Herbergssuche in Zeiten von Corona

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Drei Fragen an DR. CHRISTOPH BEER NOTAR IN 1190 WIEN

Gerade in der Corona Pandemie haben obdachlose und geflüchtete Menschen besonders schlechte Karten bei der Wohnungssuche.

Herbergssuche in Zeiten von Corona

Obdachlose und geflüchtete Menschen haben es jetzt besonders schwer, ein Dach über dem Kopf zu finden. (Testaments-)Spenden sind ein wichtiger Baustein bei der Wohnungssuche.

BEZAHLTE ANZEIGE FOTOS: SOPHIE KIRCHNER ; CHRISTOPH LIEBENTRITT; PRIVAT.

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er Mann, der sich an sein Jahr auf der Straße erinnert und dabei um seine Fassung kämpft: „Aufgeben tut man einen Brief.“ Das kleine Mädchen, das bei der Wohnungsübergabe vor Freude weint, weil ihre Mama nun wieder ein Backrohr für den Geburtstagskuchen hat: Augenblicke wie diese lassen erahnen, wieviel Leid es bedeuten muss, keine eigene Wohnung zu haben. Doch Wiener Hilfsorganisationen wie neunerhaus und das Flüchtlingsprojekt Ute Bock schlagen Alarm: Wohnungslosigkeit wird durch die Corona-Pandemie noch stärker zunehmen als bisher. Zuhause für Mensch und Tier „Die Krise trifft jene Menschen am stärksten, die es schon zuvor schwer hatten“, sagt neunerhaus Geschäftsführerin Daniela Unterholzner. Die Hilfsorganisation gibt pro Jahr 600 Menschen ein neues Zuhause. Die BewohnerInnen der drei neunerhaus Wohnhäuser dürfen auch ihre tierischen Gefährten mitnehmen – für viele der einzige Halt im Leben. Ein wichtiger Pfeiler im Hilfsangebot ist das neunerhaus Gesundheitszentrum: Hier werden obdach- und wohnungslose sowie nichtversicherte Menschen medizinisch versorgt -, nicht nur in Pandemiezeiten.

Eine Wohnung für Ugochuwku Auch geflüchtete Menschen haben bei der Wohnungssuche nun besonders schlechte Karten. Das Flüchtlingsprojekt Ute Bock nutzt einen Großteil der Spenden, um ihnen ein Dach über dem Kopf bieten zu können. „Leider sehen wir, dass während der Pandemie der Druck auf die Asylwerber gewachsen ist. So mussten wir in einem Fall innerhalb einer Woche eine Wohnung für zwei Erwachsene und zwei Kinder finden, damit sie nicht auf der Straße landen“, berichtet Christl Weinberger vom Team der Wohnbetreuung. Das gilt auch nach dem Asylverfahren. Denn auch wenn James aus Nigeria im Vorjahr seine Ausbildung bei BILLA erfolgreich abschließen konnte und Ugochuwku, ebenfalls aus Nigeria, einen Job bei der ÖBB fand: zum selbstständigen Leben in Österreich fehlt noch die eigene Wohnung! Spenden und Vermächtnissen kommt eine große Rolle zu, damit das neunerhaus und das Flüchtlingsprojekt Ute Bock möglichst viele Menschen vor einem Schicksal auf der Straße bewahren können: Jeder Beitrag ist ein wichtiger Baustein für ein neues Zuhause.

Was muss ich beim Verfassen eines Testaments beachten? Grundsätzlich sollte man sich bei einem Experten informieren, denn die Tücke steckt im Detail. So müssen zum Beispiel beim fremdhändigen Testament die Zeugen zu ihrer Unterschrift „als Zeuge“ dazuschreiben, sonst gilt das Testament formal nicht. Zusätzlich muss der Testator eigenhändig dazuschreiben, dass es sich um seinen Letzten Willen handelt. Beim eigenhändigen Testament darf man keinesfalls die Unterschrift vergessen. Außerdem sollte man Ersatzerben bestimmen für den Fall, dass die vorgesehenen Erben früher sterben als man selbst etc. Auch gemeinnützige Organisationen kommen als Ersatzerbe in Frage. Kann ich im Testament auch eine gemeinnützige Organisation bedenken? Man kann Organisationen einfach mit einem bestimmten Geldbetrag oder einem Sachwert im Testament bedenken oder auch als Erben einsetzen. Wichtig ist, dass der Name der Organisation korrekt geschrieben und eine eindeutige Zuordnung möglich ist. Kann ich meinen Letzten Willen auch ändern oder widerrufen? Ja, ein Testament kann man jederzeit ändern oder widerrufen.

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