Altenbetreuung 02-2015

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Alten betreuung

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Forum der Altenarbeit in Südtirol Trimestral/e | Jahrgang/Anno xxii, Nr. 2, Juni/Giugno 2015 Poste Italiane Spa | Versand im Postabo./Spedizione in a.p. | 70 % | cns bozen/bolzano

Der Zeit einen Sinn geben Qualitätsbeauftragte 2015

Tommaso Sleiter vice-direttore

Seniorenbetreuung im Netzwerk

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Vorwort  Premessa

Norbert Bertignoll Präsident des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols

Presidente Associazione delle Residenze per Anziani dell’Alto Adige

Liebe Leserinnen und Leser,

Gentili lettrici e lettori,

Der Zeit Sinn geben, ein schöner Vorsatz, aber wie soll ich das umsetzen? In einer Gesprächsrunde sagten einige Heimbewohner folgendes dazu: „Die Zeit ist das Leben. Leben ist ein Geschenk Gottes, Leben gibt die Zeit mit der Familie und mit den Kindern. Die Zeit glücklich zu sein ist wunderschön. Die Zeit gibt uns viel Freude, die wir nützen sollen. Mit unserer Zeit kann man viel bewegen und umsetzen. Mit jedem Jahr in dem wir älter werden, kann uns die Zeit einen anderen Sinn und Bedeutung geben. Sich die notwendige Zeit geben, um hier in unserer Gesellschaft und in der Familie des Heimes sich wohl zu fühlen. Der jüngeren Generation und den Menschen unsere Erfahrung mit der abgelaufenen Zeit schenken und ihnen dies vermitteln. Wir gehören noch nicht zum alten Eisen, sondern wollen die Zeit nutzen, um zu leben und nicht an das Sterben denken.“ All diese Überlegungen sind nachvollziehbar und sollen uns zum Nachdenken ermutigen, uns gegenzeitig wieder mehr Zeit zu geben, um zu genießen und unserem Leben einen Sinn zu geben. Zeit ist das kostbarste Gut, das wir Menschen besitzen. Leider verschwenden wir zu oft die Zeit für viel Nutzloses. Investieren wir die Zeit, die uns bleibt für uns selbst und unsere Familien und Freunde. Investieren wir mehr Zeit für unseren Mitmenschen, denn jede verschenkte Minute unseres kurzen Lebens, beraubt uns dieser Möglichkeit.

Dare un senso al tempo, è un buon proposito, ma come posso metterlo in pratica? Un gruppo di anziani residenti ha detto: “Il tempo è vita. La vita è un dono di Dio. La vita dà tempo per la famiglia e per i figli. Il tempo per essere felici è meraviglioso, il tempo dà tanta gioia, dovremmo approfittarne! Con il nostro tempo possiamo compiere e realizzare molto. Ogni anno che trascorre il tempo assume un altro significato e importanza. Prendersi il tempo necessario per la società e per incentivare occasioni di vita familiare nella Residenza fa sentire a proprio agio. Raccontare l’esperienza del vissuto e trasmettere saggezza ai nostri giovani e alle persone. Non apparteniamo ancora al ferro vecchio, vogliamo usufruire del tempo per vivere e non per pensare ad ‘andarsene’.” Tutte queste considerazioni sono condivisibili e incoraggiano a riflettere, forse per dedicare reciprocamente più tempo, rallegrarsi e dare un significato alla vita. Il tempo è il bene più prezioso che l’essere umano ha. Purtroppo nella vita spesso sprechiamo il tempo per cose inutili. Investiamo il tempo che ci rimane per noi stessi, per le nostre famiglie e gli amici. Investiamo più tempo per donarlo al nostro prossimo, ogni minuto perso della nostra breve vita, ci priva del tempo.

inhalt 3 Vorwort – Premessa 4 Heißes Eisen 6 Auszeit … nicht nur auf der Alm 13 La voce 14 Das Interview: Das Erinnerungsreservoir öffnen 17 Medizininfo – Versicherungsfrage 18 Im Profil: Hugo Leiter – von den Computeranfängen und der Freien Software 19 Aus den Verbänden 23 Aus den Heimen 29 Freizeit

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… Aktuelles

Il progetto “Senior online” Il progetto “Senior online” intende favorire l’uso del com­ puter e di internet tra la popolazione anziana. Un gruppo di anziani sta seguendo la formazione per diventare tutor per offrire a loro volta corsi di computer o internet o semplicemente per aiutare altri anziani. La questione che ci poniamo è la seguente: gli anziani vogliono o devono confrontarsi con i nuovi mezzi e utilizzarli quotidianamente? Figli e nipotini o amici possono aiutare, ma sarebbe meglio che gli anziani divenissero autonomi ed indipendenti. Se la mobilità e le possibilità di spostarsi per svariati motivi si riduce, l’utilizzo dei “new media” potrebbe rivelarsi un grande aiuto. È per questo motivo che il KVW Senior ha elaborato il progetto Senior Online – SOL. L’iniziativa verrà porta avanti sino al dicembre del 2015. L’idea alla base del progetto è quella di realizzare una partecipazione attiva da parte degli anziani lavorando su due livelli. La prima fase è dedicata alla formazione di un gruppo di persone anziane (15 partecipanti) come EDPCoach. Nella successiva fase di sensibilizzazione, il gruppo continuerà ad incontrarsi ed a scambiarsi le rispettive esperenze. In questa fase verranno elaborati argomenti e proposte, organizzati workshops, corsi, incontri informativi, che saranno presentati a persone anziane. La seconda fase sarà dedicata alla sensibilizzazione sul territorio, organizzando delle possibilità di applicazione per gli EDP-Coach. Le associazioni per la terza età offriranno quindi opportunità di formazione ai loro iscritti con questi istruttori anziani. Chi vuole informarsi: KVW Senioren, 0471 309 175, senioren@kvw.org; www.kvw.org/senioren

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Das heiße Eisen

Neue Homepage des Verbandes Im Jänner 2015 hat die Homepage des Verbandes ein neues Kleid bekommen und erstrahlt nun in neuen Farben. So sollte mehr Bürgernähe eine gute, klare Übersicht zu den Informationen geschaffen werden. Dies war auch der Grundgedanke der Arbeitsgruppe (Paul Sulzenbacher – SWH Innichen, Erich Schmuck – SWH Kastelruth, Locher Manuel – SWH Sarntal, Luis Anderlan – SWH Kalten, Petra Piazza und Alessandro Modesto – VdS), bei denen wir uns recht herzlich bedanken für die vielen konstruktiven Inputs. Die Firma Endo 7 (Peter Grünfelder) hat die Ideen schließlich erfolgreich umgesetzt. Die neue Plattform wurde den aktuellen technischen Gegeben­ heiten angepasst und kann auch mit Smartphones und Tablets abgerufen werden. Die Homepage wurde in 5 Bereiche eingeteilt. Auf der Startseite erhält man Zugriff auf die wichtigsten Ereignisse aus den Heimen, Jobangebote, die Zeitschrift Altenbetreuung und weitere Infos. Im Bereich Seniorenwohnheime wurden die Heime in den einzelnen Bezirken aufgelistet mit Grundinformationen zu den Strukturen. Der Bereich Betreuung und Pflege soll in Zukunft nützliche Informationen über die möglichen Betreuungsformen und weitere Diensten der Altenbetreuung anbieten. Der Bereich Verband stellt die Tätigkeit und Ziele, die Organisationsstruktur und die Mitarbeiter des Verbandes vor. Ein weiterer eigener Bereich wurde für den Berufsverband der Führungskräfte in der Altenarbeit (BFA) eingerichtet. Auch wurde der Mitgliederbereich des Verbandes überarbeitet und mit einer besseren Suchfunktion sowie einem Terminkalender integriert. Die Seite wird laufend ausgebaut und regelmäßig betreut, sodass die neue Verbands-Homepage immer „up to date“ ist. Webseite des Verbandes: www.vds-suedtirol.it www.arpa-altoadige.it

„Der Zeit Sinn geben …“ Das ist wohl eine der ganz großen Herausforderungen für unsere betreuten Menschen in den Seniorenwohnheimen. Wie kann dieser Herausforderung nun Rechnung getragen werden? Inwieweit ist die Führung einer Senioreneinrichtung hier gefordert? Die in den vergangenen Jahren stattgefundene Diskussion, wie Menschen am besten betreut werden sollen, hat zum Beispiel bei Menschen mit Demenz in der Errichtung von Scheinwelten eine neue Dimension gefunden. Ob Demenzdorf, Bushaltestelle oder Zugabteil: es geht immer darum, den Kranken „betreubarer“ zu machen, ihm durch die virtuelle Welt ein Gefühl von Normalität zu geben – von unserer Normalität natürlich. So hofft man, wird sein Verhalten angepasster, normaler. An einigen Beispielen konnte ich selbst feststellen, dass oft keine Grenzen mehr gesetzt werden, welche Welt es denn sein darf. Der Bauernhof mit virtuellen Kühen, das nachgebaute Flugzeugabteil, mit dem wir in die Ferien fliegen – möglich ist alles, die Scheinwelt mutiert zum Alltag und zur Normalität. Die Welt ist bunt, nett und spiegelt alles wider – nur nicht das Leben. Hier gilt genau hin zu schauen, in wie weit wir Täuschung bewusst einsetzen, wissend, dass der Betreute sie nicht durchschauen kann. Wir missbrauchen seine Inkompetenz. Auf wen soll er sich denn verlassen können, wenn nicht auf uns? Ich bin hier der Meinung, wir müssen für die Menschen in unseren Einrichtungen verlässlich bleiben, ohne virtuelle Welten. Helmut Pranter


Aktuelles

Die Ausbildung zum Qualitätsbeauftragten 2015 Am 10. April 2015 feierten elf Qualitätsbeauftragte aus den Seniorenwohnheimen Südtirols den Abschluss des Lehrgangs „Qualität bewegen und leben“. Diese Neu­auflage der Ausbildung zum Qualitätsbeauftragten fand in der Zeit zwischen November 2014 und April 2015 statt. Als Referenten konnten Susanne Steidl (Kommunikationstrainerin), Robert Schmidt (Organisationsberater) und Johannes Mur (Coach & Mentaltrainer) gewonnen werden. Die Ausbildung zum Qualitätsbeauftragten teilte sich im wesentlichen in drei Hauptblöcke auf und fand in den Seniorenwohnheimen Lana, Deutschnofen und Tramin statt. Sie wurde inhaltlich im Vergleich zu den Vorjahren stark überarbeitet: Im Mittelpunkt des Lehrgangs standen der Qualitätsbegriff, das Rollenverständnis sowie die innere Haltung zu dieser Aufgabe – immer unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Möglichkeiten, die sich in der Ausübung dieser Funktion in sehr unterschiedlichen Häusern ergeben können. So ist die Rolle des Qualitätsbeauftragten in funktioneller Hinsicht gewissermaßen von den Bedürfnissen des Hauses zu definieren, wenngleich das übergeordnete Ziel der Stelle für alle gleich ist: durch die Arbeit des Qualitätsbeauftragten soll nämlich das Bewusstsein für Qualität im eigentlichen Sinne am Leben erhalten, konsequent gestärkt und sinnvolle Veränderungen und Verbesserungsmaßnahmen in Form von Projekten effizient umgesetzt werden können. Qualitätsbeauftragter ist Moderator und Koordinator für die „Qualität“ im Haus Das ist die Voraussetzung für ein lernendes Unternehmen, das auf diese Art kontinuierlich besser werden und in vielerlei Hinsicht wachsen kann. Gerade weil die Qualitätsbeauftragten aus sehr unterschiedlichen Berufsbildern kommen, stellt der mit dieser Rolle verbundene Aufgabenkomplex eine sehr hohe Anforderung an den Rolleninhaber dar. Das macht aber auch deutlich, dass der Qualitätsbeauftragte selbst nicht für die Qualität im Detail verantwortlich sein kann. Er kann also nicht als „Wissender“ im fachlichen Sinne auftreten, sondern er muss vielmehr als Stabstelle die Rolle des Moderators und Projektkoordinators einnehmen, der zu jedem Zeitpunkt auf die konkrete Unterstützung, Erfahrung und auch das Wohlwollen von Vorgesetzten und Kollegen angewiesen ist. Geschult und geübt wurden in dieser Ausbildung wichtige Aspekte der Kommunikation wie beispielsweise die innere Haltung als tragfähiges Fundament, auf dem Kommunikation gedeiht. Sie soll gekennzeichnet sein durch eine wertfreie und neugierige Annäherung an Themen und Menschen, des weiteren geprägt sein von Wertschätzung und Offenheit sowie einem respektvollen, empathischen und wohlwollendem Zugang zu anderen, von den eigenen Vorstellungen abweichen-

Teilnehmer mit Lehrgangsbegleiter Johannes Mur

den, dieser vielleicht gar widersprechenden Sichtweisen. Daraus kann Kreativität erwachsen, diese Haltung erweitert den Horizont und bildet den Nährboden für ein konstruktives Miteinander, das ausgerichtet ist auf gemeinsame Ziele. Die Reduzierung der Komplexität und die Rolle der Kommunikation Die Evaluierung der Ausgangslage, die Bewertung derselben und die Formulierung von Zielen sind als erste Schritte in der konkreten Ausübung der Rolle zu sehen. In der Folge werden gewonnene Informationen und Erkenntnisse so weit verdichtet, dass sich ein konkretes Projekt formulieren lässt, welches seinerseits in überschaubare Schritte zerteilt und nach einem klaren Plan umgesetzt wird. Das Augenmerk soll dabei immer auf eine Reduzierung der Komplexität gelegt werden, weil dadurch der Erfolg wahrscheinlicher wird. Immer wieder spielt die Kommunikation und vor allem die Qualität derselben eine tragende Rolle. So auch in der Gestaltung von Sitzungen und Präsentationen, in der Beschaffung, Verarbeitung und Verteilung von Informationen und in der Evaluation der umgesetzten Projekte. Die Arbeit an der Qualität in einem Seniorenwohnheim ist ein immerwährender, offener Prozess, bei dem lediglich einzelne Projekte zu einem Abschluss kommen. Um Qualität stetig und flächendeckend voranzutreiben ist eine gute Vernetzung und ein reger Austausch von Informationen für alle Beteiligten von großem Interesse und Vorteil. Ebenso macht die Bildung von Peer-Gruppen in Einzelbereichen, die von mehreren Häusern eine qualitative Herausforderung darstellen, Sinn. Sie sollten als Resultat dieser Ausbildung auch entstehen und zu einer erfolgreichen Etablierung der Rolle ebenso beitragen, wie zu einer breiten Akzeptanz dieser wichtigen Stabsstelle in jedem Seniorenwohnheim! Johannes Mur Lehrgangsbegleiter

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Auszeit …

nicht nur auf der Alm Auszeit oder englisch Timeout ist ein Begriff aus dem Sport und bedeutet eine Unterbrechung des Spiels. Eine Unterbrechung des Gewohnten, um einmal etwas anderes zu tun, zu erleben, bewusst etwas Neues in den Alltag zu integrieren. Davon sprechen wir in diesem Heft, in dem wir Beiträge zum Thema Auszeit oder „Der Zeit einen Sinne geben“ versammeln. Denn nicht nur wenn wir im Arbeits- und Berufsleben stehen, ist es wichtig, die (meist knappe) Zeit sinnvoll einzuteilen, auch im Lebensabschnitt des Alterns, des Pensionslebens und des Rückzugs wollen wir unsere Zeit selbstbestimmt und mit Sinn verbringen.


