Neue Formen Frauke Ortner / Ortner
„Der Parka löst zwar die Daune nicht komplett ab, ist aber eine wohltuende Abwechslung im Outdoorbereich. Die wichtigsten Marken hier sind Woolrich und Moncler als sportive Variante, sowie Bogner für die Kundin mit dem Anspruch einer nachhaltigen, zeitlosen Interpretation. Eine schöne neue Form ist zum Beispiel der Eskimo-Parka von Woolrich mit herausnehmbarem Futter, ein bisschen Military interpretiert und als O-Shape, womit er eine feminine Note bekommt. Generell wird es femininer und luxuriöser, etwa mit Aufnähern, besonderen Knöpfen und – ganz wichtig – mit hochwertigem Fell. Neben Oliv und Schlammtönen spielen weiterhin Schwarz und Beige eine Rolle. Für die neue Saison sind wir offen für weitere Entwicklungen, nach denen wir in dieser Messerunde schauen werden: für Parkas, die sich auffälliger unterscheiden, aber auch für Neues in punkto Daune.“
Die Kombinationsmöglichkeiten eines Parkas geben Endkonsumenten das sichere Gefühl, ihr (teures) Geld gut investiert zu haben. Fotos: Woolrich (l.) und G-Lab
Frauke Ortner ist gemeinsam mit ihrem Mann Jan Ortner Geschäftsführerin von Ortner Dortmund. Das Unternehmen wurde 1864 gegründet. Zum Dortmunder Stammhaus mit einem Sortiment von Design bis Sportswear und Marken wie Stella McCartney, Céline, Reed Krakoff, Brunello Cucinelli ist 2009 der Laden 1864 Ortner mit progressiver Contemporary und 2011 der Store Gipfelstürmer für Outerwear hinzugekommen. www.ortner-dortmund.de
Nächste Saison muss was passieren Silvia Kromer / Elfi
„Wir haben ein sehr multipliziertes Straßenbild; alle sehen seit langem gleich aus. Sicher ist ein Woolrich-Arctic-Parka ein echtes Kultobjekt und wenn es richtig kalt wird, hält ein Parka auch besonders warm, da können gekochte Wolle oder Leder einfach nicht mithalten. Aber ein Modetrend ist der Parka nicht mehr. Für die kommende Saison muss definitiv etwas passieren, auch um die Daune modisch neu zu beleben. Zurzeit und auch im nächsten Winter sind Oversized Strickpullis und Jacken angesagt, für die man ein entsprechend voluminöses Darüber braucht, damit man in Ärmeln keinen Blutstau bekommt. Außerdem halten Daunenjacken umso weniger warm, je enger sie sitzen. In punkto Silhouette gäbe es sicher noch viele Möglichkeiten, ob als Egg shape oder als Oversized Variante. Hier könnte sich das Moderad ruhig deutlich schneller drehen.“ Silvia Kromer, die das 1.000 Quadratmeter große Modehaus Elfi in Münster seit 1998 gemeinsam mit ihrem Mann Christian Kromer führt, liebt Brüche und kombiniert gern Gegensätzliches. Das Sortiment des 1952 gegründeten Geschäfts umfasst hochwertige DOB und HAKA mit Marken wie Schumacher, Dondup, + People, Tagliatore und Aglini. www.elfi.de
114 style in progress
Der Parka spielt die Nebenrolle Fritz Rogger / Phänomen, Laube und Gsell
„Sicher ist der Parka ein Dauerbrenner, weil er nützlich ist und warm hält, aber die Daune läuft ihm nach wie vor den Rang ab. Hier sehe ich einfach noch mehr Innovation und Entwicklungsspielraum. So gibt es zum Beispiel Daunenstretch von Montecore für figurbetonte Jacken in verschiedenen Längen. Auch Wolle wird stärker werden, auch gern im Mix als Wendejacke mit Nylon und Daune, ebenfalls von Montecore. Neben der Daune spielt der Parka nur eine Nebenrolle, zumal er in seiner Silhouette wenig feminin ist und sich wesentlich nur in seinen Ausschmückungen wie zum Beispiel dem Labeling unterscheidet.“ Im vergangenen Jahr feierte Fritz Rogger gemeinsam mit seiner Frau Sonja Rogger das 25-jährige Bestehen ihres Familienunternehmens. Das Stammhaus Phänomen in Luzern führt auf 470 Quadratmetern hochwertige Womenswear mit Marken wie Moncler, Boglioli, Tagliatore, Dsquared2, Brunello Cucinelli, Jil Sander und Lareida. Dazu kommt eine 650 Quadratmeter große Filiale namens Laube und Gsell in Baden. www.phaenomen.ch