Altenbetreuung 02-2016

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Alten betreuung

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Forum der Altenarbeit in Südtirol Trimestral/e | Jahrgang/Anno xxiii, Nr. 2, Juni/Giugno 2016 Poste Italiane Spa | Versand im Postabo./Spedizione in a.p. | 70 % | cns bozen/bolzano

Gutes Essen Ernährung in den Seniorenwohnheimen

Ein verflixter Teufelskreis

Nicht Haute-Cuisine sondern Heim-Cuisine

Ein Leben in der Küche

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Vorwort  Premessa

Beatrix Kaserer Vorsitzende der Berufsgemeinschaft der Führungskräfte in der Altenbetreuung Südtirols (BFA)

Presidente dell’associazione Dirigenti Servizi agli Anziani dell’Alto Adige (ADSA)

Geschätzte Leser und LeserInnen,

Gentili lettrici, egregi lettori,

Elizabeth Taylor meinte: „Am liebsten esse ich immer nur Pellkartoffeln. Allerdings gern mit einem Klacks Kaviar und einem Glas Champagner dazu.“ Es mag an dieser Stelle verwegen klingen, doch dieser Ausspruch birgt drei Elemente in sich, um die es auch in der stationären Altenbetreuung geht: Bewusst essen, sich daran erfreuen und Neues wagen. Natürlich ist es unsere Pflicht täglich gesundes und ausgewogenes Essen auf den Tisch zu bringen. Dies setzt jedoch voraus, dass in jeder unserer Küchen diätetisch geschulte ChefköchInnen arbeiten, die zusammen mit den anderen KöchInnen verschiedenste Krankheitsbilder kennen, mit den PflegedienstleiterInnen und ErnährungstherapeutInnen der Sanität Menüpläne aus­ arbeiten. Erinnern Sie sich daran, dass man früher die Altersheime am Küchengeruch im gesamten Haus ausfindig machen wollte? Unsere Küchen sind mit Teams besetzt, deren oberstes Credo Essen als Lebensqualität ist und dies für die HeimbewohnerInnen tagtäglich anstreben. Die Aus­ einandersetzung mit dem Speiseplan, der fachgerechten Zubereitung die alle Sinne anregt und einer harmonischen Präsentation auch für das Auge haben seit langem Einzug gehalten und wir versuchen uns weiter zu verbessern. Deshalb müssen wir auch die Ausschreibungsmodalitäten kritisch hinterfragen: Wir dürfen nicht zulassen, dass Essen als reiner Kostenfaktor gesehen wird! Viel Spaß beim Lesen!

Elizabeth Taylor disse: „Adoro mangiare patate bollite. Volentieri accompagnate da un crostino con caviale e un bicchiere di champagne”. Potrebbe sembrare audace in tale contesto, tuttavia, questa massima contiene al suo interno tre elementi che hanno valore anche per il settore dell’assistenza e delle residenze per anziani: un mangiare consapevole, gioire di ciò ed osare qualcosa di nuovo. Naturalmente a questo si aggiunge il nostro dovere di portare in tavola giornalmente un cibo salutare e bilanciato. Vi ricordate? Una volta le strutture residenziali venivano individuate per odori o profumi di cucina che si diffondevano per tutta la casa e veniva considerato un difetto. All’interno delle nostre strutture lavorano brigate di cucina per le quali il credo è che il cibo ed il mangiare è sinonimo di qualità di vita, e si adoperano quotidianamente per questo per gli ospiti. Il confrontarsi con una dieta, una valida preparazione, che stimoli tutti i sensi e una presentazione armonica anche per l’occhio, sono ormai da tempo cardini del nostro operare e la ricerca di un continuo miglioramento in tal senso è nostra prerogativa. Pertanto dobbiamo valutare in maniera critica le modalità dei bandi di gara: Non possiamo permettere che il cibo sia visto esclusivamente come un fattore di costo Auguro un buon divertimento nella lettura!

inhalt 3 Vorwort – Premessa 4 Heißes Eisen 6 Gutes Essen kennt keine Altersgrenzen 15 La voce 16 Das Interview: Markus Biedermann 19 Medizininfo – Rechtsforum 20 Im Profil: Anna und Maria Rechenmacher 21 Aus den Verbänden 25 Aus den Heimen 30 Freizeit

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… Aktuelles

Film „Altersglühen – Speeddating für Senioren“ Sieben Frauen, sechs Männer und die Sehnsucht nach Liebe: 13 ältere Menschen zwischen Ende 60 und Mitte 80 begeben sich auf Partnersuche. Sie treffen sich zum „Speed Dating“. Das ist eine Veranstaltung, bei der sich jeweils ein Mann und eine Frau gegenübersitzen und nur wenige Minuten Zeit haben, einander kennenzulernen. Ertönt ein Glöckchen, rücken sie einen Tisch weiter – zum nächsten Gespräch und zum nächsten potenziellen Partner. Das Besondere beim Film „Altersglühen – Speed Dating für Senioren“ ist, dass jeder Schauspieler vor dem Dreh nur die Biografie seiner eigenen Figur kannte – alles andere ist improvisiert. Da kam es auf Empathie, Spontaneität und Schauspielkunst an. Ziel dieser Methode ist größtmögliche Natürlichkeit – mit Dialogen, die kein Drehbuchschreiber so erfinden könnte. Für das außergewöhnliche Projekt konnten namhafte Darsteller gewonnen werden: Mario Adorf, Senta Berger, Victor Choulman, Jörg Gudzuhn, Michael Gwisdek, Matthias Habich, Brigitte Janner, Gisela Keiner, Hildegard Schmahl, Christine Schorn, Jochen Stern, Ilse Strambowski und Angela Winkler.

Kennenlernen ist immer aufregend!

Das heiße Eisen Das Ergebnis ist ein TV-Improvisationsspaß mit vielen reifen Stars. Der Film gibt banale, rührende, witzige, aber immer sehr mensch­ liche Einblicke. Quelle: moviepilot

Leserumfrage In der Jänner-Ausgabe unserer Zeitschrift fragten wir unsere Leser, ob Sie mit der „Alten­ betreuung“ zufrieden sind und was eventuell geändert gehörte. Die Leserumfrage sollte allen LeserInnen, die mit Arbeit und Senioren zu tun haben, zugänglich sein. Mit den offenen Fragen der Untersuchung wurde das Ziel verfolgt, Beurteilungen, Meinungen und Verbesserungsvorschläge über den Themenbereich „Seniorenarbeit“ zu erfassen. Der Rücklauf der Umfrage blieb bescheiden, vielleicht auch, weil die Möglichkeiten zur Rücksendung via Mail oder Post umständlich erschienen. Der Tenor aus den Meldungen zeigte Zufriedenheit mit den Inhalten der Zeitschrift, Anregungen gab es zur stärkeren Fokussierung auf Zielgruppen und zur Aufstockung der Ausgaben. Wir bedanken uns bei allen Mit­ wirkenden für ihre wertvollen Rückmeldungen. Henriette Annegg VdS

Zugegeben – es ist mittlerweile sehr mühsam geworden die „demografische Entwicklung“, den “demografischen Wandel” zu thematisieren. Aber nur die Tatsache, dass etwas schwierig ist, hat mich noch nie davon abgehalten hartnäckig zu bleiben. Es geht nicht darum, ob etwas schwierig ist, sondern ob es wichtig und richtig ist. In Bezug auf die demografische Entwicklung der Bevölkerung in Europa – in Südtirol, geht es um Entscheidungen mit existentieller Tragweite. Und diese Entscheidungen sind jetzt zu treffen, wenn wir überhaupt eine kleine Chance haben wollen, die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte zu bewältigen. Untätigkeit oder Aussitzen ist mit Sicherheit der falsche Ansatz. Der demografische Wandel kennt kein „Vielleicht“ oder ist eine „unvorhersehbare Katastrophe“ – er ist Sicherheit, er ist Fakt! Die Seniorenbetreuung der Zukunft kann nur im partnerschaftlichen Netzwerk aller Dienstleiter bewältigt werden. Was die stationäre Seniorenbetreuung betrifft, benötigen wir dringend eine mit Landesgesetz sicher geregelte Finanzierung von notwendigen Investitionen, flankiert von einem Kompetenzzentrum das die Monitorisierung übernimmt. Ein weiterer Aspekt sind älter werdende Mitarbeiterinnen, wobei dies in der Seniorenbetreuung eine ganz besondere Brisanz in sich birgt. Es gilt, in enger Kooperation mit den Mitarbeiterinnen die Instrumente zu überdenken und neue Grund­ lagen zu schaffen, damit ein von Gesundheit geprägter Verbleib in der Arbeitswelt bis zum Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand die Regel und nicht die Ausnahme ist. Oswald Mair Direktor VdS


Netzwerke

Aktuelles

Ein verflixter Teufelskreis …

Was läuft zur Zeit in unserem gesellschaftlichem und politischem System? Aufgrund aktueller Ereignisse und Umstände ist es angebracht, einen kritischen Blick drauf zu werfen denn ich habe den Eindruck, dass es immer widersprüchlicher wird in diesem Gefüge. Lassen Sie mich dazu einfach ein paar offene Fragen aufwerfen und formulieren: > Warum tun sich öffentliche Institutionen und Betriebe so schwer, Visionen, Strategien und Konzepte zu entwickeln und solcherart aus Unternehmersicht unerlässliche Voraussetzungen zu schaffen? > Wieso werden offenkundige Erfordernisse und Vorteilhaftigkeiten zur höheren Effizienz der Dienstleistungserbringung nicht konsequent verfolgt und umgesetzt? > Weshalb wird dem Management bzw. der obersten Führung der Betriebe nicht zugetraut und zugestanden, dass sie ihre Arbeit eigenständig und zielführend erledigen dürfen? Paradebeispiel dafür ist derzeit das Sanitätswesen. Der Sanitätsbetrieb in Südtirol hat Reformbedarf und soll reorganisiert werden. Voraussetzung dafür ist anscheinend ein neues Management. In der Folge werden in einem öffentlichen Auswahlverfahren Experten gesucht, die alle Voraussetzungen für ein fähiges Management mit sich bringen. Und dieser Experte wird auch gefunden und mit der Führung des Sanitätsbetriebes für die nächsten 5 Jahre betraut. Dr. Thomas Schael ist nunmehr knapp ein Jahr als Generaldirektor des besagten Betriebes im Einsatz und seine Arbeit bzw. seine Fähigkeiten in Führung und Leadership werden in Frage gestellt. Mag sein, dass Herr Schael Ecken und Kanten hat, ist aber ein Führungsstil mit solcherart Eigenschaften absolut verpönt? Oder haben hier im Ausleseverfahren bestimmte Elemente zur Feststellung der gewünschten Führungskompetenz versagt? Und jetzt stellt sich im Sinne von Goethes ‚Zauberlehrling‘ wohl die Frage: Wie können wir die Geister wieder loswerden, die wir gerufen haben …? Kritisch sehe ich auch die derzeitige Situation im Feld der Seniorenbetreuung. Auch hier gibt es Reform- und Entwicklungsbedarf. Und die damit verbundenen Maßnahmen und Schritte sind zeitlich nicht aufschiebbar, wollen wir den Zug nicht versäumen und nicht bald in vielen ungelösten Problemen stecken. Absoluten Handlungsbedarf sehe ich konkret in Bezug auf die Planung und Umsetzung neuer Wohn- und Betreuungsformen

Helmut Pranter fordert mehr Kohärenz im Netzwerken zwischen Sozial- und Gesundheitswesen ein

für Senioren, in der Verstärkung der Entlastungsangebote für die Pflege zu Hause sowie in der mutigen Auseinandersetzung mit den anstehenden Entwicklungsthemen. Und eine der wichtigsten Herausforderungen in diesem Zusammenhang ist sicher das Thema ‚Netzwerke‘ und ‚Netzwerkarbeit‘. Diese muss stattfinden. Die derzeit stark gesplittete Landschaft der Dienstleister und Trägerschaften erschwert die Erfüllung jener Gebote, die als Notwendigkeit anzusehen sind. Hier ist auch an Zusammenlegungen von Betrieben/Einrichtungen zu denken, an gemeinsame Führungsformen, an die Schaffung von Kompetenzzentren usw. Warum passiert hier nichts oder nicht viel? Wäre es nicht notwendig, dass die Politik in ihrer Ausrichtung und Programmierung klare Vorgaben macht? Auch in diesem Punkt erlebe ich einen Widerspruch und Teufelskreis: man kennt zwar die Anforderungen, handelt aber nicht … Helmut Pranter Mitarbeiter des ÖBPB Brixen

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Gutes Essen kennt keine Altersgrenzen Wer hat ihn nicht in der Nase, jenen Geruch nach Mensenküche, nach Massenausspeisung und Einheitsbrei, dem wir mehr oder weniger alle vor Jahrzehnten in Schulen oder anderen Institutionen begegnet sind. Ernährung hat wie kein anderer Bereich einen Wandel durchgemacht, vom ehemaligen „Viel, um satt zu werden“ ist man heute beim gesunden und individuell bemessenen Menüplan angelangt, weil man um den Wert von natürlichen und frischen Lebensmittel, aber auch von liebevoller Zubereitung und Präsentation weiß. In unseren Pflege- und Seniorenwohnheimen gilt es, noch dazu gesundheits- oder krankheitsbezogene Überlegungen anzustellen und einzuhalten, wenn Chefkoch, Pflegedienstleitung und andere den Menüplan erstellen.