Das Thema

Der Zeit einen Sinn geben … Der Zeit einen Sinn geben – das klingt einfach und ist doch eine große Herausforderung und eine große Chance für die Seniorenheime, für die Bewohner wie für die Mitarbeiter gleichermaßen. Dazu einige Überlegungen vor dem Hintergrund aktueller Altenforschung (zweier qualitativer Studien der Freien Universität Bozen 2013 und 2015 und der repräsentativen Altenstudie „Seniorendasein in Südtirol“ 2013). Alte Menschen haben im Umgang mit der Zeit ihre eigenen Geschichten. Dies gilt für alle „Zeiten“: die Lebenszeit wie für die Alltagszeit und darin die Freizeit. Die allermeisten Personen, die heute in den Seniorenheimen des Landes leben, haben ein Leben geführt, in dem die Lebenszeit wie die Tageszeit sehr stark vorgeordnet waren. Die Arbeit hat den Takt angegeben – als Erwerbsarbeit und Arbeit in der und für die Familie, in Haushalt, Erziehung, Pflege und andere; das eine eher für Männer, das andere eher für Frauen. Für alle gab und gibt es auch lange in das Alter hinein „ollm eppas zu tian“. Immer etwas tun, auch und gerade für andere, die Familie, nützlich sein, gebraucht werden, dann die Geselligkeit im Dorf und in den Vereinen, Religiosität – das sind die Grundlagen für die große Zufriedenheit, die Senioren in Südtirol zeigen. Im Älter- und Altwerden lässt zwar manches nach – Tätigkeiten werden entschleunigt, Fähigkeiten verblassen –, entwickeln sich aber auch neu. Das Beschäftigtsein mit Gesundheit und Krankheit bei sich selbst und den Nahestehenden nimmt mehr Zeit in Anspruch. Aber es bleibt die Gewohnheit und Vertrautheit mit dem, was man ein Leben lang getan hat und was man kann, und die tiefe Erfahrung, dass das alles einen Sinn gehabt hat und hat. Freilich macht das Älterwerden oft auch liegen gebliebene Wünsche wieder lebendig, lässt neue entstehen.

Die Zeitrhythmen im Seniorenwohnheim Seniorenheime sind nun Lebensorte, die doppelt in den Alltag der Bewohner eingreifen. Einmal schaffen sie Sicherheit durch Versorgung, Pflege, Betreuung, sie entlasten von täglichen Routinearbeiten; dies freilich oft begleitet von neuen Einschränkungen physischer und psychischer Souveränität. Zum anderen haben sie eigene Zeitrhythmen, bestimmt durch den geregelten Alltag von Pflege, Versorgung, gemeinsamen Mahlzeiten. Auch wenn – und gerade weil – Seniorenheime darüber hinaus zunehmend ihre eigene „Hauskultur“ des Zusammenseins, der Unterhaltung entwickeln – jenseits von Arbeit, Familie, gewohnter Geselligkeit – der Zeit einen Sinn zu geben, will immer wieder versucht sein, um zu gelingen. Weil die Bewohner aus ihren Biografien heraus ihre eigenen Traditionen, ihre individuellen Vorlieben und Bedürfnisse haben, ist die Gestaltung sinnerfüllter Zeit eine Aufgabe, die nur zusammen von den Mitarbeitern und den Bewohnern, nahe an deren Biografien, wahrgenommen werden kann. Jede Hilfe dahingehend braucht jedoch schlicht wiederum – mehr Zeit seitens der Mitarbeiter, um im Tagesablauf offen für Zuwendung, Anerkennung, Engagement und Phantasie zu sein. Allein dies stiftet schon Sinn – wenn und wie Bewohner teilhaben können. Darüber hinaus braucht es Ressourcen, Räume, Ausstattung und zugewandte Menschen. Für die Bewohner ist dies dann Lebensqualität, für die Heime wird dies unter dem Vorzeichen der Individualisierung der Lebensweisen immer mehr auch gewichtiger Maßstab für die Qualität der Einrichtung. Werner Schefold Professor an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen

Werner Schefold ist Professor an der Fakultät für Bildungswissenschaft in Brixen und unterrichet dort Sozialarbeit. Er wurde 1943 in Kempten im Allgäu geboren, studierte Soziologie, Volkswirtschaft, Psychologie und Pädagogik an der Universität München und war Lehrbeauftragter an den Universitäten Regensburg, Tübingen, Bamberg und Chemnitz/Zwickau bevor er den Auftrag in Bozen annahm.

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Das Thema

Der Unterstutzerkreis mit Brigitte Waldner und Martin Telser

Leitlinie „Selbstbestimmt Leben im Alter“ vorgestellt Seit einigen Jahren wird im Alten- und Pflegeheim Latsch das Prinzip des „Selbstbestimmten Lebens“ angewandt. Selbstbestimmt Leben im Alter fördert Begegnung auf Augenhöhe und ermöglicht die Erhaltung der eigenen Entscheidungsfreiheit. Pflegebedürftige Menschen wie Mitarbeiter, Angehörige, Ärzte, sowie die Direktorin und der Verwaltungsrat gehen einen gemeinsamen Weg.

Zumal sich das Haus im vorgegebenen Budget bewegt. Die Kostenfrage spielt gerade im Sozialbereich eine wichtige Rolle. Eine Vielzahl von Herausforderungen kommen auf die Gesellschaft zu: Die Menschen werden älter. Demenzkranke und Langzeitpflegefälle steigen an. Auf die Frage, wie man in Zukunft auf die steigenden Kosten im Sozialbereich reagieren soll, antwortet er konsequenterweise: „Wenn es den Menschen gut tut, sind die anfallenden Kosten gerechtfertigt.“ Aus dieser Aussage kann man erahnen, dass in der Weiterbildung, auch in der Personaleinsatzplanung, und besonders in der Qualitätssicherung Anpassungen vorgenommen wurden und dies mit einem großen organisatorischen Aufwand verbunden war. Dabei steht jedoch immer und vor allem die gemeinsame Bereitschaft im Vordergrund, eigene Verhaltensmuster und erlernte Betreuungsmuster zu hinterfragen und respektvolle Wege zu suchen.

Im Frühjahr war es so weit, dass die Pflege- und Betreuungsleitlinie dem Unterstützerkreis des Hauses und Brigitte Waldner, Direktorin des Landesamtes für Senioren und Sozialsprengel, in einer umfassenden Veranstaltung vorgestellt wurde. „Wenn das so bleibt“, sagte Brigitte Waldner, „können die Latscher unbesorgt alt werden.“ „Wir Betreuer müssen uns noch mehr Unter dem Motto „Begegnungen geben Impulse“ zurücknehmen und weniger eingreifen.“ standen die Heimbewohner, die vom Leben im Haus Die Betreuer hinterfragen ihr Tun und Handeln erzählten und die Mitarbeiter, die Einblick in ihr immer wieder, müssen genauer beobachten und flexiArbeitsleben gaben im Mittelpunkt. Töchter und bel reagieren. „Dadurch fallen wir aber auch nicht in Söhne von pflegebedürftigen Eltern erzählen von eine Routine, was in der Pflege und Betreuung der Fall ihren Begegnungen. sein kann. Wir müssen den Bewohnern die Zeit geben, „Selbstbestimmung ist in verschiedenen Bereichen um selbst Entscheidungen zu treffen. Wenn der unserer Gesellschaft zu einem geflügelten Wort geworBewohner beispielsweise für sich entscheidet, was er den“ so die Direktorin Iris Cagalli. „Den Weg zu dieser anzieht, dann dauert das natürlich länger. Dieser MehrGrundhaltung, den in einem Haus wie unserem alle aufwand an Zeit lohnt sich aber, wenn ich dann einen teilen müssen, führt über das erworbene Fachwissen, zufriedenen Menschen in den Tag begleiten kann.“ sagt die jahrelange Ausübung des Pflege- und BetreuungsPaula Plank, Koordinatorin des Tagespflegeheims, die berufes zu einer gemeinsamen Reflexion wie wir auch 180 Freiwillige koordiniert. Die Autonomieproden Menschen begegnen wollen. Auch die Mitarbeiter zesse der Heimbewohner gilt es nicht nur zu erkennen, der Bereich Reinigung und Wäscherei, der Küche und sondern auch zu unterstützen – ohne zeitliche oder der Verwaltung sind involviert; unser Hausmeister räumliche Begrenzung: Achtsamkeit und gleichzeitiges macht Einzelbetreuung.“ zulassen sind wesentlich. Falls man dies nicht schafft, fühlen sich die Bewohner sehr bald machtlos und „Wenn es den Menschen gut tut, sind die verlernen es, für sich Entscheidungen zu treffen. anfallenden Kosten gerechtfertigt.“ „Wir Betreuer müssen uns noch mehr zurücknehmen Auch der Verwaltungsrat steht hinter dem Konzept. und weniger eingreifen.“ Alexander Janser, seit einem Jahr im Amt, ist überIris Cagalli zeugt, dass die Direktorin mit dem „Selbstbestimmten Direktorin Alten- und Pflegeheim Latsch Leben“ den richtigen Weg eingeschlagen hat.

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Das Thema

Therapeutische Hochbeete Im Jahr 2014 starteten die Mitarbeiter der Freizeitge­ staltung mit dem Projekt „Therapeutische Hochbeete“ unter dem Motto „Der Arzt pflegt, die Natur heilt“. Das Projekt richtete sich an alle interessierten Bewohner des Heimes St. Martin in Thurn und verfolgte das Ziel, ihre körperliche und seelische Gesundheit zu stärken. Bereits im Winter überlegte man, was wann gesät bzw. gepflanzt werden sollte. Dabei konnte man in Gesprächen auf die Erfahrung und auf das Wissen der Bewohner zurückgreifen, die vorwiegend aus dem ländlichen Raum kommen. Im Frühjahr wurden gemeinsam die Hochbeete vorbereitet und die ersten Samen ausgesät. Einige Wochen später konnte man mit Freude das Sprießen der ersten Keimlinge beobachten. Im Laufe des Sommers erfreuten sich alle am Wachsen und Gedeihen der Pflanzen und an ihren Blüten. Im Herbst ging es darum, die Früchte zu ernten und zu verarbeiten. Viele Bewohner haben das Angebot gerne angenommen und waren täglich motiviert, bei der Pflege der Pflanzen mit zu helfen. Der Duft von Blumen und Kräutern erinnerte sie an ihre Vergangenheit. Die Ernte und Verarbeitung der Kräter war eine Erfahrung, die ihnen eine große Genugtuung bereitet hat. Die positiven Nebenwirkungen für die Bewohner waren zahlreich: Sie konnten Zeit in der frischen Luft verbringen, hatten eine Aufgabe zu bewältigen, konnten ihr Wissen weitergeben und fühlten sich gebraucht und wichtig. Da dieses Projekt sich bewährt hat, wird auch in Zukunft wert darauf gelegt, den Bewohner die Möglichkeit zu geben, mit Pflanzen und Kräutern zu arbeiten. Michaela Taibon Direktorin der ÖBPB St.Martin in Thurn

Hochbeete im Seniorenwohnheim

Eine wunderbare Erfahrung ist die Almfrische

Projekt Almfrische Einmal im Jahr lassen wir für drei Tage den Alltag hinter uns und genießen die frische Höhenluft auf einer kleinen Alm in Feldthurns. Unser „Alm-Team“ besteht aus fünf Heimbewohnern, zwei Pflegepersonen und einer Köchin. Langweilig wurde uns nie auf unserer Almfrische. Gleich am ersten Tag haben wir Brot für die kommenden drei Tage gebacken und dazu Butter getrieben. Der Haushalt wurde gemeinsam geführt. Es wurde Heu gerecht, gekocht, im Wald nach Pfifferlingen gesucht, sich auf der Wiese gesonnt, geputzt und auf­ geräumt. Dadurch hatten die Senioren viel Bewegung. Auch bei schlechtem Wetter strahlten die Gesichter und wir spielten verschiedene Gesellschaftsspiele. Als die Ziehharmonika zu spielen begann, juckte uns das Tanzbein und das Tanzen und Singen zur Musik ging wie geschmiert. Am Abend beim geselligen Zusammensein, bei einem „Korter“ oder beim Erzählen von Erlebnissen aus früheren Zeiten wurde schon manche Träne vergossen. Abends wurde es so öfters spät, was die Heimbewohner sehr genossen. Die Senioren wussten alles genau von „früher“, wie die Arbeiten zu erledigen waren und haben uns Mitarbeiterinnen belehrt, wie man „Tirtlan“ und „Spress“ zubereitet, Butter treibt und Brot backt. Sie waren mit Leib und Seele bei gemeinsamen Arbeiten dabei und führten sie mit Freude und Gewissenhaftigkeit durch. Viele Leibspeisen wurden gemeinsam gekocht, was den Appetit wiederum sehr anregte und das familiäre Umfeld förderte sowie auch die Selbständigkeit beim Essen. Dadurch wurde das Zugehörigkeitsgefühl und die eigene Wertschätzung der Senioren gesteigert. Auch die Bindung zwischen den Heimbewohnern und dem Pflegepersonal hat sich positiv verändert und verstärkt und hält bis heute an. Von den schönen Erinnerungen und von den positiven Erfahrungen vom Almurlaub erzählen die Heimbewohner immer noch gerne. Die Almfrische ist jedes Jahr eine wunderbare Erfahrung für die Heimbewohner und auch für uns Mitarbeiter und wir staunen heute noch, welche positiven Veränderungen diese Zeit für Körper, Geist und Seele darstellt. Monika Pramsohler ÖBPB Alters- und Pflegeheim Villnöss

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Das Thema

Mit Begeisterung dabei

Tierisch was los

Die Sicht von außen: Wie verbringen die Heimbewohner ihre Zeit, wenn sie nicht gerade essen oder schlafen? Ein Besucher gibt Auskunft.

