Ausgabe 16

Page 1

Jahrgang 5 Ausgabe 16

Seite 1


Editorial & Inhaltsverzeichnis

Editorial Liebe Leserinnen und Leser,

den Ferien immer noch nicht so richtig

willkommen zu einem neuen Schul- und

wieder da ist, der darf noch einmal im

Überfliegerjahr. Und willkommen zur hei-

Fernweh schwelgen - und zwar mit unse-

ßen Phase des Superwahljahres 2009.

ren Reportagen über die Klassenfahrt der

Nachdem die Europawahlen schon seit

ehemaligen 8b nach Usedom, die Stu-

einer Weile über die Bühne sind, finden in

dienfahrten der 12. Klassen oder Lauras

wenigen Tagen Landtags- und Bundes-

Sommerferien in den USA.

tagswahlen statt, zwei wichtige Ereignis-

Auch die Ratsuchenden unter euch kom-

se, die über die politische Zukunft unseres

men nicht zu kurz: Die modischen Tops

Landes entscheiden – und auch euch

und Flops der Saison erfahrt ihr in Jules

betreffen! Geht ihr jetzt noch sicher und

Triple T. Mit Buch- und Filmtipp werdet

behütet zur Schule und lasst euch von

ihr auch medientechnisch bestens infor-

Hotel Mama bewirten, so dürft ihr euch in

miert.

ein paar Jahren ebenfalls mit so heiklen

Des Weiteren freut sich unsere Überflie-

Themen wie Wirtschaftskrise, Bundes-

ger-Redaktion nach einer kurzen Flaute

wehrskandalen oder der schlechten Stu-

geradezu eines Ansturms neuer Mitglie-

diensituation in Deutschland herum-

der. Damit wuchs unser beschauliches

ärgern. Wer also wählen darf, geht wäh-

Grüppchen von - nach Abgang des letzten

len! Nun wollen wir euch natürlich keine

13er Jahrgangs - nur fünf auf stolze 13

schlechte Laune machen, sondern versu-

Mitglieder an. Besonders freuen wir uns,

chen, euch den Beginn des Schuljahres so

mit Oleg aus der 13. Klasse endlich wieder

angenehm wie möglich zu gestalten.

einen Layouter gefunden zu haben. Trotz-

Unsere Reihe „Schule international“ gibt

dem würden wir es begrüßen, einen

euch einen Einblick in die Schulsituation

Nachwuchs-Layouter und noch mehr flei-

ferner Länder. Den Anfang machen Anas-

ßige Redakteure aus der Sekundarstufe l

tasia, die in Kirgisisien zur Schule ging,

zu gewinnen, die die Zeitung mit ihren

und Julia, die während eines Austausches

Beiträgen füllen. Die Schülerzeitung ist

den Alltag in einer englischen Mädchen-

eure Zeitung, mit euren Themen und

schule erleben durfte. In den nächsten

Wünschen. Wer Interesse hat, schreibt

Ausgaben dürft ihr dann auch erfahren,

uns eine Mail oder meldet sich bei uns

wie Schülerinnen und Schüler aus Molda-

oder seinem Lehrer.

wien, der Ukraine, Neuseeland oder Ka-

Und nun viel Spaß mit eurem neuesten

nada den Schultag verbringen. Wer aus

„Überflieger“.

Seite 2

Franzi Lenné-Überflieger


Inhaltsverzeichnis Titel/Themen

Seite

Lenné - Intern

Seite 6

Seite 12

DDR-Bürgerrechtler machen Schule Studienreisen 2009 Begegnung am Werbellinsee Zum Schluss Usedom Die 13. Seite Kurz informiert. Peenemünde Zehner in Holland: Alles Käse Alles nur Theater Aktionstag 2009 Gewaltprävention an Schulen Lehrer-Interview Jules Triple T Der krönende Abschluss Neue Wege

4 6 10 12 13 14 15 16 17 17 18 21 22 25

Politik - Gesellschaft Schule international (1) BRENNPUNKT: Die Qual der Wahl U 18-Wahl an der Lenné-Schule Blüten der Globalisierung (2)

26 28 31 32

Kultur - Feuilleton Seite 14

Buch-Tipp Die kleinen Dinge des Lebens Die Wolke. Buch und Film The city that never sleeps

34 35 36 37

In eigener Sache Die Redaktion stellt sich vor Lehrersprüche

38 38

Seite 31 Jahrgang 5 Ausgabe 16

Seite 3


DDR-Bürgerrechtler machen Schule

Lenné - Intern

„Quetscht sie aus, solange sie noch da sind“, fordert Rainer Eppelmann. Am 18. Juni 2009 trafen sich 150 Schüler und 15 DDR-Bürgerrechtler im Deutschen Historischen Museum in Berlin, um über die friedliche Revolution und die Erlebnisse des Jahres 1989 zu diskutieren. Wir, der Leistungskurs Geschichte 12, durften am „Runden Tisch“ teilnehmen. Beim Betreten des Schlüterhofes wurden wir von Kameras, Fotografen und Journalisten in Empfang genommen. Die gesamte Medienwelt schien anwesend zu sein. Der große runde Tisch, an dem sich alle Schüler versammelten, sollte an den ersten Runden Tisch der Wendezeit vor 20 Jahren erinnern. Bürgerbewegungen und Repräsentanten der Kirche forderten damals Verhandlungen zur demokratischen Umgestaltung der DDR. Am 7. Dezember 1989 wurde deswegen in Ost-Berlin der Zentrale Runde Tisch eingerichtet, an dem Abgesandte der „alten Kräfte“ den Repräsentanten von zunächst sieben Oppositionsgruppierungen gegenübersaßen. Am 18. Juni 2009 aber saßen wir Schüler Zeitzeugen gegenüber, die uns ihre Auffassung zur DDR in einer Gesprächsrunde näherbringen sollten. Die Gesprächsrunde wurde von Bundesminister Wolfgang Tiefensee und Rainer Eppelmann (ev. Pfarrer, DDR-Oppositioneller, ehem. CDU, Minister in letzter DDR-Regierung) eröffnet. Beide betonten, dass es ihnen wichtig sei, Schüler über die Diktatur in der DDR aufzuklären. Die folgenden Generationen sollen diese Zeit nicht vergessen und Demokratie nicht als selbstverständlich ansehen. Der Moderator Robert Ide führte die Seite 4

Gesprächsrunde und ließ jeden Zeitzeugen kurz zu Wort kommen. Ein bisschen zu kurz, denn mehrmals war es den Zeitzeugen gar nicht möglich, ihre Gedanken an uns Schüler weiterzugeben. Sie wurden unterbrochen, damit der strikte Zeitplan auch eingehalten werde konnte. Norbert Liesegang, Stimme der Gruppe „Keimzeit“, berichtete beispielsweise von Komplikationen, Texte zu veröffentlichen. Oft war man mit dem Inhalt der Lieder nicht einverstanden - es folgten Textzensur und Auftrittsverbote. Wie schwierig es war, kritische Artikel über die DDR zu veröffentlichen, erfuhren wir von Ulrich Schwarz, ehem. Korrespondent des „Spiegel“ in Ost-Berlin. Das Büro wurde Anfang 1978 geschlossen, nachdem der „Spiegel“ über das „Manifest der Opposition“* berichtet hatte. (*Kritik u.a. am ausschweifenden Leben mancher Parteimitglieder, Forderung nach Annäherung beider deutscher Staaten mit dem Ziel der Wiedervereinigung). Damals wurde Ulrich Schwarz

wegen „Verleumdung“ aus der DDR ausgewiesen. Für musikalische Unterhaltung sorgte die Band „Herbst in Peking“. Der Liedsänger Rex Joswig nutzte das Lied als „Waffe“, um sich gegen die Diktatur aufzulehnen. In der nun folgenden Diskussionsrunde wurden Fragen wie „War die Mauer ökonomisch sinnvoll?“ oder „Warum machen die Menschen den Mund nicht auf, wenn sie unterdrückt werden?“ ansatzweise diskutiert. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung hatten wir dann die Möglichkeit, persönlich mit den Zeitzeugen zu sprechen. Das Interesse der Schüler/innen, besonders der Lenné-Schüler, war bemerkenswert. Herr Hilsberg² musste sich Lenné-Überflieger


Wir am runden Tisch 2009 Fragen stellen wie „ Wieso schafft es die Politik nicht, zwanzig Jahre nach dem Mauerfall die Lebensstandards und Gehaltsgrößen an Westverhältnisse anzupassen?“ und „Glauben Sie, dass wir heute in einer gerechten und freien Welt leben?“. Waren das vielleicht zu kritische Fragen, da Herr Hilsberg kurz darauf die Veranstaltung verließ? In der Gesprächsrunde wurden viele negative Seiten der DDR beleuchtet, die zahlreichen Leuten widerfahren sind. Überwachung, Gefangenschaft und Vertreibung sind ohne Frage schreckliche Schattenseiten der SED-Diktatur, die unbedingt thematisiert werden müssen und niemals vergessen werden dürfen. Was aber ist mit den positiven Entwicklungen der DDR wie dem Schulsystem oder der geringen Arbeitslosigkeit? Interessant wäre es gewesen, beide Seiten gegenüberzustellen, um einen Gesamteindruck von der DDR zu be- 18. Juni 2009 - Schüler der Lenné-Schule am kommen. Trotzdem war die Veranstal- „Runden Tisch“ im Deutschen Historischen tung eine sehr gute Gelegenheit, um Museum in Berlin mit betroffenen Personen ins Gespräch zu kommen. Die Geschichten und Ansichten der Zeitzeugen waren sehr interessant und es wäre wünschenswert gewesen, für die Diskussionsrunde eine längere Zeitspanne zu haben und den zeitaufwendigen Medientrubel zu minimieren. Schließlich war und ist es nicht der Sinn des Runden Tisches, ein reines Medienereignis zu sein. F. Ouart 13/2 ²Stephan Hilsberg: Friedensbewegung der DDR, 1988 SDP-Gründungsmitglied, Mitglied der ersten freien Volkskammer der DDR, heute Mitglied der SPD und des Deutschen Musikalische Untermalung : Bundestages.

die Band „Herbst in Peking“

Jahrgang 5 Ausgabe 16

Seite 5


Lenné - Intern

Study Trip to London

From the 6th to the 9th July 2009 the English Intensive Course form 12 of our school had the chance to visit the capital of Great Britain: the great, pulsating city London. Here are some impressions of a trip that the students will never forget… After a long, fitful night we finally arrived at London and lo and behold, the sun was shining! The bus tour was very funny – we sang songs, talked a lot and someone had the weird idea to depilate Ferdinand’s leg with cold wax strips. That was really funny but I think for him it was rather painful. So at about 8 o’clock in the morning we arrived at London. Having fun at Soho After a break for a city walk and a short side trip to Marble Arch and Speaker’s Corner it was finally time to check in the youth hostel. I was very surprised about the hostel – it was clean and bright and the rooms were big and comfortable. I was really tired of the long day so I was so happy to get a shower and to sleep a Seite 6

few minutes. But still it wasn’t time to go to bed because in the evening we wanted to explore London night life! That was so great – we went to Soho - London nightlife district. There we visited a bar for gay people and a transvestite couldn’t get his (or her?) eyes off our boys. That was really funny. We went further through Soho and Chinatown, entered a few bars and amused exquisitely! When we arrived at the hostel I was so tired that I fell asleep directly… Franzi 13/1 Exploring the wonderful Musical “Wicked” It’s the third evening at London and we are preparing for the top highlight of the weekmaybe of the whole school year: The musical “Wicked” is waiting for us! We have already kept us busy with that show for weeks, what am I saying, months before our London trip even started. So the excitement was huge. After combing our hair thousands times, getting on the heels and putting make-up on, we are ready to face the main event. We get there by tube and are greeted by the huge green poster of the musical. Green light is everywhere and I’m dying to listen to the emotional songs. Our seats are very good; we have an amazing view at the stage. The hall gets dim and the show begins. It is about friendship and love, about prejudices and the desire of being good, about truth and trust and lots of misunderstandings. Well, I have never seen such a wonderful show before. I am absolutely speechless. I have goose bumps the entire time. And I will Lenné-Überflieger


never forget the fluttering in my stomach, the tears in my eyes, when they sing “Defying Gravity”. I think there are no fitting words, I can’t describe it. You just have to see it, it is so staggering. It is not only the show, but also the audience: Everyone seems carefree and happy, and when the musical ends, everyone is humming or singing the songs- that is so great, you feel like you’re floating. Hannah 13/1 One last evening left: getting ready for Johnny’s birthday party! On Wednesday the preparations for Fabian´s birthday party in the evening began. We cared for spirits and bought a crown with the slogan “Birthday Princess” for him. The party, that situated in my room once again, was very funny because everybody was in a good mood and Tobi made a very good job as the DJ. The highlights of that party were a dance battle between Karl and Ferdinand and a spontaneous dance performance of Fabian. Shortly before 12 o´ clock in the evening we went downstairs to the basement to make cheers and to wish Fabian a happy birthday. Some of our students were so drunken that they made a strip performance for Fabian, who was visibly amused. After that action we started a very funny night walk across London. In doing so, we sang songs, took very nice pictures and had a lot of fun. To make it short we had a great last night in London. Roughly spoken it was one of the best birthday parties I’ve ever experienced. David 13/1 Jahrgang 5 Ausgabe 16

Die Landung war hier nicht durchdacht. Seite 7


Lenné - Intern

Prag - auf dem Weg ...

