Alumni des Monats April 2015

«Starke Partner - eine Zusammenarbeit zwischen einem Traditionsunternehmen und einem Start-Up» Alumni des Monats April 2015 Helge Mensching & Andreas Zäch

Helge Mensching Andreas Zäch Hannover, Deutschland 28 Jahre MSc Entrepreneurship 2010-2012 Masterstudium, 2012 - heute Doktoratsstudium Betreuungsverhältnis, Lage, Reputation im Bereich ENT

Herkunftsland Alter Studienabschluss Studienzeit an der uni.li Warum uni.li?

Oberriet, Schweiz 27 Jahre BSc Betriebswirtschaftslehre 2008 – 2014 Betreuungsverhältnis, Nähe, Vertiefungsrichtung

START Liechtenstein & UniSport

Studentische Initiativen

START Liechtenstein & Buddy Programm

«Berge»

Liechtenstein in einem Wort

«Hoi»

Kurze Wege, Kleinheit & persönlich Gesellschafter & Präsident des Verwaltungsrats der Heinz von Heiden Swiss AG Aussen klassisch & innen modern Diplomatisch, ausgeglichen, hoher Toleranzwert Radfahren & Skifahren «Wenn nicht jetzt, wann dann?»

Was macht Liechtenstein (wirtschaftlich) einzigartig?

Was machst Du derzeit beruflich?

Welcher architektonische Baustil gefällt Dir am besten?

Viele tolle Unternehmer mit innovativen Ideen Inhaber & Geschäftsführer der AZ Massivhaus GmbH Walmdach & offener Grundriss

Welche Fähigkeiten machen Dich aus?

Zielstrebig, gesunder Menschenverstand, engagiert

Hobbies / Interessen

Architektur, Motorrad fahren & Reisen

Lebensmotto

«Den Mutigen gehört die Welt!»

Lieber Helge, lieber Andreas Ihr habt zwar nicht im selben Semester an der Universität Liechtenstein studiert, arbeitet nun aber zusammen. Wie kam es dazu und was macht Ihr genau?

Helge: Durch diverse private sowie universitäre Veranstaltungen, kenne ich Andreas bereits seit Beginn meines Masterstudiums an der Universität Liechtenstein sehr gut. Als ich schliesslich die Verantwortung für die Heinz von Heiden Swiss AG übernahm, war eines der ersten Ziel die Tätigkeiten des Unternehmens in der Ostschweiz auszubauen.

Auf der Suche nach einem Vertriebspartner mit passendem Knowhow und der regionalen Verankerung, bot sich Andreas an. Dieser wollte sich zu diesem Zeitpunkt selbstständig machen, welches unseren Entschluss, gemeinsam etwas zu unternehmen, bestärkte. Heute ist Andreas mit seiner Firma, der AZ Massivhaus GmbH, selbstständiger Regionalleiter von Heinz von Heiden in der gesamten Ostschweiz. Inzwischen sind wir mit über 44.000 Häusern das erfolgreichste Unternehmen in der Massivhäuser-Branche.

Andreas: Dabei bin ich für den Aufbau der Marke sowie den Direktvertrieb in der Region zuständig.

Du hast Business Administration an der uni.li studiert und verkauft nun Massivhäuser. Wie bist Du, Andreas, auf die Baubranche als Tätigkeitsfeld gestoßen und welches Wissen bzw. Fähigkeiten musstest Du Dir im Arbeitsleben noch aneignen?

Andreas: Ich habe zwar schon mehrere Monate auf dem Bau, als Strassenbauer und Netzelektriker, gearbeitet, aber eigentlich bin ich per Zufall in die Baubranche gerutscht. Zum Teil profitiere ich immer noch diesen Erfahrungen in der Praxis. Nach meinem Pflichtschulabschluss absolvierte ich eine kaufmännische Lehre bei der Gemeindeverwaltung Oberriet in der Schweiz. Während dieser Ausbildung arbeitete ich jeweils ein halbes Jahr auf dem Grundbuchamt und bei der Bauverwaltung. Dieses Wissen nützt mir im Berufsalltag, da wir auch viele Kurse besuchten. Bei Heinz von Heiden habe ich die Ausbildung zum lizenzierten Bauherrenfachberater und Key-Accounter absolviert. Zudem eigne ich mir im Arbeitsalltag neues Wissen, auch mit Hilfe meiner Mitarbeiter, an. Ihre vielzählige Berufserfahrung als Bauzeichner, Maurer, Bau- oder Projektleiter lassen mich weitere wertvolle Einblicke in die Braubranche sammeln.

Helge, Du kommst aus einem Familienunternehmen und Andreas Du arbeitest für eines. Was zeichnet in euren Augen ein Familienunternehmen aus?

Helge: Das besondere ist sicherlich, dass wir als Familienunternehmen schnell Entscheidungen herbeiführen können und keinerlei Abhängigkeiten zu Banken oder anderen Geldgebern haben.

Andreas: Die Zusammenarbeit mit einem Familienunternehmen ist ausgesprochen persönlich.

