Campbericht Johannesberg 2012

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Campbericht IBG 01 Johannesberg (15.04. – 05.05.2012) Schon etwa zwei Monate vor dem Camp habe ich von IBG alle wichtigen Infos erhalten, u.a. auch die Kontakdaten des Projektpartners vor Ort. Daraufhin habe ich telefonsich Kontakt mit ihm aufgenommen und erste Einzelheiten besprochen, sowie wichtige Fragen zum Projekt, der Unterkunft und dem Ort geklärt. Zu Beginn des Camps haben der Projektpartner, der Bürgermeister und einige Mitglieder der Chorgemeinschaft uns freundlich willkommen geheißen und uns vom Ort und dem Projekt erzählt. Unsere Unterkunft war das ehemalige Schwesternhaus in Johannesberg, das nun von der Chorgemeinschaft genutzt wird. Außer dem Probenraum des Chors, der dort mehrmals die Woche probte, hatten wir das ganze Haus zur freien Verfügung. Das Haus sehr groß und gemütlich. Duschen waren im Haus selbst nicht vorhanden, weshalb wir in der Turnhalle der Grundschule geduscht haben. In der ersten Woche haben wir den Garten des Kinderhauses neu gestaltet. Die Hauptaufgaben waren die Gestaltung eines Wasserlaufs und mehrerer Sandkästen. Zusammen mit den Eltern wurde am Freitag auch noch der Garten bepflanzt. In der zweiten Woche wurde ein Naturzaun um ein Waldgrundstück aufgestellt und in der dritten Woche wurden verschiedene Räume im Mehrgenerationenhaus kreativ gestaltet und neu gestrichen. Die Arbeitsaufgaben waren größtenteils gut vorbereitet und alles notwendige Material wurde uns zur Verfügung gestellt. Auch wurden wir oft gelobt, was für die Teilnehmer eine sehr gute Motivation war. Da die Aufgaben sehr vielfältig waren und nicht von allen Teilnehmern zusammen ausgeführt werden konnten, haben wir stets Kleingruppen gebildet, die sich den unterschiedlichen Aufgaben gewidmet haben. Der Projektpartner war jeden Tag zu Beginn des Arbeitstages vor Ort, um die Tagesplanung zu besprechen und gegebenfalls auftretende Fragen zu klären. In der Regel haben wir Montags bis Freitags von 9 bis 16 Uhr gearbeitet, mit einer einstündigen Mittagspause. Auch bei der Gestaltung unserer Freizeit waren der Projektpartner und seine Familie, sowie die lokale Bevölkerung stets sehr engagiert. Sie haben uns über Veranstaltungen informiert, die in Johannesberg, Aschaffenburg und der Umgebung stattfanden. Auch wurden wir oft von Johannesbergern eingeladen. Beispielsweise waren wir zum Essen bei einem älteren Ehepaar und auf dem Grillfest einer Familie zu Gast. Der Bürgermeister und seine Frau haben uns wenn nötig mit dem Auto zum Bahhof gefahren und uns zum Kegeln eingeladen. Mit dem Pfarrer waren wir auf einem Konzert im Nachbarort und wurden von ihm auch zum Essen beim Maifest eingeladen. Der Projektpartner hat mit uns einen Wanderausflug in den Spessart unternommen, uns ebenfalls zum Essen eingeladen und ist mit uns zum Maifest gewandert. Von der Jugend im Ort wurden wir zum „Tanz in den Mai“ eingeladen. Außerdem sind wir an den Wochenenden einmal nach Aschaffenburg und einmal nach Würzburg gefahren und haben uns dort die Stadt angesehen. Die lokale Bevölkerung in Johannesberg war uns gegenüber sehr aufgeschlossen und gastfreundlich. Wir sind mit den verschiedensten Altersgruppen in Kontakt gekommen und wurden auch auf der Straße von allen freundlich begrüßt. Während der Arbeit im Kindergarten sind wir sowohl mit den Kindern, als auch den Eltern in Kontakt gekommen und haben von diesen großes Lob für unser Engagement erhalten. Gerade am Aktionstag, an dem wir mit den Eltern zusammengearbeitet haben, wurden auch viele interessante Gespräche geführt. Die Söhne von


