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August 2015
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In der Kelter Digital World bietet der Martin Kelter Verlag in Hamburg seit Anfang November 2014 eine Vielzahl seiner Romanhefte als E-Paper an. Rund neun Monate nach dem Start der Plattform zieht Mario Melchert, Geschäftsführer des Martin Kelter Verlags, Hamburg, eine Zwischenbilanz.
zung wächst auch schon deswegen, weil diese Menschen bereits vor einigen Jahren gelernt haben, das Web zu nutzen, und diese Kompetenz natürlich mit ins Alter nehmen.
FUTURUM. Magazin: Wie sieht die Resonanz der Nutzer ein Dreivierteljahr nach dem Marktstart der Kelter Digital World, aus? Mario Melchert: Die Resonanz ist durchweg positiv, die Verkaufsergebnisse steigen Monat für Monat an. An den Verkauf in Print kommen diese Ergebnisse aber noch längst nicht heran. Doch das müssen sie auch gar nicht. Wenn es uns gelingt, die Verkaufsverluste im Printmarkt mit dem Verkauf von E-Books etwas abzufedern, sind wir auf dem richtigen Weg.
FUTURUM. Magazin: Welche weiteren Neuerungen planen Sie für die nächste Zukunft beim Ausbau des Angebotes der Kelter Digital World? Melchert: Wir haben aktuell alle unsere Frauenzeitschriften als E-Paper auf unserer Kelter Digital World. Das Segment der Erlebnistitel, das in Print nach wie vor stark ist, kann sich nun auch digital ausbrei- Mario Melchert, Geschäftsführer ten, zumindest sofern die Leserinnen des Martin Kelter Verlags das wünschen. Es gibt zwei weitere Projekte, die auch bereits angeschoben sind, deren Umsetzung aber noch nicht komplett steht. Einmal sind das Hörbücher; Kelter ist sehr interessant für Hörbuchverlage, da Kelter unendlich viele Inhalte hat, mit denen man unzählige Hörbücher machen könnte. Und zum anderen sind es die digitalen Rätsel. Aktuell arbeiten Entwickler an einer Lösung, mit der man digitale Rätselpakete auf der Kelter Digital World anbieten kann. Entscheidend ist die digitale Lösbarkeit und das damit verbundene Rätselvergnügen. Solange das Produkt nicht top ist, geben wir es auch nicht frei. (Die Fragen stellte Stefan Golunski, Redaktion DNV)
FUTURUM. Magazin: Das Klischee besagt: Online-Nutzer sind tendenziell jüngere Menschen, Romanheftleser gehören eher zu den Älteren. Werden dadurch die Erfolgsaussichten der Kelter Digital World beeinträchtigt? Melchert: Es passieren zwei Dinge: Zunächst interessieren sich auch jüngere Leserinnen für Inhalte aus Kelter-Romanen, das Print-Produkt wird aber, wie Sie es richtig sagen, mit älteren Menschen assoziiert. E-Books werden anonym gelesen, keiner sieht, was der andere liest. Wem die Lektüre der gedruckten Romanhefte also bisher unangenehm gewesen sein sollte, der kann die Romane nun ganz entspannt als E-Books lesen. Und die älteren Menschen beginnen den digitalen Konsum zu lernen, sie sehen es inzwischen eher als Herausforderung denn als Abschreckung. Die Online-Nut-
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Kelter Digital
© Klaus Knuffmann
„Die älteren Menschen beginnen, den digitalen Konsum zu lernen“