Stadtflair Hamburg

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Heft 2 Sommer 2016 5,50 Euro

Mitten im Leben. Mitten in Hamburg.

NEU!

Mein Viertel und ich

Blankenese, St. Georg, Duvenstedt, Alsterdorf und Steilshoop

Krimistadt Hamburg

Die besten BĂźcher und wer dahintersteckt

Hausboote

Tolle Wohn-Konzepte, interessante Ideen

Hamburg ist tierisch schĂśn Mit Hund, mit Rad oder einfach so: das Sommerheft


10 JAHRE AUSZEIT VOM ALLTAG.

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Moin! Erinnerungen an die Studienzeit und die erste eigene Wohnung im Grindelviertel: auf einen Kaffee im „Leonar“

Liebe Leserinnen und Leser, als wir für diese Ausgabe den Schauspieler und Sänger Gustav Peter Wöhler im „Café Leonar“ trafen (ab Seite 18), wurde ich ganz wehmütig. Während mein Kollege Sascha­Leirich das Interview führte (ich war mehr so zum Haare-Glattstreichen fürs Foto dabei), dachte ich an meine­ ­Studienzeit, in der ich hier im Grindelviertel gewohnt hatte. Damals gab es nebenan noch den alten Kolonial­ warenhändler Meyer, das Thalia-Kino mit seiner Uralt­ bestuhlung in der Grindelallee, und das „Café Leonar“­ selbst war eine kleine Druckerei. Mein altes Viertel hat sich – wie überhaupt Hamburg in den letzten Jahrzehnten – ganz schön verändert. Ich freue mich deshalb immer, wenn die Beiträge und Fotos von „Mein Viertel und ich“ von Rike Schulz eintrudeln (ab Seite 10), weil ich jedes Mal Neues über Hamburg lerne. Auch diesmal gibt’s eine bunte­Hamburger Mischung von Blankenese bis Steilshoop. Ich wünsche Ihnen einen Sommer mit viel Sonne und noch mehr Vergnügen beim Lesen,

Titelfoto: Stephan Bestmann, Fotos: Stephan Bestmann, Tanja Leirich

Ihre

Sie haben Anregungen, Lob, Kritik? Besuchen Sie uns gern auf Facebook: www.facebook.com/Stadtflair

Tierisches Fotoshooting (v. l.): Ulrike Fischer, Art-Direktorin Tanja Leirich mit Tochter Stine, Timmie auf dem Arm von San Glaser, daneben Ehemann Arnd Geise. Unten noch ein Ehemann: Autor Sascha Leirich interviewte Gustav Peter Wöhler

Ulrike Fischer Chefredakteurin

Impressum Verlag: DUMONT Media GmbH, Griegstraße 75, 22763 Hamburg, 040/80 90 57-0, E-Mail: info@dumontmedia.de Kontakt: stadtflair@dumontmedia.de Geschäftsführung: Michaela Schirrmann Chefredaktion (v. i. S. d. P.): Ulrike Fischer (artyfishial.de) Artdirektion und Layout: Nina Carstens und Tanja Leirich (grafikdeerns.de) Redaktion: Ulrike Fischer Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe: Julika Cisek, Kristian Flohr, Claas Gefroi, Sascha Leirich, Angela Meyer-Barg, Rike Schulz Lektorat: Anke Taubitz Objektleitung: Michaela Schirrmann Koordination: Alexandra Jost, Linh Le Anzeigen: Hamburg First Medien & Marketing GmbH, Geschäftsführung Dr. Matthias Rahnfeld, kontakt@hamburg-first.de Herstellung: Stefan Fuhr Druck: Möller Druck&Verlag Die DUMONT Media GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Hamburger Morgenpost. Der Nachdruck dieser Ausgabe, auch auszugsweise, ist nicht gestattet. Dieses und weitere Produkte für Hamburg-Fans finden Sie auch unter mopo.de/shop STADTFLAIR I 3


34

Hausboot-Träume: tolle Ideen und Projekte

24

Hundestadt Hamburg: Besitzer und ihre Lieblinge und wo sie am liebsten Gassi gehen

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On Tour und im Interview: Gustav Peter Wöhler

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Zu alt fürs Festival? Niemals! Gute Tipps für laue Sommernächte


im Sommer 2016 Lebensgefühl Hamburg 06 Kurz und gut

Sachen, Tipps und Termine, die das Leben schöner machen

10 „Hier sind wir glücklich“

Teil 5 unserer Serie „Mein Viertel und ich“. Diesmal von Süllberg bis Steilshoop

24 Wahre Hundeliebe

Hamburger und ihre Hunde, und wo sie am liebsten Gassi gehen

32 Sechs Richtige für Tierfreunde

Tipps von Betreuung bis Futter

34 Hausboote in Hamburg

Es gibt sehr schöne, aber noch viel zu wenige davon. Ein Report über den Stand der Dinge

48 Denk ich an Hamburg ...

Wir trafen Hannelore Lay, Gründerin der Stiftung Kinderjahre

96 Bienen in der Stadt!

Wo es in Hamburg summt – und wie richtig guter Honig entsteht

Kunst, Kultur & Stil 18 Gustav Peter Wöhler

Das große Stadtflair-Interview mit dem Hamburger Sänger, Theater- und Filmschauspieler

42 Krimistadt Hamburg

Fünf Autoren über die kriminellen Seiten der Hansestadt

50 Montags im Museum

Drucken, Radieren oder Buchbin- derei – im Museum der Arbeit kann jeder mitmachen. Ein Besuch

56 Mein erstes Mal: Marathon

IT-Manager Michael Vay, 58, läuft seine ersten 42,195 Kilometer

92 Buchschätze für den Sommer

Von Bücherspürnasen unseres Vertrauens empfohlen

Entdecken & Genießen 60 Hamburg mit dem Rad

Sieben schöne Strecken

64 Draußen feiern

Da ist Musik und Freude drin: Sommer-Festivals auf einen Blick

68 Draußen schlemmen

Von Asia-Küche mit Ausblick bis Biergarten am Kanal

72 Na, dann Prost!

Diese Weinhändler haben ein Händchen für gute Tropfen

76 Erste Sahne: Eiscafés

Unsere liebsten Adressen

80 Frühstücken im Lokal

À la carte oder vom Buffet: Hier schmeckt’s richtig lecker!

84 Frühstücken zu Hause

Die besten Bio-Bäcker der Stadt warten schon auf Sie

86 Raus ins Grüne

Tolle Sommer-Ausflüge von Schweinesand bis Jesteburg

Immer im Heft 03 Editorial und Impressum 04 Inhalt 98 Vorschau

Die Titelthemen sind mit einem roten Punkt gekennzeichnet

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Tipps & Termine HALLO ALTONALE!

In der ersten Julihälfte ist es wieder so weit: Die „altonale 18“ lädt mit ihrem vielfältigen Sommerprogramm nach – genau! – Altona. Erstmals gibt es während der gesamten Dauer ein Festivalzentrum, in dem sich Künstler­ und Kunstliebhaber austauschen und ­zusammen feiern können. Die Eröffnung am 1. Juli feiern Besucher erstmalig gemeinsam mit dem internationalen Festival der ­Straßenkünste STAMP (1. bis 3. Juli). Wann? 1. bis 17. Juli. Info: www.altonale.de

5. Juni

Nichts wie hin: Der „Sommer in der HafenCity“ lädt zu kostenlosen Festen, Lesungen, Sport und Tanz unter freiem Himmel ein. Bis 28. August, Programm: www.hamburg.de/ sommer-in-der-hafencity/

KURZ UND

GUT. Es gibt sie, die vielen kleinen Dinge und Termine, die unseren ­Alltag lebenswerter machen. Hier kommen Tipps für Mai bis August

Die Privattheater tagen wieder I’ve got a massage for you

Sommer, Sonne und eine hawaiianische Mana Massage könnten uns jetzt so passen! Das eigens dafür kreierte Öl mit Minze, Limette und Vanille und die Kombination klassischer und energetischer Griffe sorgen für wahre Schwebezustände. Vom 1. Mai bis 31. Juli im Meridian SPA, Termine unter Tel. 65 89-0, www.meridianspa.de 6 I STADTFLAIR

Hamburg kritzelt Mit diesem großen Mal- und Mitmachbuch für HamburgFans von 4 bis 99 Jahren nähern wir uns der Hansestadt jetzt mit Stift, Pinsel, Klebstoff, Schere und allem, was wir noch so zu Hause finden. Fünf Illustratorinnen der Hamburger Gruppe „Die Krickelkrakels“ haben sich diese fantasievolle Reise ausgedacht. Ein schönes Buch zum ­Schenken – und Selberbehalten. Das große Kritzel-SchnipselMaggel-Ruffel-TüdelHamburg-Buch, Junius Verlag, 12 Euro

Hamburgs private Theater haben allen Grund zu feiern: Die Häuser sind gut besucht, das Programm vielfältig und modern. Zu den „Privattheatertagen“ vom 20. Juni bis 3. Juli sind wieder zwölf Produktionen aus ganz Deutschland eingeladen, um sich in den Kathegorien „Klassiker“, „Komödie“ und „Drama“ für den begehrten Monica Bleibtreu Preis zu bewerben. Zeit, Neues zu entdecken, zum Beispiel das Stück „Lieber schön“ (Foto), in dem es um falsche Schönheitsideale geht. www.privattheatertage.de


Lust auf ein kleines Livekonzert wie früher? Profis und ambitionierte Laien spielen regelmäßig Blues, Country und Jazz im „Music Club Live“ in der Fruchtallee Music Club Live, Fruchtallee 36 (Eimsbüttel), 20259 Hamburg, www.musicclublive.jimdo.com

Hamburgs erste Adresse für Genießer Mühlenkamp 14 · 22303 Hamburg Telefon 040.27 886 886 Telefax 040.27 886 887

info@weinlust.de www.weinlust.de AUF INS KAUFMANNSHAUS!

Fotos: Barbara Braun, altonale, PR

Das 1905 erbaute Kaufmannshaus zwischen Große Bleichen und Bleichenbrücke mit seiner schicken Ladenpassage hat einen neuen Mitbewohner: Das niederländische Jeanslabel DENHAM the Jeanmaker bietet lässige Metropolen-Outfits für Frauen und Männer. Bleichenbrücke 10/Große Bleichen 31, 20354 Hamburg, www.kaufmannshaus.com

BELLEVUE BRILLEN

Wenn Sie eine Brille suchen, die nicht jeder hat, eine, die dem neuesten Stand von Trend und Technik entspricht, sind Sie vermutlich bei „Bellevue“ richtig. Das soeben wiedereröffnete Brillen-Geschäft von Karin Stehr in der Innenstadt führt nicht nur exklusive große Marken, sondern auch kleine deutsche Label, wie zum Beispiel Coblens aus Koblenz mit schnittigem 80er-Jahre-Brillen (Foto). Bellevue Finest individual Eyewear, Bleichenbrücke 1–7, 20354 Hamburg, Tel. 97 07 19 87, www.bellevue-hamburg.de


Tipps & Termine

Voll Stulle! Während Burger- um Burgerladen eröffnet und Foodtrucks aller Art die Stadt bevölkern, baut Jule Bauer unermüdlich eine Stulle nach der anderen. Bis zu 500 Brote schmiert sie am Tag, alles bio, alles nach­ haltig, alles lecker. Die Idee dazu hatte sie vor fünf ­Jahren, heute beliefert sie Firmen, Events und Partys mit so eigenwilligen Kreationen wie „Sultan freut sich“ oder „Pierre Brie“. Darauf ein Schnittchen! Eidelstedter Weg 11, 20255 Hamburg, Tel. 60 81 45 10, www.stullenbauer.de

EIN BILD SAGT MEHR

Poststraße 25, 20354 Hamburg, Tel. 38 69 92 27, www.chichifan.com

Japanische Popkultur im MKG

Wussten Sie, dass das Museum für Kunst und Gewerbe (MKG) eine international einmalige Sammlung von Farbholzschnitten und Holzschnittbüchern japanischer Künstler besitzt? Was passiert, wenn diese historischen Werke auf zeitgenössische japanische Manga-Comics und Computerspiele treffen, können Sie vom 10. Juni bis 11. September entdecken. Mehr Info: www.mkg-hamburg.de 8 I STADTFLAIR

Fotos: Museum für Kunst und Gewerbe, Catrin-Anja Eichinger, fotolia, PR, Dölling und Galitz, Fotolia

Chi Chi Fan, so heißt nicht nur eine schicke hanseatische Taschen-Marke, sondern auch deren Erfinderin. Die Hamburgerin mit Hongkonger Wurzeln gründete ihr Label 2002, jetzt auch mit eigenem Laden in der Innenstadt.

Überm Sofa ist noch Platz, und Sie wissen partout nicht, was da hängen könnte? Dann schauen Sie sich doch mal beim Hamburger Online-Shop „Vinta Series“ um. Gründerin Sylvia Kretschmer bietet hier eigene Entwürfe an, die man je nach Farbe und Rahmenwunsch variieren kann. Nicht ganz günstig, aber wirklich sehr chic. www.vinta-series.com


Selbst die berühmte Psychoanalytikerin Margarete­ Mitscherlich (1917–2012) bekannte sich zu ihrer Schwäche für Cremes gegen Falten und hätte vermutlich die Serie „Cicé“ aus Hamburg getestet. Bei der Eingabe des Codes STADTFLAIR erhalten Sie auf Ihren Online-Einkauf 15 Prozent Rabatt. Gilt bis 30. Juni. Mehr Info: www.cice.de

Lernen von den Alten Wenn Architekten für sich bauen

Gucken Sie auch so gern, wie andere wohnen? Dieses Bedürfnis und noch viel mehr stillt das Buch „Der Architekt als Bauherr – Hamburger Baumeister und ihre Wohnhäuser“ auf über 400 Seiten. Dabei gewähren die Autoren nicht nur interessante Einblicke in die jeweiligen Häuser aus den letzten rund 100 Jahren, es wird auch ein Stück Hamburger Baugeschichte lebendig. Beruhigend: Auch bei den Profis lief nicht immer alles nach Plan. Gert Kähler und Hans Bunge (Hrsg.): Der Architekt als Bauherr, Dölling und Galitz Verlag, 49,90 Euro

Schön mit Rabatt Welcher Friseur in ihrer Nähe hat die besten Bewertungen? Wo ist das günstigste Nagelstudio? Ist ein guter Masseur in der Nähe? Mit dem Online-Portal „treatwell.de“ finden Sie passende Antworten – und können auch gleich online buchen. Ein Blick auf die Seite lohnt sich, weil vieles günstiger angeboten wird. Extra spendabel: Mit dem Rabattcode „Q8G7PY“ sparen Sie bei Ihrer nächsten Buchung 20 Euro (Mindestbestellwert 28 Euro, bis 30. Juni). www.treatwell.de

Was soll schon aus einem werden, wenn nicht nur die Eltern, sondern auch noch die Paten (Hella von Sinnen und Dirk Bach) Kabarettisten sind? Luke Mockridge hat mit seinen Auftritten 2013 immerhin schon den deutschen Comedy-Preis als Newcomer ­gewonnen. Wenn Sie wissen wollen, worüber die jungen ­Leute so lachen: „Luky Luke“ tritt am 29. Mai in der ­Barclyaycard Arena auf. www.luke-mockridge.de


Mein Viertel und ich

„Durch das Wasser und den Schiffsverkehr sind wir mit der ganzen Welt verbunden und haben das Gefühl, fast im Urlaub zu sein“

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„Hier sind wir glücklich“ Stadtflair-Serie, Teil 5: Kann man sich in Steilshoop ebenso wohlfühlen wie in Blankenese? Was braucht es, um in einem Viertel Wurzeln zu schlagen? Fragen, die man einem Soziologen stellen könnte. Oder den Menschen, die ihren Stadtteil lieben und mit einem gewissen Stolz sagen: Das ist meine Heimat Texte & Fotos: Julika Cisek und Rike Schulz

Karlheinz Hauser, 49, und Frau Margarete, 42, lieben das italienische Flair von Blankenese „Früher war es ein kleines Fischerdorf, heute leben hier Millionäre ebenso wie Handwerker“

Sein Blankenese spielt sich auf mehreren Ebenen ab: rustikaler Biergarten, schicker Festsaal, Zwei-Sterne-Restaurant. „Süllberg“-Chef Karlheinz Hauser muss die Haustür kaum verlassen, um die Menschen im Stadtteil zu treffen. Er lässt das gastronomische und damit auch gesellschaftliche Herz des Treppenviertels höherschlagen – an einem Ort mit großer Geschichte. Hier, 74 Meter über dem Meeresspiegel, wurden über Jahrhunderte Burgen gebaut und niedergerissen. Es wurde gebetet, gewütet, gekämpft. Auch Familie Hauser musste anfangs kämpfen: um das Vertrauen der Anwohner. „Der typische Blankeneser ist zunächst skeptisch und zurückhaltend. Wenn man ihn allerdings überzeugt hat, erweist er sich als treu, lustig und liebenswürdig“, sagt der Hausherr. Die feine Gesellschaft bedient er ebenso wie das Rentnerpaar, das nur auf einen Kaffee vorbeispaziert. Seit 2002 lebt das Ehepaar Hauser an der Elbe. „Wir kamen aus Berlin und verliebten uns in diese unschlagbare Lage. Allein der Blick aufs Wasser ist wie ein Kurzurlaub. Für mich hat Blankenes italienisches Flair“, schwärmt der 49-Jährige. Das Paar wohnt mit seinen Nachwuchs in der Nähe ihrer Arbeitsstätte. Nachts hört man die Dieselmotoren der Kutter knattern, ein meditatives Geräusch, wenn man sich daran gewöhnt hat. „Was mir gefällt: Man kann fast alles fußläufig erreichen, braucht nur selten das Auto. Für unsere drei Kinder gibt es die Schulen und die Kita in unmittelbarer Nähe. Sie wachsen behütet auf. Man kennt einander, grüßt sich auf der Straße, das hat was Heimeliges“, beschreibt Margarete Hauser das Lebensgefühl in Blankenese. Zur Diskussion, ob man im Viertel Flüchtlinge einquartieren sollte, haben die zwei eine klare Haltung: „Wir müssen uns wie andere Stadtteile beteiligen und helfen. Es ist doch Quatsch, zu denken, dass Blankenese den Reichen gehört. Früher war es ein Fischerdorf, heute leben hier Millionäre ebenso wie Handwerker.“ In ihrer Freizeit hält sich Familie Hauser bei Sonne gern am Strand auf. „Unsere Kleine kann im Sand buddeln, die beiden Größeren sind dort, um mit ihren Freunden zu feiern.“ Frau Hauser trifft man außerdem regelmäßig auf dem Blankeneser Markt. „Da kann man so nett einen Schnack halten“, so die 42-Jährige. | Essen und Trinken: „Süllberg“, Süllbergsterrasse 12, Tel. 866 25 20, www.karlheinzhauser.de; Geschenke: „Home and Kids“, Sülldorfer Kirchenweg 2, Tel. 86 62 72 09; Bücher: „Heymann“, Erik-Blumenfeld-Platz 27, Tel. 86 42 68 STADTFLAIR I 11


Mein Viertel und ich

Landwirt Maik, 47, und Reitlehrerin Bianca Blanck-Ebermann, 37, haben sich mit einem Pferdehof in Duvenstedt ihren Lebenstraum erfüllt

„Aus dem einstigen Kuhdorf meiner Kindheit ist ein Ausflugsziel mit ganz schön viel Remmidemmi geworden“ Aufwachsen in der Natur, draußen spielen und die Tiere direkt vor der Haus­tür – das ist der Herzenswunsch vieler Kinder. Für Maik Ebermann ist dieser Traum Realität gewesen. „Ich bin noch nie weg gewesen, bin hier geboren – damals war Duvenstedt ein echtes Kuhdorf. In den letzten zwan-

zig Jahren hat sich der Ort aber einwohnermäßig verdoppelt“, erzählt der 47-Jährige. Bauernhöfe wie früher gibt es kaum mehr, Landwirt Maik und seine Frau Bianca sind mit ihrem Reiterhof „Iden“ so etwas wie die letzten Mohikaner. Sie trotzen mit ihren 35 eigenen und 40 Pensions-Pferden sowie

der Hundeschar der zunehmenden Bebauung. Denn wo einst Weitblick war, stehen inzwischen etliche Wohnblocks. „Die Feldwege weichen asphaltierten Straßen, fürs Ausreiten wird das zum Problem“, so Bianca. Ihren Mann stört es zudem, dass man sich von der Nachbarschaft beobachtet fühlt. „Man will doch mal den Grill rausholen, ohne dass einem alle direkt auf die Wurst gucken.“ Am Wochenende ist Remmidemmi angesagt. Rund um den Verkehrskreisel, der das Zentrum des Stadtteils markiert, finden viele Veranstaltungen statt. Maik Ebermann: „Es gibt das White Dinner, die Oldtimer-Events oder das Harley-Treffen ...“ Duvenstedt ist ein Ausflugsziel, bietet aber auch den Anwohnern eine gute Auswahl an Freizeitaktivitäten. Bianca: „Es gibt das Plattdütsche Theater zum Mitspielen, Flohmärkte oder die Freiwillige Feuerwehr.“ Obwohl die Möglichkeiten sich einzubringen und auszutoben für Erwachsene und Kinder bestens sind, mangelt es laut dem Reiterhof-Paar an Angeboten für die Teenies. Maik: „In meiner Jugend gab es noch einen gut geführten Treff, in dem wir Billard und

„Letztlich leben wir hier gern, weil es eine super Infrastruktur und noch viel unberührte Natur im Umfeld gibt“ Tischtennis spielten.“ Auch seine ersten Tanzabende erlebte er hier. Trotz aller Kritik an weiteren, noch engeren Besiedelungsplänen und abnehmendem Freiheitsgefühl sind die zwei glücklich in Duvenstedt. „Letztlich leben wir hier gern, weil es einen hohen Wohlfühlfaktor, eine super Infrastruktur und noch viel unberührte Natur im Umfeld gibt.“ | Essen: „Rio Grande“, Duvenstedter Damm 72, Tel. 64 41 93 00; Baden: Sommerbad Duvenstedt, Puckaffer Weg 3, Tel. 607 02 88; Reiten: Im Ellernbusch 7, Tel. 605 49 48, www.hof-iden.de 12 I STADTFLAIR


Stadtführer Bernhard Lang, 55, kaufte sich eine Eigentumswohnung in Steilshoop

„Die Lebensqualität ist enorm hoch: Ich habe viele wunderbare Nachbarn und schätze die besondere Art der 70er-Jahre-Architektur“ Hochhausschluchten, Anonymität, Kri­minalität – das sind die Vorurteile vieler Hamburger, wenn sie den Namen des Stadtteils im Nordosten Hamburgs hören. Bernhard Lang, der früher in Winterhude wohnte, überzeugte sich vom Gegenteil. „Ich dachte, wenn es da so schrecklich sein soll, muss ich

„Mir tut es in der Seele weh, wenn Menschen, die nie hier waren, ein schlechtes Urteil fällen“ mir das angucken. Ich war neugierig“, erzählt der 55-Jährige, der mit Stadtführungen sein Geld verdient. Was er in „Steilo“, wie Anwohner ihr Viertel liebevoll nennen, vorfand, ließ sein Herz höher schlagen. „Von wegen

hässlich! Wir haben 22 herrliche Innenhöfe, so groß wie der Innocentiapark.“ Als ihm eine Eigentumswohnung in einem der Blockbauten angeboten wurde, gab es für Bernhard kein Halten mehr. „Ich habe Anker geworfen und will nie wieder weg! Hier in Steilshoop gibt es eine interessante Architektur“, sagt Lang. „Es sollte in den 70er-Jahren der Gegenentwurf zum HochhausGhetto werden: ein gemeinschaftlicher Lebensraum mit viel Grün.“ Okay, später kamen dann auch noch ein paar Plattenbauten dazu, die alles überragten ... Aber wenn man Bernhard Lang fragt, ist das Projekt trotzdem gelungen. „Viele wohnen hier seit Anbeginn – das ist der Adel von Steilshoop.“ Seine Nachbarn kommen aus aller Welt. In den Friedensandachten feiern Muslime, Katholiken, Protestanten zusammen. Auch Silvester trifft man sich im Treppenhaus zur Party und im

Sommer wird auf den Rasenflächen zusammen gegrillt. „Wir sind kein sozialer Brennpunkt“, sagt der Gründer der Facebook-Seite des Viertels. „Hier wird den Leuten in diversen Einrichtungen und Initiativen geholfen.“ Aber Steilshoop wird nie wirklich hip werden, oder? Lang lacht kurz auf: „Bestimmt nicht. Und das ist auch gut so.“ | Stadtteiltreff: „Agdaz“, Fehlinghöhe 16, Tel. 630 10 28; Sportvereinshaus: „Treff 44“, Erich-Ziegel-Ring 44, Tel. 63 64 64 96

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Mein Viertel und ich

„In St. Georg ist die ganze Welt in all ihrer Schönheit und mit all ihren Problemen an einem Ort komprimiert“ 14 I STADTFLAIR


Gianna Possehl, 47, zog vor 22 Jahren der Arbeit wegen nach St. Georg – heute ist das Viertel am Hauptbahnhof Heimat für die ganze Familie

DER NEUE JAGUAR F-PACE

DURCH UND DURCH EIN JAGUAR.

„Wir residieren in Alsternähe und am der Nabel der Welt: Man kann jederzeit auf Reisen gehen. Ein eigenes Auto ist aufgrund der zentralen Lage so überflüssig wie eine Sandkiste in der Sahara“ Was darf’s denn heute sein? Türkisches, griechisches oder vielleicht afrikanisches Essen? Gianna Possehl hat quasi rund um die Uhr die freie Wahl. Sie lebt in St. Georg, wo sich eine Vielzahl von Kulturen die Hände reicht: „In fünf Minuten bin ich beim Thailänder oder Inder und bekomme alle Zutaten für ein exotisches Essen inklusive nettem Plausch.“ In St. Georg treffen nicht nur Kulturen, sondern auch soziale Schichten aufeinander. „Hier ist die Welt in ihrer Vielfalt zu Hause. Meine Kinder sehen täglich, dass es reiche Menschen gibt, die mit Chauffeur vorm Hotel ,Atlantic‘ vorfahren, und dass es Menschen ohne ­Zuhause gibt.“ Gianna Possehl wohnt mit drei Söhnen, ihrem Ehemann sowie einem Au-pair-Jungen wenige Schritte von der Alster entfernt. Hier ist es schön, doch der Hauptbahnhof mit seinen Junkies ist nicht weit entfernt. „Ich möchte nicht, dass meine Kinder in einer Blase aufwachsen, die nichts mit der Realität zu tun hat. Dass es Prostituierte gibt, wissen meine Kids ebenso, wie sie sehen, was Alkohol und Drogen mit Menschen machen. Für sie sind homosexuelle Paare und ein Multikulti-Freundeskreis ganz normal.“ Drei betreute Spielplätze bieten ausreichend Programm für die Kinder, gute Kitas und eine tolle Grundschule machen die Förderung der Kinder perfekt. Gianna Possehl: „Das Engagement für Kinder ist großartig. Für den Mix aus verschiedenen Kulturen müsste ich an einer internationalen Schule viel Geld bezahlen.“ Klingt gut. Was läuft denn eher mäßig? „Wir haben ein Müllproblem. Die Mülltonnen können in vielen Häusern aufgrund ihrer einstigen Bauweise nicht gelagert werden. Wir kriegen diese rosafarbenen Müll­ säcke, die an die Straße gestellt werden. Hübsch sieht das nicht aus.“ Das Haus, in dem die Possehls leben, wurde 1860 gebaut. „Früher wohnten in dieser Gegend Schweinehirten und Grützmacher. Der Galgen stand hier, es gab das Siechenhaus und den Pestfriedhof“, so die 47-Jährige. Heute laden neben dem Schauspielhaus vor allem ­schicke Cafés rund um die Lange Reihe ein. Und im Sommer kann man auf der Alster im Segel- oder Tretboot auf Entspannungskurs gehen. | Friseur: „Moij“, Alstertwiete 1, Tel. 24 87 48 78; Essen: „COX“, Lange Reihe 68, Tel. 24 94 22; Bücher: „Dr. Wohlers“, Lange Reihe 8, Tel. 24 77 15, Gianna Possehls Coaching-Agentur: www.medicalbusinesslounge.de

SCHON AB 42.390,– € Inspiriert von der Konzeptstudie C-X17, verkörpert der neue F-PACE die Jaguar DNA in Reinkultur: legendäre Performance, atemberaubendes Handling und einzigartigen Komfort. Zudem verbindet er Funktionalität mit maximalem Fahrspaß und beeindruckender Effizienz.