Das Thema

Es ist angerichtet! Essenskultur im Alten- und Pflegeheim Latsch Im Jahre 2015 wurde im Alten- und Pflegeheim Latsch die Arbeitsgruppe „Seniorengerechte Ernährung“ ins Leben gerufen. In einem interdisziplinären Team werden immer wieder neue Wege gesucht um, ganz nach dem Leitbild des Hauses, die Selbstständigkeit und die Mitwirkungsmöglichkeiten der HeimbewohnerInnen in Bezug auf das Thema Essen und Trinken weitgehend zu erhalten und zu fördern. Mit dem Eintritt in ein Altenheim ändert sich für die HeimbewohnerInnen vieles. Deshalb ist es der Arbeitsgruppe „Seniorengerechte Ernährung“ ein Anliegen, dass bestimmte Gewohnheiten beibehalten werden können. Unter dem Überbegriff „Essen und Trinken“ wird im Alten- und Pflegeheim Latsch daher verstanden, dass die gewohnten Essgewohnheiten aus dem ehemaligen Daheim auch im Alten- und Pflegeheim wiederzufinden sind. Denn Essen und Trinken gehen über die bloße Nahrungsaufnahme hinaus. Nicht von ungefähr zitiert die Chefköchin des Alten- und Pflegeheims Latsch gerne den Ausspruch von Winston Churchill: „Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen“. Das gemeinsame Genießen eines guten Essens ist vor allem auch ein soziales Ereignis. Gemeinsame Mahl­ zeiten verbinden, stärken das Gefühl der Zusammen­ gehörigkeit und stillen das Bedürfnis nach Integration. Dadurch hat das Essen einen enormen Einfluss auf das Empfinden der eigenen Lebensqualität. Das tägliche Tischgebet oder der feste Platz im Heim spiegeln das Gewohnte wieder und tragen zum Wohlbefinden der HeimbewohnerInnen wesentlich bei. Diese oft unwichtig erscheinenden Kleinigkeiten und das Eingehen auf die gewohnten Rituale der HeimbewohnerInnen unterstützen das „sich zu Hause“ fühlen. Um bestmöglich auf die individuellen Bedürfnissen der Heimbewoh­ nerInnen eingehen zu können, arbeitet die Arbeitsgruppe „Seniorengerechte Ernährung“ eng mit der Arbeitsgruppe „Biografiearbeit“ zusammen. Im Zuge der Biografiearbeit wird auch die individuelle Essensbiografie erfasst. Es werden Informationen über die Essgewohnheiten und das Essverhalten erfasst und schriftlich festgehalten, so dass die Informationen für das gesamte Pflegepersonal einsehbar sind. Denn die Beachtung der individuellen Vorlieben und Abneigungen der HeimbewohnerInnen kann für den Pflegealltag von großem Nutzen sein. Expertenwissen annehmen Neben der Erfassung der Essensbiografie ist es im Alten- und Pflegeheim Latsch zur üblichen Vorgehensweise geworden, die HeimbewohnerInnen auch in die Menüplanung miteinzubeziehen. Ein überwiegender Teil der HeimbewohnerInnen ist weiblich und war somit jahrelang für die Essenszubereitung ihrer Familien zuständig. Die Heimbewohnerinnen können daher auf eine lange Erfahrung rund um das Thema Ernährung zurückblicken. Durch den Einbezug in die Essens-

planung, wird ihnen vermittelt, dass ihr Wissen rund um das Essen gefragt ist und ernst genommen wird. Daher werden immer wieder Gesprächskreise abgehalten, bei welchen die HeimbewohnerInnen ihre Wünsche äußern können und welche dann auch bei der Menüplanung berücksichtigt werden. Darüber hinaus befinden sich in allen Wohnbereichen sogenannte Essensbewertungen, sodass die Küche stets Rückmeldungen über das zubereitete Essen erhält und gegebenen falls Änderungen in der zukünftigen Menüplanung vornehmen kann. Die HeimbewohnerInnen werden nicht nur in die Essensplanung mit eingebunden, sondern auch bei der Essenszubereitung, soweit es die geltenden Richtlinien erlauben. Regelmäßig findet an Samstagen ein gemeinsames Backen mit der Köchin bzw. einer Freiwilligen Helferin statt. Im Tagespflegeheim schälen die HeimbewohnerInnen nahezu täglich Gemüse oder bereiten die Nachspeise des Tages zu. Bereichsübergreifende Weiterbildung Zu den Grundsatzzielen der Arbeitsgruppe gehört es nicht nur, dass die MitarbeiterInnen die speziellen Bedürfnisse der HeimbewohnerInnen kennen und deren soziale Kompetenzen durch vielseitige Mitwirkungsmöglichkeiten stärken, sondern auch die ständige Fort- und Weiterbildung der MitarbeiterInnen. Wie in allen anderen Bereichen, ist auch hier die Teilnahme an Fortbildungen und die Durchführung von Teambesprechungen unabdingbar, um immer wieder neue Ideen und neue Inputs zu erhalten, aber auch um sich in dem eigenen Tun gestärkt zu fühlen. Nicht nur die Arbeitsgruppe selbst besteht aus einem interdisziplinären Team, sondern auch bei den Fortbildungen kann es vorkommen, dass die Logopädin gemeinsam mit den Köchinnen eine Fortbildung besucht. Denn so breit gefächert wie das Thema selbst, so sollte auch das Wissen der einzelnen Arbeitsgruppen-Mitglieder sein. Es ist wichtig, dass jede Profession über den eigenen Tellerrand hinausblickt und das Thema Essen und Trinken aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wird, um so optimal auf die HeimbewohnerInnen und ihre Bedürfnisse eingehen können. Abwechslung durch kulinarische Höhepunkte Ein großes Anliegen der Arbeitsgruppe ist es Momente zu schaffen, die über die „normale Tagesverpflegung“ hinausgehen. Deshalb werden mehrmals im Jahr Akzente im Speiseplan gesetzt. Dies geschieht durch Themenwochen, welche Abwechslung in den gewohnten Menüplan bringen. Den Beginn dieser Reihe stellte letztes Jahr die „Fastenwoche“ dar. Das Küchenteam bereitete typische Fastengerichte zu wie z.B. die Brennsuppe am Aschermittwoch und am Karfreitag. Weitere spezielle Wochen folgten. So stand im April der Spargel im Mittelpunkt der Speiseplanung. Neben dem Schälen von Spargeln und dem Zubereiten von Spargelgerichten, durften sich die HeimbewohnerInnen auch über den Besuch der Terlaner Spargelkönigin Uschi Höller freuen. Dem schloss sich im August die Kräuterwoche

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Das Thema

Leitlinie Selbst- und Mitbestimmung

Den Geruchssinn aktivieren beim Kräuterzupfen

an, welche nicht passender als um den 15. August stattfand. So konnten sich die HeimbewohnerInnen zum Abschluss der Woche über Kräuterbuschen der Latscher Bäuerinnen freuen. Nicht nur das Küchenteam ist in die Planung solcher Themenwochen involviert, sondern auch die Tagesgestaltung. So passt die Koordinatorin für die Tagesgestaltung das Angebot der Woche dem vorgegebenen Thema an, sodass die HeimbewohnerInnen diese Wochen mit allen Sinnen erfassen können. Da diese speziellen Wochen durchwegs positive Resonanz erfuhren, wurden die Themenwochen in diesem Jahr um weitere ergänzt. So finden zusätzlich den bereits oben erwähnten Themenwochen auch eine Beerenwoche, eine Törggelewoche sowie eine Woche mit dem Titel „Gutes aus dem Wintergarten“ statt. Neben den Themenwochen ist es für die Arbeitsgruppe auch wichtig, dass die regionalen und religiösen Tradi­ tionen in den Speiseplan aufgenommen und gepflegt werden. Viele HeimbewohnerInnen sind es gewohnt, dass an bestimmten Tagen und speziell an Hochfeier­ tagen besondere Speisen zubereitet wurden. So ist es Brauch, dass am ersten Sonntag in der Fastenzeit, dem sogenannten „Hollerpfannsunnta“, ein Buchweizen­ kuchen gegessen wurde. Der von der Heimküche vorbereitete „Schwarzplentenekuchn“ wird den Heim­ bewohnerInnen zum Sonntagskaffee serviert. Am Ostersonntag dürfen sich die HeimbewohnerInnen nicht nur über die hartgekochten Ostereiern und einen „Fochaz“ freuen, sondern auch auf den Lammbraten, der auf den Mittagstisch kommt. Und was wäre Weihnachten ohne die traditionellen Südtiroler Krapfen? Diese dürfen zu Weihnachten ebenso wenig fehlen wie das Schweinerne mit Kraut, welches die HeimbewohnerInnen gemeinsam mit ihren Angehörigen bei der alljährlichen Weihnachtsfeier genießen.

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Im Alten- und Pflegeheim Latsch wird derzeit das Schöpfsystem angewandt. Dies bedeutet, dass die verschiedenen Speisen in einem Wärmewagen präsentiert werden. Die Speisen, welche geschöpft werden, können so von den HeimbewohnerInnen unmittelbar ausgewählt werden. So ist es möglich auf die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Heimbewohners und jeder einzelnen Heimbewohnerin einzugehen. Dieses System erinnert außerdem an eine Hotelatmosphäre: Die vom Kunden ausgewählten Speisen werden vom Personal geschöpft und serviert. So werden die HeimbewohnerInnen als Kunden wahrgenommen und zudem hat es den Vorteil, dass den HeimbewohnerInnen eine Auswahl geboten wird, was sie als mündige Personen auszeichnet und neben ihrer Selbstständigkeit auch ihre Selbstbestimmung fördert. Im Bereich „Sonderbetreuung Demenz“ findet seit letztem Jahr das Familientischsystem seine Anwendung. Dieses System funktioniert nach dem Prinzip des Familientisches: Die Speisen werden in Schüsseln und Töpfen auf den Tisch gestellt und die HeimbewohnerInnen können selbstständig schöpfen, was und wie viel sie möchten. Gerne übernimmt das Schöpfen auch oft eine Heimbewohnerin für ihre TischnachbarInnen, wenn jemand nicht mehr in der Lage ist dies zu tun. Das Pflegepersonal kann dabei immer wieder beobachten, wie kostbar die Erfahrung des Helfens für die HeimbewohnerInnen ist. Daher ist es dem Personal ein Anliegen, dass den HeimbewohnerInnen immer wieder die Möglichkeit geboten wird, Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen, dass sie sich als wertvolles Mitglied der Gemeinschaft sehen. Spezielle Kostformen Vielen HeimbewohnerInnen ist es aufgrund von Kauoder Schluckschwierigkeiten nicht mehr möglich normale Kost zu sich zu nehmen und das Essen bzw. Trinken wird oft zur „Schwerstarbeit“. Die Änderung der Kost ist eine Möglichkeit, um die Ernährungssituation dieser HeimbewohnerInnen zu verbessern. Mittels einer logopädischen Beurteilung wird die Konsistenz

So geht das Kartoffelschälen umso schneller


Das Thema

Hübsch angerichtet macht auch Schonkost etwas her!

der Speisen an die Kau- und Schluckfähigkeit eines jeden Heimbewohner und einer jeden Heimbewohnerin angepasst, damit die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme erleichtert wird. Primäres Ziel ist es dabei das Risiko einer Aspiration so gering wie möglich zu halten und eine eventuelle Mangelernährung zu verhindern. Der Speiseplan bleibt für alle HeimbewohnerInnen derselbe unabhängig von der Kostform. Dies hat den positiven Nebeneffekt, dass die HeimbewohnerInnen, welche Kau- oder Schluckschwierigkeiten aufweisen, sich beim gemeinsamen Essen nicht ausgegrenzt fühlen. Ausdruck von Erlebnis- und Lebensqualität Die Themen, die sich rund um das Essen gesellen, wie Atmosphäre und Ambiente, gewinnen immer mehr an Bedeutung. So wird beispielweise der Sonntag immer wieder zum Anlass genommen um die Tische besonders festlich zu decken. Denn mit Essen und Trinken verbinden wir in unserer Kultur weit mehr als nur die bloße Nahrungsaufnahme, die uns Sättigungsgefühl beschert. Markus Biedermann bringt es auf den Punkt, wenn er in seinem Buch „Essen als basale Stimulation“ davon spricht, dass Essen und Trinken mehr und mehr Ausdruck von Erlebnis- und Lebensqualität ist. In diesem Sinne ist die Arbeitsgruppe bemüht bewohnerorientierte Ansätze zu finden, um das Wohlergehen der HeimbewohnerInnen zu steigern und damit einher­ gehend ihre Lebensqualität. Andrea Ladurner (Lopopädin) und Iris Cagalli (Direktorin) Alten- und Pflegeheim Latsch

Ernährung und Schlucken im Alter Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen! Diese Lebensweisheit hat bei der Ernährung und Verpflegung von Senioren eine ganz besondere Bedeutung: bedarfsgerechte Ernährung, um ihren Nährstoffbedarf zu decken, ein Speisenangebot, das die Bedürfnisse und Vorlieben jedes Einzelnen berücksichtigt (Ernährungsgewohnheiten, traditionelle Speisen) und ein Umfeld, in dem sich Menschen wohl fühlen und gerne essen, sind wichtige „Zutaten“ für die optimale Versorgung. Nahrung und Flüssigkeiten zu sich zu nehmen, ist ein Grundbedürfnis des Menschen und spielt eine zentrale Rolle für Gesundheit und Wohlbefinden. Zudem gehört es einfach zum sozialen Leben dazu. Im Alter erschweren jedoch verschiedene Beeinträchtigungen oftmals die selbstständige Nahrungsaufnahme und schmälern die Freude an Mahlzeiten. Pflegende haben hier die Aufgabe Ess- und Schluckbeschwerden frühzeitig zu erkennen und gemeinsam mit anderen Fachkräften eine bedarfs- und bedürfnisgerechte Ernährung und Verpflegung für jeden Pflegebedürftigen sicherzustellen. Das Schlucken von Speichel, Getränken, Nahrung und Medikamenten ist ein komplexer Vorgang, der normalerweise 1500/2000 Mal am Tag geschieht, ohne dass man sich darüber Gedanken macht. Darum kümmern sich 50 Muskelpaare und 6 Hirnnerven – es ist also vorstellbar, dass sich dieser Prozess im Alter verändert oder beeinträchtigt sein kann. Schluckstörungen