Im Wohn- und Pflegeheim Olang gab es im Frühjahr eine Woche der besonderen Art. Im Rahmen eines Projektes bekamen die Senioren eine Woche lang „tierischen“ Besuch.

Die jahreszeitlich passende Dekoration vor dem Eingang ins Altersheim Gröden lädt zum Hinsehen und Hineingehen ein, erwartungsvoll, was auf mich zukommen wird. Besonders würde mich interessieren, wie die Heimbewohner ihren Alltag verbringen, wenn sie nicht gerade essen oder schlafen. Langweilen sie sich etwa? Der erste, die mir begegnet hat es eilig. Es ist eine kleine Frau mit wolligem weißem Haar, die angibt, man warte auf sie in der großen Stube; da habe sie noch ausgeschnittenen Filz, den sie, als ehemalige Schneiderin, zusammen nähen solle; schließlich ist bald Ostern und die Hasen mit den bunten Ostereiern dürfen auf den Tischen nicht fehlen. „Gut, dass sie nicht die einzige Näherin ist, sonst würde es knapp werden“, fügt die Frau lächelnd hinzu. Wo wohl die anderen Heimbewohner sind? Gleich um die Ecke bei den ersten Tischen im Gang hört man munteres Geplapper: „Nimm doch die weichere Wolle, um die Babysocken zu stricken …“ Gute Ratschläge der Expertinnen sind immer willkommen. Sie tauschen sich aus, erzählen dies und jenes, während sie häkeln, filzen, malen oder Zeitung lesen, die Heimbewohner, und „n cartonsa una“ was so viel wie „wollen wir Karten spielen“ heißt, darum braucht nicht erst lange gebettelt zu werden: „batadù“ können sie alle! Beim genaueren Nachfragen komme ich ins Staunen. Die Freizeitgestaltung, die seit der neuen Betriebsführung über das gesamte Haus verteilt ist, bietet ein erstaunliches Programm. Regelmäßig wird gekocht und gebacken, etwa typische lokale Spezialitäten oder die Geburtstagstorte, Freiwillige werden für Lesestunden und Gruppenspiele organisiert, der Termin bei der Friseurin im Haus darf nicht vergessen werden, der Kindergarten wird eingeladen und mischt sich unter die Heimbewohner mit netten Liedern und Reimen und am Dienstagnachmittag wird in der Hauskapelle die Hl. Messe gefeiert, Rosenkranz wird am Mittwoch vor dem Gruppenturnen gebetet. Die Liste der Aktivitäten ist vielfältig, auf die früheren Gewohnheiten abgestimmt, auf Neues und Wertvolles ausgerichtet. Besonders die Ergotherapeutin weiß in diesem Sinne entscheidende Akzente zu setzten. „Selbstwert- und Identitätsstärkung“ sind vorrangiges Ziel, wenn sie in der Biographie-Arbeit einen geistigen Ausflug in die Vergangenheit unternimmt. „Aktivierung“ auf kognitiver und körperlicher Ebene, die verschiedenen Wahrnehmungen herauslocken und wecken, vorsichtig, behutsam, einfühlsam. Die Heimbewohnen wissen es zu schätzen, werden wach, kreativ, Freude erstrahlt über den Gesichtern. Die Ergo- und Physiotherapeutin lassen sich schon einiges einfallen, damit das Sinnvolle mit Spaß aufgenommen wird. … und die Heimbewohner sind mit Begeisterung dabei … Ein Besucher

Unser Anliegen bestand darin, den Heimbewohnern die Gelegenheit zu bieten, Begegnungen mit verschiedenen Tierarten mit allen Sinnen bewusst wahrzunehmen und zu erleben. So wurden einige Vereinsmitglieder sowie Privatpersonen eingeladen, um den Bewohnern einen hautnahen Kontakt zu den Tieren zu ermöglichen. Auch die Besichtigung von einem Bauernhof, Reiterhof und einem Wildpark, sowie eine Fahrt mit der Kutsche standen auf dem Programm. Die Besichtigung des Bauernhofes und des Reitstalles sorgten bei den Heimbewohnern für große Begeisterung. Der Geruch des Stalles, das Berühren der Tiere weckten viele Erinnerungen an das Leben am Hof. Die Senioren erzählten von lustigen Anekdoten und Erlebnissen mit den Tieren, so z. B. von den Viehtrieben auf die Almen, das Arbeiten mit den Pferden auf den Feldern … Da viele Senioren in früheren Zeiten selbst Nutz- oder Haustiere hielten, besteht auch heute noch eine enge Verbindung zu den Tieren. Reisten die Menschen noch bis vor Erfindung des Autos mit von Pferden gezogenen Kutschen, ist das Kutschieren heute vorwiegend als Freizeitbeschäftigung oder als Sport beliebt. Als Rückblick an vergangene Zeiten wurde deshalb eine Fahrt mit der Kutsche organisiert, welche von zahlreichen Heimbewohnern trotz eingeschränkter Mobilität großen Anklang fand. Strahlende Gesichter genossen die Fahrt mit dem Pferdegespann. Die Liebe zur Natur war auch in Bezug auf die Tiere des Waldes ersichtlich. Anhand eines Bildervortrages und einem Besuch eines Wildparks erhielten die Senioren die Möglichkeit, Wildtiere von nächster Nähe zu bestaunen.

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In Kontakt mit Natur und Tier


Das Thema

Für großes Entzücken sorgte auch der Besuch von unseren treuen vierbeinigen Gefährten. Viele der Senioren waren selbst Hundehalter und somit große Hundefreunde. Die Senioren genossen sichtlich die Zuneigung der Tiere und die tierischen Freunde die zahlreichen Streicheleinheiten. Besonders angetan waren die Senioren von den kleinen Kaninchen, sowie von den Hühnern und Hennen. Der Anblick und die Berührung der kleinen Lebewesen ließen viele Herzen höher schlagen. Im Zuge der Projektes wurden den Heimbewohner auch die Tätigkeiten der Bergrettung und der verschiedenen Tiervereine näher gebracht. Während dieser Projekttage konnte man beobachten, welche außergewöhnliche Faszination die Vierbeiner bei den Heimbewohnern auslöste. Begegnungen, welche den Senioren viel Lebensfreude schenkten und sich so positiv auf das Befinden der Bewohner auswirkte. Abschließend möchten wir uns ganz herzlich bei Bezirksjägermeister Christian Töchterle, Toni Hofer, Toni Schenk, Andrea Mairvongrasspeinten, Weitlaner Hannes, Steinmair Albin, der Hundeschule „Pfotentreff“ und dem Kleintierzuchtverein Pustertal KVS1 bedanken. Evi Moser Wohn- und Pflegeheim Olang

Bewusst und sinnvoll Zeit verbringen Im Wohn- und Pflegeheim St. Pauls wird bewusst einmal die Woche an verschiedenen kreativen Projekten gearbeitet. Die Heimbewohner können sich aussuchen, ob sie dabei sein wollen oder nicht. In der Stube duftet es nach Seife. „So wie früher beim Wäsche waschen am Brunnen!“, sagt eine Bewohnerin. Die anderen Damen, die um den Tisch herum sitzen, sind ganz in ihre Arbeit vertieft: Heute gilt es aus Schafwolle bunte Hüte und Kissen herzustellen. Man braucht schon Geduld bis aus der Wolle ein fertiges Produkt entsteht. „Aber der Weg ist das Ziel! Die Bewohner erleben sich hier als handlungsfähig und wertvoll. Sie merken, welche Fähigkeiten noch in ihnen schlummern und können motorische und kognitive Fähigkeiten trainieren,“ weiß die Ergotherapeutin des Wohn- und Pflegeheims St. Pauls. Viele Bewohner kommen jede Woche hier her. Sie genießen die ruhige Atmosphäre in einem geschützten Rahmen. Besonders jene Bewohner, die aufgrund einer Erkrankung mehr Unterstützung brauchen, sind eingeladen sich am Basteln mit Ton, Seide oder Pappmache zu beteiligen und werden dann eng begleitet. Jeder soll seinen Möglichkeiten entsprechend tätig werden können. Dahinter steckt der Grundgedanken, dass sinnvolles Tätig-Sein gesundheitsfördernde Wirkung hat. „Wir überlegen uns zuerst, welche Bewohner wir ansprechen möchten und dann suchen wir eine Technik aus, die zur Gruppe passt.“, erklärt die Freizeitge-

Kreativität und Gemeinschaft stärken die Lebensfreude

stalterin. In einer Gruppe waren nur Männer dabei, die dann neue Freundschaften geschlossen haben. Sie haben beim Körbeflechten Geschichten aus ihrer Kindheit erzählt. Manchmal ist es aber auch ganz still, weil jeder so in sein Tun versunken ist, dass gar keine Zeit zum Reden bleibt. Dann vergessen die Bewohner sogar ihre Sorgen. „Ich erinnere mich an eine Bewohnerin, die ganz aufgebracht zu uns in die Gruppe kam. Noch während ich ihr den Pinsel in die Hand gab, hat sie mir immer wieder gesagt, wie schlecht es ihr gehe. Und während dem Malen hat sie plötzlich angefangen zu lächeln und mit den anderen über das schöne Wetter zu reden“, weiß die Ergotherapeutin zu erzählen. Das sind kleine Erfolgserlebnisse, die den Bewohnern gut tun und genau darauf kommt es an: Das Wohl­ befinden und die Zufriedenheit zu fördern! Carolin Pedoth Ergotherapeutin im Wohn- und Pflegeheim St. Pauls

La fiaba entra nelle persone e fa ricordare Pina, Saveria, Renato, Giulia, Orlanda, Luigi … Questi alcuni nomi dei residenti della Casa di Riposo Don Bosco, che settimanalmente da alcuni anni ascoltano i racconti scelti con attenzione e proposti da un gruppo di soci di Centro Coscienza. Micaela Bicciato, presidente della sede di Bolzano così ci racconta di questa associazione: Da più di 70 anni Centro Coscienza sceglie la cultura come via di formazione del pensiero e della persona. Attraverso corsi di arte, filosofia, letteratura, ricerca sociale, spirituale, educativa, attraverso la cura degli altri e dell’ambiente. Perché l’incontro con la cultura non resti un’esperienza meramente intellettuale, ma diventi principio di una misura interiore e critica. Perché uno scambio umano, un’emozione intensa non restino una vibrazione ma si trasformino in scelte esistenziali.

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Das Thema

A Centro Coscienza si lavora in gruppi. A contatto diretto con opere e testi. Per interrogarli e lasciarli parlare. Per riorientarsi e ritrovare un pensiero creatore di realtà. Idee e contenuti diventano allora vita. Pensieri e sentimenti diventano esperienze, gesti, servizio. Centro Coscienza è uno spazio sociale che vive grazie a una rete di relazioni che lo sostiene. Grazie alla volontà morale, professionale ed economica di chi vuole averlo a cuore e prendersene cura. La dedizione agli spazi, l’organizzazione e lo studio dei contenuti, tutto il lavoro che fa vivere lo spazio sociale offre ruoli e compiti a chiunque ne abbia desiderio. Per guardare oltre noi stessi La sede dell’associazione è a Milano, in corso di Porta Nuova 16. Tutte le iniziative sono autofinanziate mediante le quote associative e di frequenza ai corsi, e il sostegno diretto di soci e amici. Centro Coscienza oggi conta più di quattrocento soci e circa settecento frequentatori nella sede di Milano. Le altre sedi in Italia, denominate Sezioni, sono Bolzano, Venezia, Bergamo, Roma, Napoli. Dopo Tullio Castellani ed i successivi presidenti Linda Calza e Luisa Usellini, dal 1990 l’attuale presidente è Gian Carlo Calza, professore emerito di Storia dell’Arte dell’Asia. La Fondazione Tulli Castellani è stata costituita nel 1995. Si dedica all’approfondimento del pensiero e dell’opera del fondatore di Centro Coscienza e dei suoi più stretti collaboratori. Ne promuove la diffusione attraverso attività editoriali, con il marchio Edizioni di maieutica e l’organizzazione di conferenze e convegni. Le ricerche e le sperimentazioni svolte negli anni a Centro Coscienza hanno portato alla costituzione di associazioni autonome di attività educative: Nuova Educazione a Milano nel 1976 e Gioiosa a Bergamo nel 1993. Alcuni gruppi di Centro Coscienza sono impegnati in attività di volontariato: nel carcere di Bollate, all’interno del progetto educativo della casa circondariale;

Micaela Bicciato racconta delle esperienze di “Centro Coscienza”

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all’Alzheimer Café a Milano e nella RSA Cardinal Colombo di Morosolo nel rapporto con gli anziani; alla cooperativa Arcobaleno per l’insegnamento dell’italiano a immigrati stranieri; in Aichèr per la riqualificazione della zona 3 di Milano con il coinvolgimento degli studenti delle scuole superiori. Analoghe iniziative sono attualmente in essere a Bolzano Attraverso l’organizzazione di conferenze e convegni, la promozione di dialogo e rapporto con altre associazioni che perseguono fini analoghi, attività educative con genitori e bambini, collaborazioni con Case di Riposo della città. Attualmente è in atto una feconda relazione con la Casa di Riposo Don Bosco, dove alcuni soci hanno promosso un’attività di lettura a dialogo con gli anziani residenti della struttura. Aggiungo che quello che da qualche anno si svolge nella Casa di Riposo Don Bosco non è solo un progetto innovativo sia per la scelta di testi, che per la conduzione, ma soprattutto ri-innovativo, per il fatto che permette un reale cambiamento nello stato emotivo e di benessere del residente. Il testo che viene letto e interpretato con stile da Silvana, attualmente è: “Gli angeli sui tetti” di Luisa Usellini, che è stata presidente del Centro. Gli angeli sono un’immagine ed un archetipo che riesce a stimolare in profondità, che può far volare in alto, e nello stesso tempo un’immagine che può essere calata nella realtà della vita quotidiana. Le parole di una delle volontarie sottolineano perfettamente questi aspetti: “Varcare la soglia della struttura è come entrare nel mistero umano. Per noi questo è un lavoro bello ed entusiasmante perchè avviene uno scambio di emozioni e sentimenti inaspettati ed è reciprocamente educativo”. Infatti sorprende come a volte anche residenti riservati e solitari facciano incursioni verbali all’interno di quel cerchio armonico che si crea di volta in volta, all’inizio con fatica a piccoli passi e successivamente con sempre maggior coinvolgimento. Il signor Luigi ex insegnante piuttosto taciturno e riservato una volta è intervenuto proprio recitando la frase scelta come titolo. E sono proprio queste intuizione spontanee che a volte, colte nella loro profondità dalle volontarie e dai volontari alimentano gli incontri e creano un percorso originale e unico, proprio come ogni persona. Quindi se il martedì mattina passate per la Casa di Riposo Don Bosco, chiedete a che piano è la lettura proposta da Centro Coscienza e venite ad ascoltare anche voi, resterete sorpresi. Rocco Sartori Servizio Animazione Casa di Riposo Don Bosco


