Umweltdirekt 02/2016

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umweltdirekt D 10188 2/2016, 31. Jhg.

Das Rhein-Neckar-Magazin Mai-ausgabe

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Von der Wiese auf den Teller Essbare Natur Wunderwald, Tropfsteinhöhle & Co.

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Natürlich schön: Top-Adressen für Bio-Kleidung

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Märchenhafte Ausflugsziele in der Region


29. + 30.10.2016

10 - 18 Uhr Rudolf-Wild-Halle, Heidelberg-Eppelheim

TREND w w w . v i t a t r e n d . i n f o

Veranstalter: Umwelt Direkt Verlag e.K. • C/o Co-Working im Dezernat 16 Alte Feuerwache • Emil-Maier-Str. 16. • 69115 Heidelberg Tel. 06220/6562. • Ab 15. Mai: Tel. 06221/6479124


Editorial 3

Liebe Leserinnen und Leser,

inhalt Umwelt Aktuell

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Umwelt Person: Palani Mildenberger

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Umwelt Schutz: Essbares aus der Natur

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Umwelt Sozial: Besuch im Kinderhospiz Sterntaler

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Umwelt Gesund: Märchenhafte Ausflugsziele in der Region

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Umwelt Style: Bio-Mode

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Umwelt.plus.karte

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Bund

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ADFC

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VCD

Der Frühling ist da und mit ihm der Drang in die Natur. Dass unsere hiesigen Wiesen viel mehr als nur ein paar bunte Blumen zu bieten haben, wissen die Wenigsten. Ob Löwenzahn, Sauerampfer und Brennnessel - was häufig als Unkraut abgetan wird, birgt viele Nährstoffe. Die Expertinnen für Kräuterwanderungen Andrea Hutwagner und Mara Röth berichten, woran Sie sie erkennen und wie Sie die Delikatessen aus der Natur am besten zubereiten. Ab Seite 10 lesen Sie, welches Superfood direkt vor unserer Haustür am Wegesrand wächst und worauf Sie beim Kräuterpflücken achten sollten. Neben all der Leichtigkeit, die der Frühling häufig mit sich bringt, haben wir uns in dieser Ausgabe auch wieder einigen ernsten Themen gewidmet. Unsere Redakteurin Lydia Prexl hat das Kinderhospiz Sterntaler in Dudenhofen besucht. Ihr berührender Bericht über die Arbeit, das Leben aber auch Sterben im Hospiz, lesen Sie ab Seite 30. Außerdem hat sie sich mit dem immer strahlenden Palani Mildenberger getroffen. Er stammt aus Südindien und hat dort ein Bildungsprojekt ins Leben gerufen. In dem Interview ab Seite 8 berichtet er über sein Leben in Indien, die Ankunft in Heidelberg und was es wirklich bedeutet, arm zu sein. Alle Neuigkeiten von BUND, ADFC und VCD aus der Region finden Sie wie gewohnt ab Seite 26. Viel Spaß beim Lesen, Tine Messerschmidt

Impressum

Besuchen Sie uns auch unter www.umweltdirekt.de oder www.facebook.de/umweltdirekt

Verlag: Wolf Verlag GmbH Hostackerweg 21 69198 Schriesheim und Umwelt Direkt Verlag e.K. C/o Co-Working im Dezernat 16 / Alte Feuerwache Emil-Maier-Str. 16 69115 Heidelberg Herausgeber: Tine Messerschmidt & Christian Wolf

Chefredaktion und Anzeigen: Tine Messerschmidt tine.messerschmidt@umweltdirekt.de Leitende Redakteurin: Tina Gajdics Redaktion: Lydia Prexl Layout: Claudia von Bihl und Frauke Dreyer Abo- und Einzelbestellung: leserservice@umweltdirekt.de Jahresabo 15 Euro inkl. 7% MwSt und Porto.

Vertrieb: Fahrwerk Ambient Media Druck: Westdeutsche Verlagsund Druckerei GmbH Kurhessenstr. 4-6 64546 Mörfelden-Walldorf Titelbild: ©NinaMalyna- Fotolia.com 100% Recycling-Papier


4 Umwelt aktuell

Nadine Schubert auf der vitaTREND 2016 »Besser leben ohne Plastik« Schritt für Schritt auf Plastik verzichten Plastik ist überall: Wir atmen es, wir trinken es, wir essen es. Plastik macht krank und schadet der Umwelt. Grund genug, unser Leben mit Plastik zu überdenken – und Konsequenzen zu ziehen. Aber wie? Das t r e n d . i n f o

TREND w w w . v i t a

neue Buch »Besser leben ohne Plastik« weiß Rat und beweist, dass es ganz einfach auch ohne geht. Das Wasser, mit dem der Kaffee gebrüht wird, enthält kleinste Plastikpartikel. Der Honig, den wir uns allmorgendlich aufs Brötchen schmieren, ist ebenfalls mit Mikroplastik belastet. Plastik ist zum festen Bestandteil unseres Lebens geworden – mit entsprechenden

Folgen für Gesundheit und Umwelt. Aber brauchen wir das viele Plastik wirklich? »Ganz und gar nicht«, sagen die beiden Autorinnen Anneliese Bunk und Nadine Schubert. In ihrem Ratgeber »Besser leben ohne Plastik« zeigen sie, wie und wo Plastik im Alltag eingespart und ersetzt werden kann – und dass dies viel einfacher ist als gedacht.

Nadine Schubert ist am Sonntag, den 30. Oktober auf der vitaTREND 2016 in Eppelheim und berichtet über ihr Leben ohne Plastik und gibt in Ihrem Workshop praktische Tipps für den Alltag. Alle Informationen unter www.vitatrend.info

NEWS

Neue App VRN Ticket: smart zum Handy-Ticket Bargeldlos Einzelfahrscheine, Tages-Karten und Städtetickets kaufen? Das geht einfach und bequem mit den VRN-

Handy-Ticket-Apps von rnv und DB. Neu ist die App „VRN Ticket“ der Deutschen Bahn für Android-Smartpho-

nes und iPhones zum kostenlosen Download im Google Play Store und App Store. Mit der neuen App kommt man schnell, bequem und bargeldlos unterwegs an sein VRN-Ticket; genaue Tarifkenntnisse braucht man für den Kauf eines HandyTickets nicht. Der Fahrscheinkauf erfolgt über die integrierte Fahrplanauskunft: Einfach Start- und Zielhaltestelle eingeben, schon zeigt die App das passende Ergebnis. Zu haben sind Einzelfahrscheine für Kinder und Erwachsene, Städtetickets, Tages-Karten, 3-Tages-Karten und Jugendgruppenkarten. Das Ticket ist beim Kauf bereits entwertet, wird auf dem Smartphone gespeichert und kann bei einer Kontrolle einfach vorgezeigt werden, auch wenn kein Internetempfang vorhanden ist. Die Bezahlung ist mit Kreditkar-

te (VISA, MasterCard) oder per Lastschrift möglich (vorherige Freischaltung erforderlich). Nötig sind dafür nur die Installation der kostenlosen App „VRN Ticket“ und eine einmalige Registrierung innerhalb der App. Wer bereits im Online-Ticket-Shop der Deutschen Bahn mit seiner E-MailAdresse registriert ist, kann mit diesen Zugangsdaten auch das Handy-Ticket erwerben und benötigt keine neue Registrierung in der „VRN Ticket“-App. Zusätzlich bietet die App eine umfassende Fahrplanauskunft für das gesamte Gebiet des VRN mit Echtzeit-Informationen für alle DB-Züge sowie Informationen zu Baustellen auf den Strecken der Deutschen Bahn. Infos zu beiden Handy-TicketApps unter www.vrn.de/handyticket


Umwelt Aktuell 5

Füa Umme – der Heidelberger Umsonstladen startet durch Man muss schon um einige Ecken biegen, denn der Umsonstladen liegt etwas versteckt auf der Heinrich-Fuchs-Straße in Rohrbach. Ein Ladengeschäft war für die Initiative „Füa Umme“ im letzten Jahr noch ein Traum und erklärtes Ziel. Hinter dem Mehrgenerationenhaus haben sich Umsonstladen und Leila, der Leihladen der Initiative Transition Town zum Luula zusammengeschlossen. Beide Projekte kritisieren den überflüssigen Konsum und stehen für humanitäres Miteinander und Nachhaltigkeit. Mike Opitz empfängt jeden mit einem herzlichen Lächeln. Wer

hier herein kommt entdeckt so manchen Schatz: vom Spielzeug über Klamotten, Geschirr und sogar Schmuck ist alles dabei. Was nicht mehr gebraucht wird, landet im besten Falle hier und kann einfach so ohne Gegenleistung mitgenommen werden. „Es ist wohl etwas Heidelbergtypisches: Leute bringen oft nagelneue Dinge vorbei. Erst kürzlich hat eine Frau einen Rollkoffer gebracht; voll bis obenhin mit Kleidung an der noch das Preisschild baumelte“, erzählt Mike Opitz. Im Leihladen von Transition Town kann man sich Elektrogeräte ausleihen. Auf einem Regal am Eingang stehen Waffeleisen, Raclettegerät und Co.. Die Idee

dahinter: Es muss nicht immer alles angeschafft werden. Wer etwas braucht, kommt vorbei nimmt es mit und bringt es wieder. Auf die Frage, ob es schwierig war Unterstützer und Mitstreiter zu finden, denn dazu gehört bestimmt eine große Portion Idealismus, antwortet Mike Opitz ganz slbstverständlich „solche Leute gibt es mehr als man denkt“. Hier wurde eine Oase des Miteinander geschaffen in der Ellbogengesellschaft, die um uns herum herrscht. Ohne Unterstützung geht das allerdings nicht, denn mietfrei ist nur das erste Jahr. „Danach sind monatlich 50 Euro fällig“, so Opitz.

Heinrich-Fuchs-Straße 83 (Hinterm Mehrgenerationenhaus); 69126 Heidelberg-Rohrbach, Öffnungszeiten: Mo 10 - 12, Do 14 - 20 & Sa 12 - 16 Uhr


MANNHEIM AUF KLIMAKURS

Nachhaltig leben mit dem Klimasparbuch Mannheim Klimaschutzagentur Mannheim und Stadt Mannheim stellen grünes Ratgeber- und Gutscheinbuch vor Klima schützen und dabei Geld sparen? Wie das geht verrät das erste Klimasparbuch Mannheim. Der praktische Ratgeber im Hosentaschenformat enthält 42 attraktive und nachhaltige Gutscheine in Mannheim und Umgebung. Viele praktische Energiespartipps aus allen Bereichen unseres Alltags zeigen: Klimaschutz ist gar nicht schwer. „Jeder kann zum Schutz unseres Klimas beitragen“, so Umweltbürgermeisterin Felicitas Kubala. „Darum orientieren sich die im Klimasparbuch zusammengefassten Tipps und Anreize stets unmittelbar am Verbraucher.“ Eine Freifahrt mit dem VRNnextbike durch Mannheim, dabei drei Kugeln Eis naschen zum Preis von zwei Kugeln und anschließend einen Rabatt auf nachhaltige Mode einlösen: Das

Klimasparbuch Mannheim enthält attraktive und nachhaltige Angebote in der ganzen Stadt. Vegane Cafés, Ökomodelabel aber auch nachhaltige Architekturbüros locken mit tollen Gutscheinen und regen zu einem bewussten Lebensstil im Einklang mit der Umwelt an. Dazu gibt das praktische Büchlein im Sparbuchformat hilfreiche Tipps für einen ökofairen Alltag. Wussten Sie, dass eine Portion Rindfleisch weniger pro Woche (200 Gramm) bereits bis zu 280 Kilogramm CO2 im Jahr spart? Dass der effektivste Weg, seine Klimabilanz gleich tonnenweise aufzubessern, ganz einfach mit einem Wechsel zu einem Ökostromtarif möglich ist? Oder dass im Durchschnitt jeder Haushalt bis zu 100 Euro nur durch richtiges Ausschalten der Elektrogeräte einsparen kann?


Umwelt Aktuell 7

Das Klimasparbuch geht über den täglichen Einkauf hinaus. Denn wer die Welt ein bisschen ökofairer machen will, kann mehr tun als bewusst zu konsumieren. Zahlreiche Beispiele zeigen, wo die Mannheimerin und der Mannheimer aktiv werden kann: Ein Saisonkalender zeigt, welches Obst zu welcher Jahreszeit reif ist, aus der Region kommt und damit günstiger für’s Klima und das eigene

Konto ist. Eine Übersicht zu Urban-Gardening-Projekten in der Quadratestadt lädt ein, gemeinsam mit Gleichgesinnten im eigenen Viertel zu gärtnern. „Mit dem Buch als Begleiter lässt sich die Quadratestadt ganz neu aus klimafreundlicher Perspektive entdecken“, so Tina Götsch, Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur Mannheim. Das Klimasparbuch Mannheim

wird vom oekom e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt Mannheim und der Klimaschutzagentur Mannheim herausgegeben und ist seit 4. Mai 2016 im Buchhandel erhältlich. Die darin enthaltenen Gutscheine sind bis 31. Dezember 2017 gültig. Das Klimasparbuch gibt es auch für weitere Städte wie München, Frankfurt und Stuttgart. Mehr Informationen finden Sie unter www.klimasparbuch.net.

Termine • Weitere Aktionen zum Klimasparbuch wird es zu den Nachhaltigkeitstagen Baden-Württemberg am 04. und 05. Juni geben.

