüße

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Nutzen Sie die Zeit, in der die geschmackvollen saisonalen Produkte aus dem Vinschgau erntefrisch erhältlich sind!

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Foto: Greiterhaus

Tschengls biointensiv

Am

Boden geblieben

In der Ebene zwischen den Dörfern Prad und Tschengls verläuft ein labyrinthartiges Wegesystem. An einem dieser Wege liegt ein besonderes Grundstück, es hebt sich augenscheinlich ab von den umliegenden. Inmitten verschiedenster Beete steht Elisabeth Prugger an der Grabe-Gabel. Damit lockert sie den Boden, beatmet ihn. Ihr dunkelblondes Haar weht im Wind, ihr Blick ist zur Erde gerichtet. In unzähligen Stunden konnte das Ackerle, wie es in der Familie Prugger vom Schmiedhof in Tschengls genannt wird, in einen Ort der Vielfalt verwandelt werden. Nach dem Prinzip des Biointensiven Gemüseanbaus. von Maria Raffeiner

Frisch vom Feld. Elisbeth Prugger aus Tschengls bewirtschaftet einen großen Acker nach den Regeln des Biointensiven Gemüseanbaus. Davon können viele Familien satt werden.

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Tschengls biointensiv

Schlanders

F

Tschengls

rüher wechselte sich hier Karfiol mit Kartoffeln ab, dazu kam ein Streifen für die Selbstversorgung. Im Laufe der Jahre reifte die Idee, das Ackerle schrittweise in ein System für die lokale Versorgerlandwirtschaft umzuformen. Gemüse für viele, ohne hohe Summen und ohne schwere Traktoren. Unterstützt von der Familie und zusammen mit ihrem Lebensgefährten Simon Platter wirtschaftet Elisabeth nach ökologischen Kriterien. Originelle Kleingeräte erleichtern die Bearbeitung der 50 Freilandbeete. Elisabeth deutet auf die rote Radhacke, die zwischen den Kohlbeeten auf ihren nächsten Einsatz wartet. Alle Beete sind handgeschöpft, bereit für eine langfristige Nutzung. Klingt nach harter Arbeit? „Es ist eine schöne Arbeit“, strahlt Elisabeth, während sie sich in die Hocke begibt. Durch ihre Finger rieselt eine Handvoll dunkler Erde. „Dieser Boden gefällt mir, der ist schön!“ Am liebsten würde sich Lis, so wird sie gern gerufen, nur mehr der Landwirtschaft

widmen. Als Praxislehrerin für Milchverarbeitung in einer Landwirtschaftsschule geht sie einer weiteren Leidenschaft nach, dem Käsen. Almsennerin war sie schon, bis sie sich für das Gemüse entschied. 25 selbst gezogene Tomatensorten bilden einen Teil des Sortiments. Große Folientunnel behüten sie. Auch wenn die Pflanzen im kühlen Frühling den Schutz dringend nötig hatten, hadert Lis mit den Mengen an Plastik. „Ökologische Landwirtschaft erfordert Kompromisse“, zuckt sie mit den Schultern. Die schmackhaften Tomaten werden zum Ketchup „Tilla“ veredelt. Der Name ist von der Ottilienkirche „Tilga“ im Alten Feld abgewandelt. Sie schaut als Zentrum der Hangwiesen herab auf die bunten Beete des flachen Ackers. Lis führt durch das Gelände, reflexartig zieht sie im Vorbeigehen unerwünschte Pflanzen aus. „Ich nenn’s schon Unkraut,“ lacht sie, „weil‘s echt lästig ist.“ Ins Schwärmen gerät sie, wenn es um die Bodenqualität geht. „Die Starkzehrer unterstützen wir

mit Komposterde. Wir setzen Kompost-Miete an, um eine gute Nährstoffgrundlage zu geben. Bodenexpertin bin ich keine, aber ich lerne viel. Es sollte unsere Aufgabe als Bäuerinnen und Bauern sein, sich weiterzubilden. Das, was ich mache, hat dann auch einen Hintergrund. Schließlich ist der Boden die Grundlage, mit der wir arbeiten.“ Ihre Hände formen große Räume, unterstreichen ihre Sätze. Beim Wort „Mikroorganismen“ weiten sich ihre Augen. Einige Jahre hat sie in Wien gelebt und an der Universität für Bodenkultur Landschaftsplanung studiert. Dann zog es sie zurück. Hier will sie leben, im Vinschgau. Landschaftsgestaltung betreibt sie jetzt auf ihre Weise. Um den Hof als Organismus zu sehen, schwebt ihr auch Tierhaltung vor. „Noch sind wir nicht vollständig“, meint sie nachdenklich, „Milchschafe in mobiler Haltung mit Melkstand wären toll.“

Jennwand

Marmor

<> 60 - 100 m

Jennwandbruch

Nesselwandbruch Madstehlenbruch Weißwasserbruch

Meran

Tarneller Brigglbruch

Nationalpark Stilfserjoch

Zirmwandbruch

MARMO RA U SBLI C K E

Harte Bedingungen kennt der Laaser Marmor seit seiner Entstehungsgeschichte: vor 400 Mio. Jahren waren es extreme Temperatur- und Druckverhältnisse, die zu seiner feinkristallinen Struktur und Härte geführt haben. Abgebaut wird er in der Steilwand, tief im Berginneren im Nationalpark Stilfserjoch. Werfen Sie doch jetzt im Sommer vom marmornen Gipfelkreuz des Saurüssel einen Blick zu uns rüber zum Weißwasserbruch. Von hier stammt der Marmor so manchen Großprojektes wie z.B. der U-Bahnstation des WTC New York. Vielleicht entdecken Sie ihn ja für Ihr privates Projekt. www.lasamarmo.it/referenzen

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Bozen


Neben dem Knoblauchbeet hebt sie eine Folie an, legt dann die Hand auf den warmen, feuchten Boden: „Es lebt hier darunter!“ Ihre Erzeugnisse vermarkten Elisabeth und Simon unter der Marke „Greiterhaus“, benannt nach dem Wohnhaus der Familie Platter in Eyrs. Verkauft werden sie am Marktstand der Bürgergenossenschaft Obervinschgau. Das Gemüse aus der Gemeinde Laas gelangt so bis Landeck und Meran. Heute schmiegen sich in grünen Kisten Salatköpfe an Radieschen, zarter Spinat und die ersten Karotten sind fertig für die Fahrt: Bald packt das Paar sie auf seine E-Lastenfahrräder und tritt in die Pedale. Lis und Simon betreiben „Market Gardening“ oder „Biointensiven Anbau“, angelehnt an Grundsätzen der Permakultur. Die Hauptmerkmale sind bereits umgesetzt: kleinstrukturierter Anbau bei direkter Vermarktung. „Landwirtschaft müssen wir nicht neu denken, aber anders: Setzen wir sie in einen anderen Kontext, sehen wir sie standortangepasst

Foto: Alexander Januth

Tschengls biointensiv

links: Vogelperspektive - Noch sind einige Beete abgedeckt, im Hochsommer verwandelt sich der Acker in ein grünes, blühendes Schlaraffenland. rechts: Simon und Elisabeth transportieren mit dem dänischen E-Lastenfahrrad nicht nur Gemüsekisten.

für einen lokalen, regionalen Markt. Sie kann dennoch wirtschaftlich sein“, ist Lis überzeugt. Nicht nur im Anbauen, auch im Aufbauen hat die 34-Jährige Erfahrung. Schwierige Prozesse schrecken sie nicht ab, neue Wege zu gehen. Die Dorfkäserei Prad hat sie mitgestaltet, sie fasst bei der Bürgergenossenschaft Obervinschgau mit an. „Es heißt oft superflexibel zu sein, wie hier im Acker.“

Während das Anbaukonzept steht, lässt sie die Vermarktung noch grübeln. Ein eigener Marktstand wäre fein, Simon tüftelt daher an einem ausklappbaren Tisch am E-Bike. Im Raum steht auch die Idee der solidarischen Landwirtschaft: Mit Interessierten aus der näheren Umgebung würde ein Vertrag geschlossen, darin enthalten sind Gemüse-Abokisten. Was für das Greiterhaus Planungssicherheit bedeutet, Investitionen

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Foto: Greiterhaus

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wir nic ht neu den en ss ü m ft a ch anLandwirts n wir sie in einen ze et S s: er d n a eken, aber sie standortang ir w n he se , xt te t. deren Kon regio nalen Mark , n le ka lo en n ei . passt für irtschaftlich sein w h oc n en d n n Sie ka und Arbeitsaufwand inkludiert, garantiert den Kund:innen gesundes, geschmacklich unvergleichliches Gemüse. Darin sieht Lis Potential: „Anderswo läuft das richtig gut. Hier ist es herausfordernd, weil viele einen Garten pflegen. Aber wir hatten heuer Ende Februar den ersten Salat, können früh Karotten und Zucchini liefern. Im Sommer setzen wir auf Spezialkulturen oder Aufwändigeres.“ Noch sind die Pflänzchen im Freiland klein, der Frühsommer meinte es heuer nicht besonders gut mit ihnen. Da die Beete intensiv genutzt werden, sind sie eng, aber nicht zu dicht bepflanzt. „Ich will den Boden sehen, um wahrzunehmen, wie schnell sich seine Struktur verändert.“ Am Rande des Ackers ragen frisch gepflanzte Hecken aus der Erde. Ein Lebensraum für viele Arten. Hinter dem Kräuterbeet halten junge Obstbäume den Wind von den Beeten ab. Violett leuchtet die blühende Haferwurzel. „Blühstreifen müssen unbedingt sein, denn jetzt kommt die totale Durststrecke für die Insekten!“ Noch brummt und surrt es. Zwei Schritte vom auffälligen, selbst gebauten Kuppelgewächshaus (Geodome) entfernt, duftet der buschige Colastrauch. Innen staut sich feuchte Wärme, obwohl der Pflanzenkohleofen Pause hat. Kräftige Jungpflanzen neigen einander die Köpfe zu, bald kommen auch sie in die Erde. Zuerst radelt Lis aber die heutige Ernte aus, gepflanzt wird später.

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Rimanere a terra Nella pianura tra i villaggi di Prato e Tschengls corre un sistema labirintico di sentieri. Lungo uno di questi sentieri si trova un terreno speciale, che si distingue da quelli circostanti. In mezzo a varie aiuole Elisabeth Prugger sta al forcone per scavare. Con essa scioglie la terra, la respira. I suoi capelli biondo scuro soffiano nel vento, il suo sguardo è diretto verso la terra. In innumerevoli ore, l‘Ackerle, come viene chiamato nella famiglia Prugger dello Schmiedhof di Tschengls, è stato trasformato in un luogo di diversità. Secondo il principio della coltivazione vegetale bio-intensiva.

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© IDM Südtirol/Helmuth Rier

JOHN MUIR, (1838 – 1914)


Marmor die Anfänge

Die frühen Anfänge des Marmorabbaues im Vinschgau

Der Göflaner Alpbruch Über 120 Jahre hat der Göflaner Alpbruch in der Nähe der Göflaner Alm hoch oben am Schlanderser Nördersberg im „Dornröschenschlaf“ verbracht. Nun wird er regelrecht Meter um Meter „wach geküsst“. Dabei kommt Bergbauhistorisch Wertvolles zu Tage und das ehemalige Abbaugebiet nimmt immer mehr die Form einer Freilicht-Arena an, in welcher sich überaus interessante didaktische und kulturelle Nutzungsmöglichkeiten eröffnen.

von Ludwig Fabi

Oben: Frischluft für die Marmorblöcke im Göflaner Alpbruch gibt es nach hundert Jahren der Überwucherung Rechts: Bernhard Grassl legt nur an seinem Marmor Hand an, sondern ist die treibende Kraft für die Freilegung und Nutzung des Göflaner Alpbruchs

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nzählige Besucher wandern in den Sommermonaten zur Göflaner Alm, erblicken dabei den imposanten Wandlbruch, die Betriebsgebäude, riesige Mengen des Abräummaterials und können den ein oder anderen LKW mit den wertvollen Marmblöcken ins Tal fahrend beobachten. Weniger auffällig und bekannt ist der stillgelegte Göflaner Alpbruch, da er aus Sicherheitsgründen nicht zugänglich ist. Eine Hinweistafel vor dem

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Eingang, ein Kalenderblatt im Göflaner Marmorweg-Kalender und einige Fundstücke in der Göflaner Alm informieren zwar über diesen Bruch, doch es gibt noch viel mehr Interessantes zu entdecken. Mit einer EU-LEADER-Projektförderung, eingereicht von der Gemeinde Schlanders und in Zusammenarbeit mit der Alminteressentschaft Göflan, der Fraktion Göflan, der Forstverwaltung und dem Nationalpark Stilfser Joch eingereicht, werden

demnächst Studien und Recherchen im Zusammenhang mit der Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung dieses Bergbauhistorischen Erbes erstellt und ein mögliches Nutzungskonzept ausgearbeitet.

Der Göflaner Alpbruch

Auf einer Seehöhe von 1850 m gelegen, ist der Göflaner Alp Bruch der am Tiefsten gelegene Bruch im Göflaner Marmor-Ab-


Marmor die Anfänge

baugebiet. Er ist ein Tag Bruch, der Stein war hochwertig und weißfarbig. Er wurde in großen Blöcken, meistens in Plattenform, gebrochen. Dadurch und durch die gleichmäßige Schichtung eignete sich der Stein besonders für Architekturzwecke. In seiner Blüte-Abbauzeit zwischen 1882 bis 1897 lieferte er als bequemer Tag Bruch laufend bis zu drei Kubikmeter große und bis zu acht Tonnen schwere Steine für kleinere und größere Steinmetzbetriebe. Neben vielen Kreuzen, Platten und Sockeln wurden größere Stücke vor allem für die Bildhauerei verwendet. Darunter ist ein Block für den „Sterbenden Achilles“ im Garten der Villa Achillion der Kaiserin Elisabeth von Österreich auf der Insel Korfu. Aus dem Alp Bruch stammen aber auch die Blöcke für die Giebelstücke am Parlamentsgebäude in Wien und das sieben Meter hohe Kreuz für Überlingen am Bodensee (1860 angeliefert). Das Überhandnehmen des Abräummaterials, für welches nicht mehr genügend Platz von den damaligen Bauern- und Alm-Interessentschaften zur Verfügung gestellt wurde, hat wohl dazu geführt, dass die Arbeiten eingestellt und somit der Überwucherung und der Verformung durch die Naturgewalten überlassen wurde. Die Fachlehrer der Berufsfachschule für Steinbearbeitung in Laas, Bernhard Grassl und Andreas Wieser haben in den vergangenen Jahren die Grundbesitzer Fraktionsverwaltung und die Göflaner Alm-Interessentschaft vom kulturellen und naturhistorischen Wert dieses Bruches überzeugt und diese haben damit begonnen, den Alpbrauch provisorisch zugänglich zu machen und weitere Erkundungen vorzunehmen. Moos, Bäume und Gesteine wurden entfernt und ein Teil des hinteren Alpbruchs frei gelegt. Bei diesen ersten vorsichtigen Arbeiten kam aber bereits Erstaunliches und Einzigartiges zum Vorschein, welches alle Erwartungen übertraf. Neben bereits für den Transport hergerichteten und bearbeiteten Marmorblöcken wurde Handwerkszeug und Teile der Transportstruktur gefunden und sichergestellt. Interessant ist auch, dass unterhalb der heutigen Almhütte Sand gemahlen wurde, der beim Schneiden mit den Stahlseilen Verwendung fand. Es sind aber noch weitere Arbeiten und Maßnahmen notwendig, um diesen einmaligen

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Meran

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Arena Göflaner Alpbruch aus der Vogelperspektive. Neben anderen Werkzeugen wurde dieser Eisenkeile aus der Überwucherung bereits frei gelegt.

Ort - welcher eine natürliche Arena bildet - einer neuen, vor allem kulturellen Nutzung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die weitere Freilegung und Sanierung des Göflaner Alp-Bruches könnte einen umfassenden Einblick in die frühen Abbautechniken des Marmors im Göflaner Gebiet sozusagen hautnah ermöglichen und eine Bereicherung des bereits bestehenden Marmorweges im Göflaner Almenund Marmorabbaugebiet bedeuten. Daher soll mit einer umfassenden geologischen Studie der Zustand des Bruches und damit die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen, Kosten und Folgekosten definiert werden, um diesen wohl Südtirol weit einzigartigen Marmorbruch als kulturelles Erbe aufzubereiten und für die Öffentlichkeit nutz- und besuchbar zu machen. Die Attraktivität des Göflaner Marmor-

Abbaugebietes als Kultur-, Natur- und Erholungsraum kann dadurch gesteigert und mit einer sanften kulturellen Nutzung mit Lesungen, Musik, Theater und Performances bespielt werden. Ruhesuchende können hingegen im Alpbruch einen Rückzugsort der Stille finden.

