Hilfe in höchster Verzweiflung

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Service/Soziales

Hilfe in höchster Verzweiflung Das Schicksal von Familien mit sterbenskranken Kindern ist kaum vorstellbar. Organisationen wie Herzkinder Österreich und die MPS-Gesellschaft helfen Betroffenen, es zu meistern. Und brauchen dazu dringend (Testaments-)Spenden.

E

s gibt diese Augenblicke im Leben, wenn einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Die Nachricht, dass das eigene Kind an einer lebensbedrohlichen Krankheit leidet, gehört ohne Zweifel dazu. Dann ist es wichtig, dass die Familien so viel Unterstützung wie möglich erhalten, um ihren schwierigen Weg gut zu meistern.

UNTERSTÜTZUNG FÜR „HERZKINDER“

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„Rund 700 Babys pro Jahr kommen in Österreich mit einer Herzfehlbildung zur Welt. Ihre Eltern brauchen Hilfe an allen Ecken und Enden“, weiß Michaela Altendorfer, Präsidentin der Herzkinder Österreich. Die Organisation unterstützt die Familien in allen nichtmedizinischen Belangen. In Linz und Wien betreibt sie in Krankenhausnähe je ein Teddyhaus mit insgesamt 24 Wohneinheiten. Dies ist ein Zuhause auf Zeit während des Krankenhausaufenthaltes und schenkt den Angehörigen die Möglichkeit, an der Seite ihrer Kinder zu sein und in einer verständnisvollen Umgebung Kraft zu tanken.

SELTEN, ABER REAL „Hilfe an allen Ecken und Enden“ brauchen auch die Familien von MPS-Kindern. Bei MPS (kurz für: MukoPolySaccharidosen) handelt es sich um äußerst seltene StoffI MÄRZ 2021

wechselkrankheiten. Damit zu leben, ist unbeschreiblich schwer. Die Eltern müssen zusehen, wie ihr zunächst scheinbar gesundes Baby nach und nach körperlich und/oder geistig verfällt. „MPS-Kinder werden oft nicht älter als 15 Jahre“, sagt Michaela Weigl, die Vorsitzende der österreichischen MPS-Gesellschaft. Selbst Mutter eines MPS-Mädchens, tut Weigl alles, um den Familien ihr Schicksal zu erleichtern, Erfahrungsaustausch und wichtige Auszeiten vom schwierigen Alltag zu ermöglichen. So gibt es neben kleineren, auf spezifische Themen bezogene Treffen auch die einzigartige MPSTherapiewoche für mehr als 150 Teilnehmer. Für all diese unschätzbare Hilfe sind Herzkinder Österreich und MPS-Austria auf private Spenden angewiesen. Immer mehr Menschen bedenken übrigens einen guten Zweck in ihrem Testament: Mittlerweile stammt jeder zehnte Spendeneuro aus einem Nachlass. Sie möchten Infos zum Erbrecht und zur Initiative Vergissmeinnicht? Gratisratgeber bestellen unter der Gratishotline: 0800/700 111 info@vergissmeinnicht.at www.vergissmeinnicht.at

DREI FRAGEN AN Dr. Roland Gintenreiter, Notar in Linz

Was muss ich beachten, wenn ich mein Testament mache? Zunächst muss ich wissen, wer was erhalten soll. Möchte ich auch Dritte bedenken? Wer sein Testament selbst verfasst, sollte es mit der Hand schreiben. Sonst kann man leicht Formfehler begehen. Wer sicher gehen will, zieht einen Notar zu Rate. Was kostet das? Das hängt allein vom Beratungsaufwand ab, meist sind es zwischen 200 und 500 Euro. Die Erstberatung ist gratis. Wenn der Notar das Testament ins Testamentsregister einträgt, gerät es nicht in falsche Hände. Und wenn ich einen guten Zweck bedenken will? Man kann gemeinnützigen Vereinen einen Geldbetrag oder etwa die Wohnung vermachen, oder sie als Erbe bzw. Ersatzerbe einsetzen. Als letztere kommen sie zum Zug, wenn der eigentliche Erbe nicht erben kann (z.B. weil er schon verstorben ist) oder will. Wichtig ist, die Organisation(en) genau zu benennen.

VERGISSMEINNICHT.AT Die Initiative für das gute Testament vereint mehr als 90 namhafte gemein­ nützige Organisationen wie die Caritas oder das Hilfswerk. Sie möchte vor allem dafür Bewusstsein schaffen, dass man mit seinem Vermächtnis auch über das eigene Leben hinaus eine gemeinnützige Organisation unterstützen kann.


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