Klimagutscheine – Übersicht Gesünder essen und genießen Dirks Bio-Kiste Edith‘s Stadthofladen Kuchen im Glas Café Vogelfrei leaf food Mannheim Aroma Station Eismanufaktur zeitgEISt Ökoweingut Theo Schütte Veganerie Mundgrün Bewusster leben und konsumieren Weltladen Mannheim Glückspilz – zieht Kinder an Freudenhaus Mannheim Naturbekleidung HautNah

umgekrempelt GREEN SHIRTS FairKauf Mannheim idee. Creativmarkt lilidili Upcycling Deluxe Blumen Otto Bücher Bender Umwelt Direkt gold united Werbeagentur projekt21plus Slow Food Magazin Klimaschutzagentur Mannheim Nachhaltig unterwegs in Alltag und Freizeit Tourist Information Mannheim

ADFC Mannheim VRNnextbike Velotec bikes & parts Stadtmobil Rhein-Neckar AG Team Rio Metropolregion Rhein-Neckar TECHNOSEUM Grüner und schöner wohnen Klimaschutzagentur Mannheim Architekturbüro Boiselle – Energieberatung Ökologischer bauen und renovieren Ebling r-m-p architekten und ingenieure energie effizienz menz Architektur – Energieberatung Naumer


8 Umwelt Person Interview mit Palani Mildenberger geführt von Lydia Prexl

„Arm gewesen zu sein, hat mich bestärkt.“ Er hat eine gewisse Zeit auf der Straße in Indien gelebt und sich als Tempelwächter sein Essen verdient. Er weiß, was es heißt, arm zu sein und arbeiten zu müssen, anstatt in die Schule gehen zu dürfen. Bildung ist für Palani Mildenberger eines der wichtigsten Güter im Leben. Ein Grund, weshalb er kurz nach seiner Ankunft in Deutschland ein Bildungsprojekt in seinem Heimatdorf in Indien ins Leben gerufen hat. Mit UmweltDirekt sprach Palani über ein Leben in zwei Kulturen und davon, was es heißt, unabhängig zu sein. UmweltDirekt (UD): Palani, auf Ihrer Homepage beschreiben Sie, wie Sie vor achtzehn Jahren nach Deutschland kamen und vor einem deutschen Beamten standen, um Ihr Visum zu beantragen. Sie kannten Ihr Geburtsdatum nicht und wussten nur, dass Sie vor ungefähr 27 Jahren an einem Regentag zur Welt kamen. An diesem Tag schreiben Sie, wurden Sie auf dem Papier noch einmal geboren, exakter als beim ersten Mal und für einen Pass verwertbarer. War es ein Kulturschock? Palani Mildenberger: Oh ja, das war es (lacht). Nicht wegen des Beamten, der war sehr nett. Aber ich kam zum ersten Mal im Januar nach Deutschland. Es war kalt. Ich habe noch nie zuvor Schnee gesehen.

gerne Chai-Tee mit Milch (lacht). Das Leben muss auch Spaß machen. UD: Sie haben Ihre Frau Susanne in Indien kennengelernt und drei Jahre eine Fernbeziehung geführt. Später haben Sie in Indien geheiratet. Warum sind Sie nach Deutschland ausgereist?

kleinen Dorf. Deshalb haben wir im engen Kreis der Familie im Tempel geheiratet. Normalerweise dauert eine indische Hochzeit viele Tage und die Menschen machen sogar Schulden dafür. Das wollten wir nicht. Ich habe meiner Frau einen Sari gekauft und eine Blumenkette, und dann haben wir im Wald gepicknickt.

UD: Sie haben dann in Deutschland eine Schreinerausbildung gemacht... Palani: Ja, das stimmt, in Bensheim. Ich finde es wunderschön, mit Holz zu arbeiten und ich habe nach der Ausbildung viele Jahre in diesem Beruf gearbeitet. Ich fand es toll, Musikinstrumente und Einzelstücke kreativ aus Holz anzufertigen. Aber ich wollte auch wieder etwas mit Yoga, Ayurveda und Siddha machen. UD: In Indien hatten Sie kein einfaches Leben. Sie mussten früh arbeiten. Wie war das für Sie? Palani: Ich hatte keine Wahl. Ich musste überleben. Mein Vater war krank. Mit 12 Jahren habe ich angefangen, auf dem Bau zu arbeiten

UD: Fehlt Ihnen Ihre Heimat? Palani: Nein. Ich habe viele Freunde und Menschen, die hinter mir stehen. Man kann nur etwas vermissen, wenn man bestimmte Dinge im Leben braucht. Ich bin es gewohnt, arm zu sein und nichts zu haben. Das macht mich ungebunden und unabhängig. Mir geht es hier sehr gut. Aber ich koche hier zum Beispiel mein indisches Essen.

Der Verein Bildungsprojekt SüdIndien e.V. finanziert sich ausschließlich über Spenden. Alle Spenden kommen direkt den Menschen vor Ort zu Gute. Wenn Sie sich näher für das Bildungsprojekt von Palani Mildenberger interessieren, finden Sie hier weitere Infos:

Bildungsprojekt Süd-Indien e.V. Mobil: 0171 9250200 kontakt@bildung-indien.com www.bildung-indien.com

UD: Leben Sie auch vegan? Palani: Die Süd-indische Küche ist schon fast vegan. Wir essen zum Beispiel kaum Milchprodukte. Und ich esse nicht mehr, als ich wirklich brauche. Aber ich verzichte nicht krampfhaft auf tierische Produkte. Ich trinke

Palani: Für meine Frau war es in meiner Heimat schwierig. Es ist sehr ländlich dort. In Indien muss man heiraten. Da kann man nicht einfach eine Freundin haben. Zumindest nicht in meinem

10 Euro hat alles gekostet, das ist in Deutschland unvorstellbar. Aber Susanne hat ihre Heimat sehr vermisst. Deshalb habe ich mich entschieden, mit ihr nach Deutschland zu gehen.

Spendenkonto: Bildungsprojekt Süd-Indien e.V. bei der Sparkasse Dieburg IBAN: DE7350 8526 5101 8310 0650 BIC: HELADEF1DIE

UD: Vor zwei Jahren haben Sie eine Praxis eröffnet und bieten mit großem Erfolg Yoga für Paare an. Sie waren auf keiner weiterführenden Schule. Wo haben Sie sich all Ihr Wissen angeeignet? Palani: Meine Vorfahren waren Siddha-Heiler. Mein Opa kannte sich Kräutern aus, da habe ich einiges mitbekommen. Und meine Tante ist Hebamme, ich habe ihr immer geholfen. Dieses Wissen ist in der Familie geblieben. Und ich habe meine Jugendzeit im Tempel verbracht und durfte dort die Pilger behandeln. Aber offiziell gelernt habe ich das alles erst, als ich mir durch mein Gehalt als Schreiner die Ausbildung in Indien finanzieren konnte. In Deutschland praktiziere ich


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Palani Mildenberger wuchs in Kadambadi auf, einem kleinen Dorf mit etwa 2000 Einwohnern in Südindien. Kindheit und Jugend war durch die Nähe zur Natur, den Reisanbau, den Hinduismus und die SiddhaMedizin geprägt und hier kam er zum ersten Mal mit den Heilkunden Ayurveda und Siddha in Berührung. Bis heute nutzt er die Reisen in seine Heimat, um sich weiterzubilden und um die Kräuter und Wurzeln für seine Anwendungen selbst zu sammeln, damit er eine hohe Qualität und Heilkraft gewährleisten kann. Neben seiner Praxis in HeidelbergNeuenheim unterrichtet Palani Percussion, Yoga und Stockkampf für Kinder und Jugendliche und bietet mit großem Erfolg Yoga für Paare an. Mit seiner Ehefrau Susanne hat er selbst drei Kinder. seit über 12 Jahren und konnte zahlreichen Menschen mit unterschiedlichsten Beschwerden erfolgreich helfen. UD: Wenn Sie zurückblicken, hadern Sie dann manchmal mit Ihrem Schicksal? Palani: Nein, überhaupt nicht. Ich bin jetzt so, wie ich bin, weil ich das erleben durfte. Ich bin dankbar dafür. Die Armut hat mich unabhängig und frei gemacht. Heute habe ich alles, was ich zum Leben brauche, aber ich bleibe in meinen Grenzen. Das ist ein Schutz für mich. Wenn ich nichts habe, dann lebe ich von meiner Kreativität und meiner Fantasie. UD: Was heißt das für Sie konkret? Palani: Nun, ich esse zum Beispiel nur eine Mahlzeit am Tag. Das reicht mir. Ich habe kein Auto, sondern fahre viel Fahrrad. Meine Praxis habe ich für meine Gäste schön eingerichtet, aber privat brauche ich das nicht. Ich

strebe nicht nach Reichtum, sondern lebe bescheiden. Mir sind andere Dinge wichtig, meine Familie, meine Musik, die Natur. UD: Finden Sie, dass die Deutschen zu viel konsumieren? Nicht nur Nahrung, sondern allgemein? Palani: Ich respektiere jeden Menschen und jeder muss selbst wissen, was ihm wichtig ist. Aber in Deutschland haben materielle Dinge einen hohen Stellenwert. Vielleicht zu hoch. UD: Sie sagen von sich selbst, dass Sie in Ayurveda-Siddha leben. Was meinen Sie damit? Palani: Ayurveda bedeutet „Wissen über das Leben“. Es geht darum, bewusst zu leben. In Deutschland werden die ursprünglichen indischen Lehren oft in eine Wellness-Ecke geschoben. In Indien ist das eine Lebenshaltung. Man muss lernen zu stehen, und man muss lernen zu laufen. Vor allem gerade zu laufen. Das ist mühsam.

UD: Sie haben 1998 in Ihrem Heimatdorf mit Ihrem Bruder ein Bildungsprojekt ins Leben gerufen. Im Moment unterstützen Sie 35 Schulkinder im Alter von 6 bis 18 Jahren und eine Studentin. Wie kam es dazu? Palani: Das Bildungsprojekt ist für mich ganz wichtig. Es gibt in Indien Ureinwohner, die sogenannten Adivasi. Adivasi-Kinder dürfen normalerweise nicht in die Schule gehen, weil es die eigenen Regeln und Kastenvorschriften verbieten. Ich habe viel mit den Menschen gesprochen und ihnen erklärt, wie wichtig Bildung ist. Wir bezahlen unter anderem das Schulgeld, die

Schuluniform, Bücher, Schulausflüge und die Fahrtkosten zu den Schulen. Und wir helfen auch Kindern von alleinerziehenden Müttern oder Waisenkindern, die oft aus Geldnot nicht die Schule besuchen können. UD: Sie wollen den Kindern also das ermöglichen, was Sie selbst nie hatten? Palani: Ja. Das empfinde ich als meine Freiheit und meine Ehre. Wenn ich jemandem Essen oder Kleidung gebe, dann kann man das wieder wegnehmen. Wenn ich in Bildung investiere, bleibt das für immer.


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Andrea Hutwagner

Wildkräutersafari - Pflücken ausdrücklich erwünscht Aromatisches Superfood von unseren Wiesen: die Knoblauchsrauke

Bei Löwenzahn, Giersch und Vogelmire stellen sich einigen Hobbygärtnern immer noch die Haare zu Berge. Denn das ist doch alles Unkraut und muss dringend beseitigt werden – oder vielleicht doch nicht? Die Weinheimer Kräuterpädagogin Mara Röth und die Naturgartengestalterin aus Wilhelmsfeld Andrea Hutwagner plädieren für ein radikales Umdenken.

Was Wald und Wiese zu bieten haben Zur Zeit wächst im Wald Bärlauch und ist, dank seines intensiven Knoblauchgeruchs eine absolute „Einsteigerpflanze“, so Andrea Hutwagner. Allerdings sollte man Bärlauch

pflücken und niemals abreißen, denn abgerissene „Blätter werden schnell mit denen der Herbstzeitlose, Aronstab oder denen des Maiglöckchens verwechselt, was einen tödlichen Ausgang für ungeübte Sammler haben kann“, mahnt Röth. Die Bärlauchblätter haben einen Stil, während sie bei Herbstzeitlosen, übrigens die Giftpflanze 2010, direkt aus der Knolle sprießen.

Bärlauch erkennt man leicht an seinem Knoblauchduft

Wer sich unsicher ist, sollte an einer der zahlreichen Kräuterführungen, wie Mara Röth und Andrea Hutwagner sie anbieten, teilnehmen.

Andrea Hutwagner

„Ob Pflanzen Unkraut sind oder Heilkräuter gar als Delikatessen am Wegesrand betrachtet werden, ist Definitionssache“, sagt Mara Röth, die Weinheimer Kräuterpädagogin. Fakt ist, dass Wiesenkräuter ein Füllhorn an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen bereit halten. „Superfood, das vor unserer Haustüre wächst“, schwärmt Andrea Hutwagner, die Naturgartengestalterin aus Wilhelmsfeld. Jedoch greifen immer noch viele lieber zum faden SupermarktKopfsalat, als zum Kräutersalat von der Wiese. Das liegt daran, dass „die Bitterstoffe aus unseren Lebensmitteln weitgehend herausgezüchtet wurden. Aber dadurch ist unsere Nahrung regelrecht verarmt“, weiß Hutwagner. „Wir verhungern vor vollen Tellern, weil in unserer Nahrung keine Energie und keine Nährstoffe mehr stecken“, warnt auch Mara Röth.

