V - Vierte Ausgabe - WS 2016/17

DAS STUDENTENMAGAZIN. WS 2016/17

Airbnb vier Lektionen aus vier Destinationen Aus dem Leben eines WohnheimsEine Ode an das Alex

Teilen.

An allesteiler und Egoisten.

Psychotest: Und was teilst du so?

Mehr als nur teilen – Wege für ein neues Zusammenleben Die Liebe teilen: Über Polyamorie

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Sharemybike

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Typisch Iran?

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Eine Woche ohne Social Sharing

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A rambling journal entry

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Doing good to change Society

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Interview ohne Worte

als nur teilen – Wege für ein 18 Mehr neues Zusammenleben mit gewissen Vorzügen – Blut- 20 Psychotest: Und was teilst du so?

5 Teilen plasmaspende 7 OpenKitchen: Essen macht Freu(n)de 22 Die Stuve informiert du schon... Share Economy go there. Live there“ – Airbnb 23 „Don‘t 10 Kennst Erlangen? vier Lektionen aus vier Destinationen dem Leben eines Wohnheimes 11 Aus 24 Die Queer-AG Eine Ode an das Alex Produkte von morgen mitgestalten – V-Rezept: Tassenkuchen 14 das 25 Josephs in Nürnberg Grundeinkommen 15 Interview mit Ahmed aus Syrien 26 Bedingungsloses Der Weg nach Utopia oder verantwortungsloses Abenteuer?

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So teil’n wir uns die Welt, widdewidde wie es uns gefällt

Editorial Impressum Herausgeber V – das Studentenmagazin e.V. Turnstraße 7 91054 Erlangen V.i.S.d.P.: Sabrina Ahmed, Julia Weller Kontakt: vdasstudentenmagazin@gmail.com Layout: Sabrina Mellerowic Druck: WIRmachenDRUCK GmbH Mühlbachstraße 7 71522 Backnang Anzeigen: Valentin Held, Julia Weller Redaktion: Sabrina Ahmed, Raphael Arndt, J. Brook, Sara Comisky, , Lukas Dürr, Mona Enßlin, Annette Göller, Marina Guimarães, Laura Gumbert, Eric Hartmann, Valentin Held, Jack, Pia Jauernig, Charlotte Jawurek, Verena Knöll, Milena Kühnlein, Johannes Lechler, Robin Lindner, Nitin Malapally, Sabrina Mellerowic, Carla Ober, Anna-Luisa Römling, Hannah Schabert, Veronique Schirrmeister, Torsten Schmaus, Alicia Schmidbauer, Vigdís Vinternatt, Julia Weller, Christoph Wusaly

Liebe Leserinnen und Leser, wir teilen Bilder, Likes, Tweets, Autos, Wohnungen, Essen, Wissen, Erfahrungen…. die Liste könnte noch ewig weitergehen. Manche teilen aus Nächstenliebe, manche um daraus Profit zu schlagen und manche wiederum, um der Verschwendung in dieser Welt ein Ende zu setzen. Egal, aus welchem Grund man teilt, Eines steht fest: Das Teilen ist zum Trend des 21. Jahrhunderts geworden.

Deswegen haben wir unsere Autoren losgeschickt, die Welt des „Sharings“ für euch zu erkunden. Dabei haben sie einige verrückte Dinge entdeckt. Schon mal was von Bändern gehört? Ein Trend, den eine Studentin in Erlangen vergeblich suchte. Außerdem haben wir das bedingungslose Grundeinkommen streng unter die Lupe genommen. Und auch eine ernste Seite des Teilens haben wir entdeckt: Eine unserer Autorinnen schreibt, warum die Plasmaspende so wichtig ist.

Was auch immer ihr gerne teilt, ob ihr die Instagram-Blogger mit 1000 Followern seid, die Weltverbesserer, die ihr letztes Hemd teilen, oder die Start-Up Unternehmer, die mit ihrer genialen „Sharing“-Idee reich werden wollen – wir wünschen euch viel Spaß beim durchstöbern der vierten Ausgabe von „V – das Studentenmagazin.“ Eure Redaktion

27 30 31 V - Lyrik Alles niemandem ge32 Wenn hört oder niemandem etwas

Links:

33 Liebe teilen: 34 Die Über Polyamorie Christiane F. Mein 36 Buchkritik: zweites Leben

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Bändern - Protokoll einer Spurensuche Second Hand Shops – die Fundgrube für Herz und Gewissen

Studiengangvorstellung: Computational engineering

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So teil’n wir uns die Welt, widdewidde wie es uns gefällt

V-Glosse

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ach, teilen. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Teilen macht glücklich. Wer Glück genießen will, muss es teilen. Und nicht nur wir normale Menschen teilen neuerdings wie die Weltmeister. Teilen hat auch in der Politik und Wirtschaft Tradition, denn in einer globalisierten Welt mit Parteien konfligierender Interessen – wie es so schön heißt – da ist das Teilen obligatorisch.

Und was teilen die Herren und Damen nicht alles mit uns und der restlichen Welt? Der weltweite Freihandel ist wohl der heilige Gral des wirtschaftlichen Teilens. Auch wenn der Pöbel sich gegen TTIP und Co. stellt, davon lässt man sich doch nicht nachhaltig beeindrucken. Viel zu verlockend ist die Idee, dass sogenannte wachstumshinderliche politische Beschlüsse in Zukunft von demokratisch nicht legitimierten, also privaten Schiedsgerichten abgemahnt werden können, wodurch das Primat der Politik durch die politische Klasse selbst abgeschafft wird. Nicht nur das: Globalisierter Handel bringt allen was. Gepaart mit Subventionen auf die eigenen Produkte durch die Nationalstaaten und die EU führt das dann zu dem wundervollen Phänomen, dass Schweinefüße und Reste aus der Hühnermast aus Europa in Teilen Afrikas billiger zu kaufen sind, als vor Ort produzierte Nahrungsmittel. Wodurch die regionale Wirtschaft zerstört wird, weil es keine Nachfrage nach den regionalen Produkten gibt. Freihandel ist eben doch in erster Linie nur auf dem Papier eine schöne Idee, in der Realität ist er charakterisiert durch Machtgefälle zwischen den ‘freien’ Handelspartnern.

Das muss aber natürlich niemand zur Kenntnis nehmen.

Wir, die aufgeklärten, im Westen lebenden und intellektuellen Individuen, die wir wohl als einzige etwas daran ändern könnten, beten stattdessen weiter das Mantra herunter, dass uns der Vater der sozialen Marktwirtschaft gottgleich überreichte: „Je freier die Wirtschaft ist, desto sozialer ist sie auch“. Ja sicher.

Aber die Politik beschäftigt sich ja nicht nur mit Wirtschaft.

Nein, es geht auch um Demokratie. Natürlich wissen alle, dass Demokratie unweigerlich mit dem Kapitalismus verheiratet ist, was uns der Zusammenbruch der Sowjetunion und das ausgerufene ‘Ende der Geschichte’ eindrucksvoll vermitteln. Also reden wir im Endeffekt doch wieder über Wirtschaft und Standortvorteile und Finanzmärkte und Öl-Vorkommen. Dennoch ist die Welt schockiert, als die ZEIT

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2014 titelt: „Oligarchie Amerika?“. Eine politikwissenschaftliche Studie hat demnach herausgefunden, dass die Gesetzgebung der letzten Jahre in den USA in erster Linie die Interessen der reichen Oberschicht berücksichtigt, seltener nur den Willen großer Teile der Bevölkerung. Das hat aber mit Sicherheit nichts damit zu tun, dass der Wahlkampf der beiden großen amerikanischen Parteien jedes Mal von international agierenden Unternehmen und vermögenden Privatpersonen bezahlt wird. Wer da Einflussnahme vermutet, der ist doch nicht mehr ganz bei Trost.

Die reichen Menschen teilen einfach so gerne. Nachdem mittlerweile die reichsten 10 Prozent der Bevölkerung in Deutschland und Amerika mehr als 65 Prozent des Vermögens besitzen und 50 Prozent der Bevölkerung gleichzeitig gar kein Vermögen haben, sehen sich diese guten Menschen einfach in der Pflicht, das vorher durch Steuerschlupflöcher gesparte Geld an die Politiker weiterzuleiten.

Gleichzeitig wird die Debatte aber emotional, wenn es um VerTEILungsfragen geht, wenn Vermögens- und Erbschaftssteuern ins Gespräch kommen, wenn grenzenloses Wachstum hinterfragt wird. Aber auch hier gibt es natürlich eine einfache Entgegnung, aus der man sich aus der nervtötenden Diskussion um Gerechtigkeit retten kann: Das sind doch alles nur Neiddebatten.

Ich könnte hier noch ewig weiterschreiben, von schlechten Arbeitsbedingungen, die wir dank den globalisierten Produktionsketten mit Menschen auf der anderen Seite der Erdkugel teilen – oder eher abgeben? Oder von Drohnenkriegen, mit denen wir doch glatt in selbstloser Weise unsere Technik mit dem Nahen Osten ‘teilen’. Oder von Forschung zu militärischen Zwecken, durch die wir universitäres Wissen mit der Waffenindustrie teilen, viel mehr noch die Forschung nach dieser Industrie ausrichten, damit diese wiederum ihre Einnahmen in Form von Forschungsgeldern mit uns teilt.

Wenn Politik, Wirtschaft oder große Teile der Zivilgesellschaft mit dem Teilen anfangen, dann zumeist nur, weil das Teilen einem eigenen Interesse dient und zu Lasten einer anderen Person, Menschengruppe oder staatlichen Souveränität geht. Lasst uns dafür sorgen, dass zumindest unser Teilen sich dieser egozentrischen und marktwirtschaftlichen Logik entzieht.

Eric Hartmann

Teilen mit gewissen Vorzügen Blutplasmaspende Milena Kühnlein

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ie oft hat uns der fluffig, hochgebackene Muffin der Kommilitonin in der Mensa schon angelacht? Meistens sind unsere Gegenüber so gütig, uns ungefragt ein Stück der Köstlichkeit abzugeben. Kleine Gesten wie diese versüßen uns buchstäblich den Tag. Was wäre, wenn eine etwas größere Geste dem Gegenüber das ganze Leben ein Stück weit versüßt, oder es sogar rettet?

Das Thema Blutspende wird medial immer wieder in den Vordergrund gerückt, wie derzeit mit der Kampagne „Mutspende“ mit prominenten Gesichtern wie Handballnationaltorwart Andreas Wolff.

Wesentlich seltener wird man mit dem Thema Blutplasmaspende konfrontiert. Die Plasmaspende, bei der lediglich die weißen Blutkörperchen entnommen werden, ist deswegen aber nicht von geringerer Bedeutung. Dass sie weniger bekannt ist mag daran liegen, dass der Vorgang der Plasmapherese deutlich länger dauert und der Akt der Registrierung als Spender zunächst aufwendiger erscheint als bei der regulären Blutspende.

Doch warum überhaupt Blutplasma? Blutplasma ist der flüssige Anteil des Blutes. Dieser erfüllt lebenswichtige Aufgaben und dient insbesondere als Transport- und Speichermedium. Die bei der Spende entnommenen Plasmapräperate kommen zum Beispiel Menschen mit chronischen Krankheiten zugute. Allein in Deutschland leiden rund 5.000 Menschen an einer Gerinnungsstörung, die durch Medikamente aus Plasma behandelt werden können. Das Plasma wird zudem bei Medikamenten für Immunabwehrkrankheiten verwendet, aber auch als technisches Mittel in Form eines Wundklebers. Dieser wird aus Plasma hergestellt und hilft dabei, Wunden nach Operationen oder Verletzungen zu verschließen. Das Plasma wird also vielseitig eingesetzt und verwendet. Eines bleibt jedoch immer gleich: Es kommt Mitmenschen zugute.

Die Blutplasmaspende ist im Vergleich zur Vollblutspende für den menschlichen Organismus weniger belastend, weswegen eine Spende häufiger möglich ist. Dies liegt daran, dass dem Spender der restliche Teil des Blutes zusammen mit einer Kochsalzlösung für den Flüssigkeitshaushalt sofort wieder zurückgepumpt wird. Der gesamte Vorgang dauert zwischen 30 und 60 Minuten.

Warum aber sollte man sich das nun antun? Mit einer Nadel gestochen werden und sich dem Vorgang der Plasmaentnahme zu unterziehen, klingt nicht wirklich nach einem spaßigen Nachmittag.

Tatsächlich hat die Blutplasmaspende aber für den Spender genauso Vorteile wie für den Empfänger. Zunächst gibt es für den Spender kostenlose Checks beim Arzt. Bevor es überhaupt zur ersten Spende kommt, werden nämlich alle Blutwerte auf Krankheiten und Mangelerscheinungen untersucht. Kommt man als Spender in Frage, wird die eigene Gesundheit in regelmäßigen Abständen weiterhin kontrolliert und getestet. Ein zweiter wichtiger Faktor, insbesondere für Studenten, ist die Tatsache, dass man für die Blutplasmaspende eine Aufwandsentschädigung bekommt. Zwar raten die Mitarbeiter der Blutplasmazentren dazu, dies nicht als die ausschlaggebende Motivation zu sehen, dennoch ist es für viele ein Grund, sich zur Spende zu überwinden. Eine Hand wäscht eben die andere.

Das Spannende am Blut- sowie auch am Blutplasmaspenden ist folgender Aspekt: Man teilt etwas von seiner eigenen Gesundheit, man gibt etwas von der eigenen Gesundheit ab, ohne selbst etwas davon zu verlieren. Teilen ist also nicht nur ein Button auf Facebook oder das selbstlose Spenden von Geld oder Materialgütern. Es kann auch medizinische Dimensionen annehmen, die mit einem Nutzen für den Spender selbst einhergehen.

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sharemybike aufgesprungen auf den Trend des Teilens

Langfristig ist Sharing die Zukunft, schließlich wächst die Bevölkerung auf der Erde immer weiter. So erklärt Daniel Gräfe die Grundmotivation, zusammen mit Freunden die Fahrrad-Verleih-App „sharemybike“ zu entwickeln. Die zukunftsorientierte Ansicht des 20-Jährigen ist Grund genug, sich mit ihm auf einen Kaffee zu treffen und über Ursprung, Konzept und Umsetzung des Projekts zu sprechen.

Das Hobby zum Beruf zu machen ist eine der gängigen Idealvorstellungen vom perfekten Arbeitsleben. Erfüllt wird sie bei vielen nicht – zu schwer ist es eben doch, Sport, Shoppen, Zocken oder wahlweise Schlafen und Essen berufstechnisch in Bares umzumünzen. Manche haben wegen am Arbeitsmarkt stärker gefragter Freizeitbeschäftigungen bessere Möglichkeiten, Daniel Gräfe ist einer von ihnen.

Seit jeher vertreibt er sich gern die Zeit mit Programmieren: “Ist irgendwie wie Lego-Spielen mit deutlich mehr Möglichkeiten”, sagt er und lacht. Im Herbst letzten Jahres wurde daraus dann aber immer mehr Ernst, als das Projekt sharemybike zusammen mit den anderen beiden Gründern Max Rößler und Tobias Lukoschek Konturen annahm. Die Grundidee der App stammt dabei von Max: Man will auf einfache Art und Weise Menschen zusammenbringen, um einander aushelfen zu können. Heißt im konkreten Fall: „Es gibt Leute, die haben ein Fahrrad, aber haben es lange Zeit nur rumstehen. Und dann gibt es Leute, die haben keins, aber bräuchten ab und zu mal eins“. Diese beiden Gruppen will man zusammenbringen.

Von Seiten der Entwickler soll das Konzept vor allem einfach gehalten werden: „Wenn es nicht einfach ist, dann hat auch keiner Bock darauf“, erklärt Gräfe. Daher hält man sich auch beim Ausleihprozess komplett raus, vielmehr sollen Nutzer Zeitraum, Konditionen und Tarif unter sich ausmachen, um die Interaktionen nicht durch Dritte unnötig zu verkomplizieren. Effektiv bietet man also sein Fahrrad in der App an, verständigt sich mit Interessenten, handelt die Konditionen aus und erhält die entsprechende Bezahlung direkt vom Mieter. Wie bei vielen anderen Sharing-Projekten spielt dabei auch das gegenseitige Vertrauen eine Rolle, ohne dieses wäre man schnell wieder weit weg vom Teilen-Konzept.

Genau an dieser Stelle sieht Daniel Gräfe auch einen der großen Pluspunkte gegenüber kommerziell groß angelegten Fahrradverleihdiensten wie beispielsweise Norisbike in Nürnberg. „Sharemybike ist Fahrradsharing von Leuten für Leute“ erklärt er. Dass vor

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allem junge Generationen auf dieses Modell stehen, zeigen ähnliche Entwicklungen wie Airbnb oder BlaBlaCar, die derzeit allerorts durch die Decke gehen. Trotz alledem ist die Sicherheit natürlich ein großes Thema: Um Diebstahl vorzubeugen wird den Nutzern geraten, Personalien auszutauschen, bestenfalls den Ausweis des Mieters abzufotografieren. Zum Start der Anwendung soll dann außerdem seitens der App-Betreiber eine Zusatzversicherung für einige Euro abschließbar sein. Am Ende verdient man dann vielleicht etwas weniger, steht der Sache dafür aber gelassener gegenüber. Zusätzlich wird ein Bewertungssystem der App Rezensionen der anderen Nutzer zulassen, die im Zweifelsfall bei Missbrauch der Anwendung auch entfernt werden können.