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Mehr Informationen und Bedingungen zu Jaguar Care unter: jaguar.de/JaguarCare

Kraftstoffverbrauch in l/100 km: 12,2–5,7 (innerorts); 7,1–4,5 (außerorts); 8,9–4,9 (komb.); CO2-Emissionen in g/km: 209–129; CO2-Effizienzklasse: E–A; RL 80/1268/EWG. Abbildung zeigt Sonderausstattung.


Mein Viertel und ich

„Durch das Wasser und den Schiffsverkehr sind wir mit der ganzen Welt verbunden und haben das Gefühl, stets im Urlaub zu sein“

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Britta Mirbach, 59, und ihr Ehemann Claus, 79, haben Alsterdorf für sich neu entdeckt

„Als unsere vier Kinder groß waren, wurde auch das Haus zu groß – da kam das Angebot einer Freundin sehr gelegen“ Zurück zu den Wurzeln. Oder wie Claus Mirbach es formuliert: „Ich fühle mich sehr angekommen in dieser Wohnung, in der früher eine Freundin von uns gelebt hat.“ Mit seiner Frau Britta Mirbach zog der gebürtige Hamburger zurück auf bekanntes Terrain: Nach Alsterdorf, wo er in der Nachkriegszeit als Butscher in den Ruinen und Trümmern seinen Abenteuerspielplatz hatte. Seitdem hat sich vieles verändert. „Die Bebauung ist komprimierter, es gibt neben den großen Verkehrsachsen mehr Seitenstraßen. Es ist eben urbaner geworden“, so der Oldtimer-Händler. Seine Frau fügt hinzu: „Aber wir haben trotzdem viele Bäume, Parks, Kleingarten­ vereine sowie den A ­ lsterlauf. Tolle Möglichkeiten für Spazier-

„Im 19. Jahrhundert war das hier ein Dorf mit nur 150 Einwohnern – auch heute ticken die Uhren noch etwas langsamer“ gänge, die symbolisch dafür stehen könnten, wie man hier mit seiner Zeit umgeht. In Alsterdorf ticken die Uhren gemächlicher als beispielsweise in Eimsbüttel oder der Schanze. Es ist weniger hektisch und man wird auf der Straße nicht zur Seite gedrängelt, nur weil man weniger flott zu Fuß ist.“ Der Bäcker kennt die Namen der Stammkunden, die Menschen seien ausgesprochen höflich und bodenständig, berichtet das Paar. „Einen Designer-Kinder­wagen braucht hier niemand!“, sagt Britta lachend. Und das, obwohl in jüngster Zeit mehr Familien mit Kindern nachrücken. „Der Anwohner-Mix ist auf eine gesunde Weise gewachsen. Neben den Villen stehen jetzt SagaWohnungen. Gut so!“ Ebenfalls wunderbar finden die zwei die Nähe zum Flughafen. Denn trotz der Frage, wo man sich zur Ruhe setzen will, sind sie beruflich weiterhin auf dem Sprung – irgendwo wartet sicher noch ein altes Traum­auto, das entdeckt und gekauft werden will. | Café: „Braband Bistro & Wein“, Alsterdorfer Damm 18, Tel. 38 67 71 61; Koreanisch essen: „FuLu“, Alsterdorfer Straße 262, Tel. 84 60 07 66


Hamburger Stars

Der bescheidene Tausendsassa Sein markantes Gesicht kennt jeder, seine Wandlungsfähigkeit ist enorm. Dennoch genießt Gustav Peter Wöhler nicht den Status eines Stars – darüber ist er froh. Wir trafen den Schauspieler und Sänger im „Café Leonar“ am Grindelhof Interview: Sascha Leirich|Fotos: Stephan Bestmann

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Sympathisch, freundlich, in sich ruhend: Im „Café Leonar“ verabredet sich Gustav Peter Wöhler auch gern mit Freunden


STADTFLAIR I 19


Hamburger Stars

Stadtflair: Herr Wöhler, Ihre Schauspiel­ karriere begann 1981 in Bochum. Aber bereits ein Jahr später wechselten Sie ans Deutsche Schauspielhaus Hamburg, an dem Sie 14 Jahre unter der Regisseuren Zadek, Minks, Gotscheff und Castorf gearbeitet haben. Woran er­ innern Sie sich besonders gern zurück? Gustav Peter Wöhler: Die schönste Zeit,

die mich am meisten geprägt hat, war unter Peter Zadek – obwohl es die kür­ zeste war. Zadek war damals mein Hero,

er war der Regisseur, der mich am meis­ ten interessiert hat. Als er mich in sein Ensemble geholt hat – das war einer die­ ser Momente, die man sich im Leben als Schauspieler wünscht. War die Arbeit mit Zadek so, wie Sie sich das vorgestellt haben?

Ganz anders! Die Arbeit war viel frei­ er, hatte eher etwas von einem großen Spielplatz, von einem „Miteinander ausprobieren“. Er hat uns machen lassen – und das Ganze am Ende zu­

„Ich lasse mich gern führen und verbessern“ sammengefügt. Wenn man das nicht gewohnt war, konnte es teilweise auch nerven, wenn man keine Anweisungen bekam. Aber drei Wochen vor der Pre­ miere ging es los: „Pass mal auf, mach mal dieses und jenes ... geh mal so und so ...“ Und weil ich mich mit meiner Rolle bis dahin so intensiv auseinan­ dergesetzt hatte, wurde mir klar, dass ich mit den Anweisungen viel besser umgehen konnte. Mit welchen Regisseuren arbeiten Sie heute gern?

Ich arbeite am liebsten mit Regisseu­

ren, die etwas zu sagen haben. Die ihre Idee vermitteln können. Es gibt so viele Regisseure, die lassen machen – und zwar im falschen, nicht Zadek’schen Sinne. Regieführen heißt für mich, zu­ sammen mit dem Schauspieler eine Fi­ gur zu erarbeiten, einen theatralischen Kosmos aufzubauen. Ich lasse mich gern führen und verbessern. Wichtig ist die gemeinsame Basis. Als Filmschauspieler haben Sie in Hamburger Kultfilmen wie „Absolute Giganten“ oder „Soul Kitchen“ mitgewirkt – aber auch in Klamauk­ filmen wie „7 Zwerge“. Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Rollen aus?

Geld! Nein, Quatsch. Bei „Absolute Giganten“ war das Drehbuch sensati­ onell, da wollte ich unbedingt mitma­ chen. Bei „Soul Kitchen“ lag es an Fatih Akin und weil mein Mann Albert und ich in einer kurzen Szene zusammen­ spielen durften. Beim Zwergen-Film musste ich lange überlegen, wirklich lange. Letztlich wollte ich es einfach ausprobieren, denn so einen Film hat­ te ich bislang noch nicht gemacht. Und als ich dann die Gage erfuhr, dachte ich erst: Den Quatsch kann ich für das Geld gut ertragen. Aber dann hat es ehrlich Spaß gemacht. Ihre zweite große Leidenschaft ist das Singen. Ihre CD „Shake A Little“ ist seit März im Handel, derzeit touren Sie mit Ihrer Band durch Deutschland. Wo ist das Lampenfieber größer: als Schauspieler oder als Sänger?

Darüber habe ich noch gar nicht nach­ gedacht ... Vor Premieren ist das Lam­ penfieber gleich groß. Beim Theater ist es vor jedem Auftritt identisch, vor einem Konzert etwas geringer und ab­ hängig davon, ob wir an einem bekann­ ten Ort spielen. Aber es ist immer da! Gespräch unter Männern: Gustav Peter Wöhler wäre gern so schlank wie Autor Sascha Leirich, dieser hätte lieber das Talent des singenden Schauspielers

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Mit Ihrer Band interpretieren Sie Songs von berühmten Musikern. Welches Ihrer Idole würden Sie gerne treffen?

Joni Mitchell. Ihre Musik hat mich als junger Mann direkt ins Mark getroffen. Ich habe sofort gespürt, dass mir ihre Form von Musik sehr nahe ist. Ihre Platte „Blue“ – das ist schon herzzer­

Fotos: Stephan Bestmann, Charlie Spieker (3)

G

ustav Peter Wöhler ist ein Multitalent. Den künstlerischen Spa­ gat zwischen Film­ schauspieler, The­ atermime, Sänger und prägnanter Stimme bei Hörspielen und Lesungen schafft er spielend, sei­ ne Bühnenpräsenz ist immer intensiv und energiegeladen. Und sein Blick – dieser Blick! Schelmisch, verschmitzt, gleichsam offen und fragend, aber im­ mer leicht melancholisch. Die Karriere des Theaterschauspielers nahm in den 1980er-Jahren am Hamburger Schau­ spielhaus richtig Fahrt auf. Heute ist er auch im Fernsehen omnipräsent und hat sich zudem als Sänger etabliert. Derzeit ist der 59-jährige Wahlham­ burger mit Band auf Tour durch das gesamte Bundesgebiet. Wir treffen auf einen offenen und angenehm uneitlen Menschen.


Erst kommt der Ton, dann der Körper, schließlich rockt die ganze Seele. Gustav Peter Wöhlers Spielfreude ist auch mit fast 60 ungebrochen

reißende Musik. Wen ich auch gern treffen würde, ist Elton John. „Your Song“ ist so etwas wie mein Lebens­ lied. Ich war 14 oder 15 Jahre alt und merkte, dass ich schwul bin. Damals wusste aber noch keiner, dass Elton John schwul ist. Dennoch habe ich habe beim Hören dieser Platte gespürt: Der versteht mich, der drückt etwas aus, das ich persönlich auch kenne. Nach welchen Kriterien wählen Sie die Lieder aus? Geben Sie als Frontmann den Takt vor?

Da muss ich jetzt erst mal etwas klar­ stellen: Ich bin nicht der Chef des Ganzen. Und ich suche auch nicht die Songs alleine aus, das ist bei uns eine sehr demokratische Entscheidung. Wir heißen „Gustav Peter Wöhler

„,Your Song’ von Elton John ist so etwas wie mein Lebenslied “ Band“, weil die Leute mich als Schau­ spieler kennen und ich der Sänger und Entertainer bin. Für die Songauswahl machen wir ein Brainstorming, wo jeder Songvorschläge macht – das sind anfangs über 80! Dann wird aus­ gesiebt, geprobt, arrangiert. Und am Schluss bleiben 20 Songs übrig. Das ist

eine sehr angenehme Art zu arbeiten. Wir haben zudem das große Glück, dass Kai, Mirko, Olaf und ich auch menschlich sehr gut miteinander har­ monieren.

Und das sage ich nicht, weil er dieses Jahr gestorben ist.

Sind Sie als Sänger auf der Bühne auch immer Schauspieler?

Als ich mit neun Jahren zum ersten Mal mit meiner Schulklasse nach Hamburg kam, habe ich auf den Hafen geblickt und gewusst: Hier werde ich eines Ta­ ges leben! Ich habe das gespürt. Als ich dann als Schauspielschüler zu einem Vorsprechen nach Hamburg fuhr, habe ich die ganze Zeit gedacht: Bitte, lieber Gott, lass mich hier ein Engagement kriegen, denn dies ist die Stadt, in der ich leben will. Es hat geklappt – und das war ein riesiges Geschenk. Ich genie­ ße das bis heute! Ohne meinen Mann wäre ich auch nie auf die Idee gekom­ men, einen engen Kontakt zu Berlin aufzunehmen.

Ja! Allerdings entwickelt sich das erst zum Schauspiel. Am Anfang ist der Ton da, der in mir etwas wachruft. Das geht dann in den Körper. Und vom Körper in die Seele. Und die Seele und der Körper fangen gemeinsam an zu spielen. Gibt es einen Song auf der aktuellen Tour, den Sie in Ihrer Interpretation besser finden als das Original?

Wir versuchen nie, besser zu sein! Wir versuchen, anders zu sein. Du kannst ein Original nicht verbessern, nur va­ riieren. Wir sind keine Coverband, die Songs nachspielt. Wir nehmen die Stücke und verändern sie. Daraus ent­ stehen teilweise sehr interessante Versi­ onen. Auf den Konzerten gibt es Leute, die springen auf und schreien „Bravo“ bei unserer Interpretation von „Bridge Over Troubled Water“. Das ist deshalb nicht besser – es ist anders! Welches Konzert hat Sie nachhaltig beeindruckt?

Das nachhaltigste war David Bowie 1978 in der Philipshalle Düsseldorf.

Hamburg hat Ihre Schauspielkarriere entscheidend geprägt. Inwiefern hat Hamburg Sie persönlich geprägt?

Sie leben mit Ihrem Ehemann Albert Wiederspiel (Leiter von Filmfest ­Hamburg, Anm. d. Red.) abwechselnd in Hamburg und Berlin. In welcher Stadt lebt es sich als Schwuler besser?

In beiden Städten gleich. Wir sind al­ lerdings auch keine Szenegänger. Gibt es Plätze in Hamburg, wo Sie Ihre Texte lernen?

Ich lerne meine Texte nicht gern in der Öffentlichkeit. Ab und zu im Zug – aber auch nur, wenn ich allein im Abteil bin. STADTFLAIR I 21


Hamburger Stars

Empathie und Einsatz: Als Comedian Dirk Bach fünf Tage vor der Premiere von „Der kleine König Dezember“ verstarb, übernahm Gustav Peter Wöhler kurzerhand seinen Part

Welche Orte in Hamburg machen Sie froh?

Der Alsteranleger Uhlenhorster Fähr­ haus! Als wir im Juni 1982 von Bo­ chum nach Hamburg kamen, war dies der erste Ort, den meine Kollegin Bri­ gitte Janner und ich besucht haben. Und es macht mich immer froh, wenn ich ins Schauspielhaus komme. Ob als Zuschauer oder um meine Kollegen zu besuchen, zum Beispiel die in der Maske. Ich bin ein großer Fan der Da­ men und Herren von der Maske! Auch wenn ich gar nicht geschminkt wur­ de, habe ich mich oft dort aufgehalten. Dort gibt’s den besten Tratsch ... Sie sind äußerst vielseitig und wand­ lungsfähig. Ist das Fluch oder Segen?

Glück! Vielseitigkeit ist etwas Herrli­ ches. Wenn ich mich zwischen Gesang und Schauspiel entscheiden müsste, würde ich sagen: „Leck mich!“ Gab es Momente in Ihrer Karriere, an denen Sie sich nach einem ­bürgerlichen Leben gesehnt haben?

Ich habe oft mit meinem Beruf g­e­­ha­dert und gedacht „Ich höre auf“. Ich werde dieses Jahr 60, und die Zipperlein fangen an. Man überlegt als Selbststän­ diger schon, wie es weitergeht, wann das nächste Geld kommt und so weiter. 22 I STADTFLAIR

Aber gleichzeitig ist es auch ein Ge­ schenk, ein Luxus, diesen Beruf aus­ zuüben. Gibt es etwas, das Sie sich zu Ihrem runden Geburtstag wünschen?

Ich wünsche mir mehr Mut bei den Verantwortlichen für Film und Fern­

„In der Maske gibt’s den besten Tratsch!“ sehen, anders zu besetzen. Ich sehe viele Kollegen, die ich großartig finde, die aber nicht weiterkommen, weil sie nicht in ein bestimmtes Schema passen. In den aktuellen Produktionen werden leider oftmals die gleichen Schauspieler besetzt, so „Rat Pack“-mäßig. Jeder kennt Ihr markantes Gesicht, nicht jeder kennt Ihren Namen. Wünschen Sie sich insgeheim noch mehr Popularität?

Nein, ich will auch weiterhin Bus fah­ ren können. Ich habe einige berühm­ te Kollegen, mit denen kannst du aber nicht überall hingehen. Eitel bin ich nur bei meinem Äußeren. Aber ich krieg’s nicht hin. Ich würde gern schlank sein, denn ich bin ein absolutes Fashion Victim. Mein Traum wäre ein vollstän­

diges Outfit von Yamamoto – das wäre das Größte, aber es passt ja nichts ... Zum Abschluss noch einige Entwederoder-Fragen: CDs oder Vinyl?

CDs, weil ich lediglich einen CD-Play­ er besitze. Rolling Stones oder Beatles?

Beatles! Peter Zadek oder Fatih Akin?

Fiese Frage! Zadek – wenn er noch leben würde. |

Geschüttelt, nicht gerührt! Der Titel der aktuellen CD „Shake A Little“ (am 11. März bei Trocadero erschienen) ist durchaus als Aufforderung zu verstehen: Die Gustav Peter Wöhler Band möchte ihr Publikum einladen, buchstäblich den Alltag abzuschütteln, eine gute Zeit zu haben, mitzuwippen und sich zu bewegen, wenn es zwischen den Balladen auch mal rockiger zugeht. Auf dem Album und den Konzerten gibt’s u. a. Klassiker von den Rolling Stones, Sting, Nena und Simon & Garfunkel zu hören. Tourdaten und Infos: www.gustavpeterwoehler.de

Foto: Derdehmel

Ich muss die Texte laut sprechen, und das mache ich am liebsten zu Hause.


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Hamburg mit Hund

Wahre Hundeliebe 104 Hundewiesen, rund 50 000 registrierte Hunde, beträchtliche Steuereinnahmen und jede Menge Läden für das Wohl­be­ finden der Vierbeiner. Könnte sein, dass es irgendwann „Hundestadt Hamburg“ heißt. Wir wollten wissen, wie und wo sich Besitzer und ihre Lieblinge in der Stadt am wohlsten fühlen Fotos: Stephan Bestmann|Text: Ulrike Fischer

„Hamburg ohne Hund? Können wir uns nicht vorstellen. Und schon gar nicht ohne Timmie!“

Jazzsängerin San Glaser und Bassist und Ehemann Arnd Geise mit Timmie im Stadtpark „Wir haben unseren Rauhaardackel Timmie auf einer Website für TierVermittlung entdeckt, es war Liebe auf den ersten Blick! Mit ihm im Sommer durch den Stadtpark zu spazieren, das ist einfach herrlich. Am liebsten die große Runde, und wenn Timmie sich dann ausgetobt hat, gönnen wir uns einen Kaffee im ,Lesecafé am Rosengarten‘.“ Konzerte und Info über San Glaser und Band: www.sanglaser.com

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Hamburg mit Hund

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„Ob an der Elbe oder im Wald – Hamburg bietet unzählige Möglich­keiten, mit Hund unterwegs zu sein“

Carsten und Lena mit Boom an der Elbe – das Wetter: hanseatisch frisch „Man geht deutlich mehr spazieren mit Hund“, antwortet Rechtsanwalt Carsten Grau auf die Frage, was sich denn am meisten verändert mit dem Besitz eines Hundes, und lacht. Boom ist ein Rhodesian Ridgeback, die einzige anerkannte Hunderasse aus Südafrika. Ridgebacks gelten als verschmust und loyal, aber nicht abhängig oder unterwürfig. Lena: „Außerdem bellt Boom nur, wenn er wirklich Grund dazu hat.“ – Wuff!

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„Mit Konrad draußen zu sein, ist immer ein Erlebnis. Und im Niendorfer Gehege ist Platz für alle“

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Hamburg mit Hund

Sonja Conrad mit Konrad im Niendorfer Gehege „Ich arbeite als Teamassistentin bei ,Hinz&Kunzt‘, da kriegt man eine Menge mit. Und ich erlebe auch, wie wichtig ein Hund für den jeweiligen Besitzer sein kann: Manchmal muss er Freunde und Familie gleicher­ maßen ersetzen. Konrad ist jetzt vier Jahre alt, wir sind ein buchstäblich gut eingespieltes Team. Und wenn wir im Niendorfer Gehege oder an der Elbe unterwegs sind, kann ich alles um mich herum vergessen.“

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Hamburg mit Hund

„An der Alster gibt es eigentlich immer was zu gucken: Besonders beim ,Cliff‘ trifft man nette Menschen mit Hund“

Holger Riemenschneider mit Fay an der Alster „Ob Stöckchen oder Bälle werfen, Fay ist total verspielt und kann beim Toben nie genug kriegen. Das hält mich fit. Am liebsten bin ich mit ihr an der Alster, weil da viele nette andere Hunde rumlaufen – und zu gucken gibt’s natürlich auch immer was. Derzeit arbeite ich allerdings in München und sehe meinen Hund nur am Wochenende. Wir führen quasi eine Fernbeziehung – schnüff!“

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Martina Julius-Warning mit Cleo im Stadtpark

„Wenn Cleo Wasser sieht, ist sie nicht zu halten – das ist typisch Labrador! Unsere PR-Agentur ist gleich um die Ecke und natürlich kommt Cleo meistens mit ins Büro. Mittags eine Runde im Stadtpark zu drehen, tut nicht nur dem Hund gut – wenn bei uns mal wieder alles auf einmal kommt, ist eine Entspannungsrunde genau das Richtige. Ich schalte dann total ab, und daraus entstehen häufig neue Ideen. Cleo ist einfach gut für meine Seele!“

„Ich weiß ja, das Hunde nicht in den Stadtparksee sollen – aber erklären Sie das mal einem Labrador!“

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Sechs Richtige

Gutes für Hund & Co. Gutes Futter, kompetente Betreuung, Menschen, die sich auskennen, und ein Verein, der sich seit 1841 für das Wohl aller Tiere in Hamburg einsetzt. Voilà, hier kommen unsere sechs Richtigen für Tierliebhaber Text: Ulrike Fischer

Sehen wir uns in der „Tierbar“?

Vom Piepmatz bis zum Hund: Hier trifft man sich zum Einkaufen und Fachsimpeln Nein, es ist keine hippe Szenekneipe, die Bier im Napf serviert. Aber Britta Karsch und Birgit Rogge bieten in ihrem Ladengeschäft alles, was das Tierherz höherschlagen lässt. Eine große Auswahl an Hundefutter (auch Bioprodukte), jede Menge Nahrung für Katzen und Kleintiere, dazu Spielkram und Pflegesachen, die der Hund und anderes Großstadtgetier von Welt heute brauchen. Die Einrichtung ist gemütlich bis vollgestopft – die Preise fair. Aber vor allem die freundliche und kompetente Beratung der Inhaberinnen und ihrer Mitarbeiter machen dieses Geschäft zu einem echten Lieblingsladen! |

Sie möchten einen Hund haben?

Dann besuchen Sie doch mal die Website des Hamburger Tierschutz­ vereins e. V. in der Süderstraße. Oder besser: Sie fahren einfach hin! Seit vielen Jahren setzen sich die Mitglieder des Hamburger Tierschutzvereins für Tiere in Hamburg ein. 1841 gründete die 20-jährige Amanda Odermann den Verein, weil sie den Anblick halb verhungerter Hunde auf den Straßen nicht mehr ertrug. Heute nimmt das Tierheim in der Süderstraße bis zu 10 000 Tiere pro Jahr auf. Es gibt eine Tierarztpraxis, eine Hundeschule, die Tiervermittlung (nicht nur für Hunde) und das Seniorenheim für die Älteren. Wir sagen: Wow! | Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V. Süderstraße 399, 20537 Hamburg, Tel. 211 10 60, www.hamburger-tierschutzverein.de 32 I STADTFLAIR

Fotos: privat, Tierheim Süderstraße, Ulrike Fischer

Tierisch gut: Eli Beutelspacher mit Chefin Britta Karsch von der „Tierbar“

Tierbar Eppendorfer Weg 175, 20253 Hamburg, Tel. 491 57 11, www.tierbar.de


Alles Gute gibt’s bei „Futterneid“

Der erste Bioladen für Hunde und Katzen

Gut unterwegs mit dem Elbrudel

Als Melanie Weiß ihren Hund Carlsson bekam, wusste sie: „Für ihn möchte ich nur das Beste, auch in Sachen Ernährung.“ Flugs war die Geschäfts­ idee geboren und seit 2014 bietet Melanie in ihrem hübschen Geschäft Frischfleisch aus Niedersachsen und Futter- und Kauartikel aus Deutschland an. Dazu schicke Halsbänder, Accessoires, und was Hunde (und Katzen) sonst noch glücklich macht. Wie schrieb eine Kundin auf Facebook: „Ein wunderbarer, wunderschöner und wunderlieber Laden mit der tollsten, liebevollsten und großartigsten Besitzerin plus ihrem goldigen Flauschehund!“ So ist es wohl. |

Was der Mensch sich gönnt, soll er dem Hund nicht verwehren: Martina Stix stieg nach eingehender Marktanalyse aus dem Verkauf konventioneller Tiernahrung aus, und machte sich mit biozertifizierter Nahrung für Hunde und Katzen selbstständig. „Poodlewohl“ heißt ihr Laden in Eimsbüttel, der sogar vegetarische und vegane Lebensmittel im Angebot hat. Dazu Accessoires wie Halsbänder und Spielzeug aus nachhaltiger Herstellung. Natürlich ist das Bio-Futter – wie im Bioladen für Menschen – etwas teurer, soll aber auch für weniger Krankheiten und besseres Allgemeinbefinden sorgen.|

Lena Tangermann hat sich mit ihrem Job als Hundetrainerin einen Traum erfüllt. Die ehemalige Google-Mitarbeiterin gründete vor drei Jahren ihre Hundeschule „Elbrudel“ und bietet seitdem das volle Programm für alle Hundeliebhaber. Im täglichen Camp geht’s mit kleinen gut gemischten Hundegruppen vormittags und nachmittags in Hamburgs schönste Umgebungen. Danach können die Vierbeiner in gemütlichen Chill-­ Areas im Winterhuder Ladengeschäft entspannen. Neben Betreuung bietet Lena auch Welpen- und Hundeschule, Sport mit Hund und Halter und diverse Workshops und Vorträge.|

Futterneid Gertigstraße 6, 22303 Hamburg, Tel. 65 05 48 20, www.futterneid-hamurg.de

Poodlewohl Schulweg 45, 20259 Hamburg, Tel. 43 27 77 61, www.poodlewohl.de

Elbrudel Herderstraße 13 22085 Hamburg, Tel. 46 00 76 07, www.elbrudel.de

Sehen die Hunde in Winterhude glücklicher aus? Es könnte am Laden von Melanie Weiß liegen

„Poodlewohl“ heißt der Laden für Tiernahrung – und so fühlen sich hier nicht nur Hunde

Betreuung, Hundeschule und Sport mit Hund: „Elbrudel“ bietet das Rund-um-sorglos-Paket

Homöopathie für Hunde

Tanja Möller ist eine von mittlerweile zahlreichen Tierhomöopathinnen in Hamburg. Weil sie es kann – und sich laufend fortbildet In ihrer Niendorfer Praxis behandelt Tanja Möller Hunde, Katzen und Kleintiere, zu denen sie notfalls auch nach Hause kommt. Fernab der üblichen Atmosphäre einer Tierarztpraxis können sich ihre „Patienten“ im gemütlichen Besprechungsraum in aller Ruhe umsehen, sodass Stress gar nicht erst entsteht und die körperliche Untersuchung meist kein Problem ist. Tanja Möller behandelt aber nicht nur Tiere, sie gibt auch Seminare, z. B. Einführungen in die klassische Homöopathie.| Tierheilpraktikerin Tanja Möller Hadermanns Weg 24 a, 22459 Hamburg, Tel. 55 20 43 70, www.tierheilpraktik-moeller.de STADTFLAIR I 33


Wohnen auf dem Wasser? Ein Traum! Leider ist das in Hamburg gar nicht so einfach. Ein Bericht über Istbestand, Versuchsobjekte und Hürden, die die Stadt gern etwas niedriger legen könnte – damit Träume nicht nur erlaubt, sondern auch wahr werden können Text: Claas Gefroi

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Foto: Peter Hamann

Haus ahoi!