Gesammelt wird dann alles, was auf den Wiesen und Wäldern in der Region wächst: Kräuter, aber auch Blumen. Dazu gehören Sauerampfer, Brennnessel oder die Knoblauchsrauke, „sie schmeckt wie Knoblauch, aber man hat danach nicht den Mundgeruch wie nach dem richtigen Knoblauchgenuss. Dies liegt an den flüchtigen Senfölen der Knoblauchsrauke, während beim echten Knoblauch die schwefelhaltigen Lauchöle für den Geruch sorgen“, erklärt Mara Röth. Die Samen kommen im Spätsommer und sind schwarz wenn sie reif sind. „In früheren Zeiten war die Wiese die Apotheke und der Nahrungsmittellieferant der armen Leute. Sie haben die schwarzen Körner wie Pfeffer als Gewürz genutzt. Die Brennnessel ist ein richtiges Kraftpaket: enthält sie doch eine große Menge an Mineralstoffen und Vitaminen, schmeckt sie noch aromatischer als Spinat und liefert dazu mehr Eisen. Das Scharbockskraut „enthält viel Vitamin C und wurde früher daher zur Behandlung von Skorbut eingesetzt“, so Röth weiter. „Allerdings erntet man das Kraut nur vor dem Blühen“. Gesammelt wird auch Sauerampfer. Leicht

zu erkennen am sauren Geschmack. Der kommt von der Oxalsäure. Sauerampfer wächst auf feuchten Wiesen. Gepflückt werden nur die kleinen, zarten Blätter. Die verfeinern dann Suppen oder Eintöpfe. Auch die rispenförmigen Blüten kann man in einer Pfanne rösten und über Salate streuen. Ebenso die Vogelmiere. Sie enthält viele Vitalstoffe. Darunter sind Vitamine, Saponine, Flavonoide, Cumarine, Mineralien, Oxalsäure, Zink und ätherische Öle. Vogelmiere soll bei Rheumatismus und Gelenkschmerzen helfen. Das alles sind gute Gründe die zarten Blätter des Krautes öfter unter Salate zu mischen. Der milde und aromatische Geschmack der Pflanze erinnert an Erbsen. Die Vogelmiere lässt sich bis Oktober pflücken. Man findet sie in Gärten, an Wegrändern, auf Äckern oder an Weinhängen. Findet man minzig schmeckenden Gundermann, hat man schnell ein wirksames Mittel gegen Enzündungen zur Hand. „Wenn man es in Schokolade taucht, bekommt man After eight von der Wiese“, ein Rezepttipp von Mara Röth. Aber Gundermann eignet sich auch als Gewürz oder Gemüse.


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Findet man Borretsch, dürfen gleich Blätter und Blüten gesammelt werden. Borretsch ist Bestandteil der Frankfurter „Grünen Soße“. Der Geschmack erinnert leicht an Gurken. Aus den dunkeln Samen kann man Borretschsamenöl herstellen und die blauen Blüten mit ihrem süßlichen Aroma werden gerne zur Dekoration von Salaten und, kandiert, zur Dekoration von Süßspeisen benutzt. Sie duften, sind aromatisch und ein Hingucker auf dem Teller: essbare Blumen. Dazu gehören die Blüten des Löwenzahn, Rotklee, Malven, Taubnesseln oder Kornblumen. „Man sollte sich auf drei bis vier Kräuter konzentrieren, wie beim Vokabellernen einer Fremdsprache“, rät Mara Röth, denn die Verwechslungen können fatal enden. Im Wald findet man jetzt Walderdbeeren und Waldmeister. Um den Waldmeister ranken sich viele Geschichten, wie dass er Hexen verjagen kann; auch als Aphrodisiakum eingesetzt kann er wirken. Das Frühlingskraut ist leicht an seinen hellgrünen, länglichen Blättern zu erkennen. Typische kulinarische Verwendungsweise im Frühling für den Waldmeister ist Maibowle. In homöopathischer Hinsicht soll Waldmeister entkrampfend wirken und auch bei Schlaflosigkeit und Nervosität helfen.

Wildkraeuterteller-und-Wildkraeuterkarten

Wildkräuter im eigenen Garten Der eigne Garten kann zu einer lebendigen Oase werden, in der Bienen, Igel, Blindschleichen, Vögel und andere Tiere ein Zuhause finden, wenn man darauf achtet „die Kreisläufe zu schließen“, gibt Andrea Hutwagner zu bedenken. Hermetisch mit Folie abgedichtete Vorgärten: wahre Steinwüsten „in denen wirklich kein Teichreinigung von A bis Z. Im Laufe der Jahre verlanden die Teiche. Dann kann es sinnvoll sein, den Teich reinigen zu lassen. Appenzeller Garten- und Landschaftsbau achtet bei der Reinigung darauf, dass Fische, Molche und sonstige Lebewesen schonend behandelt werden. Für diejenigen, die sich über den Bau eines Teiches Gedanken machen: Eine Anlage mit Filtergraben ist eine sinnvolle Gestaltung. Über den Filtergraben wird ein Großteil des Teiches gereinigt und beugt einer Verlandung vor. Es hat außerdem den Vorteil, dass der Filtergraben eine bunte Pflanzenwelt beherbergen kann und dem Teich ein natürliches Erscheinungsbild gibt. Appenzeller Garten- und Landschaftsbau verwendet für seine Teiche hochwertige Materialien. Ein billiger Teich kann sehr teuer kommen und sehr viel unnötige Arbeit verursachen. Alle Informationen unter www.appenzeller-galabau.de

Wurm mehr hoch und runter kann, sind tot“. Andrea Hutwagner plädiert für mehr Vielfalt in den Gärten. Hecken, in denen Vögel nisten und Igel sich verstecken können, Sandhaufen und Trockenbeete, in denen genügsame Kräuter wachsen können, ein kleiner Teich, Bienenhotels und Bienenkräuter und -blumen, denn „das schönste Bienenhotel nützt nichts, wenn es keinen Bienenrestaurants

Mara Röth

Darauf weist seine zweite Bezeichnung, Soldatenpetersilie, hin. Hildegard von Bingen empfahl die Heilpflanze bei Kopf- und Ohrenschmerzen. Die jungen Triebspitzen und die Blüten des Wiesenlabkrauts können für Salate, Wildgemüse, Gelees, Getränke und Süßspeisen verwendet werden. „Der Geschmack erinnert an jungen Mais“, weiß Mara Röth.

gibt“, erklärt Andrea Hutwagner. Damit hat man ein stabiles natürliches Biotop. „Wildkräuter sind für viele Tiere im Garten die einzige Chance, dort zu überleben. Die beiden Schmetterlingsarten Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs etwa brauchen Brennnesseln, um darauf ihre Eier ablegen zu können. Und auch fürs Auge sind „wilde Ecken“ attraktiv: Wer in einer Ecke seines Gartens den Boden umgräbt und dann einfach gar nichts tut, wird nach einiger Zeit die ersten Pionierpflanzen beobachten können“, liest man beim NABU. Giersch wird meist als Unkraut geschmäht, ist er doch „Superfood und reich an Vitamin C“, klärt Hutwagner auf. Er ist reicht an Kalium, Karotin und Eisen.


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und als Wundauflage - wie ein natürliches Pflaster“. Holunder hat es heute zu einem gewissen Bekanntheitsgrad gebracht: Dank des prominenten Sirups aus seinen duftenden Blüten. Doch gegenwärtig erfährt der Holunder, der Jahrhunderte lang als Heilpflanze geschätzt wurde, wieder neue Beachtung. „Früher stand an jeden Bauernhaus ein Holunderstrauch“, erinnert sich Andrea Hutwagner. Studien bestätigen die heilsame Wirkung des Holunders schon seit längerer Zeit. Holunder wirkt zum Beispiel auch bei Infekten. Die Eiweißstoffe aus dem Holunder fangen die Krankheitserreger ab, bevor diese die Zellen des Körpers angreifen können. Die Vitamine A und C unterstützen außerdem die

Bildung von Immunzellen. Die Beeren sind wahre Vitamin CBomben, auf 100 Gramm Beeren kommen etwa 18 Milligramm Vitamin C. Außerdem enthalten sie viel Kalium, Kalzium und Phosphor.Roh verzehrt rufen die Beeren allerdings Übelkeit, Brechreiz und Durchfall hervor, daher immer nur gekochte Beeren verwerten.

Wiesenkäuter schmecken auch im Salat

Mara Röth

In Geruch und Geschmack erinnert er an Petersilie. Wer das Kraut los werden möchte, der „sollte auf keinen Fall zur Hacke greifen, denn dadurch breitet er sich nur mehr aus. Am Besten wirkt einfach: Aufessen!“, weiß Mara Röth. Blüten und Blätter können verwendet werden. Giersch erkennt man am dreikantigen Blattstil. Ein Ärgernis ist oft auch Löwenzahn. Dabei ist er reich an Vitamin A und C, regt Leber und Galle an und wirkt blutbildend. Er enthält viele gesunde Bitterstoffe, „daher reichen meist vier bis fünf Blätter im Salat“, so Röth. Auch Spitzwegerich ist vielseitig einsetzbar und Andrea Hutwagner kennt ihn gut: „Spitzwegerich wirkt Husten lindernd, bei Insektenstichen abschwellend

Wir essen Blumen! Auch die Holunderblüten wirken gegen Erkältung und sind frittiert im Teigmantel ein süßes Dessert. Aber auch Gänseblümchen haben es in sich und zwar nicht nur als Liebesorakel. Sie machen auch als Garnierung für jeden Salat eine gute Figur: sie regen den Stoffwechsel an und sind gut für Haut und innere Organe. Aus Ringelblumen lässt sich nicht nur Salbe mit antiseptischer Wirkung herstellen, auch als Tee zusammen mit Gänseblümchen regt sie den Stoffwechsel an und erhöht die Durchblutung der Haut. Das Veilchen - auch ein Symbol der jungen Liebe - ist ebenfalls eine süße Delikatesse und Heilpflanze. Es wurde schon zu allen Zeiten als Heilmittel eingesetzt, denn es lindert unter anderem Beschwerden der Atemwege, ist schweißtreibend bei Erkältungen und wirkt günstig auf gereizte Magenschleimhäute.

Veilchen sind auf schattigen Wiesen und an Waldrändern zu Hause. Ihre violetten Blüten bestechen durch einen betörenden Duft. Die Veilchenblüten sind nicht nur hübsch, sondern auch rundum gesund. Sie enthalten Vitamine und Mineralien. Ihr liebliches Aroma eignet sich besonders zur Verfeinerung von Süßspeisen. Aber auch Salate und Suppen lassen sich mit Veilchenblüten aromatisieren. Auch Rosen, Vergissmeinnicht, Taglilien, Speisechrysanthemen, Zitronen- und Orangentagetes, Salbeiblüten, Natternkopf oder Schnittlauchblüten können als farbige Tupfer roh in Salaten oder kandiert in Süßspeisen nach Herzenslust verwendet werden. Wildkräuter und -blumen sammeln ist ein rundum gesundes Paket, dank der Bewegung an der frischen Luft lohnt es sich in vielerlei Hinsicht, beim nächsten Spaziergang die Augen nach Wildkräutern offen zu halten. Wer sich jetzt gleich auf Gummihandschuhe, Schere und Korb stützen will, um Käuter und Blüten zu sammeln, der sollte auf jeden Fall Hundewiesen, stark befahrene Straßen und Wege sowie Äcker, auf denen konventionelle Landwirtschaft betrieben wird, meiden. Mara Röth Wildkräuter (Ver)Führungen, Kopernikusstr. 25, 69469 Weinheim, 01575 2892008, mara@wildkraeuter-verfuehrungen.de, Termine: www.wildkraeuter-verfuehrungen.de Andrea Hutwagner Naturgartengestaltung und Wildkräuterführungen, Oberer Langerain 26, 69259 Wilhelmsfeld, 06220 912939, www.hutwagner.de, garten@hutwagner.de


umwelt Gesund 13

Die Frühlingszwiebeln putzen und in dünne Scheiben schneiden. Die Erdbeeren waschen und vierteln. Den Spargel und die Frühlingszwiebeln mit der Salatsauce mischen, mit den Erdbeeren und den Pfefferkörnern garnieren.

Lilo Kapp/pixelio.de

Zubereitung: Die saure Sahne mit dem Estragonessig, dem Öl und dem Zitronensaft verrühren und mit Jodsalz und Pfeffer abschmecken. Den Spargel waschen und schälen. Die Stangen schräg in hauchdünne Scheiben schneiden.

Dorothea Jacob/pixelio.de

Zutaten: 100g saure Sahne 1-2 EL Estragonessig 2 EL kaltgepresstes Olivenöl, Jodsalz frisch gemahlener weißer Pfeffer 1 EL Zitronensaft 400g frischer Spargel 1-2 Frühlingszwiebeln 200g frische Erdbeeren 1 TL grüne Pfefferkörner

REZEPTE

Spargelrohkost mit Erdbeeren

Exotisches Karottengemüse Rainer Sturm/pixelio.de

Zubereitung: Die Karotten abbürsten oder dünn schälen und in Scheiben schneiden. Die Zwiebel schälen und würfeln. In einem Topf die Butter erhitzen und die Zwiebel

W.R.Wagner/pixelio.de

Zutaten: 
 750g Karotten 1 Zwiebel 50g Butter 4 EL Sonnenblumenkerne abgeriebene Schale einer halben Zitrone 1 Prise gemahlener Ingwer 1 Prise Currypulver 1 Prise Cayennepfeffer 1 TL Sojasauce

darin glasig braten. Die Karotten dazugeben, knapp mit Wasser bedecken. und in etwa 10 Minuten zugedeckt bei mittlere Hitze weich dünsten. Während dessen die Sonnenblumenkerne in einer trockenen Pfanne kurz

anrösten. Die Sonnen-blumenkerne und die Zitronenschale zu den Karotten geben. Das Gemüse mit Ingwer, Curry, Cayennepfeffer, Sojasauce und Salz würzen. Dazu passen Kartoffeln oder Reis.

