Allgäuer Wirtschaftsmagazin_02-2010

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2 _ 2010

Allgäuer

4,90 €

Wirtschaftsmagazin

• Wirtschaft • Branchen-News • Sport und Freizeit


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„DANKE, LEBERT!“ www.lebert.com

Schwimmring mit Schiff über Pazifik. Anna mit Schwimmring über Wasser. Dank Lebert.

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Logistik macht Freu(n)de!


BILD: WEIXLER, TITELBILD: ANGELE&KOLLEGEN

Allgäuer Wirtschaftsmagazin

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Endlich ist der Schnee weg! Und erste frühlingshafte Temperaturen haben uns einen Vorgeschmack auf einen hoffentlich schönen Sommer gegeben. Nun haben wir zwar alle auch den schneeweißen Winter genossen, haben nächtelang die olympischen Spiele in Vancouver verfolgt und uns schließlich über einen zweiten Platz für Deutschland im Medaillen-Spiegel gefreut. Aber das nächste sportliche Großereignis steht ja bereits auch schon wieder in den Startlöchern: Von Mitte Juni bis Mitte Juli wird »König Fußball« Deutschland und die Welt regieren. Ob es wieder zu einem deutschen »Sommermärchen« wird? Die Deutschen hoffen zumindest wenigstens auf einen ähnlichen Erfolg wie bei der EM vor zwei Jahren. Wenngleich wir auch da »nur« Zweite wurden. Mit »wir« meine ich freilich nur die Männer. Denn die deutschen Fußball-Frauen haben in den letzten Jahren – bis auf einmal – jedes Jahr den Titel des Europa-Meisters geholt. Auch deshalb wird die nächste Frauen-Fußball-WM im kommenden Jahr in Deutschland stattfinden. Sicherlich auch ein Gewinn für die Wirtschaft unseres Landes. Aber: Auch ein zweiter Platz ist nicht zu verachten. Zumal, wenn er weltweit gilt. Etwa für Deutschland als Exportland. Lange Zeit galten wir auch in diesem Segment als »Weltmeister«, haben uns aber vor kurzem von China überholen lassen müssen. Weltweit die Nummer 2 zu sein, muss jedoch noch lange kein Anlass zur Sorge sein. Und seit einigen Tagen sind wir ja sogar auch wieder Spitze: Nach einer aktuellen BBC-Umfrage ist Deutschland das angesehenste Land weltweit. Auch im Inland wird vieles wieder positiver gesehen: Von der Wirtschaftskrise ist nicht mehr soviel die Rede wie noch vor einem Jahr. Diejenigen Firmen, die wir, das Allgäuer Wirtschaftsmagazin, besucht und mit deren Chefs wir gesprochen haben, sind jedenfalls durchweg optimistisch ins neue Jahr gestartet. Schlagzeilen machen derzeit ganz andere Themen: Die Missbrauchsskandale in kirchlichen Einrichtungen etwa. Und natürlich die Geschehnisse in Afghanistan. Für Gesprächsstoff sorgen darüber hinaus unsere Minister: Der nicht wirklich glücklich agierende Vize-Kanzler Westerwelle, der mit seiner angekündigten Steuersenkung zurückrudern musste. Die

neue Arbeitsministerin von der Leyen, die »ausgediente« Maurer ins Büro stecken möchte. Gesundheitsminister Rösler mit seiner umstrittenen Kopfpauschale. Und natürlich die Dauer-Streithähne der Koalitionspartner. Mitunter kann man sich des Eindrucks nicht verwehren, dass unsere Politiker zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind und darob das Regieren vergessen. An der gigantischen Aschewolke, die sich tagelang über Europa schob und damit weite Teile des Kontinents in eine Art Lähmungsstarre zwang, kann es nicht liegen. Aber das, was der Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen von Island aus nach Zentral- und Osteuropa spuckte, hat sicherlich fatale Auswirkungen, nicht nur für die vielen Tausende von gestrandeten Urlauber, nicht nur für die Fluggesellschaften, die die Luftraumsperre Milliarden kostet. Welche Auswirkungen dieses Naturphänomen auf die Wirtschaft haben wird, kann heute noch gar niemand genau sagen. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer sprach davon, dass deutschen Unternehmen durch das Flugverbot – allein im Außenhandel – täglich rund eine Milliarde Euro an Geschäftsvolumen entgingen. Und es wird noch länger dauern, bis sich alles wieder komplett normalisiert hat. In Deutschland wird sich das Flugverbot auch auf zwei der wichtigsten Messen des Jahres auswirken, die just zurzeit des Flugverbotes starteten: Die renommierte Hannovermesse und die weltweit größte Baumesse, die nur alle drei Jahre stattfindende Bauma in München. Die Natur hat uns einmal mehr gezeigt, dass sie stärker ist als wir alle zusammen. Da haben wir selbst mit den besten Technologien nichts dagegen zu setzen. Trotzdem lohnt es sich zu lesen, wie innovativ unsere Allgäuer Wirtschaft ist. Ob regional verbunden oder weltweit operierend. Es wäre uns eine Freude, wenn Sie in unseren Reportagen persönliche Inspirationen für sich und Ihr Unternehmen finden würden. Denn unsere heimische Wirtschaft muss sich wirklich nicht verstecken.

Ihre Maria Anna Weixler-Schürger 2–2010 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 3


Inhalt

Ausgabe 2_2010

Wirtschaft im Allgäu 6

Steuerberatung

In der Kanzlei von Jürgen Angele und Kollegen in Türkheim arbeiten 24 Mitarbeiter, die von einer ganz besonderen Unternehmensphilosophie geprägt sind.

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Schlüsselfertiges Bauen

Die Firma Gebrüder Filgis in Altusried bietet Kunden im gewerblichen Bereich ein komplettes Rundumpaket an – von der Planung bis zur Schlüsselübergabe.

24

Lebensmittelverpackung

Die Firma miromatic in Egg an der Günz hat sich zu einem Spezialisten in den Bereichen Mischen, Dosieren, Ab üllen und Versiegeln entwickelt.

40

Software-Schmiede

windata aus Kißlegg überzeugt seit über 15 Jahren mit Banking-Programmen ür Banken, Sparkassen, Unternehmen und Privatanwender.

46

Maschinenbau

Lissmac in Bad Wurzach stellt Stahlbürst-, Schleif- und Entgratmaschinen her und zählt mit seinen 200 Mitarbeitern zu den Markt ührern der Branche.

50

Steinhäuser zu fairen Preisen

Anfang April startete die Hausbauunternehmung TEGOS mit Sitz in Bad Wurzach. Sie möchte den Traum vom eigenen Haus zu fairen Preisen ermöglichen.

4 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 2–2010

54

Immobilienbewertung

Das unabhängige Sachverständigenbüro Ostendorf in Kempten erstellt professionelle Verkehrswert- und Mietwertgutachten sowie Flächenberechnungen.

58

Erdwärme

Die Firma Geser aus Opfenbach (Westallgäu) zählt zu den Pionieren im Wachstumsmarkt Erdwärme. Stefan Geser beschäftigt sich seit 30 Jahren mit Geothermie.

62

Fiat, Alfa Romeo und Lancia

Michael Leitl hat in Biessenhofen im Ostallgäu ein Autohaus eröffnet, in dem schwerpunktmäßig verschiedene italienische Marken verkauft werden.

64

Vorher – nachher

Für die Instandsetzung von Grabmalen, Brunnen oder historischen Fassaden besitzt Uwe Jocham aus Durach neben handwerklichem Können auch ein feines Gespür.

67

Altersvorsorge

Bei der Allgäuer Volksbank eG Kempten-Sonthofen gibt es seit 2009 das neue Geschäftsfeld Vorsorge- und Vermögensmanagement.

70

Erfolgsrezept sportlicher Art

Matthias »Matze« Filser aus Sonthofen ist mit Sportstars auf Du und Du. 16 Jahre lang war er aktiver Triathlet. Heute vermarktet er Sporttextilien und -equipment.

78

Mode ürs Allgäu

Das Trachtenmodehaus Schaber in Immenstadt hat Einkaufstage speziell ür die Gastronomen veranstaltet und Trachten ür die Gastronomie vorgestellt.

84

Kino

Günter Sobecks große Leidenschaft gilt dem Film. Mit visionärem Mut eröffnete er vor über zwölf Jahren ein Großkino in Kaufbeuren: das Corona Kinoplex.

88

Persönlichkeitsentwicklung

Der Sulzberger Hans-Peter Wellke hat zahlreiche Führungskräfte, Unternehmer, Verkäufer, Angestellte und Privatpersonen in Deutschland und international gecoacht.

92

Geldanlage

Markus Riedmaier ist Privatbankier in Memmingen. Mit Erfahrung und Leidenschaft verwaltet und vermehrt er Vermögen ür Unternehmen und Privatleute.

100

Tagungen und Seminare

Altehrwürdig und frisch renoviert präsentiert sich das Hotel Hirsch in Ottobeuren als gekonnte Mischung aus Tradition und Moderne: zum Genießen, Feiern und Tagen.

102

Theater

»Spielwies’n« – so lautet das Motto der bevorstehenden Spielzeit im THEATERINKEMPTEN. Die neue Direktorin setzt auf »Kontinuität und Neubeginn«. .


Gesünder leben

18

Sonnenenergie

NEWI-SOLAR in Bad Wurzach ist Spezialist ür Photovoltaik, Solarthermie und Wärmepumpen. Rund 1000 Anlagen installiert das Unternehmen pro Jahr.

20

10

Grüne Oasen

Das Ingenieurbüro von Oliver Daeges mit Büros in Wangen und in Opfenbach verknüpft auf harmonische Art Landschaftsarchitektur mit der Planung von Verkehrs- und Freianlagen.

Ökologisches Bauen

Bei Holzbau Prutscher in Oy-Mttelberg werden nur ökologische Baustoffe verarbeitet. Das eigene, neue Bürogebäude wurde als Passivhaus errichtet.

106

Besser leben

28

Ökologisch einrichten

In Erolzheim hat Peter Kohler Europas erstes Einrichtungshaus im Passiv-Energiestandard eröffnet. Hier ür wurde er mehrfach ausgezeichnet.

Golfsport

Ein Schwede leitet unter der Marke »Golfzentrum Allgäu« den Golfplatz Waldegg-Wiggensbach sowie auch den Golfpark Schlossgut Lenzfried.

Mittagspause

Richtig essen kann so einfach sein. Diplom-Ökotrophologin Sabine Telega aus Kempten gibt Tipps ür eine gesunde Mittagspause im Büro.

96

Freiluftvergnügen

Die größte Grillausstellung im Allgäu findet man im Holz- und Gartenland Kern in Immenstadt. Gartenfreunde finden dort alles, was sie ür den Sommer draußen brauchen.

Abstrakte Kunst

Erst vor ünf Jahren hat die in Weitnau lebende Monika Ostheimer mit dem Malen begonnen, doch inzwischen bereits 16 Ausstellungen bestückt.

80 110

Lifestyle-Mode

Authentischer, sportiver Lifestyle fernab vom Mainstream – das ist Napapijri. In Oberstdorf gibt einen von nur vier deutschen Napapijri-Single-Shops.

74 33

Brillenatelier

Augenoptiker Tomas Tauschek aus Börwang stellt moderne Brillenfassungen nach traditioneller Handwerkskunst her. Jede Brille ist ein Unikat.

36 30

Borreliose

Jedes Jahr zur Frühlingszeit wird das Thema »Zecken« wieder aktuell. Dr. med. Karlheinz Thürauf aus Durach informiert rund um die von Zecken übertragene Krankheit.

Schöner leben

Sportbrillenprofi

Optik Kössel in Immenstadt wurde zum dritten Mal in Folge zu den 100 besten Optikern Deutschlands gewählt. Kössel gilt auch als Sportbrillenprofi im Allgäu.

82

Wohnart

Das Einrichtungs-Atelier Wohnart in Erolzheim wird 15 Jahre alt. Gründerin Marlene Schmid bringt guten Geschmack, Qualität und zeitlose Moderne zusammen.

…noch was

112

Unternehmensnachfolge Die Unternehmensberaterin und Interimsmanagerin Katya Knauth aus Burgberg hat ür Unternehmen, bei denen eine Nachfolge ansteht, eine Checkliste erarbeitet.

114

Recht im Alltag Wie begegnet man als Arbeitgeber Minderleistungen von Mitarbeitern arbeitsrechtlich? Rechtsanwalt Roland Stemke aus Kempten informiert.

117

Wirtschaftsmeldungen in Kürze

122

Impressum 2–2010 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 5


Viel mehr als nur ein Steuerberater Wer sich unter Steuerberatern unnahbare, distanzierte Menschen vorstellt, die ihre Mandanten mit Fachbegriffen eher überfordern als aufklären, der sollte einmal nach Türkheim fahren. Hier gibt es eine Steuerberatungskanzlei, die mit diesem Vorurteil aufräumt. Auf den ersten Blick erkennt man im repräsentativen Gebäude der Steuerberatungsgesellschaft Angele und Kollegen keinen Unterschied zu anderen Kanzleien. Doch einmal in Kontakt mit den Menschen, die dort arbeiten, spürt man, dass hier eine ganz besondere Unternehmensphilosophie das Team und seine Arbeit prägt.

ie Leistungen der Steuerberatungsgesellschaft mit derzeit 24 Mitarbeitern gehen weit über die eines herkömmlichen Steuerberaters hinaus. Bei Angele und Kollegen gibt es zwei Komponenten: die Steuerrechtliche und die Betriebswirtschaftliche. Das heißt, die Kanzlei »Wir fahren raus in die Betriebe bietet zu der steuerrechtlichen Beratung und gehen mit unseren Kunden auch eine Wirtschaftsauf Tuchfühlung.« beratung an. Die Vorteile liegen auf der Hand: Statt eines Rückblicks legen die Türkheimer Steuer- und Wirtschaftsspezialisten größten Wert auf eine zukunftsorientierte Beratung, die sich eben auch mit Unternehmensplanung und Controlling befasst. »Das bedeutet jedoch

BILDER: ANGELE &KOLLEGEN

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nicht, dass unsere Mandanten sämtliche Leistungen in Anspruch nehmen müssen. Wir bieten es nur an. Und oft macht es Sinn, alles aus einer Hand zu haben«, so Andreas Heim, der zusammen mit Jürgen Angele Geschäftsführer der Kanzlei ist. Raus zu den Kunden Ein anderer wesentlicher Unterschied zu herkömmlichen Kanzleien besteht darin, dass sowohl die Geschäftsführer, als auch die Mitarbeiter bei Bedarf zu den Kunden in den Betrieb fahren. »Wir sitzen hier nicht in unserem Schlösschen und lassen die Mandanten antreten. Nein, wir fahren raus in die Betriebe und gehen mit unseren Kunden auf Tuchfühlung«, erklärt Inhaber Jürgen Angele, bei dessen freundlicher Art garantiert jeder Mandant seine Skepsis ver-

Lockere Atmosphäre, moderne Präsentationstechnik, detaillierte Branchenkenntnisse – Jürgen Angele im Beratungsgespräch.


»Wir reden die Sprache des Mandanten und wollen sein vertrauensvoller Partner und Ratgeber sein.«

Jürgen Angele (li.) und Andreas Heim.

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»Unsere Mandanten sollen wirtschaftlich erfolgreich sein und von ihrem erwirtschafteten Geld möglichst viel behalten können.«

Abläufe. Unsere Mitarbeiter kennen diese bestens und können deshalb zielgerichtet auf die Mandanten eingehen.« Die Firmengröße der Mandanten reicht vom Einmannbetrieb bis zum Mittelstand. Das Ziel für Angele und Heim ist eindeutig: »Wir wollen für unsere Mandanten immer das Maximale erreichen. Sie sollen wirtschaftlich erfolgreich sein und von ihrem erwirtschafteten Geld möglichst viel behalten können.«

liert. Das Vorurteil des trockenen, harten Steuerberaters – auf Heim und Angele trifft es schon mal nicht zu. »Wir reden die Sprache vom Mandanten und wollen sein vertrauensvoller Partner und Ratgeber sein.« Dass dies gelingt, dafür sorgt unter anderem die detaillierte Branchenkenntnis der Mitarbeiter. Jeder Mitarbeiter ist auf eine Branche spezialisiert. Unsere Kernfelder liegen in der Gastronomie, bei Ärzten und im Handwerk. Für diese drei Berufsgruppen gibt es spezielle Vorschriften und

Höchste Qualifikation und soziale Kompetenz Wer zu Angele und Kollegen kommt, darf hoch qualifizierte Mitarbeiter erwarten, die regelmäßig fachlich und auch hinsichtlich ihrer Persönlichkeit geschult werden. Ein gut strukturiertes Qualitätsmanagement-System sorgt dafür, dass jeder Kollege auf dem neusten Stand ist. Nicht umsonst ist die Kanzlei zertifiziert nach der DIN 9001:2008. Doch neben guter Ausbildung (Angele und Kollegen bilden auch selber aus) und regelmäßiger Weiter-

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bildung (im Schnitt kommt jeder Mitarbeiter auf 10 Schulungstage im Jahr) zählen vor allem zwei Dinge: Menschlichkeit und Kundennähe. Und das meint Jürgen Angele wortwörtlich: Mehrmals im Jahr finden Steuerstrategie-Gespräche statt und mit dem »FIBUMobil« fahren Mitarbeiter zu den Mandanten und erledigen vor Ort Aufgaben des Rechnungswesens und der Buchhaltung – wenn gewünscht. Die beiden Familienväter, übrigens beide gebürtige Allgäuer sind trotz des Erfolges der mittlerweile seit 20 Jahren bestehenden Kanzlei bescheiden geblieben. Sie sprechen lieber von qualitativem Wachstum, als von Expansionsplänen. So war es damals und so ist es auch heute noch. Und auch eines ist gleich geblieben: die soziale Einstellung den Mandanten gegenüber: »Wenn ein Mandant in Not ist, dann arbeiten wir hier 24 Stunden am Tag für ihn«, sagt Angele und fügt hinzu: »Notfalls auch am Wochenende.« Dagmar Gard

»Nur wenn alle an einem Strang ziehen, sind wir erfolgreich«.

»Wenn ein Mandant in Not ist, dann arbeiten wir hier 24 Stunden am Tag für ihn.«

Hilfe statt Party – das etwas andere Jubiläum »Statt gigantischer Festlichkeiten zu unserem zwanzigjährigen Jubiläum haben wir uns entschlossen, zu helfen. Wir laden das Theater ›Power Child‹ in zwei benachbarte Grundschulen ein«, sagt Jürgen Angele zu den Plänen zur Jubiläumsfeier. Power Child, das ist ein Theaterprojekt zur Stärkung von Grundschülern. Das Stück, das von professionellen Schauspielern aufgeführt wird, soll Kinder vor sexuellem Missbrauch stärken. Auch Lehrkräfte und Eltern werden mit in das Projekt einbezogen. Infos gibt es unter www.power-child.de.

Angele & Kollegen Steuerberatungsgesellschaft GmbH & Co. KG Irsinger Straße 3 86842 Türkheim Telefon (08245) 9602-0 www.angele-kollegen.de kanzlei@angele-kollegen.de

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BILDER: DAEGES 10, WEIXLERSCHÜRGER PORTRAIT

Spezialist

Das Leben beginnt mit dem Tag, an dem man einen Garten anlegt. (Chinesisches Sprichwort)

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Ein schönes Haus ist erst dann perfekt, wenn es von einem attraktiven Garten umgeben ist. Auch Unternehmen und öffentliche Einrichtungen legen immer größeren Wert auf ansprechende Grün- und Außenanlagen. Und was wären unsere Städte und Kommunen ohne Parks und gestaltete Freiflächen, die wohltuend für Auge, Herz, Lunge und Seele sind? Diplom-Ingenieur Oliver Daeges hat sich mit seinem Wangener Ingenieurbüro auf die Gestaltung von hochwertigen Gärten mit besonderen Elementen und Liebe zum Detail spezialisiert.


für grüne Oasen ls Bauingenieur war er im Straßenbau tätig, bis er sich 2006 mit einem Ingenieurbüro selbständig machte. Damals hat Oliver Daeges einen Markt für seine Geschäftsidee erkannt. Wobei er zunächst lediglich Bauüberwachung und Qualitätssicherung als Dienstleistungen anbieten wollte. Bis er über einen Kollegen mit seinem ersten Gartenbauprojekt in Berührung kam – der Beginn einer neuen Herausforderung: Die harmonische Verknüpfung von Landschaftsarchitektur und die Planung von Verkehrs- und Freianlagen wurden seine berufliche Zukunft. »Das liegt mir einfach im Blut«, sagt der Diplom-Ingenieur.

