Allgäuer Wirtschaftsmagazin 06_2015

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Im Kemptener Gewerbegebiet Ursulasried, auf dem Gelände der Allgäuer Werkstätten, hat ein „etwas anderer“ Gastronomiebetrieb eröffnet, der sich innerhalb kürzester Zeit zum Besuchermagneten entwickelt hat: Der „Werkshop“. Für die täglich wechselnden, frisch zubereiteten Speisen, die den Gästen so schmecken sowie für die freundliche Bewirtung vom Frühstück bis zum Nachmittagskaffee ist ein kleines, überaus engagiertes Team aus geistig behinderten Mitarbeitern zuständig.

Die Allgäuer Werkstätten in Kempten haben mit ihrem „Werkshop“ ein Projekt auf den Weg gebracht, von dessen großem Erfolg die Initiatoren selbst ganz überrascht sind. „Dass das Ganze dermaßen gut angenommen wird, hätten wir uns nie träumen lassen“, gibt Karl-Heinz Häfele, der Werkstattleiter der Allgäuer Werkstätten zu. Verwundern muss das indes nicht. Denn sowohl Qualität, als auch Service und Design stimmen hier einfach. Das außergewöhnlich, modern und zugleich gemütlich eingerichtete, lichtdurchflutete Bistro, in dem viel Holz und Glas auf knorrige Altholzbalken und maigrüne Farbakzenten treffen, liegt etwas abseits des Hauptgebäudes der Allgäuer Werkstätten. „So werden Besucherbarrieren von vornherein abgebaut“, sagt Häfele. Hier gibt es von Montag bis Freitag jeweils ab 07:30 Uhr bis 16:00 oder 18.00 Uhr Frühstück und Snacks, Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen.

Frisch gekocht wie daheim Schon in der Frühe ist der große Parkplatz direkt vor der Tür rege frequentiert. Hier können LKW-Fahrer ihre Brummis bequem abstellen, um sich mit einem Mor-

genkaffee zu stärken und Snacks, warmen Leberkäs’ oder Brotzeit für den Tag zu kaufen. Am meisten los ist aber um die Mittagszeit. Da brummt das Geschäft, da strömen die Beschäftigten der zahlreichen umliegenden Firmen in den „Werkshop“. Offensichtlich hat sich herumgesprochen, dass das Essen hier liebevoll frisch zubereitet, besonders lecker und gar nicht teuer ist. Für den beliebten Mittagstisch, bei dem ein täglich wechselndes Tagesgericht (die Wochenkarte ist auch unter www.werkshop-aw.de zu finden) sowie ein vegetarisches Essen zum moderaten Preis von derzeit 4,50 – 5,00 Euro auf der Speisekarte stehen, sorgen eine hauptamtliche Köchin und ihr Team.

Superteam mit kleinen Handicaps Dieses besteht aus fünf sorgsam ausgewählten Mitarbeiterinnen und einem männAllgäu Wirtschaftsmagazin

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lichen Kollegen aus den Werkstätten der Lebenshilfe. Die Sechs putzen das Gemüse, raspeln, schneiden, schnibbeln und bereiten gemeinsam sämtliche Speisen nach Anleitung (teils nach guten alten Hausrezepten, teils ganz auf der Höhe der Zeit) zu, ehe sie ihre Posten an der Essensausgabe einnehmen.

Zutaten bester Qualität „Wir kochen täglich ganz frisch“, betont Barbara Greschik. „Das ist uns ganz wichtig und das schmeckt man auch.“ Sie ist die Hauptverantwortliche für den reibungslosen Betrieb des Selbstbedienungs-Lokals sowie des liebevoll dekorierten kleinen Geschenke-Shops und hält den Laden souverän und freundlich am Laufen. „Manche Gäste sagen, unser Tiroler Gröschtl, der Hackbraten oder der Quarkauflauf mit Kompott schmecken genauso gut, wie früher daheim

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