La voce

Polo Villa Armonia/Villa Serena con il suo vice-direttore Tommaso Sleiter Colgo l’occasione di ringraziare il direttore Helmut Pranter che mi ha concesso questo spazio importante all’interno del giornale dell’Associazione delle Residenze per Anziani dell’Alto Adige. Inoltre porgo un saluto a tutti i vertici del mondo sociale alto atesino e lettori di questo giornale. È passato quasi un anno che lavoro presso l’ASSB come vice-direttore del Polo Villa Armonia/Villa Serena. Sono nato a Roma nel 1971 e mi sono laureato in scienze politiche all’università Leopold Franzens di Innsbruck. Il mio cuore per il sociale ha iniziato a battere quando ero alle ITC e continua a battere indipendentemente dal ruolo che copro. Mi vedo anch’io come un “operatore sociale” che deve far in modo che tramite il “nostro” servizio alla persona, la persona rimanga al centro del “nostro” servizio; potenziando e sviluppando un servizio a favore della persona anziana e del suo fabbisogno assistenziale, per contribuire alla sua tutela e al suo benessere psicofisico. La maggior parte delle mie conoscenze della realtà delle case di riposo dell’Alto Adige devo al mio ultimo impiego presso la ripartizione politiche sociali della Provincia, dove ho avuto l’occasione di lavorare con e per le strutture residenziali dell’Alto Adige grazie alle diverse competenze che mi sono state attribuite dalla mia ex direzione.

Tommaso Sleiter al lavoro

L’introduzione dell’assegno di cura come importante strumento di comunicazione Cominciando a lavorare qui in Villa Armonia ho capito molto presto che la comunicazione con i nostri utenti è fondamentale e che è cresciuta sensibilmente con l’introduzione dell’assegno di cura. L’anziano e il suo familiare vogliono sapere se una struttura residenziale è in grado di offrire in termini di servizi e prestazioni oltre tutte le altre informazioni utili per ricevere il servizio in modo adeguato. Questa comunicazione con i nostri utenti che si trova in un continuo processo, già adesso ha portato un sensibile miglioramento alle modalità d’accesso per i nostri utenti e ci ha avvicinato notevolmente come servizio ai nostri cittadini. Due importanti progetti pilota Anche il continuo processo di miglioramento del servizio offerto è una caratteristica importante di questa amministrazione moderna che guida le strutture residenziali ASSB.

Tanti sono i progetti di miglioramento che nascono dall’ascolto dei suggerimenti e della soddisfazione dei residenti e familiari all’interno delle strutture residenziali per anziani. Proprio nel Polo Villa Armonia/Villa Serena hanno potuto partire nell’ultimo anno due progetti pilota importanti – quello del “wellness del anziano” e quello “dell’igiene orale nelle case di riposo” – grazie anche al sostegno dei miei direttori Librera e Prossliner. Vicino i progetti da una parte si ha la necessità dall’altra di adottare un sistema di gestione delle risorse umane che tenga conto sia delle esigenze dei servizi che del benessere del personale e che garantisca nello stesso momento una gestione sostenibile delle risorse economiche e finanziarie secondo principi di efficacia e efficienza. Colgo l’occassione di ringraziare il mio direttore dott. Prossliner, il direttore di ripartizione e il direttore generale per la tenuta della qualità dei servizi a fronte anche alle varie difficoltà in un settore di esigenze crescenti e risorse calanti, ringrazio tutti i colleghi, i collaboratori, gli interlocutori delle istituzioni di riferimento per la buona collaborazione avuta fino ad oggi ed ancor più per quella che ci sarà in futuro. Tommaso Sleiter Villa Armonia

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Das Interview

Seit 20 Jahren in Sachen Seniorentheater unterwegs – Maria Thaler Neuwirth

Das Erinnerungsreservoir öffnen Die Brixnerin Maria Thaler Neuwirth hat das Seniorentheater in Südtirol aufgebaut und arbeitet mittlerweile in verschiedenen Kontexten damit; ihre Methode „Erinnerungs- und Biografiearbeit im Theater“ eignet sich besonders gut für pflegebedürftige Senioren.

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Das Interview

Das läuft so gut, dass man schon aus dem Ausland bei Ihnen angefragt hat? Gerade hat ein Landesamt aus Vorarlberg mich und das Projekt sozusagen eingekauft, für ihre Kampagne „Sicheres Vorarlberg“, auch aus Wien und Oberösterreich hat man sich gemeldet, wegen der Sturzprävention und im Juni werde ich in Hamburg einen Vortrag halten, welche Möglichkeiten das Seniorentheater in diesen Bereichen und darüberhinaus bietet.

Theatergruppe Bethanien

Das Seniorentheater gibt es bereits seit mehr als 20 Jahren – Sie selbst haben die Arbeit mit älteren Menschen in einem Brixner Pflegeheim begonnen – wie ist das Seniorentheater derzeit in Südtirol strukturiert? Die meisten Gruppen arbeiten selbständig in Seniorenklubs und -gruppen organisiert, vielfach in den Dörfern und Städten oder Stadtvierteln; auch werden viele von ihnen von den Amateurtheatergruppen in den Bezirken begleitet und unterstützt, etwa wenn es um Requisiten oder einen geeigneten Probenraum geht. Dann gibt es Seniorengruppen, die sich zum Aufführen kleiner Stücke zur Weihnachtszeit oder zu besonderen Anlässen zusammenfinden, auch in den Heimen, wo die Freizeitgestalter sehr rührig sind. Und schließlich das etwas anspruchsvollere Seniorentheater, wo sich Personen zusammenfinden um für ein Jahr oder länger an einem Stück zu schreiben, das ist dann das Entwicklungs- und Erinnerungs­ theater, mit viel persönlicher Hingabe. In der letzten Zeit wird das Seniorentheater aber auch für ganz praktische Zwecke eingesetzt, wo zum Beispiel? Ja, wir werden derzeit sehr oft nachgefragt wegen unserer kleinen Stücke zur Vorbeugung und Prophylaxe; Aufträge dazu kamen von der Sanitätseinheit oder dem Amt für Gesundheitswesen und Soziales, zum Thema Gewalt im Alter oder der Sturzprävention etwa; auch das Amt für Mobilität und das Ökoinstitut sind auf uns zugekommen und haben sich ein Stück zum richtigen Einsteigen und Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel von uns gewünscht. Diese Lehrstücke sind etwa 20 Minuten lang und werden meist von einem Vortrag begleitet, ja und sie kommen sehr gut an, weil das alles alterspezifische Themen sind, die ja von alten Menschen im Theater dargestellt werden; mit einigem Witz und Ironie und nicht nur mit dem Zeigefinger, aber trotzdem werden sie als lehrreich empfunden, hat man uns gesagt.

Die Möglichkeiten des Seniorentheaters sind also ungleich größer als man noch vor einigen Jahren dachte? Ja, das ist so, als ich mit dem Theaterspielen mit Senioren angefangen habe, hätte ich mir nie träumen lassen, dass wir mit den Seniorengruppen in so vielen verschiedenen Bereichen arbeiten; das ist manchmal schon fast nicht mehr zu schaffen und wir müssten wirklich anfangen, mehr in die Ausbildung von speziellen Seniorenspielleitern zu investieren.

„Senioren sind nicht nur Nutznießer von Kultur, sondern auch Akteure“ Angefangen hat bei Ihnen ja alles in einem Pflegeheim selbst, in Brixen? Ich war als Altenpflegerin ausgebildet und wollte mit den Senioren im Pflegeheim Brixen ein Stück schreiben und aufführen, so hat das angefangen. Es ist ein großer Vorteil, dass ich selbst von der Pflege komme, denn so kann ich wirklich sagen, ich kenne diese Welt, ich kenne die alten Menschen und liebe sie, aber ich fordere sie auch. Ich bin nicht so leicht zufrieden, sie sollen schon aus sich herausgehen und zeigen, was sie können. Ich sage ihnen auch während der Proben, dass sie eine Verantwortung haben, sich selbst und dem Publikum gegenüber. Derzeit arbeite ich – auch wenn das nicht mehr so oft der Fall ist – in einem Pflegeheim, der Seniorenresidenz Bethanien in Meran. Dort habe ich wieder mal gemerkt, wieviel von den alten Menschen kommt, die in ihrem Leben mittlerweile eingeschränkt sind. Wenn die Lust und Freude von ihrer Seite da sind, dann muss man warten können und sie ein wenig aufmuntern, ihre Fähigkeiten herausholen. Sie merken jetzt natürlich, dass Theaterarbeit auch wirkliche Arbeit und Mühe bedeuten, aber das gehört dazu.

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Das Interview

Senioren!“ Die Lebensfreude aber auch das Können altern nicht, das ist unser Motto. Wir arbeiten seriös und drücken nicht auf die Tränendrüse. Die fließen sehr wohl während der Theaterprobenarbeit selbst, wenn wir das Stück erarbeiten und die Geschichten und Erinnerungen schmerzen; doch das brauchen wir dem Publikum nicht zu zeigen, das fließt von alleine in das Stück ein.

Seniorentheatergruppe Antik

Welche Stücke wird in diesem Pflegeheim entwickelt und wie gehen Sie dabei vor? Wir sind jetzt zu einem Thema gelangt, das sich ergeben hat, weil eine der Seniorinnen eine alte Schachtel in die Proben mitbrachte und davon erzählte, was diese enthalten hatte. So haben wir unser Theaterthema gefunden: „Die alte Schachtel“, im übertragenen und wortwörtlichen Sinn. Was ist in einer solchen alten Schachtel drinnen, welche Lebenserfahrungen, welche Werte, welche Geschichten? Wir haben dazu Gespräche geführt und es kam die Rede auf das friedliche Zusammenleben, dadurch auf Martin Luther King und seine Visionen, die wir nun als Zitate in den Theatertext einbauen. Es wird wirklich ein feines und poetisches Theaterstück werden, da bin ich sicher. Werden Sie hier auch noch überrascht von den alten Menschen? Diesesmal ganz sicher, und auch sonst immer wieder. Ich möchte niemals unterschätzen was von den Senioren alles kommen kann; wenn man Geduld hat und sein „Theaterpädagogentum“ nicht in den Vordergrund stellt, dann geht einiges. Leider muss ich manchmal beobachten, dass den alten Leuten ein Text, ein fertiges Stück übergestülpt wird und dass alle finden, man muss das so machen, aber nein, man muss überhaupt nichts! Wenn man die Zeit hat zu warten, dann kommt immer etwas daher. Dazu gehört aber auch die Behutsamkeit in der Arbeit.

„Behutsamkeit in der Arbeit“ Doch Sie bestehen auch auf professioneller Arbeit, auf gutem Handwerk? Ja sicher, die Entwicklung der Geschichte ist eines, aber wenn es ein Theaterstück werden soll, das auf die Bühne und vor Publikum soll, dann braucht es ein Gerüst, einen Anfang, einen Höhepunkt und ein Ende, es muss durchfließend sein. Da kommt mein Theaterhandwerk hinzu, das muss man darüberlegen und dann wird es gute, nachhaltige Arbeit. Das schrecklichste an Urteilen sind Aussagen wie: „Sind ja eh nur

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Sie haben eine Methode entwickelt zur Erinnerungsarbeit speziell mit Senioren und speziell in Pflegeheimen, wie funktionert diese? Ich habe diese Methode im Lauf der Jahre entwickelt, es geht vielfach um Erinnerungen und Gespräche, um die persönlichen Erfahrungen der alten Menschen. Wenn ich im Pflegeheim arbeite, beginne ich damit, Geschichten vorzulesen und zu schauen, wo die Senioren aufmerken und einsteigen, wo sie also ihr Eigenes dazugeben. So entstehen Gespräche zu einem oder mehreren Themen und wir behalten diese im Auge; es sollte dann jemanden geben, der die Gruppe moderiert, das kann jemand von den Senioren selbst sein, oder ich hole eine Person von außen hinzu, aus anderen Seniorentheatergruppen. Die Gespräche und dann auch die Texte gehen von der Gegenwartsgeschichte und Recherche aus, von den eigenen Erfahrungen und von den Wünschen für die Zukunft. Das Theater im Pflegeheim sollte auch auf die Zeiterfahrung der alten Menschen Rücksicht nehmen; meist arbeiten wir dort etwas flotter, mit wöchentlichen Treffen, damit die Erfahrungen den Leuten nicht abhanden kommt. Aufführungen gelingen meist innerhalb von 3 Monaten.

„Nicht das Alter bloßstellen!“ Wer außer Ihnen ist noch mit dieser Methode vertraut? Es gibt 28 Seniorenspielleiter in Südtirol, doch in Pflegeheimen arbeiten noch wenige. Dazu braucht es eine besondere Hingabe und auch ein klareres Berufsbild. Ich war gerade in Wien bei einem Treffen zu Theater in Pflegeheimen, mit Vertretern aus den Bundesländern. Man sucht auch dort nach Methoden wie das gelingen kann, die alten und pflegebedürftigen Menschen in solche kreative Projekte einzubauen, denn man hat erkannt, dass diese Art von Theaterarbeit, die ja viel mit der eigenen persönlichen Geschichte zu tun hat, sehr belebend und nachhaltig auf die Senioren wirkt. Wir sind jetzt dabei, ein Berufsbild zu entwickeln mit Rahmenbedingungen und Kriterien. Gerade in Pflegeheimen gibt es Freizeitgestalter die bereits einiges machen, zu Fasching oder eine Modeschau, an sie könnte sich eine solche Weitrebildung durchaus auch richten. Christine Helfer


Die Experten medizininfo Dr. Karl Lintner Sanitätskoordinator im Gesundheits­ bezirk Brixen, Südtiroler Sanitätsbetrieb, und Hausarzt in Klausen.