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Gestaltung zum Wohlfühlen Sein Instinkt täuschte ihn nicht: Inzwischen gehören dem Ingenieurbüro Daeges

in Wangen und Opfenbach ein Bautechniker, zwei Landschaftsarchitekten und zwei Bauingenieure an. Bei Bedarf arbeitet Daeges eng mit einem Netzwerk von Vermessungsingenieuren, Geologen, Gutachtern und Sachverständigern zusammen. Die Schwerpunkte des Ingenieurbüros liegen in zwei Bereichen: Für den öffentlichen Raum planen die Ingenieure Straßenund Verkehrsanlagen. Dazu gehören Kreisverkehre mit gestaltetem Innenkreis oder Fußgängerzonen vom Belag bis zur Begrünung. Hier arbeiten die Landschaftsarchitekten eng mit den Bauingenieuren, deren Wissen in technischen Fragen des Tiefbaus gefragt ist, zusammen. Die besondere Liebe von Geschäftsführer Oliver Daeges gehört jedoch dem hochwertigen Gartenbau für Privatpersonen, Gewerbe und Industrie.

Ob öffentliche Plätze, Parks, Hotelanlagen, Firmengelände oder Privatgärten vom Reihenhäuschen bis hin zur exklusiven Villa – das Ingenieurbüro plant und gestaltet immer so, dass man sich »wohlfühlen kann und gerne verweilen möchte«. Dabei entstehen hochwertige Gärten mit Liebe zum Detail, aber auch einladende Dachgärten, Schwimmteiche und Pools. Das Ingenieurbüro erarbeitet ebenso Gewässer-Renaturierungs- und Grünkonzepte. Der Anspruch des Ingenieurbüros ist es, klassische Gestaltungselemente mit modernen Aspekten zu kombinieren. Ein Daeges-Garten zeichnet sich aus durch den Blick auf das Detail, kombiniert mit hochwertigen Materialien und Pflanzen, immer mit einem besonderen Augenmerk auf Qualität und Langlebigkeit. »Erst dies

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Individuelle Freianlagen

führt zu dem, was unsere Kunden von uns erwarten – individuelle Freianlagen mit hohem gestalterischem Anspruch«, sagt Oliver Daeges. Wir bieten unseren Kunden einen klar ablesbaren und durchgängigen Stil.« Licht und Schatten im Wechsel In der modernen Gartengestaltung ist heute ein Material-Mix aus Holz und Stein, Glas und Stahl gefragt. Auch das Spiel mit Licht und Schatten fließt mit ein. Raffinierte Beleuchtungstechniken und Wasser in allen Facetten, wie Wasserspiele, Wasserwände oder Teichanlagen, sind Akzente für einen gelungenen Garten. Daeges ist offen für alle Ideen: So können zum Beispiel Feng-Shui-Bereiche im einen

Lageplan Villengarten

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Teil des Gartens durchaus mit klassisch gestalteten Bereichen harmonieren. Die Referenzliste des Unternehmens kann sich entsprechend sehen lassen. In Bregenz gestaltete das Daeges-Team einen Garten so um, dass er mit einer komplett ausgestatteten Freiluftküche als erweiterter Wohnraum genutzt werden kann. »So ein Garten dient zum Relaxen, Wohlfühlen und Wohnen; als Naturerlebnis im Wechsel der Jahreszeiten« beschreibt Oliver Daeges die Firmen-Philosophie. In der Freiraumküche wird nicht nur klassisch gegrillt, ganze Menüs werden auf den Gartentisch gezaubert. Allein die Beschreibung macht Lust auf ein Leben in einem Daeges-Garten der Sinne: Eine Lounge lädt zum Relaxen ein, mit einem »Platz an der Sonne« kann der Frühling vorgezogen und der Sommer verlängert werden, ein Brunnen mit Wasserspiel beruhigt die Seele. Lichtpunkte im Allgäu – Bodenseeraum Eines der ersten großen Projekte war ein exklusives Hotel in Konstanz mit Aussichtsterrasse über dem Bodensee und

beheiztem Außenpool. Jüngere Projekte sind ein Hotelpark in Liechtenstein oder die neu gestaltete Fußgängerzone in Friedrichshafen. Das Besondere daran: Lichtpunkte und Lichtfliesen mit LED-Technologie, die je nach Jahreszeit die Farbe ändern. Außerdem gestaltete Daeges Villengärten am Bodensee und im Allgäu. »Durch die gekonnte Umgestaltung von Gärten steigert sich der Wert der Immobilie«, betont Daeges. »Das ist gerade für private Gartenbesitzer interessant.« Und damit man sich schon vorab vorstellen kann, wie der Garten später aussehen wird, kann alles am Computer in 3D visualisiert werden. Aktuell arbeitet das Ingenieurbüro in mehreren Bereichen an der Oberschwabenklinik in Wangen. So wird der Südeingang mit Patientenpark sowie eine Cafeteria im Innenhof neu gestaltet. Krankenhausprojekte wie dieses stellen das DaegesTeam vor besondere Herausforderungen: Gerade bei Kliniken und Krankenhäusern müssen das Wohl der Patienten, organisatorische Belange sowie Verkehrs- und

Sicherheitsaspekte gleichermaßen berücksichtigt werden. Zurzeit blickt das Ingenieurbüro Daeges nach Osteuropa. Zusammen mit einem Schweizer Planungsbüro arbeiten die Wangener an einem Entwurf für ein großes Einkaufszentrum in Rumänien. Dieses erste Projekt außerhalb des deutschen Sprachraumes könnte die Eintrittskarte der Allgäuer auf das internationale Parkett sein. Maria Anna Weixler-Schürger/er

Ingenieurbüro Daeges Bregenzerstraße 21/b 88239 Wangen im Allgäu Telefon (07522) 707599-0 Telefax (07522) 707599-29 Oberschwabenstraße 12 88145 Opfenbach Telefon (08385) 923460 Telefax (08385) 923464 info@ib-daeges.de www.ib-daeges.de

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Allgäuer Traditionsunternehmen setzt auf Schlüsselfertiges Bauen im gewerblichen Bereich

Der Schlüssel zum Erfolg

Wenn es ein Geheimnis für den Erfolg gibt, so ist es dies: Den Standpunkt des anderen verstehen und die Dinge mit seinen Augen sehen. Henry Ford

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iese Zeilen begleiten die Firma Filgis GmbH aus Altusried wohl bei so ziemlich all ihren Bauvorhaben und Projekten, besonders im Bereich des Schlüsselfertigen Bauens. Wenn sich das kompetente Team der Baufirma Filgis GmbH aus Altusried an einen Auftrag macht, dann heißt es Ärmel hochkrempeln und tatkräftig anpacken. Einem hat sich der Allgäuer Bauexperte nämlich verschrieben – der absoluten Zufriedenheit des Bauherrn.

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»Wenn der Kunde es wünscht, dann versetzen wir für ihn sogar Berge«, so Geschäftsführer Georg Filgis über die Vorzüge des Schlüsselfertigen Bauens. Das traditionsreiche Bauunternehmen aus dem Allgäu bietet im gewerblichen Bereich ein komplettes Rundumpaket an. Auf Wunsch, angefangen von der Planung bis hin zur feierlichen Schlüsselübergabe gewährleistet die Firma Filgis ihren Kunden eine intensive Betreuung für deren Bauvorhaben. »Wir helfen dem Bau-


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»Wir helfen dem Bauherrn Zeit, Geld und Nerven zu sparen.« (Georg Filgis)

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Edwin Münsch (li.), Abteilungsleiter Schlüsselfertiges Bauen und Geschäftsführer Georg Filgis.

herrn Zeit, Geld und Nerven zu sparen«, betont Georg Filgis. Der 52-jährige Unternehmer muss es wissen, denn er spricht aus langer Erfahrung. In den letzten 25 Jahren seiner Tätigkeit hat er zahlreiche Bauprojekte erfolgreich umgesetzt und abgeschlossen. Fein – aber ganz und gar nicht klein Die Firma Gebrüder Filgis GmbH richtet sich mit ihren umfangreichen Leistungen im gewerblichen Bereich des Schlüsselfertigbauens vor allem an kleine und mittelständische Betriebe aber auch Großunternehmen. Egal ob kleine Bauvorhaben oder ganze Großprojekte, der Familienbetrieb achtet stets darauf, dass der Bau individuell und auf den Betrieb des Auftraggebers zugeschnitten ist. Das hat das Traditionsunternehmen aus dem Allgäu längst unter Beweis gestellt. Zu einem der ganz großen Prestigebauten zählt die Firma Filgis zum Beispiel im gewerblichen Schlüsselfertigbau die kompletten Um- und Neubauarbeiten der Firma Rapunzel im Unterallgäu in Legau. In mehreren Bauabschnitten, verteilt auf die letzten Jahre, konnte die Firma Filgis ganz besondere Bauvorhaben erfolgreich umsetzen. Für rund acht Millionen Euro hatte der Naturkostbetrieb die Erweiterung des Produktionsbereiches und einen weiteren Neubau in Auftrag gegeben. »Die Aufträge in Legau gehörten wirklich zu einem unserer herausragendsten Bauprojekte im Bereich des Schlüsselfertigen Gewerbebaus. Auf das Resultat sind wir alle sehr stolz«, freut sich Edwin Münsch, der seit zehn Jahren die Abteilung Schlüsselfertiges Bauen leitet. Die gesamte Betriebsfläche, einschließlich der Produktionsräume, wurde vom Generalunternehmer Filgis um mehrere Tausend Quadratmeter erweitert. Neben der Vergrößerung des ohnehin schon riesigen Parkplatzes gestaltete das Bauunternehmen Filgis auch den Bereich vor dem Haupteingang des Unternehmens in hochwertigem Naturstein. Eine fast schon parkähnliche Landschaft lädt heute Mitarbeiter und Kunden zum sitzen, verweilen und entspannen ein. »Wir gehen ganz individuell auf die Wünsche des Kunden ein. Wir wollen

unseren Auftraggebern immer das ganz Besondere erschaffen, deshalb ist unsere Handschrift nicht immer gleich auf den ersten Blick zu erkennen«, so Edwin Münsch. Im Rahmen des aktuellen Bauprojektes durften sich die Spezialisten aus dem Oberallgäu unter anderem mit der Konzeption und dem Bau eines betriebseigenen Kinos befassen. »Das haben wir in der Form auch noch nie gemacht, aber wir nehmen mit viel Engagement und Herzblut jede Herausforderung an. Es macht Spaß sich immer wieder aufs Neue in die gestellten Aufgaben hineinzudenken«, sagt Georg Filgis. Das beweist einmal mehr, dass die Mitarbeiter des Allgäuer Bauunternehmens nicht nur professionell, sondern auch sehr flexibel auf die Wünsche ihrer Auftraggeber eingehen. Wie bei allen Aufträgen werden auch im Bereich des gewerblichen Schlüsselfertigbau die meisten Arbeiten durch Filgis selbst ausgeführt. Daneben greift das Unternehmen im Ausbaubereich häufig auf langjährige, regionalansässige Partnerfirmen zurück. »Auf diese Weise gewährleisten wir unseren Kunden stets den Kontakt zu unseren Handwerkern«, sagt Georg Filgis. Der Vorteil dabei ist, dass die Kunden bei Problemen nicht lange auf Hilfe warten müssen. Die regional ansässigen Firmen bleiben auch nach Fertigstellung des Bauprojekts in greifbarer Nähe und stehen bei Bedarf unmittelbar zur Verfügung. Das Bauunternehmen will seinem Kunden damit mehr Sicherheit geben – die auch noch weit nach dem Bauende besteht.

Filgis hat sich schon immer auf das Einsatzgebiet im Allgäu beschränkt und achtet auf regionale Nähe. Das ist dem traditionsreichen Unternehmen aus dem Allgäu wichtig. Aber nicht nur das – auch die hohen Qualitätsstandards für die Kunden und eine kontinuierliche Transparenz gegenüber den Auftraggebern zeichnet die Firma Filgis aus. In allen Bereichen setzt das Bauunternehmen auf gute Zusammenarbeit. Das gilt auch für die Preisstruktur. Filgis informiert den Bauherrn ständig über den aktuellen Kostenrahmen und bietet damit Sicherheit vor einer unerwünschten Kostenexplosion. Seit 1850 besteht das traditionsreiche Familienunternehmen bereits im Allgäu. Josef Filgis gründete die Firma ursprünglich als Zimmereibetrieb in Ottobeuren. Heute leitet Georg Filgis den Betrieb bereits in der fünften Generation. Das macht er seit 25 Jahren sehr erfolgreich. Genauso wie das Unternehmen wirkt auch er in seiner Position – und das ist natürlich nur im positiven Sinne gemeint – Sina Krupka wie ein alter Hase.

Gebr. Filgis GmbH & Co. KG Am Illerfeld 3 87452 Altusried Telefon (08374) 5823-0 Telefax (08374) 5823-40 www.filgis.de info@filgis.de

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Mit Energie von der Sonne sicher in Das Unternehmen NEWI-SOLAR in Bad Wurzach ist seit über 20 Jahren erfolgreich im Geschäft mit Elektrotechnik. Seit dem Jahr 2005 hat sich der Fachbetrieb für Photovoltaik, Solarthermie und Wärmepumpen rasant entwickelt.

Grau statt rot Mit der Verbreitung der Photovoltaik hat sich unser Landschaftsbild verändert: Wo früher rote Dachziegel zum Landschaftsbild gehörten, glänzen heute zunehmend anthrazitfarbene Photovoltaik-Module von den Dächern. Im Durchschnitt installiert NEWISOLAR bis zu tausend Anlagen pro Jahr. Das Geschäft brummt, in den vergangenen Jahren habe man den Umsatz regelmäßig verdoppelt. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz mit hohen Förderungen kurbelte maßgeblich die breite Nutzung der Sonnenenergie in Deutschland an. Aufgrund des allgemeinen Preisverfalls in der Branche rechnet Geschäftsführer und Gründer Siegfried Neff für die Zukunft mit einer jährlichen Umsatzsteigerung von immerhin zwanzig bis dreißig Prozent. Über sinkende Preise ist der Bad

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Wurzacher nicht unglücklich: »Wenn die Kosten runterkommen, verbreitet sich die Nutzung alternativer Energien.« Für 2010 peile das Unternehmen mit seinen vierzig Mitarbeitern einen Umsatz von 100 Millionen Euro an, ergänzt Peter Rehm. Er leitet seit 2008 als zweiter Geschäftsführer die kaufmännischen Aktivitäten. Das bisher größte Solarprojekt mit einer Gesamtleistung von 2,4 Megawatt verwirklichten die Bad Wurzacher 2007 in Spanien. Dennoch wolle man sich auf den deutschen Markt konzentrieren. Großes Potenzial sieht Rehm in den neuen Bundesländern, wo er beruflich häufig unterwegs ist. Energie gewinnen, ohne die Natur zu belasten, dieser Grundgedanke erneuerbarer Energien steht bei NEWISOLAR an erster Stelle. »In den erneuerbaren Energien liegt eine große Chance« ist Siegfried Neff überzeugt. »Mit ausgefeilter, zukunftsfähiger Technik und langjährigem Know-How möchten wir diese Möglichkeiten für unsere Kunden voll und ganz ausschöpfen.« Komplett aus einer Hand NEWISOLAR arbeitet mit zahlreichen Subunternehmern zusammen, um in ganz Deutschland und im angrenzenden Aus-


die Zukunft

»Mit dem richtigen Energiemix könnten wir in Deutschland komplett regenerativ aufgestellt sein.«

BILDER: NEWISOLAR

land die Anlagen zu installieren. »Um das regionale Handwerk zu unterstützen« erläutert Peter Rehm, »arbeiten wir bewußt mit regionalen Betrieben zusammen.« Direkt und indirekt beschäftige die Firma konstant 200 bis 300 Menschen. »Wir haben acht Trupps eigene Elektriker« so der Geschäftsführer weiter, »und übernehmen die komplette Dienstleistung bis zur Anmeldung beim Netzbetreiber.« Um dem stetigen Wachstum gerecht zu werden, wurde das Firmengebäude im Jahr 2006 auf 4 500 Quadratmeter Nutzfläche umfangreich erweitert. Als Besonderheit hat das Unternehmen im Außenbereich des ersten Stocks eine begehbare Photovoltaik-Anlage installiert. Dort können Besucher die verschiedenen Module und Trägersysteme anschauen. Für die Zukunft ist Siegfried Neff zuversichtlich: »Mit dem richtigen Energiemix könnten wir in Deutschland komplett regenerativ aufgestellt sein.« Öl und Gas seien nämlich viel zu schade zum VerEdith Rayner brennen.

NEWI-SOLAR GmbH Riedstrasse 7, 88410 Bad Wurzach-Unterschwarzach Telefon (07564) 94866-0, Telefax (07564) 94866-10 info@newi-solar.de, www.newi-solar.de

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Sehen, riechen, spüren – Unweit von der Autobahnausfahrt Oy-Mittelberg an der A7 hat Holzbau Prutscher vor kurzem seinen neuen Firmensitz bezogen. Das Holzgebäude im Passivhausstandard ist eine Form gewordene Visitenkarte der Allgäuer Holzbauspezialisten – und ein Gewinn für Augen und Nase. Vom Eingangsbereich bis zum Besprechungsraum duftet das gesamte Gebäude fein nach Holz und fügt sich harmonisch in die Oberallgäuer Voralpenlandschaft ein.

Bürogebäude in

Passivbauweise as einstöckige Gebäude ist nicht nur ökologisch vollwertig gebaut. Maximilian Prutscher dachte bei der Planung bereits an die Zukunft: Er hat ein »Haus zum Mitwachsen« errichtet, wie er erklärt. Das Bauwerk ist so ausgelegt, dass das Dach nach oben angehoben und ein neues Stockwerk dazwischen eingezogen werden könnte. Das Bürogebäude wurde als Passivhaus errichtet und kommt ganz ohne Heizung aus.

BILDER: PRUTSCHER

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Sabine und Maximilian Prutscher.

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Traditionell bauen mit Zukunft Im mittelständischen Familienbetrieb stehen alle Zeichen auf Wachstum: Im schwierigen Wirtschaftsjahr 2009 konnten die jungen Inhaber Sabine und Maximilian Prutscher ihren Umsatz steigern. Denn ökologisches Bauen liegt im Trend. »Wir verarbeiten nur ökologische Baustoffe«,

sagt Prutscher. Wo möglich, werde auf traditionelle Art gebaut: »Unsere Dübelholzwand kommt ganz ohne Metallteile aus.« Mittlerweile beschäftigt der Zimmermeister zwanzig Mitarbeiter, darunter drei Meister, einen Bauleiter und mehrere Auszubildende. Das Spektrum der Leistungen im Holzbaubereich ist breit gefächert. Vom schlüsselfertigen Ein- und Mehrfamilienhaus über Großgebäude für Gewerbe, Industrie oder Gemeinden bis hin zur Altbausanierung und Energieberatung reichen die Aufträge von Holzbau Prutscher. Ökologische Standards setzen und dennoch erschwinglich bauen, lautet die Devise. Gebaut wird in Massiv- oder Ständerbauweise nach strengen RAL- und GDF-Qualitätskriterien. Die komplette Werksplanung entsteht im Haus. In der neuen Abbundstraße, die mit einer hoch-


Holzbau Sinne für die

modernen, Computer gesteuerten Anlage ausgestattet ist, werden die Hölzer montagegerecht gefertigt. Designpreis im Ingenieurholzbau Das dynamische Prutscher-Team legt großen Wert auf gestalterische Aspekte und arbeitet deshalb eng mit Architekten

Aus

zusammen. 2006 gewann die Firma einen Holzbaupreis für den Entwurf des Sozialwirtschaftswerkes in Sonthofen, das sie anschließend bauten. In Rettenberg entstand ein Mutter-Kind-Kurheim aus Dübelholz. Zu den Referenzen im Ingenieurholzbau gehören mehrere Hotels im südlichen Oberallgäu und Kleinwalsertal, darunter auch ein Schwimmbad im Holz-

baustil. Im Günzburger Legoland realisierte Holzbau Prutscher vergangenes Jahr einige Projekte, darunter eine Aufenthaltshalle und eine Rezeption. Darüber hinaus gestaltet der Holzbauer moderne Fassaden wie zum Beispiel die Volksschule in Oy. Insgesamt verzeichnet Holzbau Prutscher eine steigende Nachfrage im Bereich Sanierungen.