IT Gli inizi dell‘estrazione del marmo Da più di centoventi anni, il Göflaner Alpbruch vicino alla malga di Covelano dorme in una „Bella Addormentata“ in alto sul Nördersberg di Silandro. Ma ora viene letteralmente baciata, metro dopo metro. Nel processo, è stata portata alla luce una preziosa storia mineraria e naturale e l‘area della cava è diventata una sorta di arena a cielo aperto, offrendo opportunità culturali ed educative estremamente interessanti.

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Marmor Rundweg

Marmor Rundweg

Rundwanderung entlang der Baumgrenze im Nationalpark Stilfserjoch. Der Marmorrundweg weist eine Gesamtlänge von ca. 80 km aus und umrundet in sechs Etappen den faszinierenden Gebirgsstock der Laaser Gruppe zwischen Vinschgau, Sulden und dem Martelltal. Die mehrtägige Höhenwanderung verläuft in einem durchgehend konstanten Höhenbereich entlang der Baumgrenze. Nur eine Passage, jene beim Übertritt über das Madritschjoch (3.123 m), überragt die anderen.

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er Marmorrundweg vermittelt dem Wanderer seine Vielfalt in eindrucksvoller Weise auf unterschiedlichen Thementafeln. Jede der über 30 Tafeln ist einem bestimmten Thema zugeordnet welches immer, im näheren oder auch weiteren Sinn, dem Nationalpark zuzuordnen ist. Natürlich erfährt man auf einer der Tafeln die Geschichte des Marmorabbaus im Gebiet um Laas und Göflan. Weitere Tafeln beinhalten zum Beispiel was es mit den Lawinenverbauungen auf sich hat oder widmen sich der Sagenwelt rund um König Ortler. An den wichtigsten Einstiegen werden Tafeln mit klarer Start- und Zielbeschreibung angebracht. Insgesamt befinden sich davon 10 am Marmorrundweg. Diese bieten Eckdaten rund um den Weg, wie Höhenleistung, Länge, Dauer, Schwierigkeitsgrad, Etappenvorschläge, die Übersichtskarte mit dem Wegverlauf, Einkehrmöglichkeiten und weitere Informationen an. Möchte man den Marmorrundweg im Ganzen begehen, sind 5 bis 7 Tage einzuplanen. Jedoch ist es auch äußerst interessant den Marmorrundweg in Tages- oder auch Halbtagestouren zu erleben. Für bestimmte Teilabschnitte sollte der Wanderer über alpine Erfahrung verfügen. Am besten ist es, sich vor Start einer Tour am Marmorrundweg, im Informationsbüro Prad oder Sulden oder auch bei einer Alpinschule über den genauen Wegverlauf zu informieren. Startet man von Hintermartell bei der Zufallhütte führt die erste Etappe bis Stallwies. Die Zufallhütte bietet sowohl Übernachtungs- als auch Einkehrmöglichkeiten. Von hier ab geht es weiter zur Lyfialm, die ebenso Übernachtungs- und

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Einkehrmöglichkeiten bietet. Die nächsten Anhaltspunkte, bevor man auf Stallwies trifft, sind die Rosimalm sowie die Schluderalm. In Stallwies angekommen sind Sie ebenso wieder mit Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten bestens versorgt. Etappe Nummer zwei startet von Stallwies bis zum Haslhof: Von Stallwies über Premstl zum Steinwandhof, der Einkehrmöglichkeiten bietet, geht es gestärkt weiter über den Morterer Leger zum Haslhof. Hier gibt es die nächste Möglichkeit seinen Speicher für die Weiterwanderung aufzuladen. Übernachtungsmöglichkeiten bieten bei dieser Etappe am Schlanderser Nördersberg der Bauernhof Mairing-Gurschler und der MairinghofParis.

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Etappe drei startet von Haslhof und führt zur Oberen Laaser Alm. Eine erste Einkehrmöglichkeit nach dem Haselhof findet sich auf der Göflaner Alm. Danach trifft man auf die unbewirtschaftete Untere Laaser Alm von wo man auf Oberen Laaser Alm aufsteigt die dann wieder eine Einkehrmöglichkeit, jedoch keine Übernachtungsmöglichkeit bietet. Mit einem Shuttle können jedoch die nahegelegenen Ortschaften mit einer Vielfalt an Unterkünften erreicht werden.

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Etappe vier startet von der Oberen Laaser Alm, führt dann zur Oberen Tschenglser Alm und zur Gampenhütte und endet schließlich auf der Vellnairalm mit einem ersten, wunderbaren Blick auf die Gletscherwelten des Ortlergebietes. Entlang dieser Etappe gibt es keine Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit. Ist der Rucksack aber gut befüllt sollte dies kein Problem darstellen. Für eine Über-

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nachtung können jedoch auch hier die Übernachtungsmöglichkeiten im Tal angestrebt werden.

Copyright: Helmuth Rier

Text: Verena Gufler

Etappe fünf startet bei der Vellnarialm und führt zur Kälberalm, die Einkehrmöglichkeiten bietet. Weiter geht es von hier ab bis zum Ort Sulden wo es reichlich Möglichkeiten gibt sich zu stärken und über die Nacht auszuruhen.

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Etappe sechs darf ruhig die Königsetappe genannt werden, führt sie doch über das über 3.000 Meter hohe Madritschjoch. Diese letzte Etappe startet bei Sulden und verläuft über die Schaubachhütte, die Übernachtungs – und Einkehrmöglichkeiten bietet, zur Madritschhütte, die ebenso Einkehrmöglichkeiten bietet und schließlich weiter über das Madritschjoch hinab zur Zufallhütte.

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Entstehungsgeschichte Marmorrundweg

Im Herbst 2016 wurde die Idee geboren, einen mehrtägigen Wanderrundweg um den Gebirgsstock „Laasergruppe“ zwischen Laas, Martell und Sulden auszuweisen und zu bewerben, mit dem Ziel, die Betriebe direkt an der Strecke und auch in der Umgebung eine Wertschöpfung zu generieren. Das LEADER Förderprogramm bat sich mit den geeigneten Maßnahmen an, diese weitgehend bestehenden Wanderwege in einen Rundwanderweg zusammenzufassen und mit einem einheitlichen Beschilderungskonzept auszustatten. Zwei LEADER Projekte wurden bereits umgesetzt. Das 1. davon, welches vom Forstinspektorat Schlanders eingereicht wurde, sah Verbesserungsmaßnahmen an


Copyright: Frieder Blickle

Marmor Rundweg

Info:

Martell / Martello Linie / Linea 262: Schlanders / Silandro – Goldrain / Coldrano – Martelltal / Val Martello Haslhof / maso Haslhof Shuttle Service, M +39 338 50 75 462, ca. 40 € pro Fahrt / a corsa

den einzelnen Wegeabschnitten vor. Das 2. LEADER Projekt wurde 2019 in Delegierung von den Gemeinden Martell, Schlanders, Laas, Latsch, Prad am Stilfserjoch und Stilfs von der Gemeinde Martell eingereicht. Inhaltlich sah dieses Projekt ein Beschilderungskonzept entlang des Marmorweges vor. Da der Marmorrundweg Teil des übergreifenden touristischen Konzeptes „Höhenwege im Nationalpark“ ist, erfolgte deshalb auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Amt für Nationalpark Stilfserjoch und Vinschgau Marketing um eine gewünschte Einheitlichkeit der Höhenwege in der Beschilderung und touristische Bewerbung zu gewährleisten. Ein 3. LEADER Projekt befindet sich derzeit in Ausarbeitung, welches weitere Verbesserungsmaßnahmen und neue Möglichkeiten rund um den Marmor Rundweg vorsieht. Die Gesamtkosten beider Projekte betrugen 450.000 €, welche mit 80 % über LEADER finanziert wurden. Die 20 % Restkosten wurden von den Gemeinden Martell, Schlanders, Laas, Latsch, Prad am Stilfserjoch und Stilfs variabel nach dem Kriterium der Weglänge finanziert. Der Marmorrundweg wird nach Fertigstellung der Beschilderung, Anfang August mit all seinen Attraktionen begehbar sein. Eine offizielle Eröffnung findet am 05.09.21 statt. Ein Dank gilt allen die das Projekt von Anfang an begleitet haben.

Obere Laaser Alm / malga Lasa di Sopra Shuttle Service, M +39 338 50 75 462, ca. 40 € pro Fahrt / a corsa Vellnairalm / malga Vellnairalm Shuttle Service Ortler Bus, M +39 335 34 68 77 / T +39 0473 611 704 (Hotel Tannenheim, Trafoi), ca. 25 € pro Person und Fahrt / a persona e corsa Sulden / Solda Linie / Linea 271: Mals / Malles – Spondinig / Spondigna – Prad / Prato – Stilfs / Stelvio – Sulden / Solda → Kanzellift / Pulpito Sulden / Solda (Empfehlung für Halbtagestour / percorso di mezza giornata) Linie / Linea 271: Mals / Malles – Spondinig / Spondigna – Prad / Prato – Stilfs / Stelvio – Sulden / Solda → Seilbahn Sulden / Funivia Solda, Seilbahn Madritsch / Funivia Madriccio, Beltovol

Etappenvorschläge: 1

Zufallhütte – Peder Stieralm – Lyfialm – Rosimalm – Schluderalm – Stallwies

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Stallwies – Premstl – Morterer Leger – Haslhof

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Haslhof – Göflaner Alm – Untere Laaser Alm – Obere Laaser Alm

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Obere Laaser Alm – Obere Tschenglser Alm – Vellnairalm

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Vellnairalm – Kälberhütte – Sulden Sulden – Madritschhütte –

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Madritschjoch – Zufallhütte

IT Sentiero del Marmo Il sentiero del Marmo ha una lunghezza totale di circa 80 km e circonda in sei tappe l‘affascinante catena montuosa del gruppo di Lasa tra la Val Venosta, Solda e la Valle Martello. L‘escursione ad alta quota, che dura diversi giorni, corre lungo la linea degli alberi ad un‘altitudine costante per tutto il tempo. Solo un passaggio, quello sul Madritschjoch (3.123 m), è più alto degli altri. Bisogna pianificare da 5 a 7 giorni se si vuole percorrere tutto il Marmorrundweg. Tuttavia, è anche estremamente interessante vivere il sentiero del Marmo in tour giornalieri o di mezza giornata. BEZIRKSGEMEINSCHAFT VINSCHGAU COMUNITÀ COMPRENSORIALE VAL VENOSTA

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Prad Restaurator Schlanders

Prad

Restaurator und Schatzsucher

Viele seiner Vorfahren waren Tischler. Sein Vater Johann hat 1964 einen Tischlerbetrieb in Prad gegründet und mit seinem Bruder geführt. Thomas Zischg, geboren 1971, erlernte das Tischlerhandwerk im Betrieb seines Vaters. 1999 machte er die Meisterprüfung. Heute ist er selbst Mitglied in der Prüfungskommission der Meisterprüfung. Auch sein älterer Bruder Peter, der den Betrieb des Vaters führt, ist Tischlermeister. Thomas hat sich über die Jahre zum Restaurator weitergebildet und 2004 dann schließlich einen eigenen Handwerksbetrieb eröffnet. Fasziniert von der Geschichte und von antiken Wohnungseinrichtungen, durfte er schon viele alte Häuser, Schlösser, Stuben und Möbel restaurieren. In seiner Freizeit begibt er sich auf Schatzsuche mit dem Metalldetektor. Als Hobbyarchäologe und Sondengänger durchstreift er Wiesen und Felder, auf der Suche nach verborgenen Schätzen der Vergangenheit. von Heinrich Zoderer

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n einem Freitag treffe ich mich um 9 Uhr in seiner Werkstätte am St. Antonweg 71 in Prad. Wir gehen durch die Werkstätte und es ist wie ein Gang durch ein Museum. Dort stehen alte Truhen, alte Kästen, Schilder, Stühle, eine Kutsche, Polstersessel, Teile von gotischen Stuben. Auf dem Boden liegen Bretter von alten Holzböden. Einige Möbelstücke sind bereits fertig restauriert, andere warten noch darauf wieder im alten Glanz zu erstrahlen. Früher wurden viele dieser alten Möbel einfach irgendwo abgestellt, weggeworfen, verbrannt oder verkauft. Thomas erzählt mir viele Geschichten und wir tauchen ein in eine Vergangenheit und suchen nach Spuren, wie die Menschen früher gelebt, gearbeitet und ihre Lebensträume und Lebensdaten in den verschiedenen Möbelstücken hinterlassen haben. Wir reden über alte Arbeitstechniken, wie Einlegearbeiten (Intarsien), Schnitze-

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reien, Holzmalereien, die Imitationstechniken des Maserieren (Holzimitation), und des Marmorieren (Steinimitation), das Vergolden und die Schellacktechnik. Schellack ist eine harzige Substanz, die aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus gewonnen wird. Dieser Lack wird seit Jahrhunderten als Siegellack und für die Pflege von antiken Möbeln verwendet. Wir betrachten antike Sekretäre, d.h. alte Stilmöbel mit nostalgischem Charme, alte Schlösser und geschmiedete Beschläge. Es sind technische und ästhetische Glanzstücke. An den Deckeln der Truhen sind Brandflecken. Das stammt vom Bügeleisen, das hier abgestellt wurde. In einer solchen Truhe wurde alles aufbewahrt, was ein Mensch hatte und bei einem Umzug einfach mitgenommen hat, meint Thomas. Einige Kästen und Truhen haben den Geruch von Lebensmitteln gespeichert, die von Generation zu Generation dort aufbewahrt wurden.

So werden alte Möbelstücke lebendig und erzählen Geschichten für jene, die ihre Spuren lesen können. Restaurieren heißt so zu arbeiten, wie sie früher gearbeitet haben. Thomas musste alte Arbeitstechniken lernen. Beim Restaurieren muss er die Stile bestimmen und sich in die alten Handwerksmeister hineinversetzen, damit er Zerbrochenes oder Verlorengegangenes wieder reparieren kann. Es ist ein ständiges Eintauchen in die Geschichte, ein Aufspüren verborgener Spuren. Und manchmal gibt es große Überraschungen und Entdeckungen. Den Leuten können die Augen geöffnet werden für Schätze, die sie jahrelang am Dachboden oder im Keller herumliegen haben. Thomas schaut sich im ZDF gerne die Trödel-Show „Bares für Rares“ mit Horst Lichter an. Auch zu ihm kommen Kunden mit alten Möbeln und herumliegenden Kuriositäten, um ihren Wert schätzen zu lassen. In den letzten Jahrzehnten wurde den Leuten im-

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Prad Restaurator

Thomas Zischg, Restaurator und Hobbyarchäologe aus Prad

mer mehr bewusst, das Alte zu schätzen, aufzubewahren und reparieren zu lassen, anstatt einfach wegzuwerfen und ein billiges und seelenloses Industrieprodukt zu kaufen. Zum Glück ist das so, sonst würde vieles unserer Kulturgeschichte und der Lebensgeschichten unserer Vorfahren verloren gehen, meint der Prader Restaurator.

Vom Aufdecken verborgener Schätze und das Erleben von Glücksmomenten Es ist das Interesse an der Geschichte und das Aufspüren von Geschichten, das den Möbeltischler Thomas Zischg zum Möbelrestaurator gemacht hat. Geschichte ist das Suchen nach Fakten, meint Thomas. Beim Restaurieren findet er viele Spuren der Geschichte, Spuren wie die Menschen früher gelebt haben, welches

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Material sie verwendet und welche Arbeitstechniken sie beherrscht haben. Religiöse Symbole auf den Möbeln sind Ausdruck tiefer Religiosität, von Gottvertrauen, oft war es auch die Angst vor der Hölle und den Strafen Gottes. Zuerst war es vor allem die Familiengeschichte, die ihn interessierte. Die Vorfahren stammen aus Stilfs. In mühsamer Kleinarbeit ist es ihm gelungen den Familienstammbaum bis zum Jahre 1435 zurückzuverfolgen. 1640 wäre die Familie fast ausgestorben. Seine Ururururgroßmutter hatte zwei Totgeburten und ein drittes Kind starb nach wenigen Tagen, so wie es damals bei vielen Familien der Fall war. Nach langer Zeit kam ein Bub zur Welt und die männliche Linie ging weiter. Es sind kleine Geschichten, die längst vergessen sind. Aber wer sie zufällig entdeckt, begreift das Glück und den

Wert der eigenen Existenz und dass alles nicht so selbstverständlich ist, wie wir es oft hinnehmen. Innerhalb der Familie gab es eine große Diskussion über das richtige Familienwappen, weil es zwei Wappen der Familie Zischg gibt. Thomas begab sich auf Spurensuche im Ferdinandeum in Innsbruck und im Landesmuseum in Bozen. Es war eine Suche nach der Familiengeschichte, nach den Fakten. Und er fand schlussendlich die Lösung in der Wappensammlung im Kloster Marienberg. Das Interesse an alten Möbeln hat er von seinem Patenonkel Hermann. Später besuchte er Kurse im In- und Ausland und arbeitete bei Restauratoren.