Harninkontinenz bei der Frau Harninkontinenz bei Frauen – meist benannt als Blasen­ schwäche ist weitaus häufiger als allgemein angenommen. Sie betrifft 1 von 3 Frauen im Alter von über 18 Jahren. Über die Hälfte dieser Frauen bespricht ihre „sensible“ Blase nie mit einem Arzt. Frauen verspüren einen starken Harndrang, schaffen es aber nicht rechtzeitig auf die Toilette (Drang­ inkontinenz). An Stressinkontinenz leiden jene Frauen, welche durch Husten, Niesen oder Lachen Harn

verlieren. Schwangerschaft und Geburt, Wechseljahre, Übergewicht und anstrengende sportliche Tätigkeiten sind die wichtigsten Ursachen für eine Harninkontinenz. Bereits das Führen eines sogenannten Miktionstagebuches, in dem die Betroffenen bewusst die Blasenfunktion reflektieren und ihr Trinkverhalten kontrollieren, führt zu einer Verbesserung der Kontinenz und damit zu einer Steigerung der Lebensqualität. Das Entleeren der Harnblase vor sportlichen Aktivitäten reduziert die Inkontinenzepisoden. Bleibt die Frau mit imperativem Harndrang stehen und konzentriert sich auf die Harnblase, lassen sich damit bis zu 50% der Dranginkontinenz Episoden vermeiden. Bei gutem Beckenbodenstatus ist das angeleitete Training der Muskulatur häufig erfolgreich, Elektrostimulation bzw. Biofeedback sind weitere Methoden, welche sich positiv auswirken. Es gibt keinen Grund, weniger zu trinken um den „Toilettedrang“ zu reduzieren.

Viel Flüssigkeit kann die Häufigkeit und Dringlichkeit des Urinierens zwar erhöhen; seltenes Trinken führt aber zu einem konzentrierteren Harn mit häufigen Blasenirritationen, wodurch wiederum die Inkontinenz gesteigert wird. Ausreichend Wasser reduziert im Übrigen lästige Gerüche. Trinken Sie also zwischen den Mahlzeiten ausreichend Wasser und vermeiden Sie zwei Stunden bevor Sie ins Bett gehen Flüssigkeiten. Koffein, Zitrussäfte, Alkohol und kohlesäurehaltige Getränke steigern den Harndrang. Die Anwendung von aufsaugenden Einlagen kann die Folgen der Harninkontinenz mildern. Bei einer entsprechenden Indikation werden diese Heilbehelfe auch verschrieben. Wenn all diese Maßnahmen nicht ausreichen, sollten Sie mit Ihrem Arzt den Einsatz von Medikamenten oder operative Maßnahmen diskutieren, welche in schweren Fällen doch eine erhebliche Erleichterung bringen können.

benennen. Diesbezüglich reicht es aus, mittels notariell beglaubigter Privaturkunde oder Notariatsakt den eigenen Wunschsachwalter anzugeben. Dieser Ernennungsakt wird dann kostenfrei in einem eigenen Register bei der Notariatskammer verwahrt. Wird die gerichtliche Ernennung eines Sachwalters notwendig, kann das Gericht in diesem Register prüfen, ob der Betroffene eine Person für diese Funktion angeführt hat. Wenn keine Person namhaft gemacht wurde, ernennt das Gericht einen Sachwalter seiner Wahl. Recht der Großeltern auf eine bezeichnende Beziehung zu den Enkeln. Mit der letzten Familienrechtsreform (Lgs.D. 154/2013), in Kraft seit 7. 2. 2014, wurde mit dem Artikel 317 bis des ZGB eine Bestimmung eingeführt, die das Verhältnis der Großeltern zu den Enkeln regelt. Es wird nun erstmals im Zivilgesetzbuch vorgesehen, dass die Großeltern ein Recht auf eine signifikante Beziehung zu ihren minder-

jährigen Enkeln haben. Wird den Großeltern die Ausübung dieses Rechtes, sprich der Kontakt zu ihren minderjährigen Enkeln verweigert, so können sie am Gericht des Wohnsitzes des Enkelkindes, Verfügungen im ausschließlichen Interesse desselben beantragen. Das bedeutet konkret, dass das Gericht feststellt, ob ein Besuchsrecht der Großeltern beim Enkelkind dem Interesse des letzteren entspricht; falls ja, wird das Gericht den Großeltern ein solches Besuchsrecht zuerkennen. Bei Konflikten mit den Eltern der eigenen Enkelkinder kann aber auch eine Familienmediation bei hierfür kompetenten Mediationsstellen ins Auge gefasst und beantragt werden. Im Zuge einer Mediation versuchen die Parteien mithilfe eines unabhängigen Familienmediators, ihren Konflikt zu lösen: am Ende einer gelungenen Mediation steht keine richterliche Verfügung und kein Kompromiss, sondern eine Gewinnsituation für alle.

versicherungsfrage

RA Dr. Kathrin Platter der Rechtskanzlei PMAB in Bozen

Wunsch­ sachwalter und Großelternrechte Vereinbarung zwischen dem Landesgericht Bozen und der Notariatskammer Bozen zur Namhaftmachung von Sach­ waltern. Als Ergänzung zur Ausgabe 01/15 möchte ich Sie darauf hinweisen, dass im März 2015 zwischen der Notariatskammer Bozen und dem Landesgericht Bozen eine Verein­ barung abgeschlossen wurde, wonach es zukünftig möglich sein wird einen Wunschsachwalter zu

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Im Profil

Hugo Leiter Von den Computeranfängen und der Freien Software Die Computer- und Informatikbranche war und ist ein ganzes Leben lang sein Spezialgebiet geblieben. Hugo Leiter, der IT-Experte des Südtiroler Gemeindenverbandes ist vor wenigen Monaten in Rente gegangen, doch das Interesse an Steuerungsprozessen und vor allem an Freier Software ist dem Bozner nicht abhanden gekommen. „Ich habe bei Unternehmen wie Siemens, Texas Instruments, WANG und Hewlett Packard gearbeitet und dort dazu beigetragen, kommerzielle Computerprogramme zu fördern, doch meine besondere Zuneigung gehört der Freien Software,“ erzählt Hugo Leiter. „Freie Software kann jeder vom Internet herunterladen, analysieren, benützen, verändern, verbreiten – keine Hürden, keine Grenzen“. Unmittelbar nach dem Studium hat Hugo Leiter digitale und analoge Schaltungen und Steuerprogramme rund um den Intel 8086 Prozessor bei Siemens in München und ein paar Jahre später bei Texas Instruments in Dallas Texas entwickelt. Damals sagte man noch „Elektronische Datenverarbeitung“ oder EDV zu allem was mit Computern zu tun hatte. Ein Bozner in den USA Der Bozner Hugo Leiter studierte Elektrotechnik in Padua, und erhielt 1976 ein Stipendium für das weiterführende Masterstudium in Engineering am Rensselaer Polytechnic Institute in den USA. „Das war damals schon ein großes Ding, den meine Englischkenntnisse ließen zu wünschen übrig, aber mir war klar, dass das eine einmalige Chance ist.“ Und so forschte und arbeitete Hugo Leiter bei den großen Unternehmen der Computerbranche und fühlte sich wohl dort im Team. In den USA lernte er auch seine Frau kennen, eine Amerikanerin, die mit ihm später nach München zurückkam; in den 1990er Jahren beschloss das Paar, endgültig nach Europa zu ziehen, mit den 3 Kindern. „Das war einfach und doch wieder nicht; wahrscheinlich zogen mich die Kultur und die Sicherheit wieder hierher nach Südtirol; meine Kinder lernten dann auch recht schnell deutsch und italienisch, der Älteste war damals 7 Jahre alt.“

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Viele Ideen, wie Computer gut genutzt werden können So übernahm Hugo Leiter die Stelle als Computerfachmann beim Südtiroler Gemeindeverband, wo er zusammen mit einem hoch motivierten Team die Gemeinden untereinander vernetzte, mit Softwarelösungen (und wo möglich mit freien Programmen) ausrüstete. Für die Seniorenwohnheime im Land hat Hugo Leiter ebenfalls Anregungen: „Ich würde gerne mithelfen, nicht nur bei der Auswahl und Installation von Programmen, sondern auch den alten Menschen zu zeigen, was sie mit dem Computer und dem Internet machen können, ihnen die Scheu nehmen.“ Wenn sich auf dem Computerbildschirm plötzlich der im Ausland lebende Enkelsohn oder die Nichte in voller Größe präsentiert und übers Internet ohne Gebühreneinheiten mit der Oma/dem Opa im Heim telefoniert, dann könnte das den alten Leuten doch nur gefallen, meint Hugo Leiter. Christine Helfer


Aus den Verbänden

Der Vorstand mit Maria Carla Martini

BFA

La nostra guida BFA alpina nei mean- Seniorenbetreuung dri delle leggi im Netzwerk va in pensione Cara Maria Carla Martini, un sincero “Grazie” da tutti noi! Per il Tuo sostegno, per i Tuoi sorrisi, la Tua cortesia, i Tuoi insegnamenti, la Tua precisione: Il Tuo sapere, appreso in tanti anni di lavoro, che hai messo a disposizione con maestria ed ironia ha fatto sì che il nostro impegno quotidiano fosse un poco più leggero. Il Tuo saper fare, trattare con caratteri diversi e trovare una soluzione che prima non sembrava a portata di mano ha fatto sì che tanti hanno imparato da te. Il Tuo sapere essere, la consulenza, il sostegno tecnico e talvolta anche umano ci mancherà. Ti auguriamo tanta salute, tanto tempo da passare con i Tuoi cari, esperienze musicali e teatrali piene di gioia e gite indimenti­ cabili nelle vicine vallate. Divertiti! Cordialmente, di cuore Le Direttrici ed i Direttori della BFA

Auf der Grundlage der Aufforderung der Landesrätin Martha Stocker im ganzen Land auf Sprengelebene Anlaufstellen für Pflege- und Betreuungsangebote aufzubauen, waren sowohl die Vollversammlung, als auch der Stammtisch der BFA (Berufsgemeinschaft der Direktoren der Seniorenwohnheime) folgender Frage gewidmet: „Wie wollen wir in Zukunft zusammenarbeiten?“ Eine für alle Beteiligten angemessene Pflege- und Betreuungssituation zu organisieren ist nicht einfach. Die Herausforderung liegt darin pflegebedürftigen Senioren und deren Angehörigen rechtzeitig wesentliche Informationen zur Betreuung daheim und zur kom­ plexen Landschaft der Betreuungsdienste, sowie der finanziellen Unterstützung zukommen zu lassen. Somit soll in diesen Anlaufstellen Information und Beratung zur Pflege und Betreuung in Zusammenarbeit zwischen Alten- und Pflegeheimen, Bezirksgemeinschaften und Gesundheitsbezirken geboten werden. Hierfür sollen in nächster Zukunft die notwendigen Bestimmungen erlassen werden. Die Direktoren der Südtiroler Seniorenwohnheime stellen sich der Herausforderung die Stärken der statio-

nären Seniorenbetreuung im Verbund mit den Gesundheits­ bezirken und den Bezirksgemeinschaften den pflegebedürftigen Personen und deren Angehörigen zur Verfügung zu stellen. Dr. Brigitte Waldner, Amtsdirektorin für Senioren und Sozialsprengel, moderierte im März 2015 in Schlanders einen Stammtisch der Direktoren zur Einsetzung der Anlaufstellen. Sie stellte sich allen Fragen der über 40 anwesenden Führungskräfte und wies auf die ausgewogene Vorarbeit der Steuerungsgruppe hin. Gründend auf dem Brixner Vorbild unter der Federführung von Helmuth Prantner, hat die paritätisch besetzte Gruppe der Landesrätin ein Stufenmodell vorgestellt. Der Hilfsprozess in der Beratung wurde Schritt für Schritt beschrieben und nun sollen sich alle Akteure auf den Weg machen, um den Beratungsbedarf in Südtirol abzudecken. „Ich wollte etwas für die Menschen tun: Information und Beratung an einer Stelle, kurze Wege und einfühlsame Fachkräfte sollen den Antwortsuchenden zur Seite stehen.“ fasst Helmuth Prantner kurz sein Erfolgsmodell für Brixen zusammen. Kopfzerbrechen bereitete seinen Kollegen die geografische Vielfalt in Südtirol: Alle Einzugsgebiete der Sozial- und Gesundheitssprengel sind anders, haben Eigenheiten,

Brigitte Waldner, Amtsdirektorin für Senioren und Sozialsprengel

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Aus den Verbänden

Stärken und Schwächen in der Versorgung. Diese Individualität mit den Ansprüchen einer einheitlich funktionierenden Anlaufstelle zu kombinieren wird nicht einfach werden. „Es ist eine große Veränderung in der Landschaft der Dienste“, so Beatrix Kaserer, Vorsitzende der BFA und Mitglied der Steuerungsgruppe. „Die Zusammen­ arbeit zwischen den verschiedenen Dienste soll harmonisch und auf Augenhöhe stattfinden: Das Wohl und die Beratung der Pflegebedürftigen und ihrer Familien ist unser gemeinsames Ziel!“ Bei der Vollversammlung der BFA im April wurde das Thema vertieft, die verschiedenen Meinungen, Befindlichkeiten, Schwierigkeiten und das Potential in der interdisziplinären Zusammenarbeit waren Hauptthema des Nachmittags. Fazit der Vollversammlung: Die Zusammenarbeit beim Aufbau der Anlaufstellen ist eine Herausforderung die wir annehmen. Voraussetzung hierfür ist eine gleichberechtigte Partnerschaft zwischen allen Beteiligten. Iris Cagalli für den Vorstand der BFA

Ehrung langjähriger Präsidenten, Verwaltungsräte und Ehrengäste (v.l.n.r.): Josef Pramstaller (Vertreter Stiftung Südtiroler Sparkasse), Alois Innerebner (Sarner Stiftung), Albert Geiregger (Konsortium Mittleres Pustertal), Klara Hofer (Sarner Stiftung), Rosa Pircher (Tisens – St. Michael), Erna Leitner Messner (ÖBPB „Zum Heiligen Geist“ – Brixen), Siegfried Herbst (Seniorenzentrum Völs am Schlern) und Christoph Schuster (Ehrenmitglied VdS)