Geld steht dabei für die Entwickler selbst momentan nicht im Vordergrund, vielmehr werden etwaige Ausgaben größtenteils noch aus eigener Tasche oder durch die von den Entwicklern gegründete Software-Firma Matodayu finanziert. Auf lange Zeit sollen aber natürlich Sponsoren an Land gezogen werden. Erhältlich soll die App ab Frühling nächsten Jahres in allen gängigen App-Stores sein. Dann gibt man dem Projekt in Erlangen eine Testphase von circa einem Jahr, in dem die erwarteten Nutzerzahlen belegt und dadurch Geldgeber überzeugt werden sollen, so Gräfe.

Objektiv betrachtet kein leichtes Pflaster für einen Fahrradverleihservice: Fahrradübersättigt sind hier die Straßen ohnehin schon.

Trotzdem erhofft man sich durch die vielen trendbegeisterten Studenten eine hohe Akzeptanz der Idee, außerdem ziele man am Ende doch eher auf etwas hochwertige Fahrräder als Mietobjekte ab. Verständlich, schließlich kann man einen platten Drahtesel von Oma mit lockerem Lenker und Achtern in den Rädern immer irgendwo auftreiben. Auch Touristen hofft man mit der App gewinnen zu können, schließlich fallen diese genau in die Anspruchsgruppe des Verleih-Konzepts. Bleibt abzuwarten, wie viel den Erlangern der Fahrkomfort wert ist, und ob für kurze Strecken dann nicht doch die kaputte Mühle von Großmutter reicht. Das Potential liegt dabei wohl eher auf längerfristigen Ausleihperioden, für ein paar Tage Mountainbiken in der Fränkischen Schweiz oder einige Wochen Urlaub im Umland. Vor allem könnten auch E-Bikes für die Anwendung interessant werden. Wer würde nicht auch gerne mal die beflügelnde Kraft der Elektroenergie unter dem Sattel haben, ohne dafür gleich tausende Euro zu bezahlen? Das Konzept der sharemybike-App folgt auf neue Art und Weise dem derzeit omnipräsenten Sharing-Hype und trifft dabei definitiv eines: den Nerv der Zeit.

Robin Lindner Foto: Sharemybike

OpenKitchen: Essen macht Freu(n)de Bei einem Testlauf in Erlangen hatten sich ungefähr 400 Personen registriert, von Ofengemüsetürmchen bis hin zum deftigen Hackbraten wurden die verschiedensten Gerichte angeboten. „Ein Essen kostet im Schnitt fünf, sechs, vielleicht auch mal sieben Euro“, so Philipp, „das kann man sich eigentlich jeden Tag leisten.“ Er selbst wäre jedenfalls froh, wenn die Community irgendwann so groß wäre, dass immer eine Mahlzeit in der Nähe zur Verfügung stünde und er gar Manchmal muss man einfach ein paar Monate lang Urlaub machen, nicht mehr selber kochen müsste. um die besten Business-Ideen zu entwickeln. Philipp Stein, Unternehmensgründer aus Franken, hat genau das getan. Vor zwei Jahren Geringes Risiko für Köche und Foodies verkaufte der damals 35-Jährige seine letzte Firma und nahm sich Während der fast zweijährigen Entwicklungsphase bastelten bis zu anderthalb Jahre lang frei, um anschließend an der Plattform Open- 12 Personen an den Apps und am Marketing der OpenKitchen-Idee.

Kitchen zu basteln. „Ich wollte aufs Essen übertragen, was Airbnb, Das Ziel sei im Moment noch nicht der große Gewinn: Durch die EinBlaBlaCar und so weiter machen“, erklärt er. Schließlich sei es viel behaltung von rund 10 Prozent des Essenspreises soll zunächst vor effizienter, wenn eine Person für zehn Leute am Herd steht, als wenn allem das interne Bezahlsystem finanziert werden. „Aber wenn viele Leute das nutzen, hoffen wir natürlich, dass wir auch mal davon leben jeder sein eigenes Süppchen kocht.

Das Prinzip von OpenKitchen ist schnell erklärt: Begeisterte Hob- können“, sagt Philipp. by-Köche können in der Web- oder Smartphone-App angeben, wann Für die Nutzer ist das Risiko dabei gering: Die Portionen werden im sie welche Mahlzeit in welcher Menge zubereiten werden. Wenn je- Vorfeld bezahlt, wird ein Essen dann nicht abgeholt, bleibt der Koch mand aus der Nachbarschaft eine Portion abhaben möchte, bestellt nicht auf den Kosten sitzen. Zwar unterliegen die Köche keinen beer sie direkt über OpenKitchen und holt sie zum entsprechenden sonderen Vorschriften zur Lebensmittelsicherheit, da es sich um eiZeitpunkt beim Koch zuhause ab. Die Mit-Esser (von Philipp liebevoll nen rein privaten Austausch handelt. Sollte ein Foodie aber bei der Foodies genannt) sparen somit Zeit und Aufwand, die Köche reduzie- Abholung mit der Qualität der Mahlzeit oder den hygienischen Beren ihre Kosten. „Das schmeckt dann doppelt so gut, ist ungefähr so dingungen unzufrieden sein, erhält er sein Geld zurück. Ein internes günstig wie Fast Food, gesünder als Tiefkühlprodukte und halb so teu- Bewertungssystem ermöglicht außerdem die gezielte Bestellung bei renommierten Köchen. Je mehr Menschen OpenKitchen nutzen, deser wie im Restaurant“, sagt Philipp. to mehr Energie kann eingespart und Lebensmittelverschwendung vermieden werden.

Keine Konkurrenz zu Restaurants oder Foodsharing Überhaupt sei das Prinzip ein ganz anderes als bei klassischen Be- Damit das System funktioniert, braucht es aber zunächst einmal die rufsköchen: Die kochten schließlich nur dann, wenn der Gast bestellt. kritische Masse an aktiven Köchen und Foodies. Für Studenten, die OpenKitchen aber funktioniert andersherum: Die Köche kochen für gerne kochen oder in der Prüfungsphase wenig Zeit dafür haben, ist sich selbst sowieso und bei Bedarf eben ein paar Portionen mehr für das Modell ideal. Aber die Zielgruppe ist nicht auf die internetaffine Nachbarn, Freunde und Bekannte. „Es ist nicht viel Mehraufwand, Jugend beschränkt: Philipp kann sich etwa auch vorstellen, dass Enstatt zwei Portionen Lasagne fünf Portionen zu machen“, findet Phi- kel ihre Großeltern anmelden, die keine Kraft mehr zum Einkaufen lipp. Er selbst könne aber nicht gut kochen, daher rührte die Idee des und Kochen haben. Oder ihre Eltern, die immer einige Portionen übrig haben, seit die Kinder aus dem Haus sind.

Mahlzeitenteilens.

Ob OpenKitchen in Konkurrenz zum kostenlosen Foodsharing stehe?

Keineswegs, findet Philipp. „Bei Foodsharing bekommt man meis- Weitere Informationen gibt es unter www.OpenKitchen.com sowie auf der Facebooktens Lebensmittel, aber kein warmes, dampfendes, frischgekochtes seite (www.facebook.com/openkitchencom). Die Anmeldung auf der Website ist beEssen. Das ist aus meiner Sicht der Unterschied.“ Wie alle Projekte der reits möglich. Die Nutzer werden informiert, sobald die Apps verfügbar sind.

Sharing Community soll aber auch OpenKitchen dazu beitragen, weniger Anonymität in die Großstädte zu bringen und ein stabiles Netz in der Nachbarschaft aufzubauen.

Wer nicht gut kochen kann, der hat ein schweres Schicksal. Die Wahl zwischen preiswertem Mensa-Essen und ungesunder Pizza-Lieferung ist die ständige Suche nach dem kleineren Übel.

Bald bietet sich in Erlangen aber noch eine weitere Option: Ein Start-Up ermöglicht die Bestellung kompletter Mahlzeiten bei privaten Hobby-Köchen.

Julia Weller

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V-Selbsttest V-Selbsttest

Eine Woche ohne...

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Social sharing

ie Digitalisierung hat nicht erst seit gestern ihren Weg in unser Privatleben gefunden. Wir teilen wie nie zuvor jeden unserer Schritte mit einer wachsenden Community, die sich für nahezu alles begeistern kann. Auf Twitter sehnen wir uns nach Retweets und Followern, auf Facebook nach Likes und auf Youtube und Instagram und was es nicht alles noch gibt nach Aufmerksamkeit. Nicht nur diese Socialmedia-Plattformen beeinflussen unser tägliches Leben: Durch Smartphones, Internetflat und dutzend verschiedener Messenger sind wir immer und überall bereit zur Kommunikation.

Aber was ist die Schattenseite der dauerhaften Erreichbarkeit und Flexibilität, die mittlerweile auch im Beruf vorausgesetzt wird? Kann man ohne Social Media oder Handy überhaupt noch am gesellschaftlichen Leben teilhaben? Wie abhängig sind wir heute von der Digitalisierung und der Technik und was hat das für Konsequenzen?

In zwei Selbstversuchen rund um dieses Thema haben wir uns diesen und anderen Fragen gestellt.

Eine Woche ohne Social Media (Anna-Luisa) Eine Woche ohne Social Media – das bedeutet also eine Woche ohne die Nutzung von WhatsApp, Facebook, Telegram, Instagram, Twitter, Youtube und so weiter und so fort. Das wird eine Woche, in der ich nicht augenblicklich Erlebnisse mit quasi der gesamten Welt teilen kann und nicht augenblicklich von der gesamten Welt Geteiltes erlebe.

Als Vorbereitung verbanne ich alle Apps auf meinem Smartphone, die unter die Kategorie Social Media fallen. Ich deinstalliere also WhatsApp, Facebook und Co., um mir die Woche etwas einfacher zu gestalten. Mir ist die Handynutzung an sich ja noch erlaubt. Deshalb: Weg mit dem ganzen Zeug!

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Zusätzlich zu dieser Einschränkung hatte ich mir vorgenommen, mein Handy so selten wie möglich, im Idealfall gar nicht zu verwenden. Wie ich das durchhalten werde, wird sich im Lauf der Woche zeigen.

Montagmorgen, der (analoge) Wecker klingelt, ich verschlafe trotzdem. Ich bin zum Lernen in der Bibliothek verabredet und treffe mich davor mit Freunden am Erlanger Hauptbahnhof. Schon jetzt zeigt sich mir ganz deutlich die erste Schwierigkeit der Woche: Ich muss Termine einhalten, auch wenn es sich ‚nur‘ um etwas Lockeres wie ein Treffen mit Freunden handelt. Ich hetze also zum Bahnhof, um den Zug zu erwischen, der gerade pünktlich in Erlangen ankommt.

Ich schaffe es! Ich bin gerade rechtzeitig da und laufe triumphierend die Treppe zum Gleis hoch, nur um herauszufinden, dass mein Zug ausfällt, ebenso der nächste und der darauffolgende hat eine halbe Stunde Verspätung. Ich werde zu spät sein, aber es wird nicht meine Schuld sein. Ich zücke mein Handy, breche das erste Mal meine mir selbst auferlegte Regel und schreibe eine SMS...

Der Rest der Woche verläuft insgesamt relativ problemlos. Mein Handy habe ich gelegentlich benutzt, um SMS bei spontanen Abmachungen und Änderungen ebendieser zu versenden. Das ist natürlich ein Informationsaustausch, wie ich ihn auch mit WhatsApp oder Ähnlichem hätte haben können. Der einzige Unterschied ist, dass ich keine Informationsfluten zu erwarten hatte. SMS sind den meisten meiner Bekannten zu umständlich und zu teuer. Man beschränkt sich dabei dann eben auf das Wesentliche. Eine Woche ohne Social Media lässt sich recht gut und recht einfach umsetzen. Zu Beginn ist es lediglich eine reine Umgewöhnung: Man schaut eben ab und zu auf sein Handy, ob man neue Nachrichten bekommen hat oder scrollt durch seine Facebook-Seite. Das hat sich als einfacher Zeitvertreib etabliert. Das dufte ich logischerweise in meiner Woche nicht machen. Sonst hat sich nicht viel verändert: Über mein Handy bin ich unterwegs erreichbar, wichtige/geschäftliche Angelegenheiten werden bei mir ohnehin per Telefon/Post/Emails geklärt.

Eine Woche ohne Handy (Eric) Ich entscheide mich, eine Woche lang mein Handy aus zu lassen. Social Media und alle am Computer vorhandenen Kommunikationsmöglichkeiten, wie Facebook oder Telegram, sind mir also erlaubt, aber eben gebunden an den Computer. Die Einschränkung liegt weniger im Umfang der Kommunikation, sondern viel mehr im Verzicht auf Mobilität und allgegenwärtige Erreichbarkeit.

Was zunächst besonders stark auffällt, ist die ansonsten unbewusste Konditionierung durch den Handygebrauch. Das Handy liegt ausgeschaltet auf meinem Schreibtisch und obwohl mir eigentlich bewusst ist, dass ich diese Woche auf das Handy verzichte und es ausgeschaltet ist, ertappe ich mich laufend dabei, wie ich das Handy in die Hand nehme, um zu checken, ob ich irgendwelche Nachrichten bekommen habe, um erst dann zu merken, dass es ja ausgeschaltet ist und bleiben soll. Der Vorgang des Handy-Checkens ist mir schon so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich zwei Tage brauche, um nicht mehr wie ein Abhängiger regelmäßig meine Hosentasche abzutasten, in der Furcht, ich könnte mein Handy verloren haben. An dieses Gefühl der Leere in meiner Tasche werde ich mich allerdings die ganze Woche lang nicht richtig gewöhnen können.

In dieser Woche ist in der Nürnberger Innenstadt ein großes Event: das Bardentreffen.

Der Besuch stellt mich und meine Handylosigkeit vor neue Herausforderungen, die an Kindertage zurückerinnern. Plötzlich kann man, wenn man seine Gruppe verloren hat, nicht einfach mal eben anrufen und sich irgendwo verabreden. Nein, bereits bei der Ankunft vor der Nürnberger Lorenzkirche muss ein Treffpunkt ausgemacht werden, an dem sich meine Gruppe wiedertrifft, wenn ich verloren gehe.

Allgemein leidet die Spontaneität am meisten unter der Handylosigkeit. Bei Verabredungen muss alles genau geklärt sein: wann, wo, auf wie viele Personen warte ich? Wenn ein Zug ausfällt oder jemand anderweitig zu spät kommt – Pech gehabt, ich bin offline.

Aber nicht nur im Privaten verlasse ich mich sonst auf mein Handy. Mein Handy ist längst Teil meiner allgemeinen Erreichbarkeit und so haben nicht nur Freunde, Familie und Bekannte meine Handynummer, sondern auch mein Chef und alle anderen Menschen, die irgendwas mit meinen Job zu tun haben. Das hätte man natürlich im Vorfeld organisieren können – hab ich aber nicht. Glücklicherweise hat niemand versucht mich zu erreichen.

Ein Kumpel spricht eine für mich völlig neue Sichtweise an: Experiment hin oder her – das Ganze sei doch ziemlich bescheuert. Man wisse ja schließlich nie, wann man nicht dringend mal erreichbar sein müsse und man würde heute ja auch nicht auf medizinische Versorgung verzichten wollen. Der Vergleich hinkt vielleicht etwas, aber ist nicht doch etwas Wahres dran? Zurück ins Mittelalter?

Wozu?

Fazit: Social Media und Handys sind im Bereich der Kommunikation wirklich sehr praktisch, das steht außer Frage. Wir können einfach und schnell Nachrichten, Bilder, Videos und Tonspuren verschicken und sehen, bei wem diese wann ankommen. Wir haben die Möglichkeit, globalen Diskurs zu führen, relevante Information zu verbreiten und mit Menschen in Kontakt zu treten, die sich nicht in unmittelbarer Nähe befinden.

Trotzdem war es auch sehr entspannt, nicht immer jede Kleinigkeit mitbekommen zu müssen. Ein Nachteil ist, dass manche Informationen etwas später (aber im Allgemeinen nicht zu spät) ankommen. In wirklichen Notfällen gibt es genug andere Kommunikationsmöglichkeiten, wie Email oder das gute alte Telefon. Der Verzicht auf Handys oder Social Media kann sich vor allem auf Routinen und den Alltag auswirken. Eingespeicherte und „normale“ Verhaltensweisen müssen unter Umständen erst abtrainiert werden und wenn gar keine mobile Erreichbarkeit vorhanden ist, müssen Tagesabläufe und Verabredungen vorher gut geplant werden..