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tokamuwi / pixelio,.de

Leben im Ausnahmezustand Das Kinderhospiz Sterntaler begleitet schwer kranke Kinder und ihre Familien Es ist ein Kinderparadies im Grünen, eine Oase der Ruhe und Geborgenheit. Und doch liegen Freude und tiefe Trauer, helles Kinderlachen und abgrundtiefer Schmerz hier so nahe beieinander wie an kaum einem anderen Ort: Das Kinderhospiz Sterntaler in Dudenhofen begleitet Kinder mit lebensverkürzenden Krankheiten und deren Familien auf ihrem schweren Weg. Auf der Gedenkmauer wird der Platz langsam knapp. Kinderfotos in farbigen Rahmen stehen da – es sind die Fotos der Kinder, die hier im Kinderhospiz Sterntaler in Dudenhofen ihre letzte Reise angetreten sind. Ein Windspiel klimpert leise vor sich hin, ansonsten ist es still. Ein trauriger Ort und dennoch auch beruhigend, friedlich und in gewisser Weise erhaben. Doch wer im Kinderhospiz einen düsteren Ort erwartet, hat sich geirrt. Es ist eine Oase im Grünen, ein wahres Paradies für Jung und Alt, Krank oder Gesund. Die ehemalige Mühle, idyllisch am Woogbach gelegen, bietet den Sterntaler-Kindern und ihren Familien Gelegenheit, während ihres oft jahrelangen, beschwerlichen Kampfes gegen die Krankheit durchzuatmen und ihre große Verantwortlichkeit in entspannter Atmosphäre einem Team anzuvertrauen, das sich ganzheitlich um alle Belange kümmert.

Denn wer hier herkommt, hat meist eine schwierige Zeit hinter sich und eine nicht weniger schwere Zeit vor sich. Kinder mit lebensverkürzender Krankheit, so heißt es offiziell. „Wenn diese Kinder über 18 Jahre alt werden, ist das eine sehr glückliche Ausnahme“, sagt der Leiter der Sterntaler-Öffentlichkeitsarbeit, Linnford Nnoli. 40.000 Kinder in Deutschland haben nach aktuellen Schätzungen des Bundesverband Kinderhospiz e. V. so eine Diagnose, und zwar aus ganz unterschiedlichen Gründen. Das Spektrum reicht von Stoffwechselkrankheiten über degenerative und neurologische Störungen bis zu Herzerkrankungen.

Jeder Tag zählt Und dennoch: „Viele unserer Kinder sind richtige Kämpfer“, erzählt Nnoli. Manche feiern entgegen aller Prognosen ihren zehnten oder dreizehnten Geburtstag. Ein Junge mit schwe-

Ein Paradies im Grünen das Kinderhospiz Sterntaler

rem Krebs hat vor drei Jahren sein Abitur gemacht. Für die Eltern und die Geschwisterkinder und natürlich die betroffenen Kinder selbst heißt das ein Leben im Ausnahmezustand. „Niemand weiß, wann der letzte Tag sein wird. Viele Beziehungen gehen in die Brüche, weil die psychische und teilweise auch finanzielle und körperliche Belastung zu groß ist“, berichtet Nnoli. Hier können sich die Eltern auf sich besinnen – wieder

Mann und Frau und nicht nur Mama und Papa sein. Manche gehen hier seit vielen Jahren zum ersten Mal wieder ins Kino oder einfach spazieren. Auch die Geschwisterkinder profitieren von der Auszeit. Nnoli berichtet: „Viele plagt ein schlechtes Gewissen, weil es ihnen besser geht als dem Bruder oder der Schwester. Gleichzeitig sind sie auch eifersüchtig, weil sie oft zurückstecken müssen.


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Oder sie sind wütend, weil sie einfach eine normale Familie sein möchten.“ Im nächsten Moment haben sie dann ein noch schlechteres Gewissen, weil sie überhaupt diese Gedanken zulassen. Hier können sie ihren Gefühlen und Gedanken freien Lauf lassen und werden pädagogisch und psychologisch begleitet. Im Jahr 2009 wurde das Kinderhospiz in Betrieb genommen. Es ist bis heute die einzige stationäre Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz und der Metropolregion Rhein-Neckar. Träger des Hospizes ist der Förderverein Sterntaler e. V., der von Ursula Demmer vor 14 Jahren ins Leben gerufen wurde. Sie nannte ihn Sterntaler, nach dem Märchen der Gebrüder Grimm. Das bettelarme Waisenmädchen in dem Märchen teilt im tiefsten Winter Kleidung und Essen mit anderen Menschen und wird am Ende mit einem Goldtalerregen belohnt. „Selbst während ihrer Krankheit zeigen die Kinder diese Hoffnung und Liebe und geben sie tröstend an ihre Eltern weiter“, erklärt Nnoli den Namen des Vereins.

Anteilnahme ist groß – und wichtig Am Anfang unterstützten 14 Mitglieder den Verein, mittlerweile sind es rund 1000. Sogar große Firmen spenden, regional und national berühmte Prominente wie der Comedian Bülent Ceylan oder Sänger Laith Al-Deen und Schauspielerin Janina Fautz betätigen sich ehrenamtlich als Botschafter und machen auf das Tabuthema Kinder und Sterben aufmerksam. Und nicht nur das: Auch Privatleute und Initiativen bringen sich mit ein. Im März etwa überreichte die Gimmeldinger Kinder-Mu-

Eine gemütliche Atmosphäre ist besonders wichtig für die Kinder aber auch ihre Eltern

sicalgruppe einen Scheck über 3.070 Euro. Die Kinder im Alter von 10 bis 17 Jahren hatten in eigener Regie das Musical Bibi Blocksberg einstudiert und zugunsten des Kinderhospizes in der Nähe von Neustadt aufgeführt. Oder Paulina Kleinert, eine 90-jährige Dame aus Freinsheim, die sich zum Geburtstag von ihren Gästen eine Spende an die Sterntaler wünschte.

Zähne putzen können. An der Decke sind LED-Leuchten eingelassen, die sich in ganz verschiedenen Farben einstellen lassen. „Dadurch haben die Eltern viele Gestaltungsräume und können den Raum in das Licht setzen, auf das ihr Kind besonders positiv reagiert.“

Nnoli erklärt: „Diese Unterstützungen sind ganz wichtig für uns. Wir finanzieren uns zu einem großen Teil aus privaten Spenden. Die Krankenkassen übernehmen lediglich einen nicht kostendeckenden Tagessatz für das erkrankte Kind. Alle baulichen Maßnahmen oder die Unterbringung und Verpflegung der Eltern und Geschwisterkinder müssen wir selbst aufbringen.“

Und das ist noch nicht alles: Ein Therapie- und Bewegungsbad soll bald eingeweiht werden, eine Salzgrotte soll vor allem Kindern mit Atemwegserkrankungen das Atmen erleichtern. Glücklich sind die Sterntaler und ihre kleinen „Gäste“ auch über den „Snoezelenraum“, ein Kofferwort aus den niederländischen Wörtern „snuffelen“ (schnuppern) und „doezelen“ (schlummern). In diesem angenehm warmen und von dezenten Düften durchfluteten Raum kann man, umgeben von leisen Klängen und Melodien, Lichteffekte betrachten und sich entspannen.

Dank des großen Engagements konnte im letzten Jahr nach langer Planungs- und Vorbereitungsphase ein Erweiterungsbau fertig gestellt werden. So können statt der bisher drei Kinder seit Ostern 2016 bis zu zwölf Kinder aufgenommen und gepflegt werden. Jedes Zimmer hat eine andere Atmosphäre mit modernster Ausstattung. Die Waschbecken etwa sind höhenverstellbar, damit sich die Kinder selbst die

Moderne Technik und helfende Hände

Doch die moderne Technik ist kein Ersatz für die menschliche Nähe. Hier gibt es keine Routine; jedes Schicksal ist anders. „Wer hier arbeitet, der muss nicht nur fachlich gut sein, sondern auch emotional belastbar und zu-

gleich mitfühlend“, weiß Nnoli. Wie überall in der Pflege sucht auch das Kinderhospiz Sterntaler händeringend nach gutem Fachpersonal. „Wir freuen uns über jede Bewerbung von qualifiziertem und liebevollem Fachpersonal. Unsere Mitarbeiter sind unsere Schätze. Durch das Vertrauen in sie und ihren kompetenten wie beherzten Einsatz können Mamas und Papas überhaupt erst entspannen und den Aufenthalt zur Regeneration nutzen.“

Tod ist allgegenwärtig Meist sind es auch die Pflegekräfte, die zuerst merken, wenn ein Kind keine Kraft und keinen Willen mehr hat, gegen die Krankheit bzw. den Tod anzukämpfen – auch wenn die Werte


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scheinbar noch vollkommen in Ordnung sind. Manchmal trifft auch das Gegenteil zu: Die Werte sind so schlecht, dass es medizinisch nicht zu erklären ist, und doch kämpfen die Kinder um jeden Tag. Nnoli sagt: „Die Kinder halten oft so lange durch, bis die Eltern bereit sind, sie gehen zu lassen. Wenn die Eltern schließlich den Tod akzeptieren, dann ist es mitunter nur noch eine Frage von wenigen Stunden.“ Dabei gehen die Kinder mit ihrem Schicksal sehr bewusst um und können ihren Zustand gut einschätzen. Der 13-jährige Jannick zum Beispiel schrieb seiner Mutter einen Brief, den er unter seinem Bett versteckte. Die Mutter solle nach seinem Tod nicht so traurig sein, weil er sich sicher sei, dass etwas Gutes auf

Spaß und Spiel gehört auch zum Kinderhospz Sterntaler

ihn warte. Und seine Lieblingsbetreuerin forderte er auf, sich mit der Mutter anzufreunden, damit sich beide nach seinem Tod gegenseitig würden trösten können. Es ist ein Ort des Ankommens also, aber auch ein Ort des Abschiednehmens. Besonders

deutlich wird das in dem neuen Abschiedszimmer: ein Bett mit einem lilafarbenen Bezug, links daneben eine kleine weiß angestrichene Kommode mit vier Schubladen und schwarzen Griffen, rechts ein Sessel. Mehr steht noch nicht in dem neuen Zimmer, in dem sich Eltern in Zukunft von ihren verstorbenen Kindern werden verabschieden können. Hier haben sie die Zeit, die sie brauchen. Die Eltern einer kleinen Sterntalerin, die im März 2016 verstarb, bemalten zum Beispiel selbst den Sarg ihrer Tochter mit liebevollen Motiven. „So etwas plant man nicht. Das ergibt sich in dem Moment – und dieses Ausbrechen aus der Hilflosigkeit und aktiv dem Kind noch einen Liebesdienst erweisen zu können, ist von unschätzbarem Wert“, weiß Nnoli.

Linnford Nnoli - Leitung Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher Kinderhospiz Sterntaler

Simone Kiß hatte diese Zeit nicht. Ihre Tochter Josefine starb im Alter von 17 Monaten an einem Herzfehler. Die Ärzte hatten diagnostiziert, dass ihre Tochter nach den Herzoperationen würde relativ alt werden können. Doch es kam anders, und niemand konnte Simone Kiß erklären, warum. Im Krankenhaus war das Personal mit der Situation wegen der durchgetakteten Abläufe überfordert. Dabei macht Kiß niemandem einen Vorwurf. „Die Krankenschwestern mussten sich auch um die anderen Patienten kümmern. Das war rein ablaufbedingt. Sie haben ihr Bestes getan, aber für mich persönlich war es furchtbar.“

Betroffene Familien wichtige Stütze

als

Nnoli pflichtet ihr bei: „Wir haben hier ganz andere Möglichkeiten, uns der Kinder und der Eltern anzunehmen. Das ist leider nicht selbstverständlich, und das wissen wir auch.“ Im Moment sei viel in Bewegung. Auch die Krankenhäuser denken um. Das Universitätsklinikum Mannheim etwa beschreitet derzeit ebenfalls völlig neue Wege in Sachen psychischer Betreuung von Kindern und Eltern. Unter dem Motto „Lachen ist gesund“ sorgt beispielsweise Klinikclown Julchen für willkommene Abwechslung auf der Krebsstation. Doch bis es hier flächendeckend Lösungen gibt, wird es noch eine Weile dauern, ist Nnoli überzeugt. Bis dahin und darüber hinaus bleibt das Kinderhospiz in Dudenhofen eine von deutschlandweit 14 Anlaufstationen. Auch für Menschen wie Simone Kiß, die plötzlich vor einer großen Leere stand: „Du kannst dir in dem Moment nicht vorstellen,


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Das Umfeld ist verunsichert Ganz anders ihr privates Umfeld, das sich nach dem Tod von Josefine teilweise von ihr abwendete. „Das Umfeld ist maximal verunsichert. Und dann ist plötzlich keiner mehr da.“ Freunde und selbst manche Familienmitglieder meldeten sich nicht mehr. Manche Menschen wechselten die Straßenseite. Oder sprachen den Namen des Kindes nicht mehr aus. „Aus Angst vor Fehlern haben viele völlig falsch reagiert. Und ich hatte nicht die Kraft, zu erklären, was ich jetzt brauche.“ Dabei sei es gerade dieses Zurückziehen, was am meisten verletze. Simone Kiß sagt: „Wenn dein Kind stirbt, dann willst du darüber sprechen. Immer und immer wieder. Außenstehende reißen keine Wunde auf, wenn sie dich direkt darauf ansprechen, denn die offene Wunde ist sowieso da. Aber es tut gut, wenn sie zuhören.“ Doch es gab auch die gegenteilige Erfahrung. Menschen, denen sich Simone Kiß früher nicht so nah fühlte, kümmerten sich plötzlich. Sie meldeten sich an Josefines Geburtstag oder an ihrem „Himmelsgeburtstag“, zündeten vielleicht auch auf dem Friedhof eine Kerze an. „An solchen Tagen freue ich mich