Ehemalige 12/2 an der abendlichen Moldau! Im Hintergrund die Prager Burg auf der Kleinseite.

Fest steht: Prag ist eine Reise wert! Diese Stadt hat eine schöne Altstadt mit vielen restaurierten Häusern, kleinen Gässchen und beeindruckenden Kirchen. Als ich im Vorfeld der Reise mit Älteren über Prag sprach, schwärmten diese von der Stadt! Vielleicht war vor 20 Jahren der Unterschied zwischen den ostdeutschen, kaum sanierten Altstädten und der recht gut erhaltenen Prager Altstadt noch viel größer als heute. Da aber viele deutsche Städte aufwendig restauriert worden sind, fiel unser Staunen nicht ganz so groß aus. - Trotzdem gibt es in den kleinen und engen Einkaufsstraßen eine Vielzahl sehenswerter Gebäude und gemütlicher Restaurants, in denen man preiswert essen kann. Jede Stadt hat ihre eigene, spannende Geschichte, wobei die Geschichte Prags besonders faszinierend ist, beispielsweise Seite 8

in Bezug auf den Literaten Franz Kafka oder das jüdische Stadtviertel mit seinen Synagogen und dem Friedhof. Mithilfe des gut ausgebauten Verkehrsnetzes kann man mit Tram und Metro alle Ecken der Stadt schnell erreichen und den Rest gut zu Fuß erschließen. Die Trams sind zwar traditionell, was durchaus seinen Reiz hat, jedoch sehr abgenutzt, nicht behindertengerecht und haben nur wenige Sitzplätze. Ein weiterer Pluspunkt für Prag ist, dass man preiswert feiern kann. Getränke, Eintritte und Sonstiges lassen keine Wünsche offen. Allerdings gibt es nicht so viele Möglichkeiten, in Diskotheken feiern zu gehen. Auch die hygienischen Zustände in den Discos sind teilweise erschreckend. Das machen die Diskotheken aber durch ihre Größe wieder wett. Auch sollte man in Prag nicht allzu große Erwartungen an die preiswerten Hotels Lenné-Überflieger


von Geschichte zu moderner Metropole stellen. Hier muss man auf jeden Fall Abstriche einplanen. Das früher so preiswerte Tschechien gibt es nicht mehr. Das Preis-Leistungs-Verhältnis bezüglich angesagter Label ist in Deutschland oft günstiger. Neben vielen positiven Eindrücken erlebten wir leider auch Negatives. Mit der Freundlichkeit Deutschen gegenüber nehmen es viele Tschechien nämlich nicht so genau. Kaum hatte man bemerkt, dass wir Deutsche sind, wurden wir merklich unfreundlicher behandelt. Nach dem Nationalsozialismus ist das verständlich, aber sich gegenüber der jetzigen Generation so zu verhalten, ist schon etwas befremdlich. Ein weiteres Problem ist die Verständigung, denn Englisch sprechen nur wenige. Es ist von Vorteil, einen Reiseleiter dabei zu haben, wenigstens am ersten Tag der Reise, bis man sich einen kleinen Überblick verschafft hat. Erstaunlicherweise trifft man in der Hauptreisezeit sehr viele deutsche Klassen in Prag. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass mehr Deutsche als Tschechen in der Stadt waren. Der Vorteil dabei ist, dass man sogar Freundschaften schließen und den Kontakt im Heimatland aufrechthalten kann.

scheinlich nicht nach Prag gereist. Letztendlich war es schön, Prag gesehen und erlebt zu haben. Dennoch werde ich in näherer Zukunft keine weitere Tour in die Stadt planen. Sophie Lerche, 13/2

Das Kafka-Denkmal im jüdischen Viertel. Diese Statue von Jaroslav Rona zeigt einen körperlosen Mantel, auf dem eine kleine Figur reitet - eine Szene aus Kafkas Novelle „Beschreibung eines Kampfes“.

Da ich bereits in anderen großen Städten Europas gewesen bin, habe ich den Eindruck, dass es die tschechische Hauptstadt mit den europäischen Großstädten wie Paris, London, Rom oder auch Berlin wahrscheinlich nicht aufnehmen kann. Allerdings haben wir auch nur einen kleinen Eindruck von den Menschen und Der jüdische Friedhof von Prag mit über 12 000 der Stadt erhalten. Alleine wäre ich wahr- Grabsteinen! Er existiert seit dem 15. Jahrhundert. Jahrgang 5 Ausgabe 16

Seite 9


Lenné - Intern

Die Neuen Siebenten

Der erste Schultag an der Lenné

Begegnungsfahrt der 7. Klassen

Vor der Schule traf ich mich mit meiner Freundin. Sie hatte es auch auf die LennéSchule geschafft. Wir beide waren wirklich sehr aufgeregt. Dann kamen wir so ungefähr um 9.00 Uhr auf den Schulhof. Für uns beide ein tolles Gefühl. Ein neuer Abschnitt in unserem Leben.

Vom 1. bis 3. September 09 waren die neuen 7. Klassen unserer Schule auf einer Begegnungsfahrt am Werbellinsee. Bei der Abfahrt hatten wir noch Angst, dass nicht alle in den Busse passen würden. Die Hinfahrt war ganz lustig und dauerte nicht sehr lange. Als wir ankamen, erwarteten uns viele sportliche Aktivitäten, z.B. ein Volleyball- und Fußballturnier, Baden und Schwimmen. Unsere Klasse dachte zuerst, dass wir gar keine Fußballmannschaft zusammen bekommen würden, aber dann wurden wir von Spiel zu Spiel besser und Charlotte zeigte den Jungs so richtig, wie man spielt. Tobi natürlich auch, er hat viele Tore geschossen. Das Wasser dort war ein Traum von Blau bis Türkis, am liebsten wären wir gar nicht mehr rausgekommen. Mit dem Essen jedenfalls hätte man uns nicht herauslocken können. Nicht nur bei Spielen in den Lerngruppen, auch in der Freizeit und bei unseren kleinen nächtlichen Wanderungen lernten wir uns gut kennen. Kurz und gut, es war eine tolle Fahrt, am liebsten würden wir gleich wieder losfahren. Romy und Viktoria (7/2)

Als ich in die Runde schaute, sah ich viele Jungen und Mädchen, einige kannte ich schon. Daher fand ich es nicht ganz so schlimm. Als dann endlich die Lehrer mit ihren Klassen aufgerufen wurden, war ich sehr gespannt, wie meine Klassenkameraden aussehen würden. Im Klassenraum war es leise, nur Frau Sixel sprach. Ich fand sie sehr nett. Wir alle bekamen unseren Stundenplan. Gemeinsam besprachen wir, was in den nächsten Tagen passieren würde. Auf die Fahrt freute ich mich schon richtig doll. Dann ging langsam mein erster Schultag zu Ende. Ich hatte gute Laune, da ich es mir viel schlimmer vorgestellt hatte. Und ich wusste, die Fahrt würde mir ganz viel Spaß machen. Constanze (7/5) Seite 10

Lenné-Überflieger


Begegnungen am Werbellinsee Neue Freunde Die Fahrt sollte dazu dienen, andere Kinder der Lerngruppe 7/4 kennenzulernen. Wir kamen um 10.30 Uhr an und mussten noch 30 Minuten warten, bis wir endlich in die Bungalows durften. Dort überraschten uns große, neue und gut ausgestattete Zimmer. In dem Bungalow waren getrennte Zimmer für Jungen und Mädchen. Als alle ihre Zimmer eingerichtet hatten, gingen wir Mittag essen. Nach dem Mittagessen liefen wir zum Badesee, durften erst unseren Spaß im Wasser haben und konnten dann freiwillig eine 200-Meter-Strecke schwimmen, damit wir später in der Schule an der AG „Drachenboot“ teilnehmen dürfen. Als wir zum Abendessen kamen, fanden wir eine große Auswahl an Speisen, die auch sehr lecker waren. Am Abend fand dann ein Volleyballturnier statt. Leider konnten drei Spiele nicht zu Ende gespielt werden, weil es dunkel wurde. Am nächsten Tag wurde das Volleyballturnier fortgesetzt und die Lerngruppe 7/4 gewann. Dann begann das Fußballturnier. Es war spannend und nervenaufreibend. Zum Schluss gewann die Lerngruppe 7/2 und die 7/4 errang durch ein Tor mehr als die 7/2 den 2. Platz. Nach dem Turnier waren alle noch am Badesee und dann war der Tag schon wieder um und damit auch die Begegnungsfahrt. Am nächsten Tag packten alle ihre Koffer und traten mit neuen Freunden die Rückfahrt an. In der Schule angekommen, trennten sich die Wege für einen Tag. Henrik, Felix, Jakob (7/4) Jahrgang 5 Ausgabe 16

Seite 11


zum schluss Usedom Unsere Abschlussfahrt 8 fand vom 06. bis 10. Juli 2009 statt. Unser Ziel: Die Ostsee.

Aufregung vorab Das Aufregendste an der Klassenfahrt waren eigentlich die 14 Tage davor. Zimmerbelegungsplanungsdiskussionen! Was für ein „schönes“ Wort! Und es weckte so viele Emotionen. Trotzdem fuhren wir dann doch fast vollzählig am Montagmorgen mit einem knallroten Doppeldeckerluxusbus auf die Insel Usedom. Nebenbei erhielten wir noch eine kurze Stadtrundfahrt durch Berlin, da wir noch eine andere Klasse in Hellersdorf aufsammeln mussten.

Lenné - Intern

Colorado auf Usedom Wir landeten im Ferienpark Colorado. Komisch, dass ich 6 Jahre nach der Wende geboren wurde, aber trotzdem bei genauerem Hinschauen sofort erkannte: Dieser Ferienpark hat einen gewissen „DDR-Charme“ - die Bungalows, das Mobiliar, das Essen. Ich stelle mir vor, was ich auf einer Klassenfahrt in die alten Bundesländer sehen würde. Dort hätten die Camps sicher diesen „60er-JahreCharme“, oder? Aber das war uns egal.

Sportlich an der Ostsee Wichtig war, dass wir gemeinsam das 8. Schuljahr in Ückeritz beenden konnten. Und das ist uns auch mit viel Spaß, Sport und wenig Schlaf gelungen. Der Weg zum Strand war insofern spannend, dass wir auf einer richtig langen Treppe die Steilküste hinunter tappeln mussten. Hinauf war es natürlich ganz schön anstrengend, aber wir sind ja fit. Zum Glück haben wir Herrn Pries, einen Sportlehrer, als Klassenlehrer. Somit ist sportliche Betätigung so klar wie der blaue Himmel über dem Ostseestrand. Seite 12

Am ersten Tag wanderten wir kilometerweit (so kam es uns vor) am Strand entlang und am zweiten Tag fuhren wir gefühlte 100 km mit den schon ziemlich klapprigen, verrosteten Fahrrädern über die wunderschöne Insel Usedom.

Museumsbesuch Am dritten Tag besuchten wir das Militärmuseum in Peenemünde. Sicher ist das ein geschichtlich sehr interessantes Museum, aber unsere Begeisterung hielt sich in Grenzen. Auch das Wetter schwächelte etwas und somit war dieser Museumsbesuch eigentlich genau das Richtige.