ALT mach NEU

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Tradition und Moderne im 22 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 2–2010

Einklang mit der Natur


Schlank und flexibel Bauen mit Holz machte in den vergangenen zehn Jahren eine große Entwicklung durch, erläutert Maximilian Prutscher. Im Widerspruch zur gängigen Meinung kann »Holzbau heute sehr schlank sein«. In Aspekten wie Langlebigkeit oder Dämmwert sei das moderne Holzhaus dem gemauerten Massivbau ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen. »Deshalb steigen auch immer mehr Unternehmer vom konventionellen Betonbau zum Holzbau um.« Verarbeitet werden vor allem heimische Hölzer wie Fichte und Tanne. Unterallgäu mit Hauch zur Moderne Tradition und Moderne mit der Natur in Einklang bringen, ist Prutschers Anliegen. Wie modern wird denn nun in unserer

Region gebaut? »Im Allgäu halten sich die Designwünsche nach traditionellem Stil oder moderner Bauweise die Waage.« Wobei er ein leichtes Nord-Süd-Gefälle feststellen könne: »Je weiter weg von den Bergen, umso moderner wird gebaut.« Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Architekten realisiert Holzbau Prutscher die unterschiedlichsten Designs. »Da kommen auch ungewöhnliche schräge Geschichten zustande.« Bauen mit Holz hat für den Zimmermeister auch in Städten Zukunft. In London werde derzeit zum ersten Mal ein neunstöckiges Holzhaus errichtet. »So ein Hochhaus aus Holz kann ich mir auch gut in Metropolen wie Frankfurt vorstellen.« Warum nicht? Ein Holzhaus, das nach oben mitwächst, hat Prutscher ja unlängst für sich selbst verwirklicht. Edith Rayner

Prutscher Holzbau GmbH Gewerbepark 1 87466 Oy-Mittelberg Telefon (083 66) 98480-0 Telefax (083 66) 98480-29 info@prutscher-holzbau.de www.prutscher-holzbau.de

Team

Das Prutscher-

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Das Allgäuer Familienunternehmen miromatic

Ganz vorne mitmischen Wie kommt eigentlich Joghurt in einen großen Eimer? Käme ein Drehteam von der »Sendung mit der Maus« bei der Firma miromatic im beschaulichen Egg an der Günz vorbei, so könnte der Geschäftsführende Gesellschafter Helmut Rothdach die Frage spielend beantworten. Der 41-Jährige Unternehmer sorgt nämlich mit seinem mittelständischen Betrieb dafür, dass Joghurt, Käse und Milch ordentlich in Großgebinde verpackt werden. Und das ist alles andere als einfach. Klingt komisch, ist aber so – zumindest für einen Laien!

as Allgäuer Familienunternehmen ist bei Molkereiprodukten und im Feinkostbereich der führende Anlagenspezialist für das Abfüllen von Lebensmitteln in Großgebinden. Seit 1981 produziert miromatic komplexe Maschinen und Steuerungen für die Lebensmittelindustrie. Im Klartext: Hier entstehen Abfüllanlagen für Molkerei- und Feinkostprodukte. Hinter wohlschmeckenden und cremigen Produkten stehen also aufwändige Produktionsprozesse und ausgefeilte Verfahrenstechniken. Da ist Ingenieurwissen und Erfahrung im Molkereibereich gefragt; miromatic vereint beides.

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So kommt die Frucht in den Joghurt Alles begann mit dem Firmengründer Michael Rothdach. Der gelernte Betriebselektroniker konstruierte vor 29 Jahren seine erste Mischanlage für die milchverarbeitenden Betriebe. Für die damalige Zeit schlichtweg eine Revolution, denn bis dato wurden viele Molkereiprodukte, wie beispielsweise Fruchtjoghurt noch von Hand gemischt. Die neu entwickelte Mischanlage vereinfachte mit einem Schlag die gesamten Produktionsprozesse. Damit ist es miromatic gelungen, den Markt grundlegend aufzumischen. »Seit mein Vater die erste Mischanlage konstru-


Sina Krupka im Gespräch mit miromatic-Geschäftsführer Helmut Rothdach. .

vereinfachen. Heraus kam die Konstruktion der ersten Mischanlage mit einer Prozesssteuerung für milchverarbeitende Betriebe mit Leitwarte und Fließbild. Bereits zehn Jahre nach Gründung des Unternehmens musste miromatic in ein neues Firmengebäude umziehen. In der

BILD: TÄNZEL, WEITERE BILDER: MIROMATIC

Die Firma miromatic hat sich zu einem Spezialisten in den Bereichen Mischen, Dosieren, Abfüllen und Versiegeln entwickelt.

ierte, wuchs die Anzahl der Fruchtjoghurts stetig.«, erzählt Helmut Rothdach, der heutige Geschäftsführer der Firma miromatic. Das Familienunternehmen arbeite kontinuierlich daran, die Produktionsprozesse zur Herstellung und Fertigung von Molkereiprodukten zu

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neuen Fertigungsstätte in Egg an der Günz erweiterte der Familienbetrieb seine Angebotspalette und fertigte die erste zweibahnige Abfüllanlage für fünf und zehn Kilo Großgebinde. Für die Allgäuer Firma war das der endgültige Einstieg in den Maschinenbau. Die Firma miromatic hat sich heute zu einem Spezialisten in den Bereichen Mischen, Dosieren, Abfüllen und Versie-

Edeltraut Rothdach (61), Markus Rothdach (39), Michael Rothdach (69) und Helmut Rothdach (41) (v.li.)

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geln entwickelt. Als gezielte Weiterentwicklung auf die hohen Anforderungen der Lebensmittelindustrie konzipiert miromatic gerade eine aseptische EimerAbfüllanlage. Die neue miromatic com-a ist für Gebindegrößen von 1 kg bis 10 kg ausgelegt und ist in der Lage, Produkte auch aseptisch abzufüllen. »Die neue Abfüllanlage entspricht nicht nur den Richtlinien des VDMA, sondern gewährleistet auch ein besonders schonendes Abfüllverfahren.«, erklärt Helmut Rothdach. Flexibel und praxisorientiert lassen sich die Anlagen schnell und ohne Werkzeug auf andere Gebindegrößen oder Gebindeformen umrüsten. Seit der Gründung des Unternehmens hat miromatic über 450 Misch- und Abfüllanlagen verkauft – und das europaweit.


Heute werden aus dem Allgäu jährlich an die zwölf Verpackungsmittelmaschinen ausgeliefert und erfolgreich in Betrieb genommen. Zum Kundenstamm zählen namhafte Firmen. »Ich bin stolz, wenn ich einen dieser Kiloeimer in einem Kühlregal sehe, denn fast 80 Prozent der Produktpalette kommen aus einer Anlage von miromatic. Man identifiziert sich einfach damit«, sagt Helmut Rothdach, Geschäftsführer von miromatic. Familie und Mitarbeiter mischen kräftig mit Der Sohn des Firmengründers leitet seit zwei Jahren die Geschicke des mittelständischen Betriebs. »Wir sind ein waschechtes Familienunternehmen und so soll es auch bleiben.«, versichert der 41-Jährige.

Doch nicht immer war für Helmut Rothdach klar, dass er einmal das Geschäft seines Vaters übernehmen würde. Nach seiner Ausbildung zum Elektriker und Industriemechaniker, seinem Studium zum Betriebswirt und schließlich einem einjährigen Ausflug als Surflehrer auf den Kanaren, landete Helmut Rothdach dann doch im Familienbetrieb und in der Realität. Heute ist er froh, dass er sich für miromatic entschieden hat. Bis heute arbeiten auch der Gründer und Familienoberhaupt Michael Rothdach, dessen Gattin Edeltraut Rothdach, Helmut Rothdachs Frau Andrea Rothdach sowie sein Bruder Markus Rothdach im Betrieb mit. Einen entscheidenden Beitrag für den Erfolg von miromatic liefern vor allem die Mitarbeiter. »Ohne meine Leute geht es

nicht. Ich habe ein sehr qualifiziertes Team, das sich um die Lebensmitteltechnologie, die Konstruktion, die Konzeption, die Fertigung und ebenso um die organisatorischen Aufgaben kümmert«, so der Betriebswirt. Insgesamt arbeiten 60 Mitarbeiter mit Helmut Rothdach für den Erfolg des mittelständischen Familienbetriebes. Sina Krupka

»Wir sind ein waschechtes Familienunternehmen, und so soll es auch bleiben.«

miromatic GmbH Raiffeisenweg 5 87743 Egg an der Günz Telefon (08333) 9200-0 Telefax (08333) 9200-33 info@miromatic.com www.miromatic.com

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Edle Brillen Der staatlich geprüfte Augenoptiker Tomas Tauschek stellt moderne Brillenfassungen nach traditioneller Handwerkskunst her. Jede Brille ist eine Maßanfertigung, individuell von Hand gemacht. Kunst und Handwerk in Einklang bringen Tomas Tauschek hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: Nämlich mit handgefertigten Brillen handwerkliche Kunst und Optik in Einklang zu bringen. Die Brillen aus Holz, Horn, Metall oder Acetat-Kunststoff sind Maßanfertigungen für seine Kunden. »Jede Brillenfassung ist ein Unikat«, erklärt der 42-jährige. Bevor er sich mit seinem Brillenatelier in Börwang nordöstlich von Kempten

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selbstständig machte, arbeitete der staatlich geprüfter Augenoptiker viele Jahre in einem Optikergeschäft. Sein beruflicher Werdegang von den branchenüblichen Arbeiten geprägt. Früh stellte er fest, »dass sich das moderne Optikerwesen von der traditionellen handwerklichen Kunst des Brillenmachens verabschiedet hatte«. Tomas Tauschek blätterte in alten Büchern, um Informationen über die Ursprünge des Brillenmacherhandwerks


BILDER: TIM TAUSCHEK

mit handwerklicher Kunst gefertigt mit seinen Wurzeln im 13. Jahrhundert zu erhalten. Mit der Gründung eines eigenen Brillenateliers wollte er die alte Handwerkskunst neu aufleben lassen und eine Alternative zum herkömmlichen Optikerdasein schaffen. »Heute habe ich einen Handwerksbetrieb, der moderne Brillenfassungen nach altem Wissen herstellt«, erklärt der Brillenmacher seine ungewöhnliche Geschäftsidee. Kunde begleitet Brillenentstehung Das besondere an den Tauschek-Brillen: Die Kunden können komplett an der Entstehung ihrer Brille teilhaben und ins kleinste Detail mitgestalten. Vom Ausmessen der Augen über die Auswahl von Form, Farbe und Material der Fassung bis

hin zum Schleifen der Gläser ist der Kunde zu jedem Zeitpunkt am Prozess beteiligt. Tomas Tauschek ist einer der wenigen Brillenmacher Deutschlands, der Fassungen aus Holz fertigt. Die Brillen aus Pflaumen-, Kirsch- oder Olivenholz duften fein nach geöltem Holz. Sie sind angenehm zu tragen und genauso leicht wie eine handelsübliche Kunststoffbrille. Maßanfertigungen für Branchenkollegen In seinem Brillenatelier hat Tauschek mehrere Kollektionsfassungen zur Ansicht. Zurzeit entwickelt er für einen Optiker einen Prototyp. »Einer meiner Pläne ist es, maßgefertigten Brillenfassungen auch über andere Branchenkollegen zu vertreiben«, erläutert Tauschek.

Den findigen Allgäuer Tüftler treibt nicht nur die Liebe zur alten Handwerkskunst an. »Da die meisten Brillen heute aus Asien kommen«, sagt Tomas Tauschek, »wissen doch nur noch wenige Bescheid, wer, was und wie produziert wird.« Er wünscht sich, dass durch seine Arbeiten wieder mehr Menschen in der Region die traditionelle Kunst des Brillenmachens Edith Rayner wertschätzen.

Brillen aus Pflaumen-, Kirsch- oder Olivenholz duften fein nach geöltem Holz.

Brillenatelier Tauschek Bei den Eschen 1 87490 Börwang Telefon (08304) 929291 info@tomas-tauschek.de www.tomas-tauschek.de

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»Anders als die Anderen« Wenn jemand sagt, er wolle anders als die Anderen sein, so heißt das noch nicht viel. Wenn diese Worte aber aus dem Mund von Peter Kohler kommen, dann weiß man genau, was er meint. Denn das Einrichtungshaus Kohler ist tatsächlich mit nichts vergleichbar, was es bisher gab.

Peter Kohler, Inhaber des Einrichtungshauses.

ereits bei der Anfahrt zum »natürlich geprägten« Einrichtungshaus in Erolzheim wird man auf das markante Gebäude aufmerksam. Geschwungene Linien, viel Holz und ein tiefes, warmes, sattes Rot ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. »Anders als die Anderen« eben. Seit der Eröffnung im Juni 2008 wurde Europas erstes Einrichtungshaus im Passiv-Energiestandard mehrfach ausgezeichnet. »Wir haben für den Bau des Hauses ausschließlich ökologische Baustoffe verwendet. Dank der halbrunden Form, die an ein halbes Iglu erinnert, hat unser Haus einen niedrigen Energiebe-

B

»Anders« ist auch das Einrichtungshaus mit extrem niedrigem Energiebedarf.

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darf«, erläutert Peter Kohler, Inhaber des einzigartigen Möbelhauses. Außerdem wird zum Kühlen und Heizen Grundwasser verwendet und auf dem Dach ist eine Fotovoltaik-Anlage installiert. Ein energieoptimiertes Beleuchtungskonzept rundet das ökologisch ausgerichtete Gebäude ab. Die Idee zu diesem architektonischen Kleinod kam ihm bereits kurz nach der Gründung seines Einrichtungshauses im Jahr 1996. Damals fing er mit 250 Quadratmetern an. Und er hatte eine Vision: »Ich baue ein Natureinrichtungshaus mit mindestens 1 000 Quadratmetern Fläche«.


Auch als die Finanzierung durch die Banken abgelehnt wurde, hielt er an seinen ehrgeizigen Plänen fest. Peter Kohler musste viele Hürden nehmen, bis er schlussendlich im Jahr 2008 seinen Traum eröffnen konnte. Sämtliche Kritiker waren verstummt. Designstücke mit besonderem Charme Wer beim Stichwort »Ökologisch einrichten« an alternativ angehauchte, schwere Möbel denkt, liegt allerdings ganz falsch. Hier reiht sich ein Designstück ans nächste. Geölte Hölzer in gefälligen Formen, fließende Stoffe, zartes Glas und frische Farben strahlen Eleganz, Modernität und Leichtigkeit aus. »Alle Möbel sind handwerklich perfekt verarbeitet«, sagt Kohler und unterstreicht: »Das ist extrem wichtig für die Langlebigkeit der Möbelstücke. Das Holz muss arbeiten können.« Kohler bezieht seine Möbel aus Deutschland oder europäischen Nachbarländern. Das garantiert nicht nur gute handwerkliche Qualität, sondern entlastet auch die Umwelt durch das Einsparen von unnützen Transportkilometern. Ökologisch wertvoll Das Möbelhaus mit derzeit elf Mitarbeitern bietet auf zwei lichtdurchfluteten Ebenen Naturholzmöbel und Wohnacces-

soires aus weitestgehend schadstofffreien Materialien. Das Sortiment ist erstaunlich groß und reicht vom Schlafzimmer über Küche, Esszimmer, Büro und Wohnzimmer bis zum Kinderzimmer. Verspielte Lampen, hübsche Geschenkideen und Accessoires runden das vielfältige Angebot ab. Und das Beste: Egal, für welches Möbelstück man sich interessiert –

Betten ganz ohne Metallteile.

der Kunde kann sicher sein, dass es nach ökologisch vertretbaren Richtlinien hergestellt wurde. Dafür garantiert die Mitgliedschaft im »Europäischen Verband ökologischer Einrichtungshäuser« und das damit verbundene Siegel »Öko-Control«. Dieses Qualitätslabel steht für den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur, für hochwertige Qualität aus nachwachsenden Rohstoffen. Aber auch für Trans-

parenz, Kontrolle und natürlich für schadstoffgeprüfte Produkte. »Bei uns gibt es nur Massivholz mit natürlicher Oberflächenbehandlung. Sie finden bei uns garantiert keine lackierten Möbel und auch kein MDF (mitteldichte Faserplatte)«, stellt Peter Kohler heraus, der als Hardliner in diesem Bereich gilt. Gerade diese Konsequenz und Vehemenz in der Sache gibt den Kunden Vertrauen. Am Puls der Zeit Neben vielen Stammkunden kommen immer mehr Menschen, die Wert auf gesundes, geschmackvolles Wohnen legen. Denn der Trend geht zum »natürlich sicheren« einrichten. Auch bedingt durch Allergien, Neurodermitis und andere Beschwerden, die häufig durch Schadstoffe in Möbeln und Teppichen verursacht werden. »Die sensibelsten Bereiche sind sicherlich das Schlaf- und das Kinderzimmer«, so Kohler. »Hier bieten wir beispielsweise Betten ganz ohne Metallteile wie zum Beispiel Schrauben an.« Das sei wichtig für »Menschen, die auf Metall im Bett reagieren und deshalb unruhig schlafen.« Der konsequente Verzicht auf Synthetik in den Matratzen, die Verarbeitung von Biobaumwolle und Matratzen die das Öko-Control-Label tragen, geben den Kunden zusätzliche Sicherheit.

»Bei uns gibt es nur Massivholz mit natürlicher Oberflächenbehandlung.«

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Auch im Bereich Kinderzimmer legt Kohler sein Augenmerk auf gesunde Materialien und geprüfte Qualität. Dabei geht es nicht nur um Inhaltstoffe, sondern auch um die Ergonomie. Deshalb sind Matratzen, Lattenroste aber auch Sitzmöbel und Schreibtische streng nach den anatomischen Eigenheiten von Kindern ausgerichtet. Apropos Ergonomie: Dynamische Sitzmöbel und Entspannungssessel liegen bei Kunden mit Rückenproblemen hoch im Kurs. Und wer auch am Esstisch ergonomisch korrekt sitzen will, der kann sich seine individuelle Sitzhöhe ausmessen lassen und bekommt einen hinsichtlich Höhe, Breite und Tiefe persönlich angepassten Stuhl ausgeliefert.

Neben dem Energie-Management Award 2008, dem Umweltpreis BadenWürttemberg 2008 und dem zweiten Platz beim Wettbewerb »Store of the Year 2009« freut sich Peter Kohler nun über eine ganz besondere Ehre: Die IHK Ulm hat in diesem Jahr das Einrichtungshaus Kohler für den Deutschen Umweltpreis vorgeschlagen. Der Deutsche Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ist die höchstdotierte Umweltauszeichnung Europas. Peter Kohler und sein Team sind gespannt auf die Entscheidung.

logisch. Denn das Einrichtungshaus ist weit über die Grenzen von AllgäuSchwaben bekannt. Das mehrfach ausgezeichnete Unternehmen schafft es immer wieder in die Presse und hat dadurch einen hohen Bekanntheitsgrad. Und so wie Peter Kohler »sensibles, natürliches Wohnen« eine Herzensangelegenheit ist, so gehören auch für die Mitarbeiter Umweltbewusstsein und natürliches Wohnen zu ihrem Leben. Damit Kohler auch weiterhin gutes Personal hat, bildet das Unternehmen aus und sorgt auf diese Weise für »hausge-

machten Nachschub« an qualifizierten Mitarbeitern. »Am Ende eines jeden Besuchs im Einrichtungshaus steht ein zufriedener Kunde, dessen höchste Ansprüche wir voll erfüllt haben«, wünscht sich Peter Kohler. Und der aktive Unternehmer hat schon neue Ideen für ein Projekt, mit dem er seinen Kunden noch mehr bieten kann. Leider möchte er dazu noch nichts verraten. Fest steht nur: Es wird garantiert wieder etwas Einzigartiges sein – anders Dagmar Gard als die Anderen eben!

BILDER: KOHLER

Beratungsqualität als wichtiger Baustein »Ein weiterer Punkt, der uns von Anderen unterscheidet, ist sicherlich die hohe Beratungsqualität«, sagt Kohler und fügt hinzu:« Auch deshalb kommen zu uns Kunden aus Ingolstadt, München und sogar aus der Schweiz.« Die motivierten Mitarbeiter fliegen Peter Kohler übrigens zu, so erzählt er schmunzelnd. Eigentlich

Viele und noch mehr Auszeichnungen:

Kohler natürlich einrichten GmbH & Co. KG Keplerstraße 26, 88453 Erolzheim Telefon (07354) 93150-0 www.kohler-einrichten.de

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Golfschwung vor imposanter Bergkulisse In Wiggensbach ist es bereits Frühling. Oben beim Golfclub WaldeggWiggensbach zeugen noch hartnäckige Schneereste vom ungewöhnlich langen Winter. Es ist Ende März, die Golfer haben keine Lust mehr zu warten. »Immer wieder rufen Mitglieder an, ob denn der Platz schon bespielbar ist«, sagt Geschäftsführer Christian Montén. Bei angekündigten Temperaturen von über 20 Grad kann es sich nur noch um wenige Tage handeln, bis der 27-LochGolfplatz seine Spielbahnen freigibt und die golffreie Zeit vorüber ist.

