Erfahrungsbericht Tschechien 2012

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"Back to nature" :) Workcamp SDA 404 in Tschechien 2012 Ich stehe am Bahnhof der tschechischen Stadt Marianske Lasne . Aus der Ferne kündigte sich mit lautem Hupen eine kleine Bimmelbahn an. Langsam fährt sie in den Bahnhof ein und bleibt quietschend stehen. Der Zug bringt uns nach Tachov, wo wir auf den Rest der Workcampteilnehmer treffen. Es sind mal wieder alle möglichen Nationen vertreten: Russland, Ukraine, Tschechien, Italien, Frankreich, ein Mädchen aus Spanien und sogar aus Japan sind zwei angereist. Mit dem Bus geht es weiter nach Lesna und von dort müssen wir zu Fuß gehen, hinein in den tschechischen Wald zum Camp=) (Keine Sorge, euer Gepäck müsst ihr nicht den ganzen Weg tragen, das wird mit dem Auto abgeholt;)) Ich bin dieses Jahr zum zweiten Mal hier, denn es ist wirklich ein wunderschöner ganz besonderer Ort. Nach ungefähr zwei Stunden Fußmarsch sind wir endlich Hier werden gerade Platzki gebacken, so eine da. Art Pfannkuchen. Sehr lecker :) Vor uns öffnet sich eine Lichtung im Wald. Wir können schön die Tee Pees sehen, indianische Zelte, in denen wir die nächsten drei Wochen schlafen werden. Die Küche besteht aus Holztischen, einem kleinen Erdkühlschrank, Holzbänken um eine Feuerstelle und befindet sich draußen. Ebenso wie das Badezimmer: Ein Bach mit klarem, kalten Wasser, der durchs Camp fließt. Alle sind ein bisschen müde. Es war ein langer Tag. Aber wir sitzen trotzdem noch ums Lagerfeuer herum und unterhalten uns. Alle sind neugierig, was die anderen so machen. Wir reden über Japanisches Essen, Hollande und Merkel und darüber ob "Kompott" ein Getränk oder so etwas wie Marmelade ist. Am nächsten Tag fangen wir an zu arbeiten. Unsere Hauptaufgabe besteht darin, eine Wiese in der Nähe vom Camp abzumähen, das Gras zusammen zu rächen und weg zu transportieren. Das alles muss von Hand gemacht werde, denn der Boden ist uneben und teilweise sumpfig. Die Wiese liegt im Naturschutzgebiet und es wachsen seltene Pflanzen hier. Dadurch, dass wir das Gras abmähen, können sich die Samen dieser Pflanzen besser ausbreiten. Aber auch im Camp gibt es genug zu tun. Wir wollen einen Ofen für Keramik bauen, die Beete der kleinen Baumschule von Unkraut befreien und an der Straße weiter kleine Bäume für die Schule ausgraben, denn an der Straße können sie nicht groß werden. Die Idee dahinter ist, den Teilnehmern


von Workshops, die im Camp angeboten werden einen kleinen Baum mitzugeben, damit sie ihn einpflanzen. Im Laufe seines Lebens wir der Baum CO2 absorbieren, das zum Beispiel die Anreise der Teilnehmer des Workshops produziert wurde. So wird das Camp zum Null-Emissions-Camp. Außerdem muss immer Holz gesammelt, gesägt oder gespalten werde. Denn Holz wird ständig gebraucht: Zum Kochen, in kalten Nächten zum Heizen und für die indianische Sauna.

Auf dem Turm...

Die Brücke ist fertig =)

Natürlich kommt auch die Freizeit nicht zu kurz: Wir haben zwei freie Tage pro Woche. Diese nutzen wir um Ausflüge zu machen. Einer der Schönsten ist für mich die Wanderung zu einem alten militärischen Turm. Der Weg geht durch den Wald und vom Turm hat man einen großartigen Blick über die Hügel Tschechiens und Deutschlands. Aber auch im Camp gibt es verschiedene Freizeitmöglichkeiten: Man kann sich im Bogenschießen ausprobieren, schnitzen oder sich einfach nur irgendwo ins Gras legen und lesen. Als wir nach drei Wochen dann alle nach Prag fuhren, fühlte sich das schon ein bisschen komisch an. Da gab es plötzlich warmes Wasser, eine richtige Toilette und die Luft kam uns ziemlich schlecht vor... Irgendwie war es im Wald doch schöner=)


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