Anna-Luisa Römling Eric Hartmann

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Kennst du schon... ... Share Economy Erlangen?

Erlangen verschenkt, FAU Suche/Biete und Co – alles bekannte Facebook-Gruppen mit mehr als 20.000 Mitgliedern. Da kann Share Economy Erlangen bisher mit seinen 300 Mitgliedern nicht mithalten. Während sich in anderen Gruppen um so manche Nagellacksammlung gestritten wird und sogar Steine einen Abnehmer finden, geht es bei der Erlanger Sharing-Gruppe, die im August 2015 gegründet wurde, eher beschaulich zu. Dabei ist die Idee eigentlich sehr gefragt. „Teilen statt Besitzen“ ist das Motto der Sharing-Bewegung: Wieso braucht man auch eine Bohrmaschine, wenn man nur einmal ein Palettenbett zusammenschrauben will und wieso nicht den kleinen Rest Wandfarbe von der letzten Renovierung jemandem zu Verfügung stellen, der nur einen kleinen Flecken ausbessern will? Geteilt und gesucht werden kann quasi alles. Posts gibt es vom VW Touran für eine Urlaubstour bis hin zu Ahornblättern aus dem Garten. Dabei geht es nicht nur darum, anderen auszuhelfen und unnötigen Konsum zu vermeiden. Über die Gruppe kann man auch interessante neue Leute kennen lernen. Was und wie viel man teilt, bleibt aber natürlich jedem selbst überlassen.

Verena Knöll

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Aus dem Leben eines Wohnheimes Doch das wichtigste ist die Gemeinschaft. Gerade durch meine traditionelle Aufteilung lernt man sich „Billiger Alkohol, versiffte Sofas…“, so werde ich in einem Online-Portal besuper schnell kennen.

Es schrieben. „Wie man hier ernsthaft wohnen kann, bleibt mir ein Rätsel.“ dauert keinen Tag und schon hat man lauter neue Freunde Gestatten, mein Name ist Alex, genauer gesagt Alexandrinum. Ich wurde in den gefunden.

Die Barabende, die frü50er Jahren erbaut und bin somit das älteste Wohnheim in Erlangen. Desweher wöchentlich in meinem Keller gen ist meine Aufteilung auch noch sehr klassisch, Jungs und Mädels wohnen stattfanden, trugen ihren eigenen Teil strikt voneinander getrennt – Westbau für die Herren und Ostbau für die Dazum Kennenlernen bei.

Und dann gibt men. Na gut, ganz so streng ist die Trennung dann doch nicht, da ständig es noch jede Menge andere Feiern, bei deein reger Austausch über den ‘Walk of Shame’, die Verbindungsbrücke nen auch der noch so schüchterne Ersti vom der beiden Flügel, herrscht. Ich beherberge fast 200 Studenten und Lande die Möglichkeit hat, Leute zu treffen.

Das Studentinnen, jeder lebt und liebt in einem meiner 8 bis 12 Quadfängt schon in der ersten Woche des Semesters ratmeter großen Zimmer. Auf jedem Flur gibt es einen mehr oder an: Mit der HVV (Heim-Vollversammlung), eine Art weniger großen Gemeinschaftsraum, liebevoll ‘Clubbi’ genannt, Rallye, bei der die Neuen durch alle Flure gehen und zwei Duschen, drei Toiletten und eine Gemeinschaftsküche. ZuFragen beantworten müssen. Weiter geht es mit der gegeben, für 20 Leute pro Flur ist das nicht gerade viel, aber Halloween-Party (natürlich in Verkleidung!), Nikolaus, die Alexandriner arrangieren sich schon. wo jeder Flur ein wundervolles und poetisches Gedicht beisteuert, Fasching (wieder verkleidet!), Erdbeerfest und zu Ich muss auch gestehen, dass ich wegen meines fortguter Letzt das legendäre Sommerfest und Helferfest mit Pool. geschrittenen Alters schon einige Mängel habe. ZerBeim Sommerfest scheue ich keine Kosten, da biete ich meinen schlissene Möbel, abgeranzte Teppiche, Schimmel Gästen Live-Musik, Grillen, Indoor- und Outdoor-Party, Sektbar, an den Decken, Gasherde. Da ist die Frage des Bier vom Fass und das bizarre Männerballett. lieben Online-Bloggers wohl gerechtfertigt.

Wie kann man nur bei mir wohnen? DesweZweimal im Jahr wird es meinen Bewohner aber zu langweilig im schögen erzähle ich euch jetzt mal was über die nen Erlangen, dann fährt das ganze Wohnheim (zumindest die, die Lust Vorzüge des Alex-Lebens. haben) entweder nach Prag oder Berlin. Diese Wohnheimsfahrten werden von der Heimkasse unterstützt und enden meistens mit Vollrausch, OrientieIch bin eigentlich perfekt geeignet für rungsverlust und Schlafentzug. die Studenten. Durch meine zentrale Lage hat man höchstens zehn Neben diesen festen Veranstaltungen gibt es auch jedes Semester ein BierpongMinuten mit dem Fahrrad zur und ein Kickerturnier. Außerdem nimmt die Alex-Fußballmannschaft regelmäßig an Uni. Noch dazu kann man bei dem Turnier um den Wohnheimspokal teil. Betonung liegt auf Teilnahme, aber macht ja mir richtig billig wohnen. nichts, dabei sein ist alles, Jungs!

Wo kriegt man schon für Und wer sich jetzt denkt, wie soll man denn da noch sein Studium packen? Keine Sorge, in unter 200 Euro ein Zimmeinem ‘Stucki’ (Lernraum) haben schon zukünftige Ärzte, Anwälte und ein ehemaliger Bürmer in der Erlanger germeister von Erlangen gebüffelt.

Innenstadt?

Eine Ode an das alex

Doch leider sind meine Tage gezählt. Ich bin zu alt und entspreche nicht mehr den Standards. Modern bedeutet jetzt, in jedem Zimmer eine Kochzeile und ein Bad zu haben. Deswegen werde ich ab März geschlossen und umgebaut.

In all den Jahren habe ich viele feucht-fröhliche Partys erlebt, die härtesten Kerle hinterm Pissbusch kotzen gesehen, habe Bewohner beobachtet, die sich in den frühen Morgenstunden heimlich wieder in ihr Zimmer geschlichen haben, habe meinen schönen Garten komplett verwüstet gesehen, habe JB beim Rasen mähen zugeschaut, Pärchen sich verlieben sehen und sogar Alex-Babys aufwachsen sehen. Diese ganzen Bilder werde ich bei mir bewahren und ich bin mir sicher, dass alle Alexandriner die Erinnerungen an mich in ihren Herzen tragen werden und später noch ihren Enkeln davon erzählen.

Sabrina Ahmed Fotos: Privat

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Doing good to change society Saúde Criança was founded in 1991 and has already directly transformed the lives of 60 thousand families. Currently it supports more than 250 families per month.

When it was suggested that I write about “sharing is caring”, one of the first things that came to my mind was solidarity – a concept that means so much and yet is rarely practiced in a thorough, kind and careful way.

Non-profit organisations play a crucial role in Brazil. In this country, the differences between the rich and the poor are more than evident (we have 763 favelas in Rio de Janeiro alone, according to official data from IBGE).1 We all share the same neighbourhoods, and although we consider each other as ‘equals’, there is no such thing as equality in opportunities and in the way people are treated.

In Rio, because of its geographic and urban characteristics, millionaires and seriously poor people share a living space just meters away from each other. Ironically, this is called „democratisation of the public space“.

In such a divided and contrasting scenario, it is no secret that the Brazilian government is absent when it comes to the fulfillment of basic needs such as health and education. This is where NGOs come in, not only in Brazil, but in the entire world. Initiatives from people such as Mary Ellsberg fighting violence against women in Nigeria, Florence Nightingale and her volunteer nursing in the Crimea war, how she transformed the way hospitals were built and revolutionised nursing, have played the government’s role and thus are considered important examples of social entrepreneurship.

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Assisted family

According to official data provided by IBGE there were approximately 300 thousand registered non-profit organisations in Brazil in 2010. In the 1990s, the number of NGOs rose from 250 to 400 thousand. According to a ranking published by the Swiss entity Geneva Global,2 four Brazilian organisations figure among the 100 most important NGOs in the world.

I had a few opportunities to observe the work of NGOs myself. The latest and most impressive experience was in 2014 when I worked for Saúde Criança (ASC). This organisation supports poor families with children who suffer from chronic diseases and have been discharged from a public hospital called Hospital da Lagoa located in Rio de Janeiro. Because of the nature of the diseases and the severe risks of relapsing, treatments can be very specific, most of them demanding a lot of time and money. Consequently, parents often do not have time to attend work and this is where Saúde Criança offers help.

What makes this organisation really special is that instead of just supporting families financially, it does its best to provide them with a stable living structure. Created by a doctor herself, Dr. Vera Cordeiro, Saúde Criança was one of the pioneers in creating a supporting and effective social project in Brazil. Besides improving the affected children’s health, its goal is also to promote the families’ social and economic inclusion and to improve their well-being.

How it Works Saúde Criança was founded in 1991 and has already directly transformed the lives of 60 thousand families. Currently it supports more than 250 families per month.

To be eligible to take part in the programme, a family has to prove that they are willing to work hard and cooperate to improve their living conditions. Mother, father and siblings get real opportunities to get away from poverty and to help their sick child. Once the screening process is completed, Saúde Criança may provide help in two ways. The chosen family can get a certain amount of money, like a monthly salary, depending on their kid’s necessity and living costs, and get help with the funding of professional programs.

Mothers who always wanted to work as manicurists, hairdressers or chefs, for example, but had never had the money to pursue the idea, are then able to follow their dreams.

Such an initiative is not only rare, but also efficient because it doesn’t necessarily generate dependence. Instead of just providing resources, Saúde Criança provides the families with tools so that they can be successful on their own. Those are, in my view, the kinds of policies we need to create a more equal and democratic society. Basically ASC helps families to structure and get their lives back on track. On the other hand, if the organisation realises that the family hasn’t done their best or has spent their money in a wrong way, the family will be cut from the programme.

Children waiting for their mothers to be done with ASC assistance

From left to right_ Rosângela Alves, Mariana Velloso and Maria Cristina Parente

During my time working there as a volunteer, I have seen many successful cases of people that started from scratch and now are 100% financially independent. Families that couldn’t afford a glass of milk, or did not have access to medicine, now have an opportunity to grow and to give themselves and their kids a better life. All of this is because of private, non-profit initiatives from people that want to make a difference by sharing their time, uniting their forces and caring about others.

An interview with Ms. Mariana Velloso, who works for Saúde Criança as fund raiser manager V: What are Saúde Criança’s key focus areas?

Mariana Velloso: Our organisation has 5 main goals in different areas: health, family income, housing, citizenship and education.

Health consists in good or regular children’s health, up-to-date vaccinations and adequate nutritional statuses of children. Family income aims to promote the self-sustainability and independence of the family with a stable, decent income. Housing is to ensure that every family lives in houses under basic living requirements such as treated sewage, and running water. Citizenship, one of the most challenging areas, consists of making families aware of their civil rights. We provide legal help and assist families with bureaucratic questions so that they have real access to their basic legal rights. The last one is education, where we raise awareness of its importance in a child’s life and focus on the completion of primary and secondary school.

Fotos: Privat

Mothers in a cooking class in ASC

How is the economic crisis affecting your work at ASC ?

With the economic crisis we lost four important sponsors. Also, because of the political crisis and the actual fraud and corruption scandals, we stopped accepting donations from investigated companies.

How are you dealing with the economic crisis in practice? Are families suffering with it as well?

We support 250 families per month but so far we didn’t have to cut budgets on any of them. To deal with the economic crisis we have cut ‘superficial’ expenses and tightened the control of internal costs to avoid stopping the provision of food or medicine. We have also intensified our donation campaigns. Our crucial costs involve mostly medicine, tests, therapy, food, and bus tickets for families.

How do parents deal with your programme to promote self-sustainability?

Parents, mostly mothers, are very interested and make a lot of effort to support their families. I say mothers because in 90% of the cases mothers are the ones who take care of families. We offer courses such as beauty and cooking classes so that parents can contribute to their financial situation themselves instead of depending completely on us.

A recent study from Georgetown University showed an increase of 92% of household income in families that we supported. This is important because some parents cannot see how they can contribute financially and take care of their children at the same time.

We have an example of a family where the mother and the father of two sick children (one with leukemia and the other with brain

paralysis) opened a bakery in their own house in a favela after taking our cooking classes.

They sell bread, coffee and some sweet treats and started to be successful on their own.

What is the role of ASC in the process of consolidating democracy in the Brazilian society?

I think that our role in the formation of a democracy is relevant because we help a lot of sick children to break the vicious circle of hospitalisation, re-hospitalisation and death.

Dr. Vera (the founder) observed the need of a connection between hospitals and the home in the post hospitalisation phase and a better control in the process of recovery. We have realised that a lot of children would keep going back to hospitals just a few months after receiving treatment, and this is where we came to help. Our main role in building a more democratic society may be our efforts to promote self-sustainability and to make people aware of their legal rights. Some of them believe that because they are poor, they don’t have any. Our work is to prove them wrong and make them fight for what is theirs by law.

Even though this should be the government’s job, we know we cannot depend on it 100%. ASC believes this is also a civil society’s concern and this is why we walk side by side with serious companies as sponsors. We also know that if we don’t have this kind of initiative, things are not going to change in Brazil.

If some serious work isn’t done, the scenario of poverty and social inequality is not going to change. This affects democracy directly because of equal rights to everyone on our society.

Marina Guimarães

V - Das Studentenmagazin_13

Produkte von morgen mitgestalten - das josephs Als Kind hatte ich ein Hobby, dass meine Mutter wahnsinnig gemacht hat. Ich liebte es, auf Knöpfe zu drücken – leider war das manchmal auch der STOPP-Knopf an einer Rolltreppe. Als Kinder kannten wir sie noch, die Neugierde: Jeden Tag Dinge entdecken und ausprobieren.

Meist wussten wir erst danach, dass wir das ein oder andere vielleicht nicht hätten tun sollen.

Doch gibt es heute noch Orte, wo wir selbst als Erwachsene einfach alles ausprobieren dürfen? Einen habe ich entdeckt: Das JOSEPHS. Das JOSEPHS sieht von außen relativ unscheinbar aus: Ein Ladengeschäft in Nürnberg schräg gegenüber vom weißen Turm. Manchmal fällt einem auch nur das Café ins Auge, welches zum JOSEPHS gehört. So wie mir.

Eigentlich bin ich nur reingegangen, um mir einen Kaffee zu holen. Doch so geht es einigen, die daraufhin das JOSEPHS erst entdecken und dann länger bleiben als geplant oder nochmal wiederkommen. Das JOSEPHS ist ein offenes Innovationslabor, das bedeutet Unternehmen können hier ihre neuen Entwicklungen – seien es Produkte oder Services – testen lassen. Entstanden ist es aus einer Kooperation des Fraunhofer Instituts zusammen mit dem Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik 1 der FAU. Fotos: Torsten Schmaus

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Jeder, der hierher kommt, kann einfach Dinge

ausprobieren und frei seine Meinung dazu äußern, egal ob sie negativ oder positiv ist. Das ist genau wie früher: Einfach Dinge ausprobieren und feststellen, ob sie mir gefallen oder nicht.

Wie das Knöpfedrücken an der Rolltreppe – nur, dass ich das hier bewusst darf.

Damit verfolgt das JOSPEHS den wissenschaftlichen Ansatz der Open Innovation. Dahinter verbirgt sich ein Konzept, dass den Innovationsprozess in Unternehmen aufbrechen soll und auch den Kunden viel mehr in die Produktentwicklung einbezieht. Letzten Endes sind es ja schließlich wir, die später die Produkte nutzen sollen. Alle drei Monate gibt es eine neue Themenwelt zu entdecken, die sich immer um einen speziellen Schwerpunkt dreht. Je nach Schwerpunkt gibt es mal Apps, Produkte, Services oder auch etwas ganz Neues zu entdecken und auszuprobieren.

Passend zu den Themenwelten werden auch immer wieder Vorträge und Workshops angeboten, die meistens kostenlos sind. Sei es über Service Design, Produktentwicklung oder die Technik hinter so mancher neuen Technologie.

Das JOSEPHS ist also ein Ort, an dem die Neugierde ihr Zuhause hat und an dem es viel zu lernen und auszuprobieren gibt. Ein Tipp für alle, die mal wieder neue Dinge entdecken wollen.

Torsten Schmaus

Interview mit Ahmed Al-Bawabiji aus Syrien Ahmed ist 29 Jahre alt, kommt aus Damaskus und studiert seit Oktober 2015 linguistische Informatik und Orientalistik an der Uni Erlangen-Nürnberg. Wir haben ihn interviewt.

V: Ahmed, seit wann bist du in Deutschland?