Abschlag vom höchsten Punkt Der Golfplatz in Wiggensbach zählt zu den anspruchsvollsten Plätzen im Allgäu. Geschwungene Fairways, enge Waldschneisen und erhöhte Abschläge erfordern höchste Konzentration vom Spieler. Entschädigt wird er mit einem grandiosen Ausblick auf die gesamte Alpenkette. Waldegg-Wiggensbach gilt als einziger Gebirgsplatz Deutschlands. Mit einem Abschlagspunkt auf 1 011 Metern Höhe ist er auch der höchstgelegene. Überhaupt hat die Golfanlage alles zu bieten, was das Golferherz höher schlagen lässt: eine Sonnenterrasse mit Blick auf das Übungsgrün und den ersten Abschlag, ein Proshop mit einer breiten Auswahl an hochwertigen Golfartikeln sowie eine großzügige

Umkleide mit Einzelduschen und Schließfächern. Für Treffen und gemütliche Gespräche stehen den 750 Mitgliedern die noble Kaminhalle im Clubbereich zur Verfügung. »Hier finden auch immer wieder Unternehmens-Events statt«, erklärt Montén. Um die runden Tischchen gruppieren sich je vier klassische Sessel, die dem rustikalen Raum mit Sichtbalken einen Hauch von mondänem Traditionsclub verleihen. Firmen können die Räumlichkeiten für Tagungen oder Firmenfeiern mieten. An die Kaminhalle schließt eine schlichte Stube mit Tischen an, die ebenfalls als Treffpunkt genutzt wird. »Eine gute Kommunikation zwischen den Mitgliedern untereinander und zu den Mitarbeitern ist uns wichtig.« Die Mitglieder kommen aus dem heimischen Allgäu, den Großräumen Stuttgart und München sowie der Schweiz und Österreich. Der blonde Wahlallgäuer Christian Montén ist ein moderner Clubmanager. Das Blackberry ist sein ständiger Begleiter. Es liegt neben ihm auf dem Schreibtisch und – brrr, brrr, brrr – empfängt laufend E-Mails. Beim Gespräch blickt der blonde Wahlallgäuer immer wieder aufs Display. Doch er widersteht der Versuchung, die Mails zu lesen. 2–2010 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 33


BILDER: GOLFZENTRUM ALLGÄU

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Nüchtern gesehen geht es bei Golf darum, einen kleinen Ball mit einer möglichst geringen Anzahl an Schlägen einzulochen.

Montén ist gebürtiger Schwede, der seit seinem dritten Lebensjahr in Deutschland lebt. Seine Begeisterung fürs Golfen stammt von seinem Vater. Schon früh nahm er ihn auf den Golfplatz mit. Er ist mit der Sportart, die mit einem elitären Image behaftet ist, groß geworden. Elitär? »Früher war Golf vielleicht ein elitärer Sport, das ist heute nicht mehr so.« Der Golfprofi bedauert, dass »durch schlechtes Management der Ruf von Golf gelitten hat, leider.« Wer nachrechne, würde zum Beispiel beim Skifahren aufs Jahr gerechnet auf höhere Kosten kommen als beim Golfen. Der professionelle Golftrainer mit B-Lizenz kam 1994 vom fränkischen Staffelstein nach Wiggensbach. Beim Golfclub arbeitete er zunächst als Trainer und stieg einige Jahre später ins Management des Clubs ein. Heute leitet der schwedische Allgäuer unter der Dachmarke »Golfzentrum Allgäu« neben dem Wiggensbacher Club auch den Golfpark Schlossgut Lenzfried in Kempten.


Stadtnahes Golfen vor den Toren Kemptens Der Golfpark Schlossgut Lenzfried ist durch seine stadtnahe Lage für die Spieler schnell zu erreichen. Zum idyllisch gelegenen 9-Loch-Platz gehört eine großzügig angelegte Driving Range, ein Übungsplatz. Im Gegensatz zum Wiggensbacher Golfclub, für den man eine Mitgliedschaft erwerben muss, ist die Lenzfrieder Anlage öffentlich. Öffentlich bedeutet, dass jeder, der eine Platzreife hat, gegen Gebühr spielen kann. Im Frühsommer öffnet in Lenzfried eine Indoor-Golfanlage ihre Pforten. Die neue Indoor-Halle wird mit einem Simulator und einer überdimensionalen Leinwand ausgestattet sein. Bis zu vier Personen können so eine Runde Golf spielen und sich fühlen, als würden sie mitten auf dem schottischen Traditionsgolfplatz St. Andrews ihre Bälle abschlagen. Unabhängig vom Wetter können die Allgäuer Golfer so jederzeit ihrer Leidenschaft nachgehen. Möglich wurde dies vor

allem durch die Unterstützung von Susanne Leichtle, Verpächterin der Flächen in Lenzfried. Vier Greenkeeper im Einsatz Nüchtern gesehen geht es bei Golf darum, einen kleinen Ball mit einer möglichst geringen Anzahl an Schlägen einzulochen. Montén schwärmt von einer »extrem koordinativen Sportart«, die Körpergefühl und Intelligenz fordere. Sie sei bedeutend anstrengender als ihr Ruf, denn es gehe um »Schnellkraft«. Und räumt ein: Was Männer mit Kraft erreichen, gleichen Frauen häufig durch bessere Technik aus. Für den Clubmanager ist Golf ein »Familiensport«, außerdem sei man viel in der freien Natur. Großen Wert legt der Wiggensbacher Club, der einer von elf Trainingsstützpunkten des Bayerischen Golfverbandes ist, auf seine Jugendarbeit. Neben den Golftrainern Christian Montén und Alexander

Stohr ist es vor allem Ralf Schwarz, der die Jugend in Wiggensbach trainiert. Er ist einer der wenigen A-Trainer in Deutschland und Stützpunkttrainer des Bayerischen Golfverbandes. Für die intensive Pflege des Golfplatzes – ein makelloser Rasen ist schließlich das Aushängeschild von jedem Club – kümmern sich vier Greenkeeper. Darüber hinaus beschäftigt der Club mehrere Mitarbeiter im Sekretariat und Shop. Neben einem sensationell gepflegten Rasen und der herausragenden Lage im Voralpengebiet hebt sich der Golfclub Waldegg-Wiggensbach auch aus einem anderen Grund wohltuend von anderen Clubs ab: Für die gemütlichen Tische auf der Sonnenterrasse gibt’s keine Bedienung. Ob Mitglied oder Gast – die Getränke und Gläser besorgt sich jeder selber aus der offenen Küche. Und bringt sie selbstverständlich wieder zurück. So unkompliziert beginnt und endet ein Golfspiel in WigEdith Rayner gensbach.

Golfclub Waldegg-Wiggensbach e.V. Hofgut Waldegg 87487 Wiggensbach Telefon (08370) 93073 info@golf-wiggensbach.com www.golf-wiggensbach.com

Golfpark Schlossgut Lenzfried GmbH & Co. KG

Stadtnahes Golfen im Golfpark Schlossgut Lenzfried.

Friedensweg 4 87437 Kempten Telefon (0831) 5129550 Telefax (0831) 5129551 info@golfzentrumkempten.de www.golfzentrumkempten.de

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Italienische Wurzeln, amerikanische Führung, norwegischer Stil:

Napapijri

Napapijri bedeutet in der finnischen Sprache »nördlicher Polarkreis«. Für Fashionfans, die authentischen, sportiven Lifestyle fernab vom Mainstream lieben, lautet die Übersetzung von Napapijri wohl eher »will ich haben«. Denn die Marke mit den italienischen Wurzeln hat seit ihrer Gründung in den 90er Jahren eine treue Fangemeinde, die zusehends wächst. Auch wer im Allgäu unterwegs ist, hat die Chance, in einem von vier deutschen Napapijri-SingleShops auf Entdeckungsreise zu gehen: und zwar im Herzen von Oberstdorf.

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en typischen Napapijrikunden erkennen Marcus und Nena Zobel unter Hunderten, behauptet das Inhaberpaar des Napapijri-Stores Oberstdorf. Marcus Zobel, der seit Dezember 2007 das Geschäft in Oberstdorf führt, beschreibt die Napapijri-Liebhaberin so: »Alter: zwischen 17 und 79 Jahre jung, sportlicher Typ, keine hockhakigen Schuhe, kein Handtäschchen – eher mit Sneakers. Weltoffen, geschmacksicher.« Dieses »Täterprofil« hätte es noch zu Beginn der Geschichte des Erfolgslabels nicht gegeben – denn am Anfang war Napapijri nur für Männer bestimmt. Doch was mit einer reinen Herrenkollektion

begann, erstreckt sich mittlerweile auf die komplette Bandbreite für Männer, Frauen und Kinder. »Zum Glück«, wird so manche eingefleischte Napapijri-Trägerin denken. Wer das Geschäft in der Kirchstraße betritt, wird sofort in die bewegte Welt norwegischer Expeditionen gezogen: viel Holz, warme Farben, Bilder mit skandinavischen Motiven und natürlich die norwegische Flagge lassen keinen Zweifel aufkommen, wo der Ursprung der Marke liegt. Und sogar dem Geist des großen Entdeckers Roald Amundsen begegnet man hier, mitten in Oberstdorf, zwischen Jacken, Shirts und hochwertigen Accessoires.

BILDER: TÄNZEL LADEN, FLAGGE, GÜRTEL, NAPAPIJRI DEUTSCHLAND 3

Ein Hauch Amundsen, eine Prise Abenteuer.

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Inzwischen ist Napapijri zu einem Welterfolg geworden und unter anderem in Single Brand Stores in Mailand, Paris, Tokyo oder Chamonix erhältlich. In Deutschland präsentiert sich die Marke, außer in dem 80 Quadratmeter großen Geschäft in Oberstdorf, noch in Stores in Bielefeld, Garmisch, Essen und Frankfurt, sowie den Flagship-Stores in München und Berlin. Darüber hinaus wird die Marke weltweit in rund 2 500 Multi-Brand Läden vertrieben, also solchen Geschäften, die mehrere Marken in ihrem Sortiment haben. Wenn man Napapijri genau unter die Lupe nimmt, so kommt man um ein Kleidungsstück nicht herum. Es ist die Schlupfjacke Skidoo, die laut Nena Zobel ein »Dauerbrenner« unter den Napapijri Stammkunden ist. Der Skidoo vereint die Coolness des Vintage-Looks mit dem Pepp smarter Freizeitkleidung. Einmal über den Kopf gezogen, will man die weichen Oberteile so schnell nicht mehr ausziehen. Überhaupt ist der Tragekomfort der meist körperbetont geschnittenen Teile überdurchschnittlich. In Sachen Qualität und Verarbeitung setzt sich die Marke die inzwischen der VF Corporation gehört, einer führende Unternehmensgruppe im Sportswearbereich, höchste Ziele. Zeitlose Lässigkeit Typisch für Napapijri ist die Tatsache, dass die Macher keinen Trends hinterherlaufen, nicht mit Gewalt »in« sein wollen. Die (italienischen) Designer des Labels konzentrieren sich vor allem darauf, ihrem ganz eigenen, unverwechselbaren Stil treu zu bleiben. Marcus Zobel beschreibt die Besonderheiten von Napapijri-Kollektionen so: »Es ist immer ein bisschen was dran und drin, was besonders ist. Hier eine Stickerei, da eine Applikation oder Pailletten, hier noch ein verspieltes Extra. Doch niemals übertrieben auffällig – die Philosophie von Napapijri ist eher auf Understatement angelegt.« Ganz typisch

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Schlupfjacke Skidoo – ein Dauerbrenner.


für die sportlichen Fashion-Outfits sind die gewaschenen Farben im Used-Look kombiniert mit raffinierten Details. »Napapijri trifft die Mitte zwischen Glamour und Sportlichkeit und hat ein unverwechselbares Profil«, bringt es Zobel auf den Punkt. Wichtig ist ihm, dass das Label mit der norwegischen Fahne »weit weg von trendigen Schickimicki-Sachen auftritt.« So sind die Outfits, Taschen und Accessoires zwar modern, unterwerfen sich aber nicht zwanghaft den gängigen Moderichtlinien. Sowohl die Winter- als auch die Sommerkollektion spielt mit Farben, Schnitten und überraschenden Details. »Das kommt auch in Oberstdorf ziemlich gut an«, erzählt Zobel, der hinzufügt, dass ein großer Teil der Kunden aus Urlaubern bestehe. Auch die Wirtschaftskrise habe dem Shop nicht zugesetzt, freut sich der Geschäftsführer und begründet das mit der Markentreue der Napapijri-Fans. »Napapijri polarisiert: Du kommst in den Laden und entweder du liebst den Stil oder Du hasst ihn. Etwas dazwischen gibt es nur selten.« Wo andere Marken kurze Hochs erfahren und dann wieder tief abfallen, scheint Napapijri auf einer soliden Basis langsam und stetig zu wachsen. »Was immer die Napapijri-Designer neu entwerfen – wir versuchen, kontinuierlich unsere Handschrift zu behalten und unsere DNA nicht zu verwischen.« Dagmar Gard

Zwischen Glamour und Sportlichkeit. Napapijri Marcus und Nena Zobel e.K. Kirchstraße 1a 87561 Oberstdorf Telefon (08322) 8003116 www.napapijri.com

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Money, Money, Money –

windata aus Kißlegg überzeugt seit über 15 Jahren mit Banking-Programmen für Banken, Sparkassen, Unternehmen und Privatanwender Erinnern Sie sich noch an die Zeit, in der es keine Mobiltelefone, keine E-Mails, kein Internet gab? Damals, Mitte der 80er Jahre, war Stefan Balk, gelernter Bankkaufmann, in der Volksbank Wangen tätig. Sein Spezialgebiet wurde das Electronic Banking, das zu dem Zeitpunkt in den Kinderschuhen steckte und ziemlich unspektakulär »technische Kundenberatung« hieß. Auch bei der Kreissparkasse Friedrichshafen, zu der er 1992 wechselte, war Electronic Banking die Sache von Stefan Balk. Alles wäre vielleicht ganz anders verlaufen, wenn da nicht ein entscheidender Impuls von Außen gekommen wäre. Dieser Impuls hieß WINDOWS.

ls Windows Europa und eben auch Deutschland eroberte, gab es keine adäquate Software für das Electronic Banking«, erläutert Stefan Balk, Inhaber der Kißlegger Software-Schmiede windata, die Lage. Balk erkannte das enorme Potenzial dieses Betriebssystems und wusste: »Wenn keiner eine entsprechende Software programmiert, dann tue ich es eben selbst.« Gesagt, getan: Auf der Fachschule für Datenverarbeitung in Lindenberg bildete er sich fort und lernte Josef Baumann kennen, der zu dem Zeitpunkt individuelle Software für Finanzdienstleister programmierte. Natürlich geschah diese Programmierung nicht auf einem

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»Wenn keiner eine entsprechende Software programmiert, dann tue ich es eben selbst.«


BILD: FOTOLIA BILD: TÄNZEL

Relikt aus einer anderen Zeit: Baumann programmierte darauf Software für Finanzdienstleister.

WIN-DATA – Datenträgeraustausch für Windows.

Computer, sondern auf programmierbaren Taschenrechnern mit einer Tastaturgröße, die eher für Kinderhände, denn für Erwachsene geeignet war. Es kam wie es kommen musste – die beiden Visionäre taten sich zusammen: Baumann als freiberuflicher Programmierer, Stefan Balk neben seiner Tätigkeit als Gruppenleiter bei der Sparkasse. »Und irgendwann war dann die erste Version fertig. Sie trug den Namen »WIN-DATA, Datenträgeraustausch für Windows« und kam im März 1994 auf den Markt«, erzählt Baumann stolz. Balk bot das Programm seinem Chef in der Bank an und der schlug direkt zu.

Und nicht nur er war begeistert von der Entwicklung der beiden findigen Tüftler. Nach einer bankinternen Fachtagung kamen weitere Anfragen von Sparkassen. Der Vorteil für Balk und Baumann: Sie hatten ein Nischenprodukt kreiert, das bis zum Start von Windows 3.1 in der Form nur wenig Konkurrenz hatte. Erst Ende der 1990er Jahre kamen dann auch die Big Player der Branche auf die Idee, E-BankingSoftware für Windows zu entwickeln. Doch da hatten die beiden Allgäuer schon einen enormen Wissensvorsprung. In den folgenden Jahren entwickelte sich die Software von einem einfachen Programm für den beleglosen Datenträgeraustausch zu

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einem umfangreichen, leistungsfähigen Paket zur sicheren Zahlungsverkehrsabwicklung und professionellem Cash Management.

BILD: FOTOLIA

David gegen Goliath Außerdem war ihre Schnelligkeit der größte Trumpf: »Banken im ganzen Bundesgebiet wurden von uns bedient. Dadurch, dass wir keinen Verwaltungswasserkopf wie manche Rechenzentren

hatten, konnten wir wesentlich schneller agieren als der Wettbewerb«, so Baumann. Die Handlungsgeschwindigkeit kombiniert mit dem Spezialwissen sind Alleinstellungsmerkmale die Balk und Baumann auch heute noch als den großen Vorteil von windata herausstellen. Inzwischen beschäftigen sie mit ihrer Firma windata zehn Mitarbeiter und sind in der Branche unter den Top-3-Firmen der SoftwareAnbieter, in einem Segment sogar Markt-

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BILD: BALK

300000 Anwender nutzen die Banking-Programme von windata.


BILD: FOTOLIA/GABRIEL MOISA

führer. Das Kunden-Portfolio hat sich von Banken und Sparkassen ausgeweitet auf Unternehmen aus der freien Wirtschaft. Inzwischen nutzen mehr als 300 000 Anwender die Banking-Programme von windata. Mit Michael Rudhart holten sich Baumann und Balk im Jahr 2006 einen dritten Geschäftsführer ins Boot. Das Geschäft läuft gut und eigentlich könnten die windata-Chefs sehr zufrieden sein. Doch eines

Ein Engagement bei windata bietet viele Vorteile für die Angestellten und entspricht in mancherlei Hinsicht den modernsten Vorstellungen von Work-Life-Balance.

lässt sie nicht los: »Wir kommen nur sehr, sehr schwer an qualifizierte Mitarbeiter ran«, schildert Michael Rudhart die missliche Lage eines Software-Unternehmens in ländlicher Region. »Die Leute, die wir brauchen, sind jung und kommen gerade von der Uni. Aber diese Menschen zieht es in die Städte. Der Standort Kißlegg kann nicht mit München, Berlin oder Hamburg mithalten.« Die Geschäftsleitung von windata macht keinen Hehl daraus, dass Überlegungen einer Standortverlagerung in eine Stadt mit einer besseren Infrastruktur bestehen. »Wangen wäre zum Beispiel eine Option«, so Baumann. Work-Life-Balance Ein Engagement bei windata bietet viele Vorteile für die Angestellten und entspricht in mancherlei Hinsicht den modernsten Vorstellungen von Work-LifeBalance, also dem Einklang von Arbeit und Freizeit. Die Mitarbeiter, die nicht im direkten Kundendienst beschäftigt sind, können sich ihre Arbeitszeit frei einteilen. Sie sollen selbstbestimmt arbeiten. Ihnen wird Vertrauen geschenkt. »Wir arbeiten

ergebnisorientiert. Von daher haben unsere Mitarbeiter viele Freiräume auf dem Weg zum Ziel,« erklärt Balk, der so gar nicht dem gängigen Bild eines typischen Bankkaufmanns entspricht. Es herrscht eine lockere Atmosphäre in dem dynamischen Unternehmen, das stetigen Umsatzwachstum verzeichnen kann und diese positiven Entwicklungen auch an seine Mitarbeiter weitergibt. »Wenn ein Ziel erreicht ist, belohnen wir das zusätzlich mit Ausflügen, zum Beispiel zum Kartfahren oder Golfspielen.« Und letztendlich stimmt auch das Gehalt. Weitere sympathische Eigenheiten werden offensichtlich, sobald man in die Geschäftsräume von windata kommt, wo einen die beiden Hunde Benno und Fino schwanzwedelnd begrüßen. Man merkt: windata – das ist modernste Software-Entwicklung in relaxter Atmosphäre. Damit hier auch in Zukunft qualifizierte Arbeitskräfte am Unternehmenserfolg mitwirken, bildet windata auch aus und ist ständig auf der Suche nach motivierten Azubis. »Ganz aktuell vergeben wir Lehrstellen im Bereich Bürokauffraubzw. -mann und Fachinformatiker/

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BILD: FOTOLIA/SUNCELL

sonal an Land zu ziehen. Mit dem Gedanken »Wertarbeit aus dem Ländle« wollen die Unternehmer zeigen, dass windata für hochprofessionelle Software-Entwicklung aus Baden-Württemberg steht. Vor zwei Jahren erhielt die Firma sogar das Siegel »Ja-zu-Deutschland«, das Unternehmen auszeichnet, die am Standort Deutschland produzieren, entwickeln und Dagmar Gard Arbeitsplätze sichern.