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Prad Schatzsucher

Eine alte Kutsche vor und nach der Renovierung

(Fassungen) entdeckt er oft eine ältere darüber, wie stark der Gebirgskrieg mit   Bei Thomas Mang aus Obersdorf hat er Malerei oder eine verdeckte Schrift. Das der Dorfgeschichte von Prad zusammendas Restaurieren, Vergolden und die fachAuffinden und Freilegen solcher Schätze hängt. In Prad waren das Hauptquartier gerechte Bemalung antiker Möbel gelernt. führt zu besonderen Glücksmomenten, die der Ortlerfront und das Lazarett. Soldaten Im Ahrntal besuchte er Kurse und seit vieman nicht alle Tage erlebt. aus der gesamten ehemaligen Donaumolen Jahren zieht es ihn immer wieder nach narchie verbrachten die erste Zeit auf den Fulda, in die Propstei Johannesberg, um Übungsplätzen in Prad, bevor sie im Hochbei zweiwöchigen Kursen sehr intensiv die Von der Familiengeschichte gebirge zum Kriegseinsatz abkommandiert verschiedenen Techniken als „Restaurator zur Dorfgeschichte bis zu einer wurden. Die Kanonen wurden in Prad im Handwerk“ zu erlernen. Es geht bei römischen Münze eingestellt und eingeschossen. Thomas diesen Kursen auch um Stilkunde, KunstZischg kaufte sich einen Metalldetektor geschichte, Materialkunde und um die Das Interesse an der Geschichte hat ihn und suchte beim Amt für Bodendenkmäler verschiedene Arbeitstechniken: Ablaugen, auch zum Hobbyarchäologen und Sondenum die Genehmigung an, als SondengänBeizen, Vergolden, Maserieren, Marmoriegänger gemacht. Beim Bergsteigen im Ortger verschollene Gegenstände aufzusuren, Bemalen, Reparieren. Seine Kunden lergebiet stieß er auf die Spuren des Ersten chen. Auf der Prader Sand, in den Prader sind unterschiedliche Menschen aus ganz Weltkrieges an der Ortlerfront. Es war eine und Agumser Feldern und Äckern und an verschieden Orten. Es sind viele einfache ehemalige Baracke und ein Pickel aus dem den Berghängen machte er sich auf die SuMenschen, es sind aber auch Millionäre, Weltkrieg, der sein Interesse weckte. Thoche nach verborgenen Schätzen, stets mit die zu ihm kommen. Seine Arbeitgeber mas begann zu lesen und wurde sich klar dem Einverständnis von den Besitzern. Er sind im Vinschgau, in ganz Südtirol, aber fand Uniformknöpfe, Patronenhülsen von auch im Ausland. Es sind viele Einzelösterreichischen, italienischen stücke, alte Stuben, aber auch und deutschen Gewehren und ganze Häuser, die Thomas Schrapnelkugeln (Bleikugeln analysiert und dann fachgevon Granaten). Die Funde recht repariert und restauriert. müssen alle beim Amt für Haustüren, Küchentüren, alte Bodendenkmäler abgegeben Stiegen, Tische, Stühle, Möbelwerden. Thomas Zischg ist stücke, alte gotische Stuben, Mitglied im Ortler SammelBauernstuben, verschiedene verein, der alle Objekte der Räume in Kapellen, SchlösOrtlerfront sammelt und in sern, in Nobelhotels und alten einem Museum ausstellen Adelshäusern hat er bereits möchte. Durch eigene Recherrestauriert. Auch die Holzteile che und durch Bilddokumente eines Rolls-Royce hat er schon des Sammelvereins fand repariert. Jede Arbeit ist anders Thomas zu den ehemaligen und oft gibt es ÜberraschunÜbungsplätzen und so wurde gen. So erzählt er von einem das Aufsuchen alter Schätze Kasten mit einem Geheimfach, wesentlich erleichtert. Beim den er restaurieren sollte. DaAufspüren der Dorfgeschichte bei fand er hinter dem Geheimist Thomas auch auf verfach ein weiteres Geheimfach, schiedene Gegenstände wie von dem die Besitzer gar nichts Schuhnägel oder Bronzeschlawussten. Unter den Anstrichen Die Kirchentür der St. Johann Kirche in Prad vor und nach der Renovierung

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Prad Schatzsucher

cke gestoßen. Besonders stolz ist er, dass er auch eine Münze aus der Römerzeit und eine Eisenfibel (eine Schmuckspange) aus vorrömischer Zeit, oberhalb der St. Johann Kirche gefunden hat. Die Landesarchäologen haben diese Münze mit dem Porträt von Kaiser Severius Alexander (Römischer Kaiser von 222 bis 235 n. Chr.) identifiziert. Thomas erzählt, dass es in Deutschland viele Hobbyarchäologen und Sondengänger gibt, die eng mit den Archäologen zusammenarbeiten und auch jährlich eine Meisterschaft der Deutschen Schatzsucher abhalten. Er hat auch bei der letzten Sondenmeisterschaft in Bayern im Jahre 2019 mitgemacht und dabei den 2. Platz erzielt. In Südtirol arbeitet Thomas Zischg vor allem mit dem Landesarchäologen Hubert Steiner sehr eng und fruchtbringend zusammen. Lange Zeit war er der einzige Sondengänger im Raum Obervinschgau. Seit einiger Zeit sind auch seine Lebenspartnerin Karin Frank, sowie Edmund Stillebacher und Alexander Trauner aus Prad Sondengänger mit einer Landesgenehmigung. Wenn es die Zeit zulässt gehen sie gemeinsam auf Spurensuche. Der größte Wunsch von Thomas wäre es die verschiedenen archäologischen Fundstücke in Prad öffentlich auszustellen, damit die Dorfbevölkerung mehr über ihre eigenen Wurzeln und die Geschichte ihrer Heimat erfahren kann. Bei der alten und neuen Gemeindeverwaltung hat Thomas Zischg bereits vorgesprochen. Nach drei Stunden beenden wir das intensive Gespräch. Beim Gehen erwähnt er noch, dass er mittlerweile des Öfteren gefragt wird, ob er verlorene Wertsachen wie z. B. Eheringe, mit dem Metalldetektor suchen könne. Die Geschichte darüber will er mir ein anderes Mal erzählen.

IT

Restauratore e cacciatore di tesori Molti dei suoi antenati erano falegnami. Suo padre Johann ha fondato una falegnameria a Prad nel 1964 e l‘ha gestita con suo fratello. Thomas Zischg, nato nel 1971, ha imparato il mestiere di falegname nell‘azienda del padre. Nel 1999 ha superato l‘esame di maestro artigiano. Oggi lui stesso è membro della commissione d‘esame per l‘esame di maestro artigiano. Suo fratello maggiore Peter, che gestisce l‘attività del padre, è anche un maestro falegname. Nel corso degli anni, Thomas si è formato come restauratore e infine ha aperto la sua attività artigianale nel 2004. Affascinato dalla storia e dall‘arredamento antico, ha avuto il piacere di restaurare molte vecchie case, castelli, salotti e mobili. Nel suo tempo libero va a caccia di tesori con un metal detector. Come archeologo dilettante e cacciatore di sonde, si aggira per prati e campi alla ricerca di tesori nascosti del passato.

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Seilbahnen Sulden | Funivie Solda | Solda Cableway Sommerwind 2021 Tel.+39 0473 613047 - www.seilbahnensulden.it 55

• Foto: SBS, Ferienregion Ortlergebiet, Drescher

Thomas erzählt, dass es in Deutschland viele Hobbyarchäologen und Sondengänger gibt, die eng mit den Archäologen zusammenarbeiten und auch jährlich eine Meisterschaft der Deutschen Schatzsucher abhalten.


Strada dello Stelvio

Schlanders

Stelvio

La strada dello

Stelvio Testo e Foto: Gianni Bodini

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Meran

Bozen


Strada dello Stelvio

C

oncepita prevalentemente come struttura militare, venne costruita tra il 1820 e il 1824. Collegava Spondigna a Bormio con una lunghezza di 49 km, località che appartenevano allora all’impero austro-ungarico. Ben presto divenne un’ambita meta turistica per gli scorci panoramici d’alta quota, per la vicinanza ai ghiacciai e per l’altezza raggiunta di 2756 m., ed era allora la più alta strada carrozzabile d’Europa. Ma fu un tragico fatto di cronaca che fece aumentare velocemente il numero di turisti. Nel 1876 Henry de Tourville condusse sua moglie Madeline in viaggio di nozze proprio su questa strada. Partendo dall’Hotel Posta di Spondigna, dove la coppia alloggiava, i due raggiunsero in carrozza la località di Rocca Bianca situata lungo la strada del-

lo Stelvio. Qui Henry disse al cocchiere di tornare a Trafoi e di aspettarli. Poi spingendo giù la moglie da un dirupo, la uccise per impossessarsi della cospicua eredità. Quindi tornò a Trafoi simulando la disperazione per l’incidente accaduto, ma cadde in molte contraddizioni, fu arrestato e condannato all’ergastolo. Poiché la coppia apparteneva all’alta borghesia inglese, la vicenda fu riportata più volte sulla stampa internazionale

cosicché un numero impressionante di persone si mise in viaggio per vedere il luogo della macabra vicenda. Ciò contribuì a fare di Trafoi, che era già una nota località alpinistica, un punto d’incontro per la nobiltà e la borghesia, prevalentemente britannica. Oggi la strada dello Stelvio si sta trasformando in un luna park d’alta quota e pur essendo compresa nel parco nazionale omonimo, viene percorsa da squadre di motociclisti, da automobilisti annoiati che salgono e scendono rombando lungo i 48 tornanti. Ai ciclisti ed ai pedoni resta poco spazio e ben poca tranquillità. Da tempo si cerca di trovare una soluzione accettabile per chi vive ai bordi della strada, per chi ne trae reddito lavorando e per la natura: finora invano.

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Gustav Thöni 70

„Die Olympia-Erfolge haben einen besonderen Wert“ Gustav Thöni zählt zu den erfolgreichsten Skirennläufern der Welt. In den 1970er Jahren gewann er viermal den Gesamt-Weltcup. Fünfmal wurde er Weltmeister. Bei olympischen Spielen eroberte er eine Gold- und zwei Silbermedaillen. Im Februar 2021 feierte er seinen 70. Geburtstag. Heute umsorgt er seine Gäste im Hotel „Bella Vista“ in Trafoi. von Magdalena Dietl Sapelza

E

s war ein Empfang, der seinesgleichen sucht. Nach den Olympischen Spielen in Sapporo im Februar 1972 wurden der Gold- und Silbermedaillengewinner Gustav Thöni gemeinsam mit seinem Cousin, dem Bronzemedaillengewinner Roland Thöni, in roten Cabriolets durch den Vinschgau geleitet. In jedem Ort von Lana bis Trafoi spielten Musikkapellen auf. Menschenmengen jubelten den Skirennläufern zu. Die Begeisterung war

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grenzenlos. Die beiden jungen, erfolgreichen Athleten waren der Schwarm vieler Frauen. Beim Stopp in Sponding gratulierte eine junge Frau mit einem Blumenstrauß. Was damals kaum jemand wusste, es war Gustavs Freundin und heutige Ehefrau, Ingrid Pfaundler, die sich dezent im Hintergrund hielt. Er hatte sie zwei Jahre zuvor kennengelernt. „Jeder einzelne Sieg hat mich gefreut, doch die Olympiaerfolge haben einen

ganz besonderen Wert“, erklärt Gustav. Zu seinen besonderen Höhepunkten zählen auch die fünf Weltmeistertitel. „Olympiaden und Weltmeisterschaften sind einmalige Ereignisse, bei denen alles stimmen und bei denen man auch Glück haben muss“, betont er. Doch dass er nicht nur Glück hatte, sondern auch großes Können bewies, unterstreichen seine vier Gesamt-Weltcupsiege. Jede Heimkehr mit einer Kristallkugel wurde gefeiert und die


Gustav Thöni 70

Rückkehr von den Weltmeisterschaften, so nach jener 1974 in St. Moritz, wo er zwei Goldmedaillen eroberte. Unvergessen bleibt sein Siegeslauf durch die Slalomstangen als Siebter des ersten Laufes. Die Südtiroler waren stolz auf ihren Gustav, die Italiener auf ihren Gustavo. Er war Vorbild für seine Kollegen in der italienischen Nationalmannschaft, die ihm nacheiferten und als „Valanga Azzurra“ große Erfolge einfuhren. Gustavs Skikarriere begann am kleinen Schlepplift neben der Kirche in Trafoi. Bereits im Alter von vier Jahren schnallte er sich seine Holzbretteln an, die ihm sein Vater gebastelt hatte, und gesellte sich zu den anderen jungen Skifahrern. „Die älteren Buben haben das Skifahren vorgemacht, und wir haben es nachgemacht“, erzählt er. Als Torstangen dienten Haselnussstöcke, die es geschickt zu umfahren galt. Im Sommer trainierte er mit seinem Vater Georg, der Skilehrer war, am Stilfserjoch. Gustavs Talent blitzte auf, als

er die ersten Rennen für den Skiclub Trafoi bestritt. 1965 gewann er das Topolino Rennen am Monte Bondone. Das Training und den Schulbesuch brachte er geschickt unter einen Hut. Entgegen kam ihm später auch die Zugehörigkeit zur Sportgruppe der italienischen Finanzwache. Im Dezember 1969 eroberte Gustav seinen ersten Welcupsieg im Riesentorlauf in Val d‘ Isere. Als Favorit ging er bei der WM in Gröden an den Start, denn kurz zuvor hatte er zwei Riesentorläufe in Madonna di Campiglio gewonnen. „Aber der Favorit ist schnell weg gewesen“, schmunzelt er. Er entschädigte seine Fans zwei Jahre später mit seinem ersten Weltpokalsieg. Seine Freundin Ingrid fieberte versteckt mit. Erst bei der WM in St. Moritz wurde ihre Beziehung zu Gustav öffentlich. „Es waren vor allem die italienischen Journalisten, die sie belagerten“, erzählt er. Und sie meint. „Dass Gustav so im Rampenlicht steht, hat mich gestört.“ Doch sie musste damit zurechtkommen. Viele Au-

Schlanders

Meran

Trafoi

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gen waren 1975 bei der Abfahrt in Kitzbühl auch auf Ingrid gerichtet, wo sie Gustavs sensationellen Lauf mitverfolgte. Bis auf eine Hunderstel Sekunde kam er an den Favoriten Franz Klammer heran. Monate später wurde die Hochzeit von Gustav und Ingrid mit einem rauschenden Fest im Kursaal von Meran gefeiert und zu einem Medienereignis. Das Paar bezog ihr Haus in Prad. Dieses füllte sich nach und nach mit dem Lachen der drei Töchter Petra, Susanne und Anna. Ingrid verfolgte die Rennen ihres Mannes nun meist vor dem Fernseher. Zweites Zuhause war Gustavs elterliches Hotel „Bella Vista“ in Trafoi.

Tipp: Abenteuer und Spaß für Groß und Klein Seit Kurzem ist in Trafoi der neue „KletterPark Trafoi“ eröffnet. Der Kletterpark besteht aus zwei Bereichen: aus dem Kletterpark selbst und zum Zweiten aus einem Flying Fox. Ausgangspunkt für beide Angebote ist der Parkplatz beim Bella Vista Hotel in Trafoi. Der Kletterpark: Der Kletterpark wurde vom Tourismusverein am Felsen des sogenannten „Scheibenschlag-Eggs“ angelegt. Er umfasst mehrere Klettersteige und -routen, die durch stabile Stahlseile bestens gesichert sind und vor allem Familien mit Kindern sowie Kletteranfänger ansprechen sollen. Vom Parkplatz aus wandert man ca. eine halbe Stunde auf einen Wanderweg bis man den Einstieg des Kletterparks erreicht. Über verschiedene Varianten, mit den Schwierigkeitsstufen B, an kurzen Stellen C, erreichen kleine und große Kletterer nach 300 Metern und ungefähr 2 Stunden ihr Ziel. An der höchste Stelle des Kletter-

parks findet man eine Feuerstelle vor, die sich optimal zum Grillen eignet und zu Rast und Verweilen einlädt. Der Flying-Fox: Eine schnellere Möglichkeit um den Einstieg zum Kletterpark zu erreichen, bietet der neu installierte Flying Fox, eine Drahtseilverbindung zwischen Parkplatz und „Scheibenschlag-Egg“- Felsen. Mit Karabinerhaken kann man sich hier ins Drahtseil einhängen und sich, das Flussbett des Trafoibachs (Trafoi Canyon) überquerend, eindrucksvoll auf die andere Talseite transportieren lassen. Während der Kletterpark für jeden mit geeignetem Kletter-Set und Helm frei zugänglich ist, darf die Flying Fox nur in Begleitung von Experten benutzt werden. Info: Termine für Flying Fox und geführte Klettertouren können bei „Feel the mountains“ vereinbart werden. Bergführer Toni Stocker Tel. 331 170 9393

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Gustav Thöni 70

oben links: Gustav Thöni - ein Ausnahmekönner oben rechts: Ingrid Pfaundler und Gustav Thöni feiern Hochzeit im Kursaal von Meran rechts: Gustav mit Vater Georg Thöni nach dem Gewinn der dritten Kristallkugel 1973 mitte: Empfang der Medaillengewinner Gustav und Roland Thöni im Vinschgau nach der Olympiade in Sapporo 1972. Der Jubel und die Begeisterung der Skifans waren riesengroß

ERFOLGE: Olympischer Winterspiele Gold Sapporo 1972 Riesentorlauf Silber Sapporo 1972 Slalom Gold Innsbruck 1976 Kombination Silber Innsbruck 1976 Slalom

Alpine Weltmeisterschaften Gold St. Moritz 1974 Riesenslalom Gold St. Moritz 1974 Slalom

Weltcup Einzelweltcupsiege 24 Gesamtweltcupsiege 1970/71, 1971/72, 1972/73, 1974/75

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1980 beendete Gustav seine aktive Skikarriere. Anschließend engagierte er sich im italienischen Skiverband, war Cheftrainer, Verbindungsmann zwischen der Herrenund Damenmannschaft und Mitglied der FISI (Federazione Italiana Sport Invernali).  Gustav begleitete die Entwicklung des Skimaterials. Taillierte Skier lösten die geraden ab, die starren Torstangen wurden durch bewegliche Kippstangen ersetzt. „Mit Stangen aus meiner Zeit, wäre der Slalom heute bei jeder Fahrt abgeräumt“, lacht er. Sieben Jahre lang war Gustav persönlicher Trainer des italienischen Skistars Alberto Tomba. Mit ihm erreichte er zahlreiche Erfolge (Gesamtweltcup, zwei WM-Titel, einen Olympiasieg). „Tomba war ein Ausnahmekönner, der eine auf ihn zugeschnittene spezielle Betreuung gebraucht hat“, erklärt Gustav. „Wir sind immer auf ihn eingegangen.“ 2006 zog sich Gustav ins Privatleben zurück. Heute ist Gustav oft als Frühstückskoch für seine Gäste im „Bella Vista“ in Trafoi anzutreffen. Das Hotel wird als Familienbetrieb von seiner Tochter Petra geführt.