über jede Geste und über jeden Anruf.“ Heute macht Simone Kiß Öffentlichkeitsarbeit für die Sterntaler: „Ich bin hier nicht, um mein Schicksal zu heilen. Das geht nicht. Aber ich habe hier das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Diese Arbeit ist ein Geschenk für mich.“

Den Weg finden mit dem Kind im Herzen Denn als Josefine starb, war sie noch in der Elternzeit. Doch nach dem Tod des Kindes endet die Elternzeit abrupt nach drei Wochen. „Ich hätte zurück gemusst in meinen alten Job. Aber das war für mich unvorstellbar.“ Sie kündigte, auch wenn ihr damals viele davon abrieten. Doch

Kiß entschied sich anders. „Für mich war das wie ein Befreiungsschlag. Ich habe durch meine Tochter gelernt, auf mein Herz zu hören und nicht auf meinen Verstand.“ Kiß erinnert sich noch gut an eine Szene im Krankenhaus kurz nach Josefines Tod. Die Klinikseelsorgerin hatte sie aufgefordert, sich um sich selbst zu kümmern, dann würde es auch ihrer Tochter gut gehen. „Ich fand das damals ungeheuerlich. Aber heute weiß ich, was die Seelsorgerin meinte, und sie hatte Recht. Viele sagen, man solle endlich loslassen. Aber das ist

Unsinn. Das Kind ist immer da und immer mit dabei. Ich musste meinen Weg gehen lernen mit Josefine im Herzen.“ Möchten Sie die Arbeit des Kinderhospizes Sterntaler mit einer Geldspende unterstützen? Die Spendenkonten lauten: GLS Gemeinschaftsbank eG IBAN: DE19430609676026347800 BIC: GENODEM1GLS oder: Volksbank Kur- und Rheinpfalz eG IBAN: DE67 5479 0000 0000 0280 88 BIC: GENODE61SPE

Weitere Informationen erhalten Sie im Internet: www.kinderhospiz-sterntaler.de www.facebook.com/Kinderhospiz.Sterntaler

Fotos: Kinderhospiz Sterntaler

dass du das überlebst.“ Im Kinderhospiz fand sie Gleichgesinnte. „Hier muss man niemandem erklären, wie es sich anfühlt, ein Kind zu verlieren.“ Sie erinnert sich: „Ich habe eine Frau getroffen, deren Kind vor 25 Jahren gestorben ist. Die Frau stand mitten im Leben, und es ging ihr gut. Dass das eigene Leben weiter gehen kann und muss, das war für mich ein ganz wichtiges Signal.“


Märchenhafte Ausflugsziele Stadt Lorsch Märchenhaftes Felsenmeer im Lautertal

Die Metropolregion Rhein-Neckar zeigt sich von ihrer geheimnisvollen, mystischen, sagenumwoben und phantastischen Seite. Geradezu aus den gesammelten Märchen der Gebrüder Grimm könnten die familientauglichen Ausflugsziele stammen. Faust erkunden. Es gibt drei unterschiedlich lange Rundwege durch den „Wunderwald“, die durch Hinweistafeln markiert sind. Oder man bucht Führungen über das Stadt- und Tourismusmarketing Weinheim e.V., Tel. 06201 874450.

Exotenwald Bäume die nach Kaugummi, Kuchen oder Brot und Lakritze riechen - Nein. Das ist nicht der Beginn der Schlaraffenlanderzählung. Das ist der Exotenwald in Weinheim. Der Kaugummibaum ist der Amberbaum, aus seinem Saft wird der Geschmack des amerikanischen Kaugummis (Chewing Gum) gemacht. Und der Katsurabaum riecht tatsächlich nach frischgebackenem Kuchen oder Brot. Christian Friedrich Gustav von Berckheim (1817 – 1889) begründete 1872 das Arboretum mit einer Größe von 36 Hektar. Im Jahr 1955 erwarb das Land Baden-Württemberg den Wald und erweiterte ihn auf die heutige Größe von 60 Hektar. Heute können dort fremde Baumarten wie Flusszedern, Zuckerahorn, Tulpenbäume und Araucarien bewundert werden.

Felsenmeer im Lautertal

Vom Amberbaum bis zur Zeder: Im Exotenwald in Weinheim kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus.

Die höchsten Mammutbäume sind zwischenzeitlich über 145 Jahre alt und sind beinahe 60 Meter hoch. Unverwechselbar ist ihre rote, weiche Rinde. Im Schlosspark steht Deutschlands älteste Libanonzeder. Man kann den Wald auf eigene

Die Legende besagt, zwei Riesen haben einst im Lautertal gelebt. Einer auf dem Felsenberg, der zweite auf dem Hohenstein. Sie gerieten in Streit und begannen Felsbrocken aufeinander zu werfen. Der Riese auf dem Hohen Stein war dabei im Vorteil und begrub seinen Kontrahenten unter einem „Meer von Felsen“. Das ist natürlich nur eine Legende. Die Wahrheit über die Entstehung des Felsenmeeres ist nicht weniger eindrucksvoll: Das spektakuläre Naturdenkmal

Felsenmeer liegt an den Hängen des Felsbergs im Lautertal und ist das Produkt von geologischen Prozessen, die vor etwa 340 Millionen Jahren begannen. Damals drifteten zwei Kontinente aufeinander zu und kollidierten im Gebiet des heutigen Odenwaldes. Der Felsberg ist ein nationales Naturschutzgebiet und gehört zum UNESCO GeoNaturpark Bergstrasse-Odenwald. „Dufte“ ist der Waldmeister Buchenwald. Die Rotbuchen die am Felsberg wachsen kommen nur in Europa vor und der Verbreitungsschwerpunkt des Baumes liegt in Deutschland. Aber nicht nur der wohlriechende Waldmeister blüht hier von April bis Mai sondern auch Buschwindröschen, Haselwurz, Goldnessel und je nach Standort Bingelkraut, Lerchensporn und Bärlauch.


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Man kann im Wald Rehe, Wildschweine und Schwarzspechte beobachten. Im Mai warten einige touristische Attraktionen auf die Besucher des Felsenmeeres, wie Schatzsuchen und an Himmelfahrt ein Gottesdienst. Wer genug durch das Felsenmeer geklettert ist der kehrt in die Koboldklause ein. Hier gibt es zur Stärkung von Handkäs mit Musik bis zum Schnitzel alles was das Herz begehrt.

Sportlich: Klettern im Felsenmeer

Sanfte Wiederkäuer: David und David in Lauresham

Kloster Lorsch Das Kloster Lorsch, gegründet 764, war eine Benediktinerabtei und gehört heute zum UNESCO Weltkulturerbe. Wie wurde ein mittelalterlicher Herrenhof vor 1200 Jahren bewirtschaftet? Welche Tiere lebten dort? Unter welchen Bedingungen lebten dort Menschen? Antworten darauf liefert das experimentalarchäologisches Karolingisches Freilichtlabor Lauresham. Hier wird Geschichte erlebbar. Aber das Areal um das Kloster Lorsch bietet noch viele andere Attraktionen, wie den Kräutergarten, bepflanzt mit alten Heilkräutern. Im Mittelpunkt steht der erhabene Klosterhügel mit Königshalle, Kirchenfragment und Klostermauer. In der ehemaligen Zehntscheune, heute das Schaudepot Zehntscheune, werden Relikte aus rund 800 Jahren Klosterzeit präsentiert. Im gegenüber gelegenen Museumszentrum wird die geistesgeschichtliche Bedeutung des Ortes begreifbar. Darüber hinaus vermittelt eine minimalistische Landschaftsarchitektur das baugeschichtliche Ausmaß der Anlage.

Im Klosterfeld 12 -16, 64652 Lorsch, detaillierte Eintrittspreise und Öffnungszeiten gibts unter www.welterbe-areal-klosterlorsch.de/service/tickets-preise

Tropfsteinhöhle Die Tropfsteinhöhle im Buchener Stadtteil Eberstadt verdankt ihre Entdeckung dem sprichwörtlichen Zufall. Routinemäßige Sprengarbeiten legten im Jahr 1971 unerwartet eine größere Öffnung in der Steinbruchwand frei. Ihr Alter wird auf ein bis zwei Millionen Jahre geschätzt. Etwa 600 Meter weit schlängelt sich der Weg durch den Muschelkalk, durch den einst und noch immer deutlich sichtbar der Strom eines Flusses zog. Mal verengen sich die Wände zu einer Art Schlucht. Dann wieder öffnen sich geradezu kathedralartige Räume – zwischen zwei und acht Meter breit und hoch. Und zu sehen gibt vieles: Reicher Tropfsteinschmuck, schlanke und kegelige Bodentropfsteine, Sinterfahnen, Sinterterrassen und Kri-

Stadt Lorsch

Seifenwiesenweg 59, 64686 Lautertal (Odenwald); Öffnungszeiten Mo bis So 10 - 16, bei schönem Wetter bis 17 h, 06254 940160; information@ felsenmeer.eu Felsenmeer kostenlos, Parkplatzgebühren: Autos 3€/Tag, Busse 5€/Tag. Das Felsenmeerinformationszentrum und seine Daueraustellung sind für alle Besucher kostenlos.

stalle zieren die Höhlenwände. Viele Tropfsteingebilde haben einen eigenen Namen. Da geht die „Weiße Frau von Eberstadt“ um, der „Elefantenrüssel“ sucht nach Wasser und der „Vesuv“ steht kurz vor dem Ausbruch. Die „Hochzeitstorte“ ist eines der schönsten Tropfsteingebilde Europas. In der Eberstadter Höhle wurde von Anfang an auf Kerzen und Fackeln verzichtet und die Führungen immer bei elektrischem Licht stattfanden ist sind die Tropfsteine kalkweiß geblieben. Die Höhle in Eberstadt gilt daher als eine der schönsten Schauhöhlen in ganz Deutschland. Heute rückt ein innovatives Beleuchtungskonzept aus LED-Lampen die Höhle ins rechte Licht. Elf Grad ist es hier kalt, das ganze Jahr hindurch, bei einer Luftfeuchtigkeit von etwa 95 Prozent. Immer tropft und tröpfelt es an irgendeiner Stelle: Die Höhle wächst beständig. Zwei Nachbarhöhlen hat die Tropfsteinhöhle: den „Hohlen Stein“, der bislang auf eine Länge von 3.000 Metern erkundet wurde und sich bei Nie-


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derschlägen mit Wasser und Lehm füllt. Die 220 Meter lange „Kornäckerhöhle“ wurde erst 2006 entdeckt. Sie ist besonders schwer zugänglich und ist daher nur erfahrenen Höhlenforschern zugänglich. Die drei Höhlen, davon geht man aus, sind durch gemeinsame Klüfte miteinander vernetzt. Die Schauhöhle ist bequem, sogar mit Rollator und schmalem Rollstuhl, begehbar. In die beiden anderen Höhlen kann man

Das innovative LED-Beleuchtungskonzept lässt die Tropfsteinhöhle in neuem Licht erstrahlen.

im neuen Besucherzentrum digital abtauchen. Der etwa ein Kilometer lange geologische Lehrpfad Er zeigt die Entstehung der Tropfstein-

höhle und die wichtigsten geologischen Formationen in Baden-Württemberg anhand von Gesteinsbrocken. Vom Aussichtspunkt erhält man Einblicke in den aktiven Steinbruch.