Zurück in die Ferien Am Freitag fuhren wir wieder mit dem roten „Luxusliner“ nach Hause. Im Gegensatz zur Hinfahrt war es verdächtig ruhig. Wir fingen schon im Bus an, den verlorenen Schlaf nachzuholen. Wir bedanken uns bei Frau Friesz und Herrn Pries für die Begleitung, Betreuung, Geduld und auch für ihr Verständnis. Jetzt geht es in die Ferien und danach sind wir noch „größer“ und gehen schon in die 9. Klasse! Helen im Juli 2009 Foto, auch S.2, 2.v.u.: Die ehemalige 8b am Meer

Lenné-Überflieger


Die 13. Seite Euch geht es wahrscheinlich wie jedem, der sich durch den Dschungel der Schuljahre kämpft. Eigentlich sind Museen nur die chinesischen Fingerfallen der Lehrerschaft. Sie sind eng, langweilig und man fragt sich, warum man drei Euro bezahlt hat. Sind Museen

chinesische Fingerfallen? Nehmen wir als Beispiel das Museum - genauer das „Historisch-Technische Informationszentrum“ - in Peenemünde. Und nun: Hallo, ihr Lieben aus der (inzwischen) 9 b, Noch-Frischlinge in der Schulhierarchie! Habt ihr euch einmal vorgestellt, ihr wäret etwa 70 Jahre früher an diesem geschichtsträchtigen Ort gewesen? Es gab kein Internet, keine Handys und nicht annähernd den heutigen Stand der Wissenschaft, aber die Forscher in Peenemünde haben es geschafft, eine Rakete 100 km weit ins All zu schießen. In der Heeresversuchsanstalt (HVA) waren von 1936 bis 1945 Wissenschaftler damit befasst, die Raketen V1 und V2 (A4) zu entwickeln, die kriegsentscheidend eingesetzt werden sollten. Zum Anfang floppten die „Wunderwaffen“ noch, zum Kriegsende waren sie leider einsatzbereit. (mehr S. 14) Heute kann man hier auf einer Ausstellungsfläche von 5 000 m² anhand von Dokumenten, Originalteilen, Zeitzeugeninterviews, Dokumentationsfilmen und Modellen den Weg von den Träumen der ersten Raketenpioniere über zivile Raumfahrt bis zur Entwicklung der ersten militärischen Großrakete in Peenemünde, deren Produktion und Kriegseinsatz im historischen Zusammenhang verstehen lernen. Das Kraftwerk dokumentiert anschaulich den totalitären Anspruch des NS-Staates, zeigt aber auch die Dimensionen und den technischen Standard der ehemaligen Peenemünder Versuchsanstalten. Auf ca. 120 000 m² Freigelände sind viele Großexponate zu besichtigen.

Eine Riesenmöglichkeit, an historischer Stelle deutsche Geschichte zu begreifen! Bleibt die Frage: Warum gelingt das nicht? Fehlt die richtige Anleitung? Haben wir zu wenig Zeit, um diese tolle Möglichkeit zu nutzen? Oder interessieren wir uns einfach nicht für unsere Geschichte und eigentlich für gar nichts, wenn es nicht mit unserem Outfit, der nächsten Party oder der besten Freundin zu tun hat? Die Jacke muss sich nicht jeder anziehen, aber: Es sollte zu denken geben! Mein Tipp: Wenn ihr das nächste Mal „genötigt seid“, ein Museum zu besuchen, lest euch ein paar Erklärungstafeln durch, seht euch ein paar Ausstellungsstücke genauer an! Entweder ihr entscheidet euch, etwas in diesem Museum zu lernen, oder ihr macht weiter wie eh und je und langweilt euch zu Tode. Das ist eure Entscheidung! Denn das ist das Schicksal in einer chinesischen Fingerfalle: Man muss ewig in ihr verharren. Warum also die Zeit nicht nutzen?! Und übrigens, die andere Seite der Medaille ist doch folgende: Wir haben Exkursionstag, latschen sinnlos in der Gegend umher, schlagen die Zeit tot und haben einen wunderbaren Tag vergammelt. Wollt ihr das? Karl & Co. Jahrgang 5 Ausgabe 16

Seite 13


Lenné - Intern

Kurz informiert - HVA Peenemünde Im Norden der Ostsee-Insel Usedom liegt die ehemalige Heeresversuchsanstalt (HVA) Peenemünde. In den ersten Jahren nach 1936 zählte die HVA zu den modernsten Technologiezentren der Welt; 1942 startete von dort die erste Rakete ins All. Vor allem aber versuchten sich die Nationalsozialisten durch Hochtechnologie, besonders durch Flugkörper mit revolutionärer Technik, die in der 1936 ergänzten Erprobungsstelle erforscht wurden, Überlegenheit im Zweiten Weltkrieg zu verschaffen. So entwickelte das Heer unter Leitung von Walter Dornberger und Wernher von Braun die erste funktionstüchtige Großrakete A4 - der Propagandaname lautete „V2“ oder auch „Vergeltungswaffe 2“. Gleichzeitig testete die Luftwaffe die Flugbombe Fi 103 (Propagandaname: „V1“). Diese Waffen sollten vor allem in London einschlagen und „Vergeltung“ für britische Luftangriffe sein. Als die Briten auf das Projekt aufmerksam wurden, bombardierten sie Peenemünde. Die Heeresversuchsanstalt wurde von der Royal Air Force zwar empfindlich, aber nicht irreparabel getroffen. Daraufhin wurde die Massenherstellung eilig in unterirdische Produktionsstätten nach Mittelbau-Dora verlegt. Unzählige Arbeiter, KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene wurden hier gezwungen, unter unmenschlichen Bedingungen die Versuchsanstalten zu errichten und die entwickelten Raketen in Massen zu produzieren. Mehrere Tausend verloren ihr Leben. Die in Dora hergestellten Raketen wurden mit der Reichsbahn nach Peenemünde transportiert und dort auf Seite 14

ihre Funktionstüchtigkeit getestet. Nach der Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 begann Deutschland mit der Bombardierung Londons und Südenglands durch die Flugbombe V1. Bis Ende März 1945 starteten etwa 10 000 V1; nur 2 419 erreichten ihr Ziel London. Etwa 5 000 Londoner starben, weitere 16 000 wurden verletzt. Im September 1944 begannen die Angriffe der V2 gegen London, Norwich und Ipswich. 1 402 V2-Raketen erreichten England. Am stärksten betroffen war Belgien, das von 1 664 Raketen getroffen wurde. Allein 1 610 davon schlugen in Antwerpen ein. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurden die Anlagen hauptsächlich in die UdSSR verschifft. 1945 bis 1952 diente die HVA Peenemünde als sowjetischer Marine-und Luftwaffenstützpunkt. Ab 1952 wurde das Gelände der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR übergeben, die dieses ebenfalls als Marinestützpunkt und als Flugplatz nutzte. 1993 wurde der Truppenstandort aufgelöst. Heute befindet sich auf dem Gebiet der ehemaligen Heeresversuchsanstalt ein Museum, das im ehemaligen Kraftwerk das Historisch-Technische Informationszentrum beherbergt und auf dem Gelände Großexponate wie den Nachbau einer V2 (Foto S.2/2.v.u.) oder einer Abschussrampe (Foto unten) zeigt. Hannah

Lenné-Überflieger


die Zehner in Holland Amsterdam

Alles Käse

Klassenfahrt der 10 a im September 09. Trotz recht spartanischer Unterkünfte bot die Anlage vom Heino Summercamp sehr vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten. Wir hatten sehr viel Spaß in der Schwimmhalle, in der Disco und auf dem Sportplatz. Unsere Klassenlehrer unternahmen viele Ausflüge mit uns. Einen sehr erlebnisreichen Tag verbrachten wir in der schönen Stadt Amsterdam. Nach zwei Stunden Busfahrt am Bahnhof der Hauptstadt angekommen, teilten wir uns in mehrere Gruppen auf und besichtigten die zahllosen Straßen und Gassen. Der holländische Baustil beeindruckte uns besonders, aber auch die vielen Geschäfte verführten uns zum Shoppen.

Frau Köpping und Herr Berndt wollten uns an unserem letzten Tag in Holland in eine Käserei schleppen. Die 10a war wie immer viel zu bequem und maulte über die Entscheidung der Lehrer.

Beladen mit den Einkäufen unternahmen wir eine wunderbare Grachtenfahrt durch die Kanäle Amsterdams, während der wir u. A. das Rembrandthaus und das Leben bzw. Wohnen auf dem Wasser bestaunen konnten. Zurück an Land machten wir uns auf den Weg in das Wachsfigurenmuseum „Madame Tussauds“. All die Stars und Sternchen wirkten furchtbar echt und faszinierten alle Besucher. Die Zeit verstrich schnell und alle waren K.O. vom vielen Herumlaufen. Also hieß es: „Ab nach Hause zum leckeren Abendschmaus!“ Wir, die 10a, können euch nur empfehlen, irgendwann einmal diese herrliche Stadt zu besuchen, denn es war der „absolute Hammer“. Jahrgang 5 Ausgabe 16

Als wir auf dem kleinen Bauernhof ankamen, wehte uns schon die frische Landluft um die Nase. Der Mann des Hauses führte uns durch die Räume der kleinen Käserei. Nachdem er versucht hatte, uns halb deutsch, halb holländisch den Fertigungsvorgang des Käses zu erklären, durften wir den Käse kosten und im Anschluss auch kaufen. So war die gedrückte Stimmung in der Klasse wieder verschwunden. Zum Schluss haben wir noch die Käseerzeuger, die Kühe, in ihren Ställen besucht. Außer den zahlreichen Kühen gab es hinter dem großen Stall auch süße Kälbchen. Unter ihnen war ein Neugeborenes versteckt, welches sich aber lautstark zu erkennen gab. Wir Mädchen hatten es natürlich gleich ins Herz geschlossen. Dann hieß es auch schon „Auf Wiedersehen Käserei“ und wir fuhren ab. Tabea, Tim, Tabatha und Nelly, 10a

Seite 15


Alles nur Theater

Oha, eine Leiche

Lenné - Intern

Gelungen: Die Aufführung des DSP - Kurses Klasse 12 im Juli 09! In einer kleinen Pension nahe der Westküste Englands (Portier C. Remer, Zimmermädchen M. L. Rühlicke) ist ein Mord geschehen. Die Inspektoren Japp (F. Ertel) und Todd (R. Born) ermitteln gemeinsam mit Hercule Poirot (F. Wohlfarth). Sherlock Holmes (A. Janoschek) und Dr. Watson (J. Ney) schalten sich in die Ermittlungen ein. Wer ist der Mörder? Der Schmetterlingsforscher (H. Jaschob) oder die Lady (I. Müller)?

FREita , der13. g

Juni 2009/ DSP-Kurs 12 Das Stück „Freitag, der 13.“ ist eine verfremdete Robinson-Crusoe-Story, bei der eine Gruppe bunt zusammengewürfelter Charaktere durch das Unvermögen des betrunkenen Piloten, das Flugzeug zu fliegen, einen Flugzeugabsturz erleidet und sich auf einer einsamen Insel wiederfindet. Nach einem chaotischen Tag auf der Insel, an dem es vor allem darum geht, ein Lager aufzubauen und nicht von wilden Tieren gefressen zu werden, kommen sich die Charaktere, bei denen vom schicken Businessmann bis zu neurotischen Tablettenabhängigen so ziemlich alles vertreten ist, langsam näher. Als dann plötzlich noch Kannibalen auftauSeite 16

chen und eine Fernsehverschwörung dazu kommt, nimmt die Geschichte ihren Lauf … Nach der gelungenen Vorstellung gab es größtenteils nur positives Feedback, was uns alle ein wenig überraschte, aber auch sehr stolz und glücklich machte. Natürlich waren wir auch ein bisschen froh, dass der Stress nun vorbei sein würde. Von Tapiren und Eingeborenen habe ich fürs Erste genug. Franzi Lenné-Überflieger


Gewaltprävention an Brandenburger Schulen

Schulfest 09: Klasse 8b und Frau Becker

Aktionstag 2009 In diesem Sommer stand der Aktionstag am Ende des Schuljahres 2008/09 nicht unter einem Thema, da eine Projektwoche nicht stattfand. Diesmal gab es eine Talentshow, in der die meisten Klassen ihren Auftritt hatten. Es wurde gesungen, getanzt, geschauspielert und ein paar Schüler der siebenten Klassen fuhren sogar Einrad. Fernab der Bühne hatten einige Klassen ihre Stände aufgebaut. In der Turnhalle und auf dem Sportplatz wurden Fußball- und Volleyballspiele ausgetragen. Am Ende des Tages wurden noch die Tombola ausgewertet und die (gesponserten!) Preise übergeben. Ein echtes Schulfest eben! Laura

Wir danken all unseren Sponsoren: 1. Fitness Company: Gutschein (ein Monat kostenloses Training) 2. Weiße Flotte: 2 Gutscheine (Schlösser-Tour) 3. Biosphäre: 4 Eintrittskarten 4. Kabarett: 2 Gutscheine 5. Hans-Otto-Theater: 2 Gutscheine 6. Stadtwerke: Sachpreise; Messgerät 7. Paul Kowalski (9b): 3 flexible Tastaturen 8. Internationales Buch: 3x 10€-Gutschein 9. Herr Zech (10c): Bänke und Tische sowie Transport 10. Bürgel-Buchhandlung Babelsberg: Bücher 11. Buch und Medien Melchior: Sachpreise 12. Thalia: Kinokarten 13. AOK: Sachpreise Die Organisatoren Jahrgang 5 Ausgabe 16