Gustav und Ingrid helfen regelmäßig mit. „In Prad wohnen wir, und hier dürfen wir arbeiten“, scherzt er. Viel Zeit nehmen sie sich für ihre elf Enkelkinder. Es sind vor allem Italiener, die ihren Gustavo umschwärmen und es als besondere Ehre empfinden, von ihm persönlich bedient zu werden. Sein Bekanntheitsgrad ist nach wie vor groß. Der Glanz seiner großen Skisportzeit strahlt weiter. Gäste und Einheimische schätzen Gustav nicht nur wegen der sportlichen Erfolge sondern auch wegen seiner freundlichen Bescheidenheit, seiner eleganten Zurückhaltung, wegen seines trockenen Humors. Gerne führt er seine Besucherinnen und Besucher durch die Galerie im „Bella Vista“ mit Erinnerungsstücken, die seine außergewöhnliche Sportlerkarriere nachzeichnen. Darunter sind die Olympiamedaillen und die vier Kristallkugeln. Viele Zeitungsberichte wecken Erinnerungen an einzigartige und unvergessene sportliche Momente, so wie auch an den einstigen Empfang der beiden Thönis nach den Olympia-Erfolgen in Sapporo.


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Ferienregion Obervinschgau

360° Obervinschgau

360° Alta Val Venosta

360° Ausblicke, 9 Etappen, 1 Erlebnis

Visite 360°, 9 tappe, 1 avventura

360° Obervinschgau ist ein Rundwanderweg der die Obervinschger Dörfer miteinander verbindet. Auf kleine und große Wanderer warten bei jeder Etappe interaktive Naturinstallationen aus heimischer Lärche. Das Wandererlebnis wird mit Aussichtserlebnissen auf die einmalige und bezaubernde Landschaft des Obervinschgaus, mit seinen kulturellen und landwirtschaftlichen Höhepunkten, abgerundet. Die einzelnen Ausgangspunkte aller neun Etappen sind in den Sommermonaten bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und Wandertaxis erreichbar.

360° Alta Val Venosta è un sentiero circolare che collega i paesini dell‘Alta Val Venosta. A ogni tappa, installazioni naturali interattive, realizzate in legno di larice locale, attendono i grandi e i piccoli escursionisti. L‘escursione è coronata da belvederi mozzafiato sul paesaggio unico e affascinante della Val Venosta, con i suoi valori agricoli e culturali. Nei mesi estivi, i punti di partenza di ognuna delle nove tappe sono comodamente raggiungibili con i mezzi di trasporto e i taxi escursionistici.

8. Etappe Taufers im Münstertal - Schlinig Variante 1 startet direkt im Dorf Taufers und die zweite Variante beim Egghof – bis dorthin fährt in den Sommermonaten ein Wandertaxi. Diese Etappe gilt als eine der Highlights am gesamten Rundwanderweg. Die Variante 1 führt vorbei an den Ruinen von Schloss Reichenberg und Rotund hinauf zum Egghof. Vom dort erreicht man in ca. 1 Stunde Schotterweg die Tellalm, anschließend geht’s weiter über einen Steig zum Tellajoch. Hier befindet sich die 360° Aussichtsplattform, die einen Rundumblick mit traumhaften Bergpanorama bietet. Weiter bergab geht’s zur Laatscherund Schleiseralm. Anschließend über das Arundatal hoch zum Monterodes Joch, bei welchem ein Abstecher zu den Fernrohren bei Monterodes (2361) gemacht werden kann. Von dort geht‘s hinüber zum Kälberberg und anschließend ins Dorf Schlinig, wo die recht anspruchsvollste Tour endet. Einkehrmöglichkeiten: Egghof, Laatscher Alm, Restaurants und Bars in Schlinig

8. Tappa Tubre Val Monastero - Slingia Il valico Tella offre una vista panoramica a 360 ° sulle cime del Gruppo Ortles e il Gruppo del Sesvenna. L’escursione inizia a Tubre in Val Monastero, il paese più a ovest dell‘Alto Adige, il sentiero s‘inerpica fino al maso Egghof e prosegue per il valico Tella. Qui c’è una piattaforma panoramica a 360° che offre una vista incantevole su tutte le montagne intorno. Il sentiero passa davanti alla Malga di Laudes e alla Malga di Clusio e infine, a ovest del monte Monterodes, attraversa il passo fino al paese di Slingia. Lungo il sentiero c’è un canocchiale che mostra agli escursionisti le vette e le attrazioni naturalida scoprire. Nei mesi estivi c’è un taxi d’escursione fino al Egghof. Possibilità di sosta al maso Egghof, Ristoranti a Slingia.

Weg Nr. 6 > 6B > 11A > 10

Copyright: Ferienregion Obervinschgau - M. Pazeller

Gehzeit: 7,5 h Km Länge: 17,5 km Höhenmeter hinauf: ca. 1.420 Höhenmeter hinab: ca. 950

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1

Prämajur - St. Valentin 4,5 Std. ↑380 Hm ↓640 Hm 12 Km

2

St. Valentin - Planeil 4 Std. ↑510 Hm ↓375 Hm 10,5 Km

3

Planeil - Matsch 5,5 Std. ↑670 Hm ↓685 Hm 15 Km

4

Matsch - Schluderns 3 Std. ↑105 Hm ↓760 Hm 7 Km

5

Schluderns - Prad am Stj. 3,5 Std. ↑360 Hm ↓370 Hm 11 Km

6

Prad am Stj - Glurns 4,5 Std. ↑410 Hm ↓405 Hm 12 Km

7

Glurns-Taufers im M. 4 Std. ↑510 Hm ↓175 Hm 11,5 Km

8

Taufers im M. - Schlinig 7,5 Std. ↑1420 Hm ↓950 Hm 17,5 Km

9

Schlinig - Prämajur 5,5 Std. ↑630 Hm ↓640 Hm 14,5 Km 360° OBERVINSCHGAU GESAMT 42 Std. ↑4995 Hm ↓5000 Hm 111 Km


Ferienregion Obervinschgau

Die Vielfalt

Scopri la diversità

am Erlebnisberg Watles erleben

della montagna d'avventura Watles

Der Erlebnisberg Watles ist ein besonderes Ausflugsziel für Groß und Klein: Von Prämajur oberhalb Burgeis erreicht man, über einen gemütlichen Wanderweg im Wald, oder mit dem Sessellift, die Bergstation und die Plantapatschhütte mit dem atemberaubenden 360° Panorama und Blick auf König Ortler. Beim Spielesee mit Holzfloß, Erlebnisrutsche und vielem mehr können sich die Kinder austoben, während die Eltern nebenan auf den Holzliegen entspannen. Die großzügige Sonnenterasse der Plantapatschhütte lädt zum Verweilen und Genießen der regionalen Küche ein. Auch ist die Bergstation ein perfekter Ausgangspunkt für viele weitere Wanderungen. Bogenschießausrüstung kann direkt an der Bergstation ausgeliehen werden, um damit den 3D-Panorama-Parcours mit insgesamt 28 Tieren und einem Einschießplatz auszuprobieren. Die Abfahrt mit den Mountaincarts zurück zur Talstation sorgt für den abenteuerlichen Abschluss eines besonderen Tages.

La montagna d'avventura Watles è una meta d'escursione speciale per grandi e piccini: da Prämajur sopra Burgusio si può raggiungere la stazione di montagna e il rifugio Plantapatsch con il suo panorama mozzafiato a 360° e la vista sul Re Ortles attraverso un piacevole sentiero nel bosco o in seggiovia. Al lago di gioco con zattera di legno, scivolo d'avventura e molto altro, i bambini possono sfogarsi mentre i genitori si rilassano sui lettini di legno accanto. La spaziosa terrazza soleggiata del rifugio Plantapatsch vi invita a soffermarvi e a gustare la cucina regionale. La stazione di montagna è anche un perfetto punto di partenza per molte altre escursioni. L'attrezzatura per il tiro con l'arco può essere noleggiata direttamente alla stazione di montagna per provare il percorso panoramico in 3D con un totale di 28 animali e un poligono di tiro. La discesa con i carretti di montagna per tornare alla stazione a valle è la fine avventurosa di una giornata speciale.

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Ein Sommer für die ganze Familie

p: Unser Tip R RIDE WATLES enken

r sch bis 14 Uh Rückfahrt ie d wir Euch station! rg e B r zu

>> Familienfreundliche Wanderwege >> Spielesee, Watles Rider, Bogenschießen uvm. >> Regionale Küche in der Plantapatschhütte Sommerwind 2021

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Matsch ursprünglich

Matsch

Oder ein Stück vom Glück Klein und Fein. Zum Genießen und Verweilen. Bergsteigerdorf. Schöne Schlagworte. Ob diese Kriterien auf das kleine Dorf Matsch zutreffen? Auf das erste Bergsteigerdorf Südtirols?

Matsch

Schlanders

Meran

Bozen

von Karin Thöni

S

icherlich. Ein wenig Eigeninitiative und Interesse von Seiten des Besuchers vorausgesetzt. In Matsch wird nichts für den Gast präsentiert, nichts hergerichtet, nichts gespielt. Doch jeder kann mitmachen: am Dorfgeschehen, an den Bräuchen des Jahres, am Schmäh der Einheimischen. Drauf einlassen muss man sich halt. Und rundherum lockt eine grandiose Natur. Unverfälscht. Prächtig. Gelassen. Überhaupt prägt Gelassenheit das lange Seitental im Oberen Vinschgau. Die Menschen und die Landschaft. Wenig Veränderung, (noch) wenig Eingriffe. Und doch wird nicht konserviert. Die Matscher lieben ihr Tal und ihr Dorf. Die Bevölkerungszahlen halten sich stabil. Die jungen Matscher bauen und bleiben, übernehmen Stall und Wiesen der Eltern.

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Was den Gast, den Wanderer, den Bergsteiger erwartet? Alpine Hochtouren, mächtige Gletscher, feine Gipfel, einen Waalweg der Extraklasse, stille Höfewanderungen und ein kleines, verschachteltes, rätoromanisch geprägtes Dorf, steil am Sonnenhang des Tales klebend. Nichts ist nur Kulisse für den Besucher, alles auch für die Matscher selber. „Authentizität“ würden Touristiker das wohl nennen. In Matsch interessiert das reichlich wenig. Matsch gefällt, wem die Vielfältigkeit der Natur gefällt: Trockenrasen mit Pflanzen aus dem zentralasiatischem und mediterranem Raum neben Feuchtwiesen mit enormer Artenvielfalt. Obst und Beeren gedeihen am Talanfang, Gletscher bedecken das raue Talende. Viel findet man hier auf kleinem Raum. Flora und Fauna. Seltene Blumen und Schmet-

terlinge, Gemsen in Mengen, kreisende Bartgeier. Und einen alten Waal. Früher zum Bewässern der Felder gebaut, heute ein gemütlicher Flanierweg durch das Tal. Beruhigendes Glucksen und Plätschern des „Wasserwossers“ inklusive. Auch Geschichte bietet das Tal. Die Matscher Raubritter regierten und hausten über Jahrhunderte auf dem Hügel am unteren Ende des Tales, der tosende Saldurbach umspült ihn filmreif. Noch heute finden sich dort die Reste der Trutzburgen und eine verrückt schöne Aussicht auf König Ortler. Am „Gschlossbiechl“ kann man noch immer Geschichte spüren, oder am „Golgabiechl“ (Galgenhügel), dem früheren Hinrichtungsplatz, malerisch gruslig gelegen am Ortseingang. Sie waren wahrliche Raubritter und legten sich auch ohne Scheu mit den kirchlichen Würdenträger der Umgebung an, einen Abt des Klosters Marienberg sollen die Matscher Vögte geköpft haben. Stolz erklären die Matscher, es hätte in ihrem Tal schon lange eine Kultur gegeben, als das Haupttal unten noch im Sumpf versank. Und wirklich: die Geschichte des Tales und des Adelsgeschlechts geht lange zurück und ja, auch ein Heiliger soll an einem der Höfe des Tales aufgewachsen sein. Jährlich wird


Matsch ursprünglich

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Niente giocato A Matsch, il primo villaggio alpinistico dell‘Alto Adige, non si presenta nulla per l‘ospite, non si prepara nulla, non si gioca nulla. Ma tutti possono partecipare: alla vita del villaggio, alle usanze dell‘anno, al fascino locale. Devi solo essere coinvolto. E tutto intorno, una natura magnifica chiama. Incolume. Magnifico. Sereno. La serenità caratterizza la lunga valle laterale in Alta Val Venosta.

an „Florini“ deshalb Kirchtag gefeiert, mit feierlicher Messe, Kraut, Wurst und Krapfen und einem anständigen Fest bis in den Morgen. Matsch ist ein Bergbauerndorf und kämpft mit den gleichen Problemen, wie alle Bergbauern in den Alpen. Doch in den Köpfen tut sich etwas: Biolandwirtschaft, Mutterkuhhaltung, Gemüseanbau, Selbstvermarktung, ja sogar Fischzucht. Die Matscher wollen unabhängig bleiben. Die Vereine prägen das Dorfleben, man hilft sich untereinander. Der kleine Skilift funktioniert mehr oder weniger ehrenamtlich. Jedes Jahr in den Weihnachtsferien

bringen die Jungen des Dorfes den noch Jüngeren das Ski fahren bei: Skikurs gegen eine Marende, seit unzähligen Jahren. Die südlichen Ötztaler Alpen bieten ambitionierten Bergsteigern vieles: ein gutes Wegenetz auf dreiundzwanzig stille 3000er, die Weißkugel (3.739 m), von vielen zur heimliche Königin der Ötztaler Alpen gekrönt, die Saldurseen mit dem tibetanisch anmutendem Flair des Seenplateaus, den höchsten Bergsee Südtirols, den Matscherjochsee (3.188 m), das Upi- und Remstal, Übergänge in die Nachbartäler, die AVS- Schutzhütte Oberettes auf 2670m, Almen zum Einkehren und Übernachten und Kosten. Im Herbst findet im Bergsteigerdorf das „kleinDORFgeflüster“ statt. Ein Fest, kleinlich regional bis zum Schluss, hat begeistert. Ein Stadel nach dem anderen reihte sich durchs Oberdorf: Matscher Produkte, Matscher Gerichte, Matscher Musikanten, Matscher Vereine. Ein Stadel gehörte den Kindern: zum Klettern und Heu hüpfen, toben und spielen. Ein Fest für alle Sinne, gemacht von allen für alle. Und ein Beispiel wie es anders geht: ohne Giggr und Schweinswurst, Plastikzelt, Musikboxen und Hüpfburg. Dafür Märchen und Geschichten, Waalwanderungen und Filzen, Tanz und Hetz.