Höhlenweg 6, 74722 Buchen (Odenwald), Öffnungszeiten Mai bis August: tägl.: 10 - 16 h, März, April, September, Oktober: Di bis So 10 - 16 h, November bis Februar: Sa, So & Fe 13 - 16 h, Führungen immer zur vollen Stunde, 06281 2780, info@tropfsteinhoehle.eu, www.tropfsteinhoehle.eu, Eintritt Erwachsene 4 .–, Kinder bis 15 Jahre & Schwerbehinderte 3.–, Gruppen (ab 20 Personen) 3,50.–, Familien mit 3 Kindern 12.–

Die beiden Brüder Sean und Max sind der Löffelmeter. Der Blog ist der wohl frischeste und unvoreingenommenste Gastroblog des Delta. Getestet werden nicht nur Restaurants, Feinkostläden, Imbissbuden und Cafés sondern auch die gehobene Sterneküche. Wo man am besten in der Region essen gehen kann, wissen die beiden ganz genau. Deshalb testen Sean und Max für Umwelt Direkt in dieser Ausgabe die Ausflugsrestaurants der Region. Tagsüber ist Sean übrigens als Landschaftsgärtner unterwegs und Max ist Fotograf. Mehr Tipps zum Essen gehen gibt es übrigens unter www.loeffelmeter.de und täglich frisch auf den Tisch unter www.facebook.com/loeffelmeter

Fuchsbau Hoch oben über Heidelberg, in exklusiver Lage und mit phantastischem Ausblick gesegnet, befindet sich direkt an der Bergbahnstation Königstuhl klein, aber fein der Fuchsbau und mit ihm ein großes Stück bewusster Verköstigung. Dieser regionale Kiosk, den sein Betreiber Fredy Weber schlicht und einfach Riosk nennt, begrüßt seine vielen Besucher aus Nah und Fern

mit einer einladenden Terrasse, dem freundlichen Wesen einer Berghütte und bietet den unterschiedlichen Gästen einen Raum unter freiem Himmel, um auf dem Gipfel erst einmal anzukommen oder innezuhalten. Touristen, welche die erhebende Fahrt mit der Bergbahn noch Revue passieren lassen, können sich zunächst an sehr frischer Luft erlaben bevor sie sich ord-

nungsgemäß mit einer Wurst (ohne Konservierungsstoffe) aus der Kurpfalz und Brezel stärken, Fahrradfahrer sind mit ihren sportlichen Maschinen stets willkommene Dauergäste und nutzen den Fuchsbau nur zu gerne, um sich mit dem ein oder anderen Weißbier zu belohnen. Stadtflüchtende Wanderer frohlocken nicht schlecht, wenn sie weit weg von allem

und in harmonischer Ruhe hier bei Kaffee und Kuchen die Seele baumeln lassen und in luftiger Höhe runterkommen dürfen, Wandergruppen von den vielen Pfaden durch die Wälder und Besucher aus der naheliegenden Falknerei oder dem Märchenparadies nutzen den Fuchsbau nur zu gerne als Zwischen-Stärkung nach der An- oder vor der Abreise, feingeistige Zeitgenossen schätzen die Höhe um sich wieder ins Gleichgewicht zu bringen und versierte Gaumen staunen nicht schlecht was hier auf kleinem Raum alles auf die Beine gestellt wird. Denn obschon hier die schnelle Versorgung gepflegt und praktiziert wird, so fließt doch die Philosophie von Fredy, der stark vom slowfoodGeist geprägt ist und die Regionalität wahren will, überall ein und hinterlässt unaufgeregt seinen deutlichen Stempel. Er schätzt die hehren Ziele Vielfalt zu bewahren, regionale Pflanzen und Gemüsesorten zu schützen, sich bewusst zu ernähren und, dass man sich Gedanken macht,


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Miene ergänzt er dann noch: „Und es klappt! Die Menschen machen mit! Die können die Tasse mitnehmen und später irgendwann abgeben...es funktioniert und das ist schön!“

was man isst! „Das fängt schon mit so kleinen Dingen an, dass wir Kräuter auf den Tisch stellen. Das fassen die Besucher an, riechen, schmecken und verbinden etwas damit.“ „Und genauso ist das mit den Gerichten von meiner Oma oder meiner Mutter, die ich hier anbiete. Wenn wir das kochen, dann setzt man sich damit auseinander. Es braucht Zeit. Gerade das Szegediner Gulasch, was es Samstags gibt. Da fange ich am Freitag an zu kochen, damit es auch am nächsten Tag schmeckt. Kochen, stehen lassen, aufkochen, ruhen lassen.... und dann noch einmal, dann ist es am besten. Auch das ist slowfood für mich!“ Nach einer kurzen Pause lächelt Fredy und ergänzt: „Und genau das nehmen meine jungen Mitarbeiter auf, weil sie ja die Eintöpfe oder das Gulasch selber kochen müssen. Sie nehmen es auf, verinnerlichen es, setzen sich damit auseinander und

Fantastischer Ausblick: Vom Fuchsbau auf dem Königsstuhl hinab ins Tal hinunter

nehmen die Erfahrung mit nach Hause. So etwas ist schön, wenn sich junge Menschen bewusst mit kochen und essen auseinandersetzen, Zutaten kennenlernen, eigene Ideen entwickeln und sich darüber freuen! So schmecken die Eintöpfe zwar stets unterschiedlich, weil ja jeder anders kocht, aber auch das ist schön, weil das Essen dann noch eine eigene Handschrift bekommt. Und lecker sind sie immer!“ Mit einem verschmitztem Lächeln und freudigem Gleichmut im Gesicht verriet uns Fredy dann noch: „Übrigens, ich habe einen neuen Versuch gestartet! Auf die To-go-Becher wird hier

jetzt auch verzichtet! Es hat einfach überhand genommen. Die Menschen nehmen sich einen Kaffee zum Mitnehmen und stellen den Becher wieder zurück auf den Tisch! Das macht jeder, das machen wir alle, das mache ich auch, nur um die Möglichkeit zu haben! Und wenn man keinen Mülleimer hat, dann landet er im Wald. Und das finde ich sehr schade! Dann haben wir uns gesagt: Kein To go mehr!“ Mit freudiger

Und wer auf dem Weg hinunter feststellt, dass er vergessen hat den Becher abzugeben, muss sich nicht grämen und einfach einen Zwischenstopp in der zweiten Dependance, dem Riosk Molkenkur, einlegen, den Becher abgeben und dabei einen wunderbaren Blick auf die Altstadt erhaschen. Öffnungszeiten: Täglich. Im Sommer: 11:00 Uhr bis 20:00 Uhr. Im Winter: 11:00 Uhr bis 17:30 Uhr Kontakt: www.riosk.de und www.facebook.com/riosk.de


22 umwelt style Bio-Mode

Barbara Eckholdt/pixelio.de

Nachhaltig schick

Eingenähte Hilferufe in Kleidung, Meldungen über eingestürzte Fabriken und Nähereien in Entwicklungsländern – die Massenproduktion von günstiger Kleidung fordert ihren Tribut, wenn Verbraucher jeden modischen Trend für wenig Geld mitmachen wollen. Eine aktuelle repräsentative Studie gibt Auskunft über Konsumenteneinstellungen und -erwartungen zu nachhaltiger Mode. Auch bei uns in der Region gibt es immer mehr Läden, die auch Bio-Mode setzen – fernab des Massenkonsums. auf Bekleidung für wichtig. So haben drei von zehn Deutschen in den letzten zwölf Monaten bereits auch mindestens ein nachhaltig produziertes Kleidungsstück gekauft. Die bekanntesten nachhaltigen Modeshops sind Waschbär, Grüne Erde und Hessnatur. Allerdings sind die Logos den Verbrauchern bekannter als die Namen. Die Markenbekanntheit der einzelnen Labels variiert je

nach Wohnort, Alter und Haushaltsnettoeinkommen zum Teil erheblich. Die meisten nachhaltigen Modeshops und Labels sind noch weitgehend unbekannt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine hohe Bekanntheit nicht automatisch zu höheren Absatzzahlen führt und Käufe nicht zwingend in guten Käuferbewertungen resultieren. Um die Kaufbereitschaft für nach-

Dr. Stephan Barth/pixelio.de

Das Interesse für Mode und aktuelle Modetrends unter den Deutschen ist hoch: Sechs von zehn Befragten schätzen sich als modeinteressiert ein. Knapp die Hälfte meint zudem, sich gut bei aktuellen Modetrends auszukennen. Am häufigsten wird derzeit bei den großen und preiswerten Fast-Fashion-Anbietern (H&M, C&A, Aldi und Lidl) gekauft, die zum Teil bereits nachhaltige Mode anbieten. Verbraucher wünschen sich auch von FastFashion-Anbietern mehr nachhaltige Mode im Sortiment. Die Studie belegt, dass die Marke von Kleidung als eher unwichtig eingestuft wird. Vielmehr erwarten Verbraucher Qualität und Langlebigkeit ihrer Kleidung. So werden Lieblingsstücke im Schnitt neun Jahre aufbewahrt und getragen. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist mit SlowFashion auch im Kleiderschrank der Deutschen angekommen: Knapp drei Viertel der Befragten halten Nachhaltigkeit in Bezug

haltige Mode zu steigern, müssten die Befragten sichergehen können, dass die gekauften Produkte zu 100 Prozent nachhaltig sind. Orientierung können hier Nachhaltigkeitssiegel geben: Sechs von zehn Befragten sind Gütesiegel beim Kauf von Kleidung wichtig. Der blaue Engel ist das bekannteste Nachhaltigkeitssiegel. Am ehesten werden C&A und Adidas aus Verbrauchersicht zugetraut, nachhaltige Mode herzustellen. Das Marktforschungsinstitut Dr. Grieger & Cie. hat in einer repräsentativen Umfrage 1.019 Verbraucher zu nachhaltiger Bekleidung und Mode befragt. Untersucht wurden Aspekte wie Kaufverhalten bei konventioneller und nachhaltiger Mode, Bekanntheit nachhaltiger Modeshops und Labels sowie Einfluss von Güte- bzw. Nachhaltigkeitssiegeln auf die Kauf- und Preisbereitschaft. Die vollständige Studie gibt es unter www.griegercie.de/slowfashion


umwelt style 23

Wer nachhaltig Mode bei uns in der Region shoppen will, wird unter anderem hier fündig: Mannheim 20 Jahre Naturbekleidung HautNah Vor 20 Jahren hat Peter Meusel mit einem kleinen Ladengeschäft in den Mannheimer T-Quadraten begonnen die Metropolregion ökologisch einzukleiden. „Ich war schon lange im ökologischen Gedanken verhaftet“, erzählt er. Außerdem hatte Mannheim in Sachen Naturkleidung zu dieser Zeit nichts zu bieten. Heute ist HautNah raus aus den T-Quadraten und in den belebten M-Quadraten Zuhause und zur ersten Adresse für ökologisch und fair herge-

stellte Mode im Rhein-Neckar Raum avanciert. Mit den Jahren hat sich der Schwerpunkt von der reinen ökologischen Herstellung hin zu fairen Arbeitsbedingungen verschoben. Die Auswahl der Kleidungstücke reicht von Hemden, Blazern, Röcken und T-Shirts zu einer „riesigen Babyabteilung“. Die Kollektionen, die Peter Meusel anbietet, sind in der Mehrheit mit dem Label GOTS (Global Organic Textile Standard) zertifiziert. Dabei ist sichergestellt, dass Produktions- und faire Arbeitsbedingungen in den Herstellerländern eingehalten werden. Auch sind einige Hersteller

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Mitglied in der Fair Wair Foundation, die die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Kleidungs- und Textilindustrie zum Ziel hat. Die Designer von Pur Natur, Hempage, Madness, Engel Living Crafts oder Lana verwenden natubelassene Seide,Leinen, Wolle, Hanf und Baumwolle aus überwiegend biologischem und fairem Anbau. Wer auf faire, ökologische und modische Kleidung Wert legt ist bei HautNah von Peter Meusel an der richtigen Adresse. Peter Meusel Inhaber: HautNah


Die umwelt.plus.karte ist eine Kundenkarte zur Förderung des nachhaltigen Konsums in der Metropolregion Rhein-Neckar, mit der Sie zu günstigen Konditionen ökologische Produkte und Dienstleistungen sowie interessante kulturelle Angebote erhalten. Mit der umwelt.plus.karte sparen Sie nicht nur Geld, sondern leisten auch einen persönlichen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung. „Nachhaltige Entwicklung bedeutet, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung so zu gestalten, dass die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten bleiben und wirtschaftliches und soziales Wohlergehen für gegenwärtige und künftige Generationen erreicht werden kann – bei uns und weltweit.“ (Rat für Nachhaltige Entwicklung 2008). Deshalb arbeiten wir nur mit Partnern zusammen, die unsere Nachhaltigkeitsrichtlinien erfüllen. Dabei spielen ökologische und soziale Kriterien ebenso eine Rolle wie kulturelle Aspekte und der faire Handel mit Entwicklungsländern. Ihr Vorteil als Kunde: Sie schonen Ihren Geldbeutel beim Kauf hochwertiger und nachhaltiger Produkte, denn der Jahrespreis der Karte zahlt sich beim regelmäßigen Einkauf z.B. im Bioladen schon innerhalb weniger Wochen aus. Darüber hinaus können Sie aus einem umfangreichen Angebot wählen, das von Naturkost- bis zum Fahrradladen, von der Schreinerei bis zum Waschsalon, vom Reparaturservice bis zur Kulturveranstaltung reicht. Sie bekommen bei den Partnern der umwelt.plus.karte zwischen 1,5% und 15% Preisnachlass und/oder andere Serviceleistungen. Eine aktuelle Liste unserer Partner finden Sie auf den nächsten Seiten.

unsere Partner Ernährung Bäckerei & Konditorei Stefan Heiß Heidelberger Str.16, 69198 Schriesheim www.heissebaecker.de 15% auf Bioland- u. Vollkornbackw. bellomondo e.K. – Bio-Hundefutter Krügerstr. 18, 68219 Mannheim www.bellomondo.de Lagerverkauf: 10% auf alle Produkte (außer Sonderaktionen) Brauerei zum Klosterhof Stiftweg 4, 69118 Heidelberg www.brauerei-zum-klosterhof.de 50 Cent pro Flasche (im Ladengeschäft, max. 12 Flaschen) Dr. Rufer´s Reformhaus Heidelberger Str.29, 69198 Schriesheim Tel. 06203-63360 3% auf alles (außer Sonderaktionen) Fair&Quer Adlerstr. 1, 69123 Heidelberg Steubenstr. 52, 69121 Heidelberg www.fairundquer.de 2% auf alle Produkte (ausgenommen Aktionen und rabattierte Ware) denn’s Biomarkt Regional GmbH Bahnhofstr. 33, 69115 Heidelberg Fritz-Frey-Str. 15, 69121 HD www.fuellhorn-biomarkt.de 1,5% Rabatt auf alles außer bereits preisred.und preisgebundene Ware