Hausboote

Eine echte Vorzeige-„Siedlung“: die Architekten-Hausboote auf dem Eilbekkanal in Uhlenhorst

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Hausboote

W

er Hamburg per Boot oder Schiff auf dem Wasser erkundet, kennt dieses Gefühl: Das ist ja eine ganz andere Stadt! Denn die steinerne, laute Metropole weicht einem Natur­ idyll in Blau und Grün, in dem Wasser plätschert und Blätter rauschen. Hier erst spürt man, welche Lebensqualität die zahllosen Kanäle und Fleete bieten, die die Stadt durchziehen. Das war nicht immer so – Fleete dienten seit dem Mittelalter vor allem als Trans­ portwege für die Güter des Hafens und die Produkte der Fabriken in Barmbek oder Hammerbrook. Dies waren alles andere als romantische Orte, sondern stinkende Kloaken voller Fäkalien, Abfall und Abwässer. In den Bomben­ nächten des Zweiten Weltkrieges wur­ den viele Arbeiterquartiere und -stadt­ teile zerstört. Nach dem Krieg füllte man dort zahlreiche Kanäle mit den

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Trümmern, wodurch Stadtteile wie Hammerbrook ihren amphibischen Charakter verloren. In der Wohnungs­ not jener Zeit zogen viele obdachlos gewordene Menschen auf Hausboote, die jedoch, sobald ausreichend Wohn­ raum zur Verfügung stand, wieder aufgegeben wurden – zu schlecht wa­

In den Nachkriegsjahren fristeten Kanäle und Fleete ein Schattendasein; sie galten als überflüssig, sollten zugeschüttet werden ren die Lebensbedingungen dort. In den Nachkriegsjahrzehnten fristeten die Hamburger Kanäle ein Schatten­ dasein; sie galten als überflüssig, die Stadtentwicklung störend und sollten

gar, wie der Isebek- und der Osterbek­ kanal, für Stadtautobahnen aufgefüllt werden. Ihre Qualitäten wurden erst in der Epoche der behutsamen Stadt­ erneuerung seit den 70er-Jahren (wie­ der-)entdeckt. 1973 entwickelten die Architekten Meinhard von Gerkan und Volkwin Marg in einem wegweisenden Gutachten Visionen für eine Wieder­ belebung und Urbanisierung der Ge­ wässer für Sport, Freizeit, Erholung, mit Wanderwegen, wasserorientierten Wohnbebauungen, schwimmenden Gärten und Parks. Nur wenig wurde umgesetzt, aber die Revitalisierung des Altonaer Elbufers geht im Kern auf diese Arbeit zurück. Nachdem die an den Kanälen liegenden Fabriken nach und nach schlossen, verbesserte sich die Wasserqualität rasch. Seitdem strömen die Hamburger ans und aufs Wasser. Heute wird allerorten gerudert, gepad­ delt und geangelt und Wohnadressen in Wasserlage gehören zu den teuersten der Stadt.

Fotos: Henning Bossow, Patrick Sun, komfortzonen.de

Die „Peißnitz“ (l.) auf dem Eilbekkanal ist eines der wenigen echten Boote: ein umgebauter Arbeitskahn von 1970


Historisch: Lieger „Max“ von 1924 (o. r.) liegt im Spreehafen, Kleiner Grasbrook, und wird ehrenamtlich betreut. Rechts: Detail- und Innenansichten der Hausboote in Uhlenhorst

Doch anders als in anderen vom Was­ ser geprägten Städten wie Amsterdam wurde in Hamburg nur am, nicht je­ doch auf dem Wasser gewohnt – von einigen Enthusiasten abgesehen, die seit vielen Jahrzehnten im Spreehafen geduldet werden. Das änderte sich erst im 21. Jahrhundert: 2002 zeitigte ein öffentlicher Ideenwettbewerb („DE­ MOS Bürgerwettbewerb“) ein großes Interesse zahlreicher Bürger an einer Wiederbelebung der Kanäle u. a. durch Hausboote. Die Idee „schwimmender Häuser“ wurde aufgegriffen und von den Behörden geprüft. Ein Gutachten schlug die Realisierung von 200 bis 250 Hausbooten vor, beginnend mit zwei Pilotprojekten zunächst auf dem Eilbekkanal und dann am VictoriakaiUfer in Hammerbrook. 2007 wurden zehn Liegeplätze am Eilbekkanal an Teams aus Privatbauherren und Archi­ tekten für 50 Jahre verpachtet. Bedin­ gung der Auslobung war, dass die Bau­ herren auch zugleich Nutzer sind. STADTFLAIR I 37


Mit dem Architekturwettbewerb als Auswahlverfahren wollte die Stadt Gestaltungsqualität gewährleisten und schwimmende Do-it-yourself-Hütten verhindern. Dieses Ziel wurde erreicht: Lediglich das umgebaute Binnenschiff „Peißnitz“ wirkt wie ein Import aus Amsterdams Grachten der Hippiezeit, alle anderen Hausboote an den zwei Standorten auf dem Eilbekkanal sind edle Designerstücke. Die Bandbreite ist groß: Besonders auffällig sind die schwimmenden Häuser mit Metall­ fassade, mal robust mit rostenden Cor­ tenstahl („Freischwimmer“ von tun Architektur), mal aluminiumverklei­ det im futuristischen Stealth-Design (Format 21 und baubüro.eins). Holz­ verschalt sind das „HHausboot“ von Ina Romy Alexander und Friedemann Dahling oder der „Traumfänger“ von Rost Niderehe Architekten. Letzerer besitzt einen bemerkenswerten Grund­ riss: Eine einzige Wand windet sich wie eine Spirale von innen nach außen und 38 I STADTFLAIR

Fotos: Daniel Wickersheim, Wikicommons/NordNordWest, isfs-hamburg.de

Schick in Schale: Das Hausboot „der Schwan“ (o. und l.) in Hammerbrook kann man wie ein Hotelzimmer mieten. Mehr arbeiten als wohnen: das IBA-Dock im Zollhafen, Hamburg-Veddel (u.)


Hausboote

Nah am Wasser gebaut: Das rote Hausboot am Isebekkanal beherbergt ein Büro für Grünflächenplanung

umschließt dabei alle Räume von Bad, Schlafzimmer und Wohnraum im un­ teren Geschoss bis zur Wohnküche im Obergeschoss. Besucher staunen: Das Innere ist so zeitgemäß, komfortabel und großzügig wie in einem modernen Einfamilienhaus. Erst der Blick durch die bodentiefen Fenster erinnert daran, dass man sich auf dem Wasser befin­ det: Ruderboote und Schwäne ziehen vorbei, das Wasser glitzert im Sonnen­ licht. Der pittoreske Eilbekkanal ist ein zauberhafter Standort: Wer hier wohnt, ist mitten in der Stadt und ihr doch ganz fern. Man erlebt hautnah die Na­ tur und die Jahreszeiten – auf und im Wasser, entlang der dicht bewachsenen Ufer. In strengen Wintern, erzählt Ar­ chitekt Jörg Niderehe, müssen Haus­ boote, die einen Stahlrumpf besitzen, mit einer Kettensäge aus dem zuge­ frorenen Kanal freigeschnitten wer­ den, damit das Eis nicht den Ponton eindrückt. Die überwiegende Zahl der schwimmenden Häuser ruht jedoch

auf Beton-Hohlkörpern, die günstiger in der Anschaffung sind und nicht wie Stahlpontons jährlich neu zertifiziert werden müssen. Die Architekten Rost Niderehe lassen sie, weil nur dort die Expertise und technischen Vorausset­ zungen vorhanden sind, in den Nieder­ landen herstellen – was einen dreiwö­

Alles eingerechnet kostet ein Hausboot in Hamburg um die 500 000 Euro – so viel wie ein Einfamilienhaus auf dem Land chigen Transport über vielerlei Flüsse und Kanäle bis Hamburg bedeutet. So verführerisch das Wohnen auf dem Wasser ist: Man benötigt hier­ für Pioniergeist und Wagemut. Die Hausboote auf dem Eilbekkanal sind

Unikate und individuell geplant; die Bauherren schlossen sich deshalb zu einer Gemeinschaft zusammen, um die vielfältigen Herausforderungen besser zu meistern. Dabei konnte man nicht einfach Hausboote aus Holland oder Dänemark kopieren: Die niedrigen Hamburger Kanalbrücken erfordern eine vergleichsweise flache Bauweise. Und auch die Genehmigungsprozesse sind andere: Das zuständige Bezirks­ amt Nord wandte nicht die Hambur­ gische Bauordnung an, sondern erteil­ te wasserrechtliche Genehmigungen – prinzipiell eine Erleichterung, aber selbst für erfahrene Architekten unbe­ kanntes Terrain. Immerhin gibt es seit einiger Zeit einen städtischen Geneh­ migungsleitfaden, der das Prozedere vereinfacht. Die wasserrechtlichen Ge­ nehmigungen werden normalerweise automatisch verlängert, es sei denn, das Gemeinwohl steht dem entgegen. Das kann der Fall sein, wenn die Stadt die Ufer anderweitig nutzen und zum Bei­ spiel öffentlich zugänglich machen will. Dass ein Umzug tatsächlich notwendig sein könnte, zeigt sich aktuell am Eil­ bekkanal. Die Ufermauern werden sa­ niert, weshalb die Boote für zwei Jahre die Kanalseite wechseln müssen und die Pachtverträge ruhen. Der Aufwand für den Umzug ist groß, denn die Ver- und Entsorgung (Wasser, Abwasser, Strom) muss komplett neu gelegt werden. Überhaupt stellt die Infrastruktur einen beträchtlichen Kostenfaktor dar: Ne­ ben den Versorgungsleitungen schlagen die Straßenanbindung, Rettungswege und Stege mit bis zu 100 000 Euro pro Liegeplatz zu Buche. Alles eingerech­ net kostet ein Hausboot in Hamburg ungefähr 500 000 Euro – so viel wie ein Einfamilienhaus auf dem Land. Nicht verwunderlich also, dass es ei­ nen Trend zur Professionalisierung und Serienfertigung gibt, um die Kos­ ten sowie die Planungs- und Bauzeit zu redu­zieren. So haben sich die vier Hamburger Architekturbüros vom Eilbekkanal zur „Coop Water House“ zusammengeschlossen und realisie­ ren neun schwimmende Wohn- und Bürohäuser am Victoriakai-Ufer nahe STADTFLAIR I 39


Hausboote

Die sieben „Floating Homes“ auf dem Mittelkanal in Hammerbrook könnten die Vorboten der wohnlichen Erschließung des wilden Hamburger Ostens sein

Bürogebäude und Industrie prägen Hammerbrook. Wer hier lebt, sollte den herben Charme zu schätzen wissen biente ist hier ein anderes, ruppigeres: Hammerbrook war ein Industrie- und Arbeiterstadtteil, der im Feuersturm der Bombenangriffe im Zweiten Welt­ krieg unterging. Heute bestimmen Bürobauten und Gewerbebetriebe das Bild. Wer hierher zieht, weiß diesen 40 I STADTFLAIR

herben Charme zu schätzen. Mög­ lich, dass die Besiedlung des Wassers mit Wohn­häusern der erste Schritt zur (Re-)Urbanisierung solcher Wüste­ neien ist. Jörg Niderehe, der mit seiner Partnerin am Victoriakai-Ufer gera­ de ein schwimmendes Bürohaus mit Räumen für die eigene Firma und sie­ ben frei vermietbaren Plätzen realisiert hat, ist davon überzeugt. Er ist frohge­ mut, dass die Entwicklung weitergeht und mit dem Stadtentwicklungspro­ jekt „Stromaufwärts an Elbe und Bil­ le“ auch die Gewässer des Hamburger ­Ostens besiedelt werden. Wer einmal dort war, an den verwunschen Ufern der Bille, des Bullenhuser Kanals oder der Billwerder Bucht, der weiß, dass das nicht die schlechteste Idee ist. So wie die Siedler in den USA einst west­ wärts zogen, werden wohl bald die Pi­ oniere den wilden Hamburger Osten erobern – nicht im Planwagen, sondern im komfortablen schwimmenden Ein­ familienhaus. |

Vier Adressen für Hausboot-Fans Hamburger Hausboote (ARGE) Unter diesem Dach arbeiten Hamburger Planer, Architekten, Finanzierungs- und Marketingfachleute, Handwerker und Bootsbauer an Lösungen für das Leben und Arbeiten auf dem Wasser. www.hamburger-hausboote.com Floating Homes Die sieben Hausboote in Hammerbrook werden auch als Ferienwohnungen vermietet. www.floatinghomes.de Hausboot Schwan in Hammerbrook. Eine gute Idee, Wohnen auf dem Wasser zu testen: www.hausboot-schwan.de Hausbootverein Nicht zum Wohnen: Der „Hamburger Hafen Lieger Verbund e. V.“ sorgt für Erhalt und Betrieb der historischen Lieger im Spreehafen, Kleiner Grasbrook. www.hhlv.org

Foto: Floating Homes GmbH

dem Heidenkampsweg und im Mit­ telkanal (beides Hammerbrook). Auch die „Floating Home GmbH“ hat hier sieben seriell gefertigte Hausboote ver­ täut, von denen mehrere als Ferien­ wohnungen genutzt werden. Das Am­


“Ich verdanke es vielleicht den Blumen, dass ich Maler geworden bin” CLAUDE MONET .

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Ganz schön gruselig, was sich in den neuen Hamburg-Krimis abspielt. Aber wer schreibt da eigentlich? Und worüber? Wir stellen Ihnen fünf Autoren und ihre aktuellen Werke vor Texte und Fotos: Ulrike Fischer

E

in übel zugerichteter Kerl im Krankenhaus St. Georg, zwei erschossene Buchhändler in Altona, Leichen in der Elbe, in den Kellern der Gängeviertel, vor den Villen entlang der Elbchaussee. Wenn man die Plots der aktuellen Hamburg-Krimis liest, ist ganz schnell Schluss mit „schönste Stadt der Welt“. Denn hier wird nicht flaniert und geshoppt, sondern gemordet und erpresst, geschmuggelt und geschmiert, geprügelt und gedealt, dass einem angst und bange wird. Die Hamburger Krimiszene ist reich an Autoren. Besonders der historische Kriminalroman erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit – was Hamburg vor allem der Autorin Petra Oelker verdankt, die in den 90ern des letzten Jahrhunderts mit „Tod am Zollhaus“ eine kleine Lawine lostrat. Leserinnen und Leser verschlangen die Geschichten um die Komödiantin Rosina und den freigeistigen Kaufmann Claes

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Herrmanns, Verlage buhlten um Autoren mit historischem Know-how. Und diese rollen bis heute die reichhaltige Geschichte der Hansestadt vor uns auf. Boris Meyn und Robert Brack stellen wir hier näher vor. Aber auch zeitgenössische Krimis haben ein Auskommen in der Stadt: Bandenkriege, dubiose Immobiliengeschäfte, Drogenschmuggel im großen Stil – die Hansestadt bietet Stoff ohne Ende. „Wenn man sich mit den realen Verbrechen der letzten Jahre näher beschäftigt, wird einem ganz anders“, resümiert die Schriftstellerin Simone Buchholz (s. S. 45). Ob historisch oder in der Jetztzeit: Hamburgs Krimi-Autoren richten ihren Blick gnadenlos in die schmutzigen Ecken der Stadt, entdecken gemeinsam mit den Lesern nicht nur spannende Figuren und ihre Schicksale, sondern auch die Hansestadt in allen Facetten immer wieder neu. Denn Hamburg ist vielschichtiger, abgründiger und längst nicht so glatt, wie manche denken. |


Wir sehen uns in der Gondel, Herr Raether! Aber hier nur auf dem Dom im Riesenrad

Till Raether: Ein Kommissar, der lieber am Schreibtisch sitzt und oft die Familie vermisst

Mit 45 schrieb er seinen ersten Krimi, der gleich für einen Preis nominiert wurde. Im Juli erscheint Raethers dritter Fall für Adam Danowski Das nennt man frühkindliche Prägung: Till Raether kommt aus einer krimiverrückten Familie. „Meine Mutter las schon immer Krimis, am liebsten die schwarzen rororo-Thriller, die auch ich schon als Kind gelesen habe“, erzählt der 47-jährige Journalist und Autor.

Kommissar Adam Danowski erwacht in der Gondel eines Windrades Aber wie kam es dazu? Krimis schreiben, das sei schon immer sein Traum gewesen. Dennoch bewarb er sich nach der Schule erst mal an der Deutschen Journalistenschule in München und arbeitete dann u. a. viele Jahre bei der Frauenzeitschrift „Brigitte“. „Psychologie, Konflikte in Partnerschaften und überhaupt zwischen

Menschen, darum geht’s doch – auch in Krimis.“ Raether schreibt auch für das „Süddeutsche Magazin“ und verfasste nebenbei zwei unterhaltsame Sachbücher für Kindererziehung und Partnerschaft, die aber eher unterhalb des Bestseller-Radars verkauften. Eines Abends saß er mit seinem Agenten in einem Restaurant in Ottensen, um zu überlegen, wie es weitergehen könne. „Ich sagte ihm, dass ich eigentlich gern einen Krimi schreiben würde. Es war unheimlich laut in dem Laden und der Agent antwortete: ,Till, das ist deine beste Option‘ – oder hatte er ,letzte‘ Option gesagt? Ich traute mich nicht, nachzufragen und weiß es bis heute nicht“, erzählt Till Raether und lacht. Fakt ist: Bereits sein erster Krimi „Treibland“, in dem Kommissar Adam Danowski auf einem Kreuzfahrtschiff im Hamburger Hafen ermittelt, wurde 2015 für den renommierten

Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Nach dem zweiten Fall „Blutapfel“, der mit einem Mord im Elbtunnel beginnt, erwacht Raethers Hauptfigur in „Fallwind“ hoch oben in der Gondel eines Windrades außerhalb Hamburgs. Wie er da hingekommen ist, weiß er nicht. Ihm gegenüber liegt eine unbekannte Frau auf dem Boden, zwischen ihnen Proviant und ein Zettel ... | Till Raether: Fallwind, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 14,99 Euro. Mehr Info: www.tillraether.de

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Krimis Nah am Tatort: Robert Brack verfasst seine ­historischen Romane in seinem Büro am Stintfang

Robert Brack: Mit Empathie und Haltung gegen soziale Ungerechtigkeit Seit 18 Jahren widmet sich der 57-jährige Robert Brack Charakteren, die eher am Rande der Gesellschaft stehen Robert Brack heißt eigentlich Ronald Gutberlet – oder doch Virginia Doy­ le? „Schon bei meinem ersten Thriller ,Blauer Mohn‘ dachte ich über ein Pseudonym nach, weil mein Name ja nicht so gängig ist; aber mir fiel keines ein“, erzählt Brack in seinem Büro am Stintfang. Sein damaliger Herausgeber setzte ihm schließlich ein Ultimatum: „Gutberlet ist kein Name für einen Krimi-Autor, Sie haben drei Tage Zeit.“ Innerhalb dieser drei Tage entstand dann das Pseudonym Robert Brack. „Brack wie Brackwasser, alles im unklaren Bereich, schmutzig irgendwie“, erklärt der Autor. Robert Brack schrieb und schrieb, aber dem Verlag reichten die Verkäufe nicht, man machte kurzen Prozess und trennte sich vom Autor. 44 I STADTFLAIR

Aberwitzig: Brack wurde unter dem Pseudonym Virginia Doyle unter der Hand gleich wieder eingekauft, denn man brauchte dringend Autoren, die sich auf Historisches verstanden. „Un-

Ans Ufer der Elbe wird ein Koffer geschwemmt – darin die zerstückelte Leiche eines Kindes ter Doyle schrieb ich dann ein Buch nach dem anderen, bis der Schwindel mit dem Krimi ,Das Totenschiff von Altona‘ aufflog.“ Brack landete mit seiner Geschichte sogar auf der ersten Seite vom „Hamburger Abendblatt“. Das

war gut fürs Geschäft – trotzdem ließ Brack Virginia Doyle irgendwann nach Südkorea in ein Kloster auswandern, nicht ohne sich vorher die Rechte an „ihrem“ Werk zu sichern. Seitdem veröffentlicht der 57-Jährige regelmäßig historische Krimis, die nicht nur, aber auch in Hamburg spielen. So behandelt „Und das Meer gab seine Toten wieder“ einen wahren Hamburger Polizeiskandal aus dem Jahr 1931, in dem zwei Hamburger Polizistinnen auf der Nordseeinsel Pellworm tot aufgefunden werden. Und in „Blutsonntag“ geht es um den gleichnamigen Altonaer Blutsonntag im Juni 1932, an dem es bei einem Aufmarsch der Nationalsozialisten in Altona zu Krawallen mit 18 Toten kam. Bracks aktueller Krimi spielt in Hamburg um 1920. „Die Toten von St. Pauli“ erzählt die Geschichte um die junge Greta Wehmann, die aus einer Irrenanstalt in Magdeburg nach Hamburg geflohen ist. Gleichzeitig wird ans Ufer der Elbe ein Koffer mit grausigem Inhalt geschwemmt – die zerstückelte Leiche eines Kindes. Der Fund bleibt kein Einzelfall, Wehmann steht bald unter Verdacht. Aber Kriminaloberwachtmeister Alfred Weber zweifelt an ihrer Schuld ... | Robert Brack: Die Toten von St. Pauli, Ullstein Verlag, 9,99 Euro. Mehr Info: www.gangsterbuero.de


Boris Meyn: Der Klassiker unter den Krimi-Autoren erweckt Geschichte zum Leben

Ein Zufall brachte den Kunst- und Bauhistoriker zum Krimi – seitdem schreibt Boris Meyn einen Bestseller nach dem anderen „Ende der 90er hatte ich für Freunde und Kollegen spaßeshalber eine Geschichte rund um den Architekten Alexis de Chateauneuf geschrieben und ihm einen Mord untergeschoben“, erzählt Boris Meyn in seinem gemütlich vollgestopften Arbeitszimmer irgendwo im Lauenburgischen. Der Kunstund Bauhistoriker arbeitete damals für den Hamburger Denkmalschutz. „Meine 60 Seiten landeten durch Zufall beim Rowohlt Verlag“, so Meyn, und er fügt hinzu: „Man gab mir zwei Lektoren an die Seite, und dann hat es trotzdem zwei Jahre gedauert, bis ,Der Tote im Fleet‘ fertig war. Ich kannte ja eher Fußnoten als Dialoge, das musste ich erst lernen.“ Sieben Bücher sind in der Commissarius-Bischop-Reihe seither erschienen, 15 Romane schrieb Meyn insgesamt. Sein liebstes Buch ist jedoch kein Kri-

mi, sondern sein Roman „Der Kuss“­ über einen egozentrischen Bildhauer, der nach Jahren aus dem selbst gewählten Exil nach Hamburg zurückkehrt. „Aber für die meisten Leser bin ich der Krimi-Autor Meyn“, sagt der 54-Jährige. Auf jeden Fall ist er der Erfolgreichste seines ­Genres. Sein neuer Krimi „Elbtöter“ spielt im November 1918; ein entscheidendes Kapitel nicht nur deutscher Geschichte beginnt. Wie entstand die Räte-Republik? Was hat Hamburg mit dem Ende des Ersten Weltkriegs zu tun? Und wer sind diese selbst ernannten „Elbtöter“, die wohlhabende Hanseaten ermorden? „Elbtöter“ ist ein spannender Krimi, ein gutes Geschichtsbuch. Und wie es sich für einen Historiker gehört, listet Boris Meyn im Epilog genau auf, was erfunden und was historisch verbrieft ist. |

Boris Meyn: Elbtöter, rororo, 9,99 Euro

Mehr Literatur als schnödes Krimisprech: die Bücher von Boris Meyn

Simone Buchholz: Staatsanwältin Riley ermittelt – auch für Leute, die sonst keine Krimis lesen Trinkfest, ein bisschen verloren, aber mit messerscharfem Verstand. Simone Buchholz setzt auf den rauen Charme ihrer Hauptfigur „Ich hatte genug davon, Leserinnen Blumen in den Bauch zu schreiben, wollte endlich einen härteren Ton anschlagen“, begründet Simone Buchholz den Wechsel von Frauenmagazinen ins Krimigeschäft. „Erst hatte ich noch Sportjournalismus überlegt, aber da hast du als Frau nicht die besten Chancen.“ Dann lief es klassisch: Die damals 34-Jährige schrieb eine Kurzgeschichte für eine Anthologie, die nie erschien, ihr Text landete bei einem Agenten, der sie ermunterte, ein Buch daraus zu machen. Zwei Jahre später war „Revolverherz“ geboren und mit ihm Staatsanwältin Chastity Riley, die aktuell in „Blaue Nacht“ schon ihren sechsten Fall löst. „Mich fasziniert die organisierte Kriminalität in Hamburg“, erzählt Buchholz in ihrer Küche auf St. Pauli, deren Wände freundliche Kinderzeichnungen ihres Sohnes schmücken. „Die hanseatische DNA und die der Mafia

sind super kompatibel: In beiden Systemen wird Geld verdient, aber nie darüber gesprochen.“ Und so spielen Buchholz’ Verbrechen zwar auf dem Kiez, machen aber nicht vorm Hamburger Rathaus halt. Wie sie auf ihren neuen Plot gekommen ist? „Immobilien sind durch, da ist alles gewaschen. Aber für synthetische Drogen aus dem Osten gab’s noch keinen Umschlagplatz im Hamburger Hafen“, erzählt Buchholz. Chas Riley taucht in „Blaue Nacht“ tief in den osteuropäischen Drogenhandel ein, bis sie den dicksten Fisch an der Angel hat. „Das ist es, was ich will: Mit dem Finger auf die Bösen zeigen.“ |

Simone Buchholz: Blaue Nacht, Suhrkamp Nova, 14,99 Euro

Weich gespült ist nur ihr Pullover: Simone Buchholz

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Krimis Nicht in Tokio, aber immerhin im japanischen Garten: Henrik Siebold

Henrik Siebold: Hamburg aus japanischer Perspektive entdecken – mit Inspektor Kenjiro Takeda

Es ist nicht sein erstes Buch, aber sein erster richtiger Kriminalroman. Henrik Siebold lebte lange genug in Japan, um dortige Gepflogenheiten kennenzulernen und einzuflechten Henrik Siebold wollte schon immer schreiben, verfasste als Teenager erste Kurzgeschichten. „Das ging am Anfang natürlich alles schief“, erzählt der 49-Jährige grinsend. Davon kann heute

In seinem ersten Krimi treffen zwei große Leidenschaften aufein­ ander: das Schreiben und die Liebe zu Japan keine Rede mehr sein. Siebold, der eigentlich Daniel Bielenstein heißt, aber auch als Philip Tamm Unterhaltungsromane verfasst, landete bereits mit seinem ersten Buch „Die Frau fürs Leben“ einen Bestseller. „Ich wollte den ersten Frauenroman für Männer schreiben, und das hat funktioniert“, erzählt er. Es folgten Jugend- und Comic-Romane, Letztere unter einem weiteren Pseudonym: Jakob Leohnhardt. „Da gibt es 46 I STADTFLAIR

schon ein Schubladen-Denken bei den Verlagen. Ein Autorenname steht immer für ein bestimmtes Genre“, erklärt Siebold. Zum Krimi kam er als Philip Tamm: Mit drei Kollegen und Kolleginnen verfasste er Kurzkrimis rund um den Hamburger Kommissar Wolf Gabriel. Aber erst bei „Inspektor Takeda und die Toten von Altona“ treffen zwei ­große Leidenschaften aufeinander: das Schreiben und seine Liebe zu Japan, denn hier verbrachte Siebold seine Kindheit. „Japan war immer mein Lebensthema“, sagt Siebold. „Ich arbeitete später für ein Fachmagazin, das den japanischen Markt für deutsche Unternehmen analysierte. Und in den 90er-Jahren für den Deutschlandkorrespondenten der größten japanischen Tageszeitung.“ Ein befreundeter japanischer Journalist inspirierte Siebold zu seiner Figur des Inspektor Kenjiro Takeda, der mit Pferdeschwanz und Saxofon erstmals deutschen Boden betritt und auf die nicht sonderlich b ­egeisterte Haupt-

kommissarin Claudia Harms trifft. Ihr erster Einsatz führt sie nach Altona, wo ein älteres Ehepaar, beide Buchhändler, deren Laden vor der Schließung stand, offenbar Selbstmord beging. Takeda zweifelt daran – Claudia Harms und er beginnen zu ermitteln. |

Henrik Siebold: Inspektor Takeda und die Toten von Altona, Aufbau Taschenbuch, 9,99 Euro

Die dunklen Seiten der Stadt Hamburg zwischen Selbstjustiz und Folter, Waffenhandel und Polizeiwillkür. Michele Avantario und Klaus Sieg haben die spektakulärsten der Stadt Verbrechen aufgeschrieben. Michele Avantario und Klaus Sieg: Das schwarze Hamburg-Buch, Junius Verlag, 16,90 Euro


Schönes aus dem MOPO-Shop

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Denk ich an Hamburg ...