Wertarbeit aus dem Ländle.

BILD: MELCHER

Anwendungsentwickler«, berichtet Baumann. Stefan Balk, der für das Marketing bei windata zuständig ist, arbeitet aktiv an der Markenprägung seines Unternehmens. Auch auf der Cebit ist windata präsent und lässt sich einiges einfallen, um Aufmerksamkeit zu erzielen. Die Bekanntheit der Marke windata zu steigern, ist für ihn die entscheidende Maßnahme, um gutes Per-

Experten in Sachen Online Banking: Josef Baumann, Michael Rudhart und Stefan Balk (v.li.).

windata GmbH & Co.KG Herrenstraße 18 88353 Kißlegg Telefon (07563) 1801-0 www.windata.de

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Hier kommt die Anzeige Holzer vermutlich NEU von Holzer??

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Die

Revolution in der

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Blechbearbeitung Construction Technology, Plant Engineering, MT-Handling und Metal Processing heißen die vier Geschäftsfelder des innovativen Unternehmens LISSMAC Maschinenbau GmbH mit Sitz in Bad Wurzach. Der Bereich Metal Processing, also Metallverarbeitung, ist mit einer einzigartigen Entstehungsgeschichte verbunden.

LISSMAC steht für gute Ideen am laufenden Band.

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er Gedanke kam 2002«, beschreibt LISSMAC Geschäftsführer Klaus Kiefer den Ursprung des Geschäftsfeldes Metal Processing. »Für unsere eigene Produktion wollten wir eine Maschine haben, die gewisse Voraussetzungen erfüllen musste.« Zum Beispiel benötigte LISSMAC eine Maschine, welche die Oxidschicht beidseitig an allen Laserschnittkanten entfernt. Doch eine solche gab es bis dato am Markt nicht. Und wenn, dann arbeiteten solche Maschinen nur einseitig. Das Bearbeitungsergebnis war für LISSMAC nicht ausreichend und die Arbeitsmethode zu aufwendig. »Also bauten wir sie ganz einfach selbst. Bis heute ist die Maschine für die beidseitige 2–2010 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 47


BILDER: LISSMAC

Auch in Sachen Industriedesign weit vorn

Bearbeitung von Innen- und Außenkonturen in einem Arbeitsgang einzigartig am Markt!« Klaus Kiefer fasst damit eine beispiellose Entwicklung zusammen, aus der ein eigenes Geschäftsfeld entstand. Im Fokus der Entwicklungen stehen bei LISSMAC vor allem eine hohe Produktivität und Wirtschaftlichkeit. Dafür bündelt das dynamische Unternehmen seine Erfahrung und Kompetenzen aus allen Geschäftsfeldern und liefert integrierte Komplettlösungen aus einer Hand. Nachdem das Segment Metal Processing von Anbeginn durch ein stetiges Wachstum glänzte, war 2009 das erste Jahr, in dem Rückgänge verzeichnet wurden. Auch an LISSMAC ging die Wirtschaftskrise also nicht spurlos vorbei. Doch schon Anfang 2010 zieht die Nachfrage wieder an und Klaus Kiefer erachtet das Geschäftsfeld weiterhin als eindeutigen, wichtigen Zukunftsmarkt. »Uns bewegen Ideen« Mit hochinnovativen Stahlbürst-, Schleifund Entgratmaschinen gehört das 200 Mitarbeiter starke Unternehmen heute zu den Marktführern der Branche. 2008 wurde die beidseitige Bearbeitungsmethode des

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neuartigen Maschinenkonzeptes sogar mit dem Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Die neue Produktgruppe erfuhr breiten Zuspruch und wurde stetig weiterentwickelt. Mit der neuen LISSMAC-Entgratmaschine SBM-G/S 1000 wurde bereits die Entwicklung der dritten Ausbau-Generation abgeschlossen. »Beim Entgraten von Werkstücken mit einfachen Geometrien erreicht die LISSMAC-Entgratmaschine im Vergleich zum Winkelschleifer etwa die drei- bis sechsfache Leistung. Bei komplizierten Formen vergrößert sich dieser Abstand«, schwärmt Kiefer von der LISSMAC-Entwicklung. »Das bedeutet eine höhere Produktivität und eine signifikante Verbesserung der Bearbeitungsqualität. Auch die Arbeitsbedingungen sind im Vergleich zum Winkelschleifer ideal: Sie arbeitet leise und sauber und minimiert die körperliche Belastung auf einen Bruchteil«, so Kiefer, der zurückblickend sagt: »Damals, als wir anfingen, hat man uns belächelt. LISSMAC galt als klassischer Baumaschinenhersteller und man hat uns nicht ernst genommen.« Und heute? LISSMAC steht für ein modernes, innovatives Unternehmen, welches auf

dem Baumaschinenmarkt sogar eine gewisse Vorreiterrolle einnimmt. Die Kunden kommen zu LISSMAC mit speziellen Aufgabenstellungen, die in der höchst innovativen Entwicklungsabteilung im Haus umgesetzt werden. Dabei lautet das Credo des Firmenchefs: Nur die Freiheit im Geiste liefert gute Produkte. »Unser Rezept in diesem Bereich ist einfach und wirkungsvoll. Unsere findigen Entwickler dürfen Ideen verfolgen, auch wenn wir uns nicht immer auf Anhieb sicher sind, für diese Entwicklung einen Markt zu haben. Nur durch diese »kreative Freiheit« entstehen einzigartige und hochinnovative Produkte«, lächelt Kiefer und macht einmal mehr deutlich, dass der Unternehmens-Slogan »Uns bewegen Ideen« mehr als zutreffend ist. Dagmar Gard

LISSMAC Maschinenbau GmbH Lanzstraße 4 88410 Bad Wurzach Telefon (07564) 307-0 www.LISSMAC.com


Foto: tommyS/Pixelio

Arbeitsschutz nicht nur für Köche.

secum gmbh · Lindauer Straße 4 · 87439 Kempten Tel. (08 31) 96 03 94-20 · Fax (08 31) 96 03 94-99 · info@secum.de · www.secum.de


Die Nestbauer Schlüsselfertige Steinhäuser zum Festpreis

Einstellungen ändern sich: Was lange Zeit als spießig und bieder galt, ist wieder begehrenswert und ein Ziel fürs Leben: der Hausbau. Und tatsächlich – in Zeiten der Wirtschaftskrise wächst die Sehnsucht nach langfristigen Werten, nach Sicherheit, also nach Eigentum. In Bad Wurzach gibt es seit Anfang April eine Firma, die den Traum vom eigenen Haus zu fairen Preisen greifbar machen möchte: TEGOS Steinhaus.

ie Hausbauunternehmung TEGOS mit Sitz in Bad Wurzach startete Anfang April und hat sich auf schlüsselfertige Steinhäuser spezialisiert. Denn was sich immer mehr Kunden wünschen ist: behagliches Wohnen mit Lebensqualität und hohem Wohnwert – alles aus einer Hand. Und das zu einem vorher definierten Festpreis. In verschiedenen Preisklassen bekommt der TEGOS Kunde ein Massivhaus aus Ziegeln, schlüsselfertig und bis ins kleinste Detail durchdacht.

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100 Prozent ist das Ziel Die Philosophie von TEGOS ist von Ehrlichkeit und Vertrauen geprägt. Keine Lippenbekenntnisse, sondern fest verankerte Firmenphilosophie. »Hinter jedem Hausbauer steht eine Existenz. Dessen sind wir uns bewusst«, sagt Alexander Willmann, Verkaufsleiter der jungen Firma. »Diese Existenz wollen wir glücklich machen und nicht ausnehmen.« Überhaupt gehe es bei TEGOS um die langfristige Denkweise, denn nur zufriedene Kunden empfehlen

einen weiter. »Deshalb wollen wir, dass unsere Kunden nicht nur zu 80 % oder 90 % zufrieden sind. Sondern zu einhundert Prozent!«, sagt Geschäftsführer Stefan Kaufmann. Um diesem Ziel gerecht zu werden, bietet TEGOS unter anderem hohe PreisTransparenz und garantiert, dass die Bauherren von versteckten Kosten oder teuren Nacharbeiten verschont bleiben. »Und genau das macht TEGOS aus«.


Der TEGOS-Ehrenkodex Axel Müller (re.) und Stefan Kaufmann sind sich der Verantwortung den Bauherren gegenüber bewusst. Für sie bedeutet »miteinander bauen«, dass TEGOS zu seinen Bauherren steht und sie »niemals im Regen stehen lässt – in keiner Phase.« Was simpel klingt, ist für die TEGOS-Macher ein knallharter Ehrenkodex.


Die zwei Geschäftsführer Stefan Kaufmann und Axel Müller lieben ihre Arbeit und sind sich sicher, dass TEGOS ein Erfolg wird. Denn immerhin handelt es sich hier nicht um »Anfänger« oder klassische Existenzgründer mit träumerischen Visionen, die nicht realisierbar sind. Müller, Kaufmann und Willmann haben gut laufende Firmen im Rücken. Sie sind »alte Hasen« im Bau-Geschäft: Stefan Kaufmann ist mit seiner Firma bereits seit 1997 in der Schlüsselfertigbranche, Axel Müller arbeitet als Geschäftsführer der MösleBau, einer alteingesessenen Bauunternehmung mit 50 Mitarbeitern. Alexander Willmann leitet ein florierendes Vertriebsbüro für Bauleistungen. Alle drei haben das Handwerk von der Pike auf gelernt und sind selbst Maurermeister.

Unter verschiedenen Haustypen kann sich der TEGOS-Kunde sein individuelles Traummodell heraussuchen. Dabei können nicht nur Farben und Stil auf den Geschmack des Bauherren abgestimmt werden, sondern auch im Innern sind vielfältige Lösungen möglich. Die Häuser entsprechen höchsten energetischen Vorgaben und sind dank hochwertiger Ziegelbauweise auf Nachhaltigkeit angelegt.

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BILDER: SHUTTERSTOCK NEST, MARGERITE, TEGOS ZEICHNUNGEN, TÄNZEL 2

Die Motivation lautet »Spaß« Es geht den ambitionierten Unternehmern tatsächlich nicht um »Wachstum und Reichtum«, sondern darum, ihre Passion das »Hausbauen« auszuleben. Oder um es


Regional. Ehrlich. Kompetent.

»Häuslebauen macht Spaß« – Axel Müller bei der Arbeit

mit den Worten von Axel Müller zu sagen: »Der Hausbau ist unser Leben. Es macht uns einfach Spaß!« Diesen Spaß haben sie vor allen Dingen deswegen, weil sie fair und konstruktiv mit ihren Kunden umgehen und das Feedback von den Bauherren entsprechend positiv ausfällt. Die Augen der Männer glänzen, wenn sie von ihrer neuen Firma TEGOS reden. Man glaubt den drei »Urschwaben«, dass sie vor allen Dingen eines wollen: zufriedene Kunden, die sich für immer in ihrer Immobilie, »in ihrem Nest« wohlfühlen. Auf ihren Visitenkarten steht »Regional. Ehrlich. Kompetent.« Vielleicht hätten sie noch eines ergänzen können: Bodenständig. Das Verhandeln und Arbeiten auf Augenhöhe – bei TEGOS scheint diese Einstellung hinter allem zu stehen. Die Aufbruchstimmung kurz vor dem offiziellen Startschuss von TEGOS ist in den repräsentativen Geschäftsräumen spürbar. Dass hier echte Profis am Werk sind, merkt man nicht nur an dem gut ausgestatteten Bemusterungsraum, der poten-

zielle Bauherren zum Schauen, Anfassen und Planen einlädt. Auch der gesamte Kommunikationsauftritt ist höchstprofessionell umgesetzt: Logo, Name, Broschüren und Homepage wurden zusammen mit einer Leutkircher Werbeagentur entwickelt und entsprechen den Werten von TEGOS perfekt. So viel Knowhow, Wissen und Erfahrung; so viel Leidenschaft und Spaß an der Sache – da kann doch eigentlich nichts schief gehen. Die drei TEGOS-Visionäre sind sich sicher: »Wir beleben den Markt.« Dagmar Gard

TEGOS Steinhaus GmbH Riedhofstraße 6 88410 Bad Wurzach Telefon (07564) 948646-0 www.tegos-steinhaus.de

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Das Sachverständigenbüro Ostendorf bietet professionelle Gutachtertätigkeiten. Dank eines großen Erfahrungsschatzes und eines wissenschaftlichen Hintergrundes gilt das Kemptener Büro als gefragte Anlaufstelle in allen Angelegenheiten rund um die neutrale Bewertung von Immobilien.

Wer Eigentümer einer Immobilie ist oder wird, wünscht sich vor allen Dingen eines: Klarheit. Denn nur wenn Klarheit über den Verkehrswert des Objektes herrscht, kann optimal verhandelt werden. Nur dann können fadenscheinige Argumente kompetent widerlegt werden. Diese Klarheit bietet das unabhängige Sachverständigenbüro Ostendorf, das seit 2006 professionelle Verkehrswerts- und Mietwertgutachten sowie Flächenberechnungen erstellt.

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u den Kunden zählen Privatpersonen, Firmen, Eigentümergemeinschaften, öffentliche Institutionen und Gerichte genauso wie Immobilienbesitzer, Eigentümer und Interessenten. Für sie bietet das Kemptener Sachverständigenbüro Ostendorf mittels neutraler Gutachten eine wertvolle Entscheidungsgrundlage für das weitere Handeln.

Durch die Reform der Erbschafts- und Schenkungssteuer 2009 kommt der Verkehrswertermittlung eine besonders wichtige Rolle zu. Denn ab jetzt ist der Wert einer Immobilie bei der Bemessung der Steuerschuld maßgeblich. Der Steuerpflichtige hat die Möglichkeit, mit einem Verkehrswertgutachten den tatsächlichen Wert der Immobilien nachzuweisen. Der

Verkehrswertgutachten geben Sicherheit Die zuverlässige Wertbestimmung einer Immobilie wird immer häufiger angefragt. Denn die Vorteile sind offensichtlich: »Mit der Klarheit über den Verkehrswert Ihres Objektes verhandeln Sie zielgerichtet und lassen keinen Zweifel an Ihren Vorstellungen aufkommen«, so Ostendorf.

Gutachten bilden eine wertvolle Entscheidungsgrundlage für das weitere Handeln.

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BILDER: OSTENDORF

Gründe für die Beauftragung eines Sachverständigen-Gutachtens: • Veräußerung oder Kauf • Vermögensübersicht • Erbschaften • Schenkungen • Vermögensübertragung von Privatund Firmenvermögen • Bilanzierung

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durch den Sachverständigen ermittelte Verkehrswert kann von dem Betrag, den die Finanzbehörde festgestellt hat, abweichen. Dadurch ergibt sich möglicherweise eine geringere Steuerschuld. Kein Streit dank Mietwertgutachten Neben den Verkehrswertgutachten beim Immobilienerwerb bzw. -verkauf oder der Erbschaft einer Immobilie, erstellt das Sachverständigenbüro auch Mietwertgutachten: Sie sind ein wichtiges Instrument um bei Auseinandersetzungen rund um

Miet- und Pachtkonditionen Klarheit zu schaffen. »Damit kann zum Beispiel Ihre Mietwohnung am Markt verglichen werden und die ortsübliche Miethöhe ermittelt werden«, erläutert Ostendorf, für den es unerheblich ist, ob es sich um gerichtliche oder außergerichtliche Vermögensauseinandersetzungen handelt. Das Angebotsspektrum des Sachverständigenbüros erstreckt sich auch auf Flächenberechnungen, die Überprüfung von Nebenkostenabrechnungen und nicht zuletzt eine korrekte Wohnungsübergabe bzw. -abnahme.


Betriebswirtschaft, Immobilienwirtschaft und Technik vereint.

Wissenschaft und Praxiserfahrung Das Sachverständigenbüro Ostendorf besitzt eine überdurchschnittliche Expertise und hebt sich durch die Kombination aus praktischem Erfahrungsschatz und wissenschaftlichem Hintergrund vom Wettbewerb ab. Wer zu Ostendorf kommt, darf auf das profunde Wissen eines diplomierten Wirtschaftsingenieurs und Betriebswirts vertrauen, der als Immobilienkaufmann anfing und schon seit zehn Jahren am Markt erfolgreich ist. »Durch den techni-

schen und wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund in Kombination mit hohem Praxiswissen aus Maklertätigkeit und Erfahrungen aus der Hausverwaltung können wir unseren Kunden eine fundierte Dienstleistung bieten«, erklärt der Sachverständige. Dabei stehen die Gutachten des Büros stets unter der Prämisse einer weisungsfreien, unabhängigen, gewissenhaften und unparteiischen Aufgabenerfüllung. Denn nur dann ist die nötige Objektivität gewährleistet. Und das ist es, was die Kunden erwarten.

Alexander Ostendorf Zertifizierter Sachverständiger Dipl. Wirtschaftingenieur (FH) Dipl. Betriebswirt (FH) Ankergässele 6 87435 Kempten Telefon (0831) 13005 Telefax (0831) 13004 www.svb-ostendorf.de buero@svb-ostendorf.de

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BILDER: GESER

Sanfte Wärme tief aus der Erde Das Heizen mit fossilen Rohstoffen wie Öl und Gas wird auch in Zukunft immer teurer. Alternative Energiequellen wie Erdwärme stoßen deshalb bei immer mehr Hausbesitzern auf wachsendes Interesse. Wurden 2003 knapp 10000 Pumpen für die Förderung von Erdwärme eingebaut, so stieg die Zahl laut Bundesverband Wärmepumpen auf über 54000 im Jahr 2009, eine Zunahme von über 400 Prozent. Die Firma Geser aus Opfenbach im Westallgäu gehört zu den Pionieren im Wachstumsmarkt Erdwärme.

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»Wir sind den Trittbrettfahrern immer eine Nasenlänge voraus.«

er Westallgäuer Stefan Geser beschäftigt sich seit fast 30 Jahren mit Geothermie. Bereits in den 1990er Jahren arbeitete er für eine Erdwärme-Firma in der Schweiz. Der Markt war damals jung und die Produkte wenig ausgereift. Ständig tauchten bei dem von ihm montierten Produkten Qualitätsprobleme auf. Als findiger Kopf machte er sich Gedanken, wie die eingesetzten Systeme zur Förderung und Nutzung der Erdwärme verbessert werden könnten. Um seine selbst entwickelten Produkte vermarkten zu können, gründete er 1997 die Firma Geser Erdwärme. Das Unternehmen in Mywiler entwickelt und produziert heute unter anderem Erdwärmesonden, Bohrwerkzeuge und Verteileranlagen für Bohr-, Heizungs- und Baufirmen.

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Prinzip Kühlschrank Die Nutzung von Erdwärme funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Dem Erdreich wird Wärme entzogen und im Haushalt verfügbar gemacht. Dazu werden Rohre in den Boden eingebracht, in denen Kühlsole zirkuliert. Diesem wird die dann gespeicherte Wärmeenergie entzogen, um beispielsweise Privathaushalte zu heizen. Umgekehrt kann die Erdwärme auch zum Kühlen von Haushalten genutzt werden. Der Nutzungsgrad spricht für sich: Mit 75 Prozent frei verfügbarer Umweltwärme und rund 30 Prozent elektrischer Antriebsenergie können 100 Prozent Heizwärme generiert werden. Das ist Stand heute, und die Industrie feilt an einem immer besseren Wirkungsgrad. Zum Vergleich: Mit Öl oder Gas befeuerte Heizsysteme verbrauchen rund 120 Prozent Brennstoffenergie, um 100 Prozent nutzbare Wärme zu erzeugen.