Ahmed: Ich bin im Februar 2014 als Flüchtling nach Deutschland gekommen. Syrien habe ich schon ein Jahr zuvor verlassen und war zuerst in der Türkei. Ich bin aus meinem Land geflohen, weil ich dort ins Militär musste. Jeder Mann muss einen verpflichtenden Wehrdienst ableisten, spätestens nach dem Studium. Ich hatte meinen vierjährigen Bachelor in englischer Literatur in Damaskus abgeschlossen.

Wie bist du dann in Deutschland darauf gekommen, linguistische Informatik und Orientalistik zu studieren? Und was gefällt dir an deinem Studium? Konntest du eigentlich schon Deutsch, als du hergekommen bist?

Ich konnte ein kleines bisschen Deutsch, weil ich das im Studium in Damaskus gelernt habe. Hier in Deutschland musste ich dann erstmal einen Deutschkurs machen und einen Sprachtest bestehen, um für das Studium zugelassen zu werden. Ich habe dann letzten Herbst mit Informatik als Erstfach angefangen. Ich bin aber ein bisschen spät reingekommen und es war sehr schwer mit so viel Mathe, nachdem mein Schulmathe 10 Jahre her ist. Deswegen, und weil ich neben Arabisch auch Englisch, Türkisch und Deutsch spreche, habe ich dann linguistische Informatik gewählt. Als Zweitfach habe ich zwischendurch zu Germanistik gewechselt und wollte dann Soziologie nehmen. Ich bin jetzt aber bei Orientalistik geblieben, was mir auch leichter fällt, da ich ja Muttersprachler in Arabisch bin. Das Studium in Deutschland ist anstrengend und schwer, wenn man die Sprache noch nicht perfekt beherrscht – aber man kann es

Foto: Privat

schaffen, wenn man sich bemüht! Nebenbei arbeite ich auch noch als Deutschlehrer für Asylsuchende, was natürlich zusätzlich Zeit kostet. Ich lerne schon jeden Tag viel, in Damaskus hat es mir immer gereicht, einen Monat vor den Prüfungen damit anzufangen. Aber mein Studium gefällt mir bisher!

Hast du schon eine Idee, was du danach machen möchtest? Als was willst du arbeiten – oder willst du erstmal an der Uni bleiben?

Das weiß ich noch nicht so richtig, ich möchte aber lieber in irgendeiner Firma arbeiten.

Einen Master will ich eigentlich nicht machen.

Was gefällt dir denn an Deutschland und an unserer Gegend – oder was gefällt dir nicht?

Möchtest du erzählen, wie du hergekommen bist? In welchen Ländern warst du auf deinem Weg nach Deutschland?

Ich war ja erst in der Türkei und habe dort auch gearbeitet. Ich wollte dort bleiben, habe mich aber anders entschieden, weil es sehr mühselig war. Mir hat meine Arbeit in einem Restaurant bzw. als Lieferservice nicht gefallen, ich wollte nochmal studieren.

Ich bin von der Türkei aus nach Griechenland gekommen und von dort nach München geflogen.

Vielen Dank für deine Zeit und dieses spannende Interview, Ahmed!

Sehr gern!

Carla Ober

Mit dem Wetter komme ich nicht immer klar. (..., obwohl ich gedacht hatte...) Ich hatte gedacht, dass es in Deutschland viel kälter wäre – mich stört der Regen und dass es im Sommer noch viel mehr regnet als im Winter. Da kann man den Sommer gar nicht so richtig genießen. Im Winter kann man dann eher lernen, ohne ständig an Urlaub denken zu müssen.

Erlangen gefällt mir eigentlich gut und vor allem für Studenten ist es genial, es gibt viele Lernräume und Bibliotheken. Man findet mehr Lernmaterial als in Damaskus und kann Bücher für einen Monat oder länger ausleihen, das ist super! Als Stadt finde ich Nürnberg, wo ich wohne, aber schöner, weil es größer ist, dort sind viel mehr Leute – ich komme ja aus einer Hauptstadt, Erlangen ist mir zu klein.

Bist du allein hier oder hast du Verwandte in der Gegend?

Ich bin allein hergekommen und habe in ganz Deutschland keine Verwandten.

V - Das Studentenmagazin_15

V-Reise

Typisch Iran?

Hannah Schabert

3. Iran ist (relativ) sicher.

Natürlich muss ich diese Aussage einschränken. Kein Land ist zu 100% sicher. Und der Straßenverkehr in Teheran hilft nicht. Trotzdem: Iran ist heute keineswegs das instabile, vielleicht sogar gefährliche Land, als das es in den Nachrichten gerne gezeigt wird. Vielmehr trifft Wenn man im Rahmen seines Geographie-Studiums eine man hier auf unglaublich nette und aufgeschlossene Menschen, die Exkursion macht, wird die Wahl eines ‘exotischen’ Landes einem jederzeit gerne weiterhelfen, aber nicht, ohne dir vorher mingeradezu erwartet. In meinem Fall hieß dieses Land Iran. destens fünf Mal Tee anzubieten. Wir haben jedenfalls nie eine SituaBevor jemand fragt: Ja, ich wollte da wirklich hin. Ja, frei- tion erlebt, in der wir uns ernsthaft unsicher gefühlt hätten.

willig. Aufgrund der recht einseitigen medialen Berichterstattung über den Iran traf also meine Wahl bei Familie und Freunden nicht nur auf Begeisterung. Wenn ich heute auf 16 Tage Iran zurückblicke, kann ich allerdings sagen, dass fast alle Befürchtungen, die mir gegenüber geäußert wurden, sich nicht bewahrheitet haben. Sondern dass es einen ganz anderen Iran gibt, über den in den Medien nichts berichtet wird. Die folgende Liste soll auf die Dinge aufmerksam machen, die man nur erlebt, wenn man seine Vorurteile überwindet und einen Fuß in die Islamische Republik Iran setzt.

4. Propaganda ist allgegenwärtig.

Geht man im Iran durch die Stadt, betritt ein Hotel oder Restaurant, wird man immer von zwei bärtigen alten Männern beobachtet, die streng auf einen herabblicken: Revolutionsführer Khomeini und der aktuelle religiöse Führer Khamenei. In jedem öffentlichen und auch in so manchem privaten Gebäude hängen ihre Porträts, in Teheran oder Isfahan sind sie nicht selten auch als riesige Graffitis auf Hauswänden zu finden. Auch das Fernsehprogramm ist selbst heute noch durchtränkt von Propaganda gegen Israel und Saudi-Arabien, auf jeder Brücke wehen Iranische Flaggen.

1. Iran ist nicht nur Wüste.

5. Restriktionen sind Teil des Alltags.

Entgegen des verbreiteten Bildes vom alten Persien gibt es weit mehr als Wüsten, Kamele und Karawansereien im Iran: Nicht nur die beiden Gebirge Zagros und Elbourz sorgen für ein anderes Klima und Landschaftsbild, sondern auch die Reisfelder am kaspischen Meer bringen Abwechslung. Übrigens gibt es in Iran Laubwälder wie in Deutschland – nur größer und artenreicher.

Im Iran müssen alle Frauen unabhängig von Religionszugehörigkeit Kopftuch und lange Ärmel tragen, weibliche Formen müssen gut verdeckt sein. An besonders religiösen Orten wie Qom sieht man sogar viele Frauen im schwarzen Tschador. Allerdings reizen besonders junge Frauen die strikten Bekleidungsregeln so weit wie möglich aus. Auch die strikte Trennung von Männern und Frauen in Bussen, Straßenbahnen, Schwimmbädern und sogar oft in Hörsälen kann ziemlich anstrengend sein. Hinter verschlossenen Türen gelten diese Vorschriften allerdings nicht mehr. Manchmal wird auch das Alkoholverbot geschickt umgangen. Khomeini sieht eben doch nicht alles.

2. Iraner können feiern.

Stimmt, Alkohol ist verboten, Männer und Frauen sind im öffentlichen Raum strikt getrennt. Wer jedoch abends den Weg nach Darband, Teherans Partyviertel, auf sich nimmt, wird mit einer unvergesslichen Erfahrung belohnt: Hier laufen Esel und Ziegen an Straßenverkäufern vorbei, während die Besucher barfuß auf einem Teppich sitzen, vor sich Tee und Shisha, über den Köpfen ein Dach aus Laub oder die Sterne. Dazu spielt aus irgendeinem Lautsprecher iranische Partymusik.

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9. Oberstes Gebot: Gastfreundschaft

6. Can I take a photo with you?

Lächeln, Nicken, Posen, of course. Man sah uns unsere westliche Herkunft wohl extrem an, jedenfalls wurden wir unglaublich oft zum Fotomotiv, manchmal auch ungewollt. Nicht selten wollten sich ganze Familien mit Teilen unserer Gruppe ablichten lassen. Ich frage mich, auf wie vielen Instagram-Seiten und in wie vielen Wohnungen Fotos von uns zu sehen sind.

7. Kebap mit Reis.

Wer im Iran Essen geht und sich dabei ein typisch iranisches Restaurant aussucht, wird feststellen, dass die Speisekarte nicht sonderlich abwechslungsreich ist: Sauer eingelegte Oliven, Joghurt und Fladenbrot als Vorspeise sind sicher. Für den Hauptgang ist auch schon sicher: Reis. Nicht ein bisschen, sondern ein Berg Reis. Dazu gibt es Butter oder Margarine, die man im Reis verteilt. Die einzige Wahl, die man in der Regel hat, ist die zwischen Chicken-Kebap, Meat-Kebap oder Lamm-Kebap. Manchmal gibt es noch Fisch als Alternative.

Vegetarier im Iran haben es also nicht leicht. Wird man jedoch zum Essen in einen Privathaushalt eingeladen, eröffnen sich kulinarische (und auch vegetarische) Welten: Hier kommen Köstlichkeiten wie Karotten-Marmelade, Aubergine in allen Varianten, selbstgemachte Milchprodukte, Tee aus Berberitzen oder honig-triefende Teilchen auf den Tisch beziehungsweise auf den Teppich.

Wer als Fremder in den Iran kommt, wird gefühlt 20 Mal am Tag angesprochen, gefragt, wo man herkommt, ob man sich im Iran wohl fühlt. Danach kommt erfahrungsgemäß sofort die Einladung zum Tee. Dazu gibt es Fladenbrot mit Feta, Gurken und Tomaten, Melone, selbstgebackene Kekse, oder Dugh, ein Getränk aus Joghurt, Wasser und Minze. Man wird allen Sprachbarrieren zum Trotz in private Häuser und Wohnungen eingeladen, mit Essen und Tee überschüttet, bis man nicht mehr kann, nicht selten wird man sogar beschenkt. Heute wünschte ich, ich hätte Gastgeschenke aus Deutschland mitgebracht, um wenigstens etwas zurückgeben zu können.

Nach 16 Tagen mit viel Tee, viel Kebap und mehr Eindrücken als ich aufschreiben könnte, sitze ich wieder in Deutschland (nicht im Schneidersitz auf dem Perserteppich, sondern auf der Eckbank, ohne Tee) und versuche, ein Resümee zu ziehen. Ich schätze, nach jeder Reise in ein (in Ermangelung eines besseren Wortes) ‘exotisches’ Land ist man insgeheim ein bisschen erleichtert, wieder sicher zuhause zu sein. Gleichzeitig frage ich mich, ob die Sicherheit, die mir Deutschland bietet, den Wüstensand in meinen Schuhen oder das Bild der Berge, das sich auf meiner Netzhaut eingebrannt hat, ersetzen kann. Fest steht jedoch, dass mich der Iran so begeistert hat, dass ich wiederkommen möchte. Und, dass das Land mehr zu bieten hat, als man sich vorstellen kann.

8. Der Verkehr in Teheran ist ein einziges Chaos.

Man muss einräumen, dass der Verkehr bestens funktioniert. Nur ist es als Fußgänger schlicht lebensgefährlich, zu versuchen, eine stärker befahrene Straße in einer der größeren Städte zu überqueren. Das Paradebeispiel ist Teheran. Hier werden Zebrastreifen (wenn vorhanden) von Autofahrern einfach ignoriert, manchmal wird auch bei Rot gefahren. Daher lautet die Devise als Fußgänger: Einfach gehen.

Oder eher rennen. Gebremst wird erst in letzter Sekunde, deshalb geht jede Straßenüberquerung mit einem beträchtlichen Adrenalinstoß einher. Die einzige Alternative wäre, den Block einfach nicht zu verlassen.

V - Das Studentenmagazin_17

Mehr als nur teilen – Wege für ein neues Zusammenleben

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haring als Trend hat sich in den letzten Jahren immer weiter durchgesetzt und ist durch Unternehmen, Websites und Apps Teil unseres alltäglichen Lebens geworden. Häufig besteht die Motivation für das Teilen in einem eigenen Vorteil oder einer Kostenersparnis. Wozu Kleidung neu kaufen, wenn ich die gleichen oder ähnliche Kleidungsstücke auch auf Kleiderkreisel bekommen kann?

Genauso interessant ist das Teilen aber auch für die Anbieterseite: Wenn ich ohnehin schon nach Bamberg fahre, wieso nicht jemanden mitnehmen und die Benzinkosten teilen?

Mittlerweile haben große Unternehmen und Startups das Teilen gar als neue Branche entdeckt und machen das Teilen, das vorher kostenfrei war und auf Zwischenmenschlichkeit basierte, zu einer Ware. Das lässt sich schön an folgendem Gedanken zeigen: Airbnb ist die größte Hotelkette – ohne ein einziges Hotel zu besitzen. Längst ist das Teilen also Teil der ökonomischen Sphäre geworden und am unternehmerischen Interesse an Refinanzierung und Wachstum orientiert, auch wenn sich die Community wie im Fall von Kleiderkreisel dagegen zu wehren versucht.

Manche sehen das Sharing aber auch in einem ganz anderen Licht und als Reaktion auf Probleme des kapitalistischen Wirtschaftssystems. Teilen als das gemeinsame Nutzen von Ressourcen gilt in bestimmten Milieus als adäquate Reaktion auf Ressourcenknappheit, Umweltverschmutzung, Burnout und Entfremdung des Menschen von der Natur, seinen Mitmenschen und sich selbst. Jenseits der ökonomischen Interessen entwächst dem Teilen somit eine größere Hoffnung, die sich in vielen Sharing-Projekten wiederfindet – in Genossenschaften, in Gemeinschaftsgärten, in SecondHandPartys und Repaircafes: Die Hoffnung auf und die Suche nach Wegen für ein neues Zusammenleben.

Am Anfang einer jeden kritischen Auseinandersetzung mit den Themen Wachstum und Konsum steht der 1972 erschie-

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nene Bericht „Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome.

Dieser beschreibt umfangreich, wie die moderne Industrie und der Konsumismus der damaligen (wie auch der heutigen) Zeit zwangsläufig zu einem Versiegen der Ressourcen und zu irreparablen Umweltschäden führen. Auch wenn sich mittlerweile gezeigt hat, dass die Prognosen zahlenmäßig nicht zutreffen, was vor allem auf neue Ressourcenvorkommen und technischen Fortschritt zurückzuführen ist, so brachte der Bericht dennoch eine grundlegende Problemstellung in die gesellschaftliche Debatte ein: Die Ressourcen, auf die die Menschheit zugreifen kann, sind begrenzt und werden irgendwann aufgebraucht sein. Damit stellt „Grenzen des Wachstums“ den Beginn einer gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dieser Thematik dar: Unbegrenztes Wachstum in einer begrenzten Welt ist unmöglich.

Von diesem Startpunkt aus hat sich eine Debatte entwickelt, die leider nie dauerhaft den gesellschaftlichen und medialen ‚Mainstream‘ erreichen konnte, sich stattdessen hauptsächlich in der Wissenschaft und bestimmten Milieus der Zivilgesellschaft abspielt.

Der deutsche Professor für Ökonomie Niko Peach stellte an diese und andere Ansätze anknüpfend Überlegungen an, wie menschliches und gesellschaftliches Zusammenleben auch in Zukunft ermöglicht und organisiert werden kann. Das zentrale und vielschichte Problem stellt hierbei der von den Individuen gepflegte und wirtschaftlich notwendige Dauerkonsum dar. Der Konsum führt nach Peach nicht nur zu einer irreparablen Schädigung der Umwelt und zu einem Verbrauch der Ressourcenvorkommen, den er als ‚Peek Everything‘ bezeichnet. Viel mehr macht Peach in seinem Buch Befreiung vom Überfluss auf die enorme psychische Belastung des Individuums durch den omnipräsenten Konsum aufmerksam.

Da wir immer mehr kaufen und kaufen und somit besitzen, haben wir gar keine Zeit mehr, die Dinge ‘fachgerecht’ zu

verkonsumieren. Viel mehr verkommt der Konsum zu einem bloßen Besitz, der jenseits jeder ursprünglichen Logik nicht dazu führt, dass wir Menschen glücklicher sind, sondern im Gegenteil bewirkt, dass wir überfordert sind. Peach bezeichnet das auch als ‘Konsumverstopfung’ und knüpft damit an Diskussionen aus der Minimalismusbewegung an.