Hanseatisch, herzlich, heimatverbunden: Für Hannelore Lay ist Hamburg mehr als nur Lebensmittelpunkt

„Wir wollen Menschlichkeit vermitteln“ Vor zwölf Jahren gründete die gebürtige Hanseatin gemeinsam mit ihrem 2007 verstorbenen Ehemann Wolfgang die Stiftung Kinderjahre. Bundesverdienstkreuzträgerin Hannelore Lay fördert sozial und emotional benachteiligte Kinder in Hamburg – mit außergewöhnlichen Projekten Text und Fotos: Sascha Leirich

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anseatischer geht’s nicht: Das Ambiente der großzügigen Altbauwohnung an der Sierichstraße ist von anglophiler Eleganz geprägt. Hier wohnt und arbeitet Hannelore Lay, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Kinderjahre. Unsere Begegnung ist offen und herzlich, man spürt sofort: Die Stiftung ist ihr Lebenswerk. Dabei unterstützen sie zwei hauptberufliche und 50 ehrenamtliche Mitarbeiter. Im Laufe

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der Zeit entstand eine Vielzahl beeindruckender Projekte, um Kindern aus armen oder überforderten Familien Chancengleichheit zu ermöglichen – von Schulessen und Ausflügen in die Arbeitswelt über Leseförderung und musikalische Früherziehung bis hin zu Musik- und Theaterprojekten sowie der Kleiderhilfe „Glücks-Griff“. Das ungewöhnlichste Projekt ist aber das „Schulfach Glück“: ein ganzheit­licher Ansatz zur Stärkung der Persönlichkeit

von Schülerinnen und Schülern auf ihrem Weg in ein gutes Leben. Ziel ist es, das „Schulfach Glück“ bundesweit als anerkanntes Schul- und Prüfungsfach einzuführen. Stadtflair: Frau Lay, kann man Glück in der Schule wirklich lernen? Hannelore Lay: Ja, das geht! Man kann

den Kindern zeigen, was glücklich macht. Es gibt verschiedene Projekte, mit denen das gut funktioniert. Die


Kinder lernen beispielsweise, sich gegenseitig Komplimente zu machen – und diese auch anzunehmen. Solche Projekte funktionieren aber nur, wenn die ganze Schule dahintersteht. Mit wie vielen Hamburger Schulen arbeiten Sie zusammen?

Unsere Stiftung hat in Hamburg 20 feste Partnerschulen, die Hälfte davon befasst sich in Projekten oder Lernwochen mit dem Thema Glück. Wir unterstützen aber nicht nur finanziell: Unser Kapital ist auch die Zeit unserer Mitarbeiter. Denn sie gehen in die Schulen, arbeiten dort mit den Kindern und führen Projekte durch. Wir wollen vor allem Menschlichkeit vermitteln. Welches Stiftungsprojekt liegt Ihnen noch am Herzen?

„Learning Kids“ ist eines der Projekte, das Kinder am besten fördert. Nach unserem Verständnis ist es ganz wichtig, Kinder sehr früh an die Hand zu nehmen. Die Kinder, die wir unterstützen, leben überwiegend in Brennpunktgebieten und kommen aus bildungsfernen Elternhäusern – ihnen wollen wir so früh wie möglich einen guten Einblick in die Berufswelt ermög­ lichen. Daher besuchen die Schulklassen unterschiedliche Unternehmen sowie kulturelle Einrichtungen und lernen deren Arbeitsplätze kennen. Diese Besuche werden im Unterricht vor- und nachbereitet. Hamburg ist die reichste Stadt Deutsch­ lands. Wie kann es sein, dass dennoch so viele Kinder auf die Unterstützung Ihrer Stiftung angewiesen sind?

Sie sind nicht in erster Linie auf unsere Unterstützung angewiesen, sondern leben tatsächlich an der Armutsgrenze, da das Familieneinkommen sehr gering ist. Hamburg hat bedauerlicherweise ganz viele Einwohner, die sozial schwach sind, davon viele alleinerziehende Mütter oder auch Väter. Man denkt immer, das darf in einer Stadt wie Hamburg nicht sein, die Wahrheit sieht aber leider anders aus. Hat sich Ihr Blick auf Hamburg und seine Stadtteile durch Ihre Stiftungs­tätigkeit verändert?

Ich weiß jetzt, wo die soziale Durchmischung in Hamburg am größten ist – und dass sie in jedem Stadtteil vorhanden ist. Selbst in Blankenese gehen

Kindergärten pleite, weil die Familien die Beiträge nicht zahlen können. Die Kinder werden immer früher aus den Kitas rausgenommen und in die Vorschulen gebracht, weil es dort nichts kostet. Das hat alles mit Geld zu tun. Wo sind Sie aufgewachsen?

In Hamburg-Horn, einem klassischen Arbeiterviertel. Wodurch zeichnet sich eine echte Hanseatin aus?

Für mich ist Disziplin die wichtigste Tugend. Dazu kommen eine gewisse kulturelle Bildung und die Weiterführung von Traditionen. Wir sind eine Handels- und Hansestadt. Wer in diesem Bewusstsein aufgewachsen und auch mal aus seinem Stadtteil rausgekommen ist, der kann das Hanseatische sehr gut wahrnehmen – und sich wie ein Hanseat fühlen.

„Selbst in Blankenese gehen manche Kindergärten pleite“ Die Projekte Ihrer Stiftung werden ausschließlich über Spenden finanziert. Wie erreichen Sie Ihre Unterstützer?

Wir machen Fundraisingveranstaltungen, sind gut vernetzt und haben einen recht hohen Bekanntheitsgrad. Bitte nicht falsch verstehen – das Geld flattert natürlich nicht einfach so ins Haus. Aber es kommen doch recht viele Menschen auf uns zu, die unsere Arbeit unterstützen möchten. Hamburg ist deutsche Stiftungs­ hauptstadt. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

Vielleicht ist das die hanseatische Kultur. Welche Prominente unterstützen Ihre Stiftung?

Wir haben einige prominente Glücksbotschafter, dazu zählen Eva Habermann, Marie Amière, Eckart von Hirschhausen und der Psychologe Michael Thiel. In finde es toll, dass diese Personen uns unterstützen, bin aber auch enttäuscht darüber, dass oftmals ein prominenter Name neben der eigentlich wichtigen Aufgabe stehen muss, damit diese wahrgenommen wird.

Ihr Zuhause ist gleichzeitig Stiftungssitz: Hannelore Lay mit Mitarbeiterin Marion Hellerich und Vizsla-Hündin Emmy

Ihre Wohnung ist auch Ihr Büro. Wo in Hamburg können Sie abschalten?

Die Sache mit dem Abschalten funktioniert nicht. In meiner knappen Freizeit gehe ich in die Oper oder besuche Konzerte. Durch die Stiftungsarbeit komme ich aber auch in den Genuss von vielen schönen Einladungen, das kann dann beides sein: Pflicht und Freizeit – es kommt immer darauf an, welchen Tischherren man hat (lacht). Gibt es Orte in Hamburg, die Sie gern besuchen?

Ja, ich laufe fast jeden Sonntag mit meiner Hündin Emmy die große Runde durch den Stadtpark – oder durch den Jenischpark. Bleibt Ihnen Zeit für Hobbys?

Nein, meine Stiftungsarbeit füllt mich ganz und gar aus. Das Leben mit dem Hund spielt außerdem eine große Rolle. Das ist ein Ausgleich, der sich gut in alles integrieren lässt. Haben Sie jemals darüber nachgedacht, Ihren Lebensmittelpunkt nicht mehr in Hamburg zu haben?

Nein, das ist völlig undenkbar! |

Stiftung Kinderjahre Die Stiftung Kinderjahre mit Sitz in Hamburg wurde 2004 von Hannelore und Wolfgang Lay aus dem Wunsch heraus gegründet, das Gemeinwohl mitzugestalten und kein Kind verloren zu geben. Sie verfolgt ausschließlich mildtätige Zwecke und unterliegt der Stiftungsaufsicht der Freien und Hansestadt Hamburg. Somit ist gewähr­ leistet, dass alle Spenden zweckge­ bunden bei den Bedürftigen ankommen. Mehr Info: stiftung-kinderjahre.de STADTFLAIR I 49


Museum der Arbeit

Montags im Museum Im Museum der Arbeit kann man tatsächlich arbeiten. Denn hier laden Offene Werkstätten für Bleisatz und Druck, Buchbinden, Lithografie und Radierung jeden Montag Abend zum Zugucken und Mitmachen ein. Wir haben uns mal umgesehen Text: Angela Meyer-Barg|Fotos: Ulrike Fischer

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enn die alte Linotype anfängt zu rattern und klopfen, wenn die Regale zu schwanken scheinen und der Dielenboden vibriert, geht ein Leuchten über die Gesichter der Männer im Raum. „Früher gab es ja noch viele kleine Druckereien in Hamburg“, sagt Fiete Jack. „Da ging man im Sommer durch die Straßen, und das Geräusch der Druckmaschinen kam aus den geöffneten Werkstatttüren.“ Fiete muss es wissen: Er ist 92 Jahre alt, seine himmelblauen Augen haben die Zunft schon zu Zeiten erlebt, als die Finger beim Zeitungs­ blättern noch klebrig

„Der einzige Unterschied zwischen Gutenberg und mir? Ich habe eine Steckdose“, scherzt Wolfgang Frenzel, 87 wurden von Druckerschwärze. Jetzt sind er und seine Kollegen immer wieder montags zur Stelle, um Besucher mitzunehmen auf die spannende Reise 50 I STADTFLAIR

in die vergangene Welt des Buchdrucks. Dabei: Wer die Offenen Werkstätten des Museums der Arbeit in Barmbek besucht, reist in die Vergangenheit, um in der Gegenwart wieder anzukommen. Denn hier geht es darum, mithilfe der alten Techniken nützliche und unnützliche Dinge neu zu machen. Buchstaben gießen, Seiten von Hand setzen An Gutenberg, okay, an Johannes Gutenberg, dem Erfinder des Buchdrucks, kommt hier keiner vorbei. Aber dann kamen auch bald schon Fiete und die anderen. Am Eingang zur Buchdruckerei wartet Wolfgang Frenzel, 87, hinter seiner Werkbank, hellblaues Hemd unter blauer Schürze, Chef über die Lettern. Einen Computer anschalten kann heutzutage jeder, aber wer weiß denn noch, welche Mühe es kostete, eine Seite per Hand zu setzen? Frenzel zeigt, wie es beginnt: Erst kommt der Stahlstempel, dann wird der Stempel in eine Matritze geschlagen, sodann mit dem Handgießgerät aus dem 17. Jahrhundert eine Letter ausgegossen. Frenzel holt Luft, denn jetzt kommt der kleine Gag, den er jedem Besucher schenkt: „Der einzige Unterschied zwischen


Stolze Drucker: Artur Wiener (l. o.) und Artur Dieckhoff. Gisela Schmidtke (r.) ist eine der wenigen Frauen, die sich hier engagieren. Über ihr: spiegelverkehrt gesetzte Lettern und die 13 000 Kilogramm schwere Zeitungsdruck-Rotationsmaschine von 1896. Links: ein mit Lettern gefüllter Setzkasten

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Museum der Arbeit

Besuch in der Lithografie-Werkstatt: Die schweren Drucksteine werden mit einem Wagen durch die Gegend transportiert, Francesca Congoni-Hempfling (o.) begutachtet ihr Werk, links wird noch gezeichnet und oben freut sich Muriel Borchert, dass die Steindruckschnellgangpresse „Faust“ endlich wieder sauber ist

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Hier spürt man, wie schön es ist, mit den Händen zu arbeiten – und auch, dass Qualität durch genügend Zeit und Geduld entsteht

Gutenberg und mir: Ich habe eine Steckdose!“ Wärme aus der Steckdose also erhitzt das Metall zu einer flüssigen Legierung aus 80 Prozent Blei, Antimon und Zinn. Mit geübtem Griff und einer kleinen Kelle gießt er die Matritze aus. Voilà. In der nächsten Gasse steht Artur Dieckhoff, 67, mit dem Winkelhaken, den der gelernte Setzer elegant in der Armbeuge platziert. Hier werden die Lettern zu Worten gesetzt, immer in Spiegelschrift. Die einzelnen Fächer der Setzkästen, inzwischen ein beliebtes Requisit für Nippes und Krimskrams, folgten einer heiligen Ordnung.

Und wehe, eine Letter verirrte sich in den falschen Kasten! „Zwiebelfisch“ hieß es dann in der Zunft. Setzer waren hoch angesehene Leute, denn sie mussten lesen, schreiben und rechnen können, außerdem bekamen sie alle Informationen aus erster Hand. 1500 Buchstaben in einer Stunde musste ein „Pinner“ setzen, dafür brauchte er auch noch Konzentration und gute Augen. Das kleinste typografische Maß war ein Punkt, bis heute wird in Punkt gerechnet, es gibt einfach Dinge, die gehen nicht besser. Visiten- und Geburtstagskarten selbst entwerfen und drucken Unter Dieckhoffs Anleitung können die Teilnehmer der Offenen Werkstatt nach alter Tradition Visitenkarten

setzen und drucken, Hochzeitseinladungen oder Menükarten entwerfen. „Manche“, grinst der Schriftsetzermeister, „kommen mit Entwürfen, die sie zu Hause am Computer entwickelt haben.“ Aber Selbstgesetztes ist ähnlich wie Selbstgebackenes: Es riecht anders, fühlt sich anders an, es hat einfach einen anderen Wert, und das ist ganz wörtlich zu nehmen. Dieckhoff streicht zärtlich über die Oberfläche einer Visitenkarte – leicht geprägt fühlen sich die Buchstaben an. Sein Werdegang und der seines Kollegen Artur Wiener gehen im Geratter der Walzen und Kolben unter, denn jetzt darf die alte Druckmaschine wieder ran, 1958 gebaut, ein Prachtexemplar in glänzendem Schwarz. In einer stillen Ecke der Offenen Ateliers finden sich die Buchbinder unter Lei-

Still und konzentriert geht es bei den Radierern zu. Sie ritzen die Vorlagen in Metallplatten (o.), reiben Farbe ein – dann wird im Tiefdruckverfahren auf feuchtem Papier gedruckt. Birgit Schlinsog-Burnett (l.) ließ sich für ihren Druck vom Bauhaus-Stil inspirieren

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Museum der Arbeit

Vertieft in die Herstellung der eigenen Notizblock-Einbände: Die Schwestern Karin und Heike Witt in der Buchbindererei unter Leitung von Christine Sieber

Unikate aus Papier und Leim – gibt es in Zeiten, in denen alles kopiert und vervielfacht wird, etwas Kostbareres?

tung von Christine Sieber. Nach Leim riecht es hier, nach Leinen und Papier. Wer auf dem Dachboden eine zerfledderte Gedichtesammlung von Uroma Hedwig findet und den Schatz wieder restaurieren will, ist hier genau richtig. Wenn Buchbinderin Sieber schwärmt, dann von historischen Büchern, wie sie etwa in der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar gesammelt werden. Wenn ihr der Hals schwillt, dann bei der Verwendung von Tesafilm: „Die darin enthaltenen Weichmacher sind Gift für das Material!“ Dem Verfall zu trotzen, die Erinnerung mit reißfestem Japanpapier und Kleister zu bewahren – dafür ist sie da. Ihr Meisterstück war die Restaurierung einer Bibel aus dem 17. Jahrhundert – zusammen mit dem Besitzer, versteht sich. 54 I STADTFLAIR

Buchbinden von Hand verlangt exaktes Arbeiten mit Spezialwerkzeug, Leim und feinstem Papier. Das Ergebnis ist einmalig – und Tesafilm tabu!

Heute beugen sich zwei Schwestern über den Arbeitstisch, hantieren mit weißen „Falzbeinen“, kleinen Beinspateln zum Falzen von Papier. Sie stellen Notizblöcke her, Abreißpapiere zwischen zwei mit Leinen bezogenen Deckeln. Gibt’s in jedem Schreibwarengeschäft für ein paar Euro, aber diese Papiere in liebevoll gestalteter Leinen-Ummantelung werden einmalig. Gibt es in Zeiten, in denen alles kopiert und vervielfacht wird,

etwas Kostbareres? Die Preise für einen Besuch der Offenen Werkstätten sind moderat: Neben dem Museumseintritt fällt nur eine kleine Spende für genutzte Materialien an. Mehrfarbig vom Stein drucken, das kann jeder lernen Aus der Werkstatt für Steindruck, auf dem Hof im Torhaus untergebracht, klingt Kinderlachen. Ein paar Schü-


ler wollen lernen, wie das geht, wenn auf einen abgeschliffenen Stein gemalt wird, und dieser angefeuchtete Stein dann mit Druckfarbe eingewalzt unter eine Reiberpresse geschoben wird. Das heutige Thema lautet „Dschungel“, und schon springen Äffchen über den Solnhofener Kalkschiefer, Palmen biegen sich, durch riesigen Farn äugt ein gefährlicher Tiger. Keiner, der sein Dschungelbild später mit nach Hause nimmt, wird je vergessen, wie das Prinzip funktioniert, wenn sich Wasser und Fett abstoßen und unter der Presse ein Bild entsteht. „Bis in die Dreißigerjahre war der Steindruck das wichtigste Bilderdruckverfahren, abgelöst vom Offset-Duck, mit dem heutzutage etwa 70 Prozent aller Druckerzeugnisse hergestellt werden“, erläutert Katja Tanta, ehrenamtliche Betreuerin. Zum Beweis holt sie eine Lupe aus den Tiefen ihrer Schürzentasche. Wer sich über einen vermeintlichen Ölschinken mit lieblichen Mädchen beugt und genau hinschaut, der erkennt winzige Punkte: Fettpunkte. „Der Steindruck war das Ölbild des kleinen Mannes“, erläutert Tanta und zieht aus der anderen Schürzentasche einen Spachtel – dem Tiger sind versehentlich Elefantenohren gewachsen, die müssen jetzt vorsichtig vom Stein geschabt werden. 50 Ehrenamtliche legen sich für die Druckereien ins Zeug Hinter den Steindruckern werkeln die Tiefdrucker der Radierwerkstatt, die die Farbe mit dem Spatel auf geätzte Metallplatten aufbringen. Und rechts um die Ecke in ihrem schlichten Büro mit einem Flohmarkt-Druck als einzigem Schmuck sitzt Anne von Karstedt, 45, Leiterin der grafischen Werkstätten und Chefin der 50 Ehrenamtlichen, die die Offenen Werkstätten am Laufen halten. Wie sie ihre Truppe gewinnt? „Natürlich kobere ich ein bisschen“, sagt sie. Aber groß umgarnen muss sie die Damen und Herren gar nicht – alle sind stolz darauf, die alten Techniken zu vermitteln, alle haben sie eine besondere Beziehung zu Gedrucktem. Wenn Anne von Karstedt sich etwas­wünschen könnte, dann, dass die Steindruck- und RadierWerkstätten im Nebengebäude des

Museums Teil der Dauerausstellung werden, und für Besucher genauso frei und ohne Voranmeldung zugänglich werden wie Buchdruckwerkstatt und die Buchbinderei im Hauptgebäude. Und wenn sie sich auf etwas freut, dann auf die Premiere ihres jüngsten Schatzes, ein Zufallsfund, wie so vieles hier. Über private Wege wurde ihr das Modell einer Rotationsmaschine angeboten, gebaut vom früheren Werkstattleiter der Hamburger Druckerei Broschek, 1927 das erste Mal in Betrieb genommen. Zurzeit wird die Kostbarkeit überholt, irgendwann wird das Maschinchen wieder rattern. 26 Miniatur-Zeitungen wurden einst darauf gedruckt, über Jahrzehnte waren sie in einem Keller verborgen. „Wollen Sie mal sehen?“ Anne von Karstedt holt einen Karton, wickelt die hauchfeinen Zeitungsblätter vorsichtig aus Seidenpapier, hält sie dicht vor ihr Gesicht und atmet tief ein. Der Duft von P ­ apier, Leim, Farbe und Vergangenheit scheint süchtig zu machen. Dafür leben sie hier. Buchstäblich. |

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Ein Museum für alle! Das Museum der Arbeit befindet sich seit 1985 in der ehemaligen New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie in Barmbek. Seine Aufgaben: Zeugnisse einer verschwindenden Arbeitswelt zu bewahren und am Leben zu halten. Ausstellungen, Veranstaltungen und Info zu den Offenen Werkstätten: www.museum-der-arbeit.de

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Mein erstes Mal

Mein erster Marathon

Eppendorfer Baum, bei Kilometer 37: So weit ist Michael Vay noch nie gelaufen. Noch fünf Kilometer fehlen bis zum Ziel

Einmal im Leben einen Marathon laufen, das hat sich Michael Vay fest vorgenommen – und bereitet sich ein halbes Jahr lang darauf vor. Am 17. April ist es so weit. Beim Haspa Marathon Hamburg starten 20 000 Läuferinnen und Läufer. Einer von ihnen ist der 58-jährige IT-Manager Text: Ulrike Fischer/Michael Vay|Fotos: Ulrike Fischer, Haspa Marathon

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a kommt er endlich. Grinsend läuft Michael Vay auf mich zu und mit Victory-Zeichen an der Kamera vorbei. Klickklick-klick. Das Bild ist im Kasten, endlich! Eigentlich waren wir schon bei Kilometer 19, Schwanenwikbrücke auf der anderen Seite der Alster verabredet, aber da wartete ich vor fast zwei Stunden vergebens. „Sorry, ich war doch schneller, als ich dachte“, ruft mir jetzt Herr Vay ohne große Anstrengung zu, während ich beim Eppendorfer Baum ein paar Meter neben ihm herjogge. 37 Kilometer liegen hinter ihm, der Mann sieht total entspannt aus. Und doch macht er sich Sorgen: „Hoffentlich reicht es nach hinten raus, die letzten fünf Kilometer haben es in sich!“ Michael Vay, 58 Jahre alt, arbeitet als Projektleiter für IT-Großprojekte bei der Hamburger Sparkasse. Der 31. Haspa Marathon Hamburg – einer der schönsten der Welt, sagen Lauferprobte – ist sein erster. „Ich muss jedes Jahr was Neues ausprobieren“, begründet Vay seine Idee schon beim ersten Telefonat. Wir verabreden uns drei Wochen vor dem Großereignis in seinem Büro am Wikingerweg 1. Herr Vay mit Anzug, wie sich das gehört, aber mit einem geradezu jungenhaften Grinsen, das nicht so recht zum Stereotyp eines drögen IT-Managers passen will. An der Wand seines Büros hängen zwei Aquarelle. „Hat meine Frau gemalt“, erzählt er stolz und zeigt auf ein fein aquarelliertes kanadisches Rennrad: „Das ist meins!“ Herr Vay ist begeisterter Radfahrer. Wer eine Geschichte über Menschen macht, die zum ersten Mal einen Marathon laufen, wird kaum auf CouchPotatoes treffen, die mal eben beim Feierabendbier beschließen, am nächsten Morgen mitzulaufen. Denn ohne Training sind die 42,195 Kilometer schlicht nicht zu schaffen. Die krude Distanz geht übrigens nicht auf die Legende mit dem griechischen Boten zurück, der von Marathon nach Athen lief, um den Sieg der Griechen über die Perser zu verkünden, und dann tot umfiel. Die Distanz hat einen royalen Hintergrund: Bei den Olympischen Spielen 1908 in London sollte der Marathon am Schloss Windsor vor den Augen der Königsfamilie starten. Der Zieleinlauf sollte im neu erbauten Olympiastadion stattfinden. Die Planer stellten erst spät fest, dass die Strecke statt der angestrebten

40 Kilometer genau 42,195 Kilometer maß. Es blieb schließlich dabei. „Als Rennradfahrer bin ich schon viele Jahre unterwegs, oft mit Kollegen, auch über die Alpen. Das Heftigste war ein Sieben-Tage-Rennen von Mittenwald nach Arco am Gardasee, gemeinsam mit einer Freundin im Zweier-Team, 20  000 Höhenmeter, teilweise bei Regen und Schnee. Aber trotzdem brauchte ich eine neue Herausforderung.“ Bloß keine Langeweile aufkommen lassen – das ist Michael Vays Lebensmotto. Im Winter läuft er seit vielen Jahren regelmäßig, aber die Idee mit dem Marathon kam erst letztes Jahr auf. Seit November trainiert er dienstags mit Kollegen, zwei- bis dreimal die Woche läuft er allein. „Am Wochenende drei Stunden am Stück zu laufen,

Sein Frau hält ihn schon für ein bisschen verrückt. Aber andererseits bewundert sie auch seine Konsequenz und Disziplin das ist schon eine Umstellung. Aber man vergisst irgendwann die Zeit, das ist eine Entscheidung im Kopf. Wenn ich früher dachte, ,Oh, Gott, noch eine Stunde‘, denke ich jetzt nach zwei Stunden: ,Hey, nur noch eine!‘, das ist der Unterschied.“ Zwei Wochen vor dem Hamburg Marathon läuft Michael Vay noch einen Halbmarathon in Berlin. Danach tut ihm die linke Wade weh, er sorgt sich, dass sein Körper ihn im Stich lassen könnte. „Die Vorstellung, abbrechen zu müssen, nicht ins Ziel zu kommen, gefällt mir gar nicht! Das würde mir wirklich zu schaffen machen.“ Muss das sein, mit 58 einen Marathon zu laufen? „Es gibt schon ein paar Leute, die komische Kommentare abgeben oder mir davon abraten“, erzählt Michael Vay. „Aber ungefragte Ratschläge finde ich eher nervig. Ich sage ja auch nicht zu anderen, ,Los, treibt mal mehr Sport!‘“ Okay, seine Frau hält ihn schon für ein bisschen verrückt, „aber irgendwie bewundert sie auch meine Konsequenz und Disziplin.“ Schon deshalb kommt Aufgeben für den Manager nicht infrage.