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Das Thema

sein, seinen Speichel erfolgreich zu schlucken, der Hustenreflex muss vorhanden sein, um die Luftwege zu schützen und er muss ausreichend wach sein. Eine aufrechte Sitzposition mit leicht nach vorne gebeugtem Kopf erleichtert den ganzen Schluckvorgang. Wir schlucken an die 1.500 bis 2.000 mal am Tag Für Dysphagiker soll im Altenheim ein Kostenaufbau angeboten werden, z.B. passierte dickflüssige bzw. breiige Kost (homogener Brei), teilpürierte/faschierte Kost (grober Brei), adaptierte bzw. weiche Kost (z.B. verkochte Nudeln, Kartoffeln als Beilage statt Reis, Geflügel statt Rinderbraten …) Ebenfalls Getränke bereiten für vielen Menschen mit Schluckstörungen Probleme. Die hohe Fließgeschwindigkeit der Flüssigkeiten führt rasch zum Verschlucken. Das kann zur Ablehnung des Trinkens und damit zu Dehydration führen. Werden die Getränke angedickt oder man benutzt Hilfsmittel wie Strohhalm, Nasenbecher und Trinkbecher, so lässt sich der Schluckvorgang besser steuern. Das sichere Schlucken erfordert ein hohes Maß an Konzentration. Ess- und Trinkhilfen erleichtern die Aufnahme der Speisen und Getränke und tragen dazu bei, dass nicht zusätzliche Ablenkungen und Anstrengungen das Schlucken beeinträchtigen. Appetitliche und ansprechende Speisen lassen jedem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Auch bei Schluckstörungen trägt die Anregung aller Sinne dazu bei, dass der Pflegebedürftige auf die Mahlzeit eingestellt ist und sich darauf freuen kann. Dass auch Personen mit Schluckstörungen gerne und gut essen, dafür sorgen die Logopäden

(Dysphagien) können jederzeit auftreten, aber besonders bei alten Menschen, vielfach verbunden mit neu­ rologischen oder degenerativen Erkrankungen wie Schlaganfall, Morbus Parkinson oder auch Demenz. Obwohl Dysphagien das Essen und Trinken erschweren, die Lebensqualität einschränken und zum Teil eine vitale Bedrohung für die Betroffenen darstellen, werden sie in vielen Fällen nicht erkannt. Ernstzunehmende Komplikationen von Schluckstörungen sind Mangelernährung, Dehydration und lebens­ gefährliche Aspirationepneumonien (Lungenentzündung durch Aspiration = Eindringen von Speichel, Flüssigkeiten oder Nahrung über die Luftröhre bis zu den Lungen). Bewusstseinsstörungen, Verhaltensstörungen, schlechter Zahnstatus, Appetitlosigkeit und Medikamente können diese Probleme verstärken. Deshalb arbeiten Ärzte, Diätassistenten und Pflegende mit Logopäden zusammen, die für die fachgerechte Behandlung am besten qualifiziert sind und nützliche sowie lebensrettende Indikationen geben können. Um die Gefahren einer Aspiration möglichst zu vermeiden, sowie all die Schluckstörungskomplikationen, müssen wesentliche Voraussetzungen erfüllt sein, bevor dem Pflegebedürftigen überhaupt Nahrung auf oralem Wege (über den Mund) angeboten wird: Er muss in der Lage

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Nach einer logopädischen Schluckbewertung, können Logopäden die adäquate und individuell angepasste Koststufe festlegen und durch gezielte Übungen mit den Pflegebedürftigen deren Schluckfähigkeiten ver­ bessern. Die darauffolgende Schlucktherapie orientiert sich an der Situation und an den Bedürfnissen des Einzelnen, denn die orale Nahrungszufuhr soll, solange es möglich ist, unterstützt und beibehalten werden, um Sondenernährung zu vermeiden. Essregeln bei Schluckstörungen: > den Pflegebedürftigen aufrecht setzen > den Pflegebedürftigen nur ansprechen, wenn der Mund leer ist > in Ruhe essen und genug Zeit lassen > nur kleine Bisse anbieten > ausreichend lang kauen lassen > nach jedem Schluck eines Getränks eine kurze Pause machen (schluckweise trinken) > Mund leeren, bevor eine weitere Portion aufgenommen wird > mehrmals nachschlucken lassen, wenn noch Speisereste im Mund sind > nach dem Essen 10 – 20 Min. aufrecht sitzen bleiben > regelmäßige Mundpflege nach den Mahlzeiten Bettina Rigato Logopädin in den Altersheimen Villa Serena und Villa Harmonie – Betrieb für Sozialdienste Bozen


Das Thema

La ristorazione dovrebbe essere sempre al centro di tutte le attività, come già accade nelle strutture alberghiere, dice Mirco Ambrosini

Non è questione facile Le cucine dell’azienda servizi sociali di Bolzano Parlare di cucina per la terza età nelle strutture residen­ ziali, al giorno d’oggi, può apparire argomento facile, ma a mio avviso non è cosi. Ho iniziato questa attività, come quasi tutti i cuochi professionisti, diplomandomi dapprima dalla scuola alberghiera, per poi esercitare la professione in alberghi e in ristoranti. L’approdo nelle case di riposo è avvenuto solo in seguito ed è stato per me entrare in un mondo completamente nuovo dal punto di vista ristorativo. Alcuni vecchi colleghi, una volta venuti a conoscenza della mia nuova esperienza lavorativa, goliardicamente mi dicevano: “ma, vai a fare minestrine e purè?” In verità, la realtà era ben un’altra … La necessità, invece, di una buona cucina all’interno di una casa di riposo, coniugata con le esigenze molteplici dei residenti era una meta ardua da conquistare ogni giorno. Ma per me non era ancora sufficiente: occorreva anche impegnarsi per far sì che i miei clienti vivessero l’ora del pasto come un vero e proprio momento di convivialità e di felicità. È stata l’esperienza maturata assieme ai miei amici anziani a farmi comprendere che è importantissima non solo la qualità del cibo, ma il servizio nel suo insieme! L’esempio pratico racchiuso nella seguente domanda retorica chiarirà quanto sopra: il lettore di

questo articolo andrebbe a mangiare in un ristorante dove il cibo è ottimo, ma il servizio è pessimo o viceversa? La risposta è ovvia, ma dà per scontato che, se noi abbiamo il libero arbitrio di decidere concretamente dove andare a mangiare e, anche, cosa mangiare, la maggior parte dei nostri anziani residenti sono costretti a riporre totalmente la loro fiducia nella struttura che li ospita. Fiducia che non dovrebbe mai diminuire, ma crescere nel tempo! Mettere al centro il benessere del residente Noi operatori siamo consapevoli che la responsabilità del servizio è interamente nelle nostre mani, per questo i nostri sforzi sono costantemente tesi a crescere non solo professionalmente, ma, soprattutto, nel rapporto di fiducia e di familiarità con tutti i nostri ospiti anziani. Le cucine delle strutture residenziali e semi-residenziali della A.S.S.B. nascono avendo come base questo prin­ cipio: mettere al centro il benessere del residente! Il nostro impegno parte dai presupposti di qualsivoglia impresa pubblica o privata: per un buon servizio occorre in primis una buona organizzazione basata sulla responsabilizzazione del personale. Il personale si rende responsabile attraverso un’ottima interrelazione, evitando di burocratizzare eccessivamente il lavoro e aumentando la compartecipazione. Un altro fattore importantissimo è creare delle turnazioni di lavoro che mettano in risalto, sia le oggettive esigenze del servizio di ristorazione, sia le esigenze del personale che vi opera (non dimentichiamo che sono servizi aperti 365 giorni all’anno, 366 in caso di anno bisestile come 2016!). Il personale di cucina deve essere in grado di lavorare con la massima tranquillità e ha il

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Das Thema

“È importantissimo non solo la qualità del cibo, ma il servizio nel suo insieme!”

diritto di essere aiutato con il massimo supporto della tecnologia. Il fattore umano, in una buona cucina, deve essere al centro di ogni scelta strategica: persino l’aiuto morale ed i suggerimenti dei nostri residenti sono preziosi per l’elaborazione di menù e di ricette condivise e sperimentate sul campo! Il miglior modo, poi, di proporsi al momento del pasto è quello di esporre e non di imporre il cibo servito, tenendo presente che l’età media dei residenti è superiore agli ottanta anni con un palato non sempre ben funzionante e allenato ! Chi è del mestiere sa come soddisfare le esigenze del cliente-residente e, se quest’ultimo uscirà soddisfatto dalla sala da pranzo, sicuramente il periodo di permanenza nelle nostre strutture risulterà più piacevole e sereno. Non solo, ma ciò sarà di incoraggiamento al miglioramento di tutte le nostre attività. Oltre a queste semplici e fondamentali linee guida, occorre dare visibilità alle cucine e al servizio correlato nella consapevolezza che “non esiste solo la festa di Natale”! La ristorazione dovrebbe essere sempre al centro di tutte le attività, come già accade nelle strutture alberghiere private. Alcune proposte potrebbero essere: aprire le cucine a visite guidate, far conoscere le nostre attività alla popolazione, organizzare eventi gastronomici interattivi con i nostri residenti, magari abbinati a servizi di animazione e di assistenza. Bisogna approfittare di questo momento di popolarità, anche mediatica, per organizzare eventi creativi e culturali di carattere culinario (stage formativi per ragazzi, volontariato non solo per assistenza diretta, ma anche in cucina e molto altro ancora). Non in ultimo uno sviluppo tangibile di un

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piano di autocontrollo (H.A.C.C.P.). Detto piano dovrebbe partire dalla cucina con l’indispensabile supporto di un consulente esterno. Spetta ai colleghi cuochi, poi, fornire le indicazioni per lo sviluppo e l’aggiornamento di un piano di autocontrollo condiviso con la figura del responsabile struttura (in generale responsabile anche del piano H.A.C.C.P.). Per la riuscita di quanto sopra occorre anche suddividere bene i compiti di sorveglianza dispensando ai collaboratori gli strumenti necessari per eventuali risoluzioni delle non conformità. Per esempio, è indispensabile avere sempre a disposizione dei menù di emergenza, un elenco di numeri telefonici da interpellare per manutenzioni urgenti a portata di mano di tutti i collaboratori e, non da ultimo, conservare sempre una campionatura di cibo (necessaria per effettuare i controlli incrociati con altri organi di controllo preposti). In parole povere, anche un piano di autocontrollo pratico rientra oggigiorno nelle normali attività di cucina, non come scomodo strumento di lavoro, ma supporto indispensabile per ottenere livelli di eccellenza. Pro­ ponendo dei corsi di H.A.C.C.P. pratici interattivi, non solo teorici, costruiti sull’esperienza sul campo, rende questo obbligo di legge un appagante strumento di lavoro, superando la freddezza dello sterile acronimo americano nato per indicare la procedura di controllo nelle missioni spaziali e militari … Adesso, dopo quasi 20 anni di esperienza in questo delicato settore, posso dire sorridendo a tutti i vecchi colleghi di cucina che incontrerò: “È lontano il tempo delle minestrine e dei purè …” Mirco Ambrosini Chef delle aziende servizi sociali Bolzano


Das Thema

Essen und Trinken im Alter Mit den Jahren wird manches anders Im Alter verändert sich die Zusammensetzung des Körpers (die Körperfettmasse nimmt zu, der Wasser­ gehalt, die Knochen- und Muskelmasse nehmen ab), der Stoffwechsel verlangsamt sich und der Energiebedarf sowie die körperlicher Bewegung sind häufig reduziert. Aus diesem Grund benötigen Senioren eine Kost, die im Vergleich zu früher etwas energieärmer, aber trotzdem ausgewogen und vollwertig ist. Verena Breitenberger von der Landesberufsschule für das Gastgewerbe „Savoy“ Meran hat uns diese wertvollen Ratschläge zusammen­ gestellt. Mit der LBS Savoy bietet der Verband für Seniorenwohnheime seit Jahren erfolgreich Weiter­ bildungen an. So gelingt’s Öfters und weniger: Anstatt 3 mal am Tag größere Portionen zu essen, ist es bekömmlicher, etwa 5 bis 6 kleinere Mahlzeiten einzunehmen. Auf diese Weise werden die Verdauungsorgane weniger belastet, Heißhungerattacken kommen seltener vor und Konzentra­ tionsfähigkeit wie auch Leistungsvermögen bleiben erhalten. Vielfalt statt Einfalt: Vereinsamung und Unlust zum Kochen können im Alter zu Einseitigkeit der Ernährung führen. Eine abwechslungsreiche Auswahl der einzelnen Lebensmittel gehört zu den Merkmalen eines ausgewogenen Essens und Trinkens. Die Vielfalt ermöglicht Ausgewogenheit, Vollwertigkeit und Genuss.

Selbstgemacht schmeckt’s am besten!