Seit 2017 ist Matsch das erste Bergsteigerdorf Südtirols. Bergsteigerdörfer sind eine Initiative aller Alpenvereine, auch des AVS. Es gibt sie in Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien und bald auch in der Schweiz. Folgende Punkt sind für die Aufnahme neuer Gemeinden wichtig: Tourismusphilosophie, Ortsbild und alpines Flair, Berglandwirtschaft, Natur- und Landschaftsschutz, umweltfreundliche Mobilität und Kommunikation. Mittlerweile ist die Initiative ein alpenweites Netzwerk, das sich als Gegenbewegung zum Massentourismus versteht. Außerdem ist die Initiative eine Bewusstseinsschärfung für die Schönheit und Eigenheit des eigenes Tales. Liungariü im Gadertal ist in Südtirol das zweite Bergsteigerdorf. Werden die strengen Kriterien verletzt, können Bergsteigerdörfer auch wieder von der Initiative ausgeschlossen werden. Mehr unter: www.bergsteigerdoerfer.org/Matsch

Und wie sagte ein Matscher, als er von einem Filmteam zum Thema Bergsteigerdorf befragt wurde: „Af Matsch weard man jo als Bergsteigr geborn. Es isch jo niana ebn. Ma geaht aui, geaht oi- sisch konnma si jo nit bewegn do. Und nor hot ma jo vielleicht a a Sealnvrwondtschoft mit die Menschn, dia kemmen.“ Er spricht den Matschern aus den Herzen. Bergsteiger unter Bergmenschen mitten in den Bergen. Wahrhaft ein Stück vom Glück.

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Bergmilch Südtirol

Mila

100 % Milch aus Südtirol Da, wo die Wiesen steil sind und die Natur den Tagesrhythmus bestimmt, entsteht unsere bergfrische Milch. Auf größtenteils über 1.000 Metern Meereshöhe bewirtschaften die 2.300 Mitgliedsbauern der Genossenschaft Mila - Bergmilch Südtirol mit viel Herzblut ihre Höfe. 422 davon liegen im Vinschgau. Sie pflegen Weiden und Almen mit größter Sorgfalt und Hingabe und erhalten so die Südtiroler Tradition, Natur- und Kulturlandschaft. Ihre Bergbauernhöfe sind meist nur sehr kleine Strukturen mit durchschnittlich 14 Kühen im Stall. Die beste Milch geben natürlich gesunde Kühe, die gutes Futter erhalten. So sind die eingesetzten Futtermittel z. B. frei von Gentechnik. Das „weiße Gold“ wird täglich, bei Wind und Wetter, Regen und Schnee abgeholt, um dann in den Werken von Bozen und Bruneck innerhalb kürzester Zeit zu hochwertigen Produkten verarbeitet zu werden. Um die verlässlich gleichbleibend hohe Qualität jedes einzelnen Produktes und maximale Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten, werden höchste international geltende Lebensmittelstandards erfüllt.

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Bergmilch Südtirol

Heumilch – aus Tradition gut Zurück zum Ursprung: Bei der Herstellung von Heumilch steht die nachhaltige, naturnahe Fütterung der Kühe im Mittelpunkt. Sie ist an den Lauf der Jahreszeiten angepasst und schützt die Artenvielfalt auf Almen und Wiesen. Die Kühe werden traditionell mit frischen Gräsern, Wiesenkräutern und Heu gefüttert, sowie in geringen Mengen mit Getreideschrot. Auf Silagefutter wird hingegen gänzlich verzichtet. Insgesamt muss der Raufutteranteil (z. B. Heu, Stroh, Spreu) in der Jahresration mindestens 75 % der Trockenmasse betragen. Da die Heumilch von der EU als garantiert traditionelle Spezialität (g.t.S.) ausgezeichnet worden ist, ist ihre Produktion bis ins kleinste Detail geregelt und wird streng kontrolliert. Der frische, natürliche Geschmack und der hohe Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen, machen die Mila Heumilch zu einem qualitativ sehr hochwertigen Produkt.

SKYR – der frische Genuss aus den Bergen in zwei neuen Geschmacksrichtungen Die SKYR-Familie wächst: Die sommerlichen Sorten Kokos und Stracciatella erweitern das mittlerweile aus 10 Geschmacksrichtungen bestehende Sortiment. Alle SKYR-Geschmacksrichtungen werden aus 100 % Heumilch aus Südtirol hergestellt und eignen sich durch ihren hohen Protein- und niedrigen Fettgehalt perfekt zum Frühstück, als Snack für zwischendurch oder zur Verfeinerung von Süßspeisen.

Vigilius – der Bio-Heumilchkäse Der jüngste Neuzugang im Mila-Käsesortiment, der „Vigilius“, wird aus Heumilch aus biologischer Landwirtschaft hergestellt. Würzigaromatisch und geschmeidig am Gaumen ist er ein Südtiroler mit „Laib und Seele“. Sein ursprünglicher, feiner Geschmack und das frische, besondere Aroma laden zum Genießen ein. Das Mila-Käsesortiment ist in den letzten Jahren konstant gewachsen, sodass es mittlerweile von mild-buttrig über würzig-aromatisch bis hin zu speziell veredelt, über 19 verschiedene Käsesorten umfasst. Allesamt werden nach traditionellen Rezepten und mit modernsten Verarbeitungstechnologien hergestellt. Je nach Sorte werden für die Produktion 9 bis 13 Liter Milch benötigt, die Reifung dauert zwischen einigen Wochen und bis zu über einem Jahr. Das Resultat aus der frischen Bergmilch, der liebevollen Pflege der Käsemeister, sowie der behutsamen Reifung sind ganz individuelle Käsesorten, jede einzigartig und charakterstark.

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Marktflecken Mals

Marktflecken Mals In der Gemeinde Mals bilden vier große Jahrmärkte neben einen vielfältigen, großteils lokalen Warenangebot auch gesellschaftliche Höhepunkte. von Ludwig Fabi

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Marktflecken Mals

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War auf dem Gollimarkt im Jahre 1960 das Viehangebot im Vordergrund, bilden die traditionellen Märkte in der Gemeinde Mals jetzt ein umfassendes Waren-Angebot.

Mals Schlanders

Meran

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ie Marktgemeinde Mals hat über 5.000 Einwohner und der Hauptort zählt zu den ältesten Siedlungen Südtirols. Das Gemeindegebiet hat eine Fläche von 247,1 Quadratkilometern und ist flächenmäßig daher zweitgrößte Gemeinde von Südtirol. Zur Marktgemeinde Mals gehören die Fraktionen Matsch, Laatsch, Burgeis, Planeil, Plawenn, UltenAlsack, Tartsch, Schleis und Schlinig. Sie erstreckt sich über eine Höhe von 921 Metern bis hinauf auf eine Höhe von 3.738 Metern über dem Meeresspiegel. Die Malser Haide, einer der größten Schuttkegel der Alpen, bildet den Großteil der Talfläche. Besonders geschätzt werden von Einheimischen und Feriengästen die naturbelassenen Seitentäler von Schlinig, Planeil und Matsch, welche eine einmalige Kultur- und Naturlandschaft bilden. Schon die Römer hatten einst über die Via Claudia Augusta in Mals Station gemacht. Damit war wohl der Grundstein für ein reges Markt- und Handelstreiben gelegt, welches durch die spätere Markterhebung im 17. Jahrhundert untermauert wurde. Im Jahr 1642 erhob nämlich Claudia von Medici den Ort zur Marktgemeinde, weshalb von ihr auch zwei Märkte geschenkt wurden. Dies sind der Georgimarkt (Pflanzmarkt) und der Gollimarkt (Viehmarkt).

Der Gollimarkt

Der Gollimarkt findet jedes Jahr am 16. Oktober im Gedenken an den hl. Gallus zu Ernteende statt. Dabei handelt es sich ursprünglich um einen Viehmarkt. Nachdem er im Laufe der Jahre immer mehr an Bedeutung verloren hatte und nur mehr aus zwei Ständen bestand, hauchte ihm der Kulturverein arcus raetiae ab 1999 neues Leben ein. Und so kommen seit der Jahrtausendwende wieder die Anbieter sowohl aus dem Vinschgau selbst als auch aus dem gesamten Dreiländereck (Schweizer Engadin, Tirol, Münstertal), um am Gollimarkt ihre Waren anzubieten. Die Waren kommen dabei vor allem aus dem Handwerk und aus der Landwirtschaft, denn der Schwerpunkt des Marktes wurde auf diese Bereiche gelegt. Besucher des Gollimarktes werden auch mit der heimischen Küche kulinarisch verwöhnt und Angebote mit Musik und Kleinkunst runden den Markt ab.

Mittamarkt 2020/2021

Gollimarkt 1960

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Marktflecken Mals Auch der wöchentliche Mittamarkt in Mals ist mit einer Vielzahl von Marktständen und Angeboten ein beliebter Markttreff geworden. Originell ist auch die Plakatgestaltung zu den vier Jahesmärkten Märkten (rechts)

Der Georgimarkt

Der Georgimarkt findet jährlich am 23. April statt. Dabei handelt es sich um einen Pflanzenmarkt. Ähnlich wie der Gollimarkt hat auch der Georgimarkt in der Vergangenheit stark an Bedeutung verloren. In den 1960er Jahren wurde der Georgimarkt sogar komplett eingestellt und durch die Einführung des Wochenmarktes verdrängt. Auch der Georgimarkt verdankt es dem Kulturverein „arcus raetiae“, dass er wieder stattfindet und zu alter Popularität zurückgefunden hat. So werden auf den nun wieder jährlich stattfindenden Georgimarkt heimische Pflanzen, von Blumen und Bäumen bis hin zu Stein-, Kräuter- und Kernobst angeboten. Die Malser Gasthäuser verwöhnen auch bei diesem Markt die Besucher kulinarisch, vor allem mit speziellen Frühlingsgerichten.

St. Veits Markt in Tartsch

Zum Fest des hl. Veit findet in Tartsch am 15. Juni als Jahrmarkt der traditionelle St. Veit Markt statt. Der Markt verteilt sich größtenteils am Tartscher Bichl, beginnt aber bereits auf dem Platz hinter der Pfarrkirche. Die Vereine von Tartsch sorgen für das leibliche Wohl der Marktbesucher. Unterhaltung und Spaß für Kinder dürfen nicht fehlen. Auch er erfuhr eine Aufwertung, blieb aber im

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Kern ein Krämermarkt. Ein Teil dieses Krämermarktes bietet als Bauernmarkt viele regionale und hofeigene Produkte aus der Umgebung an. Als Viehmarkt, besonders „Rossmarkt“ entstanden, hat er sich dem Lauf der Zeit angepasst. Nach wie vor ist er ein Anziehungspunkt für Menschen jeder Herkunft und jeden Alters und besonders für Schüler der „SchulabschlussTreff“.

Laatscher Markt

Beim Laatscher Markt am 25. Oktober gibt es die traditionelle „Saure Supp“ und die in ausreichenden Mengen. Denn es gibt am Markttag nichts Schlimmeres, wenn schon am Nachmittag die „Saure“ ausgehen würde. Der Laatscher Markt wurde im Jahr 2004 von den Kaufleuten von Laatsch neu belebt und mittlerweile arbeiten auch die örtlichen Vereine kräftig mit. So sind es nun 60 Marktstände, welche originelle und lokale Produkte und auch Kleintiere anbieten. Die Besucher:innen erwartet ein vielfältiges und sorgfältig ausgewähltes Warenangebot und einzigartige kulinarische Schmankerln, wie in Laatsch angebauter Wein, Kürbisse, hausgemachte Kaminwurzen, Marmelade und Gebäck, Käse, Schokolade und Schnaps, Kräuter, Laatscher Brot aus heimischen Korn und vieles

mehr. Für angenehme Klänge sorgen Ziehharmonikaspieler. Gebratene „Keschtn“, Krautköpfe, Erdäpfel und viele andere Produkte machen weiters die Originalität des Laatscher Marktes aus.

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Malles - Luogo di mercato Il comune di Malles ha circa 5.050 abitanti ed è uno degli insediamenti più antichi dell‘Alto Adige. E non è solo l‘età dell‘insediamento ad essere un superlativo - anche le dimensioni del comune sono degne di nota. Il territorio comunale di Malles ha una superficie di 247,1 chilometri quadrati. Questo fa di Malles il secondo comune più grande dell‘Alto Adige in termini di superficie. Non solo i vacanzieri e gli ospiti che visitano Malles oggi apprezzano la meravigliosa posizione di Malles. Anche i romani furono attratti da questa zona. Oggi si presume con certezza che i romani rimasero a Malles. Nel XII secolo, Malles servì come tribunale per gli ecclesiastici di Churian. Nel XVII secolo Mals fu elevata a città mercato. Nel 1642 Claudia von Medici elevò il villaggio a luogo di mercato, motivo per cui due mercati furono donati da lei. Questi sono il Georgimarkt (mercato delle piante) e il Gollimarkt (mercato del bestiame).


Treffpunkt in Laatsch Tradition und Gastfreundschaft werden im Gasthof Lamm in Laatsch mit dem Herzen gelebt. Die Gerichte adeln das, was aus der eigenen Landwirtschaft oder aus der Umgebung kommt, sind ambitioniert und authentisch. Doch nicht nur das, was auf die Teller kommt, überrascht im Gasthof Lamm: Der traditionelle Dorfgasthof wartet in den Zimmern mit sämtlichem Komfort auf, der keine Wünsche offen lässt. Gleichzeitig ist das Hotel und Restaurant – eingebettet in die einzigartige Kulturlandschaft des Vinschgaus – perfekter Ausgangspunkt für viele lohnende Wanderungen. Die Familie Wallnöfer freut sich auf Ihren Besuch.

Preise Sommer 2021 Übernachtung & Frühstück Halbpension Vollpension

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€ 50 bis 54 € 60 bis 64 € 75 bis 84

Familie Wallnöfer Laatsch 72 39024 Mals Tel. +39 0473 831336 Fax +39 0473 830626 info@hotel-lamm.net •


Gletscher Geheimnisse

Sesvenna Gletscher gibt Stahlhülse frei

Eine Wandergruppe um den aus St. Valentin gebürtigen Luis Stecher stieß im Jahre 1988 bei einer Bergtour im Auslauf des Piz Sesvenn auf eine versiegelte, arg zerkratzte Metallröhre aus Stahl, die wasserdicht mit einer Schraube verschlossen war.

Sesvenna Schlanders

Meran

Bozen

von Magdalena Dietl Sapelza

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er Gletscher hatte die Hülse frei gegeben. Stecher brachte den Fund zur Sesvennahütte, die damals von Roman Burgo und seiner Frau Helene Pobitzer bewirtschaftet wurde. Beide übergaben die Röhre an Luis Pobitzer, damals Hüttenwart und AVS-Vertreter, der den Gegenstand nach Schleis mitnahm. Es stellten sich die Fragen: Was befindet sich in der Röhre? Handelt es sich um ein Relikt aus Kriegszeiten? Würde das Ganze beim Öffnen explodieren? Dass es sich um ein Kriegsrelikt handeln könnte, wurde nach genauerem Betrachten jedoch als unwahrscheinlich erachtet. Groß war die Neugier. Trotz mulmigem Gefühl entschied Luis Pobitzer, die Röhre zu öffnen. Es bedurfte der Hilfe eines Sachraubstockes. Zum Vorschein kamen Schriftrollen zum Abschied an den Bergwanderer Walter Huser aus Zürich, der seit dem 13. August 1944 auf dem Sesvenna Gletscher verschollen ist. Aus dem beigelgten Zeitungsbericht lässt sich das tragische Ereignis nachvollziehen. Mit einer Begleiterin und einem Begleiter wollte Huser von Scarl aus über das Gletscherfeld den Piz Sesvenna besteigen. Dabei fiel die Begleiterin acht Meter tief in eine Gletscherspalte. Sie hatte sich nicht verletzt, musste aber geborgen werden. Walter Huser eilte davon, um in Scarl Hilfe zu holen. Die Zeit verging, ohne

Luis Pobitzer aus Schleis zeigt die Kopien der Schriftstücke aus der Stahlhülse; oben: Zeitungsbericht über das Bergunglück

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Gletscher Geheimnisse

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Widmung für Walter Huser und Cover „Der Naturfreund“

Ricordi in una custodia d’acciaio Nel 1988, un gruppo di escursionisti guidati da Luis Stecher, nativo di St. Valentin, si è imbattuto in un tubo di metallo d‘acciaio, sigillato a tenuta stagna con una vite, durante un‘escursione in montagna ai piedi del Piz Sesvenn. Cosa c’è dentro il tubo? È una reliquia del tempo di guerra? Il tutto esploderebbe se aperto? Grande era la curiosità. Sono emerse delle pergamene indirizzate all‘escursionista Walter Huser di Zurigo, disperso sul ghiacciaio di Sesvenna dal 13 agosto 1944. Il tragico evento può essere ricostruito dal resoconto del giornale allegato.

dass jemand kam. Nach 13 Stunden gelang es dem Begleiter schließlich selbst, die Frau aus der misslichen Lage zu befreien. Nun begann die Suche nach Huser. Diese verlief ergebnislos. Recherchen ergaben, er war nie in Scarl angekommen. Das legt die Vermutung nahe, dass auch er in eine Spalte gestürzt war und dort sein Grab gefunden hatte. Vier Jahre später versenkten Husers Kameraden vom Touristenverein „Die Naturfreunde“ darunter Mitglieder der „Naturfreunde-Paddler“ aus Zürich im Gedenken an ihn die Hülse in einer Spalte. Diese enthielt neben dem Zeitungsbericht mehrere abgelichtete Schriftstücke aus der Zeitschrift „Der Naturfreund“, in der Huser regelmäßig Erlebnisberichte und Reportagen über Wanderungen, Ferienaufenthalte und speziell zu Paddel- Ausflügen auf Flüssen publiziert hatte. Berührt von dem, was sie gelesen hatten und im Respekt für den Verunglückten und dessen Freunde entschieden Luis und Roman die Schriftstücke lediglich zu kopieren und die Originale fest versiegelt wieder dem Sesvenna-Gletscher zurückzugeben. Dort ruht die „Stahlurne“ nun bis sie der Gletscher möglicherweise im Zuge der Erderwärmung erneut freigibt. Und freigeben könnte das Eis irgendwann auch Walter Huser selbst. Recherchen zum private Umfeld des Verschollenen in der Schweiz waren ernüchternd. „Wir wurden sofort verschickt. Die Bergtour hatte damals wohl einen emotionalen Hintergrund und mit einer versteckten Liebesbeziehung zu tun“, vermutet Luis.