Startpunkt für den Haspa ­Ma­rathon Hamburg sind die M ­ essehallen. 16 249 Marathonis, 6200 Staffelteilnehmer, 7000 Kinder und Jugendliche sowie 89 Handbiker und zwei Rollstuhlfahrer sind 2016 dabei – und Michael Vay

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Am Sonntag ist es endlich so weit. Wir vereinbaren mehrere Treffpunkte an der Strecke, Michael Vay gibt vorher seine ungefähren Zeiten an. Wie er sich gefühlt hat während seines ersten Laufs, hat er im Nachhinein für Stadtflair aufgeschrieben: Am Start, 9.16 Uhr: Ich bin erstaunlich ruhig, der Puls auf meiner Pulsuhr liegt niedrig. Nicht höher als vor jedem Trainingslauf. Und glücklicherweise stehe ich in der Sonne und musste nicht frieren. Die ersten zehn Kilometer laufen entspannt. Mein Puls liegt bei maximal 140 Schlägen. Und meine Schmerzen, die ich in den letzten Tagen in den Waden hatte, sind weg! Kilometer 20, Sierichstraße: Ich fühle mich richtig gut, überhole meinen früheren Chef und Vorstand der Haspa-Sportgemeinschaft Claus Reincke, der mir, wohl angesichts meiner Geschwindigkeit „Michael, du Wiesel!“ hinterherruft. Ich muss lachen. Bei Kilometer 30 ist meine Stimmung super, ich freue mich auf die 32, wo ich meine Familie 58 I STADTFLAIR

erwartete. Aber meine Frau und mein Sohn sind nicht da, eine S-Bahn ist ausgefallen, wie ich später erfahre. Gleichzeitig mit der Enttäuschung schwinden meine Kräfte.

Die Beine werden schwer, aber ich habe keine Schmerzen. Ich will mich, zumindest auf den Bildern von meiner besten Seite zeigen! Und hoffe auf einen Energieschub ...

„Bei Kilometer 20 überhole ich meinen früheren Chef. ,Michael, du Wiesel!‘, ruft er mir hinterher. Ich fühle mich super!“

Die letzten fünf Kilometer wollen nicht enden. Die Strecke zieht sich. Während die ersten 20 Kilometer nur so an mir vorbei flogen, dauert ein Kilometer jetzt ein halbe Ewigkeit. Ich beiße mich durch! Die vielen Zuschauer geben mir Kraft.

Bei Kilometer 34: Ich entdecke meinen Trainer Sebastian Rosenkranz an der Strecke. „Gut siehst du aus!“, muntert er mich auf. Das hilft kurz. Aber der einsetzende Hagelschauer trägt nicht zur Verbesserung meines Zustands bei. Kilometer 37: Endlich sehe ich Ulrike Fischer mit ihrer Kamera. Ich hatte schon die Befürchtung, dass mein Lauf bildmäßig nicht mehr dokumentiert wird! Ich bin echt kaputt.

Der Zieleinlauf ist überwältigend: Ich habe es geschafft! Und das auch noch in der von mir erhofften Zeit: vier Stunden und 32 Minuten. Ich habe sonst nicht nah am Wasser gebaut, aber jetzt steigen mir tatsächlich Tränen in die Augen. In den Minuten danach bekomme ich ein komisches Gefühl im Magen. Kein Wunder, ich hatte mich über vier Stunden nur von süßen Flüssigkeiten ernährt. Nach zwei, drei Minuten ist das aber vorbei. Ich gehe in die Messehalle um die anderen „Haspanesen“ zu treffen. Viele gratulieren mir, sprechen von


Mein erstes Mal

Respekt, dass ich das in meinem Alter gemacht habe. Wobei die meisten gar nicht wissen, wie alt ich bin. Besonders freue ich mich, dass Jürgen Marquardt, Vorstand der Haspa (er ist selbst Marathon mitgelaufen, 3:44!) mir gratuliert und fragt, wie es gelaufen sei. Der Tag danach: In der Nacht habe ich kaum geschlafen. Erstens, weil immer wieder der Lauf vor meinem geistigen Auge ablief und mein Puls entsprechend hochging und zweitens, weil ich Schmerzen in den Knien habe. Treppen steigen geht gar nicht! Nach zwei Tagen sind die Schmerzen nahezu vollständig verschwunden und am Mittwoch hätte ich sogar laufen gehen können, aber mein Körper sagt mir „Michael, ruh dich aus, du hast es dir verdient.“ Als wir uns am Sonntag nach der Marathon-Premiere von Michael Vay vor den Messehallen treffen, bemerke ich kaum eine Veränderung, außer vielleicht, dass das jungenhafte Grinsen noch breiter geworden ist. Ein Abschlussfoto mit Me-

daille muss natürlich sein (die Mini-Elbphilharmonie sieht lustigerweise aus wie ein angebissener Butterkeks), da trifft der frischgebackene Marathon-Mann eine Kollegin. Beide beglückwünschen sich zum Lauf, tauschen Zeiten aus: „Unter fünf Stunden, das ist schon wichtig“, sagt Anett Henke. Es ist bereits ihr 18. Marathon – und ihr letzter: „Irgendwann ist auch mal Schluss“, sagt sie lachend. Für Michael Vay ist es erst der Anfang. |

Ja, wo laufen Sie denn? Zeit, sich vorzubereiten, hätten Sie, denn der nächste Haspa Marathon Hamburg startet erst am 23. April 2017, Anmeldung ab 23. Juni 2016. Info auf: www.haspa-marathon-hamburg.de Noch mehr Läufe in Hamburg: www.marathonhamburg.de, www.hamburg-halbmarathon.de

Geschafft! Mit einer Zeit von vier Stunden und 32 Minuten läuft Michael Vay ins Ziel. Auch wenn ihm kurz von den extrem zuckerhaltigen Getränken übel ist, nach wenigen Minuten fühlt er sich großartig. So wie die meisten der rund 20 000 Teilnehmer

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Wir fahr’n so gerne Rad! Ob Sie eine kleine Fünf-Kilometer-Tour durch den Stadtpark machen oder gleich die ganze Stadt umradeln: Das Schöne an Hamburg ist nicht nur die Aussicht, sondern auch, dass es nur so selten bergauf geht. Hier kommen sieben Touren für jeden Geschmack

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Radtouren

Rund-um-Hamburg-Tour: an den Stadtgrenzen entlang

Die Hamburger Radrunde führt einmal rund um Hamburg. Am besten suchen Sie sich Teilstrecken aus. Zum Beispiel von Wedel entlang der Elbe bis Haseldorf und dann durch viel Natur hoch bis Tornesch, eine 28 Kilometer lange Strecke. Auch schön: die gut 50 Kilometer lange Route Henstedt-Ulzburg, Bargteheide, Trittau entlang alter Bahntrassen. Weitere Varianten möglich.

Helm oder nicht Helm, das ist auch hier im Hirschpark die Frage. Aber wenn doch gerade die Frisur so schön sitzt

Foto: Stephan Bestmann; Karten Dieter Duneka

Gesamtlänge: ca. 205 km Dauer: variabel Highlights: u. a. Wildpark Schwarze Berge, Freilichtmuseum Rieckhaus, Hochseilgarten Lütjensee Rastpunkte: je nach Streckenabschnitt Geeignet für: alle, da sich jeder seine Route basteln kann

Deichtour an der Elbe

Alsterwanderweg by bike

Länge: ca. 30 km Dauer: ca. 4 Stunden Highlights: Vogelschutzpark des Nabu, Haseldorfer Schlosspark, Backsteinkirche St.Gabriel Anmeldung: Tel. 04129/241 Rastpunkte: Haseldorfer Deichhof-Café Geeignet für: Familien und Deichkinder

Länge: 22 km Dauer: 2,5 bis 3 Stunden Highlights: Alsterpark, die alsternahe Natur: Auenwälder, Erlenbruch, Bootshaus vor dem Ratsmühlendamm (hier können Boote ausgeliehen werden) Rastpunkte: Café und Restaurant im Herrenhaus auf dem ehemaligen Gut Wellingsbüttel Geeignet für: Familien

Ab S-Bahnhof Wedel (S1), geht’s bergab Richtung Schiffsbegrüßungsanlage „Willkomm Höft“ an der Elbe, dann auf Asphaltstraßen weiter bis zum Jacht­ hafen und dann die Deichwege entlang des Elbufers. Am Sperrwerk das Elb­ ufer außendeichs Richtung Scholenfleth verlassen; über die „Deichreihe“ nach Haseldorf.

Von der S-Bahn Poppenbüttel geht es um das Alstertaler Einkaufszentrum herum, dann vom Saseler Damm ­kommend rauf auf den Alsterwanderweg, auf dem man nun mehrere Kilo­ meter dem Verlauf der Alsterarme folgen kann.

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Ab durch den Elbtunnel

Ein Erlebnis: Radeln in der Röhre! Sie starten an den St. Pauli-Landungs­ brücken, fahren durch den Alten Elbtunnel in den Freihafen, dann immer entlang der Dove Elbe, unter der A1 durch, schließlich über die Moorwerder Deichstraßen. Bei einem Abstecher zur Bunthäuser Spitze mit ihrem historischen Leuchtfeuer von 1914 genießen Sie einen herrlichen Blick über die Elbe, die sich hier in Norder- und Süderelbe teilt. Zurück geht es durchs Naturschutzgebiet Heuckenlock mit seinen rund 700 Pflanzenarten. Ziel der Reise ist der S-Bahnhof Veddel. Länge: ca. 25 km Dauer: ca. 3 Stunden Highlights: das Naturschutzgebiet Heuckenlock, der fantastische Elbblick, Rastpunkte: Am Wegesrand finden sich zahlreiche Plätze zum Picknicken und Kinderspielplätze Geeignet für: Familien, Gruppentouren und Entdecker 62 I STADTFLAIR

Der Elbe-Rundkurs für erfahrene Radler

Parktour: Abenteuer für Botanikfans

Länge: ca. 85 km Dauer: 8 bis 9 Stunden Highlights: Historische Drehbrücke in Klevendeich, Sperrwerk Pinnau, Naturschutzgebiete im Alten Land Rastpunkte: Taverna „Zum Griechen“ (Feldstraße 46, 22880 Wedel), Gaststätte „Zum Aquarium“ (Jaffestraße 8, 21109 Hamburg) Geeignet für: Trainierte und Maniacs

Länge: ca. 45 km Dauer: ca. 6 Stunden Highlights: Dahliengarten, Schulgarten, Hauptfriedhof Ohlsdorf Rastpunkte: „Klempau’s Biergarten“ an der Milchhalle (im Volkspark), Badesee Öjendorfer Park Geeignet für: Sportbegeisterte, Stadt- und Naturliebhaber

Diese Strecke hat es ganz schön in sich: Sie beginnen das Teilstück des 6200 Kilometer langen „North Sea Cycle“-Radwegs beispielsweise in Elmshorn. Über Neuendeich, Wedel, über die Neue Elbbrücke, dann auf der Wilhelmsburger Landstraße geht’s nach Harburg, Moorburg durch York bis nach Stade. Von Stade kommt man prima mit der S3 zurück nach ­Hamburg. Karten finden Sie auch auf www.northsea-cycle.com. Hier kann man sich individuell auch eine kürzere oder längere Strecke raussuchen.

Von Teufelsbrück aus geht es durch die pittoresken Grünanlagen auf der Geest: Wesselhöftpark (Nienstedten), Westerpark (Klein Flottbek) und Jenischpark (Othmarschen). Danach durch den Altonaer Volkspark und zum Nien­ dorfer Gehege. Von hier erkunden wir die Kleingärten in Groß Borstel. Dann geht es an der Alster längs, über den berühmten Hauptfriedhof Ohlsdorf und die ehemalige Trabrennbahn in Farmsen. Vom Öjendorfer Park mit seinem schönen Badesee radelt man über die Boberger Dünen bis zur Billwerder Kulturlandschaft.

Fotos: dpa, Patrick Sun, PR; Karten Dieter Duneka

Radtouren


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Endlich wieder Open Air Ran an die Tickets und rein ins VergnĂźgen! Auch wenn das Elbjazz-Festival dieses Jahr pausiert, wir haben jede Menge Festival-Tipps in und um Hamburg gefunden. Von Heavy Metal bis bis zu leichtem Jazz-Sound ist alles dabei 64 I STADTFLAIR


Festivals

Let’s groove tonight! Sobald das Wetter mitspielt, die Band loslegt und gute Laune verbreitet, tanzen auch die Glückshormone Hip-Hop

park zu bringen, muss Konzertveranstalter Karsten Jahnke weiter träumen. Aber auch 2016 lassen sich Weltstars von der Schönheit der Freilichtbühne locken und vom Fassungsvermögen von „nur“ 4000 Besuchern nicht abschrecken. Lionel Richie wird ebenso zu Gast sein wie Simply Red, ZAZ und Gregory Porter. Die 42. Konzertsaison im Stadtpark begann aber traditionell mit dem Lokalmatador: Lotto King Karl gab am 20. Mai den Startschuss. Freilichtbühne im Stadtpark, Saarlandstraße (Winterhude), Preis je nach Veranstaltung, www.karsten-jahnke.de

Spektrum

Momentaufnahme Beatkultur Das „MS Dockville“ besuchen nur Jüngere? Ach, was! Selbst wenn Sie nicht eine Band kennen – Stimmung und Leute sind wunderbar entspannt

JazzBaltica

Foto: PR

Highlights für die Jazzgemeinde

„Komm mit ans Meer“, heißt es in diesem Jahr, wenn JazzBaltica auf dem Gelände der Niendorfer Evers-Werft und im Niendorfer Hafen die Fahnen hisst. Wieder richtet das Festival seinen Blick auf die baltische Jazzszene und darüber hinaus. Neu formiert: die JazzBaltica All Star Band. Ansonsten freuen wir uns auf bekannte Gesichter wie die Jazzpianisten Wolfgang Dauner und Joachim Kühn, die deutsch-

iranische Sängerin Cymin Samawatie und feiern mit dem Festivalleiter und Star-Saxophonisten Nils Landgren seinen 60. Geburtstag mit eine jazzigen Tanznacht! 23.–26. Juni, Evers-Werft, 23669 Timmendorfer Strand, Ticket-Hotline 0431/23 70 70, www.jazzbaltica.de

Stadtpark Open Air

Wo die Großen ganz nah sind

Seinen großen Traum, U2 oder Bruce Springsteen in den Hamburger Stadt-

Hält jung und macht Laune: Die Gruppe Haftbefehl hat hier schon heftig gefeiert und Neneh Cherry brachte feinste Elektronik zu Gehör – das „Spektrum“-Festival ist so facettenreich wie beeindruckend. Die verbindende Linie ist Hip-Hop, dessen Spielarten mit großartigen Acts auf die Bühne(n) gebracht werden. So sind für die diesjährige Ausgabe bereits aufregende Künstler wie Skepta, Zugezogen Maskulin, SSIO und Money Boy bestätigt. Den fantastischen Blick aufs Wasser gibt’s auf dem Gelände des „Dockville“-Festivals inklusive. 6. August, Schlengendeich 21 (Wilhelmsburg), 33 Euro, www.spektrum.ms

Reeperbahn-Festival Von Club zu Club

Anfangs wurde es als „noch ein KiezEvent“ misstrauisch beäugt, mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass es ein echtes „Entdecker-Festival“ ist. Nicht nur allerhand Ausstellungen und STADTFLAIR I 65


Festivals

Live-Konzerte werden geboten, das viertätige Spektakel hat sich zudem längst als Treffpunkt der Musikbranche etabliert. Spannend: Die unzähligen Bands treten nicht nur in bekannten Clubs auf, sondern auch in Kirchen und Stripteasebars. 21.–24. September, verschiedene Orte rund um die Reeperbahn, 92 Euro für alle vier Tage, www.reeperbahnfestival.com

MS Dockville

Geschmackssicher und spektakulär

Das „MS Dockville“ ist das vielleicht schönste Festival im ganzen Norden. Dafür sorgen die detailreiche Mischung aus Kunst und Musik und der spektakuläre Blick auf die Industrieromantik am Wilhelmsburger Hafen. Natürlich sind auch die Künstler ausgesucht – so werden hier im August unter anderem Stars wie Bastille, Foals, K.I.Z. und Milky Chance auf der Bühne stehen.

„Put your hands in the air!“ Für die kommenden Festivals, egal ob Jazz, Metal oder Singer-SongwriterSound, ist jedes Alter das Richtige 66 I STADTFLAIR

Das restliche Line-up besteht wie gewohnt aus einem geschmackssicheren Miteinander von Newcomern und Durchstartern aus Indie, Singer-Songwriter und Electro. 19.–21 August, Schlengendeich 21 (Wilhelmsburg), 94 Euro für alle drei Tage, www.msdockville.de

Müssen alle mit

Pop-Prominenz in der Provinz

Die niedersächsische Kreisstadt Stade galt mit ihren gerade einmal 45 000 Einwohnern bislang nicht als Hochburg der Musikszene. Spätestens mit der vierten Ausgabe des „Müssen alle mit“-Festivals Ende August sollte sich dieser Umstand ändern. Schließlich werden mit Tocotronic, Fraktus, Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen und den Shooting-Stars Isolation Berlin zahlreiche Zugpferde des deutschsprachigen Indie-Pops beim „Picknickdeckenfestival“ zu sehen sein. Für Hamburger bequem mit der S3 erreichbar. 27. August, Bürgerpark Stade, Am Bahnhof, 32 Euro, www.muessenallemit.de

Roskilde

Eine Stadt für die Musik

Das „Roskilde“-Festival ist ein Event der Superlative, das trotz seiner Größe durch eines besticht: seine Freundlichkeit. So scheinen sich Bands, Besucher und die vielen freiwilligen Helfer un-

ausgesprochen darauf geeinigt zu haben, gemeinsam die beste Woche des Jahres zu verbringen. Trotz einer fast stadtgleichen Infrastruktur mit Supermarkt und Waschsalon. Und natürlich mit toller Musik, unter anderem von New Order und den Red Hot Chili Peppers. 25. Juni–2. Juli, Roskilde (Dänemark), Tagesticket ab 133 Euro, Festivalticket ab 265 Euro, www.roskilde-festival.dk

A Summer’s Tale

Ein Ort für die ganze Familie

Nach dem erfolgreichen Start im vergangenen Jahr geht „A Summer’s Tale“ nun mit Acts wie Sigur Rós, Noel Gallagher’s High Flying Birds, Parov Stelar, Garbage und Amy MacDonald in die zweite Runde. Dabei ist das immer noch junge Festival mit seiner idyllischen Lage im Grünen und den zahlreichen Lesungen, Workshops, Filmen und kleinen Sporteinheiten vor allem ein ideales Ausflugsziel für Besucher jenseits der 30, die ihre Familie genauso gern um sich haben wie tolle Musik. 10.–13. August, Westergellerser Heide 1, Luhmühlen (nahe Lüneburg), ab 169 Euro für alle vier Tage inkl. Camping, www.asummerstale.de

Elb-Riot

Metal-Revival auch in Hamburg

Jetzt gibt es auf dem Hamburger Groß-


Von Wihelmsburg bis Reeperbahn: Festivals leben von bester Musik, unverwechsel­barer Hafenatmosphäre und der ent­spannten hanseatischen Art

marktgelände wieder ordentlich was auf die Ohren! Bereits bestätigt für den großen Metal-Abend, der seit 2013 auch in Hamburg zum unglaublichen

AZ Razer Stadtflair_Layout 1 26.04.16 13:14 Seite 1

Revival des Genres beiträgt, sind Szene-Größen wie Slayer, Sabaton, Steel Panther, Powerwolf, Testament, At the Gates und Fear Factory. Heftiger

Sound zum ausgiebigen Haarschütteln ist also garantiert. 19.–20. August, Großmarktgelände (Ham­ merbrook), 2-Tages-Ticket ab 79,90 Euro, www.elbriot.de

Deichbrand

Feuer und Wasser an der Nordsee

„Firestage“ und „Waterstage“ heißen die beiden großen Bühnen beim „Deichbrand“-Festival, das in diesem Jahr mit einem besonders spektakulären Aufgebot an nationalen und internationalen Superstars aufwartet. Neben Die Fantastischen Vier, Sportfreunde Stiller, Skunk Anansie, Danko Jones, Paul Kalkbrenner, Madsen und vielen mehr werden die Berliner DancehallKönner Seeed ihr einziges Konzert im Jahr 2016 beim Großereignis an der Nordsee absolvieren. Für sportliche Abwechslung sorgt die Beach-Area mit mehreren Volleyballfeldern. Und wollten wir nicht längst mal wieder die Campingsachen rausholen? 21.–24. Juli, Seeflughafen (Cuxhaven/Nordholz), Kombiticket 129 Euro, www.deichbrand.de

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Essen & Trinken

Aber bitte mit Aussicht! Was vor einem auf dem Tisch steht, ist natürlich auch wichtig – aber so richtig komplett ist das Hamburger Sommergefühl erst, wenn man draußen sitzt und jede Menge zu gucken hat

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Coast by East

Asia-Küche mit grandiosem Ausblick

Segelschiffe, ContainerRiesen und Kreuzfahrer gleiten gemächlich vorbei, während das Essen auf dem „Robata Grill“ brutzelt. Vor allem die Terrasse des „Coast by East“ (Foto links) bietet grandiose Ausblicke auf die Elbe und garantiert eine großartige Kulisse bis weit in die Nacht hinein. Auf den Teller kommen derweil exklusive asiatische Küche oder Sushi. Freuen Sie sich zum Beispiel auf Rinderfilet mit Birnen und Zuckerschoten, Tandoori, konfierten Heilbutt oder kreative SushiVarianten von Küchenchef Benjamin Nicke.

winzige „Braband“ BistroFlair. Auf der Terrasse können Gäste gleich neben einer romantischen Trauerweide entspannen und speisen, während auf der Alster Kanus und Ruderboote vorbeischippern. Serviert wird mediterrane Bistroküche aus marktfrischen Zutaten: Besonders der Flammkuchen aus dem Steinbackofen schmeckt vorzüglich. Dazu ein Glas Wein – und der Tag ist gerettet. Der perfekte Ort für die kleine Pause zwischendurch. Mo–So 12–22 Uhr, Alsterdorfer Damm 18 (Alsterdorf), Tel. 38 67 71 62, www.braband-bistro.de

Alsterperle

Vom Klohaus zum Szenetreff

Am Ostufer der Außenalster lockt an warmen Sonnentagen ein gar nicht so stilles Örtchen zur Rast: Mit kleiner, einfacher Speisekarte und Getränken überzeugt die Alsterperle. Das Backsteinhäuschen, von Schilf und Bäumen eingerahmt, stieg vom einstigen Klohäuschen zum Szenetreff auf. Jogger, Spaziergänger und Szenevolk entspannen hier auf Hockern, Bänken oder den Steinen am Alsterrand, mit den Füßen über dem Wasser. Herrlich für alle, die gern tratschen, essen und trinken, bis die Sonne unter-

So–Do 12–22 Uhr, Fr–Sa 12–23 Uhr, Großer Grasbrook 14 (HafenCity), Tel. 30 99 32 30, www.coast-hamburg.de

Sky & Sand

Ein Strand über den Dächern der Stadt

Rund 40 Meter hoch, im 12. Stock auf dem Parkdeck der Hamburger Meile, befindet sich Hamburgs höchste Strandbar „Sky and Sand“. 60 Tonnen Sand, Strandliegen, Sofas, Himmelbetten, Bar und Pool sorgen für KaribikFeeling. Bei einem Cocktail mit Blick auf Antennen, Schüsseln, Türme und ein Dächermeer, das über Fernsehturm und Stadtpark bis zum Horizont reicht, lässt es sich hier prima entspannen. Die Getränke sind nicht ganz billig, dafür sind die Pommes und Salate grandios. So–Do 12–23 Uhr, Fr/Sa 12–24 Uhr, Humboldtstraße 6 (Barmbek-Süd), Tel. 30 08 70 97, www.skyandsand-beachclub.com

Braband Bistro & Wein Fotos: PR, hfr

Seafood und Gegrilltes mit Blick über den Hafen bietet das edle „Coast by East“ in der HafenCity

Mediterranes am Alsterlauf

In einem umgebauten ehemaligen Trafo­ häuschen am Alsterlauf verströmt das

Ob rund um die „Alsterperle“ oder mit der ganzen Familie im „Café Sternchance“ – draußen ist es doch am schönsten

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Essen & Trinken

1600 Sonnenstunden hatte Hamburg letztes Jahr – ob wir das 2016 toppen können? Egal, Hauptsache draußen geht oder sie die Schwäne in die Zehen beißen. Täglich ab 8 Uhr, mindestens bis 21 Uhr, Eduard-RheinUfer 1 (Uhlenhorst), Tel. 22 74 82 73, www.alsterperle.com

Amphore

Ein Bier mit Panoramablick

Nicht weit entfernt schippern Containerschiffe über die Elbe, unten an der Promenade tummeln sich Flaneure aus nah und fern, es riecht nach Schiffsdiesel und Stadt. Die „Amphore“ thront weit oben über der Szenerie und bietet einen perfekten Ausblick aufs 70 I STADTFLAIR

Hafenpanorama. Ob für ein Bier oder einen Sekt, für Snacks, kleine Mahlzeiten, das reichhaltige Frühstück oder ein klassisches Abendbrot aus regionalen Produkten der Saison: Hier schmeckt’s nach Norden. Und über allem liegt die Melodie des Hafens. Di–Do 11–open end, Fr–Sa 10–open end, Hafenstraße 140 (St. Pauli), Tel. 31 79 38 80, www.cafe-amphore.de

Café Sternchance Mittendrin und doch im Grünen

Kinder

spielen

auf

dem

Spielplatz, Eltern genießen auf der Terrasse oder im Garten Kaffee, Kuchen oder Köstliches vom Buffet. Inmitten blühender Blumen, Sträucher und Bäume fühlt man sich hier fast wie auf dem Land. Nur der Verkehr auf der Schröderstiftstraße erinnert daran, dass man sich mitten in der Stadt befindet. Ein perfekter Ort, um nach einem ausgedehnten Schanzenbummel zu entspannen.

sich selbst, genießen Cevapcici vom Grill, Steaks, Räucherfisch, Pommes, Salat oder Kuchen. Der urigcharmante Biergarten mit Kanuverleih und Weinbistro kann von Land wie zu Wasser angefahren werden. Lange hatte das Ehepaar Dreshaj den Hut auf, inzwischen führt Tochter Sofija, die auch den Kiosk und Bootsverleih Willi Villa im Inselpark betreibt, die Geschäfte.

Zum Anleger

Café Entenwerder 1

Auf dem Ernst-AugustKanal blühen Seerosen, im Biergarten sitzt ein buntes Völkchen. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Gäste bedienen

Ein Kleinod mit kreativem Charme hat vergangenen Sommer auf einem Ponton in der Norderelbe festgemacht: Im „Café Enten-

Mo–Fr 11–24 Uhr, Sa 10–23 Uhr, So 10–21 Uhr, Schröderstiftstraße 7 (Rotherbaum), Tel. 430 11 68, www.sternchance.de

Biergarten-Idylle am Kanal

Mo–Fr ab 11.30 Uhr, Sa/So ab 10 Uhr, Vogelhüttendeich 123 (Wilhelmsburg), Tel. 86 68 77 81, www.zum-anleger.de

Kaffee und Kuchen auf dem Ponton

Fotos: hamburg-tourismus-blog.de, Schumachers

Entspannt in Eimsbüttel: das „Vesper“ auf der Sonnenseite der Osterstraße


werder 1“ sitzen die Gäste auf umgebauten Duckdalben auf der schwimmenden Gastro-Insel und blicken auf die Industriekulisse des Peutehafens. Hier im Entenwerder-Park auf der gleichnamigen Halbinsel genießen sie Frühstück, Snacks, Salate oder Kuchen. Viele Produkte und Getränke stammen von regionalen Erzeugern, so kommt der Kaffee von den Public Coffee Roasters aus der Neustadt. Mo–Fr 11–22 Uhr, Sa 10–22 Uhr, Entenwerder 1 (Rothenburgsort), Tel. 70 29 35 88, www.facebook.com/ entenwerder1

Restaurant Vesper Urban, lecker, draußen

Die Osterstraße, Ecke Eppendorfer Weg bietet zwar keinen Blick in unverbaute Landschaften, aber bei halbwegs gutem Wetter kann man hier vorm „Vesper“ sehr gut das eine oder andere Stündchen verbringen. Das Wiener Schnitzel und die Königsberge Klopse sind besonders lecker, alle Salate frisch und tadellos angemacht, die Preise im Rahmen. Bei den Gästen herrscht ein angenehmer Mix aus Jung und Alt. Und weil bei unseren Frühstückstipps (S. 80) kein Platz

mehr war, sei es hier gesagt: Sowohl das Frühstück à la carte unter der Woche als auch das Buffet am Wochenende können wir wärmstens empfehlen!