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VdS

Generalversammlung – Lobende Worte für acht ausgezeichnete Heime Am 17. April 2015 fand in Bozen die jährliche Generalversammlung des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols (VdS) statt. Neben Vertretern der Seniorenwohnheime Südtirols haben auch Landesrätin Martha Stocker und zahlreiche andere Ehrengäste teilgenommen. Im Mittelpunkt des Treffens standen – neben den traditionellen Tagesordnungspunkten – aktuelle Themen wie die Vergabe der Qualitätssiegel RQA Südtirol an acht Südtiroler Heime. Die Sarner Stiftung, das Altenheim Tirol, das Bezirksaltenheim Wipptal, die Stiftung Altenheim St. Walburg/Ulten, die Villa Harmonie, die Villa Serena und die Villa Europa vom Betrieb für Sozialdienste Bozen sowie das Seniorenzentrum Völs am Schlern durften sich auf das Qualitätssiegel RQA Südtirol freuen. Diese acht Strukturen betreiben nachweislich einen qualitativ hochwertigen Dienst, der mit der Zertifizierung QS RQA Südtirol ausgezeichnet wurde. Norbert Bertignoll, Präsident des VdS lobte den Einsatz dieser Strukturen und übergab zusammen mit

der Vorsitzenden des BFA Frau Beatrix Kaserer die wohlverdienten Plaketten. Im Laufe dieses Zertifizierungs­ prozesses unterzogen sich die gefeierten Strukturen einer umfangreichen 360-Grad Prüfung und führten sowohl ein internes Audit, als auch ein externes Audit im Haus durch. Insgesamt gibt es nun 15 QS RQA Südtirol zertifizierte Seniorenwohnheime. Weitere 14 Strukturen sind auf den guten Weg dorthin. Außerdem wurden die Ehrungen der langjährigen Präsidenten, Verwaltungsräte und Direktoren feierlich abgehalten. Präsident Norbert Bertignoll, Direktor Oswald Mair und BFA-Vorsitzende Beatrix Kaserer überreichten zur Anerkennung der langjährigen Tätigkeit acht Personen eine Anstecknadel. Für 15 Jahre Tätigkeit: Herrn Geiregger Albert, Präsident des Konsortiums Wohn- und Pflegeheime Mittleres Pustertal – Bruneck/Olang; Frau Pircher Rosa, Mitglied des Verwaltungsrates des Alten- und Pflege­ heimes St. Michael – Tisens; Herrn Herbst Siegfried, Mitglied des Verwaltungsrates der ÖBPB Seniorenzentrum Völs am Schlern sowie Herrn Alfons Hopfgartner, Mitglied des Verwaltungsrates des Konsortiums Wohn- und Pflegeheime Mittleres Pustertal – Bruneck/Olang. Für 17 Jahre Tätigkeit: Frau Leitner Messner Erna, Mitglied des Verwaltungsrates der ÖBPB zum Heiligen Geist Brixen. Für 25 Jahre Tätigkeit: Herrn Brunner Hubert, Direktor der Stiftung „Von Kurz“ – Niederdorf. Für 35 Jahre Tätigkeit: Frau Hofer Klara, Präsidentin der ÖBPB


Aus den Verbänden

Sarner Stiftung Sarnthein sowie Herrn Innerebner Alois, Mitglied des Verwaltungsrates der ÖBPB Sarner Stiftung Sarnthein. Weiters präsentierte Direktor Oswald Mair das Weiterbildungsund Tätigkeitsprogramm 2015, welches von den anwesenden Vertretern der Mitgliedsheime einstimmig genehmigt worden ist. Besonders wichtige Veranstaltungstermine in diesem Jahr stellen die Seniorenmeisterschaft am 2. September 2015 in Naturns sowie das Symposium der Seniorenwohnheime der EUREGIO am 6. November in Brixen dar. Landesrätin Martha Stocker richtete an die Teilnehmer der Generalversammlung ihre Grußworte und bestätigte dabei bereits ihre Anwesenheit bei der Seniorenmeisterschaft. Einstimmig genehmigt wurden zudem die Jahresabschlussrechnung 2014, der Mutterschaftsfond 2014 sowie der Haushaltsvoranschlag für 2015. Im Rahmen der Generalversammlung kamen auch aktuelle Anliegen zur Sprache. Zum einen betrifft es den Psychophysischen Erholungsurlaub, der wirksamer gestalten werden sollte. Zum anderen betrifft es die Finanzierung von Investitionen, wo grundsätzlich der Sanierung und dem Umbau von Seniorenwohnheimen eine größere Priorität beigemessen werden sollte als den Neubauten. Ganz im Interesse seiner Mitglieder wird sich der VdS politisch dafür einsetzen. Jessica Pigneter

Die Vision von heute ist das Handeln von morgen

hochwertigen Dienstleistungen, wobei auch dem Zwischenaudit mehr Gewicht geschenkt wird. Die Expertengruppe hat bezüglich Qualitätssiegel RQA eine zentrale Rolle; sie definiert welche Kriterien wirklich relevant sind und überprüft laufend die Stimmigkeit dieser Kriterien. Anna Hofer stellt einen Erfahrungsbericht als Mitglied der Expertengruppe und als Vertreterin eines Pilotheimes in der Einführungsphase vor. Sie betont dabei, dass das Herzstück des Siegels die Bewohnersichterhebung ist.

Auch in diesem Jahr organisierte der Verband der Seniorenwohnheime Südtirols, im „Schraffl“ Saal des Bauernbundes, eine Informations­ tagung der besonderen Art. Es ist zur Tradition geworden, dass das erste Treffen mit den politischen und technischen Entscheidungsträgern der Seniorenwohnheime Südtirols wegweisend in die Zukunft gerichtet ist. Es werden Visionen erarbeitet, welSymposium Euregio zum Thema che auch in Zukunft eine qualitativ „Territoriale Netzwerke“: hochwertige Betreuung und Pflege Das mittlerweile 6. Symposium der Senioren auf Landesebene der Europaregion Tirol-Südtirolgewährleisten sollen. Nach einer Trentino am 6. 11. 2015 organisiert kurzen Information über die aktuelle der VdS in enger Zusammenarbeit Verbandstätigkeit wurden schwermit dem ÖBPB zum Heiligen Geist punktmäßig folgende 3 Themen Brixen. Am Tag vorher, also am eingehend besprochen, von den Teil5. 11. 2015 werden zwei Delegationen nehmer aus verschiedensten Blickvon Präsidenten, Verwaltungsräten winkeln durchleuchtet und schließund Direktoren aus Nordtirol und lich als Ergebnisse für die zukünftige aus dem Trentino die 4 Strukturen Ausrichtung und Umsetzung im des besagten ÖBPB besuchen und VdS festgehalten. einen Einblick in die angebotenen „besonderen Betreuungsformen“ Neuausrichtung Überganspflege, Kurzzeitpflege Qualitätssiegel RQA: und Wohnbereich für Menschen Ausgehend von der derzeitigen Ver- mit Demenz, sowie in eine seit Jahsion 3.0 wird die Expertengruppe ren auf eine ethische Grundhaltung die Weiterentwicklung des Qualibasierende Betreuung und Pflege tätssiegels RQA in Angriff nehmen, erhalten. Das Euregio-Symposium sodass ab 2017 die teilnehmenden selbst findet im Forum von Brixen Heime die eigene Organisationsent- statt und baut auf die im Jahre wicklung mit der Version 4.0 in 2012 in den drei Provinzen durchAngriff nehmen können. Angegeführte und 2013 in Innsbruck strebt wird eine Zertifizierung von vorgestellte Studie zu den territorialen Netzwerken in der Seniorenbetreuung auf.

Treffen mit politischen und technischen Entscheidungsträgern

Seniorenbetreuung gemeinsam gestalten: Mit dem sogenannten Omnibus­ gesetz – LG 9/2014, welches den Art. 15 bis in das LG 13/1991 hinzufügt – wurde im Oktober 2014 die gesetzliche Voraussetzung für die Errichtung der territorialen Anlaufstelle geschaffen. Grundlegende Zielsetzung dieses Vorhabens ist es, dass der Bürger leichter Informationen zu den verschiedenen Diensten erhält, gut begleitet wird, und mittelfristig auf die Unterstützung eines professionellen Casemanagers zählen kann.

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Aus den Verbänden

Beatrix Kaserer betont die Wichtigkeit eines Netzwerkes der Heime auf Sprengelebene. Der Beitrag der Heime zur Umsetzung des Projektes ist wichtig und diese Wichtigkeit soll den Systempartnern auch vermittelt werden können. Bei einem Stammtisch des BFA soll konkret besprochen werden, wer die Vernetzung auf der jeweiligen Sprengelebene und auf technischer Ebene in die Hand nimmt. Helmut Pranter stellt das Konzept auf der Systemebene vor. Historisch waren in Südtirol die Kompetenzen Soziales und Gesundheit getrennt. Jetzt geht aber die Entwicklung in Richtung Integration dieser beiden Bereiche. Zudem, wie das Ergebnis einer Befragung zeigt, ist für den Nutzer der Zugang zum Dienst das absolute Qualitätskriterium. Wenn der Nutzer hingegen von einem Dienst zum anderen „herumgeschickt“ wird, dann empfindet er eine große Irritierung. Eine bessere Vernetzung mit den anderen Systempartnern könnte dies ver­ meiden. Nachdem noch einige Fragen und Anregungen von Seiten der Teil­ nehmer behandelt wurden, konnte Präsident Bertignoll eine gelungene Veranstaltung pünktlich beenden. Oswald Mair Direktor VdS

Skirennen auf der Schwemmalm Bereits im letzten Sommer trafen sich Jürgen Pircher, Silvia Lanthaler, Renata Zanon zur ersten Sitzung des Organisationskomitees. Dieser folgten einige weitere bis im Dezember allen Heimen die Einladung zum 1. Skirennen für die Bediensteten der Seniorenwohnheime Südtirols ins Haus flatterte. Mitte Januar 2015 stand dann endgültig fest: es haben sich genügend Teilnehmer gemeldet, das Rennen wird durchgeführt! Am 28. Februar 2015 fanden sich 99 Mitarbeiter und Verwalter aus 26 Südtiroler Heimen auf der Schwemmalm im Ultental zum 1. Skirennen der Bediensteten der Seniorenwohnheime Südtirols ein.

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Zu bezwingen war ein fair gesteckter Riesentorlauf. Entgegen der meisten Rennen, wurde bei diesem nicht nach Alters- sondern nach Berufsgruppen kategorisiert: Direktoren, Verwaltungsmitarbeiter, Krankenpfleger und Rehapersonal, Sozialbetreuer und Altenpfleger, Pflegehelfer und Sozialhilfekräfte, Mitarbeiter der Hauswirtschaft, Gäste aber auch Präsidenten und Verwaltungsräte waren dabei. Im Zielraum wurde mit gefiebert und von Zaungästen angefeuert, auch Hunger und Durst gestillt! Das schöne Wetter verführte einige auch nach dem Rennen noch etwas zu wedeln, andere machten es sich auf der Sonnenterrasse gemütlich. Die Preisverteilung fand am Nachmittag im Gasthof Kuppelwies statt. Bis alle eintrafen unterhielt Angelika mit ihrer Ziehharmonika. Luis Schwellensattl, Präsident des Altenheimes St. Pankraz, begrüßte alle und sprach einleitende Worte. Besonders betonte er, dass Veranstaltungen wie diese positiv zur Netzwerkentwicklung der Heime beitragen. Vor der Siegerehrung wurde allen Helfern und Sponsoren gedankt. Drei Teilnehmerinnen sorgten mit einem passenden Lied für Stimmung im Saal und alle sangen beim Refrain fest mit. Die ersten drei einer jeden Kategorie wurden prämiert. Anstelle von herkömmlichen Pokalen gab es originelle Trophäen, angefertigt aus alten Ultner Schindeln. Den Tagessieg fuhr Marion Berger, Sozialbetreuerin im Altenheim

Am Ende des Skitages gab es noch tolle Preise

St. Walburg, ein, dicht auf den Fersen war ihr Josef Österreicher, Verwaltungsratsmitglied des Seniorenheims Partschins. Die Trophäe der Tagesbestzeiten war ebenfalls eine Schindel mit einem alten, ledernen Skischuh. Prämiert wurden auch die drei schnellsten Mannschaften zu denen das Altenheim St. Walburg – als Preis dafür gab’s ein paar alte Holzskier –, gefolgt vom Wohn- und Pflegeheim Mittleres Pustertal und dem Seniorenheim Partschins, zählten. Einige Teilnehmer durften sich auch über schöne Lotteriepreise und über Überraschungspreise freuen! Nach dem offiziellen Teil stärkten sich alle mit einer kräftigen Suppe und typischen Ultner Mohn- und Marmeladekrapfen. Das OK-Team möchte die Gelegenheit nochmals nutzen um sich bei der Firma Ladurner Hospitalia recht herzlich für die großzügige Unterstützung zu bedanken. Die tolle Atmosphäre den ganzen Tag über lag sicher nicht nur am wunderschönen Wetter! Vielleicht trägt die eine oder andere Mund zu Mund Propaganda in den Heimen draußen dazu bei, dass wir uns das nächste Jahr in einem anderen Südtiroler Skigebiet zum 2. Skirennen der Bediensteten der Seniorenwohnheime Südtirols treffen. Schian wor’s, holla tirio holla tirio, Skifohrn wor luschti im Ultentol do … Jürgen Pircher, Silvia Lanthaler, Renata Zanon


Aus den Heimen

Auch das Kind muss den Wechsel der Jahreszeiten ertragen, es muss sich gewöhnen an Kälte und Wärme. Wird hier die Reize nicht richtig gesetzt, so kann sich der Körper nicht kräftig entwickeln, und ausdauernd für alle kommenden Stürme werden.