Ernährungstherapeutin Verena Breitenberger weiß worauf es beim Essen ankommt

Mehr pflanzlich als tierisch: Pflanzliche Lebensmittel wie Getreide, Getreideprodukte, Kartoffeln, Gemüse und Obst enthalten Kohlenhydrate, Eiweiß, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe und sollten somit die Grundlage der Ernährung auch im Alter ausmachen. Lebensmittel tierischer Herkunft wie Milch, Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Eier dürfen ebenso am Speiseplan nicht fehlen, jedoch in kleinen Mengen. „5 mal am Tag“: Insgesamt fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag versorgen den Körper mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Täglich zwei bis drei Portionen Gemüse zu den Hauptmahl­ zeiten, davon mindestens 1 Portion als Rohkost oder Salat, einplanen. Gemüse und Obst sind nicht nur ideale Nährstofflieferanten, sondern sorgen gleichzeitig für Farbe, Geschmack und Abwechslung am Teller. Auch für Senioren mit Kauproblemen und Schluck­ beschwerden kann Gemüse und Obst so zubereitet werden, dass es gerne gegessen wird. Mit weniger Fett geht’s auch: Fett liefert neben lebensnotwendigen Fettsäuren und fettlöslichen Vitaminen auch Energie. Um etwaiges Übergewicht im Alter zu reduzieren ist ein bewußter, sparsamer Umgang mit Fett in der Küche ratsam. Es gilt: Öl nur Löffel für Löffel aus der Flasche entnehmen statt unkontrolliert in die Pfanne oder über den Salat gießen. Für die Zubereitung der Speisen eignen sich hochwertige pflanzliche Öle, bei deren Verwendung es ratsam ist zwischen den einzelnen Sorten, wie beispielsweise Sonnenblumen-, Maiskeim-, Raps-, und Olivenöl, zu wechseln. Vorsicht ist geboten bei verstecktem Fett in Fertigprodukten, Wurstwaren, Süßigkeiten und Knabbergebäck. Bei untergewichtigen Senioren hingegen können fettreiche Lebensmittel gezielt eingesetzt werden, um die erforderliche Energiezufuhr sicherzustellen.

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… Das Thema

Vitamine und Mineralstoffe: kritische Nährstoffe

Da freut man sich schon auf’s Essen!

Würzig statt salzig: Geschmacks- und Geruchssinn lassen im Alter nach. Die Verwendung von frischen Kräutern und Gewürzen kann dies ausgleichen und zudem den Appetit anregen bzw. fördern. Zum Würzen und Garnieren können diese großzügig verwendet werden. Zurückhaltung ist allerdings bei Salz geboten, da es zu Bluthochdruck führen kann. Trinken nicht vergessen: Besonders bei Senioren ist täglich auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, da der Wassergehalt des Körpers sowie das Durstempfinden sinkt, häufig zu wenig getrunken wird und ein vermehrter Flüssigkeitsverlust, z.B. durch harntreibende Medikamente oder Durchfall, vorliegt. Als Richtwert für die Flüssigkeitszufuhr-über Getränkegilt bei Senioren mindestens 1,3 Liter besser 1,5 Liter am Tag. Neben Getränken wie Wasser, Mineralwasser, frischgepressten Säften, ungesüßter Kräuter- und Früchtetee tragen auch flüssigkeitsreiche Speisen (Suppen, Kompotte) und wasserhaltige Lebensmittel wie Obst und Gemüse zur Gesamtflüssigkeitszufuhr bei.

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Bei der Ernährung von Senioren werden folgende Nährstoffe, besonders in stationären Senioreneinrichtungen, als „kritisch“ angesehen: Vitamin D: Regelt den Stoffwechsel von Kalzium und Phosphat und fördert den Aufbau sowie Erhalt der Knochen. Mit zunehmendem Alter kann eine „Versorgungslücke“ entstehen, da viele ältere Menschen- vor allem solche mit körperlichen Beeinträchtigungen- sich zu selten im Freien aufhalten. Nur wenige Lebensmittel tragen zur Vitamin-D-Versorgung bei. Nach Rücksprache mit dem Arzt ist für viele Senioren ein Zusatz über ein Nahrungsergänzungsmittel ratsam. Vitamin D, regelmäßige Bewegung und eine ausreichende Kalziumzufuhr können das Risiko des Auftretens von Osteoporose (Knochenbrüchigkeit) deutlich vermindern. Die besten Kalziumspender sind Milch und Milchprodukte, einige Gemüsesorten sowie kal­ ziumreiches Mineralwasser Folat: Ist unter anderem an der Zellteilung und Zellneubildung beteiligt. Es ist besonders in bestimmten Gemüsesorten vorhanden und zählt zu den hitzeempfindlichen Vitaminen. Daher sollte die tägliche Portion Salat oder Rohkost am Speiseplan nicht fehlen Vitamin B12: Ist für den Aufbau einzelner Fettsäuren sowie die Blutbildung erforderlich. Die Aufnahme von Vitamin B12 im Darm erfolgt nur, wenn es an ein bestimmtes, in der Magenschleimhaut gebildetes Transporteiweiß, gebunden ist. Bei Erkrankungen und Veränderungen der Magenschleimhaut (überwiegend ältere Personen sind davon betroffen) kann es zu einer unzureichenden Aufnahme des Vitamins kommen. Vitamin B12 kommt fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor. Pflanzliche Lebensmittel können Spuren des Vitamins enthalten, wenn sie durch Gärungsprozesse hergestellt wurden wie beispielsweise Sauerkraut Und … Gemeinsam, nicht einsam. Über gemeinsames Essen werden soziale Beziehungen gelebt: man tauscht sich untereinander aus, nimmt Anteil am Leben des anderen, Werte und Normen werden vermittelt. Gemeinsame Mahlzeiten regen zu Gesprächen und Gesellig­ keiten an, das sich oft auch auf die Lust am Essen und Trinken auswirkt. In diesem Sinne: Guten, gemeinsamen Appetit! Verena Breitenberger Ernährungstherapeutin und Referentin in der Landesberufsschule für das Gastgewerbe „Savoy“ Meran


La voce

Alimentarsi nella Terza Età Il vademecum della Fondazione Pitsch

Barbara Tombolato e la buona dieta

Una corretta alimentazione è importante ad ogni età per il mantenimento della salute e benessere. Una nutrizione errata, insieme ad altri fattori legati allo stile di vita, quali fumo, l’alcool, la sedentarietà può contribuire allo sviluppo e alla progressione di malattie degenerative e di disordini associati all’invecchiamento e alla perdita del benessere psico – fisico dell’individuo. Una corretta alimentazione è anche in grado di influenzare posi­ tivamente alcuni disturbi tipici dell’invecchiamento, come: stipsi; disidratazione; perdita delle forze. L’invecchiamento, inoltre, risente di fattori ambientali, quali: precedenti attività lavorative, ambiente di vita, malattie intercorrenti, nutrizione, abitudini voluttuarie ed igiene di vita. La “dieta” deve essere salutare, cioè deve condizionare positivamente lo stato di salute, evitando squilibri qualitativi o quantitativi. Il fabbisogno nutrizionale dell’anziano varia da individuo a individuo. La disabilità, la presenza di malattie croniche, l’interazione con i farmaci, l’uso di alcool, il livello di attività fisica e la situazione socio – economica e familiare sono alcune condizioni che modificano i fabbisogni nutrizionali del singolo. (Suddivisione dei nutrienti nella dieta del soggetto sano: Carboidrati 55 – 60% Lipidi 25 – 30% Proteine 15 – 20%)

Con il progredire dell’età, l’organismo subisce delle modificazioni in altezza e peso corporeo, diversa distribuzione dei componenti dei tessuti, acqua totale corporea, modificazioni delle capacità gustative e riduzione della sensibilità per tutti i gusti (dolce, salato, amaro, acido); la perdita dei denti naturali e il rallentamento dei processi digestivi. Per questo è importante adeguare la dieta in base alle modificazioni. La “dieta” deve essere bilanciata ed equilibrata, in cui l’equilibrio è dato dalla presenza di una varietà di cibi in modo da consentire un giusto apporto di: > Grassi > Zuccheri > Proteine > Vitamine > Sali minerali Indagini eseguite nelle case di riposo, nei pensionati o comunque intervistando gli anziani, mettono in evidenza un certo numero di opinioni false a partire da genera­ lizzazioni sul ruolo nocivo di questo o quell’alimento. Per esempio si pensa che le carni siano pericolose per i reni e per la pressione, il sale nocivo per il cuore, i grassi producano l’arteriosclerosi, il latte procura disturbi digestivi, con fattori di carenze multiple. Inoltre una alimentazione restrittiva, selettiva e spesso quasi monocibo, senza sale, poco condita, estremamente cotta, è un fattore di inappetenza che aggrava il deficit alimentare e l’astenia dell’anziano.

Tutto ciò è aggravato da una dentatura quasi sempre difettosa, che è all’origine di una cattiva masticazione e che riduce ancora la scelta ai cibi che siano facili da digerire, e in massima parte la scelta si riduce ai carboidrati. A ciò si aggiunge la ricerca del gusto dolce e in particolar modo degli zuccheri più elaborati. Tutto questo porta in genere ad un deficit di calorie globali ingerite giornalmente, con apporti alimentari che in certe classi sociali non superano le 1500 kcal, e a uno squilibrio nutrizionale a profitto dei carboidrati a discapito delle proteine, del calcio, del ferro, senza parlare delle carenze vitaminiche. “Il sapore, l’ odore e la presentazione dei cibi stimolano l’appetito e rendono più piacevole il momento del pasto.” Il momento del pasto diventa così occasione di incontro, per mantenere viva la creatività e la curiosità e prevenire anche in questo modo la solitudine! Una dieta monotona e poco appetibile influenzano negativamente la nutrizione ed ampli­ ficano i normali fenomeni dell’invecchiamento. Quindi il nostro compito per mantenere il benessere degli ospiti è di trovare il giusto equilibrio tra spesa e pianificazione ponendo al centro della nostra attenzione la convivialità del momento del pasto. Dott.ssa Barbara Tombolato responsabile dei servizi tecnicoaberghieri alla Fondazione Pitsch

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Das Interview

Markus Biedermann und seine Essens-Philosophie

Nicht „Haute cuisine“, sondern „Heim-Cuisine“ Markus Biedermann ist gelernter Koch, Diätkoch und eidgenössisch diplomierter Küchenchef in diversen Altersheimen, ebenso ausgebildeter Heimleiter und diplomierter Gerontologe; der Schweizer kennt die Gastronomie und die Alterspflege aus langjähriger Praxis und hat auch in Südtirol (Heim-) Köche ausgebildet. Biedermann bietet Seminare für die Care Gastronomie an, ein integratives Konzept für Küche, Hauswirtschaft und Pflege sowie Begutachtungen im Verpflegungsbereich.

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Das Interview

Herr Biedermann, als Koch, Heimleiter und Gerontologe vereinen Sie eine ganze Reihe Berufe in sich, wie ist das zustandegekommen? Ich wurde mit jungen 25 Jahren Küchenchef in einem kleinen Altersheim im Kanton Bern, das war 1979 als ich aus der Gastronomie ausgestiegen bin. So kam ich zur Familie Schmied, das waren damals Heimleiter wie es sie kaum einmal gab, richtige Pioniere, weil sie die Heimbewohner in den Mittelpunkt stellten und alle Entscheidungen gemeinsam mit ihnen getroffen haben. Das war für die 1970er Jahre sicher sehr ungewöhnlich? Ja, es war auch eine sehr spezielle Situation für mich, denn so war ich angeregt, kreativ zu werden. Ich habe damals ein Frühstücksbüffet und später dann auch gleich ein Salatbüffet für die Bewohner angeboten, etwas das zu jener Zeit überhaupt nicht üblich war. Die Kollegen fragten mich schon, ob ich denn spinne, und wozu es das denn brauche! Heute ist ein Frühstücks- oder Salatbuffet praktisch überall ein Standard. Während meiner Zeit in Münchenbuchsee absolvierte ich auch die Prüfung zum Eidg. Dipl. Küchenchef. Im Jahr 89 wechselte ich dann nach Wiedlisbach in eine Institution mit 250 Bewohnern, ebenfalls im Kanton Bern; dort war es aber nicht so mitarbeiter- und bewohnerorientiert, und ich hatte recht heftige Auseinandersetzungen mit der Pflege, den Küchenmitarbeitern und auch mit dem Heimleiter. Ich habe daraufhin auch selbst eine Heimleiter-Ausbildung gemacht, aber dann nicht in dem Beruf gearbeitet. Was war denn damals eine normale Heimküche? Nun, es wurde einfach gekocht was da war und fertig aus. Die Rezepte wurden harrassenweise bemessen und gefertigt und flatsch! auf den Teller gegeben. Ich habe das nie mitgemacht, wir haben feine Rezepte entwickelt, teilweise sogar Rezepte der Bewohner aufgenommen, dies fand Anklang bei den Bewohnern und auch bei manchen Experten. Die Menüplanung haben wir stets gemeinsam mit den Bewohnern erstellt. In dieser großen Institution hatten wir sogar eine eigene Metzgerei, Bäckerei, und das Gemüse haben wir größtenteils aus der eigenen Gärtnerei verwendet. Dadurch war unsere Küche sehr regional und saisaonal, die Portionsgrößen waren ganz neu definiert und wir haben auch schon angefangen, die pürierte Kost nicht mehr so lieblos auf den Teller zu geben, sondern als Flan oder aufgeschäumt herzurichten. Mit der Unterstützung der Bewohner haben wir viel Gemüse konserviert, eingefroren, gedörrt und sogar Sauerkraut eingemacht …

„Für mich ist Kochen für alte Menschen eine Haltungssache. Welche Wertschätzung will ich ihnen entgegen­ bringen, das ist die grundsätzliche Frage.“ Mit dieser Art sind Sie sicher auch angestoßen? Für mich ist Kochen für alte Menschen eine Haltungssache. Welche Wertschätzung will ich ihnen entgegenbringen, das ist die grundsätzliche Frage. Wenn ich ein humanistisches Menschenbild habe und weiß, dass ich ein Dienstleister bin, dann kann ich doch die sehr guten Produkte auf entsprechende Weise anrichten, um den Heimbewohnern die einzige Wertschätzung des Tages entgegenzubringen. Essen ist etwas sehr Wichtiges für die Heimbewohner? Natürlich, das ist oft das Einzige das Abwechslung bringt. Als ich mein Praktikum als GerontologieStudierender in der Sonnweid absolvierte, einer Einrichtung für Demenzkranke, hab ich dort ein Experiment gewagt. Die Kranken waren dort in drei Bereiche eingeteilt, in die Welt der Entscheidungslosigkeit, jene der Orientierungslosigkeit und die letzte war die Welt der Reizlosigkeit. Ich war darüber wahnsinnig erstaunt, denn wie kann ein Mensch ohne Reiz bleiben, das ist doch nicht möglich. So habe ich angefangen an den Betten der Kranken zu kochen, nicht das ganze Menü, aber doch die entscheidenden Dinge zuzubereiten, so zum Beispiel den Speck für die Röstipfanne anzubraten. Und eine Frau hat daraufhin immer wieder ein Wort gerufen, das ich nicht verstand und sie hat gegessen, aber wie! Ihr Ehemann hat mir dann gesagt, dass sie Mangia! Mangia! gerufen hätte, sie war ja Tessinerin. Wie sind Sie auf diese Idee des Kochens am Bett gekommen? Ich habe mir eben gedacht, dass es nicht sein kann und darf, einen Menschen in eine Welt der Reizlosigkeit abzuschieben und ich habe damals viel über die basale Stimulation gelesen, also über die therapeutische Berührungskultur. Essen berührt ja auch unsere Sinne, also hab ich daraus diese Idee abgeleitet.

