CITY Grünes Leipzig: Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V.
GRÜSSE AUS DEM AUENLAND
Ich treffe mich mit Andreas Liste, dem Vereins
versammlung im Vereinshauptsitz in Halle statt, zu der
vorsitzenden und Isabell Schneider, der Presse
jede:r willkommen ist. „Neuzugänge sind bei uns immer
sprecherin und Geschäftsführerin des AHA, im
gern gesehen – seien es interessierte Einzelpersonen oder
Vereinshauptsitz in Halle. Andreas, der sich nun
auch ganze Kommunen, die sich mit einer neuen Orts oder
seit über 40 Jahren im Bereich Umwelt und Natur
Regionalgruppe dem AHA anschließen wollen“, erklärt
schutz engagiert, wirkte bereits zu DDRZeiten
Isabell. Doch nicht nur der Verein setzt auf Vielfalt und
in der Gesellschaft für Natur und Umwelt (GNU)
Teamwork, auch die Natur selbst lädt sozusagen dazu
im Kulturbund mit. Mit der Wende lösten sich die
ein, länderübergreifende Aktionen stattfinden zu lassen.
gewohnten Strukturen auf, wodurch sich der AHA
„Schließlich sind alle Grenzen menschengemacht. Die
am 23. Februar 1991 als e.V. neugründete. Die ge
Natur und damit eben auch Flüsse, wie die Weiße Elster
plante Jubiläumsfeier zum 30Jährigen in diesem
oder die Saale kennen so etwas nicht“, erklärt Andreas und
Jahr konnte aus bekannten Gründen zwar noch
Isabell ergänzt: „Was bringt es z. B. einen Fluss an der einen
nicht stattfinden – der AHA hofft jedoch, dass diese
Stelle zu reinigen, wenn er an anderer Stelle verschmutzt
spätestens im nächsten Jahr gebührend gefei
wird?“ Daher verteilen sich die Exkursionen und Arbeits
ert werden kann, wobei Andreas freudig betont: „Dreißig Jahre sind ja schließlich kein Pappenstiel.“
einsätze neben Sachsen und SachsenAnhalt u. a. auch auf Gebiete in Brandenburg und Thüringen. „Es ist aber natürlich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – jede:r
NATUR KENNT KEINE GRENZEN Die Arbeit des AHA verteilt sich, neben dem
kann von überall aus etwas tun“, so Andreas.
KEINE BILDUNG OHNE BINDUNG
Hauptsitz in Halle, auch auf die zahlreichen Orts und Regionalgruppen u. a. in Sachsen und Sachsen Anhalt, und so auch auf die Regionalgruppe Leipzig
Ein Hauptanliegen des AHA ist es, das Wissen über die für die Region typischen Auenbiotope an andere weiter
und Umland. Dabei arbeiten die einzelnen Gruppen
zugeben und zu vertiefen. Dabei macht es die aktuelle
auf ehrenamtlicher Basis und eng vernetzt zusam
Pandemie den Vereinsmitgliedern zunehmend schwer,
men. Hierzu findet jeden Monat eine Mitglieder
Umwelt und Naturschutzthemen an die Allgemeinheit
Fotos: Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V.
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Gerade die Auenbiotope, darunter auch z. B. der Leipziger Auwald, sind nicht nur charakteristisch für die Region Mitteldeutschland, sondern dienen vielen Leipziger:innen auch als beliebte Naherholungsziele. Doch sind gerade diese besonderen und empfindlichen Landschaften bereits seit Jahren u. a. durch Abholzungen oder übermäßigen (Wasser-)Tourismus stark bedroht. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) möchte auf diese und weitere Missstände nicht nur aufmerksam machen, sondern auch durch zahlreiche Exkursionen zur aktiven Mitarbeit auffordern – frei nach dem Motto von Konrad Lorenz: „Man liebt nur, was man kennt, und man schützt nur, was man liebt.“ von Theresa Schmidt