In die Tiefen des Erdreichs Groß geworden ist Gesers Firma mit der Entwicklung eines hochstabilen Erdsondenfußes. Erdwärmesonden sind in Tiefenbohrungen eingebrachte Rohrbündel aus Kunststoff. Die Kühlsole wird in den Rohren mit einem Durchmesser von derzeit maximal sechs Zentimetern mit Hilfe einer elektrischen Pumpe in die Tiefe gepumpt und am tiefsten Punkt, am Sondenfuß, umgelenkt. Über die Rücklaufleitungen steigt es dann wieder nach oben. Die Belastung auf den Sondenfuß beim Einbringen ins tiefe Erdreich ist dabei enorm hoch, so dass dieser beschädigt werden kann. Geht der Kunststofffuß kaputt, ist guter Rat teuer: Der Fuß kann in den Tiefen des Erdreichs nämlich nicht ausgetauscht werden. An anderer Stelle muss erneut gebohrt und eine neue Erdwärmesonde verlegt werden. Geser entwickelte den Sondenfuß so weiter, dass dieser praktisch nicht mehr bersten oder beschädigt werden kann. Nichts ist unmöglich Die langjährige Geothermie-Erfahrung Stefan Gesers wussten auch dessen Kunden von Anfang an zu schätzen. Sie fragten ihn um Rat bei Problemen, »komm, kannst du nicht hier was verbessern und da was machen«. Geser tüftelte so lange, bis eine Lösung gefunden war. Mittlerweile liefert die Firma in hoher Qualität alles, was ihre Kunden benötigen. Der Technik-Experte der Firma Patrick Immler ist überzeugt: »Wir haben die Flexibilität, um auch auf ausgefallene Kundenwünsche zu reagieren.« Die über 20 Mitarbeiter nehmen sich viel Zeit, um ihre Kunden gut zu beraten. Nicht nur bei 2–2010 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 59


Bohrproblemen, sondern auch bei Finanzierungen steht Gesers Team mit Rat und Tat zur Seite. Service steht an erster Stelle: »Das Wort unmöglich werden unsere Kunden nicht hören«, betont Immler. Um einen gleichbleibenden Qualitätsstandard zu garantieren, lässt Geser die Qualität seiner Erdwärmesonden vom Branchen-TÜV SKZ (Süddeutsches Kunststoffzentrum) überprüfen und fremdüberwachen, damit sie zertifiziert werden können.

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Auf grüner Wiese Die Betriebsgebäude der Firma Geser auf grüner Wiese in Mywiler lassen auf den ersten Blick wenig auf deren Aktivitäten schließen: Ein ehemaliger Bauernhof mit Scheune beherbergt Büro, Lager und Werkstätten mit hochmodernen Werkzeugmaschinen zur Bearbeitung der Produkte aus Metall und Kunststoff. Die Erdwärmesonden, Verteileranlagen und Anschlussstücke bestehen aus hochwertigem Kunststoff. Bohrwerkzeuge oder Bohrgestänge fer-


tigt Geser aus hochlegiertem Stahl. »Bedingt durch die Vielfalt der Produkte haben wir eine große Lagerhaltung«, erklärt Klaus Geisenhainer, der für Finanzen, Controlling und EDV zuständig ist. »Dadurch können wir schnell reagieren.« Im Werk in Bad Wurzach, das Geser 2008 errichtete, werden heute viele Produkte konfektioniert und EU-weit exportiert. Am Eingang zum Büro steht ein unscheinbares, Kühlschrank großes Gerät, das der Firmenchef liebevoll »unseren Piz-

zaofen« nennt. Der Pizzaofen ist ein Gerät zur schnellen Fertigung von Prototypen, Rapid Prototyping genannt. Geser zeigt ein wenige Zentimeter großes »Matchboxauto« aus Kunststoff, das aus einem einzigen Stück gefertigt wurde. Der Vorgang ist so einfach wie faszinierend: Das Gerät wird mit CAD-Daten (Computer Aided Design) gefüttert und legt los. Schicht für Schicht wird der Kunststoff nach den Vorgaben aufgetragen. Nach rund 4 Stunden ist das Modellauto fertig. Für die Produktentwicklung leistet das Gerät der Firma

gute Dienste. So kann das Geser-Team zügig auf Kundenwünsche reagieren und eigene Ideen auf ihre Machbarkeit überprüfen. Denn auch die Mitbewerber in dem schnell wachsenden Markt für Erdwärme schlafen nicht und möchten sich ein Stück vom Kuchen abschneiden. Weil die Qualität der Produkte stimmt, lässt sich die Firma Geser von Produktpiraten nicht die Butter vom Brot nehmen. Stefan Gesers Devise: »Wir sind den Trittbrettfahrern immer eine Nasenlänge voraus.« Edith Rayner

Geser Erdwärme GmbH & Co. KG Mywiler 160 1⁄4 88145 Opfenbach Telefon(08385) 924924-0 Telefax(08385) 924924-99 mail@geser.eu www.geser.eu

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ZEICHNUNG: MICHAEL LEITL

Autoalltag

con molto emozione* * Autoalltag mit viel Gefühl

In Biessenhofen im Ostallgäu gibt es ein Autohaus, das sich auf den Verkauf italienischer Marken spezialisiert hat. Sein Gründer Michael Leitl hat gute Kontakte nach Italien – und ist bekennender Alfista. »Ein Alfa Romeo muss rot oder gelb sein«, erklärt er mit leuchtenden Augen. Nicht weit von seinem Schreibtisch steht ein sonnengelbes Alfa Spider Cabrio. Kein Modellauto, sondern in Originalgröße.

Absatzchancen im Internet Während der gelbe Alfa Spider nicht zum Verkauf steht, warten draußen auf dem großen Parkplatz jede Menge Fiats, Alfa Romeos und Lancias auf ihre neuen Besitzer. Der Autopark Biessenhofen hat sich auf die Vermarktung von Neuwagen, Jahreswagen und Gebrauchtfahrzeugen spezialisiert. Der Schwerpunkt liegt auf den italienischen Marken. Fünfzig Prozent seines Umsatzes macht der Biessenhofener mit

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Händlern. Bei Importeuren kauft er im großen Stil Jahreswagen zu einem attraktiven Preis ein. Mit nur zwei Verkaufsmitarbeitern setzt der Autopark Biessenhofen pro Jahr rund 1 200 Autos um. »Das Internet hat mir enorme Chancen eröffnet«, so der Geschäftsführer. Über Automobilportale hält Michael Leitl Kontakt zu Händlern. Darüber hinaus kommen seine privaten und geschäftlichen Kunden vor allem aus dem gesamten Allgäuer Raum.


Flotte Geschäfte Dabei hat Michael Leitl 1988 ganz klein in Marktoberdorf und ohne Startkapital angefangen. Das Geschäft wuchs, 1991 zog er in ein neues Gebäude in Kaufbeuren um. Bald wurde es auch dort eng, so dass er 1997 mit seinem Geschäft in sein Heimatdorf Biessenhofen übersiedelte. »Eigentlich müssten wir schon wieder erweitern«, sagt der Geschäftsführer. »Aber dieses Mal werden wir nur umbauen.« Schick und modern sollen die Büros nach dem geplanten Umbau sein. Modern gestaltet ist die Autopark-Niederlassung in der Buronstraße in Kaufbeuren. Seit 2009 präsentieren sich dort Alfas, Fiats und andere Gebrauchtwagen in großzügiger Atmosphäre. »Es ist wichtig, auch in Kaufbeuren präsent zu sein«, sagt der Autohändler, der kaum eine Sekunde still sitzt. Das Telefon läutet schon wieder, ein Kunde braucht ganz schnell bis morgen einen Kfz-Brief. Ein paar Mausklicks später hat Michael Leitl den Express-Versand veranlasst. Aha, so flink ist also jemand, der im Durchschnitt

drei Autos pro Tag verkauft. Und daneben eine freie Autowerkstatt, die Autovermietung Leitl, ein riesiges Ersatzteillager sowie Leasing- und Finanzierungs-Dienste anbietet. Unterstützung bekommt er von einem zwölfköpfigen Mitarbeiterteam, zu dem auch sein Bruder Marcus gehört. Und die Freizeit? »Verbringe ich viel am Gardasee.« Doch auch im Autoalltag kann sich Michael Leitl gut ablenken lassen. Sein Blick schweift hinüber zum gelben Alfa-Cabrio mit den schwarzen Ledersitzen. Einmal im Jahr kommt der Edelitaliener zum Einsatz. Aber nur bei schönem Wetter. »Und nur für drei Stunden.« Alles klar. Ein Männertraum Edith Rayner con molto emozione.

Jede Menge Fiats, Alfa Romeos und Lancias warten auf ihre neuen Besitzer.

Automeile Vertriebs GmbH Autopark Biessenhofen Kaufbeurer Straße 31 87640 Biessenhofen Telefon (08341) 876780 Telefax (08341) 876782 autopark-biessenhofen@mobile.de www.autoparkonline.de

Buronstraße 74 87600 Kaufbeuren Telefon (08341) 9955152 Telefax (08341) 9955153

BILDER: RAYNER

Autopark Kaufbeuren

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Vorher – nachher –

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Ob Grabmale, Brunnen oder historische Fassaden – die Restaurierung und Instandsetzung solcher »Bauwerke« erfordert nicht nur handwerkliches Können, sondern auch ein feines Gespür. Steinmetz Uwe Jocham besitzt beides. Und er macht seine Arbeit mit Leidenschaft. Denn Steine sind sein Leben.

eindrucksvoll

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we Jocham geht mit viel Sensibilität an die Arbeit, beschäftigt sich intensiv mit dem zu restaurierenden Objekt und »zaubert« dann eine neue Version, die der »alten« gleichwohl verbunden bleibt. So wirken die Objekte gänzlich neu, haben aber ihren ursprünglichen Charakter nicht verloren. Anschauliche Beispiele der Arbeit von Uwe Jocham und seinem Team gibt es im Allgäu zuhauf. Zwei der schönsten kann man in Kempten besichtigen: Den Pavillon im Kemptener Stadtpark und den Brunnen auf dem Sankt-Mang-Platz. Es sind aber nicht nur die großen, öffentlichen Dinge, die Jochamleute 2–2010 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 65


BILDER: JOCHAM

restaurieren. Sie reparieren auch beschädigte Treppenstufen, Fensterbänke und dergleichen. Und wenn geboten und gewünscht, verlegt er natürlich auch neue Treppen oder Bodenbeläge. Auch die Reinigung von Steinen oder die Politur matt gewordener Steinflächen sowie die Entfernung von Graffitis übernimmt Uwe Jocham gerne. Denn wie gesagt: Alles, was mit Steinen zu tun hat, ist sein Metier. Was er im Übrigen vererbt bekommen hat. Denn den Steinmetzbetrieb, den sein Vater gegründet hat, gibt es mittlerweile seit 40 Jahren. Maria Anna Weixler-Schürger

Natursteine Jocham & Brunnencenter Allgäu Heubachstraße 6 87471 Durach Telefon (0831) 56133-0 www.jocham-natursteine.de info@jocham-natursteine.de

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Vermögen ist

wie eine edle Pflanze Vorsorgen fürs Alter? Vermögen managen? Themen, die die meisten Menschen zunächst lange Zeit vernachlässigen. Irgendwann im Leben werden sie doch aktuell. Dann sind die Berater der Allgäuer Volksbank eG Kempten-Sonthofen die richtigen Ansprechpartner: Seit 2009 gibt es dort das neue Geschäftsfeld Vorsorge- und Vermögensmanagement.

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BILDER: VOLKSBANK

Vorsorge- und Vermögensmanagement

er heute in der Mitte seines Lebens steht, ist gut beraten, sich spätestens jetzt Gedanken zu machen um seine Zeit nach der aktiven beruflichen Tätigkeit. »Wo wollen Sie im Ruhestand stehen?« ist eine der häufigsten Fragen, die der Geschäftsfeldverantwortliche Nikolas Raimund seinen Kunden stellt. Der Volksbank-Prokurist und sein Team beraten Kunden jeden Alters, um gemeinsam eine vernünftige Lebensplanung zu erstellen. Mit einer ganzheitlichen Beratung, die alle wesentlichen Vermögensaspekte und die individuelle Lebenssituation des Kunden berücksichtigt, erkennt der Kunde seine Vorsorgelücke.

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»Wo wollen Sie im Ruhestand stehen?« »Wir erstellen eine persönliche Vorsorgeanalyse und ein individuell zugeschnittenes Vorsorgekonzept«, so der Bereichsleiter. Das sind keine vorgeschnürten Standard-Pakete, sondern »individuelle Vermögenspäckchen«. Beratung konsequent und bedarfsorientiert Für eine Beratung fällt bei der Volksbank kein Honorar an, »selbst wenn der Kunde mit dem Schuhkarton voller Unterlagen kommt«, schmunzelt Nikolas Raimund. Im Gespräch werden der aktuelle Vermögensstatus von der Aktie bis zu Zertifikaten, die Immobiliensituation und alle weiteren vermögenswichtigen Aspekte besprochen. Berücksichtigt werden auch Familienverhältnisse oder Erbschaftsplanungen. Ziel ist es, Kunden und Neukunden umfassend zu beraten und ihren persönlichen Vorsorge- und Vermögensplan zu optimieren. Beratungsbedarf entsteht häufig auch beim Vererben oder Verschenken. Danach erfolgen regelmäßige Aktualisierungs-Gespräche, in der Regel mindestens zwei Mal im Jahr. »Wir bieten unseren Kunden eine konsequent bedarfsorientierte Beratung«, betont Raimund. Da die Bank selber keine Rechts- und Steuerberatung anbietet, arbeitet sie mit einem Netzwerk an Rechtsanwälten, Notaren und Steuerberatern zusammen.

Stabil und ertragsstark Wer sein Vermögen in die Hände eines Finanzdienstleisters legt, braucht Vertrauen. Die Zahl der am Markt verfügbaren Finanzprodukte liegt derzeit »deutlich im fünfstelligen Bereich«. Kann denn da ein einzelner Finanzberater noch den Überblick behalten? »Ich kenne keinen Menschen, der soviele Produkte bewerten kann«, räumt der Allgäuer Banker offen ein. »Deshalb legen wir unser Augenmerk auf interessante Märkte und beobachten deren Entwicklungen ganz genau.« Eine erfolgreiche Strategie, die die Volksbank auch im zurückliegenden schwierigen Wirtschaftsjahr vor Rückschlägen bewahrt hat. Nicht langweilig und konservativ, sondern als »stabil und ertragsstark« habe sich die Geschäftsstrategie der Allgäuer Volksbank in einem hart umkämpften Markt erwiesen. Auf soliden Beinen stehend, »konnten wir auch in der Krise den Mittelstand unterstützen«. Vermögensmanagement mit Stiftungen Im Jahr 2009 hat die Bank die »Allgäuer Volksbank Stiftung« ins Leben gerufen. Mit der bankeigenen Stiftung werden vor allem zwei Ziele verfolgt: Zum einen möchte die Volksbank kulturelle und soziale Projekte in der Region Allgäu fördern. Zum anderen wächst die Nachfrage von Privatpersonen und Unternehmen, eigenes Vermögen in eine Stiftung einzubringen oder sogar eine eigene Stiftung zu gründen. Oft herrscht noch das alte Vorurteil, dass Stiftungen nur von sehr wohlhabenden Personen gegründet werden können. Dies sei so nicht richtig, sagt Raimund, »denn viele Stiftungen kommen aus der Mittelschicht der Gesellschaft.«

»Wir erstellen eine persönliche Vorsorgeanalyse und ein individuell zugeschnittenes Vorsorgekonzept.«

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Wer eine Treuhand-Stiftung unter dem Dach der Allgäuer Volksbank Stiftung gründet, verringert die Verwaltungsarbeiten für sich erheblich. So hat der Stifter alle Vorteile einer rechtsfähigen Stiftung, aber nur einen minimalen Aufwand. Auch die Nachfolgeregelung für eine private Stiftung kann auf diese Weise unkompliziert geregelt werden.

TEAMBILD: VOLKSBANK/MÖLLE

Vermögen braucht Pflege Ob Stiftung, Geld- oder Aktienanlage, beim Thema Vorsorge- und Vermögensmanagement ist eine professionelle Beratung immer eine gute Wahl. Vom unga-

risch-amerikanischen Börsenkolumnist André Kostolany ist folgender Spruch überliefert: »Gehen Sie an die Börse, stecken Sie Ihr Geld in Aktien. Dazu kaufen Sie sich in einer Apotheke eine große Dosis Schlaftabletten. Nach vier Jahren wachen Sie als reicher Mann auf.« Ein Satz, der in die heutige Zeit nicht mehr passen will. Besser auf die Allgäuer Seele zugeschnitten ist diese Passage aus der Broschüre der Allgäuer Volksbank: »Vermögen ist wie eine edle Pflanze: Wenn es gewachsen ist, braucht es eine gute Pflege, um weiterhin gedeihen zu können.«

»Nicht langweilig und konservativ, sondern stabil und ertragsstark.«

Edith Rayner

Allgäuer Volksbank eG Kempten-Sonthofen Rathausplatz 12 87435 Kempten Telefon (0831) 25389-0 Telefax (0831) 25389-62 info@allgaeuer-volksbank.de www.allgaeuer-volksbank.de

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Das Erfolgsrezept der sportlichen Art:

Freundschaften, Know-how und der richtige Riecher Von Memmingen bis ins Kleinwalsertal. Von Wangen bis nach Marktoberdorf – das Allgäu ist groß. Doch wenn man Ausdauersportler ist, kommt man um einen Namen nicht herum: Matthias »Matze« Filser. Der Inhaber der Vertriebs- und Marketingagentur »Filser Sport & Marketing« (FSM) ist eine Art Promi – nicht nur in der Allgäuer Sportszene. Seinen Namen und seine Bekanntheit nutzt er geschickt für das Business, in dem er zu Hause ist: Die Vermarktung von Sporttextilien und -equipment.

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Auf Du und Du mit den Sportstars

ls er sich mit 16 Jahren für den Triathlon-Sport anstatt für Fußball entschied, war Matthias Filser wohl nicht klar, dass diese Entscheidung sein Leben prägen würde. Ihn faszinierte der Facettenreichtum und die Abwechslung der drei Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen. Auch die Coolness und die lässigen Outfits imponierten dem jungen Sportler. Bereits bei seinem ersten Triathlon lief er als Fünfter im Gesamtklassement ein. »Von da an war ich 16 Jahre aktiver Triathlet«, erzählt der heute 40-jährige. Während des Trainings und der harten Wettkämpfe lernte er die späteren großen deutschen Namen des Triathlon kennen: Unter anderem den damaligen Triathlonstar Lothar Leder und IRONMAN-Weltmeister Thomas Hellriegel – die Liste ist lang und liest sich wie das »who is who« der Triathlonszene. Diese Kontakte wurden zu engen Bindungen und waren ein wichtiger Grundstein zu seiner Unternehmerkarriere, die 1993 mit der Selbstständigkeit begann und 1997 eine entscheidende Wendung nahm. Damals übernahm Matthias Filser den Vertrieb von Triathlon-Neoprenanzügen für die neuseeländische Marke »Orca«. Bis dahin war sie in der Triathlonszene so gut wie unbekannt. Doch Filser nutzte seine Netzwerke und Freundschaften und machte Orca zum absoluten Marktführer im deutschsprachigen Raum. »Im ersten Jahr bestellte ich 60 Neoprenanzüge aus Neuseeland«, erzählt der Allgäuer; »und schon im zweiten Jahr waren es rund 500.« Von da an steigerte er den Absatz der »Neos« jedes Jahr. Die Marke Orca avancierte zum Kult in Triathlonkreisen. Er selbst war inzwischen der »Orca-Mann« geworden.

A

Matthias Filser mit Tour de France-Sieger Carlos Sastre. Lokal engagiert – Filser unterstützt das Allgäu Team Sonthofen.

Neue Marke, neues Glück Doch es drängten immer mehr Neoprenanzughersteller auf den Markt. »Wo sich ursprünglich drei Marken den Markt teilten, sind es mittlerweile 17 Hersteller«, schildert Filser die rasante Entwicklung auf dem Markt der bis zu 700 Euro teuren Neoprenanzüge. Auch die Absatzzahlen von Filsers »Orca« stagnierten. Genau im 2–2010 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 71


Die Weißrussische Biathlon-Damen-Nationalmannschaft – sponsored by 2XU.

