
2 minute read
Bräuche und Traditionen
Die Region bräuche und Traditionen
Ob Siegerländer, Wittgensteiner, Sauerländer, Soester oder Lippstädter: In Südwestfalen tummeln sich viele „Identitäten”. Die Menschen in der Region fühlen sich verbunden mit ihrer Heimat und ihrem Wohnort. So pflegen insbesondere Vereine und Dorfgemeinschaften seit Jahrhunderten lokale und regionale Traditionen und Bräuche. Hier zeigen wir 3 Beispiele von (vermutlich) hunderten ...
1
Backes-Tage in Siegen-Wittgenstein Mit den Backes-Tagen pflegt man vor allen Dingen in Siegen-Wittgenstein eine jahrhundertealte Backtradition. Schon 1562 verordnete der Graf zu Nassau den Bau von Gemeinschaftsbackhäusern, um wertvolles Holz zu sparen, wovon die Siegerländer Eisenindustrie viel brauchte. In diesen sogenannten Backeser wurde das Backen in der Gemeinschaft zur Nebensache, denn hier traf man sich zum Dorfklatsch. Und auch heute fungieren einzelne Backeshäuser als Dorfmittelpunkt. Um die regionaltypische Backtechnik zu erhalten, finden über das ganze Jahr hinweg mehrere Backes-Tage statt, an denen Brote und Kuchen nach alter Tradition in Öfen zubereitet und verkauft werden.

2
Allerheiligenkirmes in Soest Die Soester Allerheiligenkirmes ist nicht nur die größte Altstadtkirmes Europas, sie ist auch mit über 780 Jahren die älteste in Westfalen. Sie geht auf die Einweihung der Kirche St. Petri zurück. Zu diesem Anlass feierten die Einwohner ein großes Fest, zu dem auch Gaukler und Puppenspieler kamen und Händler Vieh, Pferde und Pelze verkauften. In den folgenden Jahren feierte man den Weihetag als Kirchenfest, das sich über die Zeit zu einem wiederkehrenden Jahrmarkt entwickelte. Und die Traditionen dieses Jahrmarkts setzen sich bis heute fort. So locken der traditionelle Pferdemarkt, die Marktschreier oder das typische Kirmes-Getränk „Bullenauge“, ein Mokkalikör mit Sahne, jährlich über eine Million Besucher in die Soester Altstadt.






An jedem Wochenende ist Schützenfest in der Region! Gefühlte Wahrheit Nicht ganz. Aber mit fast 450 Vereinen und rund 180.000 Mitgliedern hat das Schützenfest in der Region eine sehr große Bedeutung.
3
Schützenfest im Sauerland und in Siegen-Wittgenstein Das Schützenfest gehört zu Südwestfalen wie der Karneval zum Rheinland oder das Oktoberfest zu München. Für manch einen ist das bis zu vier Tage andauernde Volksfest sogar die fünfte Jahreszeit. Vor allem aber ist es eins: Tradition. Und die geht bis ins Mittelalter zurück, als sich Vereine gründeten, um Orte und Bürger zu schützen. Heute ist der militärische Hintergrund der Schützenvereine weit nach hinten gerückt, einige Bräuche aber sind geblieben. So zum Beispiel das Vogelschießen, bei dem der Schützenkönig für das kommende Jahr gekürt wird und die Gemeinschaft regieren darf. Die Krönung wird groß gefeiert – und zwar mit einem gemeinsamen Festumzug, bei dem der König mit seinem Hofstaat von seinen Vereinsmitgliedern abgeholt wird und mit Musik durch den Ort zum Schützenplatz oder Festzelt marschiert. Was noch zum Schützenfest dazugehört? Natürlich das Bier, aber vor allem Geselligkeit. Denn das Schützenfest ist auch ein Zeichen des starken Zusammenhalts und der guten Vereinsarbeit in der Region.