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Wildnisdorf Solberget Box 37. Solberget 982 06 Nattavaara, Schweden, www.solberget.com Anreise m. Bahn: 10% auf den Reisepreis, Anreise m. Flugzeug: 3% auf den Reisepreis Kultur, Freizeit und Bildung Akademie für Ältere Heidelberg Bergheimer Str. 76, 69115 Heidelberg www.akademie-fuer-aeltere.de Erster Monat ist im ersten Mitgliedsjahr beitragsfrei Bernhard Bentgens Ziegelhäuser Landstr. 39, 69120 HD www.bentgens.com 10% auf ChangSongWerkstatt +Aufführungspraxis im Studio INDALO Gekko-Institut für Gesundheit, Kunst und Kommunikation e.V. Pfälzerstr. 15, 69123 Heidelberg www.gekko-institut.de 10% auf Seminare und Fortbildungen, 5% auf Landart-Fotos u. Skulpturen, 3% auf Coaching u. Kommunikationstraining land|art - mit Freude entdecken Friedrich-Ebert-Str. 48, 68167 Mannheim www.scherer-landart.de 20% auf Kräuterführungen genießen Schatzkistl das Musik-Kabarett Augustaanlage 4-8, 68165 Mannheim www.schatzkistl.de 1 Euro Ermäß. auf den regulären Eintrittspreis (nicht mit anderen Rabatten kombinierbar, an allen Vorverkaufstellen)

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Termine

BUND-Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald

Vortrag: Plastik + Mikroplastik in der Umwelt Veranstalter: BUND Mannheim Datum: 9.6.2016; 19 Uhr Ort: Jugendzentrum FORUM Eintritt auf Spendenbasis

1. Vorstand: Dr. Bärbel Andres Geschäftsführer: Tobias Staufenberg

Neues Bienenhaus zwischen Sandhausen und St. Ilgen Die BUND-Ortsgruppe Sandhausen hat auf dem Bettelpfad, einem Feldweg zwischen Sandhausen und St. Ilgen, einen Bienenhaus für Wildbienen aufgestellt. Durch Pestizide in der Landwirtschaft und durch die Zerstörung wichtiger Lebensräume haben wir viele Wildbienenarten an den Rand des Aussterbens gebracht. Von Nisthilfen wie dem Wildbienenhaus profitieren etwa 40 verschiedene

Wildbienenarten. Die ersten Wildbienen sind bereits eingezogen. Neben dem neu errichteten Bienenhaus kümmert sich die Ortsgruppe auch ein wenig um die Obstbäume am Bettelpfad: Die Apfel- und Birnbäume sind jetzt frisch beschnitten und damit fit für die Obstsaison. Die Ortsgruppe freut sich auf den Frühling.

WeltHaus Heidelberg Willy-Brandt-Platz 5 (Hauptbahnhof) 69115 Heidelberg Tel. 06221-164841 Fax 06221-7192352 Mo-Do 9-17 Uhr bund.rhein-neckar-odenwald@bund.net Umweltzentrum Mannheim Käfertaler Str. 162 68167 Mannheim, Tel. 0621-331774, Fax 36752 bund.mannheim@bund.net BUND-Treffen: 1. Mittwoch 19.00 h BUND Heidelberg Geschäftsführerin Brigitte Heinz WeltHaus Heidelberg, 69115 Heidelberg Tel. 06221-182631, Fax 164841 bund.heidelberg@bund.net BUND Umweltberatung Christoph Lauwigi Tel. 06221-25817 Öffnungszeiten Mo., Mi., Fr. 13 - 16 Uhr Di., Do. 13 - 18 Uhr

30 Jahre Atomkatastrophe Tschernobyl Am 26.4.2016 hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Regionalverband RheinNeckar-Odenwald, in Heidelberg an die Atomkatastrophe von Tschernobyl vor 30 Jahren erinnert. Gemeinsam mit Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Heidelberg möchte der BUND an das Schicksal der Menschen in Japan erinnern und über die aktuelle Situation dort berichten. Aus Sicht der Organisatoren hat Tscher-

nobyl die Unkontrollierbarkeit der Atomtechnik gezeigt und die Notwendigkeit einer weltweiten Wende hin zu erneuerbaren Energien deutlich gemacht. „Atomkatastrophen wie Tschernobyl und Fukushima können solange eintreten wie Atomkraftwerke in Betrieb sind. Auch heute, im Hier und Jetzt, ist Atomkraft hochgefährlich“, sagt Tobias Staufenberg, Geschäfts-

führer des BUND-Regionalverbands. „Nur ein sofortiger Ausstieg aus der Atomkraft und eine Wende hin zu erneuerbaren Energien können garantieren, dass sich eine solche Katastrophe nicht wiederholt. Das gilt auch für Deutschland, wo immer noch 9 Atomkraftwerke am Netz sind. Die Region Rhein-Neckar kann durch den Ausbau der Wind- und Solarenergie einen wichtigen Beitrag zur Abschaffung der Atomkraft leisten.“


BUND begrüßt Windpark am Greiner Eck BUND-Kreisverband Bergstraße und BUND-Regionalverband RheinNeckar-Odenwald sind sich in ihrer positiven Bewertung des Windparks am Greiner Eck einig, da aus Sicht des Naturschutzes geeignete Ausgleichs- und Vermeidungsmaßnahmen getroffen werden. Negative Auswirkungen auf Menschen wie Schattenschlag, Lärm oder Infraschall sind nicht zu befürchten, da die geplanten Anlagen Abstände zu Wohnsiedlungen von deutlich über 1.000 Metern aufweisen. Der geplante Windpark trägt zur Verringerung des CO2Ausstoßes und somit unmittelbar zum Klimaschutz bei. Zum Schutz des Trinkwassers während der Bauphase schreibt der Genehmigungsbescheid klare Maßnahmen vor und der Betreiber hat eingewilligt, gegen mögliche Verunreinigungen durch Baumaßnahmen Filter einzubauen und nötigenfalls über die gesamte Betriebszeit zu unterhalten. „Wir akzeptieren den Standort Greiner Eck, weil es sich um einen der windhöffigsten Standorte im Odenwald handelt. Obwohl es als FFHGebiet ausgewiesen ist, sind wir der Überzeugung, dass negative Auswirkungen insbesondere auf den Artenschutz durch geeignete Maßnahmen weitgehend vermieden werden“, sagt

Herwig Winter, BUND-Kreisvorstandssprecher. BUND-Regionalverbandsvorsitzende Dr. Bärbel Andres ergänzt: „Fachleute des BUND haben sich intensiv mit den vogel- und fledermauskundlichen Untersuchungen sowie dem Genehmigungsbescheid befasst. Die durchaus vorhandenen Konflikte mit dem Artenschutz werden aus unserer Sicht durch fachlich sinnvolle Maßnahmen wie Abschaltzeiten und die Kontrolle potentieller Quartiere aufgefangen.“ Beim BUND ist man sich bewusst, dass es keinen Standort für Windenergieanlagen gibt, der völlig frei ist von Konflikten mit dem Artenschutz. Deshalb müssen die Standorte gefunden und genutzt werden, wo die Windhöffigkeit hoch und die Konflikte mit dem Artenschutz möglichst gering sind. Denn zur dezentralen Nutzung der Windenergie gibt es nach Auffassung des BUND keine Alternative, wenn die Energiewende gelingen soll. Dazu Herwig Winter: „Es ist schlimm genug, dass es erst der Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima bedurfte, um die Mehrheit der Politiker in Deutschland vom Atomausstieg zu überzeugen.“ Neben dem Atomausstieg gehört zur Energiewende der

Ausstieg aus der CO2-intensiven Energieerzeugung durch fossile Energieträger, um den Klimawandel zu begrenzen. Im Gegensatz zur Nutzung fossiler Energieträger wie Braunkohle ist der Flächenverbrauch durch Windenergie gering. „Bei der Förderung von Braunkohle werden komplette Landschaften samt der in ihnen liegenden Siedlungen weggebaggert. Dagegen wird bei der Errichtung einer Windenergieanlage lediglich eine Fläche von einigen hundert Quadratmetern versiegelt. Das Landschaftsbild wird zwar verändert, ob dies aber negativ oder positiv empfunden wird, unterliegt einer eher subjektiven Beurteilung“, sagt Dr. Bärbel Andres. Zudem lassen sich Windenergieanlagen nicht nur schnell errichten, sondern ebenso schnell auch wieder abbauen, wenn sie nicht mehr notwendig oder erwünscht sind, ohne irgendwelche umweltbelastenden Schadstoffe, langfristig zerstörte Landschaften oder gar radioaktiven Müll zu hinterlassen. Unter den Rotoren von Windenergieanlagen kann weiterhin Land- und auch Forstwirtschaft betrieben werden. Während der Bauphase gefällte Bäume werden wie sonst auch in der Forstwirtschaft allgemein praktiziert verwertet und nachgepflanzt.

Redaktion BUND Regional: BUND Regionalverband z.Hd. Tobias Staufenberg Willy-Brandt-Platz 5 69115 Heidelberg E-Mail: tobias.staufenberg@bund.net e-Mail: bund.rhein-neckar-odenwald@bund.net Mitarbeit erwünscht Beiträge aus der Region für die BUND-Seiten in Heft 3-2016 bis 27. Juni an den Regionalverband in Heidelberg einsenden. Texte bitte per E-Mail an tobias.staufenberg@bund.net Umwelt Direkt geht an alle BUND-Mitglieder in der Region als Service des BUND-Regionalverbandes Rhein-Neckar-Odenwald (kein Zwangsbezug).


Aus der Verkehrspolitik

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

ADFC Rhein-Neckar/Heidelberg www.adfc-bw.de/heidelberg E-Mail heidelberg@adfc-bw.de Geschäftsstelle im ZuM Zentrum für umweltbewusste Mobilität Kurfürsten-Anlage 62 69115 Heidelberg Tel.: 06221/23910 Mo-Sa: 10.00 - 13.30 Uhr Mo-Fr: 14.30 - 18 Uhr Do: 14.30 - 19.00 Uhr Di: geschlossen

Unsere Treffen mit den städtischen Vertretern zur Verbesserung der Bedingungen für den Alltagsradverkehr zeigen immer mal wieder Wirkung. Wenn man aufmerksam durch die Stadt fährt, fallen einem ab und zu kleine Veränderungen auf. Mal eine neue geöffnete Einbahnstraße, rot markierte Spuren, an deren Enden zur

Erleichterung der Ein- und Ausfahrt, Bordsteinabflachungen zur leichteren Auffahrt, die Beschilderung wird ergänzt….. viele kleine Verbesserungen (..und ein paar Größere ..)! Auch bei den Fahrradstraßen tut sich was: gerade wurde eine Neue in der Südstadt parallel zur Rohrbacher Straße installiert - weitere sind

Flüchtlingsarbeit im ADFC „MoFI“ - Mobile Fahrrad Integration mit dem ADFC Heidelberg

Verkehrspolitische Sprecher Bernhard Pirch-Rieseberg und Hermino Katzenstein heidelberg@adfc-bw.de

Ortsgruppe Weinheim weinheim@adfc-bw.de Spendenkonto Volksbank Kurpfalz H+G Bank IBAN:DE78672901000062432500, BIC:GENODE61HD3

Jugend Sommerfreizeit 2016 8 Tage ca. 300km

31. Juli bis 7. August 2016

Verantwortlich für diese Seite Michael Fröhlich heidelberg@adfc-bw.de

Rennradtreff über eMail-Verteilerliste, bitte anmelden bei: matthias.guetter@adfc-bw.de Geländeradtreff über eMail-Verteilerliste, bitte anmelden bei: matthias.guetter@adfc-bw.de Alltagsradlertouren Kontakt über manfred.hauk@adfc-bw.de ADFC-Jugend eMail-Kontakt: jugend-hd@adfc-bw.de AG Verkehrspädagogik verkehrspaedagogik-hd@adfc-bw.de

in der Diskussion. Am Carré lief ’s nicht ganz nach unseren Wünschen, jedoch ist die Führung über die Kurfürstenanlage geradliniger. Auch die Sofienstraße soll für den Radverkehr verbessert werden. Wenn man sich in Heidelberg mit kleinen Brötchen zufrieden gibt, zeigen sich immer wieder Erfolge!

Flüchtlingen den Weg in die Gesellschaft zu ebnen sowie Kinder in Jugendgruppen einzubinden, das ist das erklärte Integrationsziel des MoFI Projekts des ADFC Heidelberg. Dabei besuchen MitarbeiterInnen und Ehrenamtliche Helfer des ADFC Heidelberg Kinder und Jugendliche in verschiedenen Flüchtlingsunterkünften und führen dort drei verschiedene Module durch. Am Ende der drei

Module steht ein Fahrraderlebnisnachmittag mit den TeilnehmerInnen auf dem Programm. Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen Geschick und Vertrauen auf dem Fahrrad zu vermitteln, damit sie sich sicher und selbstbewusst im Straßenverkehr bewegen können. Für das MoFI Projekt werden weiter Helfer benötigt, Unterstützungsangebote bitte an mofi-hd@adfc-bw.de

Sommer, Sonne, Sonnenschein. Was wäre da besser als eine Fahrradtour an Kocher und Jagst entlang? Am Sonntag, dem 31.7.2016 ist es wieder soweit. Die Sommerjugendfreizeit des ADFC-Heidelbergs geht in ihre 16. Runde. Die beiden Gruppen (jeweils 16 TeilnehmerInnen) starten getrennt. Mit dem Bus geht es am ersten Tag für die ältere Gruppe (ca. 11-16 Jahre alt) nach Ulm und für die jüngere Gruppe (ca. 8-12 Jahre alt) nach Rechenberg bei Crailsheim. Drei Tage später und ein gutes Stück den Fluss entlang treffen sich beide Gruppen in Heilbronn. Nach einem gemeinsamen Ruhetag geht es von dort aus zusammen über Mosbach nach Heidelberg zurück.Aber das wäre nicht alles! Neben dem Fahrradfahren gibt es natürlich auch pausenversüßende Schwimmbad- und Eisdielenbesuche. Und das fast schon obligatorische Tourkino. Außerdem werden wir den Ruhetag in Heilbronn nutzen, um die Stadt durch spannende Aktionen kennen zu lernen. Die Teilnahmegebühr liegt bei 305€ bzw 285€ für Mitglieder.