»Sportler lieben den Coolness-Faktor und die hohe Qualität unserer Textilien.«

richtigen Moment kam ein Angebot von der australischen Marke 2XU (gesprochen: »two times you«). »Die Marke, deren Start anderthalb Jahre intensives Researching vorausging, ist von vorne bis hinten auf Erfolg angelegt. Sie war jung, hochqualitativ und unsagbar cool«, erklärt Filser seine damalige Entscheidung für 2XU. Außerdem hat 2XU für den Marketingstrategen von FSM mehr zu bieten als »nur« Neoprenanzüge. 2XU deckt das gesamte Spektrum ab: Running- und Triathlon-Textilien, Neoprenanzüge und Compression-Sportswear. Beim Thema »Compression-Sportswear« funkeln die Augen des ambitionierten Unternehmers. »Unser CompressionSegment boomt«, lacht Filser. »Das ist unsere am stärksten wachsende Unit. Und wir sind hier den Großen wie Adidas, Nike und Asics um einiges voraus.« Kompressi-

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ons-Kleidung ist »in«, nicht nur im Ausdauersport sondern in beinahe allen Sportarten. »Biathleten, Fußballer, Volleyballer – jeder profitiert von Compressionwear.« Die enganliegenden Textilien sorgen dafür, dass die Blutzirkulation verbessert wird und die Muskeln in ihrer anatomisch korrekten Position gehalten werden. Ihre regenerativen Effekte auch bei Verletzungen machen Kompressionssocken, -hosen und -oberteile auch bei Tänzern, Skifahrern oder Tennisspielern beliebt. Trotz allem: Der Abschied von »seiner« Marke Orca fiel Filser schwer. »Es war wie die Trennung von einer Freundin. Immerhin waren wir zehn Jahre zusammen«. Nach dem Bruch folgte das Unvermeintliche: Wie es alle erwartet hatten, die Filser kennen, gewann 2XU immer mehr Freunde und Fans. Nach nur drei Jahren hatte 2XU die Marktführerschaft auf dem deut-

schen Markt im Triathlon-Segment übernommen. »Die Sportler lieben den Coolness-Faktor und die hohe Qualität unserer Textilien«, erklärt Filser den Boom der Marke. »2XU ist hochfunktionell und dank eingearbeitetem Silbergarn auch geruchsneutral.« Doch das alleine reicht längst nicht als Erklärung. Vielmehr ist es die Dynamik und das unglaubliche Netzwerk von Matthias Filser, das die Erfolgsspirale immer weiter dreht. Coole Sprüche und Herzlichkeit Wenn er ans Telefon geht, hat er meist einen coolen Spruch auf den Lippen – der Chef von FSM legt größten Wert auf Herzlichkeit, persönliche Bindungen und absoluten Service. So kennen ihn auch die rund 600 Händler, die er schnell und zuvorkommend beliefert. Im letzten Jahr konnte FSM ein Umsatzplus von 45 % verbuchen und auch die Krise bekommen sie nicht zu spüren. »Qualitative Sachen aus dem Premium-Segment gehen immer«, glaubt Filser und fügt hinzu: »Die Krise interessiert uns nicht«. Mittlerweile hat Filser Sport und Marketing elf Mitarbeiter, die in drei Geschäftsfeldern aktiv sind: Neben 2XU betreuen


die Sonthofener noch die Schwimmmarke ZOGGS und den Sporternährungshersteller AM Sport. Filsers Aufgabengebiet umfasst neben der Betreuung der Key Accounts auch das Sponsoring: 2XU ziert die Trikots von Weltmeistern und Olympiasiegern. Besonders spannend sind die stark wachsenden Ost-Märkte; Polen, Ungarn und Russland. So wird beispielsweise die weißrussische Biathlon-Nationalmannschaft bereits von 2Xu gesponsert. Den aktiven Triathlon überlässt Filser inzwischen »lieber den anderen.« Er muss sich nichts mehr beweisen, sagt er. Trotzdem lässt er es ich nicht nehmen bei den wichtigen Sport-Events präsent zu sein. Denn schließlich ist es wie ein großes TrefDagmar Gard fen unter Freunden ...

TRENDSCOUT »Betriebssport« im coolen Outfit »Mit unseren Custommade-Textilien finden wir besonders bei Firmen und Vereinen großen Anklang«, erzählt Filser. Bereits ab einer Stückzahl von 20 Stück können Vereine oder Firmen das Design der 2XU Textilien ganz individuell gestalten.

Hochwertige Radhosen und -trikots sowie Triathlontextilien gibt es bei FSM als Custommade-Version, d. h. in individuellem Design. Die Produktionszeit beträgt nur vier bis sechs Wochen. Auch Triathlon-Star Jan Frodeno hat seine »eigene« CustommadeKollektion bekommen – natürlich in gold (Bild unten links).

Custommade-Trikots in Premium-Qualität

Filser Sport & Marketing Hindelanger Straße 31 87527 Sonthofen Telefon (08321) 780935-0 www.filsermarketing.com Triathlon-Olympiasieger Jan Frodeno. 2–2010 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 73


Energie

und

Farbe Fünf Jahre sind eine kurze Zeit, aber vieles kann entstehen, wenn man die Jahre so intensiv nutzt wie Monika Ostheimer. Damals, vor fünf Jahren, fing sie zusammen mit einer Freundin an zu malen. Nur mal so, zum Spaß. Für die Freundin hörte der Spaß bald auf, aber Monika hatte Feuer gefangen. Es war faszinierend, die erste Linie über die weiße Leinwand zu ziehen und dann mitzuerleben, wie sich die Fläche füllte mit immer wieder neuen Formen und Farben. Alles geschah wie von selbst, und trotzdem war es so schwierig, ein Bild entstehen zu lassen, mit dem man selbst zufrieden sein konnte. Es war unmöglich, auf andere Gedanken zu kommen, solange da eine unvollendete Leinwand auf der Staffelei stand. Ein Bild zu gestalten, nahm Monika Ostheimer so gefangen, dass nichts anderes mehr daneben bestehen konnte. Sie wollte malen, da gab es für sie schon nach dem ersten Versuch keine Alternative.

onika Ostheimer ist in Kempten geboren, in Lauben bei Kempten aufgewachsen und nach einigen Augsburger und Ursberger Jahren wieder ins Allgäu zurückgekehrt. In Weitnau lebt die 47-Jährige mit Ehemann und ihren beiden Söhnen. Der Einstieg in die Malerei veränderte ihr Leben. Sechzehn Ausstellungen hat sie inzwischen mit ihren Bildern bestückt und ihre Werke sind in einigen Kunstportalen im Internet zu sehen. Dass ihre Lieblinge gerne gekauft werden, sieht sie pragmatisch: »Ich habe inzwischen so viele Bilder gemalt, dass ich froh bin, wenn immer wieder einige verkauft werden. Ich könnte sie bei mir ja nur abstellen, da sieht sie niemand und das wäre schade. Außerdem bedeutet ein Verkauf ja auch Anerkennung. Man wird wahrgenommen und das ist eine große Motivation, die man dann fürs nächste Bild mitnimmt. Jedes soll noch besser werden, da bin ich schon sehr ehrgeizig«. Um sich in der Technik zu verbessern, hat Monika an bisher drei Kursen teilgenommen. »Ich musste halt lernen, mit den verschiedenen Farbtypen umzugehen,

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Die Werke der Malerin Monika Ostheimer beeindrucken. 2–2010 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 75


Tusche, Kreide, Sand und Pigmente, eingebettet in Acrylfarbe. und was man damit alles anstellen kann. Aber da ging es mir wirklich nur um die Technik, ich möchte schon meinen eigenen Stil finden und ausbauen« meint sie. Längst hat sie die Techniken im Griff, spielt mit Materialien wie Tusche, Kreide, Sand und Pigmenten, die sie in Acrylfarben einbettet und mit Kollagen ergänzt. Auch ihren eigenen, unverwechselbaren Stil hat sie gefunden, wie die aktuelle Ausstellung im ARTzirkel des BRK-Zentrum beweist. Sie setzt intensive Farben ein, ohne »bunt« zu werden. Ihre Motive sind meist gegenstandslos, aber nie beliebig; Sie wirken durch ihre eigenständige Kraft. Sie arbeitet unterschiedlichste Materialien wie Zeitungsausschnitte oder Textilien ein, die der Betrachter nur bei genauerem Hinsehen als Kollagen erkennt und als harmonisch belebende Elemente empfindet. Im Gesamteindruck spiegeln ihre Arbeiten die Energie und Lebensfreude eines starken Charakters wieder. Bilder erzählen ebenso wie die Literatur häufig Autobiografisches. Mit Titeln wie »Vor dem Aufbruch«, »Getrieben« oder »step by Step« gibt Monika Ostheimer dem Betrachter Orientierungshilfen, weist aber auch auf ihre eigenen Intentionen und die Motivation für ihre Arbeiten hin. Monika Ostheimer hat ihre Malerlaufbahn nicht auf den Spazierwegen der

Die aktuelle Ausstellung von Monika Ostheimer im ARTzirkel des BRK-Zentrums (Haubenschloss-Straße 12, Kempten) läuft noch bis 12. Mai. Dauerausstellungen: Alte Bleiche, Kempten St.-Mang Hotel Peterhof, Kempten Möbelhaus Ökobau, Missen

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Aquarellkurse begonnen, sondern sich von Anfang an den Gipfeln der Kunst genähert. »Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, irgendetwas abzumalen. Ich wollte ja selbst gestalten, meine eigenen Ideen verwirklichen. Dass ich von Anfang an abstrakt und gegenstandlos male, war keine bewusste Entscheidung, sondern eine ganz natürliche Sache. Ich male, was in mir drin ist!« Deshalb versuchte sie auch nicht, sich Vorbilder zu schaffen: »Ich mag

einige der großen Maler, von Dali bis Matisse, ohne dass ich einen besonders hervorheben könnte. Die abstrakten Bilder von Gerhard Richter im Haus der Kunst in München haben mich allerdings schon sehr beeindruckt. Das hat aber mit meinen eigenen Arbeiten nichts zu tun«. Dass Monika Ostheimer als Quereinsteigerin zur Malerei gekommen ist, stört ihre Fans nicht. Sie haben die Künstlerin überredet, Malkurse in ihrem Heimatort

Weitnau anzubieten. Inzwischen gibt sie ihre Erfahrungen gerne weiter, möchte aber nicht mehr als drei TeilnehmerInnen unterweisen, weil sie sich wirklich intensiv um ihre SchülerInnen kümmert. Gerne nimmt Monika Ostheimer auch Auftragsarbeiten an. Monika Ostheimer ist eine Künstlerin, die ihren Weg gehen wird. Wir sind gespannt auf ihre nächsten Werke. Günter Rauch

Monika Ostheimer Kulmuswiese 5 87480 Weitnau Telefon (08375) 921460 monika.o@ccfree.de www.kunst.ag/mooart

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Herzlich willkommen Anschauen – und anfassen! Auch das war erlaubt bei den Gastro-Einkaufstagen von Schaber Trachtenmoden in Immenstadt. Denn neben der Optik legt man bei Schaber auch besonderen Wert auf die Qualität.

Allgäuer Tracht bedeutet auch: eine zünftige Lederhose! Und dazu gehört ein Karohemd. Sagte Anselm Schaber, der die Modenschau selbst moderierte.

Auch ein schöner Rücken kann entzücken! Viele der Brokate, die sich in Schaber-Dirndl finden, sind eigens für Schaber gewebt worden.

So schön kann Arbeitskleidung sein! Schaber Trachtenmoden in Immenstadt präsentierte an zwei Tagen seine spezielle Gastro-Kollektion. Nach großem Erfolg auf der »Intergastra 2010« in Stuttgart war dies die erste Präsentation im Allgäu. Und Anselm Schaber freute sich: »Laut unseren Kunden auf der Intergastra war dies die schönste Trachtenkollektion, die Schaber je für Gastro gezeigt hat.«

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Schaber Trachtenmoden in Immenstadt hat Einkaufstage speziell für die Allgäuer Gastronomen veranstaltet und Trachten für die Gastronomie vorgestellt. Eine schöner wie die andere ... .

BILDER: WEIXLERSCHÜRGER

im Allgäu

Auch die Produktlinie »AllgäuSachen«, die Schaber zusammen mit »AllgäuMarketing« kreiert hat, wurde charmant präsentiert.

Wie die Mama, so auch die Tochter ... . Die Schaber-Modelle gibt es in groß und in klein. Überhaupt: Die Auswahl der Modelle bei Schaber kann sich sehen lassen: Im Großhandelsbereich lagern über 3000 Teile, die sofort verfügbar sind.

Eins schöner als das andere ... . Der neue Gastro-Katalog von Schaber umfasst 36 Seiten (bisher immer 20). Ob für Service, Rezeption oder als Image-Kleidung – alles im sportiven Trachten-Look. Und bei weitem nicht nur Dirndl und Lederhosen. Nur eines ist allen gemein: »Alle Dirndl und Blusen sind waschbar, nachlieferbar, funktionell und chic für den gewerblichen Einsatz konzipiert«, so Anselm Schaber.

Schaber Trachtenmode Bräuhausstraße 6 87509 Immenstadt Telefon (0|8323) 9679-0 www.schaber-immenstadt.de

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BILD: SILHOUETTE

Brillenprofi mit

Weitblick Jedes Unternehmen wünscht sich zufriedene Kunden. Optik Kössel aus Immenstadt geht einen Schritt weiter. »Unser oberstes Unternehmensziel sind begeisterte Kunden«, sagt Inhaber Bori Kössel. Deshalb wurde das mittelständische Unternehmen nun bereits zum dritten Mal in Folge zu den 100 besten Optikern Deutschlands gewählt.

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BILDER: POHL 2

ie Auszeichnung verlieh eine Jury aus Wissenschaftlern, MarketingSpezialisten und Publizisten für inhabergeführte mittelständische Augenoptiker, die ein stimmiges Konzept zum Nutzen des Kunden vorlegen konnten. Im Februar 2010 suchten das Marketinginstitut BGW in Essen und die Fachhochschule Gelsenkirchen die TOP 100 Optiker in Deutschland. Nach Meinung der Betriebswirtschafts- und Marketingfachleute werden in Zukunft die Augenoptikgeschäfte den Markt aktiv gestalten,

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deren Inhaber die absolute Kundenzufriedenheit – oder noch besser: die absolute Kundenbegeisterung als Unternehmensziel definieren und entsprechend handeln. Teamgeist im Augengeschäft Bori Kössel sieht Ähnlichkeiten zwischen Sport und einem gut geführten Optikergeschäft: »Eine gute Mannschaft braucht gute Technik, Gefühl für das Wesentliche, richtiges Timing und einen guten Trainer«, so der Augenoptikermeister und staatliche


geprüfte Augenoptiker. »Bei uns ist jeder Spieler ein Profi in Sachen Augenoptik.« Der Teamgeist sei für die Kunden zu spüren.

richtigen Spezialisten. »Unsere Augen sind eigentlich nur für eine Geschwindigkeit von etwa zehn Stundenkilometern geschaffen«, sagt der Optikermeister. Sonne, Sand oder Regen erhöhten den Energiebedarf für gutes Sehen, der im Normalfall bei rund 25 Prozent liege. Auch deshalb sei eine gut angepasste Sportbrille empfehlenswert. Kössel hat ein paar Tipps parat: Die Sportbrille sollte ergonomisch so gebogen sein und seitlich gut anliegen, dass sie bei Fahrtwind die Augen schützt. Elastische Kunststoffmodelle mit Lüftungsschlitzen seien Metallfassungen eindeutig vorzuziehen. Für die Gläser empfiehlt Optik Kössel Tilium-PolycarbonatScheiben, die bruchfester als herkömmliche Kunststoffgläser seien. »Natürlich sollten gute Markenbrillengläser 100 Prozent UV-Schutz bieten.« Auch für die typisch gebogenen Sportbrillen gebe es individuell korrigierte Brillengläser. Der Brillenprofi im südlichen Oberallgäu hat eine riesige Auswahl an Sportbrillen und Brillen jeder Art. Mit einem ausgezeichneten Team, das Kunden Edith Rayner begeistert.

BILDER: OPTIK KÖSSEL 2

Sportbrillenprofi im Allgäu Wer sich in Sachen Sportbrille gut beraten lassen möchte, findet bei Optik Kössel die

Bernd Lindner (re.) und Bori Kössel nahmen bei einer großen Galaveranstaltung im Berliner Hotel Adlon die Auszeichnung zum TOP100 Optiker von Schirmherrin und Fernsehkommissarin Simone Thomalla entgegen.

Mit einem neuartigen Messgerät misst Optik Kössel die Augen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus.

BILD: ADIDAS

Gleitsichtspezialist im Allgäu Da sitzt man gemütlich bei Kerzenschein im Restaurant und möchte die Speisekarte studieren – aber so lang man die Arme auch ausstreckt und die Augen zusammenkneift, die verschwommenen Buchstaben wollen sich einfach nicht zu einem Ganzen formen. Es ist soweit: Die sogenannte Alterssichtigkeit setzt ein. Kein Problem, denn Dank großem Forschungsaufwand stehen heute viele Möglichkeiten zur Verfügung, die optimales und natürliches Sehen gewährleisten. Moderne Gleitsichtbrillen bieten heute natürliches, stufenloses Sehen von nah bis fern für jeden Anlass. Sehschärfenbestimmungen mit modernster Technik, die Fertigung in der hauseigenen Meisterwerkstatt, Kontaktlinsen und vieles mehr gehören zu den Leistungen von Optik Kössel. Auch technisch spielt der Brillen- und Kontaktlinsenspezialist in der oberen Liga. Seit kurzem setzt Kössel als einer der ersten Optiker Deutschlands ein neues Messgerät ein, das exakt die dreidimensionale Lage des Augendrehpunkts ermittelt. »Mit Eyecode können wir hochpräzise Daten über die Augen der Kunden ermitteln und diese in die Berechnung der Brillengläser einbeziehen«, erklärt Kössel. Für Brillenträger bedeute dies herausragendes Sehen ohne Anstrengung, auch nachts und in der Dämmerung, sowie bestes Konstrastsehen.

Optik Kössel Bahnhofstraße 16, 87509 Immenstadt Telefon (08323) 98448 www.optik-koessel.de info@optik-koessel.de

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Zeitlos modern wohnen Das Einrichtungs-Atelier Wohnart in Erolzheim wird 15 Jahre alt. Gründerin Marlene Schmid bringt guten Geschmack, Qualität und zeitlose Moderne zusammen.

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BILDER: SCHM ID

s gibt Häuser und Wohnungen, deren Einrichtung nach zwanzig Jahren immer noch stilvoll und modern aussehen« sagt die Wohnart-Chefin, »und andere, die nach zehn Jahren schon überholt sind.« Auf die Frage, was guten Stil ausmache, lasse sich keine rationale Erklärung finden: »Oft ist es das Zusammenspiel von Farbe, unterschiedlichen Materialien und Möbelformen, die den Charakter von Haus und Bewohner in Einklang bringen«, unterstreicht Marlene Schmid ihre Einrichtungs-Philosophie. Beim Einrichten neuer Wohnräume achtet sie darauf, dass die Räume mit Behaglichkeit gefüllt werden. Bei Modernisierung und Renovierung bezieht sie den Baustil des jeweiligen Hauses mit ein, damit ein harmonisches Ganzes entsteht.

Gestaltung von Räumen Bei der Einrichtung spielen Möbel und die vorteilhafte Platzierung eine große Rolle. Genauso wichtig sind auch ein harmonischer Mix von Farbe und Material der Stoffe und Teppiche. »Sie entscheiden meist über das wohl und wehe eines Raumes«, so die Wohnexpertin. Marlene Schmid überlässt nichts dem Zufall. Manchmal schneide sie sogar Löcher in die Vorhänge, damit die Struktur des Stoffes besser zur Geltung komme. »Oder wir legen Stoffe übereinander – dies beeinflusst die Licht- und Schattenwirkung.« Der passende Teppich wird mit viel Liebe zum Detail individuell entworfen und produziert.

Stöbern und finden Das Atelier in Erolzheim lädt zum Entdecken ein: Zur Auswahl stehen Wohnund Gartenprodukte namhafter Hersteller wie Internationale Dekostoffe, Designers Guild, Lexington, Skagerak Gartenmöbel oder Müller Metallmöbel. Die Kunden können sich von zahlreichen Stoffbüchern und Teppichmustern inspirieren lassen. Tischwäsche, Kissen, Accessoires, traumhafte Bettwäsche und dazwischen immer wieder Kunst und Bilder – das Atelier ist gefüllt mit modernen, zeitlosen und stilvollen Ideen. Sehnsucht nach schöner Sommerterrasse Wenn die Wohnräume stimmig gestaltet sind, wächst die Sehnsucht nach einer schönen Sommerterrasse. Diese gestaltet Marlene Schmid mit genauso viel Aufmerksamkeit. Mit zeitgemäßen Gartenmöbeln und klassischen Pflanzgefäßen wird sie auf Wunsch sogar fertig bepflanzt. Zu Wohnart gehört ein Garten mit Ausstellungsterrasse für Pflanzgefäße und Gartenmöbel sowie der Ward-Gartenshop mit Gartenwerkzeug. Die eigene Marke – Gartensilber Pflanzgefäße – wird inzwischen international vertrieben und wurde auch schon in zahlreichen öffentlichen Bereichen eingesetzt. Vom ersten Beratungsgespräch bis zur Auslieferung nimmt Marlene Schmid alles persönlich in die Hand. Polster, Kissen oder Vorhänge werden auf Wunsch gefertigt. Von der Bestellung bis zur Fertigung sorgen drei Mitarbeiterinnen für einen Edith Rayner reibungslosen Ablauf.