Nach einer Serie von Gewaltvorkommnissen und Amokläufen an deutschen Schulen in den letzten Jahren, die im Amoklauf von Winnenden gipfelte, sah sich unser brandenburgisches Ministerium für Bildung, Jugend und Sport gezwungen zu handeln und zukünftigen Gewalttaten an Schulen aktiv vorzubeugen. Am 4. August 2009 stellte Bildungsminister Holger Rupprecht daher das Präventionspaket zur Behandlung von Gewalt an Schulen vor. Das Paket beschäftigt sich sowohl mit der Vorsorge von Gewalt wie auch mit dem Handeln in Extremsituationen und deren Nachsorge. Es besteht aus drei wichtigen Teilen: dem konkreten Notfallplan, einem Rundschreiben gegen Gewalt und der vom LISUM Berlin Brandenburg entwickelten sogenannten Anti-Gewalt-Fibel. Letztere beschäftigt sich vor allem damit, Konflikten zu begegnen und vorzubeugen, und soll als Broschüre u. A. anleitend zur Streitschlichtung wirken. Der Notfallplan hingegen, bestehend aus drei Gefährdungsstufen, enthält direkte Anweisungen an die Schulleitung zur Sofortreaktion in kritischen Situationen, Hinweisen zur Opferhilfe, einzuleitenden Maßnahmen und Nachsorge. Das Rundschreiben „Hinsehen - Handeln Helfen“ ruft Schule dazu auf, Gewalt zum Thema zu machen, Konfliktsituationen zu deeskalieren und zur Vermeidung und Verringerung von Gewaltvorfällen und Straftaten zu intervenieren. Minister Rupprecht freut sich, Brandenburger Schulen mit diesem Notfallpaket „noch bessere Handlungsanleitungen als bisher in die Hand geben zu können“ und ihnen damit „beim Umgang mit Krisensituationen und Gewaltvorfällen Sicherheit zu geben“. Franzi Seite 17


Lehrerinterview - Frau Lindt

Lenné - Intern

Frau Lindt, wo sind Sie aufgewachsen und wo haben Sie die meiste Lebenszeit verbracht? Ich wurde in Magdeburg geboren, habe dort mein Abitur gemacht. Danach ging ich an die Pädagogische Hochschule in Potsdam und lernte hier meinen Mann kennen. Die meiste Lebenszeit habe ich wohl also hier verbracht. Wie würden Sie Ihre eigene Schulzeit beschreiben? Meine Schulzeit war eine sehr schöne Zeit. Ich ging zwei Jahre auf die Polytechnische Oberschule. Nach der 2. Klasse wechselte ich auf eine Spezialschule mit erweitertem Russischunterricht. Dort gab es ein sehr gutes Zusammengehörigkeitsgefühl und eine tolle Lernatmosphäre. Ab der 9. ging ich an die EOS (Erweiterte Oberschule/ ähnlich dem Gymnasium) in eine Russisch-Spezialklasse. Das war eine beeindruckende Klasse mit nur 16 Schülern. Wir waren sehr unternehmungslustig und haben uns auch mit den Lehrern sehr gut verstanden. Die wissen teilweise noch heute - nach 40 Jahren - unsere Namen, wenn sie denn noch leben. Seit wann sind Sie Lehrer und wie lange schon an der Lenné-Schule? Ich bin seit 1973 Lehrer, seit 1991 hier, also seit die Lenné-Schule Gesamtschule ist. Ich habe hier praktisch alles mit aufgebaut: die Materialsammlung, den Schüleraustausch, Rahmenlehrpläne … Welche Fächer unterrichten Sie? Englisch und Russisch. Neben Englisch habe ich auch Russisch schon immer gern gelernt und unterrichtet; auch Latein habe ich 3 Jahre lang gemacht. Seite 18

War Lehrerin Ihr Wunschberuf? Ja! Und ich bin immer noch gerne Lehrerin und würde es jederzeit wieder werden. Viel früher wollte ich Kindergärtnerin werden, aber als ich in die Schule kam, wollte ich Lehrerin werden. Ich habe aber auch noch einen „anständigen Beruf“. Neben dem Abitur habe ich den Beruf des „Verkehrskaufmanns“ gelernt. Die Ausbildung war allerdings sehr oberflächlich, arbeiten könnte ich in diesem Beruf nicht. Welche Eigenschaften schätzen Sie an anderen Menschen? Ehrlichkeit steht bei mir an erster Stelle, das ist für mich sehr wichtig. Aber auch Offenheit, Pünktlichkeit und alle Sorten von Humor, damit kommt man immer weiter. Was sind Ihre Stärken und Schwächen? Da müsste ich jetzt lange überlegen, das ist schwierig. Ich bin auf alle Fälle ein Optimist und wenn mir etwas Spaß macht, hole ich mir die nötige Energie! Manchmal fällt es mir allerdings schwer, meinen „inneren Schweinehund“ zu überwinden. Wie gleichen Sie Alltagsstress aus? Mit meiner Familie, mit der ich sehr viel Lenné-Überflieger


gemeinsam unternehme, z.B. Fahrradtouren. Wir haben auch einen großen Freundeskreis. Mit unserem Fanfarenzug ziehen wir mit und helfen, wann immer es geht. Mein Mann und ich sind schon seit 1977 dabei. Wir waren im Sommer 09 mit zur Weltmeisterschaft in Kerkrade, als der Potsdamer Fanfarenzug Weltmeister wurde. Das war phantastisch. Bevorzugen Sie Stadt- oder Landleben? Ich mag eine Kombination. Ich bin gerne in Potsdam, wo ich früher gewohnt habe. Ich bevorzuge die Ruhe meines Wohnortes, mag aber auch das touristisch interessante Zentrum Potsdams. Haben Sie Kinder? Ich habe einen Sohn und eine Tochter und das Besondere ist, dass beide Kinder am 18. Februar Geburtstag haben. Beide haben letztes Jahr geheiratet und nun schon eine eigene Familie. Seit Oktober sind wir auch Großeltern. Insgesamt sind wir eine sehr harmonische Familie. Interessieren Sie sich für etwas Bestimmtes besonders stark? Für Reisen, wenn es denn das Portemonnaie immer erlauben würde. Wir sind wirklich viel unterwegs. Ansonsten ist da noch meine Liebe zur Literatur. Ich sage immer: Ich lese keine Bücher, ich fresse sie. Wohin verreisen Sie am liebsten und wo hatten Sie ihren schönsten Aufenthalt? Den schönsten Aufenthalt habe ich immer da, wo ich gerade bin. Wir waren jetzt schon dreimal in Kanada, außerdem in Schottland, Schweden, Italien und Dänemark. Wir haben schon sehr schöne ReiJahrgang 5 Ausgabe 16

sen gemacht, gern auch mal in Deutschland, z.B. an die Ostsee - nach Rostock oder Stralsund - oder ins Erzgebirge. Wir lieben die Pfalz wegen des guten Weins. Womit verbringen Sie Ihre Freizeit? Ich fahre gern Fahrrad oder gehe ins Theater. Oft gehen wir auch ins Kabarett Obelisk, wo wir auch eure Vorstellungen gesehen haben. Ab und an wird Kegeln oder Bowlen organisiert. Welche Musik hören Sie am häufigsten? Ich habe da keine besondere Richtung. Ich mag keine Musik, wo man die Melodie nicht mehr erkennt. Ansonsten mag ich vieles, gehe gerne in Konzerte, auch klassische. Ich war schon immer ein Fan von ABBA oder den Beatles - Musik aus meiner Jugend. Was essen Sie besonders gern, was gar nicht (gern)? Ich esse vieles sehr gern und gehe mit meinem Mann auch oft essen, z.B. Chinesisch, Indisch, Italienisch oder Griechisch. Wir sind echte Feinschmecker. Schon seit DDR-Zeiten gibt es bei uns außerdem jeden Sonnabend Nudeln, das ist eine Familientradition. Wenn Sie eine Zeitreise machen könnten, wohin würden Sie reisen oder wen würden Sie gern treffen? Ich finde die Zeit, in der ich gerade bin, immer aufregend genug. Man denkt natürlich auch viel zurück an die Vergangenheit, z.B. an die 50er, 60er oder 70er Jahre, als wir gerade unsere Familie hatten. Dann fragt man sich auch: Was wird die Zukunft bringen, was wird es noch geben? Ich genieße gern den Augenblick. Seite 19


Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich im letzten Arbeitsjahr. Wie stellen Sie sich die Zeit nach dem Arbeitsleben vor? Das ist ja nicht mehr allzu weit, ich habe die meiste Zeit hinter mir. Auf alle Fälle möchte ich weiter aktiv sein, z.B. reisen, viel lesen oder Fahrradtouren machen. Vielleicht gebe ich auch einen Englischkurs für Anfänger oder Ähnliches. Ich hoffe, dass ich noch viele Jahre mit meinem Mann verbringen kann, den ich nun schon seit 40 Jahren kenne.

Welchen persönlichen Rat würden Sie uns für unsere Zukunft geben? Ich rate euch, Augen, Ohren und Mund aufzumachen, immer aktiv zu sein und alles zu nutzen, was euch geboten wird. Ich beneide die jungen Leute von heute um ihre Möglichkeiten, doch einige begreifen diese leider erst zu spät. Frau Lindt, wir bedanken uns herzlich für das Interview und wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft - und ein schönes letztes Schuljahr mit Ihrer 13. Klasse. Franzi

Lenné - Intern

Wer zuerst kommt (bestellt), malt zuerst. Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleg/innen, es besteht noch die Möglichkeit, verschiedene Artikel unserer neuen Schul(sport)kleidung käuflich zu erwerben. Nur noch in begrenzter Zahl vorrätig:  Shirt navy,  Shirt orange,  Girls-Shirt, Preis pro Shirt: 10,- € Polo-Shirt: 15,- €. Vor allem von den Girls-Shirts und den dunkelblauen Shirts ist nur noch eine sehr begrenzte Zahl vorhanden. Also:

Schnell zugreifen ! Bestellzettel könnt ihr über Eure Klassenleiter/innen oder Tutor/ innen bekommen und auch dort wieder abgeben. Auch aus älteren Beständen sind noch einige Shirts und Sweatshirts in Orange zu stark reduzierten Preisen erhältlich. Bitte bei mir persönlich nachfragen. Also beeilt euch! D. Gnadt Seite 20

Lenné-Überflieger


Jules triple T Hallo Leute! Fragt ihr euch auch manchmal, ob euer Outfit gut ankommt, was euer Schwarm denkt, was die SMS eurer/eures Angebeteten bedeuten? Ratlosigkeit war gestern, Aufklärung ist heute. Mithilfe meiner Tipps, Tricks und Trends seid ihr ganz schnell voll im Bilde.

IN

Fransen! Egal, ob an Taschen, Schuhen oder Klamotten: Fransen sind und bleiben auch in der Herbstsaison der absolute Renner!

Blümchenmuster! Ob auf Kleidern oder Tops, zarte Blümchenmuster wirken verspielt, natürlich und freundlich. Zu einem Kleid einfach eine blickdichte Leggins kombinieren und fertig. Dieser Look gefällt auch den Jungs! Hüte! Natürlich in Melonenform. Lange Strickjacken! Sie sind ein toller Figurenschmeichler. Und wisst ihr was?! Jeder anständige Star hat so ein Teil im Schrank hängen! Fellwesten! Unbedingt jetzt zugreifen! Sonst sind im Winter die besten Teile schon weg! Schminke: Sparsam gebrauchen! 1. Make-up oder Puder sind nicht gut für die Haut, weil die Poren verstopfen. 2. Mit Tonnen von Schminke im Gesicht sieht man aus wie ein Clown. 3. An alle „Zu-viel-Schminkerinnen: Jungs stehen mehr auf ein dezentes Makeup. Bei unreiner Haut reichen Abdeckstift, Wimperntusche und evtl. ein bisschen heller Lidschatten. Jahrgang 5 Ausgabe 16

Eifersucht! (nicht nur bei Mädels) ist echt der totale Jungs- oder Mädchenschreck! Geht gar nicht! Ein BISSCHEN Eifersucht ist okay, das zeigt ihm/ihr, dass man ihn/sie nicht verlieren will. Aber wer übertreibt, hat schlechte Karten, denn wer will schon mit einem Kontrollfreak zusammen sein?