Ihr Gesicht ist einzigartig, geben Sie ihm einen besonderen Rahmen!

Mo–Fr 9.30–22 Uhr, Sa 10–22 Uhr So 11–22 Uhr, Osterstraße 10–12 (Eimsbüttel), Tel. 491 73 55 www.restaurant-vesper.de

Schumachers Biergarten Entspannen am Stadtparksee

Egal wie man ihn nennt, Biergarten oder Beachclub, im „Schumachers“ am Stadtpark lässt es sich von Frühjahr bis Herbst prima draußen aushalten. Bei Grillwurst, Salat, Bier oder Burger in der Menge sitzen und auf den Stadtparksee gucken, ist einfach entspannend. Wer will, kann zwischendurch eine Runde schwimmen gehen, um dann erfrischt mit einem kühlen Blonden zurückzukehren. Und danach? Im Liegestuhl die Sonne untergehen sehen.­Einziger Wermutstropfen: Hunde haben keinen Zugang. Mo–Do 15–23 Uhr, Fr–So 12–24 Uhr, Südring 5 b (Winterhude), Tel. 27 80 69 79, www.schumachersbiergarten.de

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Wir können auch Biergarten! Sonnenuntergang bei „Schumachers“ im Stadtpark mit Weitblick aufs Planetarium

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Weinhandlungen

Drei Fragen an Wolfgang Kaufholz, von „Weinlust“ Stadtflair: Gibt es einen Weintrend für den Sommer? Wolfgang Kaufholz:

Im Trend liegen leichtere weiße Weine, wobei deutsche Weine deutlich im Fokus stehen. Der Rosé-Trend bleibt, dieses Jahr kommen dabei die leichten Franzosen gut an. Junge WeinFreaks stehen auf Natural und Orange Wines, also biodynamische, naturbelassene und maischevergorene Weine.

Noch ein Glas, bitte!

Wie finde ich heraus, welcher Wein zu mir passt?

Wunderbar, die Abende bei lauen Lüftchen auf dem Balkon oder im Garten zu verbringen. Dazu ein paar Kleinigkeiten, nette Freunde und das eine oder andere Glas Wein – will man mehr?

Weinlust

Überzeugungstäter in Winterhude

Inhaber Wolfgang Kaufholz (siehe kleines Foto) ist ein typischer Quereinsteiger. Seit Studienzeiten passionierter Weinsammler und -genießer, hat er 2005 aus seiner Leidenschaft einen Beruf gemacht. Dass es tatsächlich Berufung ist, zeigt sich in den Weinseminaren des ehemaligen Topmanagers, die fast immer ausgebucht sind. Das Sortiment ist breit gefächert und bietet Weine für 72 I STADTFLAIR

jeden Geschmack und Geldbeutel. Heute ist „Weinlust“ eine Hamburger Institution, deren Bekanntheit und guter Ruf weit über die Grenzen von Winterhude hinausgeht. Mühlenkamp 14 (Winter­hude), Tel. 27 88 68 86, Mo–Fr 10–14 Uhr u. 15–19 Uhr, Sa 10–16 Uhr, www.weinlust.de

Guter Wein! Torsten Tesch

Wein trinken plus Events

Sie wollen den Tag entspannt bei einem Glas Wein

ausklingen lassen? Dann sind Sie bei „Guter Wein“ genau richtig. Hier können Sie sich vor Ort beraten lassen, probieren und auswählen. Neben klassischen und speziellen Weinproben oder Wein- und Kochkursen gibt es auch Events für Gruppen und sogar Reisen zum Thema Wein. Die Stammkundschaft ist begeistert, neue Kunden willkommen. Kellinghusenstraße 15 (Eppendorf), Tel. 42 91 38 55, Di–Fr 15–20 Uhr, So 10–16 Uhr, www.guter-wein-hamburg.de

Probieren, probieren, probieren und neugierig auf neue Stile und Anbaugebiete bleiben. Wir bieten z. B. ein Seminar „Weinwissen für Einsteiger“ an. Am Ende dieses circa 3,5-stündigen Seminars wissen Sie, welche Weine zu Ihnen passen. Welchen Wein trinken Sie gerade am liebsten?

Passend zur Spargel- und Erdbeerzeit leichte Weißund Roséweine, abends gern einen kräftigen roten Spanier oder Franzosen. Und aus Neugierde: Orange und Natural Wines – da bin ich Freak!

Mövenpick Weinkeller Überzeugendes Programm

Der „Mövenpick Weinkeller“ liegt im New Westend Village. Das ehemalige Fab-


rikgelände der British American Tobacco besticht durch einmaliges Ambiente: ein hochwertiges Ladendesign, eine geschmackvolle Lounge und ein Weinkeller, der mit einem breiten Programm und einem gestaffelten Preisangebot überzeugt. Theodorstraße 42, Haus 11 (Bahrenfeld), Tel. 89 12 04, Mo–Fr 10–19, Sa 10–16 Uhr, www.moevenpick-wein.de

Rindchen‘s Weinkontor Weinhändler mit Charisma

Wer zum fünften Mal in Folge die Wahl zum „Besten Fachhändler International“ gewinnt, braucht kaum noch Werbung. Gerd Rindchen, einst gelernter Versicher ungskaufmann, ver­ sichert heute nur noch eines: Dass seine Auswahl an Weinen (die es größtenteils nur bei ihm gibt) sowohl anspruchsvolle Kenner als auch schlichte Genussmenschen glücklich macht. Nach dem ersten Laden in der City Nord 1983 eröffnete der engagierte Weinhändler zuletzt die elfte Filiale erfolgreich in Eimsbüttel. Tel. 556 20 20, alle Standorte und Öffnungszeiten: www.rindchen.de

Silca Import AG

Tradition verpflichtet

Fotos: Hartz, PR

Vor über 30 Jahren fing Firmengründer Carlos Salvador y Schüschke an, spanische Produkte aus seiner Heimat in Deutschland zu vertreiben. Heute importiert das Familienunternehmen ausschließlich iberische Produkte aus Spanien und Portugal: Weine aus Spitzenregionen, Cava, Spirituosen, Wurst und Schinken, Käse, Oliven und Olivenöle. das Sortiment umfasst über 2000 Artikel. Schützenstraße 91 (Bahrenfeld), Tel. 85 60 27, Mo–Fr 8.30–18 Uhr, Sa 9–14.30 Uhr, www.silca-import.de

Ravenborg

Spanien aus erster Hand

Die Leidenschaft für spanische Weine und die südländische Lebensart spüren Gäste und Besucher sofort beim Betreten des Geschäftes. Exquisite Rebsorten von über 200 Weingütern – von bodenständigen Alltagstropfen über Kultweine bis zu hoch bewerteten Kreszenzen – stehen zur Auswahl. Neben solchen aus bekannten Regionen gibt es auch Weine aus kleinen und versteckten Anbaugebieten sowie Spezialitäten aus Galizien und Kastilien. Elbchaussee 520 (Blankenese), Tel. 39 33 44, Mo–Fr 12–20 Uhr, Sa 10–16 Uhr, www.ravenborg.de

Weinrot

Qualität steht im Vordergrund

Die „Hamburger Stintfang Cuvée“ vom Weinberg am Hafen ist nicht frei verkäuflich. Bleiben die vielen guten Weine unserer Lieblingshändler rund 1200 Weinen garantiert den richtigen für jeden Anlass – von Bekanntem bis zu ausgesuchten Raritäten. Halskestr. 48 (Billbrook), Tel. 78 08 13 51, Beerenweg 24–26 (Bahrenfeld), Tel. 85 17 90 13, beide Mo–Fr 9–19, Sa 9–18 Uhr, Am Sandtorkai 44 (HafenCity), Tel. 76 79 43 90, Mo– Fr 10–19.30, Sa 11–19.30 Uhr, www.andronaco.info

Scarpovino

Wein und Schuhe

Fester Bestandteil in der Hamburger Weinszene ist

das „Scarpovino“ von Bärbel und Hermann Dreyer. In dem Geschäft im Schanzenviertel werden statt Brot und Käse auch italienische Schuhe angeboten. Scarpe = Schuh, Vino = Wein! Mediterrane Speisen servieren Dreyers in der hauseigenen Vinothek „Südhang“. Susannenstraße 29 (Sternschanze), Tel. 439 00 43, Mo–Fr 10–19 Uhr, Sa 10–17 Uhr, Eppendorfer Landstr. 87 (nur Wein), Mi–Fr 12–19 Uhr, Sa 10–16 Uhr, www.scarpovino.de

Seit über 34 Jahren zählt „Weinrot“ zu den traditionellen Weinhandlungen Hamburgs. Alle Weine werden selbst verkostet und nur solche mit einem guten Preis-Genuss-Verhältnis kommen in das Sortiment. Es umfasst über 800 verschiedene Weine, Champagner und Qualitätsschaumweine (Sekt) – ergänzt durch passende Naschereien, Spirituosen, Öle und Accessoires. Eppendorfer Weg 86 (Eimsbüttel), Tel. 40 59 83, Mo 15–20 Uhr, Di–Do 14–20 Uhr, Fr 11–20 Uhr, Sa 10–16 Uhr, www.weinrot-hh.de

Andronaco

Italiener lieben Wein – und ihre Kunden

Bei Andronaco wird Familie großgeschrieben. Dazu gehören auch langfristige persönliche Beziehungen zu Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern. Hier wird verkostet, geprüft, diskutiert und am Ende das Beste ausgewählt. In der nach Regionen unterteilten Weinabteilung findet man unter den

In Torsten Teschs ­Laden „Guter Wein!“ (o.) gibt’s selbigen – und erstklassige Beratung dazu. „Andronaco“ wäre nicht Andronaco, wenn hier etwas anderes als italienischer Wein im Regal stünde

STADTFLAIR I 73


Weinhandlungen Wein für jeden Anlass bieten Desirée Fischer und Oliver Kornblom vom Weinhaus Gröhl in Hoheluft-West

In den nächsten Jahren soll in Stormarn das erste Weingut entstehen. Na, dann Prost!

les verändert, aber die Liebe zum Wein und der Name „Sigrid Clausen – Weine und Spirituosen“ sind geblieben!

Fast 100 Jahre Geschichte

In bester Lage am Eppendorfer Baum gibt es hier alles, was das „Weinschmecker“Herz begehrt: von Weinen über Spirituosen und Schaumweine bis hin zu Feinkost-Leckereien (Olivenöl, Essig oder Niederegger Marzipan). Seit vielen Jahren werden Weinseminare und Weinproben durchgeführt, um Genuss und Weinwissen für den Einsteiger, aber auch für den Liebhaber edler Tropfen zu vermitteln. Seit Anfang 2015 auch in Hoheluft-West. Eppendorfer Baum 7 (Eppendorf), Tel. 47 47 17, Mo–Fr 9.30–19 Uhr, Sa 9.30–18 Uhr und Eppendorfer Weg 170 (HoheluftWest), Tel. 42 10 71 70, Di–Fr 11–20 Uhr, Sa 10–18 Uhr www.weinhaus-groehl.de

Grüner Veltiner

Weine aus Österreich

Claus-Peter Eichstaedt favorisiert Weingüter, die sich 74 I STADTFLAIR

der Frische und Feinheit, der Mineralität und Eigenart ihrer Herkünfte verschrieben haben. Große Namen, die längst in jedem Super- oder Wein-Supermarkt verfügbar sind, führt er nicht. Stattdessen vertraut er Winzerpersönlichkeiten, deren Weine hierzulande wenig verbreitet, deren Qualitäten aber außergewöhnlich sind. Lager: Herlingsberg 16 (Lokstedt), Tel. 460 73 774, Do–Fr 12–19 Uhr, Sa 11–15 Uhr, www.gruener-veltliner.de

Weinland Waterfront

Schöner trinken an der Elbe

1829 als kleine Werft gebaut, wurden hier direkt am Hafen fast 100 Jahre lang Rettungsboote für Fracht- und Passagierschiffe hergestellt. Stahlträger und historische Seilwinden sind die handfesten Zeugen der maritimen Vergangenheit. Kann es eine schönere und authentischere Atmosphäre geben, um feine Weine zu genießen oder an Weinproben teilzuneh-

men? Über 600 Weinsorten warten im Lager. Gern stellt das erfahrene Team passende Weine für Firmen- und Privatfeiern zusammen. Und wer die Räumlichkeiten mag, kann sie auch als Eventlocation mieten. Große Elbstraße 146 (Altona) Tel. 279 40 79, Mo–Mi 12–19 Uhr, Do 12–22 Uhr, Fr–Sa 12–19 Uhr, So 17–22 Uhr, www.weinland-hamburg.de

Sigrid Clausen Weine und Spirituosen GmbH Saarländische Wurzeln

Die Weinhandlung der Saarländerin Sigrid Clausen am Mittelweg existiert seit über 50 Jahren. Und wer auf sich hält in und um Pöseldorf, bestellt hier seine Lieferungen. Vor einigen Jahren übernahm der langjährige Mitarbeiter Claas Ole Feddersen das Geschäft, verfeinerte und erweiterte das Angebot auf mehr als 800 Produkte. Durch Umbau und Sanierung hat sich vie-

Castel Cosimo

Vom Winzer direkt ins Glas

Das deutsch-italienische Team des „Castel Cosimo“ besucht laufend unzählige italienische Winzer und ihre Weinberge, um deren Weine zu verkosten. Und wenn Preis und Leistung stimmen, gelangt der jeweilige Wein direkt vom Winzer in den Handel. „Italien hat das größte Weinanbaugebiet der Welt. Klima und die Bodengestaltung sind von außergewöhnlicher Verschiedenheit“, beschreibt Geschäftsführer Aleksandar Thiel die italienische Ausrichtung des „Castel Cosimo“ und sagt: „Man kann eigentlich nicht von ,Wein aus Italien‘ sprechen. Besser wäre es, von Wein aus Piemont, aus Friaul, aus der Toskana, aus Apulien, aus Sizilien oder aus Sardinien zu sprechen.“ Standorte und Öffnungs­ zeiten: www.castelcosimo.de

Foto: Ulrike Fischer

Weinhaus Gröhl

Mittelweg 167 (Rotherbaum), Tel. 44 44 58, Mo–Fr 9.30– 19 Uhr, Sa 9.30–14 Uhr, www.sigrid-clausen.eu


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Eiscafés

Luisa Mentele vom „Luicella’s“ auf St. Pauli präsentiert: Mango-Sorbet und Erdbeer-Basilikum-Eis – schleck!

Hallo Lieblings -Eis Mögen Sie Schokolade, Erdbeer und Vanille oder lieber ausgefallene Kreationen wie Karamell-Salz, HimbeerBasilikum und Ingwer-Orange? Hamburgs Eiscafés bieten beides in Vollendung. Darauf noch ’ne Kugel! 76 I STADTFLAIR


Luciella’s Icecream St. Pauli zum Kugeln

Der ehemalige Profischwimmer Markus Deibler und Freundin Luisa Mentele grün­deten 2013 ihren ersten Eisladen auf St. Pauli. Schnell rührten sie sich mit innovativen Sorten wie KaramellSalz, Zitrone-Basilikum und Franzbrötchen in die Herzen der Eisgemeinde. Mittlerweile vertreiben sogar Edeka und Rewe das eigens dafür abgefüllte Eis. Aber Luisa in der Detlev-Bremer-Straße beim Eisrühren zuzuschauen und immer wieder neue Kreationen zu entdecken, macht am meisten Spaß. Täglich 12–19 Uhr, DetlevBremer-Straße 46 (St. Pauli), Mo–Fr 12–20, Sa–So 11–20 Uhr, Lange Reihe 113 (St. Georg) www.luicellas.de

La Veneziana

Oase an der Grindelallee

Vor der Tür kann es mitunter hektisch und laut werden: Auf der sechsspurigen Straße rauschen die XXL-Busse der 5er-Linie vorbei und auf dem Bürgersteig kämpfen Radfahrer und Fußgänger um Platz. Schnell rein in die Eis-Oase! Im „La Veneziana“ lockt sowohl ein großzügiger und grellbunter Innenbereich als bei schönem Wetter auch eine riesige Terrasse auf dem Hinterhof. Eine Kugel kostet 1,20 Euro, vielleicht investiert man sein Geld aber besser in einen der aufwendig gemachten Früchteteller mit Eis (ab 3,50 Euro), die ziemlich spektakulär aussehen.

Fotos: Ulrike Fischer, PR, Eiscuisine

Täglich 10–23 Uhr, Grindel­allee 108 (Eimsbüttel/Rotherbaum)

Adda Eis

Geschmack mit Tradition

Wenn jemand lange genug Zeit hatte, am perfekten Eisgeschmack zu tüfteln, dann die Macher bei „Adda Eis“. Denn die Eiskonditorei öffnete bereits 1924. Die 20 Sorten (Kugel 1,10 Euro)

sind dementsprechend eher etwas für Traditionalisten, die Klassiker wie Schokolade, Erdbeere und Vanille lieben. Leider haben zurzeit nur die Filialen in Berne und Bergstedt geöffnet. Täglich ab 10 Uhr, Wohldorfer Damm 10 (Bergstedt), Lienaustraße 3 (Berne), www.adda-eis.de

Eiszeit

Kennt man, liebt man

Auch nach knapp 15 Jahren Unternehmens-Geschichte ist „Eiszeit“ noch immer einer der besonderen Eisläden der Stadt. Mehr als 70 Sorten werden hier zur Auswahl angeboten. Dabei verlassen sich die Macher aber nicht ausschließlich auf Altbewährtes, sondern experimentieren eifrig. Bei allen Filialen im Stadtgebiet gibt es vor der Tür auch eine kleine Sommerterrasse.

Beim „Eisladen Hamburg“ werden Erdbeerbecher erst gereicht, wenn die Früchte in Schleswig-Holstein reif sind – das gute Gewissen schleckt hier mit Täglich 12–18.30 Uhr, Eppendorfer Landstraße 96 (Eppendorf), Schulterblatt 78 (Schanze), weitere Filialen: www.eis-schmidt.com

Eisladen Hamburg Für echte Bio-Freunde

Das nennt man nachhaltig: Die Früchte, die hier für das Eis verwendet werden, sind alle frisch und stammen aus integriertem Anbau. Lieb-

haber von Erdbeerbechern werden also erst dann beglückt, wenn in SchleswigHolstein die ersten Früchte auf den Feldern reif sind. Das gute Gewissen schleckt hier mit, denn Inhaberin Julia Frevel bereitet ihr Eis mit Biomilch und ohne Geschmacksverstärker zu. Täglich 12–20 Uhr, Fischers Allee 39 (Ottensen), www.eisladen-hamburg.de

Täglich 12–20 Uhr, Müggenkampstraße 36 (Eimsbüttel), Mühlenkamp 46 (Winterhude), Eppendorfer Landstraße 33 (Eppendorf), Falkenried 47 (Hoheluft), Rothenbaumchaussee 71 (Rotherbaum), Tangstedter Landstraße 33 (Langenhorn), Poppenbütteler Weg 175 (Poppenbüttel), www.eiszeit-eis.de

Eis Schmidt

Hausgemacht und gut

Selbst gemachtes Konditoren-Eis! Klare Sache, dass Konservierungsstoffe hier nicht in die Tüte kommen. Der Slogan lautet: „Einfach besseres Eis!“ Und wer einmal probiert hat, weiß, dass da etwas dran ist. Der Hauptladen steht in Eppendorf, aber auch am Schulterblatt oder an der Ottenser Hauptstraße hat „Eis Schmidt“ zwei von sieben Niederlassungen. Studenten, die im Sommersemester in vollen Hörsälen schwitzen müssen, können sich an der Grindelallee erfrischen.

Bei „Eis Schmidt“ heißen die Sorten „Nussknacker“, „Glückskind“ oder auch „Strandperle“. Inhaberin Katja Schmidt erklärt gern, was sich dahinter verbirgt. Hochgenuss auf alle Fälle!

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Eiscafés

Im „Lieblings“ serviert Inhaberin Martina Haut ihr prämiertes Lieblingseis. Das familiäre Café-Bistro ist Treffpunkt für Touristen und alteingesessene St. Paulianer gleichermaßen

Mio

Eis mit Top-Aussicht

Direkt an der Binnenalster gelegen, kann man hier dem Eisgenuss frönen und die Aussicht genießen. Die große Auswahl von Eisspezialitäten und Eissorten weiß auch Udo Lindenberg zu schätzen, der hier (gut verkleidet) hin und wieder einkehrt. Neben klassischen Eissorten überrascht das eingespielte Team von Silvano Cancian seine Gäste immer wieder mit neuen Geschmacksrichtungen wie zum Beispiel Cookies oder 78 I STADTFLAIR

Ricotta-Walnuss-Feige. Ansonsten gilt das erfrischende Motto: Konservierungsstoffe sind tabu. Das beste EisCafé in der Innenstadt, in dem auch gute Weine und italienische Spezialitäten geboten werden. Täglich 9–24 Uhr, Jungfernstieg 58 (Neustadt), www.mio-hamburg.de

Eisliebe

Hohe Eiskunst in Ottensen und Hoheluft

Wer an Sommerabenden durch Ottensen spaziert und am Ende der Ottenser

Hauptstraße eine Menschenschlange bis zur nächsten Hausecke entdeckt, ist im Geschmacksparadies angekommen (die zweite Schlange findet man im Sommer in Hoheluft). Betreiber Franz Hansert hat ein Händchen für unschlagbare Kreationen wie Zimt-Pflaume und Pampelmuse-Joghurt, wurde dafür sogar schon in der „Süddeutschen Zeitung“ gelobt. Ein Muss für Schokoladen- und Haselnussfans: die Sorte „Gianduia“! Schmeckt wie Nutella in genial. Eltern und ihr kleckernder Nachwuchs sind willkommen: Geht was auf die Kissen, gibt es statt Rüffel einfach einen feuchten Lappen. Täglich 12–21 Uhr, Bei der Reitbahn 2 (Ottensen) und im Eppendorfer Weg 170 (Hoheluft-West)

Eiscafé Jacobs

Bleibt alles in der Familie

Auch hier gilt: Tradition ist der Fortschritt, der sich bewährt hat. Das Eiscafé ist seit über 40 Jahren im Besitz der Familie Jacobs, die ihr vorzügliches Eis in bis zu 140 Sorten selbst herstellt. Neben den Standards locken vor allem exotische Geschmackskombinationen wie Schoko mit Chili. Man kann aber auch Honigmelone bestellen oder den beliebten „BountyBecher“ mit Kokosstreuseln und Baileys-Eis. Oder doch lieber Cheesecake mit Zitronenstückchen? Am besten alles! Vom Wandsbeker Quarree hierhin sind es nur fünf Gehminuten. Täglich 10.30–20 Uhr, Schloss­straße 108 (Marienthal/Wandsbek), www.eiscafejacobs.de

Fotos: privat, PR

Auf den richtigen Schmelz kommt es an! Und der ist in Sachen Eis bei minus vier Grad perfekt. Die Zutaten beziehen viele Eisdielen direkt aus dem Umland


Eiscafé Dante

So lecker wie in Bella Italia

Haben Sie schon einmal „Muffin“-Eis probiert? Oder „Toffino“? Auch nicht „Dama-Nera“? Dann aber mal pronto nach Bramfeld ins „Eiscafé Dante“, wo seit Mitte der 80er-Jahre am perfekten Eisgenuss herumgewerkelt wird. Natürlich gibt es hier auch die beliebten Standardsorten, aber die bekommt man doch eigentlich überall, oder? Die italienischen Betreiber verzichten sowohl auf Farb- als auch auf Konservierungsstoffe und haben auch laktose- und glutenfreie Sorten im Angebot, damit niemand auf den Eisgenuss verzichten muss. Täglich 10–20 Uhr, Bramfelder Chaussee 291 (Bramfeld), www.eiscafedante.de

Duvenstedter Eisgarten Heiß auf Eis

Genießer aufgepasst! Hier, hoch im Hamburger Norden, werden hausgemachtes Eis aus der kleinen Eisfabrik, selbst gebackener Kuchen, Kaffee aus der Bio-Rösterei Torrefaktum, edle Pralinen und gute Weine serviert. Bei gutem Wetter sitzt man auf einer gemütlichen Terrasse und genießt seine Lieblingssorte. Für das selbst hergestellte Eis werden Milch, Sahne und frische Früchte benutzt. Wer es etwas bissfester mag, bestellt einfach ein Stück Kuchen: Täglich kommen zwei verschiedenen Sorten frisch aus dem Ofen. Täglich 11–18.30 Uhr, Duvenstedter Damm 56 (Duvenstedt), www.eisgartenduvenstedt.de

Eisbande

Heute mal vegan

Was Sie hier unbedingt probieren sollten? Die veganen Sorten Kokos-Eis und Kalter Hund! „Eisbande“, die nette Eisdiele in der Schanze, ist einer der wenigen Läden,

die neben hausgemachtem Milchspeiseeis auch veganes Sojaeis nach eigenem Rezept herstellen. Die Sojamilch ist bio und nicht genmanipuliert. Auch die Waffeln sind aus veganer Herstellung. Täglich 11–20 Uhr, Bartelsstraße 1, (Schanze)

Lieblings

Alles in einem

Eins auf St. Pauli, eins in der City, das „Lieblings“ ist da, wo man sich trifft. Und weil der eine oder andere vielleicht nicht nur Lust auf Eis hat, bietet das „Lieblings“ eine Art Rundumverpflegung: Frühstück, Mittagstisch, Kaffee und Kuchen, abends Wein und Kleinigkeiten – aber immer auch selbstgemachtes Eis. 40 Sorten sind wechselnd im Angebot. Denn mit dem Eis, so Inhaberin Martina Haut, sei es wie mit der Stadt, manches kommt, manches bleibt, manches geht. Mit ihrer Version der Klassiker Vanille, Erdbeer, Schoko und einigen mehr hat sie sogar schon Preise gewonnen.

Der „Duvenstedter Eisgarten“ bietet neben hausgemachtem Eis auch frisch gebackenen Kuchen, Bio-Kaffee, Pralinen und Wein Eiscuisine

Frisch gelandet

Im November 2015 öffneten die Besitzer vom „Le petit ChocolaThé“ gleich nebenan das gemütliche Café „Eiscuisine“ in Wellingsbüttel. Die Nachfolger von „Katjas Eis“ haben das Sortiment erweitert und bieten neben feinster Eiscreme nun auch hausgemachte Torten, Kuchen und belgische Waffeln

an. Wer davon nicht genug hat, kann sich im „Le petit ChocolaThé“ noch mit Pralinen, Schokolade, erlesenem Tee oder Südtiroler Konfitüre eindecken. Senior-Chefin Ingrid Hahn führt den Familienbetrieb, in den jetzt auch die Tochter fest eingestiegen ist. Täglich 11–19 Uhr, Rolfinckstraße 12 a (Wellingsbüttel), www.petit-chocolathe.de

Täglich 11–15 Uhr, Altstädter Straße 15 (City), Mo–Do+So 10–22 Uhr, Fr–Sa 10–23 Uhr, Detlev-Bremer-Straße 50 (St. Pauli), www.lieblings-eis.de

Delzepich

Mit Liebe und Verstand

Jubiläum! Seit fünf Jahren überraschen die Schwestern Miriam Kraft und Larissa Pawlowski mit immer neuen Eis-Kreationen. MandarineKäsekuchen? Honig-Thymian? Erdnussbutter-Nutella? Alles zu haben! Das Angebot wechselt täglich und die Damen lassen sich auch gern bei der Arbeit zusehen. Die Milch beziehen sie direkt vom Bauernhof Kruse in Rellingen und die Grund-Rezeptur ist jahrzehntelang erprobt.