Als Reaktion auf diese umfangreichen Probleme entwickelt Nico Peach in seinem Buch Befreiung vom Überfluss eine Vision einer neuen Ökonomie, der sogenannten Postwachstumsökonomie. Seine zentrale These besagt, dass eine neue Wirtschaft notwendig ist, um auch in Zukunft ein gutes Leben sichern zu können. Diese neue Wirtschaft kann nicht auf der heutigen Wachstums- und Expansionslogik basieren, sondern muss sich der Gegebenheit einer endlichen Welt fügen.

Die Produktfertigung in der Industrie wird als Konsequenz drastisch reduziert. Stattdessen wird der Fokus darauf gesetzt, bereits bestehende Produkte länger im Gebrauch zu halten und mehr Menschen zugänglich zu machen.

Dies erfolgt vor allem durch das Teilen von Fähigkeiten oder Produkten innerhalb sozialer Netzwerke: In autonom organisierten Repaircafes können kaputte Haushaltsgeräte repariert werden, indem Fachmenschen ihr Wissen über die Funktionsweise der Geräte mit den Produktbesitzern teilen.

Auch andere individuelle Fähigkeiten und Fertigkeiten können über regionale Zeittauschbörsen anderen zugänglich gemacht werden. Übriggebliebene Nahrungsmittel können auch heute schon durch die kostenfreie Plattform Foodsharing verschenkt werden, um die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren. In Zukunft wollen die Organisatoren von Foodsharing eine kostenfreie Website namens Yunity anbieten, auf der auch Produkte und Gebrauchsgegenstände kostenlos zum Verleihen und Teilen angeboten werden können. Durch in der Stadt und in öffentlichen Räumen aufgestellte Regale können gelesene Bücher unverbindlich und kostenfrei abgegeben werden und füllen auf diese Weise das Regal, aus dem jeder jedes Buch mitnehmen kann, das ihn oder sie interessiert. Durch Urban Gardening und genossenschaftliche Bauernhöfe und Gärtnereien beteiligen sich die Menschen an ihrer Essensproduktion und knüpfen neue soziale Kontakte. Der Mensch wird nach Peach zum Prosumenten, der nichtmehr nur konsumiert, was andere für ihn fertigen, sondern sich selbst als Produzent in regionalen Kreisläufen

und Aktionen beteiligt.

Der zentrale Unterschied dieser Projekte zum ‘sonstigen’ Sharing ist, dass sie größtenteils ohne Geld funktionieren. Sie sind das Resultat ehrenamtlichen und sozialen Engagements von Bürgern, die in ihrer Region etwas bewirken wollen. Geld dient in den meisten Fällen nur zur Deckung von Ausgaben innerhalb des Projektes. Gewinnstreben oder Wachstumsinteressen wird man in diesen Projekten vergeblich suchen.

Das klingt alles naiv und kann sowieso nicht funktionieren?

Eigentlich kann doch alles weitergehen wie bisher? Dieser eine Ökonom hat einfach nicht mehr alle Handbücher im Bibliotheksschrank? Nico Peach ist bei Weitem nicht die einzige Person, die die bestehenden Zustände für inakzeptabel hält.

Unter den Begriff Postwachstumsökonomie und Degrowth vereinen sich mittlerweile eine Vielzahl an Organisationen und Personen der Öffentlichkeit. Eine ähnliche Debatte entwickelte sich in den letzten Jahren ausgehend von Frankreich unter dem Stichwort Konvivialismus in intellektuellen Kreisen, die neben verschiedenen anderen Kritikpunkten auch das Wachstumsdogma der westlichen Gesellschaft kritisiert.

Im von den Konvivialisten herausgegebenen Konvivialistischen Manifest formulieren diese eine Minimaldoktrin, mit dem Ziel, für Projekte und Forschung jenseits des ‘weiter wie bisher’ ein Zuhause und einen Namen zu liefern und eine Debatte um ein neues Zusammenleben zu gestalten.

Die Ausführungen dieser AkteurInnen stoßen in der breiten Öffentlichkeit auf immer mehr Gehör, auch wenn vor allem die Politik kaum Notiz von Forderungen à la Wachstumsstop und Wirtschaftsrückbau nimmt. Viel wichtiger als die Zustimmung oder Ablehnung alternativer Entwürfe ist aber, dass es überhaupt eine Debatte darüber gibt, wie wir in Zukunft als Individuen in einer komplexen und globalisierten Gesellschaft leben möchten, was wir hoffen dürfen und was wir richtigerweise tun sollten. Autoren aus der Strömung des Degrowth finden für die Frage nach der Zukunft häufig folgende finale Worte: “Change by design, or change by disaster.” Die Veränderung wird kommen, es bleibt nur die Frage, auf welchem Weg.

Eric Hartmann

V - Das Studentenmagazin_19

Psychotest:

Und was teilst du so?

Die Rechnung im Restaurant, ich bin doch nicht so blöd und gebe irgendwem was aus!

Was hast du zuletzt mit jemandem geteilt?

Meine Meinung über das AUS von Brangelina

Mein Bett

Lieblingsessen?

Meine Packung Klopfer

JA!

Food Sharing Dinner

Eher ja

Als ich Lisa von meinem Pausenbrot abbeißen lies Erstes Taschengeld

Womit hast du diesen Monat dein Konto überzogen?

Was magst du an Erlangen?

Ich habe noch nie mein Konto überzogen und würde dies auch nie tun.

Spende an Koalas in Not Der Umsonst Laden beim Martin-Luther-Platz

Du bist Typ A: Spargobert Duck

Du bist Typ B: Oben Ohne

Außerhalb von München ist doch eh alles Bauerndisco

Wie lief deine Fahrprüfung?

Ich vermeide CO2 ausstoßende Fahrzeuge

Du meinst die MPU?

Fahrprüfung? Ich fahre nur mit Chauffeur Puschelaufsätze für Federhalter

Mein Soziales Engagement

Ich muss kein Geld für öffentliche Verkehrsmittel ausgeben

20 20

-Stand?

Prospekte Studieren auf der Suche nach Rabatten

Früheste Kindheitserinnerung?

Bombe, da kann ich die Playlist mitgrölen

One-Night

Was hast du so für Hobbies?

Nudeln mit nichts

Lieblingsclub?

Auf Safari Wofür erhältst du Komplimente?

Meine Trinkfestigkeit

Wo fährst du in den Urlaub hin?

Shots Shots Shots

Mein Duck Face

Du bist Typ C: Ein_e Facebookianer_in

Du bist Typ D: sTEILgang!!!!!##???$$$

Auflösung: Typ A: Spargobert Duck Teilen? Dieses Wort ist nicht Teil deines Vokabulars. Außer wenn es darum geht, dein gigantisches Vermögen auf Schweizer Konten und von dort aus in die Steuerparadiese dieser Welt zu verteilen. Gegenüber deinen Freunden führst du jedoch ein Doppelleben. Keiner weiß von deinem Reichtum, denn du teilst ihn nicht mal mit dir selbst. Stattdessen lebst du in einer fensterlosen 6,5qm großen Besenkammer. Du sparst Wasserkosten, indem du Unterhosen dreimal trägst.

Feiern gehst du natürlich nur dienstags in den Zirkel, wenigstens das ist noch gratis. Seit es die Getränkepyramide in der Kamikatze nicht mehr gibt, hast du das Trinken aufgegeben.

Typ B: Oben Ohne Auf der Straße wirst du des öfteren angestarrt. Schon wieder steckt dir jemand eine Nummer zu. Da hast du wohl mal wieder dein letztes Hemd abgegeben. Du kannst es mit diesem Teilen einfach nicht lassen. Die Liebe in deinem Herz ist zu groß, um sie darin einzusperren. Neben deinem Shirt teilst du auch gerne deine Zeit mit Fremden in der Fußgängerzone. Du drückst ihnen Flyer in die Hand und überredest sie dazu, den Regenwald zu retten. Wie selbstlos von dir. Auch deine Liebe teilst du gern, nur wissen das deine verschiedenen Liebschaften voneinander natürlich nicht. Geheimnisse teilt man nun nicht.

Typ C: Facebookianer_in Teilen, das ist doch dieser Button mit dem geschwungenen Pfeil auf Facebook. Oder war es Instagram? Egal, das Selfie mit meinem Guarana-Himbeer-Smoothie poste ich einfach in beiden Channels. Das will doch bestimmt das ganze Social Media Imperium sehen, sonst hätte ich ja nicht 19873647 Follower. Meine Meinung teile ich am liebsten auf der Facebook-Seite der V. Da kann ich mich so toll mit anderen fantastischen, klugen, gutaussehenden, kreativen, erfolgreichen und geschmackvollen Menschen austauschen, die genau wie ich so gerne dieses Magazin lesen.

Typ D: sTEIL-gang!!!!!##???$$$ WAS? der Wodkaa isscho ler? IS Techfak goedownton shon vobrei? Wo binisch? Ih woltedoc heote steil Gehen!!! Bin ish wahrsiecinlihc auuh (Ja. Dafür spricht auch dein Schriftbild.) Wans fähtr den hii er jetz enldich wpirder ne sSbhan nach Elrangen? Odef gjel ich noüch zur Atfer hour i ndie raköte? ODr ich les s einfacö diesl MAgaizn bis d er VGN weprder aufmacht... (Hat nichts mit teilen zu tun? Wissen wir.) Dafü bbin ich auhc vielzuu bseoffen!!!

Annette Göller & Sabrina Mellerowic Fotos: Privat

V - Das Studentenmagazin_2121

Die Stuve informiert Stuve, was ist das eigentlich? „Stuve“ steht für Studierendenvertretung. So werden die Studis, die deine Interessen gegenüber der Unileitung, den Fakultäten und Professor*innen vertreten, genannt. Bei vielen wichtigen Entscheidungen wie Prüfungsordnungs-Änderungen, den Verhandlungen zum Semesterticket oder der Verteilung von Geldern (z.B. Studienzuschüssen) versucht die Stuve dafür zu sorgen, dass die Meinung aller Studis gehört wird und das Beste für die Studierendenschaft erreicht wird. Während in deinem Studiengang vor allem die FSI aktiv ist, existiert auf Ebene deiner Fakultät (FachSchaftsVertretung) oder der Gesamt-Uni (Konvent) eine Vertretung, die du selbst in den jährlichen Hochschulwahlen bestimmst.

Die Referate und Arbeitskreise werden durch den Sprecher*innenrat (u.a. finanziell) unterstützt. Beispielhaft seien hier einmal zwei Referate genannt: Das Referat Ökologie, das seit kurzem wieder besetzt ist und sich für eine ökologisch nachhaltig arbeitende Uni, momentan im Rahmen der Aktion „Fossil Free“, also dem Verzicht auf Investitionen in fossile Energieträger, einsetzt.

Das Referat AntiDisRa und die Queer AG, die gegen Diskriminierung und Rassismus aktiv werden, Infoveranstaltungen, Integrationskonzepte und Gesprächsrunden organisieren und als Ansprechpartner dienen.

Für Belange, die Studis an der ganzen Uni betreffen, existiert der studentische Konvent. Hier sitzen 30 gewählte Studierende zusammen (Sitzungstermine unter stuve.fau.de) und diskutieren über Meinungen, die Umsetzung von Arbeitsaufträgen der Studis und die Unterstützung studentischer Gruppen und Initiativen. Alle Studis sind herzlich eingeladen vorbeizuschauen und mitzudiskutieren. Das Tagesgeschäft der Stuve übernimmt der Sprecher*innenrat, der durch den Konvent eingesetzt wird. Hier werden Finanzanträge unterschrieben, Kontakte zur Universitätsleitung gepflegt oder Raumanträge studentischer Gruppen befürwortet.

Was steht an?

Die neuesten Infos deiner Studierendenvertretung kannst du monatlich in deinem Postfach finden: Abonniere dazu einfach den Newsletter unter stuve.fau.de/mailverteiler (stuve-news).

Möchtest du dir das Tagesgeschäft einmal ansehen, so bist du stets auf einer der Sitzungen des Sprecher*innenrats willkommen, die montags um 19:00 Uhr in der Turnstraße 7 in Erlangen stattfinden (ab 18:30 Uhr gibt es veganes Essen).

Willst du Meinung einbringen und mit anderen Studis diskutieren, so kannst du dies auf der Versammlung aller Studierenden tun! Diese findet im kommenden Wintersemester vorraussichtlich am 28.11. ab 19 Uhr im Audimax statt.

Aktiv werden, mitgestalten!

Um das Uni- und Studierendenleben aktiv mitzugestalten, muss man aber nicht gewählt sein. In der Stuve existieren einige Referate und Arbeitskreise, in denen sich freiwillig Engagierte zusammenschließen, um Projekte auf die Beine zu stellen und an ihrer Vorstellung einer guten Uni mitzuarbeiten.

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„Don‘t go there. Live there“ Airbnb ist in, doch beim Buchen gibt es Einiges zu beachten.

Vier Lektionen aus vier Destinationen

Don’t go there. Live there. Das ist der neue Slogan von Airbnb. Und durch das einfache Prinzip funktioniert der Spruch tatsächlich. Einheimische vermieten ein Zimmer oder ihre ganze Unterkunft, samt Möbeln und Zubehör. Die Gäste können dadurch in einer persönlichen Umgebung leben, nicht in einem sterilen Hotel, in dem jedes Zimmer gleich eingerichtet ist.

Von den Gastgebern erhalten sie Tipps, was man in ihrer Heimatstadt unbedingt erlebt haben sollte, oder werden sogar an die Lieblingsorte oder in die beste Bar mitgenommen. Dadurch lernt man leicht neue Freunde kennen und fühlt sich tatsächlich wie Zuhause. Die Firma lebt also vom Sharing-Trend.

Natürlich hört man auch immer wieder Horrorgeschichten. Gastgeber, die ihre Wohnung bei der Rückkehr komplett zerstört vorgefunden haben; Reisende, die von ihren Hosts sexuell belästigt wurden und vieles mehr. Airbnb versucht dem entgegenzuwirken mit einer Gastgeber-Garantie, die Schäden bis zu 800.000 Euro übernimmt, und durch die Verifizierung der Gastgeber über ihren Ausweis.

Ich habe bisher zum Glück nur gute Erfahrungen mit Airbnb gemacht und bin begeistert von dieser billigen Möglichkeit, in einer anderen Stadt zu übernachten und dabei das wirkliche Leben der Einheimischen kennenzulernen. Trotzdem habe ich ein paar Dinge gelernt, die man auf jeden Fall beachten sollte, wenn man bei Airbnb bucht.

1. Mein erster Versuch mit Airbnb war in Paris. Die Bilder der Wohnung meiner Gastgeberin waren traumhaft und aus dem Küchenfenster konnte man den Eifelturm sehen. Ohne lange zu überlegen buchte ich das Zimmer. Was ich dabei nicht bemerkt hatte: Die Wohnung war in Clamart, einem Vorort von Paris. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln brauchte ich eine Stunde bis zum Eifelturm, der mir durch das Küchenfenster doch eigentlich so nah erschienen war. Wer über Airbnb bucht, sollte sich also bewusst sein, dass es sich um Privatwohnungen handelt, die selten super zentral gelegen sind. Schaut euch deswegen unbedingt die Karten an und forscht genau nach, wie weit ihr in die Innenstadt braucht.

2. Lest euch die Bewertungen durch. Meine Unterkunft in Mailand habe ich von unterwegs gebucht.

Sehr kurzfristig und mit wenig Zeit und so sparte ich es mir, die Bewertungen einzeln durchzuarbeiten.

Ich landete dadurch in einer Gegend in Mailand, die nichts mehr mit dem Glamour der Modestadt zu Foto: Sabrina Mellerowic

tun hatte. Als es dunkel wurde, hörte man durchgehend Sirenen und Hundegebell und auf der Straße unter meinem Fenster liefen Frauen in sehr knappen Röcken herum. Ich blieb nur eine Nacht und meine Gastgeberin war total nett und auch die Wohnung sauber und gemütlich. Doch für einen längeren Aufenthalt hätte ich mir wahrscheinlich noch etwas Anderes gesucht.

3. Schreibt vorher mit euren Gastgebern und klärt genau ab, wo ihr unterkommt. In Split, Kroatien, hatten eine Freundin und ich eine ganze Unterkunft gemietet. In der prallen Hitze waren wir mit unseren schweren Rucksäcken vom Bahnhof bis zu der angegebenen Adresse gelaufen. Unser Gastgeber ließ uns erstmal eine halbe Stunde warten. Als er dann endlich auftauchte, erklärte er uns, er habe mehrere Unterkünfte in Split und wir würden in einer anderen untergebracht werden. Zu unserem Glück war er mit dem Auto da und fuhr uns zu der zweiten Wohnung, die der ersten in nichts nachstand. Aber es hätte auch anders laufen können, also immer von Anfang an nachfragen.

