Auf hoher See, 1901 Lithografie/Papier aus der Zeitschrift Grazer Kunst 30 × 21,8 cm Neue Galerie Graz, UMJ, Bibliothek
Franz Josef Unterholzer * 15. März 1880 in Maria Lankowitz, † 24. Jänner 1952 in Voitsberg
→ Abb. im Vorsatz (S. 6)
Studium an der Kunstgewerbeschule Graz (Hans Brandstetter, Richard Winkler); gleichzeitig Lehre bei dem Holzbildhauer Gschiel; 1903–08 Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien (Eduard Bitterlich); 1907– 08 Besuch der Spezialschule Edmund Hellmers; 1908 Anstellung in der Medaillenfabrik Schrobenhausen; 1909– 14 Studienaufenthalt bei Auguste Rodin sowie in Berlin; 1914 Österreichischer Staatspreis für Plaketten mit symbolischen und allegorischen Darstellungen; 1914–18 freiwilliger Frontoffizier; nach Kriegsende Rückkehr nach Köflach; Beginn des autodidaktischen Studiums der Schnitzerei; Auftragswerke in Wien, Köflach und Warasdin; 1938 Jugoslawien-Aufenthalt bei Bildhauer Ivan Meštrovič; 1941 Rückkehr nach Österreich; Niederlassung in Voitsberg.
Margarete Supprian * 4. Juni 1872 in Pyritz/Pyrzyce, Pommern, heute in Polen, † unbekannt Malerin, Grafikerin 1900–03 in Graz lebend; 1903 Abmeldung nach Berlin. Schülerin von Paul Schad-Rossa. Mitgliedschaften: – Ausstellungen in Graz 1890–1918: Steiermärkischer Kunstverein: 1903, 1905, 1906; Grazer Künstlerbund: 1903; 1 Lithografie und Buchschmuck in der Zeitschrift Grazer Kunst, 1901. Die Dokumentation des Werkes Margarete Supprians ist äußerst lückenhaft. Die von ihr überlieferten Werke sind dem grafischen Bereich zuzuordnen, wobei das landschaftliche Motiv dominiert. Stilistisch bewegte sich Supprian ihrem Lehrer SchadRossa folgend zwischen einem die Form atmosphärisch auflösenden Symbolismus und dem Fläche und Linie betonenden Vokabular des Jugendstils, wobei Supprian räumliche Bezüge trotz stilisierter Elemente nicht gänzlich aufgab. Eine weitere Parallele zur Grafik Schad-Rossas bilden die im Wechsel von Licht und Schatten flächig differenzierten Binnenstrukturen, die zum Teil ins Ornamentale reichen, sowie die konzentrierte Behandlung feinster Lichtimpulse. Lit.: Karl F. Stock, Steirische Exlibris gestern und heute, Graz 2010. Dorf im Tal, um 1900 Pastell/Papier 33,7 × 49 cm Neue Galerie Graz, UMJ, II/40206 → Abb. S. 215 Aus der Sottoguda in den Dolomiten, 1901 Lithografie/Papier aus der Zeitschrift Grazer Kunst 30 × 21,8 cm Neue Galerie Graz, UMJ, Bibliothek → Abb. im Vorsatz (S. 17) Weiden am Bach, um 1900 Radierung mit Aquatinta/Papier Bl.: 30 × 40 cm, Pl.: 15,5 × 21,3 cm, Bsp.: 13,6 × 19,7 cm Neue Galerie Graz, UMJ, II/27472 → Abb. S. 214
Bildhauer, Medailleur
Mitgliedschaften: Vereinigung bildender Künstler Steiermarks. Ausstellungen in Graz 1890–1918: Vereinigung bildender Künstler Steiermarks: 1905, 1906, 1907. Franz Josef Unterholzers bildnerisches Œuvre umfasst Bildnisplaketten, sakrale Holzschnitzereien, Grabsteine sowie Plaketten mit symbolischen und allegorischen Darstellungen. In der Großplastik sind vor allem seine Kriegerdenkmäler (Köflach, Maria Lankowitz, Voitsberg, etc.) zu nennen. Einen Großteil seines Werkes musste Unterholzer zu Beginn des Ersten Weltkrieges in Paris zurücklassen, wo auch wesentliche Impulse für sein Werk ihren Ursprung haben. Sowohl Rodin, dem er freundschaftlich verbunden war, als in der Folge auch Michelangelo beeinflussten ihn in seiner Figurenkonzeption grundlegend. Zudem stand Unterholzer während seiner Pariser Zeit mit dem Bildhauer und Medailleur Ovide Yencesse in Kontakt, der ihn im Hinblick auf seine Plaketten künstlerisch beeinflusst hat. Im gleichen Maße sind in diesem Zusammenhang auch der belgische und französische Symbolismus, die floral-ornamentalen, stilisierten Formen des Wiener Jugendstils im Allgemeinen und der Personalstil Gustav Klimts im Besonderen sowie die altägyptische Kunst als Inspirationen Unterholzers zu erwähnen. In den späten 1930erJahren setzte er sich verstärkt mit dem monumental-dramatischen Werk Ivan Meštrovičs auseinander, der sich künstlerisch ebenfalls stark an Rodin und
Michelangelo orientierte. Nach 1941 widmete sich Unterholzer in erster Linie der sakralen Holzschnitzerei um ein finanzielles Auskommen zu finden. Lit.: Dehio Steiermark; Hanns Koren, Momentaufnahmen. Menschen, die mir begegneten, Graz 1975; Ernst Lasnik (Hg.), Altes Leben im Bezirk Voitsberg, Graz 2001; Ernst Lasnik, Alte Sakralkunst im Bezirk Voitsberg, Graz 1985; Ernst Lasnik, Rund um den heiligen Berg. Geschichte des Bezirkes Voitsberg, Graz 1982; Thieme/Becker. Allegorie: Alpha/Omega, 1911 Bronzeguss, einseitig 21 × 16,5 cm Kunsthistorisches Museum Wien → Abb. S. 190 Allegorie: Die Weisheit, 1911/1912 Bronzeguss, einseitig Ø 20,3cm Kunsthistorisches Museum Wien → Abb. S. 190 Allegorie: Das Schicksal, 1911/1912 Bronzeguss, einseitig 16,9 × 26,2 cm Kunsthistorisches Museum Wien → Abb. S. 190 Allegorie: Das Kind, 1912 Bronzeguss, einseitig 24 × 14 cm Kunsthistorisches Museum Wien → Abb. S. 190 Das Schicksal, 1923 36 × 10 × 10 cm Eichenholz, schwarz gebeizt Privatbesitz → Abb. S. 191 Ernst Wagner * 2. Februar 1877 in Cilli/Celje, heute in Slowenien, † 17. Dezember 1951 in Ammerland am Starnbergersee Maler, Bildhauer, Grafiker, Schriftsteller Nach der Promotion zum Dr. jur. 1901/02 Studium an der Kunstgewerbeschule Wien (Josef Breitner); 1902 Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien (Hans Bitterlich); im Anschluss Übersiedlung nach München, wo er sich dem Kreis um Adolf von Hildebrand anschloss; 1909 Aufenthalt in Paris, dort Kontakt zu Rodin; 1910 in Ascona; 1911 in Berlin; 1912 in Calamotta und München; 1912 Rückkehr nach Wien, dort ab 1913 Lehrer an der Reformschule Schwarzwald in der Nachfolge Kokoschkas; ab 1915 im Kriegspressequartier, in dessen Auftrag Vorträge über kunstphilosophische Themen