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… Das Interview

„Alle geben immer ihre Lippenbekenntnisse ab, wie wichtig es sei, dass die Heimbewohner gut essen könnten, dass Qualität zählte, aber wenn ich dann sehe, was wirklich gekocht wird, ohje!“ Sind Sie mit Ihren Ideen mit offenen Armen aufgenommen worden? In der Sonnweid schon, das hatte Erfolg, aber nach meinen ersten Veröffentlichungen bekam ich auch böse E-Mails und Briefe; was ich denn meinte mit neuer Esskultur, und dass so Dinge wie „Mit der Hand essen“ doch nicht zu uns gehöre. Auf alle Fälle war dieser Weg der basalen Stimulation und Fingerfood, „eat by walking“ erfolgreich und das Projekt hat auch Preise bekommen. Mein Weg führte mich weiter nach Stuttgart in eine große Einrichtung, wo ich jedoch in einem kleinen Bereich ein weiteres Projekt entwickelte, nämlich die 24-Stunden-Validation für Demenzkranke. Denn wenn ich diese Menschen so nehme wie sie sind, muss ich auch das Zeit-Kontinuum in Frage stellen, und wenn es um Essen geht, ihnen ihre Mahlzeiten geben, wenn sie Hunger habe. Da konnte auch jemand sein, der die Tag- Nachtgleiche umdrehte, also musste man dem eben folgen. Aber es ist weniger aufwändig als es klingt, denn das tun nur sehr wenige Menschen und auch in der Nacht ist ja immer ein Pfleger präsent.

In Stuttgart hat mich ein Heimleiter gefragt, ob es sich denn lohne, für alte Menschen gesund zu kochen. Das war eine der schlimmsten, aber auch wichtigsten Fragen, die mir je gestellt wurden, eine Frage, die deutlich macht, ob die Profitmaximierung wichtig ist oder die Lebensqualität. Zum Schluss noch eine Geschichte: Als ich interimsmäßig wieder mal als Küchenchef tätig war, gab es ein Ehepaar, sie war im Rollstuhl und er hing am Tropf, und er reagierte eines Tages sehr heftig auf das Frühstücksbüffet: Er wolle das nicht mehr essen, er wolle etwas anderes, nämlich Pommes mit Rotweiß, also Ketchup und Maionaisse zum Frühstück. Sofort ging ich in die Küche und hab ihm die Pommes gemacht, genauso wie er sie wollte, hier und jetzt. Er hat sie mit großem Genuss verspeist und es war gerade richtig, denn zu Mittag war er tot. Diese Metapher sagt einfach, wie wichtig es ist, nicht alles dem Plansoll zu opfern. Sie haben mit Ihrem „Smoothfood“ eine ganz spezielle Nahrung für Demenzkranke entwickelt? Meine pürierte Kost habe ich bereits 1989 entwickelt und in Seminaren angeboten, aber damals hat das niemanden interessiert. Jetzt und heute, wo man auch weiß, was Schluckstörungen bei Demenzkranken anrichten können, ist pürierte und aufgeschäumte Kost wichtig und wertvoll, und genau das ist Smoothfood. Ich hatte mich auch mit Molekularküche beschäftigt und so ist das nach und nach entstanden; gemeinsam mit einem Kollegen arbeite ich daran, das auch industriell herzustellen, denn es ist ein aufwändiges Verfahren. Aber sollen alte und kranke Menschen keinen Salat und kein Gemüse oder Obst essen können, nur weil es zu mühsam ist, es ihnen zu verabreichen? Auf diesem Gebiet können wir noch viel tun. Danke für das Gespräch! Christine Helfer

Wie steht es um die Esskultur jetzt und heute in den Alten- und Pflegeheimen, was sehen Sie wenn Sie als Berater dorthin kommen? Ich bin seit den 1980er Jahren auf dem Weg und versuche, Leute zu schulen. Wenn ich sehe, was in den Küchen los ist, bin ich wirklich erschrocken, dass alles immer noch so zäh abläuft und dass so wenig passiert ist. Alle geben immer ihre Lippenbekenntnisse ab, wie wichtig es sei, dass die Heimbewohner gut essen könnten, dass Qualität zählte, aber wenn ich dann sehe, was wirklich gekocht wird, ohje! Ich wiederhole: Essen zubereiten, Kochen ist Wertschätzung für diejenigen für die ich das tue, egal ob ich für meine Frau und Kinder koche oder für 200 Heimbewohner. Im Gegenteil, wenn ich als Koch eine gute feste Anstellung habe, muss es mir doch ein Anliegen sein, kreativ und erfinderisch in meinem Beruf zu bleiben, gerade wenn ich für so viele Leute koche.

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Himbeer-Energietrink (1100g) 250 g 300 g 50 g 150 g 150 g 150 g

Mascarpone Himbeeren Honig Sahne Rahmquark Mineralwasser (nach Bedarf) Prise Salz

Zubereitung Alle Zutaten mixen


Die Experten medizininfo

Dr. Karl Lintner Hausarzt in Klausen

Inhalieren will gelernt sein Das richtige Inhaliergerät, eine gute Einweisung in die Inhalationstechnik und eine regelmäßige Überprüfung machen die Inhalationstherapie erfolgreich und preiswert. Die Auswahl des geeigneten Inhaliergerätes und die Einfachheit der Therapie entscheiden mehr über den Erfolg als die Substanz selbst. Körperliche und/oder mentale Einschränkungen des Patienten müssen dabei unbedingt berücksichtigt werden. Grundsätzlich haben ein

einziger Typ eines Inhalations­ gerätes auch bei Verabreichung von mehreren Medikamenten und eine geringe Zahl von Anwendungen pro Tag entscheidende Vorteile, wenn es gilt, die Inhalationstechnik zu verbessern und die Adhärenz zu steigern. Das einzig richtige Inhalier Gerät gibt es nicht. Die leichte Handhabung, wenige Schritte für die Vor­ bereitung, die Art der Medikamentenfreisetzung sowie das Dosis Zählwerk können Qualitätsmerkmale für ein gutes Gerät sein. Bei Dosier-Aerosolen soll die Inhalation langsam über ca. 3 Sekunden, bei Trockenpulver-Inhalierern möglichst schnell, kräftig und tief erfolgen. Noch wichtiger als das Gerät selbst aber sind eine gute Einweisung durch Arzt, Apotheker oder Krankenpflegerin und die laufende Kontrolle der richtigen Anwendung. Die Patienten sollten deshalb bei jedem Arztbesuch ihr Gerät mitnehmen und sich die Richtigkeit der

durchgeführten Inhalation vom Arzt bestätigen lassen. Broschüren, in denen die Inhalation erklärt wird, können nützlich sein. Wenn trotz der verordneten Inhalationstherapie die Beschwerden des Patienten gleich bleiben und der objektiv klinische Zustand sich nicht bessert, muss vor einer evtl. Ausweitung der Therapie immer die Kontrolle der Inhalationstechnik durchgeführt werden. Sollte der Patient ohne Wissen des Arztes ein technisch anderes Gerät vom Apotheker ausgehändigt bekommen haben oder bestehen andere Zweifel, ist eine Rücksprache mit dem eigenen unbedingt sinnvoll und notwendig. Wichtig: Das Medikament muss dort ankommen, wo es auch wirken soll!

rechtsforum

RA Dr. Kathrin Platter der Rechtskanzlei PMAB in Bozen

Darlehen auf Lebenszeit Wer über 60 Jahre alt ist und Eigentümer einer Liegenschaft, kann gemäß G.D. Nr. 203/2005, ajouriert mit Gesetz Nr. 44/2015 und ergänzt mit Dekret Nr. 226/2015, eine Finanzierung von mittel- oder langfristiger Dauer bei einer Bank beantragen. Die Bank trägt im Gegenzug, eine Hypothek zu ihren Gunsten, auf die Liegenschaft des Antragstellers ein: der Darlehens­ betrag samt Zinsen wird erst zum Todeszeitpunkt des Darlehensnehmers zurückerstattet.

Älteren Menschen wird mit diesem Darlehen die Möglichkeit geboten, Liquidität in der Höhe von 15% bis 55% des Marktwertes ihrer Liegenschaft zu erwerben: der jeweilige Prozentsatz hängt vom Lebensalter des Antragstellers ab und steigt mit fortschreitendem Alter. Im Unterschied zu einem üblichen Darlehen, muss dieses nicht in Raten, sondern erst zum Todes­ zeitpunkt des Darlehensnehmers zurückbezahlt werden. Letztendlich lastet die Darlehensschuld demnach auf der Erbmasse bzw. eventuell auf den Erben. Verzichten diese auf die Annahme der Erbschaft oder sind sie nicht in der Lage das Darlehen samt Zinsen zurückzubezahlen, wird die Liegenschaft verkauft: die Bank behält sich die geschuldeten Beträge zurück, während die Erben Anspruch auf den eventuell realisierten Mehrerlös haben. Der Dar­ lehensnehmer kann aber auch vereinbaren, die Zinsen und Spesen bereits während seiner Lebenszeit in Raten zurückzubezahlen.

Zum Schutz des Darlehensnehmers ist im Dekret Nr. 226/2015 vorgesehen, dass dem Vertrag Informationen zum Tilgunsplan beigelegt werden müssen, aus welchen der jährliche Kapital- und Zinsbetrag hervorgeht. Unter anderem muss das Kreditinstitut dem Darlehensnehmer in periodischen Abständen, eine detaillierte Aufstellung des finanzierten Kapitals sowie der zurückzuerstattenden Beträge übermitteln. Das Dekret regelt auch die Fälle – abgesehen vom Ableben des Darlehensnehmers – in denen das Darlehen samt Zinsen und Spesen unmittelbar zurückverlangt werden kann. Dies ist u.a. dann der Fall, wenn das Eigentum übertragen oder Nutzung –und Sicherungsrechte an der hypothekarisch belasteten Liegenschaft begründet werden, oder wenn Dritte – ausgenommen die Familienangehörigen des Dar­ lehensnehmers – ihren Wohnsitz in die Liegenschaft verlegen.

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Im Profil

Ein Leben in der Küche Anna und Maria sind Schwestern: Maria wird im Oktober 107 Jahre, Anna ist 96 Jahre alt. Maria (rechts im Bild), die ehemalige Köchin eines Großbauernhofes, geht täglich zum Kaffee trinken ins Dorf.