OUT

Verwirrende Geschmacksverirrung! Karos mit Streifen, Punkte mit Blümchen, Sternchen mit Herzchen...…HILFE! Das ist ein Fall für die Style-Polizei! Dieser wilde Mustermix strahlt Mangel an Stilsicherheit aus. Also: Hände weg von tausend verschiedenen Mustern auf der Kleidung! Socken in Sandalen! Hilfe! Style-Polizei, bitte verhaften! Angeber! Angeben kommt gar nicht gut an. Wer angibt, kann schnell arrogant wirken. Und: Ein bisschen Zurückhaltung wirkt oft viel interessanter. Auch etwas Bescheidenheit hat noch keinem geschadet! Macho- Anmachsprüche! Alle Mädels hassen sie. Also Jungs: Wenn ihr einen „auf dicke Hose machen“ wollt, dann bitte nicht so, denn uns Mädels könnt ihr damit nicht imponieren! Ego-Spruch: Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht. Buuh! Egoismus ist total out (und wird es immer sein)! Geheimtipp! Für Mädels: Du willst dir deinen Schwarm angeln? Du solltest viel lachen und sehr sozial sein, anstatt cool zu tun. Probier mal aus, ins Leere zu flirten. Wenn du an ihm vorbeigehst, sieh nicht hin, verenge deine Augen ein wenig und … warte ab. Seite 21


Abiturfeier 2009

Lenné - Intern

Die besten Abiturient/innen 2009 mit Abiturdurchschnitten von 1,5 bis 1,9. 20. Juni 2009. Die Tür geht auf, alle im Saal erheben sich und wir marschieren ein. Alle Augen sind auf uns gerichtet. Es ist schon ein besonderes Gefühl. Überall im Publikum die Verwandten und Freunde, in den vorderen Reihen, genau wie man selbst, Freunde und Mitschüler, mit denen man die letzten Jahre verbracht hat. Alle piekfein im Anzug oder Ballkleid. Dann muss das hier wohl doch ein besonderer Tag sein! Ja, immerhin ist es das Ende von 13 Jahren Schule. Gerade eben ist man noch mit der Zuckertüte an Mamis oder Papis Hand in eine völlig neue Welt marschiert, da musste man schon wieder die Schule wechseln und sich an neue Gesichter gewöhnen. Und schwupp, schon waren auch diese Jahre vorbei. Nun stand man auf der Bühne, bekam eine Mappe und ein Blümchen, wurde beklatscht und fotografiert. Vorher war natürlich so allerhand geschehen. Am Ende der 12. schon setzten sich einige von uns zusammen und überlegten, wie dieses große Ende für uns aussehen sollte. An unserem letzten Schultag im April veranstalteten wir fröhliche RitterSeite 22

spiele, an denen alle Schüler Publikum waren und unsere Lehrer humorvoll teilnahmen. Mit der Wahl der Unsiversal Hall in Berlin als Veranstaltungsort für unseren Abiball hatten wir zunächst für etwas Unmut bei einem Teil des Lehrerkollegiums gesorgt. Leider hatten sogar ein paar unserer Mitschüler ein Problem damit, ein paar Kilometer nach Berlin zu fahren, und nahmen nicht an unserem großen Abend teil. Erfreulicherweise kauften dann doch recht viele Lehrer eine Karte oder erschienen als „spontane Überraschungsgäste“. Auch die Vorbereitung des Abends, des Balls, hat viel Zeit und Energie gekostet. Dekorationen waren auszusuchen, das Menü und

Abi-Rede der Schüler: Erik und Claudia Lenné-Überflieger


Der krönende Abschluss das Programm zusammenzustellen. Hinter den Kulissen, im Abi-Orga(nisations)Team, wurde lange über den Einsatz der teilweise mühsam verdienten oder eingeworbenen Sponsorengelder debattiert. Der schwierigste Punkt war die Umsetzung des geplanten Bus-Shuttles. Nach einer Elternversammlung und viel Rechnerei durch die verschiedensten Angebote ist uns schließlich eine vernünftige Lösung gelungen. Alles Weitere ging jetzt einfacher von der Hand, auch wenn wir bis zu den Abi-Prüfungen und noch danach so einige lange Nachmittage in der Schule verbrachten, um die Planung abzuschließen. Plötzlich war der große Tag herangerückt. Wir hatten unsere Abiturprüfungen hinter uns gebracht, die Ergebnisse erfahren und manche hatten auch noch eine Nachprüfung absolviert. Die Zeugnisausgabe war erst für den frühen Nachmittag geplant; also saß ich den ganzen Morgen wie auf Kohlen. Da mir auch noch die Aufgabe zugefallen war, zusammen mit Claudia die Abirede zu halten, war ich verdammt aufgeregt. Ich glaube, ich habe den ganzen Morgen nur die Rede geübt und geschaut, ob der Anzug auch in Ordnung ist. Am Nachmittag war es soweit: Wir marschierten ins Audimax der Uni Potsdam, um unsere Abiturzeugnisse in Empfang zu nehmen. Den Anfang machte Herr Müller mit seiner Rede - gespickt mit Anekdoten und Erinnerungen an unsere Zeit an der Lenné, mit Erinnerungen unserer Tutoren an uns und mit vielen verschiedenen Ereignissen aus der Zeit, in der wir erwachsen geworden sind. Jahrgang 5 Ausgabe 16

Audimax Potsdam: Abitur-Zeugnisse

Abi-Ball: Schottischer Eröffnungstanz

Laura, Cindy und Abiturient/innen-Chor

Das „Abi-Orga-Team“ Seite 23


Abiball 09

Lenné - Intern

Zwischen den weiteren Reden wie die vom Alumni-Verein und uns Schülern, den Zeugnisübergaben, Danksagungen und Auszeichnungen begleiteten uns Frau Ziethen und Frau Becker musikalisch durchs Programm. - Als dann auch Claudia und ich unsere Rede gehalten hatten und Herr Müller seine Schlussworte gesagt hatte, konnte es endlich in Richtung Abiball nach Berlin gehen.

Dank der 13/4 an ihre Tutorin Frau Obst

Höhepunkte im Programm des Abends waren der schottische Begrüßungs- und der Abschlusstanz von uns Schülern, für die wir lange mit Herrn Gnadt geübt hatten, an den an dieser Stelle auch noch ein großes Dankeschön gehen soll. Der Gesang von Cindy mit der Klavierbegleitung von Laura löste bei uns ein Gänsehaut-Feeling ohnegleichen aus. Den Krönung der Ballkönigin Auftakt zum Abendprogramm machte die Band „Das Projekt“. Die Zeit, bis der „Stargast“ des Abends DJ Cire auflegen konnte, wurde vom hauseigenen DJ überbrückt. Zwischendurch fanden die Krönung des Ballkönigspaares und die Präsentation unserer Abi-Torten statt. Besonders schöne Erlebnisse an diesem Abend waren auch die Verabschiedungen unserer Tutoren und Leistungskurslehrer mit persönlichen Geschenken und Abschiedsworten. Der Rest der Nacht war zum Tanzen und Feiern da. Um 4.00 Uhr war dann mit dem Lied „I had the time of my life“ das Ende gekommen, die Lichter gingen an und wir wurden rausgeworfen. Unser Abi-Ball war ein Abend, der uns lange in Erinnerung bleiben wird, eben der krönende Abschluss unserer Schulzeit. Erik Böhm, Abi 09 Seite 24

Posieren fürs Jahrgangsfoto

Abschlusstanz Lenné-Überflieger


Neue Wege

Neue Wege, neues Pflaster Neues Leben? Alte Laster. Jeder Schritt birgt GefahrWerden Träume wahr? Sie zerplatzen eher. Neue Wege, neues Glück? Alles Illusion! Letztendlich kehrt man doch zurück, denn wer wagt es schon? Sicherheit, zu gewinnen, ist nie gegeben Doch man verliert auf jeden Fall - sein altes Leben. All die Pläne, Wünsche, Träume Werden überdacht, werden verworfen, werden neu gemacht bleiben aber, was sie sind Hirngespinste, Nebelbilder fortgeweht vom Wind. Nun, was bleibt? Schall und Rauch und noch das Gefühl im Bauch etwas gewagt zu haben. Auch wenn das nicht stimmt, reicht es doch, die Seele dran zu laben ohne, dass es das Bekannte nimmt. Neue Wege, neues Pflaster Neues Leben? Lieber nicht. von Colibri

Jahrgang 5 Ausgabe 16

Seite 25


Schule international Leben bedeutet Lernen. Und so schwer es doch für einige von euch sein mag, sich täglich in die Schule zu begeben, so tröstlich ist vielleicht der Gedanke, dass auch Jugendliche in Russland, Kanada oder Bulgarien von einem endoplasmatischen Retikulum verfolgt werden oder nicht verstehen, wie man denn nun die Nullstelle einer linearen Funktion berechnet. In weltweit 95 Prozent der Länder besteht eine Schulpflicht. Rund um den Globus verteilt müssen und vor allem dürfen sich Schülerinnen und Schüler Bildung aneignen, um den Grundstein für ihre Zukunft zu legen. Für manche von ihnen ist die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen, die größte Traumerfüllung. Aber für alle ist die Schulzeit eines der prägendsten Erlebnisse der Jugend. Wir haben für euch Geschichten von Schule in anderen Ländern zusammengetragen.

Politik - Gesellschaft

Strict and difficult? Not really! Bei den Worten „Mädchenschule“ oder „Jungenschule“ gehen bei vielen deutschen Jugendlichen die Alarmglocken an. Oft werden diese Schulen mit strengen Regeln und harten Strafen bei Verstößen in Verbindung gebracht. Doch in Großbritannien sind getrennte Schulen keine Seltenheit. Als ich selbst an einem Schüleraustausch nach Derby teilnahm, wurde ich genau mit dieser Schulform konfrontiert. Ich sollte zusammen mit meiner Gastschwester ihre Schule besichtigen. Meine erste Reaktion bestand aus großen Augen und Sprachlosigkeit. Dann kamen mir die Gedanken: „Oh Gott, hoffentlich blamierst du dich nicht. Wie benimmt man sich denn da?“ Bald brach der Tag der Schulbesichtigung an. Ich erblickte ein Schulgebäude, welches genau meinen Vorstellungen entsprach: ein rotes Backsteingebäude mit gepflegter Gartenanlage. Wow, das ist die Schule!? Und weiter ging es. Überall auf dem Gelände sah man die Schülerinnen mit ihren grünen Schuluniformen. Mein Mut, diese Schule zu betreten, schwand mehr und Seite 26

mehr, da meine Vorstellungen von strengen Regeln und Lehrern schon mit dem ersten, oberflächlichen Eindruck bestätigt schienen. Dann nahm ich an der ersten Schulstunde teil und war sehr überrascht. Für uns - hier an der Lenné-Schule ist Blockunterricht zur Gewohnheit geworden. An der britischen Mädchenschule besteht eine Unterrichtsstunde aus 45 Minuten. Inhaltlich habe ich komplizierte und anspruchsvolle Lerneinheiten erwartet. An sich bestand die Stunde überwiegend aus Wiederholungen und Übungen zum Lernstoff der vergangenen Stunden. Auch die Atmosphäre in dem Klassenraum war sehr locker. So saß die junge Lehrerin oft kurz auf der Tischkante des Lehrertisches und riss Witze, über die lang und ausgiebig gelacht wurde. Diese Erlebnisse zogen sich über den gesamten Schultag hin. Ja, meine Herren, es war auch ohne Jungs sehr lustig. Nach Schulschluss, musste ich meine zu kritische Meinung über das britische Schulsystem gründlich überdenken. Julia Engel, 13/4 Lenné-Überflieger


Lernen rund um den Globus Kirgisien - Das Glück zu lernen Wo soll ich nur anfangen mit meiner Schulzeit in Kirgisien, an die ich mich nur vage erinnern kann? Mit zehn kam ich nach Deutschland, also habe ich dort etwa vier Klassen absolviert.

Umgekehrte Zensuren

Was man noch erwähnen könnte, sind die Zensuren. Wir hatten nur fünf Noten und diese galten umgekehrt. Also war eine Fünf die beste Note und eine Eins beschämend. Deshalb meldete man sich auch mit Lange Sommerferien allen fünf Fingern, also mit der ganzen Zuerst erinnere ich mich an die langen Hand. Sommerferien. Drei Monate lang war man Die Erziehung ist anders von der Schule befreit. Logischerweise Auf die Haltung der Schüler wurde streng waren die anderen Ferien verkürzt oder geachtet. Niemand hing unter der Schulsie existierten gar nicht. Winterferien gab bank „wie eine Wurst“, die keinen „Bock es zum Beispiel nicht. Schulbeginn war auf Schule“ hat. Ich will die Einstellung der immer am ersten September. An diesem deutschen Schüler nicht kritisieren, denn Tag kamen alle feierlich angezogen und ich bin inzwischen einer von ihnen geworbegrüßten die Lehrer mit Blumensträußen. den, aber ich ziehe Vergleiche, die mir Zu meiner Zeit musste ich eine Schuluni- stark auffallen. form tragen. Das ist heute aber wohl nicht Schüler hatten großen Respekt vor den mehr so stark verbreitet. Lehrern. Ich kann mich nicht erinnern, dass ein Lehrer einen Schüler zweimal Wissen kann man nicht kaufen hintereinander auf etwas hingewiesen Ich möchte das vielleicht existierende Bild hätte. Es ist die Erziehung, die in Kirgisien von einer verarmten Schule korrigieren. anders ist: Die jüngere Generation hat die Ich behaupte es nicht von jedem, aber ältere zu achten, egal, ob es Lehrer, Eltern vielleicht denkt doch manch einer: „Ach, oder gar Verwandte sind. Jeden älteren Kirgisien, da kann doch keine vernünftige Menschen! Bildung möglich sein.“ Aber kennt jemand Jeder sollte das Glück, Bildung erwerben von euch Kirgisien? … zu können, schätzen lernen. Fast für alles Es ist klar, dass wir dort nicht so viel Schul- muss in Kirgisien bezahlt werden. Es gibt material hatten wie in Deutschland, aber kein Abitur. Entweder, man geht nach der Lernen kann man auch mit weniger oder zehnten Klasse hart arbeiten oder man hat einfacheren Materialien. Wissen kann man das Geld, sich weiter zu bilden. Es gibt nicht kaufen. Es war auf jeden Fall genug viele intelligente Köpfe, die ihr Wissen zum Lernen da. nicht beweisen können oder dürfen, weil Auch wenn in Kirgisien noch Lehrermangel ihnen das Geld fehlt. herrscht, ist der Anspruch an die Bildung Also liebe Schüler und Schülerinnen, lernt hoch. Als ich damals nach 4 Schuljahren in Bildung zu schätzen und hängt nicht „wie Deutschland in die Schule kam, erhielt ich eine Wurst unter der Bank“! hier in Mathe ausschließlich Einsen. Anastasia Kahn, 13/1 Jahrgang 5 Ausgabe 16