4. Es ist nicht immer alles so, wie man es erwartet.

Als Mädchen buche ich grundsätzlich nur bei weiblichen Gastgeberinnen, weil ich mich dann einfach sicherer fühle. Auch in Rom buchte ich bei einer Frau.

Als ich ankam, war allerdings nur ihr männlicher Mitbewohner da, von dem ich davor nichts gewusst hatte und der auch nicht in der Airbnb-Beschreibung erwähnt worden war. Er stellte sich als sehr freundlich heraus und zeigte meiner Freundin und mir am Abend gleich die Stadt. Außerdem nahm er uns mit zu einer versteckten Strandbar in Rom, die wir als Touristen niemals entdeckt hätten. Meine eigentliche Gastgeberin sah ich den ganzen Aufenthalt über genau zwei Mal. Trotzdem wurde mein Trip nach Rom zur besten Airbnb-Erfahrung, die ich je hatte.

Alles in allem kann ich mich aber nicht beklagen.

Alle meine Aufenthalte wurden durch Airbnb etwas ganz Besonderes. Ich habe tolle Leute getroffen und würde jederzeit wieder etwas über Airbnb buchen.

Trotzdem sollte man seine Gastgeber mit einer gewissen Sorgfalt auswählen und auf die Bilder, die Bewertungen und sein Bauchgefühl achten. Dann kann nichts mehr schiefgehen.

Sabrina Ahmed V - Das Studentenmagazin_23

V-Hochschulinitiative

Die Queer-AG

Um zuerst ein wenig zu uns zu sagen: Uns gibt es jetzt seit einigen Monaten, wir sind daher eine noch recht junge, aber fleißig wachsende Arbeitsgruppe, die innerhalb des Referates gegen Diskriminierung und Rassismus organisiert ist.

Queer, das bedeutet, sich in irgendeiner Form mit LGBTQIA* zu identifizieren. Das bedeutet Gay, Lesbian, Bisexual, Transgender, Queer, Intersexual, Asexual – also Schwul, Lesbisch, Bisexuell, Transgender/Transident, Queer, Intersexuell, Asexuell; wobei der Asterisk (genau wie das Q) für alle die steht, die sich unter keinem der anderen Begriffe wiederfinden können.

Wir sind aber grundsätzlich für alle offen, die Interesse haben sich zu beteiligen oder einfach ein paar Leute kennenzulernen, die in dieser Angelegenheit ähnlich ticken.

Wir stellen wieder eine Hochschulgruppe der FAU vor: Diesmal die Queer-AG, von der ein Mitwirkender erzählt.

Doch worum geht es uns eigentlich?

Wir sehen es als unser Ziel an, uns um die Interessen queerer Menschen im Universitäts-Leben zu bemühen. Zu diesem Zweck wollen wir zunächst einmal mehr Aufmerksamkeit auf queere Lebensformen lenken und diese sichtbar machen, denn nur, wer von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, kann von dieser auch Solidarität erhalten.

Ein weiteres unserer Betätigungsfelder stellt die Thematik geschlechtsneutraler Toiletten dar, die wir in Angriff nehmen wollen.

Für nicht wenige Menschen ist das ein wichtiges Thema, da nicht alle von uns sich in der althergebrachten Zweigeschlechtlichkeit zu Hause fühlen (siehe hierzu auch mein Beitrag in der Ausgabe Sommersemester 2016).

Nicht zuletzt aber wollen wir auch innerhalb der Uni Ansprechpartner sein für alle, die Fragen zu queeren Themen haben. Aus diesem Grund wollen wir für unsere queeren Mitstudenten daher ein persönliches Beratungsangebot sowie einen anonymen Kummerkasten anbieten, um euch bei euren Problemen zur Seite stehen zu können. Selbstverständlich werden diese von selbst queeren Studierenden betreut, denn nur so können wir auch gewährleisten, dass jemand mit vergleichbaren Erfahrungen für euch da ist.

Wir treffen uns zweiwöchentlich im ersten Stock des Stuve-Gebäudes in der Turnstraße 7 in Erlangen, die genauen Termine und alles Weitere könnt ihr unserer Facebook-Seite oder dem Veranstaltungskalender der StuVe entnehmen.

Sei es mit Fragen, Ideen, sonstigen Einfällen, wir freuen uns über alle die vorbeischauen. Selbstverständlich ist dabei nichts verbindlich, es kann also auch einfach mal reingeschnuppert werden! Wer sich also hiervon angesprochen fühlt, soll an dieser Stelle herzlichst eingeladen sein, uns mal einen Besuch abzustatten oder uns zu schreiben!

Vigdís Vinternatt So könnt ihr uns kontaktieren: Facebook: https://www.facebook.com/QueerAG.FAU Email: stuve-queer@fau.de

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V-Rezept

Rezept Tassenkuchen

Für alle, die öfter mal der Heißhunger auf Süßes überfällt, ist dieser kleine Kuchen genau das Richtige: Man braucht dafür nicht mal einen Backofen, er kann also auch in der studentischen Küchenzeile gebacken werden....

Das Grundrezept: - 3 Esslöffel Mehl - 2 Esslöffel Zucker - 1 Esslöffel Kakaopulver (Kabapulver geht auch) - 1 Prise Salz - 3 Esslöffel Milch - 3 Esslöffel Pflanzenöl oder flüssige Butter Die Zubereitung ist ganz einfach und auch für absolute Backanfänger kein Problem: Man verrührt zunächst alle trockenen Zutaten in einer Tasse und gibt dann die Milch und das Öl oder die Butter hinzu.

Die Zutaten solange vermischen, bis ein Teig entsteht und dann die Tasse für circa 90 Sekunden in die Mikrowelle geben (je nach Einstellung der Mikrowelle kann die Backzeit variieren).

Besonders Eilige oder Menschen, die partout nicht selbst backen wollen, können außerdem bereits fertige Tassenkuchenmischungen kaufen. Das Pulver aus dem Päckchen muss dann einfach mit Milch gemischt und ebenfalls in der Mikrowelle gebacken werden.

Die gesunde Version des Küchleins eignet sich übrigens auch für die, die auf eine bewusste Ernährung achten: Gesunde Tassenkuchen: 3 Esslöffel Vollkornmehl - 3 Esslöffel Kokosblütenzucker - 1 Esslöffel ungesüßtes Kakaopulver - 1 Prise Salz - 3 Esslöffel Mandel- oder Haselnussmilch -

3 Esslöffel Pflanzenöl

Alicia Schmidbauer

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D

er Zwang, eine Arbeit anzunehmen, um die Kinder über die Runden zu bringen. Täglich einem ökonomischen Imperativ und nicht der inneren Motivation folgend einer Tätigkeit nachgehen. Man stelle sich vor, solche Schicksale wären nur noch schaurige Erzählungen über eine überwundene Vergangenheit. Eine Vergangenheit, in der es kein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) gab.

Silicon Valley, Schweiz, Finnland – in verschiedenen Kontexten erfährt das Thema mediale Beachtung und wird kontrovers diskutiert. In der Wüste Kaliforniens sehen Innovatoren eine Zukunft, in der das BGE unabdingbar wird, weil Roboter und

Bedingungsloses Grundeinkommen: Der Weg nach Utopia oder verantwortungsloses Abenteuer?

3D-Drucker nicht mehr genug Arbeit für organische Zeitgenossen lassen. Die Schweizer entschieden sich gegen das BGE. Und in Finnland ist zumindest ein regional begrenztes Experiment geplant: Rund 2000 zufällig ausgewählte Erwerbstätige sollen vom Staat regelmäßig einen fixen Geldbetrag erhalten.

Bedingtes Grundeinkommen, sozusagen. Eine flächendeckende, voraussetzungslose, staatliche Alimentation für jeden gibt es jedoch in keinem Land der Erde. Eine schreckliche Tatsache?

Das Spektrum der Befürworter ist politisch breit gefächert. Sie fordern, jedem Individuum einer Gesellschaft einen zur Existenzsicherung ausreichenden Geldbetrag zur Verfügung zu stellen. Befreit von der Fessel der Existenzangst soll so jeder sein kreatives Potenzial ausschöpfen können und in Unabhängigkeit, ohne Druck, seinen Interessen nachgehen. Klingt nach Utopie, für die es sich zu kämpfen lohnt.

Auch ökonomische Argumente werden ins Feld geführt. Das BGE könnte die Verhandlungsmacht von Jobsuchenden insbesondere im Niedriglohnsektor erhöhen. Sie wären nicht mehr gezwungen, einen Job zu schlechten Konditionen anzuneh-

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men. In der Theorie wären höhere Löhne die Folge, und damit größere Anreize, Arbeitskraft anzubieten. Das Steuer- und Sozialsystem soll durch das BGE radikal vereinfacht werden. Denn hätte jeder genug zum Leben, fiele es nicht schwer sich vorzustellen, dass staatliche Transferleistungen wie beispielsweise Hartz IV redundant werden. Das Grundeinkommen wäre eine Art Sozialpauschale. Komplizierte, womöglich erniedrigende Bürokratie wäre obsolet. Arbeitslose könnten das ihnen anhaftende Stigma abwerfen.

~

Ein kompletter und grundlegender Umbau des Sozialstaats, wie wir ihn kennen, wäre also Voraussetzung, um das BGE einzuführen. Es ist naheliegend, dass ein solches Unterfangen mit massiven Unsicherheiten und Risiken verbunden wäre. Ohne jahrelangen Vorlauf und zahlreiche Studien wäre die Etablierung des BGE ein verantwortungsloses sozio-ökonomisches Experiment mit ungewissem Ausgang. Um die Risiken in Grenzen zu halten, bedürfte es also eines äußerst langen, mehrere Legislaturperioden überdauernden, politischen Atems. Dieser wiederum würde ein parteiübergreifendes Bekenntnis zum BGE voraussetzen. All das macht eine Umsetzung unrealistisch. Und selbstverständlich fiele auch in einer Gesellschaft mit BGE das Geld nicht vom Himmel. Die staatliche Leistung müsste durch horrende Steuererhöhungen finanziert werden.

So würden monetäre Leistungsanreize deutlich geschmälert werden, trotz der möglicherweise steigenden Gehälter. Wie gewonnen, so zerronnen also.

Nun drängt sich die Frage auf, ob trotz aller Unvollkommen-

~

heiten des deutschen Sozialsystems und der sozialen Marktwirtschaft und damit einhergehender tragischer Schicksale die gesellschaftliche Realität in Deutschland derart prekär ist, um es zu rechtfertigen, sich auf ein Abenteuer wie die Einführung des BGE einzulassen?

Man stelle sich eine Gemeinschaft vor, in der alle ein Einkommen erhalten, weil es infolge der technischen Entwicklung nicht mehr genug Arbeit gibt, in der die Menschen nur noch konsumieren, keine Aufgaben mehr haben und die eigene Kreativität nur noch Selbstzweck ist. Ist eine solche Gemeinschaft nicht eher die schaurige Vorstellung einer dystopischen Zukunft?

Valentin Held

BÄNDERN Protokoll einer Spurensuche

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ie Kinder in Afrika. Wer kennt sie nicht? Wir alle haben doch in jungen Jahren wieder und wieder die Aufforderung erhalten, unseren Teller leer zu essen, weil Kinder anderswo verhungern. Die Logik war immer schon fraglich, der Hintergedanke aber zweifellos richtig: Wir schmeißen viel zu viel Essen weg. Wie gut, dass es Studenten gibt, die sich zwischen Vorlesung und Hausarbeit eine Lösung für das Problem ausgedacht haben. Oder gibt es die gar nicht?

Das vermeintliche Phänomen: Bändern. Also Teller mit Resten vom Tablettband nehmen, die Andere in der Mensa weggestellt haben.

Das ZDF hat einen Beitrag darüber gedreht, der Spiegel hat berichtet, auch im Freiburger Magazin fudder (wie passend) findet sich ein Artikel. Überhaupt scheint Freiburg eine Bänderhochburg zu sein, bis zu 50 Aktive gibt es dort angeblich. Sie verspeisen, was ihre Kommilitonen nicht mehr wollten: Den Beilagensalat, ein Häufchen Nudeln, vielleicht auch mal ein Dessert. Und in Erlangen?

Nachfrage in der Facebook-Gruppe, in der sich die Erlanger Foodsharer organisieren. Keiner hier hat das Bändern bislang ausprobiert, viele noch nie etwas davon gehört, manche aber auch besagte Medienberichte gelesen. Es findet sich niemand, der mal Probebändern würde. Kann doch gar nicht sein. Doch auch eine vergleichende Stichprobe in der riesigen Münchner Foodsharing-Community zeichnet das gleiche Bild. Also selber mal live vor Ort nachschauen.

Ein Phänomen, das es vielleicht gar nicht gibt Man muss schon viel Mut haben, um überhaupt einmal in Sichtweite des Tablettbands der Mensa am Langemarckplatz zu kommen. Eine Mitarbeiterin wacht mit Argusaugen über die korrekte Ablage von Besteck und das Wegwerfen der Servietten. Nicht gerade optimale Bänderbedingungen, auch wenn das Ganze ja eigentlich nicht illegal ist. Aber ständig steht das Band still, einmal schraubt ein Techniker an irgendetwas in der Decke herum, dann läuft es wieder eine Zeit lang.

Das größte „Problem“ für willige Essensretter ist aber ein anderes: Es Illustration: Lukas Dürr

landen kaum Lebensmittelreste auf dem Band. Während einer ganzen Stunde Beobachtung steht dort nur einmal eine kleine Portion Reis. Magere Beute, die lange auf sich warten ließ. Doch wen wundert’s, bei 30 Grad und Sonnenschein draußen müssen die Studenten ja fleißig aufgegessen haben.

Vielleicht sieht man auch deswegen keine Bänderer am Langemarckplatz. Wobei ein einsamer Student auffällt, der augenscheinlich telefonierend verdächtig nah am Tablettband auf und ab läuft. Was er wohl im Schilde führt? Eigentlich die perfekte Taktik, um die weggestellten Teller beobachten und im Falle des Falles schnell zugreifen zu können. Doch weit gefehlt, er lässt sogar den Reis stehen. Und verschwindet irgendwann, ohne sich am Band bedient zu haben.

Gefährlich oder nicht?

Ein Anruf beim Studentenwerk. Man habe über 200 Mitarbeiter, aber kein einziger habe jemals von einem Bändervorfall berichtet. Prinzipiell äußert der Sprecher auch sogleich hygienische Bedenken und bietet an, einmal weiter zu recherchieren. Nach einigen Tagen kommt per Mail die gute Nachricht: Das Studentenwerk würde Bändern nicht generell verbieten. Allerdings dürften die Arbeitsabläufe in den Mensen sowie andere Esser und das Personal nicht gestört werden. Übriggebliebene Lebensmittel würden übrigens nicht einfach weggeschmissen, sondern der Biogas-Produktion zugeführt. Ein Bedarf fürs Bändern bestehe also gar nicht. Und, noch einmal der Hinweis: Hygienisch sei das ganze eher nicht.

Wie gefährlich ist Bändern denn nun? Anruf bei einem Professor für Mikrobiologie. Zwar hört er von der ganzen Sache zum ersten Mal, doch er ist überzeugt: eine Ansteckung mit Mikroben des Vor-Essers ist auf jeden Fall möglich, selbst wenn man frisches Besteck benutzt.

Es sieht nicht gut aus für die Erlanger Bänderkultur. Erst wird das Band bewacht, dann liegt kaum etwas darauf, und nun auch noch das Risiko einer Grippe? Man kann nur hoffen, dass die Mensa-Gänger ihre eigenen Teller weiterhin so fleißig leer essen. Dann würde weniger Essen zu Biogas, und das Wetter wäre auch wieder besser. Ganz bestimmt.

Julia Weller V - Das Studentenmagazin_27

M

y mind tumbles, cleans and dries. Like a washing ma- tea farms and clouds brushing the road, Munnar‘s climate was cool chine. The momentum of time erases all memories from and pleasant. We rode into town and it was full of tourists. Having

view; moments of glory and shame alike fade away and I become old in this way. The feeling is akin to being hurled against a wall at considerable speed, only the wall is very far away.

Recently, I was on the phone with an old friend and the conversation steered in the direction of our old motorcycle expeditions. We began to discuss our very first long journey and confusion ensued. Claims were made that that didn‘t happen and this or that other thing did.

Long conversation short, I decided to write a rambling journal entry.

Following my logging in some brief but enjoyable shootouts and a trip or two spanning a couple of nights each into my motorcyclist‘s curriculum vitae, a more ambitious plan was hatched. The conspirators numbered four, each armed with a humble but adequate machine. We would drive through forest and enter the magical state of Kerala. Then we would hit the west coast and trickle down the country alongside the ocean up until Ernakulam, where we would take a sharp left turn and head inland again. We would climb a set of hills and reach Munnar, in the whereabouts of which stands Meesapulimala, a magnificent mountain home to tigers. The name itself translates to ‚mountain of moustache bearing tigers‘ in the vernacular. Our ultimate goal would be to scale said mountain. A plan fit for university grade adventurers, had it succeded. A couple of tents were arranged for and the motorcycles serviced. Thousand six hundred kilometres and a week.