Der gemütliche Plausch im Dorfgasthaus ist ein Fixtermin für sie, dem sie bei Wind und Wetter nachgeht – und der Wind pfeift häufig durch die Straßen und Gassen von Latsch. Wenn sie heimkommt, kontrolliert sie die Tätigkeiten ihrer Schwester Anna im Haushalt. Die beiden teilen sich seit 2007 eine 2-Zimmer-Wohnung im Nebengebäude des Alten- und Pflegeheim Latsch. Anna und Maria Rechenmacher führen ihren kleinen Haushalt so Mal ist eine Pfanne nicht am richtigen Ort oder der selbständig wie möglich Radio läuft, obwohl Anna sich schon längst für ihr Nachmittagsschläfchen zurückgezogen hat. „Das richtige Gewürz ist wichtig,“ sagt die Köchin, Die beiden sind selten allein: Oft kommen die Uren„ich hab’ immer gerne gekocht und einmal als man keln, Großneffen oder Töchter zu Besuch. Vor seinem mich fragte, ob ich denn einen Freund habe, hab’ ich Tod kam einmal die Woche der Bruder zum Karten­ gesagt, mein Freund ist der Herd; da haben sie mich spielen. Seit Herbst werden sie von einer Haushaltswohl ausgelacht!“ hilfe unterstützt und Annas Tochter macht den Einkauf: Ansonsten versorgen sich die Beiden allein. Und „Mein Freund ist der Herd!“ obwohl sie in der Gestaltung ihres Tagesablaufes frei sind, kehren sie fast täglich im Haupthaus ein: um sich Gekocht habe sie immer bei Bauern, nie bei den mit Freunden und Bekannten zu Treffen oder um an „Hearischen“, auch sei sie nicht viel herumgekommen, einem der Angebote teilzunehmen. immer in Südtirol geblieben. Ihre schönste Zeit waren die Sommer, sagt sie, da habe sie auf der Alm gekocht, „Selbstständig zu bleiben, soweit es geht, und sogar Urlaub gemacht. Mit 65 Jahren ist sie dann ist den beiden Damen ein großes Anliegen.“ gemeinsam mit der Schwester in eine Wohnung gezoMaria Rechenmacher wurde 7. Oktober 1909 im Stein- gen und lebt seitdem zufrieden im eigenen Haushalt. Das Kochen funktioniere nicht mehr so gut, weil ihre hof in Tarsch als Älteste von 8 Kindern geboren. Sie ist in Tarsch aufgewachsen, hat bis zum 12. Lebensjahr die Augen nicht mehr mitmachten, dafür schmeckt sie die Fleischsuppe immer noch selber ab. „Wobei das Essen österreichische Schule besucht und hatte strenge Lehheute mehr gesalzen ist als früher; es war wohl auch rer. Danach war sie dann „Groß-Dirn“ zu Hause: Die einfacher, aber gesünder, weil alle Zutaten vom Hof schönste Zeit für sie, obwohl überall die Not herrschte. kamen. An die Gerstsuppe die es jeden Abend gab Hinaus in die Welt ging sie dann als Köchin, zuerst kann ich mich gut erinnern, und auch an den Erdäpfellernend im Johanneum in Dorf Tirol und dann in verriebler!.“ schiedenen Haushalten. Zu einem Großbauerrn nach Versäumt habe sie nichts, sagt Frau Maria, das viele Tschirland rief man sie, weil die Bäuerin zu alt war, Arbeiten hat ihr getaugt und auch die Gesundheit habe um selbst zu kochen und auch, weil es zu viele Mäuler stets mitgemacht. Dass sie machen konnte, was sie zu stopfen galt. Da kamen schon einmal an die 48 Tagwollte, darauf ist sie heute noch stolz. werker am Mittagstisch zusammen, wenn das Korn Iris Cagalli und Christine Helfer geschnitten wurde. Die Küche war einfach und gab her, was man selbst anbaute: Weizen, Mais, Schwarzplent… aber natürlich wusste Frau Maria auch um die Verfeinerungsmöglichkeiten, das Würzen mit Zimt, Nelken­ pulver und Küchenkräutern, auch die Milz für die Milzschnitten bestellte man extra beim Metzger.

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Aus den Verbänden

Der neue BFA-Vorstand mit Marco Maffeis, Beatrix Kaserer, Jürgen Pircher, Iris Cagalli, Herbert Watschinger und Erich Schmuck

BFA

Neuwahlen bei der Berufs­ gemeinschaft der Führungskräfte der stationären Altenbetreuung Bei der ersten konstituierenden Sitzung des neuen Vorstands der BFA im März 2016 wählte der neuen Vorstand einstimmig folgende Funktionen aus den eigenen Reihen: Beatrix Kaserer, Vorsitzende, EDE Vorstandsmitglied, VdS Vorstandsmitglied, Direktorin der Stiftung Lorenzerhof Lana – ÖBPB „Ich arbeite gerne und das bereits seit 1995 im Lorenzerhof. Ich bin über­ zeugt, dass die stationäre Betreuung in Südtirol sich gerade deshalb hervor­ hebt, dass wir im Netz arbeiten und gemeinsam ständig weiterentwickeln und verbessern. Bewirken möchte ich, dass es uns weiterhin gelingt, so gut zusammen zu arbeiten wie bisher und dass wir durch unser Wissen und unse­ ren Weitblick es schaffen die Alten­ betreuung in Südtirol zu beeinflussen um den Bedürfnissen der Gesellschaft das zu bieten was gebraucht wird.“

Marco Maffeis, stellvertretender Vorsitzender, Direttore „Santo Spirito“ Bressanone – APSP “Credo nel mio lavoro perchè sono convinto che solidarietà e diritti sociali abbiano ancora senso. Parafrasando Enrico Berlinguer, sono convinto che questo mondo debba essere messo al servizio dell’uomo, del suo benessere e della sua felicità e che l’impegno per questo obiettivo possa riempire degnamente una vita.” Herbert Watschinger, Schriftführer, VdS Vorstandsmitglied, Direktor „Stiftung Hans Messerschmied Innichen – ÖBPB“ „Ein Optimist ist ein Mensch, der die Dinge nicht so tragisch nimmt, wie sie sind. Mit diesem Motto von Karl Valentin möchte ich meine dritte Periode im Vorstand des BFA begin­ nen und mich aktiv an der Weiterent­ wicklung der stationären Altenarbeit in Südtirol beteiligen.“ Jürgen Pircher, Kassier, Direktor des Seniorenheims Partschins Johann Nepomuk Schöpf – ÖBPB „Seit 2012 arbeite ich für das Senioren­ heim Partschins, von meinen Kollegin­ nen und Kollegen aus dem BFA habe ich in den letzten, meinen ersten Berufsjahren als Direktor, sehr viel Unterstützung erhalten, dies möchte ich durch meinen Einsatz im Vorstand des BFA an meine Kolleginnen und Kollegen zurückgeben. Denn: ‚Es ist nicht genug, zu wissen, man muss

es auch anwenden; es ist nicht genug, zu wollen, man muss es auch tun.‘ Johann Wolfgang von Goethe“ Erich Schmuck, Redaktionskomitee im VdS, Direktor der Stiftung Martinsheim Kastelruth – ÖBPB „Seit 2003 arbeite ich fürs Martins­ heim. Vorher war ich Schulsekretär und Arbeitnehmer-Geschäftsführer. Spät, aber doch will ich zurückgeben, was ich von BFA und Kollegen erhal­ ten habe: Hilfe und Unterstützung. Wir sind gewachsen und zusammen­ gerückt. Euch jetzt große Versprechun­ gen zu machen wäre töricht. Nur so viel: Ich werde helfen und mitarbei­ ten.“ Iris Cagalli steht Erich Schmuck weiterhin für die Verfassung der Artikel und Moderationen zur Seite und Stephan Rinner bringt sich künftig als Rechnungsrevisor an der Seite des Kassiers Jürgen Pircher ein. Beatrix Kaserer und Herbert Watschinger wurden in der Voll­ versammlung des VdS satzungsgemäß als VertreterInnen der Direk­ torInnen in den Vorstand gewählt. Helmut Pranter steht den beiden weiterhin beratend zur Seite. Iris Cagalli für den Vorstand der BFA

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Aus den Verbänden

Der neu gewählte Ausschuss (v. l. n. r.): Karl Polig, Rosmarie Pamer, Norbert Bertignoll, Beatrix Kaserer, Herbert Watschinger, Martina Ladurner und Moritz Schwienbacher

VdS

Generalver­ sammlung auf Schloss Prösels Auf Schloss Prösels in Völs am Schlern fand die Generalversammlung des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols (VdS) statt. Die Mitgliedsorganisationen wählten den 7-köpfigen Verbandsausschuss neu. Zwei der scheidenden Ausschussmitglieder wurden bestätigt: der scheidende Präsident Norbert Bertignoll (Neumarkt) und Beatrix Kaserer (Lorenzerhof Lana). Als neue Mitglieder wurden Moritz Schwienbacher (St. Walburg/Ulten),

Martina Ladurner (Algund), Karl Polig (Bezirksgemeinschaft Wipptal), Rosmarie Pamer (Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt) sowie Herbert Watschinger (Innichen) gewählt. Der Direktor des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols, Oswald Mair, blickte auf fünf aufregende Jahre zurück. Er erinnerte in seiner Rede an die wichtigsten Themen: „Der Auf- und Ausbau des Netzwerkes in der Seniorenarbeit mit den Systempartnern war in den vergangenen Jahren eines der dominierenden Themen: Ein Ergebnis, das sich sehen lässt, ist die Anlaufstelle für Pflege- und Betreuung.“ Maßgeblich geprägt wurden die vergangen Jahre auch von der Qualitätsentwicklung der Heime. Mit-

hilfe der vom VdS lancierten Projekte – Qualitätsinitiative und Qualitätssiegel RQA Südtirol – verbesserten die Seniorenwohnheime konstant ihre Dienste. Bei dieser Gelegenheit übergab der VdS vier Heimen die Plakette zum Qualitätssiegel RQA Südtirol: der Stiftung Seniorenwohnheim Lajen, der Stiftung Martinsheim Kastelruth, der Stiftung Pilsenhof Terlan und dem Alten- und Pflegeheim St. Anna in Tramin. Alle vier Einrichtungen haben sich einem intensiven Zerti­ fizierungsprozess unterzogen und dabei einen ausgezeichneten Dienst nachgewiesen. Das Qualitätssiegel RQA Südtirol ist für drei Jahre gültig. Bereits 20 Heime können sich stolze Besitzer des Siegels nennen. Abgesehen von diesen spezifischen

4 Heimen wurde das Qualitätssiegel RQA verliehen: Stiftung Seniorenwohnheim Lajen, Stiftung Martinsheim Kastelruth, Stiftung Pilsenhof Terlan und dem Alten- und Pflegeheim St. Anna in Tramin

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Aus den Verbänden

Projekten widmet sich der VdS den Verhandlungen der Kollektivverträge, der Beratung der Mitglieder, dem Weiterbildungsangebot, der Verwaltung des Mutterschaftsfonds und der Öffentlichkeitsarbeit. Die Mitglieder zeigten sich zufrieden und genehmigten das Tätigkeitsprogramm 2016. Auch in diesem Jahr wird der VdS in zahlreichen Arbeitsgruppen mitwirken: Einheitsbetrag und besondere Betreuungsformen, territoriale Anlaufstelle, ärztliche Betreuung in den Seniorenwohnheimen, Fachgruppe Personal, Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung und viele mehr. Außerdem werden im Laufe des Jahres mehrere Treffen mit Systempartnern stattfinden, unter anderem mit verschiedenen Abteilungen des Landes, dem Sanitätsbetrieb, der Region, dem Südtiroler Gemeindenverband, den Landesfachschulen für soziale Berufe und der Euregio. Präsident und Vizepräsident des Verbandes werden bei der konstituierenden Sitzung, Anfang Mai, aus den Reihen der Ausschussmitglieder gewählt. Der neu gewählte Verbandsausschuss bleibt fünf Jahre im Amt. Weiters wurden bei der Generalversammlung das Schiedsgericht und die Rechnungsprüfer des Verbandes neu gewählt. Die neuen Vertreter des Schiedsgerichts sind Cristina Gianotti (Bruneck), Franz Angerer (Riffian/St. Martin in Passeier) und Peter Ganterer (Tisens). Als Rechnungsprüfer wurden Josef Lanz und Peter Winkler bestimmt. „Der neue Ausschuss wird sicherlich mit Einsatz und Begeisterung die wichtigen Themen der Seniorenbetreuung verfolgen“, erklärte Bertignoll, scheidender Präsident und wiedergewähltes Ausschussmitglied. „Eine der Herausforderungen der nächsten Jahre wird sicher die Digitalisierung werden. Insbesondere sehr kleine Strukturen leiden unter dem ständig wachsenden Bürokratieaufwand. Wir im Verband werden unser Möglichstes tun, um unsere Mitglieder zu unterstützen. Auch der Ausbau von verschiedensten Betreuungsformen für Senioren, hat für die Zukunft Priorität.“ Jessica Pigneter VdS

Präsident Norbert Bertignoll und der neu gewählte Vizepräsident Moritz Schwienbacher

Bertignoll/ Schwienbacher heißt die Führungsspitze im VdS Im Rahmen der Generalversammlung des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols (VdS) fanden am 21. April die Neuwahlen des Verbandsausschusses statt. Gewählt wurden: Norbert Bertignoll (Griesfeld Neumark), Beatrix Kaserer (Lorenzerhof Lana), Martina Ladurner (Algund), Rosmarie Pamer (Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt), Karl Polig (Bezirks­ gemeinschaft Wipptal), Moritz Schwienbacher (St. Walburg/Ulten) und Herbert Watschinger (Innichen).