Seite 27


Politik - Gesellschaft

BRENNPUNKT - Die Qual der Wahl Alle vier Jahre wieder. Nein, keine FußballWM, keine Olympischen Spiele. Dieses Jahr liegt das Hauptaugenmerk in Deutschland auf einem wichtigen politischen Ereignis, auf der Bundestagswahl. Am 27. September wird darüber entschieden, wer in der kommenden Legislaturperiode bis 2013 die Geschicke der Bundesrepublik Deutschland leiten wird. Nachdem nun endlich alle Politiker mit ihren Dienstwagen aus den Sommerferien zurückgekehrt sind, beginnt die „heiße Phase“ des Wahlkampfes mit politischen Schlammschlachten und wilden Schlagzeilen in der Presse. Politiker, die sich momentan gegenseitig verbal zerreißen, sich von der Presse zerreißen lassen oder aber sich friedlich duellieren, sollen nach der Wahl dann wieder die Regierung bilden. Die Karten werden neu gemischt Wie sieht es aus im Wahlkampf 2009? Die Umfragen in der Bevölkerung bestätigen zur Zeit die Ergebnisse der Europawahl vom 07. Juni 09, welche ja als eine Art Vorentscheidung in Hinsicht auf die Bundestagswahl galt. Jedoch, Herr Steinmeier, Kanzlerkandidat der SPD, welche bei der Europawahl gegenüber der CDU/CSU erheblich an Boden verlor, gibt sich kämpferisch und hat sein Konzept sowie Ziele und Visionen offen dargelegt und verteidigt, wofür doch ein kleines Lob in seine Richtung abfallen sollte. Und wenn das die Presse wie die Frankfurter Allgemeine oder Der Tagesspiegel nicht kann, dann eben die Schülerzeitung der Lenné-Schule. Gut gemacht, Herr Steinmeier! Frank-Walter Steinmeier (FWS) will als neuer Kanzler bis 2020 vier Millionen Seite 28

neue Arbeitsplätze schaffen und die Arbeitslosenquote in Deutschland damit in Richtung der 0 Prozent bringen. Bislang aber weiß niemand, ob und wann die weltweite ökonomische Krise überwunden werden kann. Daher scheint dieser Plan sehr gewagt oder aber die SPD ist der Meinung, die Krise sei wirklich überwunden. Aktuell verzeichnet die Wirtschaft wieder einen kleinen Aufschwung, das BSP wuchs im letzten Quartal auf 0,3 Prozent an und die Banken scheinen sich - wie auch immer - stabilisiert zu haben. Das verleitet gleich einige Experten dazu, positive Voraussagen zu machen. Jedoch gehen bekannte Firmen wie Arcandor, zu der auch die Karstadt-Gruppe gehört, in ein Insolvenzverfahren. Es stellt sich daher die Frage, ob diese Pläne der ältesten deutschen Volkspartei umzusetzen sind. Aber Wahlversprechen ist ja Wahlversprechen, weswegen es ja auch keinen Grund gibt, misstrauisch zu sein. Safety First! Weitere wichtige, brandneue Themen im Wahlkampf sind das Steuersystem, der Mindestlohn, bei dem die Vorstellungen der Parteien weit auseinandergehen, die Kinderbetreuung, das Gesundheitswesen, die Außenpolitik (Bundeswehreinsatz in Afghanistan!) und die Bildung. Die Kanzlerin Angela Merkel prägte den Begriff „Bildungsrepublik“, welchen die CDU auch mit dem bislang gegliederten Schulsystem und einheitlichen Maßstäben verwirklichen will. Weiterhin verspricht die CDU Steuersenkungen, allerdings ohne Nennung eines genauen Zeitpunkts. Das gibt dem Wähler natürlich die Sicherheit, die er braucht. Lenné-Überflieger


Bundestagswahl 2009 Die CDU ist anscheinend sehr interessiert an neuen Wählerstimmen. Sie ist konstant bei ihren Umfragewerten (im Vergleich zu 2005 sinkend) und wird vermutlich einer der Koalitionspartner werden, was aktuell mehr Engagement im Wahlkampf und Auseinandersetzungen mit den anderen Parteien überflüssig macht. Stattdessen selbsthistorisiert die Bundeskanzlerin ihre eigene Partei, da die CDU es war, welche die Bundesrepublik durch schwierige Zeiten wie den Wiederaufbau nach dem II. Weltkrieg oder die Wiedervereinigung 1989 geführt hat. Clever gemacht, Frau Merkel! Klein, aber oho! Ganz deutlich zu sehen ist aber, dass die „kleinen“ Parteien (Grüne/B90, FDP und Linke) nun so langsam diese Klassifikation ablegen und die wirklichen Gewinner der Bundestagswahl werden könnten. Die Bevölkerung scheint das Vertrauen in die „großen Zwei“ verloren zu haben, wovon die „wachsenden Drei“ Profit schlagen sollten. Grüne und Linke wollen die Verbesserung des Arbeitsmarktes vorantreiben, wobei die Linke mit ihrem Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine natürlich einen Spitzenmann hat, der schon in seiner politisch aktiven Zeit als SPD-Vorsitzender und Kanzlerkandidat „im Stillen“ wirkte. Vermutlich will er es bei dieser Wahl seinen alten Genossen noch einmal zeigen. Der kluge Mann Oskar Lafontaine halbiert die Vision Steinmeiers von vier Millionen zu schaffenden Arbeitsplätzen, welche er für „utopisch“ hält, und setzt die Zahl neuer Arbeitsplätze etwas realistischer bei zwei Millionen an. Herr Lafontaine, sie sind ein Jahrgang 5 Ausgabe 16

schlauer Fuchs! Und Herr Gysi ist schließlich ebenfalls wortgewandt zur Stelle. Auch die Grünen halten mit der Zielsetzung von einer Million neuer Arbeitsplätze die Messlatte ziemlich hoch. Doch dies könnte ein realisierbarer Ansatz für die kommenden Jahre sein. Unsichtbare Hand oder unglaubwürdiges Versprechen? Da die FDP den größten Sprung bei der Europawahl machte und auch in den Umfragewerten dieses Ergebnis bislang bestätigt, ist auch eine schwarz-gelbe Koalition denkbar. Es scheint noch genug Geld in der guten, alten Geldbörse der Bürger zu sein; vielleicht steht das Sparschwein auch noch rappelvoll zu Hause unterm Bett und die Kreditfähigkeit ist noch gewährleistet. Die FDP wirbt mit Steuersenkungen, für den Fall, dass sie regieren sollte. Ist das in Zeiten der Krise und eines MilliardenKonjunkturprogramms nicht etwas illusorisch? Die FDP beruft sich auf die „unsichtbare Hand“ nach Adam Smith und die Selbstregulierung der Wirtschaft. Sie geht damit einen völlig anderen Weg als die restlichen Parteien und könnte den Sozialstaat damit erheblich schwächen. Man darf gespannt sein, Herr Westerwelle! Aber auch, wenn sie sich so gerne reden hören, dürfte es dieses Mal für ihren Traum, deutscher Bundeskanzler zu werden, immer noch nicht reichen! Wer die Wahl hat, hat wirklich die Qual… Wenn ihr nun gar nicht wisst, wen ihr wählen sollt, was das „Richtige“ zu sein scheint und welche Wahl-„Versprechen“ ihr völlig abwegig findet, dann beschäftigt euch Seite 29


Die Qual der Wahl noch einmal etwas intensiver mit diesem Thema. Für ganz Unentschlossene gibt es da auch noch den Wahl-O-Maten (siehe unten). Die echte Alternative Allen Wahlberechtigten bleibt aber auf jeden Fall eine interessante Alternative. Die HSP um „Kanzlerkandidat Horst

Schlämmer“ würde nach aktuellen Umfragen immerhin ein Fünftel der Stimmen aus der deutschen Bevölkerung bekommen. Wenn diese Variante schiefgehen sollte, dann ist in spätestens vier Jahren die nächste Bundestagswahl. Hendrik

Politik - Gesellschaft

Der Wahl-O-Mat Die Lösung: Der Wahl-O-Mat

Das Problem: Der Wahl-O-Mat

Wer die Wahl hat, hat ja bekanntlich auch die Qual – und damit diese in unserem Superwahljahr 2009 nicht allzu schmerzhaft ausfällt, hat sich die Bundeszentrale für politische Bildung schon vor einigen Jahren eine Entscheidungshilfe für entscheidungsunfreudige Bundesbürger ausgedacht: den Wahl-OMaten. Dieser kam erstmals zur Europawahl 2004 zum Einsatz und hat seitdem dem einen oder anderen Wähler die Entscheidung über das berühmte Kreuzchen schlichtweg abgenommen. Na klar, wer hat schließlich Lust stundenlang Parteiprogramme zu wälzen, sich mittelmäßiges Gefasel im TV anzusehen oder noch mittelmäßigeren Kaffee auf Wahlveranstaltungen zu schlürfen, wenn einem der Wahl-O-Mat das Wählen kinderleicht wie nie macht. Muss man doch einfach im Internet ein paar politische Thesen mit „Stimme zu“ oder „Stimme nicht zu“ bewerten (als dritte Möglichkeit kann man sich sogar enthalten)! Und prompt erklärt der Wahl-OMat, welche Partei am besten zu DIR passt! Einfach genial!

Etwas verwunderlich ist es allerdings schon, wenn dem eher grün orientierten Studenten plötzlich die Piratenpartei aufs Auge gedrückt wird und der linke Aktivist (oder irgendjemand anders) nach Wahl-O-Mat-Aussage am besten die NPD wählen sollte. Jetzt aber mal ganz im Ernst: Sicherlich ist der Wahl-O-Mat eine nützliche Erfindung und hilft euch, wenn ihr wirklich gar keine Ahnung habt, ob ihr euer Kreuz (ob nun schon jetzt oder erst in 4 Jahren) links, rechts oder mittig setzen sollt. Aber trotzdem ersetzt er nicht eure politische Meinungsbildung. Also lest ab und zu mal die Zeitung (und damit meine ich nicht Bravo oder BILD) und informiert euch, was in der Welt so los ist. Die Qual der Wahl kann und darf euch auch der WahlO-Mat nicht abnehmen. Franzi

Seite 30

Lenné-Überflieger


U 18-Schnupper-Wahl Lenné-Schülerinnen und Schüler schnuppern Wahlluft Auch für diejenigen unter euch, die noch nicht 18 sind und aus diesem Grund nicht die Möglichkeit haben, die Wahlergebnisse 2009 mitzugestalten, gab es am Freitag, dem 18. September die Möglichkeit, schon mal ins Wählen reinzuschnuppern: Bei der U18-Wahl wurden alle Schülerinnen und Schüler unserer Schule, die die 12. Klasse besuchen und noch nicht volljährig sind, zum Stimmzettel gebeten. Die U18-Wahl, die von führenden Kinder- und Jugendorganisationen in Deutschland unterstützt wird, gehört zu den größten jugendpolitischen Bildungskampagnen hier zu Lande und hat es sich zum Ziel gesetzt, „junge Menschen schon früh mit dem demokratischen Instrument Wahl vertraut zu machen“ und ihnen somit die Möglichkeit zu geben, „sich aktiv mit Politik und Mitbestimmung auseinanderzusetzen“. Zwei Wahlzettel gab es für die Brandenburger Schülerinnen und Schüler: einen zur Landtags- und einen weiteren zur Bundestagswahl. Piratenpartei erzielt Wahlsieg Die Ergebnisse lauten wie folgt: von den 76 Schülerinnen und Schülern, die ihre Stimme zur Bundestagswahl abgaben, stimmte die Mehrheit, mit 19 Stimmen für die Piratenpartei, die sich besonders stark für die Datensicherheit und Interessen der Informationsgesellschaft einsetzt. Für die erst 2006 gegründete Kleinpartei ist es die erste Teilnahme an den Bundestagswahlen – ob sie am 27. September ebenso positiv abschneiden wird wie bei uns an der Lenné-Schule? Nicht weit dahinter liegen SPD und Linke, mit 14 und 13 Stimmen. Rolf Kutzmutz wurde außerdem mit Jahrgang 5 Ausgabe 16