Täglich ab 12 Uhr, Winterhuder Weg 67 (Winterhude), www.delzepicheis.de

Erdnussbutter, Kürbis-Krokant oder doch lieber RhabarberVanille? Die Inhaberinnen von „Delzepich“ bieten täglich neue Sorten. Und bei „Eisbande“ (u.) werden auch Veganer glücklich

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Brunch-Tipps

Frühstück ist fertig!

Wochenende, und keiner hat Lust zum Brötchen holen? Dann schlafen wir noch ’ne Runde, machen uns frisch, klingeln nette Freunde zusammen und gehen frühstücken. Sie überlegen gerade, wo? Hier kommen Tipps für jedes Budget

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Es muss nicht immer das Riesenbuffet sein: Auch kleine Cafés wie das „Osterdeich“ (l.) und das „Hallo Kleines“ kümmern sich liebevoll um den Hamburger Frühstückshunger

Café Osterdeich

Witthüs

Montgomery Champs

Hallo Kleines

Duftende Croissants mit haus­gemachter Marmelade, Obst­salat, Biomüsli oder das kunstvolle Etageren-Frühstück: Am Wochenende tischt das Café „Osterdeich“ ordentlich auf. Vegan oder glutenfrei ist kein Problem (rechtzeitig Bescheid geben). Auch die selbst gemachten Cupcakes sind köstlich. Das nette Café eignet sich auch für gemütliche Feiern, zum Beispiel mit einer Frühstückstafel zur Hochzeit, Taufe oder zum Geburtstag.

Selbst gebackene Brötchen und ein exquisites Buffet mit Leckereien wie Lachs-Crepinettes – am Hirschpark weiß man, worauf es Brunch-Fans ankommt. Und das zu soliden Preisen: Bei klassischer Musik kommt man in den gemütlichen Räumlichkeiten sonn- und feiertags schon für 19 Euro auf seine Kosten. Und nach dem Brunch locken Hirschpark und Elbe für einen herrlich langen Spaziergang.

In den USA sieht die Frühstückswelt ein bisschen anders aus: Pancakes, Bratkartoffeln, Würstchen und ganz viel Ei – hungrig wird das „Champs“ am Sonntag sicher niemand verlassen. Zumal das US-Res­ taurant mit einem „All you can eat“-Buffet (inklusive Saft und Prosecco 12,80 Euro) aufwartet. Toll für Familien mit Kids: Zwei Erwachsene mit bis zu drei Kindern (maximal zwölf Jahre) zahlen zusammen nur 26,50 Euro.

Das Café in der Weidenallee ist vielleicht kein Frühstücks­tempel, aber man sitzt hier sehr nett und das kleine und große Frühstück (5,50 bzw. 7,80 Euro) bietet alles, was man sich wünschen kann: hausgemachte Marmeladen, üppige Käseauswahl, guten Aufschnitt und sogar selbst gemachten Frischkäse. Auch die köstlichen Scones sollte jeder mal probieren. Danach lohnt sich ein Spaziergang Richtung Schanze, irgendwas Nettes in den kleinen Boutiquen findet man immer.

Fotos: Café Osterdeich, Hallo Kleines

Entspannt in Eimsbüttel

Müggenkampstraße 34, Mi–Do 12–18 Uhr, Fr–So 10–18 Uhr, Eimsbüttel, Tel. 43 27 46 50, www.osterdeich.net

Brunch mit Klassik

Sonn- und feiertags 10–13.30 Uhr, Elbchaussee 499 a, Nienstedten, Tel. 86 01 73 (Reservierung empfohlen), www.witthues.com

All you can brunch

Sonntags 9.30–13 Uhr, Holsteiner Chaussee 402, Schnelsen, Tel. 559 79 10 (Reservierung empfohlen), www.champs-hamburg.de

... und Feines

Di–Fr 10–17, Sa–So 10–18 Uhr, Weidenallee 61, Tel. 38 66 93 33, www.hallo-kleines.de

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Brunch-Tipps

Herrlich traditionell: das „Café Lindtner“ in der Eppendorfer Landstraße

„Nur die ganz Stumpfsinnigen sind schon beim Frühstück geistreich“, sagte bereits Oskar Wilde Le Parc

Frühstück für Gourmets

Darf es etwas edler sein? 39 Euro pro Person für den Sonntags-Brunch sind kein Schnäppchen – aber dafür wird im „Le Parc“ im „Grand Elysée Hotel“ auch was geboten: etwa eine Live-Cooking-Station mit besten Eierspeisen, exquisite Brotaufstriche und edler 82 I STADTFLAIR

Käse. Die frisch gepressten Säfte, Kaffee und Sekt sind im Preis inbegriffen – ein Gourmetfrühstück also. So 12–15 Uhr, Rothenbaum­ chaussee 10 (Rotherbaum), Tel. 41 41 27, www.grand-elysee.com

Speicher 52

Das Beste aus dem Norden

Geräucherter Fjordlachs, Hol­ steiner Roastbeef, eine norddeutsche Käseauswahl und frisches Gemüse vom Isemarkt – das Restaurant des „Marriott Hotels“ lädt jeden ersten Sonntag im Monat (36 Euro pro Person inklusive Bier, Wein und Softgetränke) zum Nordic Brunch. Echtes Smörrebröd darf natürlich nicht fehlen!

Für die Kleinen (bis sechs Jahre frei) gibt’s Geschichten aus Bullerbü und Hamburger Slickerkraam.

Und hinterher besuchen wir endlich mal Störtebeker und Co. in den opulenten Museumsräumen.

Fees

Funk-Eck

Schlemmen in geschichtsträchtiger Kulisse: Im „Fees“, dem Restaurant im Hamburg Museum (ehemals Museum für Hamburgische Geschichte), werden sonntags warme und kalte Speisen sowie eine große Auswahl an Desserts aufgetischt. Für 20,50 Euro sind Tee und Kaffee inklusive, zur Begrüßung gibt’s Prosecco. So kann der Tag beginnen!

Mitarbeiter des Norddeutschen Rundfunks und Legenden wie Carlo von Tiedemann gehen im „Funk-Eck“ ein und aus. Weil es gegenüber liegt und auch weil die Atmo­ sphäre hier herrlich sixtiesmäßig rüberkommt. Sonntags wird man mit dem Rundum-sorglos-Brunch (13,60 Euro) verwöhnt, bei Sonne auch draußen. Dazu Zei-

12–15 Uhr, ABC-Straße 52, Neustadt, Tel. 350 50, www.speicher52.de

Brunchen mit Geschichte

So 9.30–15 Uhr, Holstenwall 24, Neustadt, Tel. 35 31 32, www.fees-hamburg.de

Institution für Ikonen


Besuchen Sie die Bierseminare in der Holsten Brauwelt und erfahren Sie alles über das Naturprodukt Bier mit all seinen Aromen, Farben, Gerüchen und Stilen. Wir nehmen Sie mit auf eine spannende Reise in die Welt des Bieres! BRAUEN SIE IHR EIGENE S BIER!

KONTAKT: 040 / 30 99 36 98 • brauwelt@holsten.de holsten-brauwelt.de

✂ Beste Aussichten zum Frühstück: das „Witthüs“ in Blankenese und „Café Reinhardt“ in Poppenbüttel (u.)

tungen ohne Ende. MedienLeute halt. Täglich 7.30–21 Uhr, Rothenbaumchaussee 137, Harvestehude, Tel. 44 41 74 www.funkeck.com

Konditorei Lindtner

Fotos: Café Lindtner, Café Reinhardt, witthüs

Frühstück mit Etikette

Der Kaffee kommt im Silberkännchen und auch das Frühstück im „Café Lindtner“ wird noch vom livrierten Kellner serviert. Aber ist es nicht gerade schön – wenn etwas mal halbwegs so bleibt, wie es ist, weil es gut ist? Ob à la carte unter der Woche oder vom Buffet am Wochenende, beim Frühstück gibt es nichts zu meckern. Und es macht Spaß, die Leute zu beobachten.

Mo–Sa 9–14, So 10–14 Uhr, Eppendorfer Landstraße 88, Eppendorf, Tel. 480 60 00, www.konditorei-lindtner.de

Café Reinhardt

Frühstück den ganzen Tag

Vom Holsteiner Frühstück (Spiegel- oder Rühreier mit Speck auf Schwarzbrot) bis zur Riesensause für zwei: Was bei Familie Käding auf den Tisch kommt, schmeckt immer. Und das den ganzen Tag! Auch der Kaffee der Seeberger Privatrösterei und die vielen ausgesuchten Tees. Danach lohnt ein ausgedehnter Spaziergang am Alsterlauf.

www.dialog-im-stillen.de Tickets (040) 309 634 0

Tägl. 9–19 Uhr, Poppenbüttler Hauptstraße 37, Poppen­ büttel, Tel. 602 37 04, www.cafe-reinhardt.de

GUTSCHEIN *gültig für 2 Personen, Juni–August 2016 einlösbar – nicht kombinierbar mit anderen Rabatten

20%*


Bio-Bäcker

Vom Sägemehl zum Biomehl: Martin Kastner war Tischler, bevor er sein Herz ans Backen verlor. 2014 wurde er mit „Rettungsbrot“ sogar Handwerker des Jahres

Industriebrot und fade Aufbackwaren kommen uns nicht in die Tüte. Stattdessen setzen wir auf krosse Bio-Brötchen und kräftiges Brot vom Bäcker unseres Vertrauens Rettungsbrot

Bäcker Gaues

Ein unauffälliger Laden in Borgfelde. Links ein Kiosk, gegenüber eine Werkstatt. Niemand würde vermuten, dass hier eine der ersten Gourmet-Adressen des Landes liegt. Doch die winzige Backstube von Martin Kastner wurde vom Magazin „Feinschmecker“ zu einer der besten deutschen Bäckereien gekürt. Ein Ergebnis, das Kastner völlig überrascht hat. Natürlich sind auch hier alle Zutaten biologisch.

Das Ochsenbrot wiegt stattliche drei Kilo und ist mit Anis und Oliven gewürzt, das Speckbrot wird auf einem Wirsingkohlblatt gebacken. Und erst das Sylter Weißbrot – richtig gut! In der Bäckerei wird ohne chemische Zusatzstoffe, Treib- oder Konservierungsmittel gebacken. Auch Starköche wie Cornelia Poletto und Tim Mälzer servieren in ihrem Restaurant Brot aus der Bäckerei.

Der Ein-Mann-Bäcker

Mo–Fr 6.30–14 Uhr 15–18 Uhr, Sa 6.30–13 Uhr, Klaus-Groth-Straße 40 (Borgfelde), Tel 39 99 00 43, www.bio-baeckerei-rettungsbrot.de 84 I STADTFLAIR

Die Star-Bäckerei

Mo–Fr 8–19, Sa 8–18 Uhr, So 8–14 Uhr, mittlerweile mit acht Filialen, alle Standorte: www.baecker-gaues.de

Springer Bio-Backwerk Der Bio-Bäcker

Bei Springer wird schon seit über hundert Jahren eine große Auswahl an Brötchen und Broten bio gebacken, seit 1999 ausschließlich. Die Zutaten kommen zu 100 Prozent aus kontrolliertem ökologischem Anbau. Und auch beim Thema Strom geht es ökologisch zu: Denn der wird nur aus regenerativen Energiequellen (zum Beispiel Sonne und Wind) bezogen. Das Personal ist seinem Arbeitgeber treu und so nett, dass man hier richtig gern für sein Biofrühstück einkauft. Kein Wunder Springer Bio-Backwerk erhielt schon mehrmals das Zertifikat für „Hamburgs beste Arbeitgeber“. Mo–Do 7–13 Uhr, Fr 7–18 Uhr, Sa 7–12 Uhr, So 8–12 Uhr, Am Stadtrand 45 (Wandsbek), Tel. 655 99 30, Filialen unter: www.springer-biobackwerk.de

Hansen – Ihre Bäckerei Die Traditionellen

Der traditionelle Handwerksbetrieb, der sich seit 1926 in den Elbvororten befindet, verkauft fast ausschließlich Produkte, die täglich frisch in der Bäckerei in Sülldorf hergestellt werden.

Fotos: PR

BackstubenZauber


Zutaten wie Butter und Milch kommen selbstverständlich aus der Region. Höhepunkt der großen Auswahl sind die „Oma-Brötchen“, Schrippen, die Zeit zum Reifen bekommen und wie früher gebacken werden. Mo–Fr 5–18 Uhr, Sa 5–12.30 Uhr, So 6–11 Uhr, Sülldorfer Landstraße 143 (Sülldorf), Tel. 87 46 17, www.hansen-baeckerei.de

Konditorei Fastert Die Gourmet-Bäckerei

Seit über hundert Jahren werden in der Konditorei Fastert Brötchen gebacken. Die Stammkunden schwärmen von den frischen Brot- und Backwaren. Das Gourmet-Magazin „Der Feinschmecker“ zeichnete die Konditorei Fastert sogar als eines der besten Cafés in Deutschland aus. Tatsächlich sind der Kaffee und die kleinen Goldstücke der Bäckermeister zum Dahinschmelzen lecker. Mo–Fr 6.30–18 Uhr, Sa 6.30–13 Uhr, So 7.30–16.30 Uhr, Alsterdorfer Straße 292 (Alsterdorf), Tel. 51 88 00, www.konditorei-fastert.de

Bäckerei Wiedenroth Die Altonaer Jungs

Von langen Schlangen sollte man sich hier nicht abschrecken lassen. Brötchen, Croissants und Brote gehen ruck, zuck über die Theke. Wer hier öfter seine Brötchentüte füllen lässt, braucht bei der Bestellung oft nichts mehr zu sagen – die Verkäuferinnen wissen schon Bescheid. Die „Altonaer Jungs“ sind

eine beliebte Variante des Hamburger Rundstücks. Mit ganz viel Glück kann man gegen Mittag noch ein oder zwei Exemplare abstauben. Mo–Fr 6.30–18, Sa 6–13 Uhr, So 8– 15 Uhr, Daimlerstraße 2 (Ottensen), Tel. 390 97 56

Bäckerei Schrader Die Regionalen

Die Rundstücke aus der Bäckerei Schrader werden mit viel Liebe und Zutaten aus der Region hergestellt. So kommt das Salz aus den Salinen in Luisenhall und die Hefe aus dem Hefewerk in Hamburg. Das Geheimnis der frischen Brötchen ist der hauseigene Natursauerteig. Und für alle, die es noch gesünder mögen, gibt es Brötchen mit Vollkorn-, Roggen- oder Dinkelmehl, ganz ohne Weizen und Hefe. Mo–Fr 5.30–17 Uhr, Sa 5.30–16.30 Uhr, So 7–16.30 Uhr, Cuxhavener Straße 414 (Fischbek), Tel. 701 84 92, www.baecker-schrader.de

Brotgarten

Die Vollkorn-Bäckerei

Schon seit mehr als 30 Jahren tüftelt das Brotgarten-Team aus Kiel an leckeren und vor allem gesunden Rezepten. Dabei verwenden die Bäcker auch sogenanntes Ur-Getreide wie Dinkel oder Kamut – dieses hat einen besonders hohen Eiweißanteil. Außerdem werden hier nur feinste Bio-Zutaten zum gesunden Brötchen-Teig verknetet. Daraus entstehen dann Dinkel-Knusperweizen, Kernige Buben und Schroties – knusprige und herzhafte Energie­

lieferanten zum Frühstück.

Mo–Sa 7–19 Uhr, Wandsbeker Marktstr. 89–91 (Wandsbek), Tel. 22 62 91 37 www.brotgarten-kiel.de

Bäckerei & Konditorei Flindt Das Familienunternehmen

Schon seit über 50 Jahren wird in Wentorf frisch gebacken. Die Familie Flindt knetet ihre Brötchen und Brote noch heute nach den Rezepten des Firmengründers „Opa“ Hans Flindt. Backmittel oder Konservierungsstoffe kommen hier also nicht in den Teig, sondern nur Weizen, Roggen, Hefe, Mehl und viel Erfahrung. Wer mag, probiert auch den hausgemachten Fruchtaufstrich und den selbst gerösteten Bohnenkaffee. Mo–Fr 6.30–18 Uhr, Sa 6.30–13 Uhr, So 8–11 Uhr, Hauptstraße 5 (Wentorf), Tel. 720 13 49, www.baeckerei-flindt.de

Café Luise

Die Spezialisten

Am Sonntag geht die Schlange gern mal bis vor den Laden, so beliebt sind die backfrischen Brötchen hier. Doch nicht nur Rundstücke landen auf dem Backblech, auch Spezialitäten wie das Dänische Senfbrot mit Dijonsenf, Gouda und Emmentaler sind im Angebot. Oder Apfelwinterbrot, ein Brot, das mit Äpfeln, Walnüssen und Cidre gebacken wird. Mo–Fr 6.30–18 Uhr, Sa 7–16.30 Uhr, So 8–16.30 Uhr, Erdkampsweg 12 (Fuhlsbüttel), Tel. 28 57 54 66, www.cafe-luise-baeckerei.de

Ein KARNEVAL DER TIERE und andere Phantasien 20.07.-31.07.2016 Thalia Theater Hamburg Das aktuelle Album im Handel erhältlich www.salutsalon.com

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Sommer-Ausflüge

Warum in die Ferne schweifen? Das Gute liegt doch wirklich so nah! Wir besuchen die Elbinsel Schweinesand, relaxen am Fähranleger Neuhof, trinken Kaffee im „Kaffeegarten Schuldt“. Und ein bisschen Kunstgenuss und Natur haben auch noch nie geschadet – kommen Sie einfach mit

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Das Paradies heißt Schweinesand Der Traumstrand in der Elbe erreicht man nur privat per Boot – aber der Aufwand lohnt sich

Perfekter Picknickplatz: Den weißen Strand von Schweinesand hat man meistens für sich allein

Foto: Florian Quandt

Schiffe schaukeln auf dem Wasser, der Sand ist fast weiß, die Sonne lacht: Nein, die Rede ist nicht von der Karibik, sondern von Hamburg. Genauer: von Schweinesand. Im Halbkreis schmiegt sich eine Sandbank an ein kleines Wäldchen. Zwei kleine Strände, gerade groß genug für ein paar Picknicker und Sonnenanbeter. Nur das Wasser ist nicht türkis, sondern schlickbraun. Und statt endloser Weite hinterm Horizont gibt es Blankenese zur Linken, den Hafen in der Mitte und rechts die Airbus-Anlagen von Finkenwerder. Acht Kilometer lang und manchmal nur ein paar Meter breit ist dieses menschengemachte Paradies, das zu den Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen gehört und einen Eindruck vermittelt, wie die Elbe aussah, bevor die Hamburger sie begradigten und ihre Ufer befestigten: lange Strände, Priele und Watt, üppig bewuchert und Heimat zahlloser Tiere. Noch heute leben hier mehrere gefährdete Arten wie Löffelenten, Nonnengänse, Zwergmöwen und Trauerseeschwalben. Seehunde umkreisen die Inseln wegen des Fischreichtums. Seit ein paar Jahren ist sogar der Seeadler wieder heimisch. Während auf der stromabwärts gelegenen Nachbarinsel Hanskalbsand, der einzigen der drei Inseln, die nicht unter Naturschutz steht, am Wochenende große Privatfeste gefeiert werden und heimliche Dauercamper den Sommer genießen, gehört Schweinesand der Natur. Nur der Strand darf hier betreten werden. Und dafür braucht man – schlecht für Entdecker, gut für Tiere – ein eigenes Boot, möglichst mit Motor. Am besten fährt man vom Cranzer Elbdeich auf der anderen Seite des Flusses los. Wer es einmal geschafft hat, genießt das Strandgefühl, während direkt vor der Nase Containerriesen vorbeidampfen. Woher der ungewöhnliche Name kommt und ob überhaupt jemals Schweine die Insel betreten haben, ist nicht überliefert. Ursprünglich war Schweinesand eine eigene Insel mitten in der Elbe. Während des Zweiten Weltkriegs baggerte man den sogenannten Neßhaken aus, um Landeplatz für Wasserflugzeuge zu schaffen. Das (inzwischen wegen Airbus wieder zugeschüttete) Mühlenberger Loch entstand. Den ausgehobenen Sand kippte man hinter Schweinesand, wodurch die neue Insel Neßsand entstand. Ab 1965 wurde die Elbe erneut ausgebaggert; mit diesem Schlick wurde dann die vor Wedel liegende Insel Hanskalbsand mit Neß- und Schweinesand verbunden. |

Reif für die Insel Schweinesand ist eine Elbinsel und liegt zwischen Cranz und Blankenese. Anfahrt: Der idyllische Strand ist ausschließlich mit Boot zu erreichen. Einen organisierten Fährdienst gibt es nicht. STADTFLAIR I 87


In der Dämmerung zeigt sich die Elbe hier in aller Farbenpracht

Für Hafenromantiker: der Fähranleger Neuhof

Im Schatten der Köhlbrandbrücke kann man eine Prise Industrieromantik und weite Horizonte genießen. Ein schlichter Fähranleger als Aussichtspunkt: So schön kann der Feierabend im Hafen sein! Laster donnern mit Schmackes vorbei, Schornsteine qualmen, es ist ziemlich laut und ja: Vielerorts stinkt es sogar. Paradiesisch ist was anderes. Doch der Hafen bietet, was hübsche Parks und nette Cafés nicht haben: brachiale Gegensätze, industriellen Charme und das wohl schönste Farben- und Lichterspiel der Stadt. Am lässigsten ist es hier nach Feierabend. Klar können wir unser Bier dann am Elbstrand genießen. Oder in einer schicken Szenebar in der Schanze. Doch während dort längst Schatten herrscht, kann man die Füße vom Fähranleger Neuhof baumeln lassen und zugucken, wie der Sonnenuntergang die Wolken erst gelb und dann allmählich rosa färbt, wie über einem die vielen Lichter der Köhlbrandbrücke zu glimmen anfangen, dann immer stärker leuchten und schließlich ein helles Band in den Himmel zeichnen. Geradezu friedlich wird es dann im industriellen Herzen der Stadt. Angler sprechen mit gedämpfter Stimme und holen Fische aus dem Wasser, eine Barkasse tuckert gemächlich vorbei. Links spiegeln sich die Lichter des Containerterminals Altenwerder im Köhlbrand, rechts die Altonas. Und einmal am Abend kommt ein Partyboot vorbei. Doch das ist schnell wieder weg. Schnell mussten vor gut drei Jahrzehnten auch die 2400 Bewohner des Stadtteils Neuhof verschwinden, als der Senat die 88 I STADTFLAIR

Bagger schickte. Die Köhlbrandbrücke hatte man ihnen bereits über die Köpfe gebaut, jetzt wurden ihre Häuser plattgemacht, um den Hafen zu erweitern. Zuvor hatten bereits die letzten Fischer ihre Hütten räumen müssen. Bis zum Reiherstieg in Wilhelmsburg erstreckte sich damals der Werftarbeiter-Stadtteil. Nur eine Mietskaserne am Neuhöfer Damm ist davon noch übrig geblieben. Einen Steinwurf entfernt, direkt hinter der Reiherstieg-Klappbrücke, haben früher wohl auch die Neuhöfer auf den gesprungenen Betonplatten gesessen und den schnurgeraden Kanal entlanggeschaut, an dessen Ende die Abendsonne die Türme der Hamburger Hauptkirchen ins goldene Licht tauchte. Heute leuchten bunt die kühn gestapelten Containertürme und in der Ferne funkelt die Elbphilharmonie. |

Auf zum Fähranleger Neuhof Köhlbranddeich zwischen den Hausnummern 22 und 30 Anfahrt: Die schönste ist natürlich die mit der Fähre 61 ab Landungsbrücken. Mit dem Auto aus der Innenstadt am kürzesten durch den Alten Elbtunnel.


Sommer-Ausflüge

Fast alles wie früher im „Kaffeegarten Schuldt“

Im lauschigen „Kaffeegarten Schuldt“ am Blankeneser Süllberg genießen Sie einen herrlichen Blick auf die Elbe und den Hamburger Hafen Eine verwunschene Laube unter einer uralten Ulme, gusseiserne Gartenstühle, grüne Ranken überall – was für eine Idylle! Würden unten auf der Elbe nicht die riesigen Containerpötte vorüberziehen, könnte man schwören: Im „Kaffeegarten Schuldt“ ist die Zeit stehen geblieben. Der Süllberg in Blankenese: Viel vornehmer kann man in Hamburg nicht wohnen. Aber Seemannstochter Ilse von Elm hat mit etepetete nichts am Hut. Seit über 130 Jahren betreibt ihre Familie das wahrscheinlich lauschigste aller Cafés mit Elbblick: „Irgendwann um 1880 hat meine Urgroßmutter Anna die ersten Stühle im Gemüsegarten aufgestellt.“ Die Männer des Treppenviertels waren damals viele Monate auf See, als Fischer oder Kapitäne, da mussten die Frauen etwas dazuverdienen. Urgroßmutters Idee kam an. Die reichen Blankeneser blieben zwar in ihren eigenen Gärten,

aber die vielen Ausflügler aus Hamburg stiegen gern vom Dampferanleger den Süllberg hoch: „Die Väter spielten Skat, die Mütter häkelten, so war das damals“, erinnert sich die temperamentvolle Seniorchefin. Viele Familien brachten damals auch ihr eigenes Kaffeepulver mit und ließen sich für ein paar Pfennige große Kannen aufbrühen. Schon als kleines ­Mädchen schleppte Ilse von Elm die schweren Dinger auf die Terrasse: „Da rief ich dann: Wer hat die 94?“ Gehasst hat sie das, erzählt sie. Trotzdem gilt auch heute noch der Spruch: „Die Tradi­ tion wird nicht gebrochen, hier können Familien Kaffee kochen.“ Man kann tatsächlich seinen eigenen Kaffee mitbringen. Der Gag kostet 1,50 Euro für drei Tassen. Dazu gibt es hausgemachte Obststreuselkuchen für 2,80 bis 3 Euro oder verschiedene Torten für 3,80 Euro. An den Wochenenden werden zusätzlich Waffeln gebacken.

Immerhin: Noch nicht so lange gibt es im Kaffeegarten auch so neumodischen Kram wie Latte macchiato. „Wir müssen ja mit der Zeit gehen“, sagt Juniorchef Holger von Elm, der regelmäßig die antiken Gartenmöbel restauriert: „Plastikstühle kommen mir nicht auf die Terrasse!“ Oma Anna wäre stolz auf ihren Nachfahren. |

Sehen wir uns bei Schuldt? Süllbergsterrasse 30, 22587 Hamburg, Tel. 040/86 24 11, Mai–Sept. Di–Fr 14–20, Sa/So 13–20, Okt.–April Fr– So 13 –18 Uhr, www.kaffeegarten-schuldt.de Anfahrt: Mit der S1 bis Blankenese, dann mit dem Schnellbus 48 bis Krögers Treppe (Fischerhaus). Von der Anfahrt mit dem Auto ist wegen der Parkplatzsituation eher abzuraten.

Fotos: Fotolia, Florian Quandt

Schiffe gucken, dazu Kaffee und Streusel­kuchen wie bei Oma im Garten – geht’s nostalgischer?