Fast-forward to day four. Munnar was a welcoming sight as we emerged from the heat of the coastline. Set in the hills, with sloping terrace

spent an hour or two, we hastened to the forest authorities‘ office in the outskirts of town. There, having argued with a pig-headed bureaucrat who just wouldn‘t see it our way, it was ascertained that we would not be granted permission to climb Meesapulimala. A certain alien melancholy set in. I was suddenly made conscious of the distance we‘d covered, all just to climb this mountain. And it would not be granted to us. Disillusionment. Standing on the side of the road looking at each others‘ faces, wondering what to do next. What were we doing there? Why was I with these people? What did that silly journey mean? I quickly pulled myself together.

It was decided unanimously that a return journey be effected but we certainly weren‘t going to back-track the same way we came to Munnar. It was starting to get late, we had no place to stay. Nishant, my trusty fellow rider (with whom I would later go on multiple other journeys) suddenly spoke up about a not so publicly known route which would take us through elephant land. He spoke of a waterfalls in the middle of a dense jungle and we listened quietly. If we weren‘t going to conquer mountains then we would at least ride the strange lands...

I was riding nervously on the gravely, broken road. Opportunistic beams of light spotted the ground between the branches of the trees by the road. Where were they? Around two hours ago, I had lost contact with my companions. There was no hope of mobile phone network in the region. The minutes lapsed in a fantastic silence. The jungle of Athirapally seemed to be old, never ending and unforgiving. I was able to hold my anxiety at bay by simply observing my surroundings

A Rambling Journal Entry: The Hills Have Lights.

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as I motored by. Fifty kilometers had just required two hours to traverse; the road, when there was any of it, was simply too broken. To ice it all, the words of the jungle gate keeper (or Gate Lord as some people call him) were still echoing in my ears, “You won‘t be able to reach Coimbatore tonight”. If I dont, I thought to myself, I‘ll just about have to sleep in the jungle.

Two more hours and I was still in the thick of the jungle. However, the situation had improved itself in the sense that I had seen some humans in the meantime. As I had crossed the Kerala border and finally entered Tamil Nadu, I‘d had an interesting conversation with a guy on the road who had claimed to be working for National Geographic. He explained to me that elephants had been responsible for thirty five human killings in the last two months, and it was his duty to install lights at strategic locations in the region to help keep the elephants away from the road. Apparently, human deforestation had been the cause for disgruntled elephant migration. Across the road, in a clearing on the side, stood a herd of elephants. They seemed peaceful, though. I wondered if that guy wasn‘t exaggerating things.

informed them that it would be very nice if everyone would just stop being silly and went to sleep. Next morning at four, when it was still very dark, I exited Valparai and made my way down the mountains to reach Coimbatore. This ride remains to me unforgivable for two reasons: One, I could aggressively corner because there wasn‘t a vehicle in sight and it was exhilarating and two, as I came to foot of the mountain range, the sun rose: Over a colourful sky opening itself to a view of mountains, lake and trees.

Some things – the very best things – are hard to forget. The rest is meant to be forgotten.

As evening started to become night, I came into a small village called Valparai. Here I was able to find accommodation on top of a residential building overlooking the hills. The woman who let me have the room only did it as a favour for a shelterless motorcyclist. I then posted myself at the entrance of the village and watched the hills for the occassional headlight, hoping it to be my friends‘. Later that night, I was able to briefly receive a call from my friends who informed me curtly that they had reached Coimbatore. They were furious that I had managed to lose myself in the forest. I had my pride, and I nonchalantly

Nitin Malapally Foto: Nitin Malapally

V - Das Studentenmagazin_29

Second Hand Shops – die Fundgrube für Herz und Gewissen

Jeder kennt sie, viele lieben sie, für manche sind sie sogar zum Lifestyle geworden: Second Hand Shops.

Ein Überblick über das Angebot in der Region Das Prinzip ist recht einfach – Leute spenden ihre gebrauchten Klamotten und die Läden verkaufen sie günstig weiter. Diese Idee ist längst nicht mehr so verpönt, wie sie einmal war – wo früher vor allem unterstützungsbedürftige oder einkommensschwache Menschen eingekauft haben, sieht man heute immer öfter auch modebewusste Schnäppchenjäger, die auf der Suche nach dem Außergewöhnlichen sind.

In und um Erlangen gibt es mittlerweile eine recht beachtliche Auswahl an Second Hand Shops, die auch Einiges zu bieten haben. Der bekannteste von allen dürfte dabei wohl Vinty’s sein: Das Geschäft hat mehrere Zweigstellen in der gesamten Region und verkauft neben Klamotten und Accessoires auch fair gehandelte Lebensmittel.

Außerdem gibt es eine Kaffee-Ecke, in der Getränke und kleine Knabbereien angeboten werden.

Doch nicht nur bei Vinty’s, sondern auch bei anderen Läden lohnt es sich, mal hereinzuschauen: So findet man in Nürnberg sowohl Oxfam, die bekannte Kette des internationalen Verbunds von Hilfs- und Entwicklungsorganisationen, wie auch einen Second Hand Shop von Lilith e.V., einem Verein für die Unterstützung suchtkranker Frauen.

Viele Second Hand Shops engagieren sich wie die obigen Beispiele für Nachhaltigkeit und Fairness in der Einen Welt (?). Die Erlöse fließen in Entwicklungsarbeit und gemeinnützige Veranstaltungen ein oder helfen bei sozialen Projekten.

Wer sich genauer informieren möchte, findet im eigens für Mittelfranken gestalteten ‘Second Hand Guide‘ fast alle Läden mit Öffnungszeiten, Adressen und einer kurzen Beschreibung, welche Waren angeboten werden.

Diese Überblicke sind manchmal Gold wert: Längst findet man in Second Hand Shops nicht mehr nur Klamotten, sondern oft auch Möbel, Bücher, Schallplatten und CDs. So machte es sich beispielsweise das Musicland Bayern zur Aufgabe, an drei Standorten eine riesige Auswahl an gebrauchten Büchern und Musik anzubieten. Das Besondere daran: Alle drei Wochen rotiert das CD- und Vinyl-Sortiment zwischen den verschiedenen Läden.

Zusammen mit dem ständig weiterlaufenden Ankauf von Waren hat man also die Möglichkeit, bei fast jedem Besuch einen neuen Schatz zu finden.

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Und was im analogen Alltag funktioniert, bekommt ebenso online eine Chance: Mit ebay, shpock, Kleiderkorb und Konsorten gibt es auch im Internet die Gelegenheit, nachhaltig und erschwinglich einzukaufen. Die meisten Anbieter halten ihre Plattformen dabei kostenlos und finanzieren sich durch Werbung. Die Abläufe sind oft gleich: Der Verkäufer stellt einen Artikel ein, beschreibt ihn und legt einen Preis fest. Über eine Nachrichtenfunktion hat der Käufer die Möglichkeit, Fragen zu stellen, sich mit dem Verkäufer auszutauschen, über den Preis zu verhandeln und den Kauf abzuschließen.

Ist der Artikel bezahlt und in beschriebenem Zustand beim Käufer angekommen, kann man sich gegenseitig bewerten. So haben Mitglieder die Chance, durch viele positive Bewertungen aufzufallen und schneller das Vertrauen der anderen zu gewinnen.

Doch nicht immer läuft alles ohne Konflikte ab. Als die Betreiber der bis dahin größten Second Hand Börse Kleiderkreisel 2014 ein eigenes Bezahlsystem einführten und Profit aus der Seite erzielen wollten, ernteten sie dafür einen Shitstorm. Die User werfen den Betreibern vor, den Grundgedanken der Website – miteinander durch faire Preise zu mehr Nachhaltigkeit – zu missachten.

Kleiderkreisel ruderte diesen Sommer zurück und bietet ab sofort wieder gebührenfreie Verkäufe an, wenn man als Zahlungsweise Banküberweisungen nutzt. Ob und wie das gegen das steigende Misstrauen der Community helfen wird und ob sich am stark bemängelten Support der Seite Besserung einstellt, bleibt noch abzuwarten.

Und bis in dieser Hinsicht mehr Klarheit herrscht, könnte man ja auch mal dem Umsonst-Laden in Erlangen einen Besuch abstatten: Wer zu viel hat, bringt Dinge hin, wer zu wenig hat, nimmt etwas mit. 2009 wurde der Umsonst-Laden eröffnet und seither durch die Jugendorganisation des Bund Naturschutz gepflegt. Für dieses Engagement wurde sogar der Umweltpreis an das neue Netzwerk verliehen.

Schaut man sich genau um, entdeckt man also zahlreiche Möglichkeiten, bewusst und preisgünstig einzukaufen – ob nun Klamotten, Accessoires, Bücher, Möbel und vieles mehr: In Second Hand Shops findet jeder etwas. Und zwar nicht nur für den kleinen Geldbeutel, sondern auch für (und mit!) Herz und Gewissen.

Pia Jauernig

V - Lyrik Sommerlied Erinnere mich an den Sommer!

Erinnere mich an die Poesie!

Und erinnere mich an das Freckchen im Schatten der Bäume!

Falls ich es nicht selbst tue, Auf dass ich nicht vergesse, Wie wir dort zusammen saßen und uns‘re Verse spannen.

Ja! der Sommer, dieser Hochpunkt des Jahres, Es ist doch seine Bestimmung, Ihn lyrisch zu verbringen, Oder nicht?

Diese Wochen sollen schwingen, wie ein Gedicht.

Sollen voller Melodie sein, wie ein Lied.

Doch, Ach!, gesperrt in dunkle Kammern Schreiben wir Klausuren und Examen, Schenken all die teure Zeit an Mutter Sapientia her Und sind dann im Nachhinein ja doch kaum schlauer.

Viel zu bald wird‘s Wetter trübe, Werden Blätter braun und Winde kalt.

Bis dahin sollte man genießen die milden Sonnenstrahlen, Der frischen Blüten Duft, der Blätter sanftes Rauschen.

Hört der Vögel fröhlich‘ Lieder schallen Und dann singt sie heiter nach!

Suchet euch ein lauschig kleines Plätzchen, Lasst euch dorten nieder und dann träumt euch was!

Rainy Mood Sitting by your window, To watch the rain falling.

Slouched on the window bench, Sunken deep into your mind.

Pondering about all the stuff, That once could have been But won‘t ever happen.

Cold leaves being blown Over the sidewalk‘s wetness By a withered wind‘s breath.

Bare branches waver, Waving summer goodbye.

Rushed clouds chase the sky Weeping dearly on their flight, Thick drops, cold and clear.

Making children‘s words run Down the pavement‘s furrows.

The shower making you shiver And the darkened sky sweeps Streets with wind and water.

Imagine standing out there In the rain, all cold and wet, That would totally spoil the mood, Wouldn‘t it?

Jack Fotos dieser Ausgabe: Cover Foto: Hoffnungsschimmer/ SHARING www.flickr.com/photos/hoffnungsschimmer/17264753128/ S.4 Foto: 401(K) 2012/ Money www.flickr.com/photos/68751915 http://401kcalculator.org S.5 Foto: Alden Chadwick/ Reflection in Blood www.flickr.com/photos/aldenchadwick/4294019174/ S. 8 Foto: mkhmarketing/ The Art of Social Media

www.flickr.com/photos/mkhmarketing/8468788107/ S.9 Foto: magicatwork/ Social Media www.flickr.com/photos/37031597/ S. Foto: Jonathan McIntosh/ Invest in Sharing www.flickr.com/photos/jonathanmcintosh/3746142610 S. 19 Foto: Alan Levie/ Life is Sharing www.flickr.com/photos/cogdog/8188824613/ S. 20 Foto: moodboard/ 10080031

www.flickr.com/photos/67835627 S. 31 Foto: Dee Ashley/ The rain was ceaseless and the days were dreary, yet I missed it when it had gone www.flickr.com/photos/dionnehartnett/6297749459/ S.24 Foto: torbakhopper/ pride is for everyone : harvey milk plaza, castro, san francisco (2012) www.flickr.com/photos/ gazeronly/8071047652/ S.34/35 Source: unsplash.com

Wenn Alles niemandem gehört oder niemandem etwas Ein Kommentar von J. Brooks Ein Gespenst geht um auf der Welt – das Gespenst des Sharings. Alles wird geteilt: Bücher, Klamotten, Autos und Essen, um nur einen kleinen Teil zu nennen. Die Sharing Community wächst immer weiter, sodass mittlerweile sogar von einer Sharing Economy die Rede ist. Wie viel ist von der ursprünglichen Idee, Menschen ohne Hintergedanken etwas Gutes tun zu wollen, noch übrig?

Um erstmal eine Sache klarzustellen: Teilen ist nicht schlecht, auch wenn es nur des Gewinns wegen geschieht. Ist das Ergebnis gut, sind die Absichten dahinter eher irrelevant.

Ein positiver Aspekt dieser Bewegung ist beispielsweise die Website foodsharing.de. Um alltägliche Lebensmittelverschwendung zu verringern, kann man über diese App Essen, welches ansonsten entsorgt wird, verteilen. Dieses Konzept der Essensumverteilung ist allerdings nicht neu. Auch Projekte wie die Tafel sammeln Essen und verteilen es. Doch während die Tafel nur Lebensmittel anbietet, deren Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht abgelaufen ist, bietet Foodsharing auch abgelaufene Nahrung an, solange sie noch ohne Bedenken verträglich ist. So haben ca. 19.000 Foodsaver laut foodsharing.de fast fünfeinhalb Millionen Kilogramm vor der Restetonne gerettet.

Neben Essen wird auch Kleidung nur allzu gerne geteilt. Denn der eigene Kleiderschrank ist zwar meistens voll, gibt aber dennoch nichts her. Hat man sich früher einfach ein Kleidungstück des Bruders oder der Schwester ‘ausgeliehen’, ist auch dieses System in ein Geschäftsmodell übertragen worden. So kann man ganz praktisch per Smartphone und passender App Klamotten für jeden erdenklichen Anlass ausleihen und selbstverständlich auch eigene Stücke verleihen. Passiert gelegentlich bei einer sich so rapide verändernden Sache wie Mode. Im Gegensatz zu einem Kauf ist ein Verleih temporär beschränkt und ermöglicht somit auch billigere Preise.

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Mittlerweile teilen wir auch unterbewusst. In sozialen Netzwerken wird alles Mögliche geteilt. Auf Snapchat und Instagram sind es scheinbar zufällige Fotos und Videos aus unserem Privatleben, auf Twitter unsere Meinung in 140 Zeichen und auf Facebook alles zusammen. Wir teilen unsere Daten mit unseren Freunden, den Unternehmen und der gesamten Welt. Und meistens funktioniert das auch problemlos. Allerdings müssen wir in unserer Selbstinszenierung berücksichtigen, dass das Internet nicht vergisst, wenn wir gelegentlich ohne nachzudenken unangebrachte Sachen posten.

Dass Start-up-Unternehmen, die sich dem Sharing-Gedanken verschrieben haben, keinesfalls ein wirtschaftlich unbedeutendes Phänomen sind, zeigt die App Uber. Das neue Geschäftsmodell UberPop, welches Privatleuten ermöglichen soll, als Fahrer aktiv zu werden, verunsicherte die Taxiunternehmen in Deutschland so sehr, dass der Taxiverband im März 2015 Klage gegen das Unternehmen einreichte.

Das Urteil fiel zugunsten des Verbandes aus und ermöglichte so den Unternehmen ihre Konkurrenz auszubremsen, deren Fahrten günstiger wären als herkömmliche Taxis.

Wir sollten uns bewusst sein, dass wir selbst anderen Menschen helfen können, indem wir Dinge, die wir nicht brauchen, verleihen.

Allerdings sollten wir uns ebenso ins Gedächtnis rufen, dass Sharing keine Alternative zu einem gewinnorientierten Markt ist, da es sich bei den Anbietern von Sharing-Apps um Unternehmen handelt, die wie jedes andere Unternehmen auch möglichst viel Gewinn erwirtschaften möchten. Viele dieser Firmen sind an der Börse gelistet und können sich einerseits meist nur mit Hilfe großzügiger Investoren langfristig etablieren, was andererseits wiederum das Unternehmen dazu zwingt in ihrer Unternehmensphilosophie auch auf größtmögliche Gewinne Rücksicht zu nehmen. Wie stark dieser Einfluss sein soll, muss jedes Unternehmen selbst entscheiden.