Herrn Fuchs haben uns einigen ihrer Freunde vorgestellt, die wir auch beim „Tanz in den Mai“, dem Maifest usw. getroffen haben. Auch diese waren sehr aufgeschlossen und haben sich über den Kontakt zu den Freiwilligen sehr gefreut. Von den Senioren wurden wir jede Woche zu Kaffee und Kuchen am Seniorennachmittag eingeladen. Die Verständigung war hier manchmal etwas schwer, da nur wenige von ihnen Englisch und nur wenige Freiwillige Deutsch sprechen konnten. Beim gemeinsamen Volkslieder-Singen sind diese Sprachbarrieren jedoch in den Hintergrund getreten und die Senioren waren von den Bemühungen der Volunteers begeistert, trotz der Verständnisprobleme die deutschen Lieder mitzusingen. Auch war stets fühlbar, dass unsere Anwesenheit im Ort als positiv empfunden wurde und die Senioren haben sich oft bei uns für die Arbeit bedankt, da wir u.a. auch den Raum gestrichen haben, in dem der Seniorentreff regelmäßig stattfindet. Außerdem haben wir jeden Tag mindestens einen Kuchen von der lokalen Bevölkerung gebacken bekommen. Manchmal stand der Kuchen mit einer freundlichen Karte bei uns in der Küche, wenn wir von der Arbeit zurückkamen, manchmal kamen die Leute vorbei und haben den Kuchen selbst gebracht, wodurch auch oft ein nettes Gespräch zustande kam. Während unserer Zeit im Kindergarten haben auch oft die Eltern einen Kuchen gebacken und im Kindergarten abgegeben. Der gesamte Ort hat sich sehr auf das Workcamp gefreut und es war jederzeit spürbar, dass unser Aufenthalt im Ort und unsere Arbeit sehr begrüßt wurden. Im Ort geblieben ist eine positive Stimmung, eine Aufgeschlossenheit gegenüber Menschen aus anderen Ländern, sowie sichtbare „Hinterlassenschaften“ unserer Arbeit. Die Eltern und Kinder im Kinderhaus haben einen neuen Spielplatz, über den sie sehr glücklich sind; der Wald neben dem Kindergarten hat einen neuen Zaun erhalten, der von sehr vielen Menschen gelobt wurde; und das Mehrgenerationenhaus hat einige sehr gemütlich gestaltete Räume, die in Zukunft von den verschiedensten Personengruppen in Johannesberg genutzt werden können. Auch in finanzieller Hinsicht hat uns die Gastfreundschaft und Offenheit der Bevölkerung in Johannesberg sehr entlastet. Wir wurder sehr oft eingeladen und haben daher nur vergleichsweise selten selbst gekocht, was dazü führte, dass das Campbudget für uns mehr als ausreichend war. Auch haben wir viele Ausflüge und Aktivitäten mit unserem Projektpartner, dem Pfarrer oder dem Bürgermeister unternommen, wodurch uns auch nur geringe Kosten entstanden. Allgemein war die Atmosphäre im Camp gut und der Umgang innnerhalb der Gruppe war stets sehr freundlich und zuvorkommend. Etwas schade war die Aufteilung der Gruppe in verschiende Kleingruppen, die sich oft aufgrund von Sprachbarrieren gebildet haben. Interessant war auch die Verständigung mit einem Teilnehmer, der fast kein Englisch sprach. Somit waren Kreativität und die Verständigung mit Händen und Füßen gefragt. Dies führte oft zu sehr lustigen Situationen.


Für mich als Campleitung war das Camp eine sehr interessante und aufregende Erfahrung. Da es mein erstes Workcamp war, wusste ich nicht genau was mich erwartet. Obwohl ich die einzige Campleitung war, hatte ich nicht das Gefühl überfordert zu sein. Der Projektpartner war in Bezug auf die Arbeit und auch den Kontakt zur lokalen Bevölkerung eine sehr große Unterstützung. Die Campteilnehmer waren alle sehr nett und zuvorkommend. Herausforderungen, die im Camp aufgetreten sind haben wir stets in der Gruppe gelöst.


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