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Haidersee fischen und angeln

Entspannung mit Spannung

Fischen und Angeln im Haidersee Für Petrijünger aus Nah und Fern ist der Haidersee Heimat in der Heimat. Der fischreiche See ist seit 1787 in Privatbesitz. „Uns gehört eigentlich nur die Wanne“, sagt Alfred Plangger. von Andreas Waldner

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er Haidersee ist seit Langem eines der beliebtesten Angelgewässer in Südtirol. Für Petrijünger aus Nah und Fern ist der See und seine Umgebung Heimat in der Heimat. Es gibt nicht viele Regionen, die für Wassersportler, Natur- und Bergliebhaber gleichermaßen ideal sind. Der fischreiche See lockt bereits in den frühen Morgenstunden die Sportfischer an die Ufer und auf

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den See. Angeln entspannt und bietet den perfekten Ausgleich für den Alltag. Die Fischer lieben die Stimmung zwischen Anspannung und Entspannung. Bereits die Mönche der Kartause Allerengelsberg im Schnalstal versorgten sich vor 680 Jahren mit Hechten, Pfrillen, Renken und Äschen aus dem schon damals fischreichen Natursee. Nach der Aufhebung des Klosters im Jahre 1782 durch Kaiser


Haidersee fischen und angeln

St. Valentin Schlanders

Meran

Bozen

Josef II. kaufte 1787 Gabriel Blaas den Haidersee. Die Parzelle mit Grund-, Wasser- und Fischereirecht wurde noch einmal 1860 an Karl Stecher übertragen und blieb bis heute in Familienbesitz. „Uns gehört eigentlich nur mehr die Wanne – und nicht das Wasser im See“, relativiert Alfred Plangger das Fischereirechtserbe. Derzeit bewirtschaftet er und Karl Angerer in Zusammenarbeit mit dem Verein „Haiderseefreunde“ den See. Er hat eine Oberfläche von 89 ha, eine maximale Tiefe von 15 m und ein Wasservolumen von ca. 6 Mio. Kubikmetern. Der reiche Bestand an Fischen wird durch nachhaltige Besatzmaßnahmen mit Seeforellen aus eigener Zucht erweitert. Mit dem Einsatz von Jungfischen können Defizite in der Fortpflanzung von verschiedenen Fischarten überbrückt und ein naturnahes Wachstum garantiert werden. Angeln kann man

allerlei: Hechte, Barsche, Seeforellen, Marmorierte Forellen, Regenbogenforellen, Saiblingsarten und die in Südtirol einzigartige Renke. Viele Stammfischer besitzen ein privates, elektrobetriebenes Boot und genießen beim Fischen die gute Luft und die herrliche Gegend. Enten, Blässhühner, Möwen und Haubentaucher bevölkern die Wasseroberfläche. Die unter Naturschutz stehenden Haubentaucher werden von den Fischern nicht gern gesehen, nachdem diese durch ausgedehnte Tauchgänge den Jungfischbestand drastisch reduzieren. Um im Haidersee zu fischen, benötigt man eine gültige Fischerlizenz, einen Angelschein und eine Fischwasserkarte. Den Erlaubnisschein und die Lizenzen für ausländische Gäste sind im Bootshaus im Weiler „Fischerhäuser“, im Hotel Alpenrose und in der Bäckerei Angerer erhältlich.

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Haidersee fischen und angeln

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oben: historische Aufnahme von Bootsfischern - Netzfischen ist heute nicht mehr erlaubt; oben rechts: der Fischer Patrick Fliri mit einem Prachthecht; rechts: die Anlegestelle für die Boote

Besonders wichtig sind die folgenden Regeln: Schonzeiten und Mindestmaße sind unbedingt einzuhalten. Der Fischer darf nur einen Fischgang am Tag machen und nicht mehr als vier Edelfische entnehmen. Die Stückzahl der Barsche und einige andere Arten sind nicht limitiert. Immer wieder gelingt es Anglern, tolle Fische zu fangen. In der „Alpenrose“ wird eine beeindruckende Fotodokumentation gezeigt. So können Besucher an dem Anglerglück, oder vielmehr ihrem Können teilhaben. Unter den Fischern gibt es Anhänger von „Fangen und Freilassen“ und sie begründen diese Methode in erster Linie mit der Hege des Fischbestandes. Unter Fangen und Freilassen versteht man in der Angelfischerei das Zurücksetzen von gefangenen Fischen. Viele Angler sind der Ansicht, dass große Fische die beste Laichqualität haben. Die Anglerbegleiter können auf dem bequemen, 4,5 km langen Rund-

weg direkt am Seeufer spazieren gehen. Am Wegrand befinden sich zahlreiche Rastplätze und Sitzmöglichkeiten. Am Süd-Ufer führt ein Holzbohlenweg zwischen Bäumen, Sträuchern und Röhricht durch den als Biotop ausgewiesenen Schilfgürtel und mündet zuletzt in eine schwimmende Brücke, die über den Seeabfluss führt. Das Südufer, aber auch das Nordufer bestechen durch eine typische und gut entwickelte, ökologisch hochwertige Ufervegetation. Der Haider See ist ein Hotspot der Biodiversität von Flora und Fauna. Fachleute sind sich einig: der Haider See hat eine der schönsten und bestentwickelten Unterwasservegetation in Südtirol mit der größten Anzahl an verschiedenen Laichkraut-Arten. Die Fischereirechtsinhaber, die Haiderseefreunde und die Angler sorgen dafür, dass der Haider See ein Kleinod in der Südtiroler Seenwelt bleiben und seine ökologische Bedeutung beibehalten kann.

HERZLICH WILLKOMMEN IN RESCHEN AM SEE IN „MEIN DÖRFL“

Pesca al Lago della Muta Il lago della Muta è stato a lungo una delle acque di pesca più popolari in Alto Adige. Per gli appassionati di pesca vicini e lontani, il lago e i suoi dintorni sono la casa lontano da casa. Non ci sono molte regioni che sono ugualmente ideali per gli appassionati di sport acquatici, gli amanti della natura e gli amanti della montagna. Il lago, ricco di pesce, attira i pescatori sportivi sulle rive e sul lago nelle prime ore del mattino. La pesca è rilassante e offre il perfetto equilibrio alla vita quotidiana. I pescatori amano l‘atmosfera tra tensione e relax.

Unser Ruhetag ist Montag Reservierungen erwünscht: + 39 347 761 48 42 Lassen Sie sich von Familie Stecher mit Team einfach mal verwöhnen

Mein

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Restaurant & Chalets Reschensee

Familie Stecher - Altdorfstraße 11 - 39027 Reschen - Tel: 347 76 14 842 - 0473 632 056 - www.meindoerfl.com

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Wanderparadies

Entspanntes Wandern im oberen Vinschgau: Kilometerlange Wege und Steige bieten eine unglaubliche Auswahl an Möglichkeiten, im Tal, an den Bergflanken, durch Wälder und Weiden und im Hochgebirge zu wandern. Foto: Gianni Bodini

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Maseben Geheimtipp Langtaufers Schlanders

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Berghütte Maseben

Erholung und Natur pur Die Berghütte Maseben in Langtaufers ist der Geheimtipp des Vinschgaus. Weit weg von Lärm und Stress, dem Sternenhimmel nahe.

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n Langtaufers, dem Seitental, welches von Graun in Richtung Osten zum Weißkugel-Massiv verläuft, gibt es ein spezielles Naturphänomen: lange Schatten. Weil das Tal in Ost-WestRichtung ausgerichtet und der Untergang der Abendsonne ein besonders langer Prozess ist, wirft die Abendsonne von allem sich der Sonne Entgegenstellendem besonders lange Schatten. Wer also am Abend talauswärts unterwegs ist, lässt seinen langen Schatten hinter sich. Taleinwärts geht der lange Schatten vor einem her und wird immer länger. Den Sonnenuntergang in Langtaufers zu erleben, ist also eine spezielle Sache. Noch spezieller wird es, wenn man den Sonnenuntergang in Gesellschaft hoch oben an der orografisch linken Seite des Karlinbaches erlebt. An der Waldgrenze dort steht die Berghütte Maseben. Die Berghütte Maseben erweist sich als exklusive Geschichte, fernab von Hektik, Lärm und Stress. Seit dem 11. Juni 2016 ist die Berghütte Maseben für den Sommerbetrieb geöffnet und bleibt dies bis Ende Oktober. Genießen Sie in unserer Hütte die Wärme und das Gefühl von Geborgenheit inmitten der Berge. Beim Frühstucksbüffet mit zahlreichen regionalen Produkten können Sie sich die nötige Kraft fürs Wandern oder für das Biken holen. Am Abend genießen Sie unser Salatbuffet und ein 3-Gänge Menü zubereitet mit regionalen und saisonalen Produkten.

Der Personentransport ist gewährleistet, fragen Sie nach den Uhrzeiten. In der romantischen Stube im Feuerschein werden regionale Spezialitäten serviert.

Für Gruppen oder Jahrgangsfeiern oder Ähnlichem ist die Berghütte Maseben ein idealer Platz für Geselligkeit und für das Feiern. Mit 22 Betten, mehrere Doppelbettzimmer mit Dusche und WC können Gäste nahe dem Sternenhimmel übernachten, die einmalige Ruhe genießen und für den Alltag auftanken. Der Hüttenwirt Alessandro Secci und sein Team heißen Wanderer und Bergsteiger, Mountainbiker und Nordic-Walker, einfach alle Sportbegeisterten und all jene, die Erholung suchen, herzlich willkommen.

Infos und Reservierung: Berghütte Maseben Langtaufers Tel. 0473 63 31 06 347 2237090 www.maseben.it

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Vinschger Oberland

Vinschger Oberland

Unterwegs mit der "Saligen" Anna Im Hochsommer zeigt sich der Reschen See als Südtirols größter See von seiner schönsten Seite. Auf einer Fläche von 10 km² hat sich das künstliche Becken nach den Wintermonaten mit Quell- und Gletscherwasser aus den angrenzenden Tälern bis an den Rand gefüllt und an die 120 km³ Wasser glitzern in Richtung Ortler. Doch das Wasser macht hier nur eine Zwischenstation, ehe es zur Stromgewinnung nach und nach abgelassen wird. Neben den vielen Freizeitmöglichkeiten in und am See gibt es auch Interessantes zum Thema Wasser rund um den Reschen- und auch Haidersee zu erfahren. Ein neuer Wanderführer erzählt dazu besondere Geschichten und gibt Tipps und Anleitungen zum interaktiven Erleben mit der ganzen Familie. von Ludwig Fabi

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ie Gegend der Gemeinde Graun ist reich an Wasser. In Langtaufers finden wir das Gletschergebiet rund um die Weißkugel, am Reschenpass die Quelle der Etsch, am Wallfahrtsort Vallierteck in Richtung Rojental sind es Brunnen und Bäche, bei St. Valentin a. d. Haide und den Fischerhäusern der Haidersee und

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bei Graun der Reschensee. Eine Handreichung zu einer Entdeckungsreise in diese Gegenden hat die Ferienregion Reschenpass unter der Federführung von Gerald Burger in Auftrag gegeben. Sie sollte abwechslungsreiche Freizeitmöglichkeiten für Einheimische und Gäste enthalten. Entstanden ist nun ein bunter kleiner Wanderführer mit

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Mondo delle montagne e dell’acqua Una grande varietà caratterizza la regione di vacanze Passo Resia. Sentieri escursionistici vers e acqua offrono le migliori condizioni per il kiting sportivo sportivo sportivo sportivo sportivo sportivo di tendenza. Benvenuti nella regione tparadiso della diversità.


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Ferienregion Reschenpass

Entdecke deine wilde Seite in der Ferienregion Reschenpass Erlebe pure Action in der Berg- und Wasserwelt rund um den Turm im See

NICHT VERPASSEN Auch in diesem Jahr findet der Reschenpass CUP wieder statt, und lädt Jung und Alt zum gemeinsamen Wandern ein: 04. Juli: Dreiländermarsch in Reschen 22. August: Panoramamarsch in Langtaufers 26. September: Saligen Marsch in St. Valentin

Mondo delle montagne e dell’acqua Una grande varietà caratterizza la regione di vacanze Passo Resia. Sentieri escursionistici versatili, anche verso pascoli e rifugi alpini - un‘abbondanza di sentieri per i ciclisti - avventure alpine nel resort per bike ed escursioni Belpiano-Malga S. Valentino e le perfette condizioni di vento e acqua offrono le migliori condizioni per il kiting sportivo di tendenza. Benvenuti nella regione turistica Passo Resia - nel paradiso della diversità.

Wandern – Auch zu Fuß ist Action angesagt Auf rund 330km Wanderwegen findet jeder Gast die passende Wanderung. Zum Freizeitangebot Wandern gehören aber nicht nur unsere vielseitigen Wanderwege, sondern auch unsere Almen und Hütten, unsere einmalige Berglandschaft und seit letztem Jahr auch eine tolle Wanderveranstaltung: Der Reschenpass CUP. Kiten - Die Trendsportart am Reschensee Perfekte Wind- und Wasserverhältnisse machen das Kiten auf dem Reschensee zu einem einmaligen Erlebnis! Als besonderes Highlight ist in diesem Jahr die Bar an der Kitestation für alle Gäste der Ferienregion Reschenpass zugänglich. Die im Juni 2021 neu eröffnete Bar ist ein cooler, neuer Treffpunkt für aktive Sportler und Sonnenanbeter. Sie liegt direkt am Radweg Via Claudia Augusta, am Wanderweg rund um den Reschensee und in der Nähe des versunkenen Turms. Die großzügige Terrasse mit Hängenetzen, in denen man über dem Wasser schweben kann, lädt zum gemeinsamen Chillen ein.

T +39 0473 633 101 info@reschenpass.it www.reschenpass.it

T +39 0473 63 33 33 info@schoeneben.it www.schoeneben.it Copyright: Erwin Haiden

Bike- und Wanderresort SchönebenHaideralm Die perfekte Adresse, wenn es um Biken und Wandern geht. Erlebe dein alpines Abenteuer mit uns. Die Region Schöneben–Haideralm am Reschenpass umfasst einige der schönsten Wander- und Bikerouten des Vinsch-

IT

gaus. Die Bergbahnen des Wander- und Bikegebiets verkürzen den Aufstieg, um auf die schönsten Gipfel mit den atemberaubendsten Ausblicken zu gelangen.

Copyright: Oskar Verant

Grenzenlos Weit – erlebe Endurotage der Extraklasse auf unseren 3 Länder Enduro Trails 26 Trails, 56 Kilometer und 5 Bergbahnen - Am Reschenpass findet sich eine Fülle von Trails, die – vor allem aufgrund ihrer Länge - Spaß und Herausforderung zugleich bieten. Weitgehend naturbelassen, fordern die mal wurzeligen, mal flowigen Trails das Können der Fahrer. Meist geht es per Lift zum Traileinstieg – aber ganz im Sinne der echten Enduro-Philosophie müssen die einen oder anderen hundert Höhenmeter auch pedaliert werden. Die Belohnung dafür gibt es gleich doppelt: Eine wunderschöne Bergwelt und die tollsten Trails. Und am Ende des Tages trifft man sich auf unseren Almen und Hütten zu einem kühlen Bierchen!

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Vinschger Oberland

Ausschnitt aus dem Buch: „Unterwegs in Graun.“

dem Titel: Unterwegs in Graun mit der Saligen Anna, welcher im Narrativ-Verlag erschienen ist. Ein Jahr lang waren Kathrin Gschleier und Martina Thanei in Graun und Umgebung unterwegs, um familiengerechte Wanderungen entlang des Wassers zu finden. Entstanden sind daraus die fünf Themenwege Weißkugelweg, Quellenweg, Sinnesweg, Saligenweg und Höhenweg, an denen Familien das Thema Wasser in Form von Geschichten, Sinnesübungen, Spielen, Rätseln und Basteltipps erleben. Kinder und Jugendliche sind mit ihren Familien eingeladen, die eisigen Gletscherwelten, die sprudelnden Wasserquellen, die tosenden Wildbäche, die mystischen Naturseen, aber auch die versunkenen Dörfer im Vin-

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schger Oberland in Begleitung der Saligen Anna interaktiv zu entdecken. Spiel- und Gestaltungsvorschläge tragen dazu bei, dass die Begegnungen am und mit dem Wasser zu einem Erlebnis werden. Alles was die Familien dazu brauchen, finden sie auf den Wanderungen eigentlich unmittelbar vor Ort. Der Familienwanderführer sensibilisiert auf spielerische Weise für die Bedeutung des Wassers, gibt aber auch nachhaltige Impulse für die gemeinsame Zeit unterwegs in der Natur. Die Titelfigur „Salige Anna“ ist der Vinschger Sagenwelt entnommen, denn dort gelten Salige Frauen als treue Wächterinnen der Natur und zudem ist die Anna am St. Annahügel in Graun beim versunkenen Turm im See zu Hause. Sie begleitet im Buch

grafisch und auch physisch, auf besonderen Wunsch in eigens dafür geschneiderter Tracht, bei einer Wanderung vor Ort.