V- Studiengangsvorstellung

Computational engineering Über ein Studium, bei dem man die Matrix trifft Es war, als ich meinen Bachelorstudiengang zu Ende brachte, dass ich das erste Mal von Computational Engineering hörte. Ursprünglich hatte ich Maschinenbau studiert, um zu lernen, wie man Motorräder baut. Am Ende hatte ich hingegen beschlossen, dass ich das wahrscheinlich nur als Hobby machen will. Mit dreizehn hatte ich mit dem Programmieren angefangen, weil mein Vater mich dazu inspiriert hatte. Ich hatte dann immer ab und zu mal etwas für eigene Projekte programmiert. Deswegen konnte ich schon C++ “sprechen”, was für das Computational Engineering International Program an der FAU eine Voraussetzung ist. Ich habe mich schließlich für diesen Studiengang entschieden, meine Zahnbürste und ein paar andere Sachen eingepackt und bin nach Deutschland geflogen.

Computational Engineering (CE) ist ein dreigeteiltes Programm. Einfach gesagt handelt es sich um das Bauen von Computerprogrammen, die durch bestimmte Algorithmen sehr schnell und präzise mathematische Probleme lösen können. Es beginnt mit einem Problem: Ein Projekt erfordert es, ein reales Phänomen zu simulieren, um irgendetwas bestimmtes festzustellen – wie stabil wäre eine Brücke unter 300 Autos? Wie wird sich die Sprit-Luft Mischung im Verbrennungsraum eines Verbrennungsmotors verteilen? Wie bewegen sich die Planeten in einem Sternensystem? Wie fließt eine Flüssigkeit in einem Kanal?

Die Liste hat wirklich kein Ende. Es wurde oft über CE gesagt, dass es eine alternative Methode für wissenschaftliche Entdeckungen sei. Um das zu schaffen, muss der ambitionierte Student drei Fachbereiche studieren: Technische Anwendungsfächer, angewandte Mathematik und Informatik. Jeder Fachbereich ist wahlpflichtig und um den Studiengang erfolgreich abzuschließen, braucht man in jedem mindestens zwanzig ECTS-Punkte. Man darf sich aber spezialisieren und in einem Fachbereich mehr Module als von den anderen auswählen.

Ich habe Informatik gewählt und mich viel mehr mit Programmieren beschäftigt, damit ich in der wissenschaftlichen Softwareentwicklung mein Lebenswerk finden kann. Gerade jetzt mache ich meine Masterarbeit und entwickle ein Ellipsoidkollisiondetektionssystem für Physiksimulationen.

Am Anfang haben wir viel Mathematik studiert, um numerische Methoden zu lernen. Ein Problem kann man entweder analytisch oder numerisch lösen. Analytische Methoden sind allerdings meistens entweder sehr schwierig zu implementieren oder zu rechenintensiv.

Numerische Methoden helfen dabei, komplizierte mathematische Funktionen zu integrieren oder Differentialgleichungen zu lösen und versprechen dabei ausreichende Präzision. Deshalb werden sie öfter

als analytische Methoden verwendet. Außerdem haben wir über eine mysteriöse Entität in der linearen Algebra gelernt, die die Matrix heißt.

Die Matrix ist von Natur aus unendlich kompliziert und das Studium ihrer Eigenschaften beschäftigt sich mit Eigenwerten und Eigenvektoren der Matrix. Lineare Algebra, obwohl sie extrem interessant ist, war keine meiner Stärken. Ich kam aus den Klausuren raus mit immer mehr Respekt für die Themen und habe mir versprochen, wann auch immer es möglich wäre, noch mehr und mehr über das Fach zu lernen. Mit angewandter Mathematik kann man lernen, welche Methoden für welche Probleme geeignet sind, welche Bedingungen für das Problem gelten, damit die Methode verwendbar ist und was man von dem Lösungsprozess erwarten kann (Geschwindigkeit, Präzision, Stabilität, Konvergenz und so weiter). Deshalb ist es das wichtigste Werkzeug des Algorithmen-Designers.

Während wir die abstrakte Welt der oben diskutierten Mathematik erkundet haben, haben wir auch gleichzeitig ihre Verbindung zu unserer Welt durch technische Fächer hergestellt. Ich habe Festkörpermechanik und -dynamik als technisches Anwendungsfach gewählt und fand es ziemlich einfach, weil ich mich noch an viel davon aus meinem Bachelorstudiengang erinnern konnte. Das soll die Basis für meine zukünftige Arbeit sein.

Informatik machte mir am meisten Spaß, weil es immer eine aufregende Übung der Logik ist. Man spielt in einer abstrakten Welt herum und darf Objekte designen und bauen, um große, leistungsstarke Strukturen zu erschaffen. Die Herausforderung ist, dass die Programme immer mehr optimiert werden müssen, damit sie sehr schnell, stabil und leicht funktionieren. Softwareentwicklung bringt einem kreative Designprozesse bei und hilft einem zu verstehen, wie man mit großen Projekten umgeht.

Computational Engineering ist durchaus eine Wissenschaft. Es ist auch für Leute geeignet, die gern programmieren. Aber jenen Leuten sollte ganz klar sein, dass sie während des Studiums die Matrix treffen werden. Die Matrix bewegt sich in ungewissenen Weisen, um ihre Wunder zu tun. Wenn man aber ganz fleißig ist und die Hilfe eines Mannes namens Fourier in Anspruch nimmt, kann man ein bisschen näher an die Erleuchtung kommen.

Nitin Malapally V - Das Studentenmagazin_33

M

eine beste Freundin hat mir vor ein paar Monaten von einem Typen erzählt, mit dem sie was hatte. Sie nannte ihn im Spaß ihren „spirituellen Sexualpartner“. Ich fragte lachend, was sie damit meinte. „Ach, er hat ganz verrückte Ideen über die Liebe. Hat mehrere Freundinnen gleichzeitig und redet die ganze Zeit von freier Liebe. So ein bisschen hippie-mäßig.“ – „Sowas wie eine offene Beziehung?“ – „Ne, er ist polyamor.“ Ich musste das erst einmal googlen.

Polyamorie – das heißt wörtlich „viele lieben“. Polyamore Menschen lieben mehr als eine(n) Partner_in. Sie gehen Beziehungen ein, in denen sie sich gegenseitig die Freiheit geben, sich auch in andere Menschen zu verlieben.

Anders als in der ’normalen’ Zweierbe-

ziehung gibt es in der Polyamorie ganz unterschiedliche Beziehungskonzepte – oder gar kein Konzept. Manche führen eine Primärbeziehung mit einem Hauptpartner und eine oder mehrere Nebenbeziehungen. Andere leben in Dreiecksbeziehungen, Beziehungsnetzwerken mit vielen Partnern oder in einer Kettenkonstellation – wo nur die Person „in der Mitte“ zwei Partner_innen hat.

Anders als beim Fremdgehen wissen alle Beteiligten darüber Bescheid, dass ihr(e) Partner_innen auch mit anderen Leuten schlafen. Und anders als in einer offenen Beziehung sind die Verbindungen zu anderen eben nicht nur sexuell – sondern auch Liebesbeziehungen.

Ich lese in Foren, dass Polyamorie auch politisch ist: Gegen Beziehungsnormen,

die individuelle Bindungen zwischen Menschen in starre Bahnen zwingen, ihnen vorschreiben, wie sie zu leben und zu lieben haben. Polyamorie nicht als Alternativform – sondern als Gegenentwurf zur Beziehung. Einfach lieben, wen man liebt, ohne Regeln. Ohne den anderen in einen Käfig zu sperren.

Mehrere Menschen lieben – geht das überhaupt? Die romantische Zweierbeziehung ist die ‘Normalität’ – so geben es uns Filme, Erziehung und sogar Gesetze (Ehe!) vor. Historisch wurde die monogame Beziehung – als lebenslanges Bündnis – von der christlichen Kirche im Jahre 1563 zur Institution gemacht. Damals verbot das Konzil von Trient das Konkubinat. Ähnlich die Wissenschaft: In der Tradition von Freud interpretieren manche Psychologen die

Die Liebe teilen Über Polyamorie

Annette Göller 34

Eltern-Kind-Beziehung als Modell für spätere Paarbeziehungen – als Zweierbeziehung. Ein nicht-monogames Lieben wurde in der Psychologie sogar lange als Defizit pathologisiert: Da stimmt doch etwas in der Beziehung nicht, wenn ein(e) Partner_in nicht reicht. Der/die ist einfach beziehungsunfähig. Wenn der/ die Richtige kommt, ist es mit der Polyamorie bestimmt schnell vorbei.

Aber so einfach ist das nicht mit der einen wahren Liebe, oder? Nur einem Partner – vielleicht sogar ein Leben lang – treu sein? Nie an anderen interessiert sein? Nur einen Menschen im Leben haben, der alle sexuellen und Liebesbedürfnisse erfüllt? Die Realität sieht doch so aus: 10-60% aller Partner in Zweierbeziehungen gehen mindestens einmal in ihrer Beziehung fremd. Das tut unend-

lich weh. Aber können wir vielleicht gar nicht anders? Ist Polyamorie vielleicht ein Weg, aus dem Fremdgehen eine Beziehungsform zu machen, in der alle sexuellen und Liebesbedürfnisse erfüllt werden können – ohne Lügen und schlechtes Gewissen?

Könnte ich das auch? Welche Regeln würde ich für meine Beziehung aufstellen? Jedem/r Partner_in alles von den anderen erzählen? Details lieber weglassen? Schwierig ist es bestimmt auch, Zeit und Aufmerksamkeit ‘gerecht’ zwischen den Partner_innen zu verteilen.

Und dann erst die Eifersucht: Verbringt er mehr Zeit mit seinem anderen Partner? Hat sie mit ihrem anderen Partner einen intimen Moment erlebt, von dem ich ausgeschlossen war? Ist der andere

In einer explorativen Studie von 2013 hat der Psychologe Erik Zika polyamore Menschen gefragt, was für sie eine polyamore Beziehung ausmacht: Jeder Mensch ist individuell. Warum soll eine Beziehung dann einem normativen Schema folgen? Stattdessen wollen wir uns unsere Regeln selbst machen, Neues und Aufregendes erleben.

Jedes Gefühl darf sein. Auch in einer funktionieren Beziehung kann es passieren, dass ich mich zusätzlich in jemand anderen verliebe. Das bedeutet nicht, dass ich mein(e) erste(n) Partner_in weniger liebe. In einer polyamoren Beziehung brauche ich dabei kein schlechtes Gewissen zu haben oder zu lügen.

Jede Beziehung bietet Raum für Selbsterfahrung und Persönlichkeitsentwicklung. Indem wir uns mit anderen (mehreren!) Menschen auseinandersetzen, erfahren wir, wer wir wirklich sind. Und am intensivsten und intimsten setzen wir uns in der Liebe miteinander auseinander.

Wir können uns von anerzogenen Moralvorstellungen befreien. Die Sexualmoral ist unfair: Bei Männern sind viele Sexu-

aufregender oder schöner als ich? Kann ich meine Verlustängste besiegen und schaffe ich es, Liebe über Besitzdenken zu stellen?

Bei meiner Freundin ist es bei dem einmaligen Abenteuer geblieben. Auch ich habe es beim Googlen belassen. Ich weiß nicht, ob ich mehrere Menschen lieben kann. Mich so zu öffnen und meine romantischen Ideen von der wahren Liebe über Bord werfen – das klingt zwar aufregend. Aber ich weiß eins ziemlich sicher: Dass ich meinen Freund niemals mit irgendjemandem teilen könnte.

alkontakte ein Beweis für ihre Männlichkeit – Frauen hingegen sind dann „Schlampen“. Aber auch die umgekehrte Bewertung existiert: Dann sind nicht-monogame Frauen feministisch empowered, Männern werden patriarchalische Werte vorgeworfen.

Warum soll ich mich von so einer überkommenen Sexualmoral etwas vorschreiben lassen?

Es muss nicht die eine, perfekte Liebe geben. Keine Beziehung muss unter dem Druck stehen, die eine, alles erfüllende und alles andere ausschließende Verbindung zu sein. Unsere verschiedenen Partner_innen ergänzen sich, statt miteinander zu konkurrieren.

Wir sind uns in unserer Zuneigung und Loyalität treu, nicht in unserer Sexualität. Auch polyamore Beziehungen sind auf Dauer ausgelegt – statt sich alle paar Jahre neue monogame Partner_innen zu suchen, bleibe ich lieber länger mit mehreren Partner_innen zusammen.

V - Das Studentenmagazin_35

Buchkritik:

V-Bücher

Christiane F. Mein zweites Leben Über 35 Jahre ist es her, dass „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ mit den Erzählungen der 15-jährigen Christiane F. und ihrer Drogensucht ganz Deutschland erschüttert hat. Mittlerweile ist ein neues Buch mit weiteren Kapiteln aus dem Leben von Deutschlands berühmtestem Junkie erschienen.

Der Beginn des Buches spielt in Griechenland, doch anstatt sich chronologisch an die Geschichte des Lebens von Frau Felscherinow zu halten, wird wahllos in ihrer Lebensgeschichte herumgesprungen, sodass es meist schwer fällt die Kapitel zeitlich einordnen zu können. „(...) geradlinige Abläufe sind nichts, was für Christiane typisch wäre.“ – für ein Buch sollte dies jedoch der Fall sein – vor allem wenn das Verfassen von einer Journalistin übernommen wurde.

Anstatt dafür zu sorgen, dass sich das Buch flüssig lesen lässt, schreibt sie zwischen den Kapiteln allgemeine Infos über Drogen, Sucht oder sich selbst. Auf die Richtigkeit der Infos wurde dabei nur flüchtig geachtet und so sind ‘Krötenlecken’, alkoholhaltige Seife trinken und Crack laut Autorin total im Kommen unter Jugendlichen.

Letztendlich erfüllt das Buch jedoch seinen Zweck, führt die interessante Geschichte von Christiane F. fort und gibt unverschleiert die Höhen und Tiefen ihres weiteren Lebens preis. Nahezu brutal ehrlich und detailliert werden vor allem die Tiefen ihres Lebens geschildert und es zeigt sich, dass Sucht trotz millionenfach verkaufter Bücher und genug Geld eine ernstzunehmende und schwer besiegbare Krankheit ist.

Die Biographie von Christiane Felscherinow trägt den Titel „Christiane F – Mein zweites Leben“ , wurde mit Hilfe von Sonja Vukovic verfasst und ist 2013 im Levante Verlag in Berlin erschienen.

Christoph Wusaly

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Ab in die

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Wanne …

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… heißt es beim Vierzellenbad.

Tauchen Sie ein in die Welt der Medizintechnik und entdecken Sie im Siemens MedMuseum die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Strom in der Medizin und vieles mehr. Ein Klassiker in der Elektromedizin ist das Pantostat. Egal ob Vibrationsmassagen, kleine Nasenoperationen oder Vierzellenbäder, mit dem Pantostat können Ärzte zahlreiche Behandlungen mit Strom durchführen. Doch wofür ist das Vierzellenbad eigentlich gut?

Erfahren Sie die Antwort im Siemens MedMuseum!

siemens.de/medmuseum

Siemens Unternehmensmuseum für Medizinische Technik Gebbertstraße 1, 91052 Erlangen Öffnungszeiten Dienstag–Samstag: 10.00–17.00 Uhr Montags und an Sonn-/Feiertagen geschlossen.

Der Eintritt ins Museum ist kostenfrei.

Interview

ohne Worte

Dieses Mal interviewen wir – passend zur vierten Ausgabe – die 4-jährige Marlene. Sie wohnt mit ihren zwei Schwestern, ihrer Oma, ihren Eltern und vielen Katzen auf einem Bauernhof in der Nähe von Igensdorf in einem kleinen beschaulichen Dorf, dessen Gegend auch als „Tor zur Fränkischen Schweiz“ bezeichnet wird.

Im ‘Weberhof’, dem Hofladen ihrer Eltern, kann man der Jahreszeit entsprechende regionale Produkte aus eigenem Anbau erwerben. Von A wie Apfel über Birnen, Erdbeeren, Kirschen, Kürbisse, Mirabellen und Walnüsse bis hin zu Z wie Zwetschgen und Zucchini findet jeder etwas Gesundes, aus dem sich allerlei leckere Gerichte zaubern lassen. Am Wochenende gibt es selbstgebackene frische Brötchen und Bauernbrot, wie man es nur noch selten findet. Saisonale süße Leckereien wie im Frühjahr beispielsweise Krapfen komplettieren das Angebot, und sogar für die nächste Studentenfeier kann man sich mit den selbst hergestellten Obstbränden und Likören eindecken…

Ohne Worte verrät uns Marlene, was ihr am Bauernhof-Leben am besten gefällt und was sie mal machen möchte, wenn sie groß ist.

1. Was ist das Beste am Landleben?

2. Hast du vor, einmal zu studieren?

4. Was sollten Studenten öfter tun?

3. Was ist dein Lieblingsgetränk/Essen?

Interview und Fotos: Laura Gumbert

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„Wastl“

5. Was (Wer) ist dein Lieblingstier?

6. Was liebst du am Bauernhof?

7. Was machst du am liebsten in deiner Freizeit?

8. Was möchtest du unbedingt mal lernen?

9. Teilst du gerne deine Sachen?

10. Was würdest du mit niemandem teilen?

V - Das Studentenmagazin_39

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