Ich verbinde den Namen «Heinz von Heiden» mit Köpfen und Gesichtern - statt mit anonymen Aktionären. Das motiviert mich in meiner täglichen Arbeit umso mehr. Weiter sind die langfristige Unternehmensstrategie und der gelebte Gedanke des nachhaltigen Wirtschaftens sehr bedeutend für mich, welches auch von der nächste Generation, Helge, im Unternehmen weitergeführt wird.

Welche der Studieninhalte könnt ihr im Beruf denn nun 1:1 anwenden und was hat Dir im Nachhinein betrachtet gefehlt?

Andreas: Das BWL-Studium an einer Universität ist relativ „theorielastig“. Dies sollte Studienbeginnern vor dem Studienstart bewusst sein. 1:1 anwenden lässt sich daher nicht alles, aber es ist wichtig, um die grundlegenden Konzepte kennenzulernen.

«Das Studium war für mich deshalb wichtig, um die wirtschaftlichen Zusammenhänge zu verstehen und um mir ein umfangreiches Basiswissen in den Teildisziplinen der BWL zu erarbeiten.»

Was sind Eure Karriereziele für die kommenden fünf Jahre? Was für akademische Ziele habt Ihr Euch noch gesetzt?

Helge: Im Beruflichen ist das Ziel ganz klar, der weitere Ausbau der Firma in der Deutschschweiz sowie die vorgesehene Expansion in die Romandie zu vollziehen. Mein akademisches Ziel ist es zeitnah mein nebenberufliches Doktoratsstudium in den Wirtschaftswissenschaften an der Universität Liechtenstein abzuschliessen.

Andreas: Akademische Ziele habe ich mir für die kommenden fünf Jahre keine mehr gesetzt. Ich will mich lieber 100% auf den Aufbau meiner Firma konzentrieren. In fünf Jahren möchte ich ein erfolgreiches Team mit mehreren Hausbauspezialisten/Verkäufern leiten. Ziel ist es, dass wir jährlich mehrere Dutzend Häuser bauen.

Ob wir dieses Ziel erreichen, hängt zudem von Faktoren wie z.B. dem Grundstücksmarkt oder der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung ab.

Ihr habt beide international studiert, Helge Du in Wien, Kiev, Paris und Andreas in Südkorea und Pakistan. Wie international ist die Universität Liechtenstein im Vergleich dazu? Was waren für Euch in den jeweiligen Ländern die einprägsamsten Erfahrungen?

Helge: Nach dem Studium an der WU Wien, wollte ich mich weiter auf die Gründung und Führung von Unternehmen fokussieren. Da fiel mir die Universität Liechtenstein mit ihrem ausgezeichnetem Betreuungsverhältnis und der optimalen Ausstattung im Gebäude der ehemaligen Baumwollspinnerei Spoerry bei meiner Recherche auf. Schliesslich habe ich mich dann beworben und habe eine Zusage erhalten.

«Und wenn ich sehe wie gut sich die Universität Liechtenstein entwickelt hat, dann war es eine gute Entscheidung hier zu studieren. »

Andreas: Die Universität Liechtenstein ist, wenn man die Grösse berücksichtigt, sehr international.

Während meiner beiden Auslandsemestern habe ich, aufgrund der völlig unterschiedlichen Kulturen, viele einprägsame Erfahrungen gemacht. Pakistan ist ein ausgesprochen armes Land und so habe ich erfahren, dass man auch ohne all die materiellen Dinge, die unser Leben in Europa bestimmen, sehr glücklich sein kann. Südkorea ist hingegen ein sehr fortschrittliches Land und ist uns in gewissen technischen Entwicklungen ganz sicher auch einen Schritt voraus. Hier waren für mich die sehr fleissigen Studierenden beeindruckend, von denen wir uns in Europa ruhig eine Scheibe abschneiden könnten.

Helge, welche Tipps oder Ratschläge kannst Du den Studierenden der Universität Liechtenstein aus Deiner Erfahrung heraus mitgeben?

Helge: Zukünftigen Studierenden empfehle ich das hervorragende Angebot der Uni von den zusätzlichen Seminaren bis hin zum Apéro zu nutzen und möglichst nah an der Uni zu wohnen! So entsteht einfach ein viel intensiverer Kontakt zu Kommilitonen und Mitarbeitern an der Uni, die einen privat wie auch später beruflich behilflich sein können.

Und zu guter Letzt: Ist die Heinz von Heiden Gruppe derzeit auf der Suche nach angehenden Architekten?

Gibt es für unsere Studierenden eine interessante Praktikums- oder Werkstudentenstellen?

Helge: Auf jeden Fall! Die Heinz von Heiden Gruppe verzeichnet derzeit in der Schweiz und Deutschland ein grosses Wachstum. Daher sind wir tatsächlich auf der Suche nach Talenten und freuen uns über Bewerbungen von jungen und motivierten Studierenden.

Die Autorin Verena Burtscher ist an der Universität Liechtenstein als Leiterin der Koordinationsstelle für Alumni, kulturelle und studentische Aktivitäten für den Aufbau des Alumninetzwerks verantwortlich.