26 Stimmen eurer Wahlkreissieger. 8 Stimmen konnten Die Grünen für sich gewinnen, wobei für die FDP, die für die Bundestagswahl als einer der Favoriten gehandelt wird, nur eine Person stimmte. Interessant hingegen, dass die Marxistisch-LenistischePartei-Deutschlands, die es bisher noch nicht in den Bundestag schaffte, ganze 6 Stimmen bekam. Schlechter Scherz? Erschreckend finden wir jedoch, dass ganze fünf Lennéler für rechte Parteien wie DVU, NPD und Republikaner stimmten. Ein „Spaß“ oder purer Ernst? Vielleicht findet ihr im PB-Unterricht mal Zeit, über dieses alarmierende Wahlergebnis zu diskutieren. Mehr Rentner für Schüler Ähnlich verteilt lagen die Stimmenanteile bei der Lenné-Landtagswahl: Hier stand die Piratenpartei nicht auf dem Stimmzettel. So konnten sich SPD und Linke mit 21 und 14 der insgesamt 75 Stimmen an der Spitze der Wahl sehen. Die Grünen ergatterten immerhin 10 Stimmen, es folgen DKP, FDP und CDU/CSU mit je 6, 5 und 4 Stimmen. Komisch, dass drei Schüler die Renterpartei Deutschlands wählten. Ob die eure Interessen vertreten können? Je eine Stimme bekamen DVU, Republikaner und die Volksinitiative gegen Massenbewegung. Die meisten Stimmen für das Direktmandat bekamen Anita Tack (Linke) Und Klara Geywitz (SPD) mit je 21 Stimmen. Mehr Infos bitte... Als bundesweiter Wahlsieger der U18Wahl ging die SPD mit 20,45 Prozent hervor, dicht gefolgt von den Grünen (20 %) und der CDU/CSU (19,35 %). Weitere Ergebnisse von Bund und Ländern könnt ihr unter www.u18.org abrufen. Franzi Seite 31


Politik - Gesellschaft

Blüten der Globalisierung (2)

Stellen wir uns also vor, die Manager der bekannten Global Player würden gemeinsam „Menschenmonopoly“ spielen: Die Muschel von Shell - den Tränen nahe erzählt den anderen von ihrer misslichen Lage, dass sich tatsächlich ein paar Menschen gegen die Ausbeutung Nigerias aussprechen: „So eine Pipeline wird den Menschen in Nigeria doch guttun. Ja klar, giftige Dämpfe gibt es, aber das härtet ab - wie Dreck im Magen. So lange die Bedingungen der OPAC erfüllt werden, ist es nicht so tragisch, dass die Landschaft rund um den Niger zerstört wird.“ ... Die Starbucks-Meerjungfrau entgegnet, als sie auf „Freiparken“ kommt und 2 Mrd. Dollar gewinnt: „Du hast ja Probleme! Also bei mir läuft es super. Auf 20 m² kommen jetzt schon zwei Starbucks Filialen. Dann habe ich diesen Sonnenbrillen tragenden Juppys noch erzählt, dass ein paar Tonnen meines Kaffees fair produziert seien, um ihr Gewissen zu beruhigen, wenn sie ein Getränk bestellen, was einen 632 Buchstaben langen, unaussprechlichen Namen hat.“ Verärgert entgegnet das Textilmonster, bestehend aus PumaSeite 32

Kopf, Häkchen-Hintern, diversen &‘s und ausgestattet mit Lederjacke und den buntesten Accessoires wie Truckercaps und Ed Hardy‘s: „Schwarzafrika gehört mir, du Meerjungfrauen-Miststück, das macht 500 Millionen Miete.“ Die Chiquita-Dame wirft mit Bananen um sich und klagt: „Nur weil diese Bananenrepublikaner in Südamerika Folgeschäden von meinem Sprühmittel haben und nun Kinder ohne Hirn oder Knochen geboren werden, soll das nicht mehr Perfect For Life sein? Komische Welt in der wir leben? - Ähm, Aspirin-Tablette, hast du den Reiter?“ „Nein, habe ich nicht. Kann mir mal jemand ein Glas Wasser besorgen. Ich verrate euch mal jetzt ein Geheimnis: Ich handle doch mit Tantal. 70 Prozent davon gibt es im Kongo. Dieses Zeug - auch Coltan genannt - wird in jedem Handy oder PC verbaut. Meinetwegen sind während der Konflikte im Kongo schon ca. 5 Millionen Menschen gestorben. Und jeder, der ein Gerät hat, finanziert den Mist, mit dem die meisten ohnehin nur Gewaltvideos und Pornografie gucken. Ich bezahle die Rebellen, damit keiner merkt, dass ich das Land und die Bewohner total ausbeute. Aber leise, muss ja keiner wissen! - Ah, Gemeinschaftskarte! Al Gore, du gewinnst beim Schönheitswettbewerb 1 Mrd. Dollar.“ Al Gore mit sich zufrieden: „Das wurde aber auch Zeit. Wisst ihr, ich war mal Vizepräsident der Vereinigten Staaten. Damals habe ich das Kyoto-Protokoll zugunsten der USA verändert und das Zerpflücken der Erde liberalisiert. Das waren noch Zeiten! Dann habe ich mich allerdings besonnen und einen Film gedreht: Die unbequeme Wahrheit. Kennt ihr nicht?! Solltet ihr anschauen. Die Quintessenz ist, dass alle Menschen Lenné-Überflieger


schlecht sind. Toller Film.“ - „Was hast du da unter der Achselhöhle?“, fragt die Shell -Muschel verwundert. - „Ach, das ist ein Apple. Ich sitze bei denen im Aufsichtsrat. Die produzieren - wie ihr alle auch - unter unfairen Bedingungen für die Mitarbeiter und verarbeiten giftige Materialien. In jeder Rangliste der ökologischsten Elektronikfirmen belegen wir den letzten Platz. Und ich sitze da und beaufsichtige das.“ Ein kleiner dünner Finger meldet sich zu Wort. Es ist Fu Long-Ricard-Sarai. Er hat eine Mitarbeiter-Wildcard zum Mitspielen ergattert. „Könnte ich mal zur Toilette?“ Das Unternehmerkollektiv antwortet nervenstrapaziert: „Nein! Du warst heute schon einmal.“ - „Kann ich nun gehen?“ „We’re committed to minimizing our environmental footprint, tackling climate change, and inspiring others to do the same. “ - „Ihr habt gar nicht auf meine Frage geantwortet.“ - “We’re committed to being a good neighbour and to bringing together our partners, our customers and their communities.” - „Darf ich dann jetzt zu meiner Familie? Ich kann nicht mehr arbeiten. Ich hatte keine Pause. “ - „We’re committed to buying and serving the highest-quality, responsibly grown, ethically traded resources to help create a better future for workers and a more stable climate.“ - „Zahlt ihr mir einen Lohn, mit dem ich meine Familie unterhalten und meine Kinder in die Schule schicken kann?“ - “We are designing for the sustainable economy of tomorrow, and for us that means using fewer resources, more sustainable materials and renewable energy to produce new products.” - „Der Mindestlohn reicht dafür nicht aus!“ “We’ve run the course - from establishing Jahrgang 5 Ausgabe 16

codes of conduct and pulling together an internal team to enforce it, to working external bodies to monitor factories and engaging with stakeholders.” Schweißgebadet erwachte ich aus diesem Tagtraum. Ich gebe zu, vielleicht ein wenig übertrieben zu haben. Dennoch: Auf jeder Internetseite dieser Unternehmen findet man solch ein Gewäsch, welches einem alles und nichts sagt. So etwas nennt sich “Responsibility Governance”. Damit ist jede Firma schon im Voraus gegen den nächsten Zeitungsartikel gewappnet, egal, welche Anschuldigungen darin erscheinen werden, und das ganz allgemein, ohne konkretes Eingehen auf Kritik und in keiner Weise in Relation zu dem Schaden, den diese „Global Player“ ihren Arbeitern zufügen. Natürlich ist es wahr: Eigentlich dürften wir fast nichts mehr konsumieren, denn hinter jeder halbwegs bekannten Marke und jedem „Made in Malaysia“ stehen Menschen, die für einen Hungerlohn arbeiten, ungerecht behandelt werden und sich nicht gewerkschaftlich organisieren dürfen. - Vielleicht sollte man diesen alten, Strickpullover tragenden Frauen, für die Achselbehaarung ein Zeichen der Unabhängigkeit von der ungerechten, chauvinistischen Welt ist, doch einmal solche Flyer aus der Hand reißen und sich Gedanken darüber machen, warum die Kleidung in unserem Lieblingsgeschäft so spottbillig ist. Ich habe das Experiment einmal durchgeführt und mir all das herausgesucht, was nicht unter angemessenen Bedingungen produziert wurde. - Den heftigen Schnupfen und die Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses habe ich bis heute noch nicht verkraftet. Karl Seite 33


Buchtipp

Kultur – Feuilleton

Katja Brandis: „Gepardensommer“ Die sechzehnjährige Lilly kann ihr Glück kaum fassen: Sie darf den Sommer über auf einer Geparden-Station in Namibia arbeiten! Was für ein riesiges Abenteuer das wird, ahnt sie jedoch noch nicht... Voller Tatendrang und Vorfreude erreicht Lilly die Farm in Afrika, die sich dem Schutz der bedrohten Geparde widmet. Vorerst läuft alles super. Ihre Kollegen und Kolleginnen sind sehr nett, die großen anmutigen Raubkatzen faszinieren Lilly und dann ist da auch noch der nette und gutaussehende Erik von der Farm nebenan. Doch dann beginnt Lilly Fehler zu machen, die sie sich nicht erklären kann. Wie konnte es passieren, dass sie „aus Versehen“ das Gitter des Geparden-Geheges offen gelassen haben soll, wo sie doch sonst so sorgfältig war im Umgang mit ihren großen Lieblingen? Die Mannschaft und vor allem die Chefin der Station werden immer wütender und verlieren das Vertrauen in Lilly. Dazu kommt noch, dass Lilly sich immer öfter mit dem Jungen von der Farm nebenan trifft, dem Jungen mit dem gepardenfeindlichen Vater, dem die vor dem Aussterben bedrohten Tiere offensichtlich egal sind! Schließlich kommt es zu einer Katastrophe auf der Farm, bei der Lilly und auch Erik beweisen, dass sie die Geparde unbedingt beschützen wollen. Nun beginnt das Abenteuer erst richtig. Ob sie wohl die Geparde retten können? Und ob sich die vielen Rätsel, die sich auf der Farm abspielen, am Ende auflösen? Lest es selbst! Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Nicht nur, weil ich ein absoluter Afrika-Fan bin Seite 34

die Landschaften und die Tiere sind einfach toll beschrieben - und auch nicht, weil ich Geparden mag, sondern vor allem, weil die Geschichte nie langweilig wird, weil immer etwas passiert. Die Autorin wusste ganz genau, an welchen Stellen jedes Detail wichtig ist und an welchen nicht. Es kommt immer mehr Geheimnisvolles hinzu, türmt sich auf, und entlädt sich ganz zum Schluss in einer gewittergleichen Auflösung, in der alles klar wird, die man aber so überhaupt nicht erwartet hat. Ich als geübte Leseratte hatte das Buch in zwei Tagen durchgelesen. Wenn ich ein Buch so schnell lese, bedeutet es auf jeden Fall, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte, weil es sehr spannend war. Helen Lenné-Überflieger