Jung und alt mit den Füßen im Wasser

Wohn- und Pflegeheim Bruneck

„Gesund und Aktiv“ „Lernt das Wasser richtig kennen, es wird euch immer ein verlässlicher Freund sein.“ Sebastian Kneipp Die Gesundheitslehre von Sebastian Kneipp gehört zu den wissenschaftlich anerkannten Naturheilverfahren. Sie ermöglicht uns ein gesundes Leben im Einklang mit der Natur zu führen. Körper, Geist und Seele bilden zusammen das Fundament der gesundheitlichen Entwicklung. Die Kindergartenkinder von Aufhofen kneippten gemeinsam mit den Heimbewohnern des Wohnund Pflegeheimes Bruneck. Mit „Gesund und aktiv“ wurde ihnen das Leben und Wirken nach Sebastian Kneipp näher gebracht. Begleitet von der pädagogischen Mitarbeiterin Frau Irmi Ausserhofer, kamen die Kindergartenkinder zwei Monate lang, jeden Montag, in die Kneippanlage vom Wohnund Pflegeheim Bruneck. Dort wurden sie gemeinsam mit den Heimbewohnern in die Phylosophie den Kneippens eingeführt.

Die Gesundheitstrainerin Frau Mathilde Ausserhofer und die Bereichsleiterin der Freizeitgestaltung Frau Maria Oberhollenzer, übermittelten den „jungen und alten Kneippianern“ das Gesundheitsbewusstsein für eine körper­ liche Entwicklung, d. h. geistig emotional und sozial ausreichende Sinnes- und Bewegungserfahrungen. Die Kinder und Heimbewohner erlebten auf spielerischer Art und durch eigene Selbsterfahrung, die verschiedenen Möglichkeiten des kneipp’schen Konzepts. Die Schwerpunkte waren: > Warm und kalte Wasseranwendungen > Bewegung und Tänze > Barfußgehen > Fußmassage

Unsere Ziele waren: > Den Kindern und den Heim­ bewohnern vermitteln, dass die Gesundheit wertvoll und angenehm ist > Die Kinder und die Heimbewohner begeistern, gesundes Verhalten in den Alltag umzusetzen > Den Kindern und den Heimbewohnern ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu übermitteln, durch Spaß, Körperkontakt und Zuwendung. Die Kinder und die Senioren sollten lernen, dass der Erhalt der Gesundheit genauso wichtig ist, wie die Behandlung von Krankheiten. Dazu wurde eine selbstgemachte Thymiansalbe mit angefertigt. Beim Herstellen der Salbe konnte jeder der Kinder seine „Wünsche“ in die Creme hineinrühren, sodass jede Salbe eine persönliche Note eines jeden Kindes bekam. Beim Abschluss dieses Projektes, kamen die Kinder in Begleitung ihrer Eltern, um ihnen zu präsentieren, wieviel Freude und Spaß ihnen das Kneippen bereitet. Irmi Ausserhofer und Mathilde Ausserhofer Wohn- und Pflegeheim Bruneck

Es wurde erklärt, weshalb die Abhärtung mit Wasser, die Behandlung von verschiedenen Beschwerden mit Kräutern, die richtige Ernährung und die Bewegung so wichtig für Körper, Geist und Seele sind. Vorbeugung und Aktivierung der Selbstheilungskräfte standen bei den jeweiligen Kneippeinheiten im Vordergrund.

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Aus den Heimen

Kochen wie früher, mit dem Projekt „Kräutergarten“

Altenheimstiftung Kaltern „Heinrich von Rottenburg“

Wie daheim Der Alltag im „Kräutergarten“, einer Wohngruppe für Menschen mit Demenz „Heute Abend gibt es Zichoriesalat mit Ei, und Knödel dazu.“, sagt Frau D., während sie mit dem Messer die Erdreste von den Blättern kratzt. Daneben steht Frau F. und schneidet den Käse für die Knödel in kleine Würfel. In der Wohngruppe „Kräutergarten“ sind es seit nunmehr drei Jahren die Heimbewohner, die das Abendessen für die kleine Gruppe zubereiten. Montags und donnerstags entscheiden sie am Morgen gemeinsam mit ihren Betreuern, was am Abend auf den Tisch kommt. Es sind Speisen, die die Bewohner früher oft gekocht haben und deren Zubereitung ihnen vertraut ist. Begonnen wird schon am Vormittag, damit die Arbeitsschritte einzeln, strukturiert und ohne Hektik ausgeführt werden können. Mit einem Einkaufszettel holen sie in der Küche und manchmal auch in einem Laden im Dorf die benötigten Zutaten und dann geht’s los. „Zuerst schält man eine Sorte Gemüse, die Karotten zum Beispiel, und erst wenn alle geschält sind, beginnen wir mit dem Schneiden.

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Dann kommt die nächste Gemüsesorte an die Reihe.“, erklärt eine Betreuerin. Jedem Bewohner wird ein Arbeitsschritt anvertraut. Diese Grundsätze einzuhalten ist wichtig, um die Tätigkeit so übersichtlich wie möglich zu gestalten und Überforderung zu vermeiden. Selbst ist die Frau Am Herd stehen zurzeit ausnahmslos die Frauen, allerdings nicht alle, denn das Kochen ist nicht jederfraus Leidenschaft. Eine biografieorientierte Herangehensweise ist wichtig. Manches kochen die Heimbewohnerinnen ganz alleine, etwa das Apfelkompott für die Nachspeise, bei manchem werden sie unterstützt. „Wir achten darauf, dass sie soviel wie möglich alleine machen können.“, beschreiben die Mitarbeiter ihre Arbeitshaltung. Es geht nicht darum, den Tag auszufüllen, sondern den Bewohnern einen erfüllten Alltag zu ermöglichen. Das bedeutet, dass die Tätigkeiten, die ihnen angeboten werden, Sinn haben und in ihrem Alltag eingebettet sind. Das Gefühl gebraucht zu werden und etwas geschaffen zu haben, stärkt ihren Selbstwert. Die Düfte, die die Wohnung während dem Kochen erfüllen, regen die Sinne der Bewohner an, und so haben auch jene etwas davon, die sich nicht aktiv an der Tätigkeit beteiligen.

Zwischen Küche und Garten Das Kochen ist nur eine der hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, die in der Wohngruppe Kräutergarten verrichtet werden. Die Wohngruppe ist so aufgebaut, als sei sie eine kleine Wohnung mit Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Terrasse und Garten. Hier wird gekocht, geputzt, gekehrt und Wäsche gewaschen, ganz wie zu Hause eben. Manchmal fallen kleinere Näharbeiten an und samstags wird Kuchen gebacken für das Kaffeekränzchen am Sonntag. Ein Garten ist ebenfalls teil der Wohngruppe. Hier werden vor allem Kräuter angebaut – daher der Name „Kräutergarten“ – die für den täglichen Gebrauch in der kleinen Küche und zur Herstellung von Kräutersalz verwendet werden. Viele Arbeiten nehmen hier mehr Zeit in Anspruch, aber die Zeit ist sinnvoll genützt. Auch wenn nicht alles perfekt gelingt, wenn die Suppe mal zu „rass“ ist oder die „Hangerlen“ nicht glatt gebügelt, macht das nichts. „Wie es ist, ist es gut“, sagt eine Betreuerin. „Es zählt nicht das Ergebnis. Wichtig ist, die Bewohner werden durch diese Aktivitäten gestärkt“. Lisa Pfitscher Altenheimstiftung Kaltern


Aus den Heimen

Kinästhetikprojekt im Wohn- und Pflegeheim Olang Kinästhetik ist ein Handlungskonzept, das die Bewegung von Patienten auf selbstbestimmte Weise schonend unterstützt. Durch Kinästhetik soll die Motivation des Pflegebedürftigen durch die Kommunikation über Berührung deutlich verbessert werden. Ziele der Kinästhetik sind: die Bewegung gemeinsam mit dem Patienten durchzuführen und die Ressourcen des Patienten zu erkennen und einzusetzen. „Wir vertiefen unsere Kenntnisse in der Kinästhetik und führen Positionierungen der Heimbewohner korrekt durch“, so lautete eines der Bereichsziele im Wohn- und Pflegeheim Olang für das Jahr 2014. Um dieses Ziel gut abzuschließen und messen zu können, machte unser Mitarbeiter Walter Bortolon während der Teamsitzung im November 2014 den Vorschlag, ein Kinästhetik-Projekt zu starten. Dieses Projekt sollte ohne zusätzliche Mehrarbeit und ohne zusätzliche finanzielle Mittel möglich sein. Als Zeitlimit wurde Dezember 2014 festgesetzt. Wir wurden beauftragt, in dieser Zeit Transfers und Lagerungen von Heimbewohnern zu zweit durchzuführen und diese fotografisch festzuhalten. Die Physiotherapeuten Margit Grüner und Ingrid Kirchler sowie der Sozial­ betreuer und Kinästhetik-Trainer Walter Bortolon haben sich bereit erklärt, Ansprechpartner bei Unklarheiten oder Problemen zu sein. Zusätzlich wurde in beiden Wohnbereichen ein Verantwortlicher ernannt. Dieser hatte die Aufgabe, darauf zu achten, dass das Projekt läuft. Trotz anfänglicher Skepsis – wir befürchteten einen zeitlichen Mehraufwand – haben wir bereits am Tag darauf damit begonnen, Transfers und Positionierungen gemeinsam durchzuführen und diese zu fotografieren. Bald schon herrschte im Team ein reger Erfahrungsaustausch, es wurde fleißig fotografiert und diskutiert. Die Zusammenarbeit mit den Physiotherapeuten

funktionierte sehr gut. So haben wir bis zum Ende des Projekts über 600 Fotos gemacht und viele Positionierungen und Transfers gemeinsam durchgeführt. Durch die Fotos war es uns möglich, unsere Körperhaltung und die Haltung, bzw. das Befinden der Heimbewohner zu analysieren. Im Februar 2015 wurde das Projekt bei der Teamsitzung vorgestellt. Richard Aichner, Physiotherapeut in Bruneck, war auch anwesend. Nach der Vorstellung des Projekts haben wir gemeinsam einen Teil der Fotos angeschaut. Im Anschluss wurde in einer kleinen Gruppenarbeit festgestellt, dass das Projekt für uns eine Bereicherung war und dass es ohne zusätzliche Mehrarbeit und ohne zusätzliche finanziellen Mittel möglich war, dieses Projekt durchzuführen. Wir haben gesehen, dass es viele unterschiedliche Transfer- und Lagerungsmöglichkeiten gibt, dass es kein Richtig oder Falsch gibt. Wir haben beschlossen, in Zukunft weiterhin 1 × wöchentlich Transfers oder Lagerungen fotografisch festzuhalten; besonders von neuen oder besonders pflegebedürftigen Heimbewohnern oder von solchen bei denen sich der Allgemeinzustand verschlechtert hat. Hildegard Fischnaller Wohn- und Pflegeheim Olang

Kommunikation über Berührung

Altenheim St. Walburg

Die Blumenuhr Bereits zum sechsten Mal bieten wir im Altenheim von St. Walburg zusätzlich zu den im Jahreslauf bereits geplanten und gewohnten Angeboten und Aktivitäten ein spezielles Jahresthema an. Zu diesem Thema, welches sich wie ein roter Faden durch das ganze Jahr ziehen wird, werden wir planund regelmäßig sowohl in größeren und kleinen Gruppen, als auch ganz individuell in der Einzelbetreuung arbeiten. Da wir in unserem Heim auch schwer pflegebedürftige Personen betreuen, ist es für uns eine große Herausforderung, die verschiedenen Aktivitäten und Angebote so zu strukturieren, dass auch diese Menschen teilhaben können. Weil aber jedes dieser schweren und oft sehr seltenen Krankheits­ bilder eine individuelle Betreuung und Förderung voraussetzt, bedarf es so einer besonderen Vorbereitung und viel individueller Planung! Nach reiflicher Überlegung hat sich das Planungsteam aus drei zur Auswahl stehenden Themen schließlich für das Jahresthema „Blumen“ entschieden; Berücksichtigt wurden hierfür vor allem auch die geäußerten Wünsche unserer Heimbewohner. Zusätzliche grundlegende Über­ legungen, welche uns bei der Entscheidung geleitet haben waren dann aber noch verschiedene andere Aspekte: Zum einen ist dies ein Thema, mit welchem sich alle unsere Bewohner bereits vor dem Heimeintritt befasst haben; alle kennen Blumen und Pflanzen, selbst jene die sich nicht als Blumenfreunde outen, schaffen es so einen Bezug zu den Angeboten herzustellen. Somit sind die aktive Mitarbeit und wertvollen Beiträge von Seiten der Heimbewohner gesichert! Zum anderen werden durch Blumen- Kräuter und Pflanzen generell alle Sinne berührt, und wir haben so die Chance auch schwer erkrankten Personen über die verschiedenen Sinneskanäle Angebote zu machen! So ist der Duft einer Pflanze zum Beispiel im Langzeitgedächtnis

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Aus den Heimen

abgespeichert und kann auch bei an Demenz erkrankten Menschen das Erinnerungsvermögen aktivieren. Man kann die wunderbaren Farben der verschiedenen Blumen über das Auge auf sich wirken lassen, man kann Blumen und Pflanzen aber auch ertasten und fühlen; ein weiches Palmkätzchen ruft sicher eine ganz andere Empfindung hervor als eine Hagebutte. Und dann denke man an den Geschmacksinn …, wie schmecken z. B. Löwenzahnhonig oder unsere Ultner Mohnkrapfen … Selbst der Gehörsinn kann angesprochen werden – jeder kann selbst einmal versuchen gezielt wahrzunehmen, wie es sich anhört, wenn der Wind durch die Sträucher bläst oder wenn eine reife Mohnkapsel geschüttelt wird. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Aspekt, war auch die Überlegung, dass Blumen die jahreszeitliche Orientierung unterstützen! Dies kann uns eine sehr große Hilfe in der Raum- Zeitorientierung v.a. bei desorientierten und räumlich sehr eingeschränkten Menschen bieten! Es blühen die Tulpen und Narzissen, die Menschen wissen, es beginnt der Frühling, es reift das Heu und unsere Heimbewohner wissen, es kommt der Sommer … Einige unserer Bewohner können vielleicht mit den Monatsnamen und Bezeichnungen für Jahres­ zeiten nicht mehr viel anfangen, aber sie wissen intuitiv wo sie sich zeitlich im Jahresverlauf befinden, wenn die Narzissen blühen oder die Heuernte stattfindet! Dieser Aspekt