Der neu gewählte Ausschuss traf sich am 10. Mai 2016 zur konstituierenden Sitzung. Norbert Bertignoll wurde einstimmig als Verbandspräsident bestätigt. Moritz Schwienbacher wurde zum Vize­ präsident gewählt. Nach einem Einführungsjahr werden die Rollen getauscht: Schwienbacher übernimmt das Amt des Präsidenten und Bertignoll jenes des Vizeprä­ sidenten. Bertignoll und Schwienbacher freuen sich über den breiten Konsens im Ausschuss. „Dieses Wahl­ ergebnis ist ein Garant dafür, dass die Verbandstätigkeit konstant weitergeführt werden kann“, so Präsident Bertignoll zum Ausgang der Wahlen. „Ganz im Sinne des Verbandes wird damit ein harmonischer Übergang der Führungsspitze ermöglicht.“ Der neu gewählte Ausschuss bleibt fünf Jahre im Amt. Jessica Pigneter VdS

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Aus den Verbänden

Mitarbeiter­ austausch stärkt Euregio-Netzwerk der Seniorenwohnheime Am Sitz des Gemeinsamen Büros der Europaregion in der EURAC in Bozen haben sich im April 2016 die Mitglieder des Euregio-Netzwerkes der Seniorenwohnheime getroffen, um den gegenseitigen Austausch von qualifizierten Mitarbeitern in insgesamt zehn beispielhaften Strukturen in Tirol, Südtirol und Trentino in den Monaten März und April Resumee passieren zu lassen. Die grenzüberschreitende Initiative ist das Ergebnis der langjährigen, erfolgreichen Zusammenarbeit der Seniorenwohnheime in der Europaregion. Vom Euregio-Netzwerk profitieren der Verband der Seniorenwohnheime Südtirols, die ARGE Tiroler Altenheime und der Tren­ tiner Verband UPIPA. Vorrangiges Ziel des Mitarbeiteraustausches innerhalb der EuregioSeniorenwohnheime war es, voneinander zu lernen in punkto Organisationsmanagement, Qua­ litätsverbesserung und Kunden­ betreuung. Die am Austausch beteiligten 23 Mitarbeiter der Seniorenwohnheime aus den drei Ländern der Europaregion haben

Die Vernetzung der Seniorenwohnheime in der Europaregion trägt Früchte

zusammen mit den Mitgliedern der Euregio-Arbeitsgruppe über ihre Eindrücke und Erfahrungen im grenzüberschreitenden Praktikum berichtet. Unter ihnen befanden sich Krankenpfleger, Pflegehelfer, Sozialbetreuer, Pflegedienstleiter und Heimleiter. Stellvertretend für die drei Seniorenheim-Verbände der Europaregion unterstrich Norbert Bertignoll, Präsident des Verbands der Seniorenwohnheime Südtirol: „Der grenzüberschreitende Mitarbeiteraustausch zwischen Südtirol, Tirol und Trentino hat zu sehr vielen positiven Erfahrungen und Erkenntnissen geführt, die wir nun zum Ziele der ständigen qualitativen Verbesserung der Dienstleistungen unserer Heimbewohner in den

Die Bewertungen sollen in die stetige Qualitätsverbesserung zum Wohle der Kunden der Seniorenwohnheime einfließen

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Seniorenwohnheime der Europa­ region implementieren wollen”. Das positive Klima in den Arbeitsgruppen bestätigt, dass das Ziel erreicht wurde. Folgende Strukturen zur Seniorenbetreuung haben am Austausch von Fachpersonal teilgenommen: Zirl, Reutte und Haiming und Ötz in Tirol, St. Walburg/Ulten, St. Ulrich/ Gröden, Leifers, Brixen und Klausen in Südtirol sowie Levico im Trentino. Erfahrungsaustausch, Knowhow-Transfer im Umgang mit der Pflege und Betreuung älterer Menschen und stetige Qualitätsverbesserung stehen auch weiterhin im Mittelpunkt des Euregio-Netzwerkes der Seniorenwohnheime. Umso mehr werden die Analyse, Evaluation und die Rückschlüsse aus dem grenzüberschreitenden Mitarbeiteraustausch beim kommenden 7. Symposiums am 9. November in Innsbruck auf der Agenda stehen. Diese Erfahrungen sollen anderen zu Gute kommen, wie Carola Moser Platter von der ARGE Tiroler Altenheime während der Abschlussveranstaltung betonte. Die Austauscherfahrungen wurden vom Euregio Team dokumentiert in Form eines kurzen Films, der im Rahmen des Symposiums im Herbst präsentiert werden soll. Auf Grund des Erfolgs der Initiative soll der Mitarbeiteraustausch künftig auf weitere Berufsgruppen im Bereich Pflege ausgeweitet werden. EVTZ Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino


Aus den Heimen

lich im Sarner Dialekt zu erzählen begann. Begleitet wurde sie von ihrer Tochter Katharina und ihrem Enkel Mattia. Als Tochter einer vielköpfigen Bauernfamilie beschloss Klara Thaler selbstbewusst, einen anderen Weg zu gehen als viele junge Frauen: Ohne Unterstützung holte sie die Mittelschule nach und wurde Hebamme. Bescheiden schilderte Klara Thaler die schwierige Zeit der Ausbildung in Padua Anfang der 1950er-Jahre und ihren entbehrungsreichen Alltag, der von harter Arbeit geprägt war. Sie legte weite Wege zurück, bei jeder Tages- und Nachtzeit, um immer rechtzeitig zu den gebärenden Frauen zu kommen. Dabei hatte auch sie es nicht

leicht. Als berufstätige Frau begegneten ihr die Sarner mit Argwohn – vor allem, weil Klara eben nicht den Mund hielt. Sie wehrte sich gegen die Männer, die sonst die Zügel in der Hand hielten und stand ein für die Frauen, die sie betreute. Dabei gab es auch für ihre eigene Familie viele Entbehrungen, erzählte die Tochter, weil die Mutter einfach viel und oft von zu Hause weg war. Die freudigen, aber auch die leid­ vollen Momente, an denen sie als Hebamme teilhaben durfte, lassen sie ehrfürchtig auf ein bewegtes Leben zurückblicken, das von Gottvertrauen und Bescheidenheit geprägt war. Wenn man bedenkt, unter welchen Umständen Klara Thaler gearbeitet und auch gelebt hat, kann man einfach nur großen Respekt haben. Klaras Erzählungen wurden von Anita Runggaldier, die selbst Hebamme ist, aufgenommen und als Buch im Raetia-Verlag veröffentlicht. Ergänzt werden sie durch die Geschichten von fünf Sarner Frauen, die beschreiben, wie sie Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett in einer von Männern dominierten Gesellschaft erlebt haben. Bruna Obrist Tagesgestaltung

5 Jahren das Lokal im Altersheim führen. Gleichzeitig betonte sie, dass mit wenigen Ausnahmen, alle Freiwilligen bereits von Anfang an dabei sind, sich die Gruppe auf neue Mitglieder freuen würde.

Gemeinsam feierten alle zusammen mit den Bewohnern das Fest und bedankten sich für die kleine Aufmerksamkeit, die der Förderverein den Freiwilligen zukommen ließ. Altersheim St. Barbara

Die anschaulichen Erzählungen der Sarner Hebamme Klara Thaler (erste von rechts, neben Tagesgestalterin Bruna Obrist) beeindruckten Heimbewohner und Mitarbeiter gleichermaßen.

Seniorenwohnheim Terlan

Hebamme Klara zu Besuch im „Pilsenhof“ Ende März war die Sarner Hebamme Klara Thaler im Seniorenwohnheim von Terlan zu Gast und erzählte den interessierten Heimbewohnern aus ihrem ereignisreichen Berufs- und Familienleben. Die heute 90-jährige Klara Thaler ist die letzte Hausgeburtshebamme des Sarntals. Nach wie vor ist sie eine kraftvolle Frau, die gleich von sich aus sehr lebendig und anschau-

Altenheim St. Barbara Passeier

5 Jahre Café Barbara Ein schönes Fest fand kürzlich statt, zu dem die Vize-Präsidentin Gaby Ploner Driever ins Altersheim St. Barbara eingeladen hatte. Das hauseigene Café-Lokal feiert seinen fünften Geburtstag. An diesem Tag dankte der Bürgermeister von St. Leonhard, Konrad Pfitscher und der Präsident des Konsortiums Seniorendienste Passeier, Ulrich Königsrainer Frau Gaby Ploner Driever für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Organisation des hauseigenen Cafés, das von Sonntag bis Freitag von 14.00 – 17.00 Uhr geöffnet ist. Gaby bedankte sich bei den Ehrengästen, aber vor allem bei den vielen ehrenamtlichen Damen, die seit

BM Pfitscher Konrad, Vize-Präsidentin Ploner Driever Gaby, Präsident Königsrainer Ulrich

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Aus den Heimen

Seniorenwohnheim Lajen

Spiele einmal selbst gemacht Spiele müssen nicht immer gekauft werden, dies kann man auch mit etwas Phantasie und Kreativität selbst gestalten.

„Fochazn“ formen ist eine Kunst

Seniorenwohnheim Kaltern

In der Osterbäckerei Backen ist ein Handwerk, und ein anspruchsvolles noch dazu! Das haben wir bei der traditionellen Herstellung von Germgebäck für Ostern festgestellt. Für diesen besonderen Anlass haben wir uns professionelle Unterstützung geholt. Am 10. März waren vier ehemalige Bäcker bei uns zu Besuch: Albert Stürz, Erich Gallmetzer, Theo Zugall und Siegfried Jaitner. Zusammen mit den Heimbewohnern haben sie den ganzen Vormittag Teig für die

Die Bäcker-Truppe kann zufrieden sein!

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„Fochazn“ geknetet und gerollt. Der Aufenthaltsraum war eine einzige große Backstube. Als es daran ging, die Hasen und Hennen zu formen, mussten wir das Feld den Profis überlassen. So schnell wie die Bäcker mit geübten Händen gearbeitet haben, konnten wir gar nicht schauen! Einige von uns haben sich aber doch daran versucht, und das Ergebnis ist sogar recht gut gelungen! Als der Vormittag um war, konnten wir stolz auf 45 goldbraun gebackene Zöpfe und „Fochazn“ blicken. Sie haben so verführerisch gerochen, dass wir ein paar davon schon zum Nachmittagskaffee verkostet haben! Lisa Pfitscher Seniorenwohnheim ÖBPB Kaltern

Im Gespräch mit den Heimbewohnern erzählte uns eine Bewohnerin, dass sie und ihre zahlreichen Geschwister im Winter gemeinsam Themenspiele selbst ausgedacht und gespielt haben. Diese Idee hat den anderen Senioren und mir als Freizeitgestalterin so gut gefallen, dass wir sofort beschlossen haben unser eigenes Spiel zu gestalten. Gemeinsam haben wir verschiedenste Themen gesammelt und sechs davon ausgesucht z.B. Bauernhof, Kirche, Garten, Haus und Berufe. Anschließend haben wir zu diesen sechs Themen je 20 Begriffe gesammelt, z.B. Thema Kirche: Beichtstuhl, Sakristei, Pfarrer usw. Den Themen wurde eine Nummer von eins bis sechs zugeordnet, weiteres wurden Themen und die dazugehörigen Begriffe leserlich auf ein Blatt Papier geschrieben und plastifiziert. Für dieses Spiel braucht es noch einen Würfel und schon kann es losgehen. Spielregeln: 1. Themen werden auf dem Tisch nach Nummern aufgelegt. 2. Jeder Mitspieler kann sich zehn Begriffskärtchen ziehen. Diese werden dann vor jedem Spieler offen aufgelegt. 3. Ein Spieler beginnt zu würfeln, die gewürfelte Zahl entspricht einem der Themenbereiche z.B. Bauernhof Nr. 1, Kirche Nr. 2 usw. Dieser Spieler schaut in seinem Begriffskärtchen nach ob er etwas Passendes dabei hat und legt dieses zum passenden Thema. Wenn er kein passendes Kärtchen hat, sagt der Spieler weiter und der Nächste kann würfeln und sein Glück versuchen. 4. Das Spiel geht so lange bis alle gezogenen Begriffskärtchen den Themen zugeordnet sind.


Aus den Heimen

5. Derjenige, der als erstes alle Kärtchen zugeordnet hat, ist der Gewinner. Es wird jedoch bist zum letzten Begriffskärtchen weitergespielt. Dieses Spiel ist bei den Heimbewohnern so gut angekommen, dass wir schon ein zweites Spiel mit anderen Themen und Begriffen ausgearbeitet haben. Lustig war, das einer Spielerin sofort beim ersten Spiel aufgefallen ist, dass sie den Pfarrer nicht nur zum Thema Kirche, sondern auch zum Thema Berufe zuordnen kann. Dieses Spiel ist nicht nur unterhaltsam, sondern es fördert auch die Zusammengehörigkeit und ist gleichzeitig Gedächtnistraining, aber auch das Aufleben der Kindheitserinnerungen. Am meisten freuten sich die Bewohner aber darüber, dass sie trotz ihres hohen Alters in der Lage waren mit etwas Unterstützung dieses Spiel selbst zu erarbeiten. Wir würden uns freuen, wenn auch andere Senioren genauso viel Freude und Spaß beim Spielen haben, wie wir im Seniorenwohnheim Lajen. Silvia Höpperger Freizeitgestalterin im Seniorenwohnheim Lajen

Spielend vergeht die Zeit!

Bürgermeister Paul Rösch gratuliert der Jubilarin

Senioren und Pflegeresidenz Martinsbrunn

Frau Bice Pazzaglia wurde 103 Jahre Am 2. März 2016 konnte Bice Pazzaglia bei guter Gesundheit ihren 103. Geburtstag feiern. Frau Pazzaglia lebt seit 2014 in Martinsbrunn und kann mit Stolz auf ein langes, arbeitsreiches und von Liebe für die Ihren erfülltes Leben zurückblicken.

Für die Jubilarin hatten die Mitarbeiter eine Festtafel gedeckt. Bei Kaffee und Kuchen wurden alte italienische Lieder gesungen: genau so, wie es Frau Pazzaglia liebt. Selbst, mit 103 Jahren, singt sie immer noch gerne für ihre Mitbewohner manch bekanntes Lied. Mit ihrer zahlreichen Familie waren auch sämtliche Bewohner und natürlich auch viele Mitarbeiter der Senioren und Pflegeresidenz zum Gratulieren gekommen. Die Provinzial-Oberin der Barmherzigen Schwestern Schwester Dr. Elisabeth Pfattner überreichte der Jubilarin symbolisch eine Kerze – für viele weitere, zufriedene Jahre. Eine große Geburtstagstorte wurde angeschnitten und gemeinsam mit allen Bewohnern bei Kaffee und Kuchen dieser Geburtstag ausgiebig gefeiert. Alle Anwesenden stimmten gemeinsam ein Geburtstagsständchen an. Frau Pazzaglia zeigte sich sehr bewegt über die musikalischen Glückwünsche. Bürgermeister Paul Rösch kam mit Blumen und gratulierte stellvertretend für die gesamte Stadt Meran. Wir wünschen der rüstigen Jubilarin weiterhin viel Freude und Gesundheit. Alexandra Ganner Assistentin Geschäftsleitung Martinsbrunn

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Aus den Heimen

Frau Plitzner sorgt dafür, dass der Kuchen auch gut aussieht

ÖBPB Innichen

Ein Seniorenwohnheim ohne eigene Küche? … ja das gibt es, in Innichen. Seit der Eröffnung des Hauses vor dreizehn Jahren wird das Essen von der Mensa des Krankenhauses Innichen mit einem Kleinauto ins Haus transportiert. In der kleinen hauseigenen Küche werden nur das Frühstück und die Nachspeisen vorbereitet. Es gibt viele Gründe, wieso das so gemacht wird, doch sehr schade ist, dass die Heimbewohner nicht den Geruch der Gerichte, die vor jeder Mahlzeit den Appetit anregen, wahrnehmen können. Außerdem kann die Krankenhausküche nicht auf alle Wünsche der Heimbewohner eingehen. Seit mehr als einem Jahr gibt es deshalb in unserem Heim eine Kochgruppe. Diese besteht aus einigen Mitarbeitern die sich zum Ziel gesetzt haben, einmal im Monat mit den Heim­ bewohnern gemeinsam ein besonderes Essen zuzubereiten.