Unterwegs in Graun - Ein kleiner Wanderführer für die ganze Familie Konzept und Text: Kathrin Gschleier, Martina Thanei Verlag Narrativ, Brixen ISBN 978-8-89-430882-2 Erhältlich im Tourismusbüro Reschenpass und im Südtiroler Buchhandel!


Landstraße 67 Via Principale | I-39027 St. Valentin am See | S. Valentino al Lago Tel. +39 0473 63 46 41 | info@hotel-lamm.it - www.hotel-lamm.it

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Sommerspaß pur Gemütliches Ambiente zum Entspannen, gute Küche mit Tiroler und italienischen Spezialitäten, das bietet der Gasthof Lamm in St. Valentin. Wir verbinden mediterranes Flair mit urgemütlichem Tiroler Ambiente. Die Familie Johann Sprenger legt Wert auf Tradition. Deshalb sind sämtliche Zimmer im Tiroler Stil eingerichtet und bieten so eine Umgebung, in der sich jeder Gast in seinem Urlaub wohlfühlen kann. Mit 60 gemütlichen Sitzplätzen sind wir auch für größere Reisegruppen gerüstet. Damit sich auch alle wohlfühlen können, bieten wir getrennte Nichtraucher und Raucherräume. Gesundes finden Sie an unserer reichhaltigen Salatbar. Beim großen Frühstücksbuffet tanken Sie für den Tag in freier Natur. Der Gasthof Lamm ist aufgrund seiner idealen Lage auf der Obervinschger Seenplatte Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen rund um den Reschenpass, ein wahres Paradies für Radfahrer, Mountain-Biker, Segler, Surfer oder Paragleiter und Petri-Jünger. Willkommen also in einem Wander- und Sportparadies, welches seinesgleichen sucht und welches Ruheräume und Aktionsport unmittelbar erlebbar macht. Alle Zimmer unseres Hauses sind mit Dusche, WC, WIFI, Sat-TV und Safe ausgestattet.

Preise Sommer 2021 Zimmer mit Frühstück pro Person/Tag € 40 bis 55 Halbpension pro Person/Tag € 52 bis 65 Kurtaxe zzgl. 1,50 € pro Person/Tag


Ferienregion Nauders

Echte Familienabenteuer in der Erlebniswelt Goldwasser Neu am Bergkastel Skifans kennen Nauders als beliebten Wintersport-Ort, der mit rund 75 Pistenkilometern Abfahrts-Spaß für jedes Können bietet. Doch auch im Sommer lohnt sich eine Reise in das idyllisch gelegene Dorf am Reschenpass nahe der österreichisch-italienischen Grenze. Am Bergkastel findet sich nämlich ab Juli 2021 ein neues Highlight für die ganze Familie: der Erlebnispark Goldwasser Neu mit einem 590m² großen Spielteich auf 2.200 Meter Höhe. Die Nauderer Bergbahnen haben sich einiges einfallen lassen, um ihren großen und kleinen Gästen Spaß, Erholung und viel Wissenswertes rund um das Thema Wasser zu bieten. Zu den Highlights des Natur-Erlebnis-Geländes gehören die Doppelfloßanlage, zahlreiche Wasserspiele im See, ein Spielhüttendorf, ein Lufttrampolin und die Riesensandkiste nebst Goldwaschanlage im Kleinkinderbereich. Doch das war längst nicht alles - lassen Sie uns auf Entdeckungstour gehen! Spannende Stationen für Spiel und Geschicklichkeit Durch die vielen unterschiedlichen Spielstationen in der Erlebniswelt Goldwasser Neu lässt sich immer wieder etwas Spannendes entdecken. Es gibt zahlreiche Mechanismen, die ausprobiet und aktiviert werden möchten. Und an besonders heißen Sommertagen ist eine Wasserschlacht im kühlen Nass das Highlight eines gelungenen Familientages. Mit den Kleinsten haben Sie auf der Doppelschaukel und in der Nestschaukel viel Spaß. Freuen Sie sich über vergnügtes Kinderlachen und leuchtende Augen, wenn der Wind den Kleinen beim Schaukeln durchs Haar fährt und sie Juchzen lässt! Lustige Wipptiere und eine Riesensandkiste mit zahllosen Möglichkeiten zum Buddeln, Bauen und Matschen runden die Attraktionen für unsere kleinsten Besucher ab. Größere Entdecker wirbeln im Baumkarussell herum und erproben ihre Geschicklichkeit auf der Slackline. Wer Action liebt, ist auf unserem riesigen Lufttrampolin genau richtig: Hier kann man hüpfen, springen und sein sportliches Können unter Beweis stellen. Ambitionierte Nachwuchs-Seeleute spinnen auf der Doppelfloßanlage mit Anlegestellen erstes Seemannsgarn. Das Spielhüttendorf lädt dazu ein, Erzählungen von mutigen Abenteurern lebendig werden zu lassen und tief in die eigene Fantasie einzutauchen. Besonders interessant sind die Wasserspiele: An den verschiedenen Stationen lernen Kinder, wie sich der Mensch Wasser nutzbar gemacht und welche Kraft dieses lebensnotwendige Element

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hat. Auch ein Abstecher in die Geschichte ist hier möglich. Ihre neugierigen Schatzsucher haben in der Erlebniswelt Goldwasser Neu die einmalige Gelegenheit, sich im Goldwaschen zu versuchen. Wer findet wohl das größte Nugget? Mit allen Sinnen die Natur erleben Sie brauchen nach so viel Action und Abenteuer eine kleine Pause? - In der Relax Area lässt es sich wunderbar durchatmen und das Panorama genießen. Wenn es anschließend etwas entspannter weitergehen soll, empfiehlt sich eine Runde durch das Labyrinth oder ein Abstecher auf den Barfußweg. Hier bieten verschiedenste Materialien und Untergründe ein interessantes sensorisches Erlebnis für die Fußsohlen. Auch den Ohren wird etwas geboten: Neben der abwechslungsreichen Geräuschkulisse der vielfältigen Tiroler Bergwelt laden die Riesen-Memory-Klanghölzer dazu ein, Töne neu zu entdecken und zuzuordnen. Wer erkennt einen Klang wieder? Ein Aufstieg ins Baumhaus bietet noch einmal einen fantastischen Ausblick auf die Umgebung, ehe es zum nächsten Abenteuer geht - dem Kidspark. Leichte Mini-Bike-Trails für Einsteiger am Bergkastel Nur 50 Meter von der Erlebniswelt Goldwasser Neu entfernt befinden sich die 4 neu angelegten Easy-Trails des Kidspark. Sie sind bequem mit einem Förderband zu erreichen und eignen sich für alle Berg-Neulinge. Bei dieser Gelegenheit bietet sich übrigens auch ein Abstecher in den ebenfalls neuen Bike-Kidsloop an. Wenn Sie und Ihre Familie nach einer anspruchsvolleren Heraus-


Ferienregion Nauders

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Piengalm Höhenweg Jochelius

Spielhütten Goldteich

Wippen

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Bah

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Schaukeln

forderung suchen, legen wir Ihnen den Zirmtrail ans Herz. Er gehört zu den leichtesten Trails der Alpen und bietet ein unvergessliches Naturerlebnis. Fahren Sie mit der Zirmbahn vom Bergkastel aus auf 2.550 Meter Höhe und starten sie die 6 Kilometer lange Fahrt. Während der gesamten Tour haben Sie stets Nauders im Blick und können gleichzeitig die 3000er-Gipfel in den Nachbarländern Schweiz und Italien bewundern. Die Zirmbahn ist im Sommer etwa von Mitte Juni bis Mitte September in Betrieb. Übrigens: Als Inhaber der neuen Nauders Goldpark Card kommen Sie in den Genuss des gesamten Bergvergnügens. Denn mit dieser Karte nutzen Sie die Bergkastelseilbahn und die Zirmbahn zum Spartarif! Entdecken Sie die vielen Attraktionen der Erlebniswelt Goldwasser Neu und verbringen Sie mit Ihrer Familie einen unvergesslichen Tag am Berkastel in Nauders am Reschenpass.

IT Mondo di avventura a Nauders Gli appassionati di sci conoscono Nauders come una popolare stazione di sport invernali, che offre circa 75 chilometri di piste per il divertimento in discesa per tutti i livelli. Ma anche in estate vale la pena fare una gita nell‘idilliaco villaggio sul Passo Resia vicino al confine italo-austriaco. Da luglio 2021, un nuovo highlight per tutta la famiglia si troverà sul Bergkastel: il parco avventura Goldwasser Neu con un laghetto di 590m² a 2.200 metri di altezza. Le Nauderer Bergbahnen hanno escogitato un bel po‘ di idee per offrire ai loro grandi e piccoli ospiti divertimento, relax e tante cose interessanti sull‘acqua.

NEU Direkt an der Bergstation der Bergkastelseilbahn befindet sich das Goldwasser Neu. Wer sich vor dem Abenteuer stärken will, kann zunächst einen Abstecher in das direkt an der Station gelegene Panoramarestaurant machen. Ob deftig oder süß - unter den Tiroler Spezialitäten auf der Speisekarte finden sich sowohl Gerichte für den großen als auch für den kleinen Hunger. Während der Mahlzeit lässt sich von der Terrasse aus übrigens wunderbar das Treiben in der Erlebniswelt Goldwasser Neu beobachten. Was macht mehr Spaß, als bei einem köstlichen Essen Pläne für das nächste Abenteuer zu schmieden? - Richtig: das Abenteuer selbst! Viele neue Attraktionen in der Erlebniswelt Goldwasser Neu Die Nauderer Bergbahnen haben sich bei der Neugestaltung der Erlebniswelt Goldwasser Neu große Mühe gegeben - und sind ihrer Linie treu geblieben: Der gesamte Park besteht aus natürlichen Materialien. So fügt sich die Erlebniswelt harmonisch in die umliegende Natur ein und ermöglicht das spielerische Erfahren von Wasser für Kinder von 3 bis 14 Jahren. Auch die Allerkleinsten können problemlos am Familienausflug teilnehmen. Das Gelände wurde ganz bewusst so angelegt, dass es auch mit Kinderwägen befahren werden kann. Und: Lediglich die Fahrt mit der Bergbahn ist kostenpflichtig. Alle Attraktionen in der Erlebniswelt Goldwasser Neu sind kostenlos nutzbar.

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Kunterbunt im Sommer

Nicht verpassen Der Vinschgau ist als Kulturregion im ganzen Land bekannt. Viele aktive Köpfe, Kultureinrichtungen und ehrenamtlich Engagierte in Vereinen tragen dazu bei, dass dies auch unsere Gäste auf verschiedenster Weise zu spüren bekommen. Aus der Fülle an Angeboten haben wir in Zusammenarbeit mit Kultureinrichtungen und Bildungsausschüssen im Tal eine Auswahl zusammengestellt. Online können Sie sich auf unserer Homepage www.vinschgerwind.it/veranstaltungen informieren. zusammengestellt von Ludwig Fabi

Kunst in der Kartause

Foto: Kulturverein Schnals Daniela Brugger

Kartause Allerengelberg So. 11.07.2021 – So. 22.08.2021 Kunst als Implantat, das Wurzeln schlägt. In sieben Versuchsanordnungen erforschen zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler aus Südtirol in Karthaus im Schnalstal das Artifizielle, dass von der Natur umschlossen wird. Der zeitgenössische Skulpturengarten im Innenhof der ehemaligen Kartause ist ab 11. Juli ganztägig bei freiem Eintritt geöffnet. • www.kulturverein-schnals.it

Paul Flora Museum in Glurns Bis Oktober 2021

Als berühmtester Sohn der Stadt Glurns wurde Paul Flora am 29. Juni 1922 im heutigen Rathaus geboren. Obwohl seine Familie schon 1927 aus Glurns wegzog, blieb der Zeichner und Karikatu-

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rist Paul Flora seiner Heimatstadt ein Leben lang verbunden. Nach seinem Tod 2009 wurde am Ende der neuen Florastraße das Paul Flora Museum im Tauferer Torturm eingerichtet.

bekommt nicht nur einen Einblick in das Leben hinter den Klostermauern, sondern kann dieses Jahr auch die neue Sonderausstellung „Mineralien – Strahlende Kostbarkeiten Marienbergs“ bestaunen. Zudem ist die Sonderausstellung „Zum Schludernser Tor Museum Wohl von Leib und Seele“ heuer in Glurns „Stationen einer kleinen Stadt“ wiederum für unsere Besucher zugänglich. Infos zu ÖffnungsBis Oktober 2021 zeiten und Führungen finden Sie Seit 2011 dient der Schludernunter • www.marienberg.it ser Torturm für die Ausstellung „Stationen einer kleinen Stadt“: Auf zwei Stockwerken wird die Schloss Kastelbell Geschichte von Glurns illustriert. Thematisiert werden Handel und Verteidigung, Markt und Berufe sowie Besonderheiten und Kuriosa. Ein Teil des Wehrgangs ist ebenfalls von diesem Torturm aus begehbar. Informationstafeln und Ausstellungsstücke erzählen vom Bis 27.06.21 Wiederaufbau und der BefestiFrühjahrsausstellung: gung der Stadt im 16. JahrhunPeter Fellin dert. Ebenfalls besichtigt werden Zum 100. Geburtstag des Malers kann dabei ein Eckrondell. und Bildhauers Peter Fellin • www.glurns.eu (1920 – 1999) findet in der Zeit vom 16.05. bis einschließlich Klostermuseum Marienberg 27.06.2021 auf Schloss Kastelbell eine große Werkschau statt. Burgeis Dabei werden einige Werke aus Privatbesitz erstmals öffentlich ausgestellt. Peter Fellin stammte aus Revò im Nonstal (TN) und hat das Kunstgeschehen in Südtirol in der Nachkriegszeit wesentlich mitgeprägt. Öffnungszeiten: Werktags (DI-SA) Geöffnet bis 31.10.21 – Montag bis Samstag von 10.00 bis 17.00 von 14:00 bis 18:00 Uhr, Sonn- und Feiertags von 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr Wer das Museum „Ora et labora“ Uhr durchgehend. Montags geschlossen (außer an Feiertagen). im Kloster Marienberg besucht,

30.06.21 20:30 Uhr Konzert mit dem Duo Rusanda Panfili und Christian Bakanic Rusanda Panfili (Violine) und Christian Bakanic (Akkordeon). Rusanda Panfili stammt aus Moldawien, Christian Bakanic ist ein österreichischer Akkordeonist und Komponist. Das Repertoire der Gruppe reicht von Klassik bis zu zeitgenössischer Musik. Diese Konzertveranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Kulturinstitut im Rahmen der KLANGfeste Schloss Runkelstein statt. 11.07.21 10:00 Uhr Matinee mit dem Duo „Pariser Flair“ aus Berlin Das gleichnamige Programm ist eine musikalische Stadtführung der besonderen Art mit Marie Giroux (Mezzosopran) und Jenny Schäuffelen (Akkordeon - Piano). Zur Aufführung gelangen Klassiker des französischen Chansons. Das Duo gastiert auf Einladung des Kuratoriums. 04.08.21 20:30 Uhr Sommernachtskonzert mit David Frank und Marc Perin David Frank (Steirische) und Marc Perin (Gitarre) unter dem Titel: AMAZIA - Blues trifft alpin Folk. Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Kastelbell-Tschars.


Kunterbunt im Sommer

22.08.21 18:00 Uhr Vokalensemble „Ingenium“ aus Laibach (Slowenien). Dem Ensemble gehören an: Blanka Čakš (Sopran), Petra Frece (Mezzosopran), Blaž Strmole (Tenor), Matjaž Strmole (Bariton) und Ambroz Rener (Bass). Programm: Weltliche Lieder verschiedener Epochen und Musikstile. Dieses Konzert findet in Zusammenarbeit mit dem Verein Musica Viva Vinschgau statt. 05.09.21 18:00 Uhr Ensemble „Verquer“ Das musikalische Programm des Querflötenquartetts aus Wiesbaden spannt einen weiten Bogen von der Renaissance (Dowland) bis herauf in die Moderne (Piazzolla, Whelan - Riverdance). 12.09.21 – 31.10.21 Herbstausstellung: Florin Kompatscher Die heurige Herbstausstellung ist dem in Bozen geborenen und seit rund 20 Jahren in Berlin lebenden Maler Florin Kompatscher gewidmet. Kompatscher, Jahrgang 1960, hat sein Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien bei Prof. Carl Unger und Prof. Adolf Frohner absolviert und 1986 mit Erfolg abgeschlossen. Ein Querschnitt aus seinem Œuvre wird in der Zeit vom 12.09. bis einschließlich 31.10.2021 auf Schloss Kastelbell zu sehen sein. • www.schloss-kastelbell.com

Eine witzige, sinnliche und intelligente Verbindung zwischen Geschichten von Heike Vigl und Musik von alten Meistern, JazzSwing und Blues.