Gemeinnütziges Lastenrad Lastenräder sind praktisch, aber teuer in der Anschaffung. Es gibt Bestrebungen, in der Metropolregion Rhein-Neckar Lastenräder anzubieten, die für ein geringes Entgelt ausgeliehen werden können. Um ein attraktives Angebot machen zu können, werden Personen benötigt, die Ausleihe und Rückgabe ehrenamtlich betreuen Bild: E.Vortanz können und mehrere, mögverteilte Standorte für ein oder mehrere Lastenräder anbielichst über die ten können. Weitere Informationen nur im Internet, bei InIm Jahr 2017 findet das Jubiläum 200 Stadt Mannheim teresse bevorzugt dort anmelden. Jahre Fahrrad mit vielen Aktivitäten und Aktionen statt. Mit diesem Wettbewerb hat man die Chance, selbst zu einem Teil des Jubiläums zu werden. Der ADFC wurde (auch aus der Mittion von Migranten und tragen auch Einsendeschluss: 3. Juni 2016. http:// gliedschaft) gefragt, ob Interesse an zu einer höheren Verkehrssicherheit projektwettbewerb.monnem-bike.de/ der Mitarbeit an einem Fahrrad-Probei. Leider können die bereits aktijekt mit Flüchtlingen in ven Mitglieder keine zuLebendiger Neckar Mannheim besteht. Mitsätzlichen Aufgaben mehr Am Sonntag, dem 19. Juni finden in telfristig wird für Seckenübernehmen. Wenn sich vielen Städten am Neckar zwischen heim von einer gemeingenügend Mitglieder für Mannheim und Eberbach wieder Aknützigen Vereinigung an diese neue Aufgabe begeitionen am Fluss statt. Unseren Beitrag ein Projekt mit Ausleihe stern, würde sich auch der stellen wir im Internet ab Anfang Juni und Reparatur, RadfahrADFC dieser Aktivität im vor. kurse sowie Ausflügen Interesse der Stadtgesellgedacht. schaft widmen. Bei Interesse bevor7. Radsalon Mannheim Solche Projekte helfen bei der Integrazugt online anmelden. Am Samstag, dem 25. Juni von 10 – 12 Uhr bietet sich auf den Kapuzinerplanken (O5) eine gute Gelegenheit, Die vierte Auflage des Bürgerstadtplans ist weitgehend ein gebrauchtes Rad zu erwerben verkauft. Für 2017 ist eine Neuauflage geplant. Der oder ein nicht mehr benötigtes Rad Freiwilligentag am Samstag, dem 17.9. wäre eine gute zu verkaufen. Lediglich bei erfolgGelegenheit für eine projektbezogene Mitarbeit an der tem Verkauf wird eine VerkäuferÜberarbeitung des Planes. Provision von EUR 2,00 fällig. Die Ermittlungsgruppe Fahrraddiebstahl Schon mal vormerken der Polizei Mannheim plant einen Besuch des Markts. Ab 12 Uhr steht die So, 4.9. umfangreiche Sammlung des ADFC Aktiventreffen Heidelberg für eine kostenlose FahrMO, 23.5., 27.6., 25.7. Sternfahrt nach Viernheimt radhelm-Beratung zur Verfügung. 18:30 Uhr Viernheim Der ADFC bietet lokale FahrradkarStammtisch Sa, 8.10, 13 Uhr ten sowie den Tourenführer „Rauf DO, 9.6, 14.7., 18 Uhr Nachhaltigkeitsfest Neckarau aufs Rad“ an. Verkehrsforum Do, 3.11., 19 Uhr, Trafohaus, Ab 15 Uhr findet die 9. Radparade Neckarau Multi-Media: Radtour in Namibia statt. (http://radparade.rad-im-quaMO, 18.7., 20 Uhr drat.de/)

Dein Radprojekt

Fahrradprojekt mit Flüchtlingen

Neuauflage Bürgerstadtplan

Termine

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club KV Mannheim Postfach 120 152 68052 Mannheim Tel. 0621-81099318 (p) Fax 0621-81099319 (p) mannheim@adfc-bw.de Internet-Homepage www.adfc-bw.de/mannheim ADFC Fördermitglieder BIOTOPIA Fahrradstation am HBf Heinrich-von-Stefan-Str. 2 Mo–Fr 9-13 Uhr und 14-18 Uhr, Sa 9-13 Uhr Fahrradladen Rund Ums Rad Wallstadt, Mosbacher Str. 21 Mo, Di, Do, Fr 10-13 + 15-18.30, Sa 9-13 Uhr Fahrrad Kästle Feudenheim, Ziethenstraße 29 Mo 14-20, Di-Fr 10-12 + 14-18 Uhr Sa nach Absprache Radsporthaus Altig Neckarstadt, Lenaustraße 14 & Uhlandstr. 12 Mo-Fr 9-13 + 14-18 Uhr, Sa 9-13 Uhr der radladen Neckarstadt, Lenaustraße 5 Mo-Fr 10-12.30 + 14.30-18.30 Uhr, Sa 10-13 Uhr Sprecher: Dr. Gerd Hüttmann Tel/Fax: siehe oben gerd.huettmann@adfc-bw.de Pressereferent: Roman Deuster Tel. (0621) 855965 Kassenwartin: Heidrun Schneiders Tel. (0621) 103958 Regelmäßige Treffen: Mannheimer Stammtisch Donnerstags, siehe Termine Restaurant Kurfürst am Markt R1, 15, 68161 Mannheim Tel. (0621) 26275 Radler-Treff Ludwigshafen am 1. Dienstag im Monat 19.00 Uhr, Gaststätte „Grün-Weiss“ Saarlandstr. 50, Ludwigshafen Aktiventreffen Mannheim Montags, siehe Termine 18.30 Uhr Bürgerhaus „Trafohaus“ Keplerstr. 22, Mannheim Verkehrsforum Neckarau Rheingoldstr. 47, Mannheim Spendenkonto: IBAN DE23 6705 0505 0038 4655 20 BIC MANSDE66XXX


Endlich mal rumstromern VCD-Geschäftsstelle im ZuM Zentrum für umweltbewusste Mobilität Kurfürsten-Anlage 62 69115 Heidelberg (0 62 21) 16 08 93 Mo, Mi, Fr: 10:00-13:30 Uhr, 14:30-18:00 Uhr, Do: bis 19:00 Uhr Sa: 10:00-13:30 Uhr Kontakt zum VCD-Regionalverband www.vcd.org/rhein-neckar rhein-neckar@vcd.org Bankverbindung Volksbank Kurpfalz H+G BANK eG IBAN DE66 6729 0100 0065 6890 06 BIC GENO DE 61 HD3 VCD-Bundesgeschäftsstelle Wallstraße 58, 10179 Berlin (030) 28 03 51 - 0, Fax: - 10 www.vcd.org mail@vcd.org Mitgliederservice (030) 28 03 51 - 75 Versicherungsfragen (030) 28 03 51 - 85 VCD-24h-Notrufnummer (0228) 9 65 42 30 Landesverband Ba-Wü www.vcd-bw.de info@vcd-bw.de Redaktion VCD Ingolf Hetzel (hz) (01 62) 49 432 63

– ein Fahrbericht

Sind Sie schon einmal mit einem Elektroauto gefahren? Nein? Dann sollten Sie das nachholen, bevor Sie sich ein neues Auto kaufen! Ich hatte mir einen halben Tag einen von mehreren Renault ZOE gemie-

tet, die Stadtmobil Rhein-Neckar gleich beim Schloss in Mannheim und in den Heidelberger Tiefgaragen Kraus und Poststraße stationiert hat. Zum Kleinwagentarif bekommen Sie ein gut ausgestattetes AutomatikFahrzeug, das Sie in den passenden

Parkhäusern immer wieder kostenlos auftanken können, in 2 Stunden ist ein leerer Akku wieder voll, bereit für die nächsten 100 Kilometer. Los geht´s: das Ladekabel steckt in der Wandbox und vorne am Auto,


wo sonst der Kühler-„Grill“ ist den Verbrennungsmotoren brauchen, um die ganze verschwendete Energie des Motors wegzulüften. Das Kabel kann einfach entfernt und in der Tasche im Kofferraum verstaut werden. Bei ersten Mal kann man sich von den einfachen Beschreibungen an der Box und im Auto-Handbuch im Handschuhfach helfen lassen. Per Knopfdruck wacht der Bordcomputer auf und schon kann die Schaltung in R gestellt werden, um rückwärts aus dem Parkplatz zu fahren. Aber bitte vorsichtig beschleunigen („Gas geben“ muss man ja nicht mehr), denn der Elektroantrieb zieht sehr sportlich an! Da kommen auch viel stärker motorisierte „Stinker“ nicht mit! Ich lasse das Radio aus, um die Ruhe zu genießen, lege aber einen quietschigen „Kavalierstart“ hin – so zügig geht das Auto nach vorne. Auf der Autobahn ist bei 96 km/h Schluss, für Bundesstraßen völlig ausreichend, bis ich merke, dass es am eingeschalteten Eco-Modus liegt, der die Reichweite für vorsichtige Fahrer

verlängert. Ohne „öko“ kommt man locker auf 130, mehr als die Autobahn Heidelberg-Mannheim erlaubt, und die Beschleunigung ist noch flotter. Ein Tempomat kann das Tempo halten, aber auch auf eine Höchstgeschwindigkeit, z. B. Tempo 50, eingestellt werden – Knöllchen ade. Richtig Spaß macht das Spiel mit der Automatik: auf D wird beim Zurollen auf eine rote Ampel Energie in den Akku zurückgespeist, wo sonst der Motorwiderstand das Auto abbremst. Der Bordcomputer zeigt an wie der Strom zurückfließt und von dem huiii-Sound zur Untermalung kann man süchtig werden. Bei freier Bahn oder leichtem Gefälle rollt das Auto bei N ewig weit und lautlos dahin. Komisch wie selten ein Motor bei vorausschauender Fahrweise gebraucht wird. Beim Möbelhaus, das öffentlich nur schlecht erreicht werden kann, sind die bestellten Kleinmöbel schnell abgeholt und verstaut. Der Zoe ist eben auch ein ganz normales Auto. Das Handy ist per Bluetooth schnell angeschlossen und schon kann frei

telefoniert oder die eigene Musik gehört werden. In Heidelberg wartet ein reservierter Parkplatz direkt an der Parkhausausfahrt auf den Stromer, und die Aufsicht schaltet die Ladebox frei. Nach einem Bummel durch die Hauptstraße geht es mit vollem Akku wieder zurück, nur die übliche Parkgebühr ist zu bezahlen. Der zuerst vorsichtige Blick auf die Restkilometer ist mit vollem Akku für die paar Kilometer nach Hause weg – jetzt bleibt der reine Genuss am lautlosen Fahren! Fazit: Die Zeit ist reif, der Einstieg ins E-Zeitalter ist einfach wie nie. Für die täglichen Touren ist ein Stromer ideal, meine 1. Wahl. „Schwimmen Sie gegen den Strom – mit Strom!“ Abspann: in der Stadt fahre ich weiter mit dem Rad, ohne Stau und Parkplatzsorgen und auf langen Strecken bleibt die Bahn mit Chauffeur der Favorit. IG

Straßen für Menschen

– Aktionstag am 25. Juni 2016 in Wiesloch Lebensqualität in der Stadt – der VCD macht sich für die Rückeroberung der Straße für Menschen stark. Die Verbindungsstrecke zwischen Stadtgalerie und Fußgängerzone in Wiesloch ist ein typisches Beispiel einer von Autos beherrschten Geschäftsstraße: Abgestellte Autos auf beiden Fahrbahnseiten und ungünstig abgestellte Fahrräder verengen den Gehweg. Alle Fraktionen des Gemeinderats und die

Verwaltung betonen seit Jahren den dringenden Handlungsbedarf. Die VCD-Ortsgruppe hat jetzt die Initiative ergriffen. Gemeinsam mit dem Stadtmarketing Wiesloch e.V. und der Stadtverwaltung wird dieser Abschnitt der Hauptstraße am 25. Juni für einen Tag umgestaltet. Einfache Mittel, wie durchgehende Begrünung, zusätzliche Fahrradständer und einzelne Bänke sollen zeigen, wie lebens-

wert diese Straße sein könnte. In den fließenden Verkehr werden wir dazu nicht eingreifen müssen. Infostände und andere Aktionen sollen zusätzliche Kunden und Passanten anlocken. Der VCD möchte mit dem Aktionstag den Anstoß geben zu einer öffentlichen Diskussion mit dem Ziel einer nachhaltigen Aufwertung dieses Straßenabschnitts.

Die Aktivenseite des VCD Berichte aus Ortsgruppen und Arbeitskreisen. Pressesprecher Felix Berschin Ortsgruppen Heidelberg Anabel Eichel (01 60) 6376428 Mannheim Wolfgang Preuß (06 21) 30 11 01 Mannheim-Neckarau www.neckarau21.de Markus Rebmann (06 21) 8 54 75 40 Wiesloch (move) move21.de Manfred Stindl (0 62 22) 5 13 65 Arbeitskreise AK Bahn Frank Mayer (0 62 21) 18 46 44 AK Rad Ingolf Hetzel (01 62) 49 432 63 AK Kinder im Verkehr Dieter Konrad (0 62 02) 2 59 12 VCD in der Metropolregion Neckar-Odenwald Kontakt über VCD LV Ludwigshafen-Vorderpfalz Klaus Ulshöfer (0 62 33) 5 36 29



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