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Lesungen April – Juni 2023
from orte 220
Vorverkauf
Sonntag, 23. April 2023, 11:00
Yvonne Zitzmann liest aus Die Füchse haben Gruben, die Vögel haben Nester
Sonntag, 7. Mai 2023, 11:00
Demian Lienhard liest aus Mr. Goebbels Jazz Band
Sonntag, 11. Juni 2023, 11:00
Katja Petrowskaja liest aus Das Foto schaute mich an


Liebe Leser und Leserinnen
Worte dafür zu finden, womit der Titel dieser orte-Ausgabe verbunden ist, das Thema zu beschreiben, worum es in dieser Nummer geht – den Krieg –, es fällt mir schwer. Das Wort Krieg geht mir nicht leicht über die Lippen. Es fühlt sich kalt an, und ehrlich gesagt, mag ich es nicht. Die Bilder der Schlachtfelder im Zentrum des Heftes halten mich lange fest. Die Texte brennen sich beim Lesen in meine Gedanken ein.
Cyrill Stieger, Viviane Egli und Regina Füchslin haben den Thementeil mit direkt vom Krieg betroffenen Autoren und dem renommierten Schweizer Fotografen Peter Hebeisen auf eine Art und Weise aufbereitet, die die beschriebene Atmosphäre in den gewählten Beiträgen spürbar werden lässt. Man beginnt die Worte laut auszusprechen und den Blick länger auf den Bildern ruhen zu lassen. Die ortebestenliste hat Slavist und Universitätsprofessor Ulrich Schmid auf die Thematik dieser Ausgabe, «Schreiben im Krieg», ausgerichtet. Im wanderorte über Erich Maria Remarque spielt der Krieg eine zentrale Rolle, und sein Antikriegsroman Im Westen nichts Neues, der 1929 erschien, gehört zu den bekanntesten Werken nach dem Ersten Weltkrieg. Wir danken allen Mitwirkenden für ihre Zeit und ihr Engagement, etwas in Worte zu fassen, das unfassbares, unvorstellbares und unmenschliches Leid bedeutet. Kleine Ablenkungen bieten das ortebücherregal, das hörorte oder vielleicht der ortolan. Im Anschluss an den Hauptteil stellen wir das Internationale Lyrikfestival Basel mit Anna Hetzer und ihren Texten vor. Der ausführliche Vorabdruck des Programms beinhaltet Ankündigungen und Gesprächsthemen zum Festival im Mai mit dem Schwerpunkt «Lyrik im Krieg».
Ein Nachruf auf die Lyrikerin Anna Maria Keller und den Dichter Günter Eich stimmen nachdenklich, ebenso wie die literarischen Texte zum Thema «Schreiben im Krieg» und die visuelle Poesie. Äussere Stille und laute Gedanken werden jeden Satz und jedes Bild auf den nächsten Seiten umgeben. Es lohnt sich, in die Texte einzutauchen. Sie zeigen, was Dichtung auch in Zeiten des Krieges bewirken kann. Autoren und Autorinnen schreiben weiter, selbst wenn alles um sie herum aus den Fugen gerät. Denn sie glauben an die Kraft der Sprache.
Beste Grüsse
Annekatrin RanftRehfeldt