17.08.2021 um 20:30 Uhr Tracy Merano - Trio. Die Musik ist meine Leidenschaft und meine Erfüllung und ich hoffe, dass ich sie mit euch teilen kann. 24.08.2021 um 20:30 Uhr Cosanostra Italienische Folklore-Musik und Liedermacher neu interpretiert. 31.08.2021 um 20:30 Uhr Venusta Musica – Konzert der Workshopteilnehmer im Hof der Schlandersburg Mehr Informationen gibt es auf • www.schlandersburg.it

„Marmor & Marillen“ Genussund Kulturfest in Laas Samstag, 31.07.2021 bis Sonntag, 01.08.2021

Sommerabende in Schlanders Musikabende im stimmungsvollen Ambiente des Innenhofes der Schlandersburg (bei Regen im Kulturhaus) 27.07.2021 um 20:30 Uhr Blues trifft alpin Folk David Frank & Marc Perin mit den Programmen “Amazia” und “Live Metronome” Musik ist mehr als eine Sprache: Jeder auf der Welt kann sie verstehen. 10.08.2021 um 20:30 Uhr Ziemlich sinnlich - Joe Smith Sax’n Brass Band & Erzählkunst.

Laas im Vinschgau ist stolz auf seinen Marmor und seine Marillen (Aprikosen) von außerordentlicher Qualität. Das „Weiße Gold“ aus Laas ist wegen seiner einzigartigen Reinheit und Härte weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt, die Vinschger Marillen für ihren einzigartig süßen Geschmack und die hervorragende Qualität. Mit dem Festival „Marmor und Marillen“ widmet sich Laas sei-

nen beiden Schätzen. Im Rahmen eines vielfältigen Unterhaltungsund Kulturprogramms lernen Besucher die breite Produktpalette von Marmor und Marillen kennen. Künstler stellen ihre Werke aus, Kunstbildhauern kann man beim Errichten einer neuer Skulpturen aus Laaser Marmor über die Schulter schauen, die Marmorfachschule besichtigen, an Marmorführungen teilnehmen, sich kulinarisch verwöhnen lassen und bei typischer Musik schöne Stunden verbringen.

Südtiroler Ritterspiele in Schluderns 20.08. – 22.08.2021 Schluderns bietet auch dieses Jahr wieder die ideale Kulisse für die Südtiroler Ritterspiele. Im geschichtsträchtigen Ambiente von Churburg, Burgruine Lichtenberg, Fürstenburg und Kloster Marienberg. • www.ritterspiele.it

ARCHEOPARC SCHNALSTAL Im archeoParc geht es um die Entdeckung und das Leben von Ötzi. Beim Museumsbesuch diesen Sommer sehen die Besucher neben den originalgetreuen Nachbildungen von Steinzeithäusern (outdoor), Ötzis Kleidung, Waffen und Werkzeugen (indoor) auch die Sonderausstellung „Das Brot“. Stündlich finden Demonstrationen zum Feuermachen und Familien-Workshops statt. • www.archeoparc.it

BASIS-Vinschgau-Venosta in Schlanders

WIESElive Fainschmitz & Friends 26.06.2021 um 19:00 Uhr Die Band Fainschmitz bewegt sich zwischen Jazz, Gipsy-Swing, Pop, Punk und Chanson. Mal einladend zum wilden Tanzen, mal zum Kuscheln, immer begeisternd und schrill unterhaltsam. Poetry & Diskussion über Gender Equality 09.07.2021 um 18:00 Uhr Kritische Gesichtspunkte der Geschlechtergleichstellung und Geschlechtergleichheit werden durchleuchtet und einen Abend lang in poetischer Form aufgearbeitet und vorgetragen. Interkulturelles Fest 13.07.2021 von 14:00 bis 19:00 Uhr Verschiedene Kulturen treffen aufeinander und gestalten einen gemütlichen und ungezwungenen Abend miteinander. Sound System 17.07.2021 von 14:00 bis 23:00 Uhr BASIS Vinschgau Venosta Verschiedene DJs und DJanes beweisen im Laufe des Nachmittags ihr Können auf dem Exerzierfeld. Kunst im Garten 20.07.2021 von 18:00 – 22:00 Uhr Lokale Künstler stellen ihre Werke im Garten aus und verwandeln ihn so in ein faszinierendes Freilichtmuseum. Ernst & Schmäh Minifestival 25.07.2021 von 18:00 – 22:00 Uhr Das bekannte Wiener Label für Kulturschaffende zeigt exklusive Konzerte, Gespräche, Serien und Filme im Rahmen eines Minifestivals.

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Kunterbunt im Sommer

Theater im Garten 05.08.2021 von 18:00 – 23:00 Uhr Der Garten wird wieder zum Ort für Kunst unter freiem Himmel. Dieses Mal für Freilichtfestspiele der etwas anderen Art. Sörf Film Fest 12.08.2021 um 18:00 Uhr Das Sörf Film Fest mit beeindruckenden Surf-Filmen macht in diesem Sommer als Open AirKino auch Halt bei uns! • www.surffilmfest.net DenkMal – Festival für Kreativkultur 21. bis 22.08.2021 Ein Festival für Künstler*innen, Kunstliebhaber*innen, Musikbegeisterte und alle Interessierten! Zwei Tage lang gibt es die Möglichkeit, an diversen Workshops teilzunehmen, Musiker*innen zu lauschen und die BASIS näher kennenzulernen. DayDancing 11.09.2021 vom 12:00 – 22:00 Uhr Zu guter Musik den ganzen Tag lang das Tanzbein schwingen – auf dem Exerzierfeld des Kasernenareals kein Problem! Alle weiteren Infos unter • www.basis.space

Biosfera Val Müstair/Münstertal (CH) Kirchenklangfest «cantars» So 27.06.2021 von 13:00 bis ca. 19:00 Sechs Stunden lang dreht sich alles um Musik! Stündlich ein Konzert oder Referat genießen • www.cantars.org Kulinarische Schatzsuche Mo 05.07. – Sa 16.10.2021 Auf dieser Schatzsuche folgen Sie verrätselten Hinweisen, um die kulinarischen Schätze im Val Müstair zu entdecken und zu genießen. Spaß, Spannung und Genuss für Groß und Klein!

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Auals - traditionelle Bewässerungssysteme im Val Müstair. Di 20.07.2021 20:30 Referat Mi 21.07.2021 ab 9:15 bis 15:00 Uhr Exkursion, Das Val Müstair ist ein inneralpines Trockental mit geringem Niederschlag. Beim Vortrag und auf der Exkursion erfahren die Teilnehmenden, wie der landwirtschaftliche Ertrag und das Überleben im Val Müstair mit einem raffinierten Bewässerungssystem gesichert wurden. Das Phänomen der weissen Bergbäche Mi 18.08.2021 um 20:15

schen auf seinen biologischen Kern. Der Ausstellungstitel symbolisiert die bedrohte Intaktheit des Natur- und Lebensraums Val Müstair. Gezeigt werden Arbeiten von Schweizer Kunstschaffenden und aus dem nahen Südtirol. • www.val-müstair.ch

Vuseum Schluderns

Anlässlich der Vinschger Palabiratage werden Spezialitäten rund um die alte Birnensorte verkostet und verkauft. Die Besucher erwarten traditionelle Konzerte und Schaukochen, aber auch Märchennachmittage und Kochabende, Vorträge und Kulturwanderungen.

Franz-Tumler-Literaturpreis in Laas

Literaturpreis für zeitgenössische deutschsprachige Debütromane Do 16.09. und Die Geschichte der Jenischen Fr 17.09.2021 (landläufig einst: “Karrner”) ist in Laas eine scheinbar spurlose, geprägt Alle zwei von wirtschaftlicher Not, Krieg Jahre wird im oder Vertreibung. Sie ist entweder Marmordorf eine Geschichte „der Anderen“, Laas der der Fremden, im besten Fall eine Franz-TumlerGeschichte der romantischen Literaturpreis vergeben. Der Erinnerungen an PfannenflickeOrt hat eine ganz besondere rInnen oder ScherenschleifeBeziehung zum RomanschriftrInnen, an HändlerInnen oder BettlerInnen, die ins Dorf kamen. steller Franz Tumler (1912Oder aber es ist eine Geschichte, 1998), dessen Familie aus Seit etwa dem Jahr 2000 tritt Laas stammt. die in Vergessenheit geraten ist. im Val Müstair ein seltsames Im Rahmen zweier Ausstellungen • www.tumler-literaturpreis.com Phänomen auf, die Steine des Bergbachs «Aua da Prasüra» sind im Ötztal und im Vinschgau sowie einer umfangreichen Publikation Kulturhaus Karl Schönherr weiß gefärbt. Christoph Wanwerden die historischen Umstän- in Schlanders ner von der Universität Bern ist de jenischer Lebensrealitäten diesem Phänomen auf die Spur vorgestellt. Die heutigen Nachgegangen und berichtet Spankommen erzählen vom Erbe ihrer nendes zu dessen Entstehung. Vorfahren, von Diskriminierung Last Exit Eden 2 und Stolz. Die BesucherInnen Sa 22.05 bis So 24.10.2021 hören Ausschnitte aus lebensgeschichtlichen Erzählungen und erfahren anhand ausgestellter Objekte mehr über den harten Alltag, den die „Fahrenden” in Tirol Konzert mit dem und Südtirol bis vor Jahrzehnten vocalensemble NovoCanto ertragen mussten.“ Sonntag, 27. Juni • www.vuseum.it um 17.00 Uhr Michael Schöck, Klavier Vinschger Markus Schäfer, Tenor Die Ausstellung LAST EXIT Wolfgang Kostner, Leitung PalabiraEDEN 2 zeigt Kunst aus der Natur „NACHTGESÄNGE! - eine Tage in heraus. Kunst aus dem Gedanken Schubertiade Glurns der Vielfalt, der Nachhaltigkeit Chor- und Sololieder und KlaSa 11. – Sa und der Rückbesinnung des Menviermusik von Franz Schubert 18.09.2021


Kunterbunt im Sommer

Freilichtkino Donnerstag, 1. Juli um 21.30 Uhr auf dem Kulturhausplatz Sonntag, 1. August um 21.30 Uhr auf dem Kulturhausplatz Bei schlechter Witterung wird der Film um 20.00 Uhr im Kinosaal gezeigt. Konzert mit Bayou Side Sonntag, 18. Juli um 20.00 Uhr Bayou Side nennt sich die Formation um den mittlerweile international bekannten, aus Bruneck stammenden Bluesmusiker, Hubert Dorigatti. Unter dem Label von Herbert Pixner schafften es seine Kompositionen in die Bestenliste des Deutschen Schallplattenpreises. Begleitet wird er von Matteo Giordani aus Rovereto und dem gebürtigen Schlanderser Klaus Telfser. Konzert mit Bozen Brass: „Suprise“ Sonntag, 8. August um 20.00 Uhr Die Liebe zur Musik zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte von Bozen Brass und ebenso durch das Leben der sechs Blechbläser. Musik für die Seele Samstag, 28. August um 19.00 Uhr Kulturhaus Karl Schönherr mit Clara Sheng und der Nachwuchskünstlerin Elisa Horrer Für alle Veranstaltungen gilt: limitierter Eintritt, Anmeldung erforderlich kulturhaus@schlanders.it Tel. 0473 737 777 • www.kulturhaus.it

Von Ende Juni bis Ende Oktober 2021 täglich Führungen in Kirche und Klostermuseum • www.muestair.ch

EISENBAHNMUSEUM in Rabland

Transport Früher und Heute von 1 PS bis 1000 PS Öffnungszeiten : Sonntag bis Freitag : 10:00 bis 17:00 Uhr Samstag geschlossen Geschichte und Entwicklung des Transportwesens – Trucks bau. Die Ausstellung zeigt die Geschichte und Entwicklung des Frachtverkehrs bezogen auf LKW’s rundum die Welt – vom einfachen Träger zum heutigen Supertruck. Ausgestellt werden rund 600 Modelle und Dioramen im Maßstab 1:87 – gut die Hälfte davon sind handgefertigte Unikate. Zusammengetragen wurden die Modelle von Stephan Samper und Walter Altmannshofer, beide aus dem Allgäu, die ihr Hobby seit rund 30 Jahren bzw. 60 Jahren betreiben. • www.eisenbahnwelt.it

u. v. m. das Handwerkstreiben. An diesem besonderen Markttag erwachen sie zu neuem Leben. Die Glurnser Stadtmühle ist für die Besucher geöffnet. - Direktvermarkter mit hochwertigen landwirtschaftlichen Produkten - Speis und Trank, musikalische Einlagen Nacht der Kultur Samstag, 28.08.2021 von 16:00 – 22.00 Uhr Das Städtchen Glurns öffnet an diesem/r Abend/Nacht seine Türen und Tore und lädt zum flanieren und kulturellen „Stadtbesuch“ ein. Geschäfte, Gasthäuser und kulturelle Einrichtungen sind geöffnet und heißen Einheimische sowie Gäste herzlich Willkommen. Die traditionelle Feuershow wird Sie auch dieses Jahr wieder zum Staunen bringen. • www.glurns.eu

Seuche ohne Grenzen. Die Pest in Tirol und im Trentino zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Im Mittelpunkt der Sonderausstellung steht eine tragische Periode der europäischen Geschichte: der Dreißigjährige Krieg zwischen 1618 und 1648. Die ausgestellten Dokumente und Kunstwerke zeugen von den verschiedenen Seuchenwellen, die den Raum zwischen Tirol und dem Trentino in den Jahren von 1630 bis 1636 besonders hart getroffen haben. • www.prokulus.org.

Schreibmaschinenmuseum in Partschins

Haus 59 in Stilfs

Annemarie Laner Wir freuen uns, dass heuer Annemarie Laner mit ihren Arbeiten die weite Reise vom Ahrntal bis unter den Ortler unternimmt, um hier vom 28. August bis zum 04. „Olivetti – Geschichte eines September zu Gast zu sein. Mythos“ Eröffnet wird am 28. August 2021. Im Schreibmaschinenmuseum geht es heuer um das Prokulus Museum in Naturns Thema „Olivetti“. Unter dem Titel „Olivetti – Geschichte Euregio-Museumsjahr 2021 Laubenmärkte Glurns eines Mythos“ wird die span– Sonderausstellung vom „Bartholomäus Markt“ nende und heute mehr denn Dienstag, 24.08.2021 ab 08.00 Uhr 01.06.2021-22.08.2021 je aktuelle Geschichte dieses Wo: Rathausplatz legendären italienischen Jahrmarkt: Kleiner Krämermarkt Unternehmens beleuchtet. Kloster St. Johann Müstair Zu sehen sind u.a. einige (CH) seltene Designmodelle und historische Werbegraphiken, Leihgaben des italienischen Sammlervereins. Auch heuer gibt es wieder die eintrittsAltes & traditionelles freien Sonntage, jeweils am Handwerk KlosterKlang am 06.08.2021 1. Sonntag im Monat von Samstag, 28.08.2021 von 18 – 21 Uhr 14-18 Uhr. Mittwoch um 9.00 Benediktinisches Abendessen in von 10.00 – 19.00 Uhr Uhr nur auf Voranmeldung, der Stille mit Lesung, Abendgebet In der Laubengasse belebten Abendführungen Montag um einst Drechsler, Schmied, Müller, der Nonnen und abschließend 20.30 Uhr. Bäcker, Korbflechter, Spinner, ein Konzert mit Klarinette. An• www.typewritermuseum.com Töpfer; Strohhutmacher, Wagner meldung erforderlich.

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SICH VERZAUBERN LASSEN

DEN SOMMER GENIESSEN Mehr Genuss: Das Leben in vollen Zügen auskosten, mit einem kühlen Drink auf unserer Terasse. ÖFFNUNGSZEITEN DES RESTAURANTS Mo., Di. und Do.–So.: 12–14 Uhr & 18–20.30 Uhr

Die Mauern des Mohrenwirts atmen Geschichte(n). Seit 1665 machen Reisende bei uns Station, seit 13 Generationen sind wir Gastgeber aus Leidenschaft. Im 15. Jahrhundert erbaut, im 21. Jahrhundert angekommen sehen wir unser 4-Sterne-Hotel im Vinschgau als Refugium für anspruchsvolle Urlauber und Ruhesuchende, für Gourmets und Naturliebhaber.

Hotel – Restaurant Zum Mohren & Plavina**** Fam. Theiner | Burgeis 81 | 39024 Mals  Tel. +39 0473 831 223 | info@der-mohrenwirt.com

der-mohrenwirt.com


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