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Verbalwatschn:Hanf

HANF: Geschichte und Ökonomie Teil 1 der Serie „Hanf“ – Dieser Artikel soll keinesfalls als Aufruf für Konsum, Anbau, Handel etc. verstanden werden, sondern lediglich zeigen warum Hanf bzw. das daraus zu gewinnende Marihuana nahezu weltweit als Droge gesehen wird und in den meisten Ländern illegal ist. Dieser Teil beschäftigt sich mit dem Hanf als Nutzpflanze. Die getrockneten Blüten und Blätter, welche den Namen Gras oder Marihuana tragen und oftmals als Droge genutzt werden, sind Thema eines der folgenden Teile. Autor: Jan Rohorzka

Wer war eigentlich verantwortlich dafür, dass Hanf als schrecklichste Droge der Welt gesehen wurde? Den größten Einfluss hatten ein amerikanischer Papierhersteller – Hearst Paper Manufacturing Division – und ein aufstrebender Chemiekonzern mit dem Namen Dupont. Warum hätten die Besitzer solcher Konzerne Interesse daran die Nutzpflanze, welche nebenbei auch geraucht wurde, als Droge anzuprangern und verbieten zu lassen? Hier die Hintergründe der extremen Anti-Hanf-Kampagne:

William Randolph Hearst war Eigentümer der Hearst Paper Manufacturing Division von Kimberly Clark und besaß riesige Flächen an Wald, welche für die Herstellung von Papierprodukten abgeholzt und teilweise auch für sein Zeitungsimperium genutzt wurden. Hanf hat viel bessere Fasern als Holz und es sind viel geringere Mengen an giftigen Chemikalien notwendig um daraus Papier daraus zu machen. Des Weiteren vergilbt Hanfpapier nicht, ist sehr haltbar und die Pflanze wächst, im Gegensatz zu Bäumen, sehr schnell in einer Saison. Deshalb hätte eine voranschreitende Industrialisierung dieser Pflanze Hearst einen Gewinnrückgang beschert. Zusätzlich hat die US-Regierung im Jahr 1916 vorausgesagt, dass bis 1940 alle Papierformen aus Hanf hergestellt werden und es keinen Grund mehr gäbe Bäume abzuholzen.

DuPont Im Jahre 1937 patentierte der Chemiekonzern DuPont, welcher auch Farben und Lacke herstellte, den

Herstellungsprozess zur Gewinnung von Kunststoff aus Kohle und Erdöl. Die synthetischen Stoffe wie P l a s t i k , Zellophan, Zelluloid, M e t h anol, Nylon, usw. konnten von nun an aus Erdöl produziert werden. Die Industrialisierung des Hanfs hätte das gesamte Geschäft von DuPont ruiniert. Bis 1937 wurden Farben und Lacke aus Hanfsamen Öl gewonnen und 58000 Tonnen Hanfsamen wurden in Amerika 1935 zur Farbherstellung verwendet.

ein Mann der seine Frau umbrachte, ein verheerender Autounfall oder Leute die verrückt und in die Psychiatrie geschickt wurden – führte man auf Marihuana zurück. Zudem ernannte der damalige US-Finanzminister Andrew Mellon, welcher auch Investor

Der Kampf gegen den Hanf Die Konzernbosse ent schieden, dass man diese

Pflanze verteufeln und vom Markt verdrängen müsse. Es wurde der mexikanische Slangausdruck „Marihuana“ genutzt und die Bedeutung von Hanf verdreht. Hearsts Zeitung brachte eine schreckliche Schlagzeile nach der anderen über „Drogentote“ (seit es Aufzeichnungen gibt, starb kein einziger durch diese angebliche Droge) durch Marihuana und so ziemlich alles was passierte – sei es

bei DuPont war, den a ng e h e i r a t e t e n Verwandten Harry J. Anslinger zum Chef der Antidrogenbehörde und hatte somit großen Einfluss auf ihn. Anslinger bekämpfte dieses Wunder der Natur

> Fortsetzung auf Seite 6


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