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Im ummauerten Garten herrscht spirituelle Ruhe

Jesteburgs Wundertüte: die Kunststätte Bossard Vor über 100 Jahren erfüllte sich hier der Aussteiger und Universalkünstler Johann Michael Bossard seinen Lebenstraum Die Kunststätte Bossard ist sein Erbe, ein außergewöhnliches Gesamtkunstwerk mit Wohn- und Atelieranlagen

Diese Skulpturen sind im Garten vor dem Wohnhaus aufgereiht

in einer wunderschönen Parkanlage. Mit dem ganzen modernen Mist wollte ­Johann Michael Bossard nichts zu tun haben. Als im frühen 20. Jahrhundert alle in die Städte zogen, ging er aufs Land. Natur und Kunst, dafür wollte er leben – er träumte von einem autarken Leben im Einklang mit der Natur, von Selbstversorgung und einem Idyll, in dem Künstler zusammenkommen. Und so kaufte der damals 37-jährige Bildhauer und Maler 1911 am Rand der Lüneburger Heide drei Hektar Land. Zwischen Tannen und Feldern, fernab vom Lärm der Welt, liegt die Kunststätte noch heute. Vom Garten bis zum Giebelfenster ist alles genau durchdacht, akribisch bemalt, gemeißelt, geschreinert. Wo Bossard einst sein persön­ liches Paradies schuf, kommen heute

gestresste Städter zur Ruhe. 40 Jahre lang arbeitete er hier, baute ein Atelierhaus für sich und seine Frau Jutta, konstruierte einen Kunsttempel, den er mit Mosaiken und Malerei ausgestaltete, schuf Skulpturen und legte einen verwunschenen Garten an. Es ist kaum zu glauben, dass nur vier Hände die vielen Gemälde gemalt, die verspielten Holzpaneele geschnitzt, die Mosaikfliesen verlegt, die vielen Fenster verziert haben sollen. Johann Michael und Jutta Bossard hatten kaum Hilfe. Die Kunststätte ist das Lebenswerk des Ehepaars. Heute, mehr als ein Jahrhundert nach dem Landkauf, ist das noch immer im Originalzustand erhaltene Werk der Bossards ein außergewöhnliches Ausflugsziel für Heidewanderer und für Hamburger, die einen Tag abschalten wollen: Still ist es auf dem Gelände, jeder findet eine Nische zum Alleinsein. Von März bis Dezember werden jeden Sonntag Führungen (3 Euro) durch die Kunststätte angeboten. Nur im Rahmen einer Führung (April bis Oktober, 5 Euro) können auch die Privaträume des Ehepaars Bossard besichtigt werden. Das 100-jährige Jubiläum war 2011 Anlass für eine Dauerausstellung, die sich mit Bossards Studienzeiten und seinen ersten Schritten als freiberuflicher Künstler beschäftigt. Nach Jutta Bossards Tod 1996 wurde das Werk von Johann Michael Bossard und seiner Frau in eine Stiftung überführt. Diese sorgt für den Erhalt und präsentiert in der alten Werkstatt die Werke. Dazu werden Kurse, Aktionstage (auch für Kinder), Lesungen, Konzerte und Vorträge angeboten. Auch Werke anderer Künstler werden im Rahmen von Ausstellungen gezeigt. |

Auf zur Kunststätte Bossard Bossardweg 95, 21266 Jesteburg, März–Okt. Di–So 10–18, Nov.–Feb. Sa/So 10–16 Uhr, Eintritt 7 Euro, bis 18 Jahre frei, zu Führungen anmelden unter Tel. 04183/51 12, www.bossard.de Anfahrt: Bahn und Rad: R40 bis Buchholz, ab hier Radweg (ca. 7 km) entlang der Land­ straße K83 über Lüllau zur Kunststätte. Mit dem Auto: A1 bis Abfahrt 42 (Dibbersen) oder A7 bis Abfahrt 38 (Seevetal-Ramelsloh), ab dann den ­braunen Schildern zur Kunststätte folgen.

Fotos: Florian Quandt

Sommer-Ausflüge


Auf Entdeckungsreise im Baumpark Arboretum

Ein Garten wie ein Gemälde. In Ellerhoop gibt es alles: vom Bauerngarten bis zum Urwald Ein Garten? Ach was: viele Gärten! Ein blauer, ein roter, ein weißer, einer, der aussieht wie in der Toskana, und einer, in dem ein lebensgroßer Dinosaurier grast. Willkommen im Arboretum, dem faszinierenden Baumpark in Ellerhoop! Es duftet, leuchtet, summt und brummt – und an manchen Ecken wächst es wie verrückt: „Die Stangen hier wachsen 48 Zentimeter in zwölf Stunden“, erklärt ein Mitarbeiter und zeigt auf den Zauberbambus. Früher stellte auf dem 17 Hektar großen Gelände eine Baumschule ihre Gehölze vor. Daher der Name – Arbor heißt auf Lateinisch Baum. Weil es inzwischen viel mehr zu gucken gibt als Bäume, trägt das Arboretum seit 2009 den Beinamen „Norddeutsche Gartenschau“. Jedes Jahr werden hier rund 30 000 verschiedene Blumen gepflanzt. Berühmt ist das Arboretum auch für die größte Pfingstrosensammlung Deutschlands. Als Besucher schlendern Sie durch den Bauerngarten wie durch ein Gemälde und bewundern Raritäten wie den seltenen Blauen Mohn. Der Dinosaurier, der plötzlich am Wegrand auftaucht, steht in jenem Teil der Gartenschau, die ausschließlich mit Ur-Pflanzen gestaltet ist – zum Beispiel Sumpfzypressen, die mitten im See stehen. Neben dem Urwald liegt ein kleiner Strand, der die

Im Bauerngarten gibt es so Ungewöhnliches zu bewundern wie den Blauen Mohn

Bernsteinzeit symbolisiert: Hier können Kinder Bern­steine suchen – keine echten zwar, aber Spaß macht es trotzdem. Überall gibt es versteckte Nischen zu entdecken. Jeden Dienstag ab 16.10 Uhr dreht der NDR hier mit den Fernsehgärtner Ole Beeker und Matthias Schuh. Zuschauer willkommen! |

So geht’s zum Arboretum Thiensen 4, 25373 Ellerhoop, Mai–Sept. tägl. 10–19, Uhr, Okt./Nov. und 16. Jan.–April tägl. 10 Uhr–Einbruch der Dunkelheit, 9 Euro, Kinder bis 16 Jahre frei, www.norddeutsche-gartenschau.de Anfahrt: S3 bis Pinneberg, dann Buslinie 185 bis Ellerhoop, Arboretum. Mit dem Auto: auf der A23 bis zur Abfahrt Tornesch.

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Die Schuld der anderen

Welche Schuld tragen Menschen an Geschehnissen, deren Verlauf nicht gewollt, geplant und vorhersehbar war? Wie schwer wiegt Verantwor­ tung? Mit diesen Fragen konfrontiert Owen Sheers seine Protagonisten – und seine Leser. Sinnbildlich durch eine offen stehende Hintertür werden wir Zeugen eines Vorfalls, der das Le­ ben aller Menschen in diesem mora­ lischen Thriller verändern wird. Fast nicht auszuhal­ ten: die dumpfe Vorahnung des Kommenden. Sheers spannt uns auf die Fol­ ter, erzeugt eine beinahe atemlose Spannung durch Rückblenden und veränderte Erzählperspekti­ ven, die den Er­ zählstrang immer

wieder durchbrechen. Der NDR sagt: „ein großer Wurf“ und, „McEwan trifft Auster“ – dem ist nichts hinzuzu­ fügen, außer: lesen! Owen Sheers: I Saw A Man, Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), 19,99 Euro

Der schlimmste Tag des Lebens ist heute

Jenny Aaron ist eine scharfsinnige, hochintelligente und geschätzte Er­ mittlerin des BKA in Wiesbaden. Seit einem misslun­ genen Einsatz in Barcelona ist sie blind. Keiner ver­ steht es wie sie, bei Verhören das Verborgene zu erfor­ schen, und Unausgesprochenes zu ana­ lysieren. Sie meidet ihr vergangenes Leben und ihre ehemaligen Kollegen in Berlin. Nach einem Mord in Justizvollzugsan­ stalt Tegel wird sie um Unterstützung von ihrem alten Team gebeten. Der Tatverdächtige besteht darauf, aus­ schließlich mit ihr zu sprechen. Und Jenny stellt sich den Dämonen der

Vergangenheit. Handlung, Spannung, Tempo, ungewöhnliche Charaktere und geschliffene Dialoge – was will man mehr von einem Krimi?! Andreas Pflüger ist Drehbuchautor – unter an­ derem für den „Tatort“ – man darf auf Verfilmung und Fortsetzung hoffen! Andreas Pflüger: Endgültig, Suhrkamp Verlag, 19,95 Euro

Leises Verlangen

Wege, die sich kreuzen: Die junge Polin Mar­ lena begibt sich mittels Partner­ vermittlung in die Ehe mit einem Bauern aus den Nie­ derlanden. Sie ist allerdings von einem anderen schwanger. Aber Natan, der Vater des Kindes, lebt schon längst wieder in New York – er weiß nichts von Marlenas Flucht. Aus drei unterschiedlichen Perspektiven er­ zählt die Niederländerin Lot Vekemans in ihrem Debütroman von stiller Sehn­


sucht und leisem Verlangen. Eindring­ lich, unaufgeregt, schicksalshaft! Lot Vekemans: Ein Brautkleid aus Warschau, Wallstein Verlag, 19,90 Euro

Lese(r)glück im Doppelpack

Kennen Sie Richard Ingrams? Nein? Das ist der Mann, dem wir Edward und Betty Feathers verdanken. Ingrams hat­ te die englische Autorin Jane Gardam um eine Weihnachtsgeschichte für das Literaturmagazin „Oldie“ gebeten. Und damit betraten die Feathers die li­ terarische Bühne. Jane Gardam musste 87 Jahre alt werden, bevor 2015 „old filth“ kongenial von Isabel Bogdan in „Ein untadeliger Mann“ übersetzt wur­ de. Dem Leben und den Betrachtungen von Edward Feather folgt nun: „Eine

BUCHHANDLUNG HEYMANN Tipps von Heike Heymann-Rienau www.heymann-buecher.de

Fotos: Ulrike Schmidt, privat, PR

Von der Liebe und dem Leben zwischen Alter und Neuer Welt

Für diesen Schriftsteller war das Schrei­ ben ein Tanz – einmal wurde er von der Geschichte geführt, sagte er in einem Interview, ein anderes Mal führte er die Geschichte. „It takes two to tango“, heißt es so tref­ fend. Das gilt auch immer dann, wenn der Leser ein Buch in die Hand nimmt. Und dieser Roman führt über eine weite Fläche: hinein in zwei Lebensge­ schichten, die unterschied­ licher nicht sein könnten,

treue Frau“, das Buch über Bet­ ty, Edwards Frau. Es erzählt von der ersten Begeg­ nung der beiden in Hongkong, über die auf Respekt und Zärtlichkeit basie­ rende Ehe bis zum Tod von Betty. Auch mit diesem Buch gelingen Au­ torin und Übersetze­ rin im Gleichgewicht von Intensität und Ironie, Empathie und Exzentrik eine literarische Kost­ barkeit. „Lesen Sie Jane Gardam“ war der Ap­ pell im Vorwort des ersten Buches. Dem ist gar nichts hinzuzufügen!

immer geht es um Liebe: von leiden­ schaftlicher, heimlicher, später, keu­ scher und auch unerfüllter Liebe wer­ den die Einwohner der kleinen Stadt umgetrieben. Da bleibt nicht nur auf der Baustelle kein Stein auf dem anderen. Ein biss­ chen meschugge, turbulent, gefühlvoll und wunderschön! Eshkol Nevo: Die einsamen Liebenden, DTV Premium, 16,90 Euro

Jane Gardam: Eine treue Frau, 21,90 Euro, Ein untadeliger Mann, 22,90 Euro, beide Hanser Berlin

Irrungen und Wirrungen

Eshkol Nevo schreibt gegen den Op­ timierungswahn. Seine Protagonisten dürfen fehlen, irren, faul und faltig sein – schon dafür liebe ich seine Literatur! In der „Stadt der Gerechten“ soll auf Wunsch eines reichen Sponsoren eine Mikwe errichtet werden – ein rituel­ les, jüdisches Tauchbad. Um den Bau herum entspinnen sich sehr rasch jede Menge Irrungen und Wirrungen. Und

geprägt von den großen Verwerfungen und Tragödien des 20. Jahrhunderts. Florescu erzählt von der Begegnung ei­ nes erfolglosen Künstlers in New York, der auf eine junge Einwanderin aus Eu­ ropa trifft – zwei Menschen auf der Su­ che nach dem Glück, überzeugt von der „Pursuit of Happiness“, die in der USamerikanischen Verfassung verbrieft ist. In einer dramatischen Nacht beginnen diese zwei Fremden sich aus ihrem Le­ ben zu erzählen. Der Autor lässt die beiden so kraftvoll fabulie­ ren, dass man sich beim Le­ sen verliert – wie bei einem Tanz. Beeindruckend und begeisternd beweist Catalin Dorian Florescu, wie Wor­ te uns bewegen können. Catalin Dorian Florescu: Der Mann, der das Glück bringt, Verlag C. H. Beck, 19,95 Euro

Stärke finden – in und für sich selbst

Nicht mehr nur funktionieren – son­ dern leben! Ein sympathischer An­ spruch an sich selbst und ein Appell der Autorin und Medizinerin Mirriam Prieß an alle, die im beruflichen Trubel stecken. Nachdem die Ärztin in einem ebenfalls lesenswerten Buch Wege aus dem Burn-out aufzeigte, widmet sie sich jetzt einem weiteren Aspekt, der dazu beiträgt, das eigene Ich zu stärken – beruflich wie privat. Ihre Ausgangsfrage lautet: Was haben starke Menschen, was andere nicht ha­ ben? Mirriam Prieß findet in ihrem er­ zählerischen Sachbuch beeindruckende Antworten – medizinisch fundiert und leicht verständlich. Sie spürt nach, was Menschen stark werden lässt, wie je­ der Einzelne eine seelisch-emotionale Widerstandskraft entwickeln kann. Sie STADTFLAIR I 93


Hamburg liest mit Stress umzugehen, Schicksalsschläge besser zu verarbeiten und das eigene Leben zu stabilisieren – im Allgemeinen und im Be­ sonderen. Mirriam Prieß: Resilienz – Das Geheimnis innerer Stärke. Südwest Verlag, 19,99 Euro

Vom Älterwerden und Jungbleiben – im BeatlesTourbus durch die USA

sensibilisiert die Leser, sich selbst zu hinterfragen, denn „Resilienz“, also Widerstandkraft, setzt voraus, Faktoren zu erkennen, die uns alle beeinflussen: Kindheitserlebnisse, Idole und Ideale sowie die Wahrnehmung vom eige­ nen Selbst. Mit vielen Beispielen aus der Praxis ermöglicht Mirriam Prieß uns einen vielversprechenden Selbst­ test, der dazu beiträgt, künftig besser

Nachtwächter, Museumsaufseher, Ga­ belstaplerfahrer oder Reiseleiter: Die besten Autoren haben schon vieles ge­ macht, bevor sie sich dem Schreiben widmeten. Dazu gehören zum Beispiel Donna Leon, Benedict Wells, Ro­ ger Willemsen und viele. Auch J. Paul Henderson ist einer von ihnen, der als Busfahrer, Gießer und Finanzbuchhal­ ter jobbte. Der Brite, Jahrgang 1948, ist ein spätberufener Romancier. Mit Mit­ te sechzig veröffentlichte er seinen ers­ ten Roman, eine Geschichte übers Alt­ werden und Jungbleiben, die jetzt auch in deutscher Übersetzung erscheint. Henderson schickt drei ältere Männer, die sich seit vielen Jahren kennen, auf eine Reise durch die USA. Die drei be­ steigen den alten Tourbus der Beatles.

Und sie haben einen Auftrag, mehr noch: eine ehrenvolle Aufgabe, die auf einem Versprechen beruht, das einer von ihnen vor Jahrzehnten einer Frau gegeben hatte. Gene Chaney studierte Medizin, als er Nancy kennenlernte. Sie verbrach­ ten eine Liebesnacht miteinander, am nächsten Morgen verlor sich die Spur der Studentin. Sie war verschwunden mit Chaneys Ehrenwort: Sollte sie je Alzheimer bekommen, die Krankheit, an der Mutter und Großmutter ge­ storben waren, solle er sie nach Hause bringen, dorthin, wo sie geboren und aufgewachsen war, an den Ort ihrer Kindheit. 40 Jahre lang hört Chaney, der als Arzt arbeitet, nichts mehr von dieser Frau. Bis eines Tages das Telefon läutet: am anderen Ende eine ihm be­ kannte und nie vergessene Stimme. Gene Chaney macht sich auf den Weg, denn Versprechen verjähren nicht, und man ist nur so alt, wie man sich fühlt. Mit dieser Einstellung kommt man sehr weit: im Leben, aber auch auf Rei­ sen. Hendersons Roman ist ein lebens­ kluges Buch, dabei unterhaltsam und hintersinnig. Geistreich und feinfühlig schreibt der Autor über all das, was im Dasein wirklich zählt. J. Paul Henderson: Letzter Bus nach Coffeeville, Diogenes Verlag, 24 Euro

Verlust und Lebenskunst BUCHHANDLUNG CHRISTIANSEN, Tipps vom Team Christiansen www.buchhandlung-christiansen.de

Spannend bis zur letzten Seite

Der ehemalige Polizist Frank Decker hat seine vielversprechende Karriere und seine Ehe aufgegeben, um Men­ schen aufzuspüren die sonst niemand finden kann, geschweige denn bereit ist zu suchen. Während eines Aufenthaltes in Florida tritt ein alter Kriegskamerad an ihn heran, mit der Bitte seine Frau zu finden. Diese ist am hellichten Tag mitten in Miami verschwunden. Frank nimmt die Untersuchung auf und stößt auf die versteckte Vergangenheit der Frau. Weitere Spuren führen ihn auch nach Deutschland ins Rotlichtmilieu von Hamburg, Berlin und Erfurt. Es entwickelt sich eine Spirale der Gewalt, immer neue Hinweise ergeben sich und enthüllen mehr als nur die Vergangen­ heit einer Frau ... 94 I STADTFLAIR

Ein spannender Thriller, der uns den Blick eines Amerikaners auf unsere Großstädte erlaubt und Einblicke in Machenschaften gewährt, von denen man kaum etwas weiß. Andreas Mahr Don Winslow: Germany, Droemer Verlag, 14,99 Euro

„Ich glaube, dass wir ein paar Dinge für immer verlieren. Ich glaube sogar, dass wir mehr das sind, was wir verloren ha­ ben, als das, was wir besitzen.” Blancas Mutter stirbt. Der einzige Aus­ weg aus ihrer Trauer führt sie nach Cadaqués auf den alten Sommerfami­ liensitz am Meer. Im Gepäck sind ihre engsten Begleiter, zu denen ihre beiden Kinder, ihre Ex-Männer, Freundin­ nen und ihr Geliebter gehören. An der spanischen Mittelmeerküste beginnt ein langer Abschied von dem, was war – und Blancas hoffnungsvolle Zuwen­ dung zum Leben. „Auch das wird ver­ gehen“ ist der erste Roman von Milena Busquets in deut­ scher Übersetzung und eine ganz besondere Entde­ ckung. Es ist die Geschichte über


Milena Busquets: Auch das wird vergehen, Suhrkamp Verlag, 19,95 Euro

Und plötzlich ist er weg

Der Schwei­ zer Autor Peter Stamm fasziniert und verblüfft den Leser in seinem neuen Roman „Weit über das Land“, denn er lässt die Handlung weit über das Übliche hinausgehen. Thomas, Vater von zwei Kindern,

kehrt mit seiner Ehefrau Astrid aus den gemeinsam verbrachten Ferien zu­ rück. Während Astrid die Kinder ins Bett bringt und sich um die Wäsche kümmert, sitzt Thomas mit einem Glas Wein im Garten. Der 53-jährige Autor beginnt seine Geschichte mit ei­ nem verräterischen Satz „Tagsüber be­ merkte man die Büsche kaum, die das Grundstück von jenen der Nachbarn trennten, aber wenn die Sonne sank und die Schatten länger wurden, war es, als wüchsen sie zu einer Mauer, die immer unüberwindbarer wurde  ...“ Thomas stellt das volle Glas Wein auf den Holztisch und geht langsam los. Er geht durch sein Dorf, am Wasser ent­ lang, über die Brücke. Er entfernt sich von seinem Eigenheim, seinem gut bezahlten Job und von seiner Familie. Die Zurückbleibenden bemerken erst am nächsten Tag sein Verschwinden. Die von Astrid informierte Polizei fin­ det ihren Mann nicht ... Peter Stamm erzählt die Geschichte im Wechsel aus der Perspektive von Astrid und Thomas und verknüpft die beiden Handlungsstränge meisterhaft. Litera­ tur wie diese gibt Denkanstöße, wirft

Fragen auf und hinterlässt ein ­ tiefes Glücksgefühl. Nicole Christiansen Peter Stamm: Weit über das Land, S. Fischer Verlag, 19,99 Euro

Lust auf gute Lesungen? 26. Mai, 19.30 Uhr: Bestseller-AutorJanne Mommsen liest aus seinem Roman „Zwischen den Bäumen das Meer“ 29. Juni, 19.30 Uhr: Josef Aldenhoff liest aus seinem Beziehungsratgeber „Ich und Du – warum?“ Ort: Stories!, Straßenbahnring 17, www.stories-hamburg.de 6. Juni, 20 Uhr: Saša Stanišić liest Erzählungen aus „Fallensteller“, Buchhandlung Christiansen, Bahrenfelder Straße 79, www.buchhandlung-christiansen.de 7. Juni, 20.15 Uhr: Die syrische Schriftstellerin Rosa Yassin Hassan liest „Die vom Zauber Berührten“. Moderation: Johannes von Dohnanyi. Ort: Heymann im Rahl­stedt Center, Schweriner Straße 8–12, www.heymann-buecher.de

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eine kraftgebende, kraftnehmende Be­ ziehung zwischen Mutter und Tochter und wie der Tod eines geliebten Men­ schen in das eigene Leben eingreift. Eine Geschichte, die uns den spani­ schen Süden spüren lässt und unglaub­ lich dicht die Atmosphäre von Verlust und Lebenslust vermittelt. Milena Busquets verarbeitet in diesem Roman den Tod ihrer Mutter, der spanischen Schriftstellerin und Verlegerin Esther Tusquets. Antje Höft

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Ein Beispiel von vielen: Anja Hiesener und ihr Mann Jan-Thomas Otto sind Imker im Pfarrgarten der St. Pauli Kirche. Mit vier Völkern und insgesamt 200 000 Bienen gehören sie zu den rund 500 Hobby-Imkern der Stadt. Ab Juli kann man den „St. Pauli Honig“ beim Pastor kaufen

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Tierwelt

Hamburg summt

Weil sich auf dem Land ihre Lebensbedingungen immer mehr verschlechtern, fühlen Bienen sich zunehmend auch in Städten wohl. Allein in Hamburg leben rund 4000 Honigbienenvölker Text: Kristian Flohr|Foto: Florian Quandt

A

uf den Dächern der Stadt summt es diesen Sommer wieder gewaltig. Denn zahlreiche­ Bienen­völker leben auf so unterschiedlichen Gebäuden wie der Laeiszhalle, dem Vordach des Mövenpick-Hotels im Schanzenpark, der Umweltbehörde oder dem Millerntor-Stadion (wo gerade der erste „Ewald-Bienen-Honig“ entsteht). Die kleinen Honigproduzenten haben sich dort aber nicht selbst angesiedelt – ihre Bienenstöcke stellten Imker auf. Seit etwa zehn Jahren erfreut sich Imkerei im urbanen Raum wachsender Beliebtheit. „Jeder, der einen Garten oder Balkon hat, kann etwas für die Bienen tun, indem er darauf achtet, dass es rund ums Jahr blüht“, erklärt Judith Heimann vom Imkerverband Hamburg, die selbst 45 Völker besitzt und hauptberuflich imkert. In Hamburg gibt es heute rund 4000 Honigbienenvölker, von denen jedes aus 10 000 bis 60 000 Tieren besteht. Der Großteil von ihnen lebt aber nicht auf den Dächern der Stadt, sondern wird von den etwa 800 Hamburger Imkern ebenerdig gehalten. Imkerei in Städten ist keine neue Idee. Der erste Hamburger Verein wurde schon 1934 gegründet. Doch nachdem die Zahl der Imker in den letzten fünfzig Jahren hierzulande kontinuierlich zurückgegangen war, hat der Trend zum „Urban Beekeeping“ diese Entwicklung vielerorts zumindest gestoppt. Zunehmend begeistern sich auch Frauen für die sonst eher als

Altherren-Beschäftigung angesehene Imkerei. Aber die meisten Menschen betreiben Imkerei als reines Hobby. Der Boom der Stadtimkerei hat aber auch einen ernsten Hintergrund. Ungefähr zeitgleich mit den Anfängen des Trends erhielt das weltweite Bienensterben auch in Deutschland erstmals mediale Aufmerksamkeit. 2008 gingen im badischen Rheintal Tausende Bienenvölker an Pestiziden zugrunde. Die

In Hamburg leben rund 4000 Bienenvölker, von denen jedes aus 10 000 bis 60 000 Tieren besteht Ursachen für den Rückgang der Bienenpopulationen in einigen Regionen der Welt sind noch nicht abschließend erforscht, drei maßgebliche Faktoren sind aber bekannt: Zum einen die Varroamilbe, die die Brut befällt und Bienen schwächt und krank macht. Sie ist weltweit eine Hauptverursacherin hoher Sterberaten in Bienenvölkern. Dazu kommt der Einsatz von Pestiziden, die auf Bienen wie Nervengift wirken. Dritter Faktor sind landwirtschaftliche Monokulturen, in Deutschland meist Raps oder Mais. Bienen und viele andere Insekten finden nach der Raps- oder

Maisblüte kaum noch Nahrung. Besonders leiden darunter die Wildbienen, die fast die Gesamtheit der 560 in Deutschland bekannten Bienenarten stellen, und von denen fast die Hälfte vom Aussterben bedroht ist. Öffentliche Parks und Grünanlagen, private Gärten und begrünte Balkone der Großstädte bieten heute paradoxerweise das ganze Jahr über eine größere Pflanzenvielfalt als viele ländliche Regionen. Und das ist vor allem für Bienen wichtig. „Denn die Bienenkönigin brütet nur, wenn ihr durchgehend Nektar zur Verfügung steht“, erklärt Imkerin Judith Heimann. „Bienen finden in Hamburg von Frühling bis Herbst ein breites Spektrum an blühenden Pflanzen vor, der Hauptanteil des Honigs entsteht aber durch Nektar und Pollen der 60 000 Linden, die überall in der Stadt stehen“, so Heimann und fügt hinzu: „Wer sich ernsthaft fürs Imkern interessiert, sollte sich an den Imkerverband oder einen der 13 Hamburger Imkervereine wenden, die gern mit Informationen weiterhelfen!“ |

Honey, ich werde Imker! Schnupperkurse und Info finden Sie auf der Homepage des Imkerverbands Hamburg: www.ivhh.de/imkerkurse, eine Liste bienenfreundlicher Pflanzen gibt’s hier: www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/Bienenlexikon.html STADTFLAIR I 97


Vorschau

te Die nächs

Auch wenn noch Sommer ist: Wir haben schon jetzt ein paar Ideen, die den Herbst zum Fest machen. Zum Beispiel ein Nachmittag auf dem Süllberg mit diesem Ausblick

am erscheint 24.8.2016

Spätsommer in Hamburg

Willst du viel, hör Vinyl!

Kulinarische Stadtrundgänge

Ich geh’ wieder zur Schule

Die Liebe vieler Hamburger zur Schallplatte ist ungebrochen. Wir fragten Fans und Sammler nach Vorlieben und Tipps

Wie und wo isst man gut in Ottensen? Auf St. Pauli? Oder im Grindelviertel? Wir waren mit erfahrenen Food-Führern unterwegs

Volkshochschule – das klingt nicht gerade hip. Dabei verbirgt sich dahinter ein beachtliches Angebot. Ein Report

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Fotos: Sascha Leirich, hfr, eat-the-world, VHS

Mitten im Leben, mitten in Hamburg: neue Geschichten aus unserer Stadt


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