Blumen als Jahresthema

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Mit allen Sinnen aufnehmen – Blumen und Pflanzen

hat uns auch zum Titel „Blumenuhr“ für unser Jahresmotto geführt! Und nicht zuletzt war noch folgende Überlegung auschlaggebend: Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sagen uns, dass Blumen das Wohlbefinden des Menschen steigern können! An diesem Wohlbefinden unserer Bewohner orientieren wir unsere Arbeit und Planung! Es ist eines unserer höchsten Ziele! Abschließend möchten wir anhand einiger Beispiele an Angeboten im Jahresverlauf unser Thema noch anschaulicher machen: Im Januar, dem Monat, in welchem bei uns sonst nur Eisblumen blühen, beschäftigen wir uns mit Stecklingen und Zimmerpflanzen, im Februar bieten wir unseren kulturell interessierten Bewohnern einen Lichtbildervortrag zum Thema „Blumen“ an! Wir wecken dann

unsere Frühlingsgefühle in einer Gärtnerei und werden die ersten Frühlingsboten in den heimischen Wiesen bewundern. So sammeln wir den köstlichen „Zigorie“, welchen uns der Löwenzahn beschert und werden ihn dann nach Großmutters Rezept verarbeiten! In den Sommermonaten werden wir Blumen sähen, setzen, pflücken, Sträuße binden, Gestecke herstellen, Blumen trocknen und pressen. Wir werden unsere Blumen auch als Heilkraft der Natur erleben: wir machen Salben und Pflegeprodukte! Wir erweitern unser Wissen und nehmen an einem Fachvortrag teil! Am ersten Oktober, Tag der Senioren- Tag der Begegnung, wird das Haus herbstlich blühen. Die getrockneten und gepressten Blumen werden zu wunderbaren Gestecken und kunstvollen Bildern verarbeitet. Wir laden schon jetzt alle recht herzlich ein, sich anlässlich dieses Tages der offenen Tür bei uns umzusehen und so an unserem Jahresmotto teilzuhaben! Die Filmrunde mit dem Titel „Natur und Blumen“ wird die letzte Tätigkeit des Jahresthemas sein, bevor wir mit einer kleinen Feier dieses abschließen werden. Wir alle werden wieder mit viel Enthusiasmus und Kreativität an unser neues Jahresthema herangehen und so unsere Bewohner mitnehmen auf die Reise durch das Jahr ganz im Zeichen der Blumen! Für das „Planungsteam“ des Altenheimes St. Walburg Zanon Renata Altenheim St. Walburg


Aus den Heimen

Stiftung Griesfeld Neumarkt

Griesfeld ist ein „Best Work Place“ 2015 „Die Mitarbeiter sind unser größtes Kapital“ – so steht es im Leitbild der Griesfeld Altersheim Stiftung Neumarkt. Die Stiftung ist in den letzten Jahren zu einem der größeren Betriebe in Neumarkt geworden. 132 Mitarbeiter mit einer Wertschöpfung von Euro 3.279.070 ausbezahlt in Gehältern, welche zum größten Teil an die Gemeinden des Einzugsgebietes (Neumarkt, Montan, Aldein, Altrei und Truden) zurückfließen. 50% der Mitarbeiter kommen direkt aus dem Einzugs­ gebiet. Die Arbeitsleistung die hier erbracht wird, wird direkt am Menschen erbracht. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, dass eine fehlerhafte oder lieblos erbrachte Leistung schwerwiegende Auswirkungen haben kann. Ein attraktiver Arbeitsplatz, mit einer vertrauensvollen Athmosphäre zwischen den Mitarbeitern, mit Freude an der Zusammenarbeit ist Grundvoraussetzung für die qualitative Leistung an alten

Menschen, welche in Griesfeld ein Zuhause gefunden haben. Um die Arbeitsplatzkultur zu messen, hat sich die Stiftung Griesfeld nun zum zweiten Mal an „Great Place to Work“ gewandt. Das Institut arbeitet in 49 Ländern der Welt. 2014 haben sich weltweit 7.300 Betriebe beteiligt und es wurden 5.000.000 Mitarbeiter befragt. In Italien waren es 100 Betriebe mit 35.000 Mitarbeitern. Nach einem mäßigen Abschneiden 2012 hat Griesfeld ein größeres Organisationsentwicklungsprojekt durchgeführt und hat 2014 die Umfrage wiederholt. Das Ergebnis war hervorragend: Durchschnittlich hatten sich die Werte um 11% verbessert und ganz überraschend wurde der Betrieb unter den besten 35 Betrieben auf nationaler Ebene nominiert. Am 17. Februar 2015 wurde die Stiftung Griesfeld in Mailand als ein „Bester Arbeitsplatz 2015“ geehrt. In Zeiten wie diesen, wo die Sicherheiten am Arbeitsplatz weniger werden, ist es noch wichtiger, in das Vertrauen zwischen Mitarbeiter und Führungskräften zu investieren. Dies ist in den Umfragen bestätigt worden: Die Mitarbeiter in Griesfeld vertrauen ihren Führungskräften! Sie werden in Entscheidungen miteinbezogen und sind stolz auf das, was sie tun.

Sie wissen, dass sie einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft in der Betreuung alter Menschen leisten. Die Auszeichnung geht an alle Mitarbeiter, welche täglich in verschiedenen Rollen in diesem Betrieb ihr Bestes geben. Das „Great Place to Work“-Modell setzt sich aus fünf Dimensionen zusammen: Jede Dimension hat zirka 12 bis 14 Fragen, welche die Beziehung zur Führungskraft und das Befinden in der Organisation abfragen. Geprüft werden die Glaubwürdigkeit, der Respekt, die Fairness, Stolz auf die Arbeit bzw. die Arbeitszufriedenheit und der Teamgeist. Die Dimension Arbeitszufriedenheit ist bei uns sehr hoch ausgeprägt. Jeder Mitarbeiter ist sich bewusst, dass er mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leistet. Die Umfrage wurde unabhängig vom Betrieb durch das Institut „Great Place to Work“ über Internet durchgeführt. Jeder Mitarbeiter hatte einen Internetzugang mit eigener E-Mail-Adresse und konnte somit in völliger Autonomie den Frage­ bogen ausfüllen sowie direkt per E-Mail an die Firma zurücksenden. Wir hatten eine Rücklaufquote von 85%. Stiftung Griesfeld Neumarkt

„Great Place to Work“-Auszeichnung in Mailand

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Aus den Heimen

Alten- und Pflegeheim St. Anna Tramin

Brücken bauen in die Welt der Menschen mit Demenz Die erste Märzwoche stand ganz im Zeichen der Weiterbildung mit Angelika Missberger, Expertin und Dozentin für „Integrative Validation“. Begriffserläuterung „Integrative Validation“ nach Nicole Richard (geb. 1957 – gest. 2014 in Kassel) ist die Methodik eines wertschätzenden Umgangs und Kommunizierens von pflegenden und begleitenden Personen mit demenzerkrankten Menschen. Schon vor einigen Jahren fanden im Altenheim zum Thema „Validation“ Schulungen statt nach dem Konzept von Naomi Feil. Die Methodik von Richard kann als Weiterentwicklung derselben gesehen werden. Methodischer Ansatz Dieser besteht darin, dass man den Patienten mit seinen Antrieben (wie früh Erlerntes, Biografie, Persönlichkeit, z. B. Ordnungssinn, Pflichtbewusstsein, Humor, Fürsorge u. ä.) und seinen Gefühlen (Reaktionen, Spontaneität, usw.) ernst nimmt. Diese sind Ressourcen, die es zu nutzen gilt.

Die Referentin Angelika Missberger

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Eine der zwei Mitarbeitergruppen vor Beginn des Schulungstages am 5. März

Der emotionale Gehalt einer Aussage oder eines Verhaltens verdient anerkannt und validiert zu werden, ohne ihn zu bewerten oder zu korrigieren. Dadurch entsteht Vertrauen und Nähe. Der Zugang zur Erlebniswelt des verwirrten Menschen wird erleichtert. Ein respektvoller Umgang und das Einfühlen in das Wahrnehmen und die Verhaltensweisen des Patienten liegen der Validation zu Grunde. Natürlich stößt man auch an seine Grenzen, wenn das Sprachvermögen als Kommunikation nicht mehr vorhanden ist. Die Voraussetzung einer gelingenden „Integrativen Validation“ ist das völlige Akzeptieren des komplexen Krankheitsbildes Demenz mit Einschränkungen, Veränderungen und Verlusten.

Freiwilligenabend Am Dienstag, 3. März beschäftigte sich ein kleiner Kreis von Ehrenamtlichen mit dem Thema. Frau Missberger beantwortete viele Fragen wie: Ist Demenz erblich? Gibt es Möglichkeiten durch gezieltes Training die Krankheit aufzuhalten? Sollte man falsche Verhaltensweisen korrigieren? Anhand von lebensnahen, persönlichen und humorvollen Beiträgen gelang es der Referentin die Teilnehmer zu berühren und anzusprechen.

„Weiterbildung FW“: Auch in der Pause wurde in der Freiwilligen-Gruppe mit der Referentin (r. im Vordergrund) angeregt diskutiert.


Freizeit

Heidemarie Oberrauch – Chefköchin des Seniorenwohnheimes Ritten

Schweins-Ossobuchi

Veranstaltungen

Zutaten

Zubereitung:

Rezept für 50 Portionen

> Ossobuchi würzen und im Öl braun anbraten > Das klein geschnittene Gemüse dazugeben > Tomatenmark und das Vollkornmehl dazu, mit Wein löschen > Mit Pelati und Bouillon auffüllen > Kräuter dazu und gut kochen lassen > Abschmecken > Schmeckt am besten mit Polenta

5 0 Stück Ossobuchi vom Schwein 3 kg Gemüse: Zwiebel, Sellerie, Karotten, Lauch (kleingeschnitten) 75 ml Öl 3,3 kg Pelati 200 ml Rotwein 100 g Tomatenmark 150 g Vollkornmehl Bouillon Salz, Pfeffer, Lorbeer, Majoran, Knoblauch, Petersilie

Veranstaltungen VdS >> Seniorenmeisterschaft – Campionati dell’Anziano 2. September/settembre Naturns/Naturno >> Klausurtagung – Giornata di ritiro VdS/Arpa 9. September/settembre >> Tag der Senioren – Giornata dell’Anziano 1. Oktober/ottobre >> Informationstag – Giornata Informativa 30. Oktober/ottobre

Auflösung von Seite 30

DOH L EnA L T E R OnEnB O BnEnO NA RB EnBO T E L NnBnNnA B E L L E I S R E V U En I n R A T En I nR I T T nMnC H A U S S E E A B A K AnNnAnN S E G E L nGO T I N CnOn L E An I n I H E NN EnR AN I S

>> Symposium – Simposio Euregio 6. November/novembre >> Treffen Präsidenten und Direktoren – Incontro Presidenti e Direttori 27. November/novembre

Rätsel-1 oben L U K E n S T I MM E

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Freizeit

buchvorstellung

Altersreise

Von Henning Scherf

Wie wir altern wollen Wie wollen wir alt sein? Und vor allem: Wie können wir würdig altern? Dass das möglich ist und wie das geht zeigt Autor Scherf, der sich dafür „vor Ort“ begeben hat, Heime besucht, mit alten Menschen mitgelebt hat. Entstanden ist Henning Scherfs persönliches Buch zur Lage der „alten Alten“. Minuten-Pflege und Finanzprobleme müssen nicht sein. Scherf gibt konkrete und positive Antworten: Altsein ist eine Herausforderung. Aber sie ist zu bewältigen. Verlag Herder ISBN 978-3-451-30443-9

Kreuzworträtsel Kreuzworträtsel Waagrecht: 1 Rabenvogel, 4 Lebensjahre, 7 Sportschlitten mit Steuer und Bremse, 8 Wundmal, 9 als Hotel ausgebautes Schiff, 12 dänischer Dramatiker (1901 – 1961), 13 Ausstattungsstück auf Schlittschuhen, 17 Teilzahlungsbetrag, 18 Bewegung zu Pferde, 21 Landstraße, 24 Manilahanf, 26 Teil mancher Schiffe, 27 Ostgermanin, 28 Mutter des Stammes Juda (A. T.), 29 Weibchen der Hühnervögel, 30 Städtchen und Burg bei Pößneck. Senkrecht: 1 Gewittergeräusch, 2 Jahreszeit, 3 Flachland, 4 Gewinnung von Bodenschätzen, 5 Truppenspitze, 6 Gestalt aus „Der zerbrochene Krug“, 10 Sahne (süddt.), 11 Auslese, 14 Normalvers des klassischen Dramas, 15 kühner Krieger, 16 Straße, Weg (lat.), 19 Indigoverbindung, 20 Sportballspiel, 22 Stadt an der Saale, Geburtsstadt Händels, 23 Magyar, 24 schrägrandige Schüssel, 25 Wettkampf im alten Griechenland.

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Waagerech Sportschlitte mal, 9 als H scher Dram tungsstück betrag, 18 B 24 Manilaha germanin, 2 29 Weibche und Burg be

Senkrecht: Flachland, 4 Truppenspitz Krug“, 10 S malvers des Krieger, 16 dung, 20 Sp Geburtsstad randige Sch chenland.

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Impressum

Kreuzworträtsel

Die Karikatur

Altenbetreuung – Forum der Altenarbeit in Südtirol Zeitschrift des VdS, eingetragen beim Landesgericht Bozen am 6. 4. 1994 Nr. 1/94 – Erscheinungsweise: dreimal jährlich

Kreuzwortraetsel_01.indd 1

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Eigentümer und Herausgeber: Verband der Seniorenwohnheime 1 2 3 4 5 6 7 Südtirols, Kanonikus-M.-Gamper-Straße 10, 39100 Bozen Presserechtlich 8 verantwortlicher Direktor: Norbert Bertignoll Redaktionsleitung: Christine Helfer

Oswald Mair, 9 Redaktionskomitee: Norbert Bertignoll, 10 Helmut Pranter, Henriette Annegg, Jessica Pigneter

11 12 der Seniorenwohnheime Südtirols Anzeigenannahme: Verband Grafik und Satz: design.buero, St. Leonhard in Passeier

13Druck: 14 Alcione, Lavis

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E‑Mail: altenbetreuung@vds-suedtirol.it 17 Telefon: 0471 323 635

18Um die Lesbarkeit 19 unserer Artikel und Berichte 20 zu21erleichtern, 22 verwenden 23 wir neutrale Personenbezeichnungen, bzw. ist die weibliche bei der männlichen Bezeichnung mitgemeint.

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Wir wünschen einen schönen und erholsamen Sommer!

Foto: Südtirol Marketing/Andree Kaiser

Auguriamo un’estate bella e rilassante! I Ves aodun n bel isté recreatif!


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