Die kleinen Dinge des Lebens Der Morgen ist kalt. Hart trete ich in die Pedale, die Räder drehen sich und stottern über das Kopfsteinpflaster. Eine alte Frau steht an der stillen Kreuzung, ihr Mund ist halb geöffnet, schlaff hängen ihre Tränensäcke unter den ausdruckslosen Augen. Sie wartet an der dreckigen Bordsteinkante und ich frage mich, worauf. Da erst fällt mir der graue Hund auf, der der Frau hinterher humpelt. Ich trete nun fester, aber das Fahrrad mit den Kunstblumen am Lenker sträubt sich gegen die Geschwindigkeit. Der übriggebliebene Schnee, der sein weißes Glitzern schon lang verloren hat, liegt an dem schmalen Streifen auf dem Bürgersteig, von den graubärtigen Männern dorthin verbannt. Wie passend, denke ich. Der Schnee wird zum grauen Bart der Straße. Ich atme aus, bringe meinen Beitrag zu diesem Morgen. Rechts von mir liegt jetzt der Plattenbau. Die vielen Fenster wirken leer und unbewohnt. Eines sticht heraus das bläuliche Licht eines Fernsehers flackert durch die Scheibe. Statt dem Fenster und dem kleinen Raum dazu Leben einzuhauchen, bewirkt das Fernsehlicht nur noch mehr Leere, noch mehr Kälte. Links von mir die Garagen. Die dunkelbraunen Tore mit der geriffelten Oberfläche sind verschlossen, aber das große Glück scheint nicht dahinter zu warten. Nicht einmal ein blitzender Ferrari. Alles wirkt verlassen und trist, vielleicht bemerke ich deshalb den großen Mann. Er trägt eine dunkle Jacke, ist unscheinbar und seine Silhouette verschwimmt beinahe mit dem Hintergrund - dennoch erregt er Aufmerksamkeit. Irgendetwas an ihm Jahrgang 5 Ausgabe 16

ist anders. Eines dieser alten Ehepaare aus dem Plattenbau, ein solches, welches die Kartoffeln in zäher brauner Soße ertränkt und nicht mehr kommuniziert, steht etwas abseits. Ihre Blicke sind neugierig, aber misstrauisch. Die Mundwinkel herabgezogen, die Augenbrauen ziehen sich zusammen und bilden die Falte auf der Stirn, die den Gesichtern diesen grimmigen Ausdruck verleiht. Ich muss an das Wort „engstirnig“ denken - es scheint wie gemacht für diese Personen. Meine Augen folgen ihren Blicken und landen wieder bei dem Mann. Er hält eine Leine in der Hand, doch ich erkenne nicht, womit ihn diese verbindet. Sein Rücken nimmt mir die Sicht. Meine kalten Finger umkrampfen den Lenker, als das Rad nach einem Schlagloch hart aufkommt. Der Mann dreht sich um, geht zwei Schritte und zieht an der Schnur. Nun gelangt auch das andere Ende in meine Sicht. Ich erwarte einen Hund und fühle mich auf den ersten Blick in meiner Vermutung bestätigt. Der kleine Vierbeiner ist grauschwarz und recht unproportional. Ich finde das Tier hässlich, aber angesichts der Umgebung passt es vollkommen in das Bild. Ich sehe noch einmal hin. Ist das wirklich ein Hund? Das Fahrrad wird langsamer, die Spannung weicht aus meinen Beinen. Mit zusammengekniffenen Augen erkenne ich meinen Fehler. Der Mann pfeift, kurz und laut, und das dickliche Schwein trottet auf das Herrchen zu. Das Gesicht des Tieres ist aufgedunsen und erinnert mich an eine Lehrerin, die unter ihrem Doppelkinn zu leiden hat. Die Augen sind nur winzige schwarze Knöpfe, eingebettet in die wulstigen Massen drumherum. Mein Blick wandert über die dicken StummelSeite 35


Kultur – Feuilleton

beinchen zu dem riesigen Bauch. Wie eine große reife Melone hängt der Bauch, wackelt etwas durch die Bewegung, als sich das Schwein dem Mann nähert. Ein Hängebauchschwein auf der kleinen Grünfläche vor den Plattenbauwohnungen? Ich kann nicht so recht glauben, was ich sehe, und blinzele gegen meine Gedanken an. Aber es stimmt: Ein dickes Hängebauchschwein an einer Leine stößt seine Nase gerade in den Schnee.

Ich werfe meinen Kopf in den Nacken und lache, verwirrt schaut das Schwein auf und mustert mich mit demselben Blick wie das Ehepaar. Ich lache nur noch lauter und trete wieder kraftvoll. Diesmal widersetzt sich mein Fahrrad nicht, ich fliege nach vorn und spüre den Wind auf meiner Haut. Mir ist warm und auf einmal ist der Morgen hell. Hannah

„Die Wolke“ - Buch und Film - eine Rezension In dem Jugendroman „Die Wolke“ von Gudrun Pausewang geht es darum, dass die Hauptperson Janna-Berta nach einem Unfall in einem Atomkraftwerk vor der radioaktiven Wolke fliehen muss. Sie soll mit ihrem Bruder Uli nach Hamburg, wo sie ihre Eltern wieder sehen will. Für beide beginnt ein anstrengender und weiter Weg. Auf ihrem Weg zum Bahnhof, von dem der Zug nach Hamburg abfahren soll, passiert ein schreckliches Unglück. Gudrun Pausewang hat mit dem Roman „Die Wolke“ ein Szenario geschaffen, das wir hoffentlich nie erleben müssen. Im Gegensatz zum Buch zeigt der Film ein Liebesdrama. Die Hauptfiguren sind Hannah (im Roman Janna-Berta) und Elmar, ihr Freund. Der Film bezieht sich auf einige Kapitel des Buches, aber leider wurden auch Kapitel geändert bzw. weggelassen. Das Buch und der Film sind für Schüler ab 14 Jahren geeignet, weil die Geschichte sehr emotional ist und die Hauptpersonen das gleiche Alter haben. Man kann sowohl beim Lesen des Buches als auch beim Anschauen des Filmes mit den Personen sehr stark mitfühlen; man ist gespannt, wie es weitergeht. Lisa Landgraf (8c), Julia Scholz (8a) Seite 36

Lenné-Überflieger


The city that never sleeps

Mein Amerikanischer Traum wurde wahr. „Ich war noch niemals in New York“…, das kann ich jetzt nicht mehr sagen. Anlässlich meiner Jugendweihe schenkten mir meine Eltern eine Reise in die Megastadt New York. Und da war ich dann, nachdem ich ewig davon geträumt hatte. New York ist genauso, wie man es aus Filmen kennt: laut, hektisch; ununterbrochen tönen Sirenen von Polizei und Krankenwagen, riesige Hochhäuser, überdimensionale, leuchtende Reklametafeln sowie Tausende von Taxen. Man kann zu Recht sagen: „The city that never sleeps“. Diese Stadt ist einfach nur beeindruckend, aus jeder Perspektive. In dieser einen Woche gab es so viele Höhepunkte, dass ich sie nicht alle aufzählen kann. Ich habe zum Beispiel die Aussicht vom Empire State Building bewundert. Natürlich habe ich auch die Freiheitsstatue gesehen und bin über die Brooklyn Bridge gelaufen. Ein besonderes Erlebnis war der Times Square bei Nacht, die vielen Leuchtschriften oder die Menschenmassen in den Straßen sind einfach überwältigend. Der absolute Höhepunkt war für mich der Central Park. Jahrgang 5 Ausgabe 16

Dort war es überhaupt nicht laut und hektisch, sondern nur entspannend. Ich bin mit einer Fahrradrikscha durch den Central Park gefahren und habe sehr viel gesehen, beispielsweise den Wohnsitz von Madonna, das Ziel des New Yorker Marathons oder den Brunnen aus der US-Serie „Friends“. Am letzten Tag meiner Reise habe ich mir New York aus der Vogelperspektive angeschaut. Ich bin mit einem Helikopter über Manhattan geflogen. Von oben konnte ich noch einmal alles sehen, was ich zu Fuß erkundet hatte, und genoss einen sensationellen Blick auf die Skyline von Manhattan. Allerdings sah man hier erst richtig die Ausmaße des Ground Zero. Wenn man schon in New York ist, sollte man auf jeden Fall eine Shoppingtour machen. Aus dem größten Kaufhaus der Welt Macys kam ich auch mit vielen Einkaufstüten wieder heraus. New York hat mich so fasziniert, dass ich auf jeden Fall - vielleicht einmal zur Weihnachtszeit - wiederkommen werde. Auch Kinofilme, die in New York spielen, sehe ich jetzt mit anderen Augen. Laura Seite 37


Die Redaktion stellt sich vor

In eigener Sache

Hannah Hiepe Alter: 16 Klasse: 13/1

In meiner Freizeit... bin ich gern mit meinen Liebsten zusammen - man kann sich gut unterhalten und es gibt immer was zu lachen. Manchmal schätze ich es aber auch, einfach nur zu lesen oder zu schreiben und dabei Musik zu hören. Reisen in die ganze Welt zählen zu den heiß ersehnten Höhepunkten meiner Freizeit. In der Schule bin ich... mit meinen (stolzen!) 16 Jahren das „Küken“ des 13. Jahrgangs. Ich finde an mir gut, dass... ich auf dem Boden der Tatsachen bleibe und immer ein offenes Ohr für meine Freunde habe.

Meine Macken sind... mein seltsames Immunsystem und hin und wieder Unpünktlichkeit. Mein liebstes Urlaubsziel ist/wäre... zurzeit Paris. Auf den Stufen vor der Sacré-Cœur den Sonnenuntergang genießen, das ist herrlich. Ich möchte aber auch unbedingt mal nach Asien. Wenn ich eine Zeitreise machen könnte…, würde ich in die 20er Jahre reisen und dort auf jeden Fall zum Friseur gehen. Ich schreibe für die Schülerzeitung, weil... ich generell gerne schreibe und anderen mitteile, was mir so durch den Kopf geht. In 10 Jahren... habe ich die Liebe meines Lebens gefunden, 3 Kinder und einen Job mit einem Monatsgehalt von 6000 € *Lach*, aber mal ernsthaft: In 10 Jahren habe ich meinen Sarkasmus und meine positive Sicht auf die Dinge des Lebens hoffentlich noch nicht verloren. Mein bester Ratschlag ist, sein Leben so gut wie’s geht zu genießen, viel zu lachen und sich an den kleinen Sachen zu erfreuen - an den großen natürlich auch 

Verbale Ausrutscher Deutsch GK 12 Frau Notzke: „Ey, Gott bewahre, Leute! Das ist ja richtig aua. Teilweise noch AFB 2 gestreichelt, aber na ja...“ und „Das Buch habe ich gefressen.“ (… Mit oder ohne Bauchschmerzen?) Bio GK 12 Frau Lemke: „Quallen bestehen zu 98 Prozent aus Wasser.“ Schülerin: „Und die anderen 2 Prozent?“ Frau Lemke: „Geschlechtsorgane!“ Seite 38

Lenné-Überflieger


Die Redaktion stellt sich vor Julia Hollerbaum Alter: 13 Klasse: 8b

In meiner Freizeit... lache ich, treffe mich mit Freunden, singe, chatte, lese oder schreibe Gedichte, Geschichten und Lieder In der Schule bin ich... in der oberen Hälfte; … (leider) die meiste Zeit des Tages, ... allerdings auch gern, weil ich dort auf meine coole Klasse und auf meine Freunde treffe. (Natürlich gibt es auch Fächer, auf die ich mich freue.) Ich finde an mir gut, dass... ich die Schule ernst nehme, meine Meinung sage, meine Gefühle zeigen kann, mich an den kleinen Dingen im Leben freuen kann und meistens Recht habe. =) Meine Macken sind... meine Aggressivität, dass ich nicht gut über mich selbst lachen kann, dass ich

ziemlich temperamentvoll bin und immer einen Tick zum Dramatischen neige. Mein liebstes Urlaubsziel ist/wäre... Da gibt es so viele. NEUSEELAND! Danach kommen dann LA, London, Lanzarote und New York. Wenn ich eine Zeitreise machen könnte…, würde ich vieles ändern, z.B. würde ich Hitler gern umbringen und ein umweltfreundliches Auto erfinden und das Perpetuum Mobile. Ich schreibe für die Schülerzeitung, weil... ich so meine Interessen und Ansichten auf eine andere Art und Weise präsentieren kann und weil ich das Schreiben liebe. In 10 Jahren... bin ich 23, habe mein Abi in der Tasche, bin (hoffentlich) glücklich und habe immer noch Kontakt zu meinen Schulfreunden. Mein bester Ratschlag: Da gibt es einige: Augen zu und durch. Ohne Fleiß kein Preis. Sei du selbst, denn nur so bist du ein Unikat; jemanden nachmachen kann jeder, echte Unikate sind selten! Das Glück liegt in den kleinen Dingen des Lebens.

Verbale Ausrutscher Deutsch GK 12 Frau Notzke: „Daniel, wenn dein Sohn dich später mal fragt, was Aufklärung ist, was sagst du dann?“ Daniel: „Das müsste ich jetzt erst mal nachschlagen...“ PB GK 12 Thema: Strukturwandel Frau Steinbuch: „Welche Arten von Strukturwandel gibt es denn?“ Schüler: „Demagogischen Wandel!?“ (Demagogie = Volksverdummung) Jahrgang 5 Ausgabe 16

Seite 39


Selbstporträt, Marie Wirsching, 10c, Linolschnitt 2009

Impressum Redaktionsteam: Chefredakteurin:

Coverdesign:

Franziska Tietze Hannah Hiepe David Schubert Hendrik Jaschob Karl Gürges

13/1 13/1 13/1 13/1 13/4

Oleg Bystrov

13/1

Tanja Wehling Noreen Schuck Helen Bauer Laura Urban Julia Hollerbaum

11/3 11/3 9/2 9/2 8/2

Erscheinen: drei-viermal pro Jahr Auflage: ca. 150 Stück Seitenzahl: 40 - 44 Redaktionsschluss: 18.09.2009

Peter-Joseph-Lenné-Gesamtschule Humboldtring 15-17 14473 Potsdam E-Mail Schule: postmaster@lenne-schule.de

Seite 40

Tel.: 0331/2897780 Fax: 0331/2897781 E-Mail Lenné-Überflieger: schuelerzeitung@lenne-schule.de

Lenné-Überflieger


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.