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Großes Augenmerk wird dabei auf die Wünsche der Senioren gelegt. Meistens sind dies Gerichte, die sie früher gekocht haben und die von der Krankenhausküche nicht geliefert werden. Außerdem wird je nach Jahreszeit gekocht und vor allem die Sachen aus den hauseigenen Hochbeeten verwendet. Einige Höhepunkte auf dieser Speisekarte waren: „Niggilan“ mit Preiselbeermarmelade, Tirtlan mit Kraut- oder Kartoffel-Topfen-Fülle,

Frau Patzleiner bereitet die Niggilan vor

Omeletten, Leberknödel mit „Ruibenkraut“ und vieles mehr. Das gemeinsame Kochen mit den Senioren findet einmal im Monat an einem Mittwoch statt. Jeden Monat entscheidet ein anderer Wohnbereich mit den Senioren was gekocht werden soll. Und so treffen sich dann die Senioren mit den Angestellten um 10 Uhr im Eingangsbereich. Jeder hilft fleißig mit, damit pünktlich um 11.45 Uhr das Essen (meistens drei Gänge) für die 60 Heimbewohner serviert werden kann. Damit auch allen Lesern noch das Wasser im Mund zusammenläuft: im letzten Monat wurde im Voraus eine Gerstensuppe, als Hauptgericht Hauswurst mit „Erdäpfelplattlan“ und Sauerkraut und als Nachspeise eine Himbeer-Topfencreme zubereitet. Durch diese gemeinsame Aktivität, werden das Zusammenleben im Heim und die Selbstständigkeit der Senioren gefördert. Viele Erinnerungen werden beim Kochen geweckt und natürlich kommt das Lob an die Köche auch nie zu kurz. Christine Tschurtschenthaler Qualitätsbeauftragte SWH ÖBPB Innichen


Aus den Heimen

Einfach und wohlschmeckend wie Korn und Brot soll die Ernährung sein

ÖBPB Martinsheim Kastelruth

„Man ist, was man isst“ Ein altes Sprichwort sagt, dass man ist, was man isst. Und damit liegt dieses Sprichwort absolut im Recht. Richtig ist aber auch der Spruch: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“. Die Kunst ist, das jeweils richtige Maß zu finden. Unsere Essgewohnheiten widerspiegeln, wer und was wir sind. Sie bestimmen unsere Weltanschauung, unsere Werte und unsere Lebenseinstellung. Und da stellt sich die Frage: Welche Ernährung ist fürs Seniorenwohnheim die richtige und was muss dabei berücksichtigt werden? Informationen und Diskussionen um Nahrungsmittel sind unzählig, Anschauungen und wissenschaftliche Beweisführungen, was gesund ist oder nicht, ebenfalls. Mariella Christanell, Qualitätsbeauftragte des Martinsheimes, hat sich in Rahmen ihrer RQA-Projektarbeit an dieses Thema herangewagt, hat mit Köchen, Diätologen und Ärzten gesprochen, Ernährungstipps zusammengetragen und teilweise

an sich selbst erprobt. Sicher ist wohl nur eines: Seniorenwohnheime haben eine ausgewogene Ernährung anzubieten und die richtige Balance zwischen Körper und Geist zu finden. Viele Faktoren, wie mangelnde Bewegung, Trinken, Schwierigkeiten beim Kauen und Vorbelastungen durch Krankheitsbilder sind zu berücksichtigen. Letztlich geht’s beim Essen um die 3 G’s: Geschmack (es soll gut schmecken), Gesundheit (es soll die Ernährungslehre berücksichtigen) und Gewohnheit (es soll den Bewohnergewohnheiten entsprechen). Schon einfache Maßnahmen wirken positiv: Weniger Salz einsetzen, gutes Olivenöl verwenden, Bioprodukte anbieten und die Ernährungspyramide berücksichtigen. Besondere Essenstage einführen (Knödeltag, Fleischtag, vegetarischer Tag, Nudeltag, Fischtag…) und die Erstellung von 6-WochenMenüplänen sind zusätzliche und sinnvolle Ergänzungen. Schritt für Schritt wird sich das Martinsheim den hohen Zielen nähern. Nicht zuletzt versucht das Martinsheim auch, die Menükosten immer genauer zu ermitteln. Dazu wurden eine Zeit lang täglich die Mengen

aller verwendeten Lebensmittel aufgeschrieben. Jetzt soll auch ermittelt werden, wieviel ein Fleischtag im Vergleich zu einem Knödeltag kostet. Über einen großen TV-Monitor sollen im Eingangsbereich Menüpläne und Lebensmittel-Lieferanten vorgestellt werden. Erich Schmuck Direktor ÖBPB Martinsheim Kastelruth

Roggenmischbrot

Rezept von Gottfried Malfertheiner, Chefkoch des Martinsheimes

300 g 200 g 200 g 16 g 1 TL 450 ml 1 TL 1 TL 1 TL 15 g 4 EL 4 EL

Weizenmehl Roggenvollkornmehl Weizenvollkornmehl Hefe Zucker Wasser Fenchel Kümmel Koriander Salz Leinsamen Sesam

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Freizeit

Andrea Gschnitzer und Kinzner Silvia. Altenheim Schloss Moos – Wiesen Pfitsch

Veranstaltungen

BFA >> 14. Österreichischer Führungs­ kräftekongress in der Altenarbeit „Berufung Altenpflege“ in Seefeld Donnerstag, 16. bis Freitag, 17. Juni/Giugno VdS >> Bezirkstreffen – Incontro di comprensorio Eisacktal Wipptal Pustertal Mittwoch, 22 Juni, SWH Sterzing Vipiteno

Mohnkrapfen 8 Portionen Rezept für ca. 70 Stück Zutaten für den Teig: 800 g Weizenmehl 200 g Roggenmehl ¼ lt. Sahne 2 Eier Milch nach Bedarf Salz Füllung: 1,5 kg Äpfel 150 g Mohn feingemahlen 600 g Tschotten (hausgemachter Topfen) 3 EL Sultaninen Zucker nach Bedarf (je nach Süße der Äpfel) 1 TL Zimt 3 EL Rum 1 Pkg Vanillezucker Saft u. geriebene Schale einer Zitrone

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Mehl mit Sahne, Eiern, Milch und Salz zu einem glatten Teig kneten.

>> Seniorenmeisterschaft – Campionato dell’anziano Mittwoch, 31. August, Niederdorf, Villabassa

Die Äpfel schälen, in kleine Würfel schneiden und mit dem gemahlenen Mohn, dem Topfen und den rest­ lichen Zutaten gut vermischen.

>> Tag der Senioren – Giornata Kdell’Anziano A T E RnZ I GE Samstag, 1. Oktober, ISWH n Südtirol I n H RpA A Alto I nAdige En

Zubereitung:

Den Teig dünn ausrollen (runde Form), eine Hälfte mit der Fülle belegen u. mit der anderen Hälfte zudecken, Ränder andrücken und zu Krapfen ausradeln. In heißem Erdnussöl schwimmend ausbacken.

R H T E N NOnE R B S E n T A D EmitLTagessatz­ nOn T >T > Informationstag ngestaltung S E N –AGiornata T nO T TO informativa Acon nelaborazione n A N Z rette U Gnn R KMittwoch, A L I 26. nOktober, E R A T On Bozen Bolzano T n I nP L A T OnB I D A HOnH A R F E >> 7. Euregio Symposium simposio OMittwoch, n N n9.RNovember, E NnTnT NInnsbruck I E R EnE B ENE Rätsel-2 oben Auflösung von Seite 31

GR I F FnB E P P E AnNnE T AnEn I NA S A LnL AK EN T nEnS A K K OnO E S L A nM E T E R n R nn H E I N I nn F nHON I GnV A S E E n B I N OMn L n E M I E N EnUN T E R I nRnHU FnEn I RUS S EnF E RNE Rätsel-2 unten


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buchvorstellung

Freizeit

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smoothfood – 5 Sterne für die Heimküche 15

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von Markus Biedermann, Sandra18 Furer-Fawer, 19 Herbert Thill 20

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Die Zubereitung von Mahlzeiten in geschmeidiger Konsistenz ist auch jenseits von 22 23 Kartoffelbrei mit geringem Mehraufwand möglich. Mit Smoothfood (geschmeidige Kost), einer innovativen Kochtechnik, mit Schluckbe24 können Heimköche Menschen 25 schwerden kulinarisch anspruchsvolle, optisch attraktive und ernährungsphysiologisch hochwertige Mahlzeiten anbieten. 26 Nach einer theoretischen Einführung in das Beschwerdebild der Kau- und Schluckstörungen folgen zahlreiche Modellhafte 27 Rezepte mit vierfarbigen Fotos. 28 Menüpläne zur praktischen Umsetzung in der Heimküche werden vorgestellt. Für Heimköche, HeimleiterInnen, Einrichtungen der Behindertenhilfe, Pflegende in Einrichtungen der Altenpflege, pflegende Angehörige, Kliniken und Krankenhäuser. ISBN 978-3-7841-1975-5

Kreuzworträtsel Kreuzworträtsel Waagerecht: 1 Teil der Aktentasche, 4 Gestalt aus „Rita“, 7 griechischer Buchstabe, 8 Nasenlaut, 9 Betttuch, 11 Straßenjackett für Männer, 13 Nebenfluss des Duero, 15 Längenmaß, 16 dummer, einfältiger Mensch (ugs.), 19 Bienenprodukt, 21 Ziergefäß, 24 zweigliedriger mathematischer Ausdruck, 26 Gesichtsausdruck, 27 deutsche Spielkarte, 28 schuhartige Hornmasse am Tierfuß, 29 Osteuropäer, 30 großer Abstand Senkrecht: 1 Männliche Gans, 2 Eiland, 3 Gesteinsbrocken, 4 Bohle, Träger, 5 Teesorte aus jüngsten Triebspitzen, 6 Gestalt aus „Puntila“ von Dessau, 10 handelnde Form des Zeitworts, 12 Freund (span.), 14 Vorfahrin, 17 Monogamie, 18 Märchenaufführung mit großer Ausstattung, 20 Sahne (süddt.), 22 Lebensjahre, 23 orientalischer Titel, 25 Händewärmer

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weisung, 13 brennungsm 18 Düngemi lateinischer N Staat der US scher Hirsch

Senkrecht: 1 3 einwertige stoffgruppe, tender Grund Fischer- und 14 japanisch 17./18. Jh., rin, 19 tropis Hautöffnung,

Waagerech aus „Rita“, laut, 9 Bettt 13 Nebenflu dummer, ei produkt, 21 matischer A deutsche S am Tierfuß,

Senkrecht: steinsbrock jüngsten Tr von Dessau 12 Freund mie, 18 Mä tung, 20 Sa orientalisch

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Auflösung auf Seite 30

Impressum

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Die Karikatur

Altenbetreuung – Forum der Altenarbeit in Südtirol Zeitschrift des VdS, eingetragen beim Landesgericht Bozen am 6. 4. 1994 Nr. 1/94 – Erscheinungsweise: dreimal jährlich Eigentümer und Herausgeber: Verband der Seniorenwohnheime Südtirols, Kanonikus-M.-Gamper-Straße 10, 39100 Bozen Presserechtlich verantwortlicher Direktor: Norbert Bertignoll Redaktionsleitung: Christine Helfer Redaktionskomitee: Norbert Bertignoll, Oswald Mair, Helmut Pranter, Henriette Annegg, Jessica Pigneter Anzeigenannahme: Verband der Seniorenwohnheime Südtirols

13/06/16 16:06

Grafik und Satz: design.buero, St. Leonhard in Passeier Druck: Alcione, Lavis E‑Mail: altenbetreuung@vds-suedtirol.it Telefon: 0471 323 635 Um die Lesbarkeit unserer Artikel und Berichte zu erleichtern, verwenden wir neutrale Personenbezeichnungen, bzw. ist die weibliche bei der männlichen Bezeichnung mitgemeint.

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Die Seniorenmeisterschaft 2016 findet am 31. August 2016 in Niederdorf statt. Spannend werden nicht nur die Spiele der teilnehmenden Heimbewohner, sondern spannend ausfallen wird auch das Fußballspiel „Seniorenwohnheime gegen Bürgermeister“

Il Campionato degli Anziani 2016 si terrà a Villabassa il 31 agosto 2016. Non sarà solo appassionante la partecipazione ai giochi degli ospiti delle Residenze, bensì anche la partita di calcio tra la selezione Residenze per Anziani e Sindaci.

Besuchen Sie uns auf unserer Homepage www.vds-suedtirol.it Verband der Seniorenwohnheime Südtirols


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