Wohnart Marlene Schmid Schlossstraße 9 88453 Erolzheim Telefon (07354) 935725 Telefax (07354) 935724 marlene@wohnart.de www.wohnart.de

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BILDER: SOBECK

Keine Zeit, um alt zu werden

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intgrüne Polsterbänke und Barhocker mit knallrotem Kunstleder, von der Decke baumelt ein Doppeldecker-Flugzeug mit Coca-ColaSchriftzug. Dazwischen blitzt viel verchromtes Blech, und durch die Eingangshalle zieht ein Duft von Popcorn und Nachos. Es riecht nach Amerika, es sieht nach Amerika aus, es fühlt sich nach Amerika an: Günter Sobeck ist Amerikafan – und er liebt Hollywood. Das Corona Kinoplex spiegelt diese enge Verbundenheit bis ins Detail.

Viel Erlebnis, wenig Kohle »Kino ist mein Hobby«, erklärt der 60-jährige, und lacht gemütlich. Das Filmgeschäft wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Schon sein Vater war in der Filmproduktion tätig. Sein erstes Filmerlebnis hatte Günter Sobeck in den Bavaria-Filmstudios in den fünfziger Jahren. Dort durfte der Bub mit dem Vater ein Synchronstudio besuchen, wo englischsprachige Filme auf deutsch besprochen wurden. Das Erlebnis faszinierte ihn. Genauso wie der sonntäg-

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liche Kinobesuch mit der Familie, der »in den Fünfzigern gang und gäbe war«. Damals sprießten in seiner Heimatstadt München die Kinos nur so aus dem Boden. Als Jugendlicher machte Sobeck in einem Filmkopierwerk eine Lehre zum Fotolaboranten. Anfang der siebziger Jahre erlebte die Filmindustrie mit der Ölkrise eine tiefe Delle. Auch Sobeck blieb nicht verschont: 1973 schloss seine Firma, von heute auf morgen stand er auf der Straße. Er fand eine neue Anstellung beim Scotia Filmverleih, wo der die technische Abteilung übernahm. In jener Zeit pendelte er regelmäßig zwischen Rom und London, um Filmkopien zu prüfen. Darunter auch der Erfolgsfilm Eis am Stiel, Teil 1. »Ich hatte viel Spaß, durch Europa zu jetten«, erinnert sich Sobeck. »Nur die Kohle stimmte nicht.« In ihm wuchs die Idee, sich selbstständig zu machen. Marktbeherrschend in Kaufbeuren Auf seine Anzeige »Theater zu pachten gesucht« in einer Filmzeitschrift meldete sich ein Kaufbeurer Kinobesitzer. Sobeck

pachtete das kleine, ältere Stadtkino und zog 1978 mit seiner Frau von München ins Allgäu. In den darauffolgenden Jahren pachtete er weitere Kinos dazu, bis er drei der vier Kaufbeurer Kinos besaß. Die 1980er Jahre beutelten die gesamte Kinobranche schwer: Video war der letzte technologische Schrei im Filmuniversum. Plötzlich war es »in«, großes Kino auf heimische Fernseher zu verlegen. Mit dem Aufkommen der Privatsender wie RTL und ProSieben erlebte die Filmbranche ab 1985 den nächsten großen Schlag. Die Kinobesucher bröckelten weg, man »wurschtelte sich durch und hielt sich irgendwie über Wasser«. Mitte der neunziger Jahre verspürte die Branche wieder Aufwind. Die Leinwände wurden modernisiert, mit Dolby-Surround kam ein besserer Ton dazu. »Die jungen Leute wollten für ein Filmerlebnis wieder von daheim weg.« 1997 – an die Jahreszahlen erinnert sich Sobeck ganz genau – kam Josef Scheibel, Betreiber der Kart-Halle im Gewerbepark Kaufbeuren, auf ihn zu. Scheibel suchte einen geeigneten Nach-


Günter Sobecks große Leidenschaft ist das Kino. Mit visionärem Mut eröffnete er vor über zwölf Jahren ein Großkino im Gewerbepark Kaufbeuren. Sein Bauchgefühl war richtig: Das Corona Kinoplex mit acht Kinosälen und einem Open-Air-Kino auf dem Dach ist seit vielen Jahren ein lebhafter Anziehungspunkt für Kinofans aus dem ganzen Allgäu.

barn als Ergänzung zu seinem IndoorKartgeschäft. Die Idee vom Großkino im Gewerbegebiet keimte auf. Sobeck reiste in die USA nach Miami und Los Angeles, um sich Ideen zu holen. Der Besuch der Hollywood-Studios gehörte selbstverständlich zum Reiseplan. Es war Sobecks erste Amerikareise, »nach einer Woche wollte ich nicht mehr zurück.« In SobeckSprache klingt das so: »Bei meiner Rückkehr nach Deutschland wechselte ich von einem Farbfilm in einen Schwarz-WeißFilm.« Gewagtes Experiment, unternehmerischer Mut Am 16. April 1998 eröffnete Sobeck seinen materialisierten Traum vom US-typischen Großkino mit fünf Sälen und Open-AirKino im Gewerbepark Kaufbeuren. Großzügiges Ambiente, bunte Barhocker, riesige Kinoplakate, Popcorn, Nachos und Cola – ein gewagtes Experiment mitten im Allgäu, das der Kinoliebhaber niemals bereut hat. »Schon allein der Parkplätze wegen.« Die Geschäfte liefen gut. Sobecks

erfolgreichster Film, der Schuh des Manitu von Bully Herbig zog im Jahr 2001 rund 50 000 Besucher an, »mehr als Kaufbeuren Einwohner hat«. Im Jahr 2002 eröffnete Sobeck drei weitere Kinos. Insgesamt verfügt das Corona Kinoplex heute über 1 500 Sitzplätze. An der Kinokarte verdienen viele mit Obwohl Sobecks Großkino heute ein Selbstläufer ist, »muss es richtig brummen, dass es läuft«. Er rechnet vor: Die monatlichen Energiekosten belaufen sich auf 10.000 Euro. Für jede Kinokarte gehen fünfzig Prozent an den Filmverleih, sieben Prozent ans Finanzamt sowie weitere Prozente an die Filmförderungsanstalt Berlin und die GEMA. Einer wie Sobeck, der die Höhen und Tiefen der Film- und Kinobranche hautnah miterlebt hat, ist zuversichtlich: »Kino ist in« und werde es auch bleiben. Vor allem für jüngere Leute sei es ein preiswertes Vergnügen. Die Mehrzahl der Corona-Kinogänger ist zwischen sechs und 25 Jahre alt, entsprechend ist das Kino für das junge »MTV-Publikum« ausge-

stattet. Sobeck umgibt sich gerne mit jungen Leuten, die er als »dankbarstes« Publikum empfindet. Sie seien »lockerer« und applaudierten auch mal nach einem guten Film. Bei der Filmauswahl achtet Sobeck auf eine bunte Mischung von Romantic über Action bis hin zu Kinderfilmen. Die Filme sucht er selber aus, »mein Bauchgefühl entscheidet«. Mit künstlerisch hochwertigen Filmen »tun wir uns schwer«, gibt Sobeck zu. Gefragt seien hauptsächlich kommerzielle Filme, die ein breites Publikum ansprechen und Umsatz bringen. »Nur das MainstreamPublikum kauft Popcorn, Cola und Bier.« Kinozukunft ist digital Die Digitalisierung ist der nächste große Meilenstein in der Entwicklung des Kinos. 3-D-Filme wie Avatar und Alice im Wunderland seien erst der Anfang des Trends, so Sobeck. Dabei sind die Umstellungskosten für Kinobesitzer erheblich: 130 000 Euro investierte Sobeck in seine neueste 3-D-Anlage. »3-D-Filme werden der Knaller im Jahr 2010 sein«, prognostiziert der Kinomann. Avatar lief 14 Wochen und brachte 27 000 Besucher ins Kino. Nach Kampf der Titanen wird der neueste Shrek die Kinokassen klingeln lassen. Neben Kino hat der bekennende »Nicht-Sportler« noch zwei Hobbys: Da ist zum einen der achtjährige Sohn, den der spätberufene Papa gelegentlich in den Vorführraum mitnimmt. Zum anderen hat der Kinomann ein Faible für Autos. »Ich lieb’s schnell und bequem«. Und natürlich amerikanisch: Sobeck fährt eine große Chrysler-Limousine mit deutschem Motor. »Kino, Sohn, Autos – man hat keine Zeit, um alt zu werden«, lehnt sich der Kino-König von Kaufbeuren zufrieden zurück. In seiner Garage steht ein ganz besonderes Fahrzeug. Sobeck ist Besitzer des letzten Mercedes des berühmten Volksschauspielers Heinz Rühmann. Er entdeckte den Oldtimer vor vielen Jahren zufällig bei einem Autohändler in MünEdith Rayner chen-Pasing.

Corona Kinoplex Heinz-Rühmann-Platz 87600 Kaufbeuren Ticket-Hotline (08341) 994899 Programmansage (08341) 41888 info@corona-kinoplex.de www.corona-kinoplex.de

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Traumvilla mit Stil und Geschmack …vom gemütlichen Poolhaus führt ein unterirdischer Gang zur Villa. atur im Wohnraum oder Wohnraum in der Natur: Diese stilvolle Luxusvilla in Buxheim liegt mitten in einer 2 000 Quadratmeter großen Parklandschaft, die sich idyllisch über einen Wintergarten mit den lichtdurchfluteten Innenräumen verbindet. Dabei gibt die Villa nicht gleich auf den ersten Blick ihre Schätze preis: Von der Straßenseite präsentiert sich das Anwesen wenig auffällig. Ganz anders auf der gegenüberliegenden Seite, wo der Betrachter auf eine individuelles, prachtvoll gestaltetes Gebäude blickt. Hier kommt Vorfreude auf das luxuriöse Innenleben auf. Auf einer Wohnfläche von 355 Quadratmetern gibt es in der Buxheimer Traumvilla in 13 Zimmern fast alles, was die Vorstellungskraft erlaubt: Wintergärten, Wohnhalle, Esszimmer, Küche, Kaminraum, Schlafzimmer mit EnsuiteBadezimmer, kindergerechter Ausstattung und Whirlpool, Dachterrasse und jede Menge individuelle Sonderausstattungen. Zuhause leben und arbeiten, die Familie um sich haben – das alles ist in der großzügigen Villa im Design-Stil möglich. Natürlich darf der solarbeheizte Außenpool nicht fehlen. Der Clou: Vom gemütlich eingerichteten Poolhaus führt ein unterirdischer Gang zur Villa. In einem zweiten Gebäude ist eine großflächige Doppelgarage untergebracht. Daran schließt ein ebenerdiges Wintergartenbüro an. Darüber liegen zwei großzügige Appartments, die momentan vermietet sind. Die luxuriöse Villa unweit des Kartäuser Sees und nur wenige Kilometer von Memmingen entfernt ist der perfekte Lebensmittelpunkt für die ganze Familie zum Wohnen, Leben, Feiern und Genießen.

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Bürohaus in bester Stadtlage …historisch mit der Stadt Kempten verwurzelt. n einem klaren Stil präsentiert sich dieses Bürogebäude unweit der Kemptener Innenstadt. Die Eigentümer renovierten und sanierten das Bürohaus aus dem frühen 20. Jahrhundert laufend. Angefangen von der neuen Außenfassade, einer wertvollen Kupfereindeckung des komplett neu aufgebauten Dachstuhls bis hin zur kürzlich erneuerten NiedrigenergieGasheizung wurden alle Maßnahmen qualitativ hochwertig und in Anlehnung an die Originalpläne durchgeführt. Die Kemptener Frühlingsstraße gehört bei den Einheimischen seit den 1950er Jahren zur ersten Adresse für Anwaltskanzleien, Wirtschafts- und Steuerberatungen. Schon unzählige Bürger gingen in diesem Gebäude ein und aus, um ihre Mandanten-Geschäfte zu erledigen. Auf rund 420 Quadratmetern Wohn- und Nutzfläche beherbergt das Haus Kanzleien, eine Praxis und eine vom Verwalter selbst genutzte Wohnung. Großzügige Keller- und Abstellräumlichkeiten, ein eingewachsener Garten sowie fünf vermietete Garagen und zahlreiche Pkw-Stellplätze ergänzen das Gebäude, das historisch mit der Stadt Kempten verwurzelt ist. Langfristige Mietverhältnisse, abgeschlossene Modernisierungsmaßnahmen und die sehr gute Lage machen dieses schlichte Bürohaus zu einer sicheren er Kapitalanlage.

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BILDER: ENGEL&VÖLKERS

Weitere Informationen: Engel & Völkers Eugen Josef Maucher Allgäu-Immobilien Kempten Lizenzpartner der Engel & Völkers Residential GmbH Klostersteige 3 87435 Kempten Telefon (0831) 9607900 www.engelvoelkers.de/kempten 2–2010 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 87


Persönlichkeitsentwicklung im Zeitraffer Hans-Peter Wellke ist Trainer und Coach für Persönlichkeitsentwicklung. Er hat eine Methode entwickelt, die sich PIDP (Personal Identity Development Process) nennt. Sie ist speziell für Menschen, die ihr Leben selbst aktiv gestalten und ihre Visionen in kurzer Zeit verwirklichen möchten. Auf diese Weise hat der Sulzberger schon zahlreiche Führungskräfte, Unternehmer, Verkäufer, Angestellte und Privatpersonen in ganz Deutschland und international erfolgreich gecoacht. »Mit PIDP können Menschen in nur wenigen Tagen erreichen, wofür sie sonst Jahre bräuchten«, so die Erfahrung des Coaches. Wie das geht? Edith Rayner vom Allgäuer Wirtschaftsmagazin sprach mit Hans-Peter Wellke.

Allgäuer Wirtschaftsmagazin (AWM): Mit Coaching nach der PIDP-Methode können Menschen ihren persönlichen Entwicklungsprozess beschleunigen. Wie funktioniert diese Methode? Hans-Peter Wellke: PIDP ist ein kraftvoller, kompakter und motivierender Ansatz, um die Ziele eines Menschen voranzubringen. Während des Coachings beschäftigt sich der Teilnehmer intensiv mit seiner Mission und Vision. Der Coach stellt immer wieder gezielt Fragen an den Teilnehmer, um zu überprüfen: Bringt Ihre Aussage mehr Energie, oder zieht sie Energie ab? Wollen Sie diese Vision erreichen? Die PIDP-Methode liefert Antworten zu Themen, mit denen sich Menschen im Leben auseinandersetzen: »Wer bin ich«, »Was bin ich« oder »Wer will ich

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sein«. So beschäftigt sich der Teilnehmer mit seiner Mission, mit seinem Auftrag. Im Lauf des Coachings stelle ich fest, wo sich die Antworten des Einzelnen widersprechen. Denn genau dort entstehen Blockaden, die eine Weiterentwicklung verhindern. Mit der PIDP-Methode decke ich Unstimmigkeiten im Lebensmodell auf und unterstütze den Klienten bei der Entwicklung eigener Lösungen. AWM: Wie lösen Sie diese Blockaden oder Unstimmigkeiten auf? Wellke: Indem ich jede Aussage auf Authentizität überprüfe. Dabei ist nicht nur wichtig, was gesagt wird, sondern wie es gesagt wird. Ich überprüfe Sprache und Körpersprache ganz genau. Wenn zum Beispiel jemand »Ja« sagt und gleichzeitig


BILDER 2: WELLKE

»Wer sich auf Identitätsentwicklung einlässt, erfährt eine energievolle Ausstrahlung und verwirklicht fokussiert seine Vision.«

Hans-Peter Wellke.

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BILD BRÜCKE: ULRICH HAAS

»Es ist nicht nur wichtig, was gesagt wird, sondern wie es gesagt wird.«

den Kopf schüttelt, ist die Aussage nicht authentisch. Dort hake ich ein. Dabei gebe ich keine Lösung vor, denn die liegt immer beim Klienten selbst. Durch zielgerichtete Fragen verändert der Einzelne seine Glaubenssätze, dass seine Aussagen ihm mehr Klarheit, Motivation und Attraktivität liefern. Parallel dazu entwickeln wir gemeinsam die Rahmenbedingungen, die für das Erreichen der Vision wichtig sind. Meine Fragen sind nie suggestiv, sondern ergeben sich durch aufmerksames Beobachten und Nachfragen.

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AWM: Beim PIDP wird viel von Identitätsarbeit gesprochen. Was ist darunter zu verstehen? Wellke: Die persönliche Identität entsteht, in dem man sich selbst immer wieder kopiert und aber auch gleichzeitig durch einen laufenden Anpassungsprozess an die persönliche Umwelt. Manche Menschen passen sich und ihre Identität der sich verändernden Umwelt gar nicht an, kopieren nur sich selbst. Andere passen sich nachträglich reaktiv an und wieder andere entwickeln zukunftsgerichtet vorausschauend ihre Identität. Identitätsarbeit bedeutet, sich unterstützt von einem PIDP-Coach aktiv mit der persönlichen Identität zukunftsgerichtet auseinanderzusetzen und diese selbst aktiv zu entwickeln und auszugestalten. Am Begriff Identifikation lässt sich verdeutlichen, wie die Natur im natürlichen Umfeld Identitätsentwicklung betreibt:

Auch Identifikation kommt aus dem Lateinischen »idem facere« und bedeutet dasselbe machen. Sich mit etwas identifizieren heißt also, dieselbe Sache immer wieder Tun. Wenn zum Beispiel ein Koch einmal für das ganze Dorf kocht, dann ist er lange noch kein Koch. Wenn er es aber gut, gerne und immer wieder tut und auch von seinem Umfeld als Koch angefragt wird, dann wird er zum »Dorfkoch«. Die motivierenden Attribute kommen also von außen wie von innen, es entsteht ein Entwicklungsprozess. Zweitens bedeutet Identifikation, sich einer Gruppe zuzuordnen und sich gleichzeitig abzugrenzen. Wenn jemand ein Auto fährt, kann er nicht gleichzeitig Radfahrer sein. Bei unserer Identitätsarbeit schaue ich genau hin: Wer will derjenige sein? Welche Mission hat er? Wir suchen nach den alten, verschütteten oder neuen Bestandteilen dessen Mission, aus wel-


AWM: Immer wieder tauchen Begriffe auf wie »Mission« und »Vision«. Können Sie diese näher erläutern? Wellke: Dazu zwei Beispiele. Sie sitzen in einem Boot mit einem 300-PS-starken Motor. Der Motor ist Ihre Mission. Der identifizierte Leuchtturm ist Ihre Vision. Auf dem Weg dorthin passieren Sie jede Menge Bojen. Das sind Ihre Ziele. Der Motor schiebt Sie vorwärts, die Vision zieht Sie an und gibt Ihnen Orientierung. Beide liefern Ihnen Energie. Die Bojen zeigen Ihnen an, wie nah Sie der Verwirkli-

chung Ihrer Vision sind. Oder Ihre Mission ist: »Sie möchten Menschen ein Leben mit Weitblick ermöglichen«. Ihre dazugehörige Vision könnte sein, als Architekt Hochhäuser zu bauen und Ihren Kindern beste Bildungschancen zu ermöglichen. AWM: Ist es tatsächlich möglich, an ein bis zwei Tagen die persönliche Entwicklung um Jahre zu beschleunigen? Wellke: Ja! Wenn der Einzelne bereit ist, sich darauf einzulassen. Alle ohne Ausnahme entwickeln sich weiter, jeder Teilnehmer bekommt mehr Klarheit über sich. Wer sich auf Identitätsentwicklung einlässt, erfährt eine energievolle Ausstrahlung und verwirklicht fokussiert seine Vision. PIDP ist eine bewusste und nachhaltige Methode zur Klärung, Schärfung, Beschleunigung oder Weichenstellung des er eigenen Weges.

BILD: WELLKE

chem sich die Motivation im Leben des Klienten begründet. Dabei machen wir jede Menge Wiederholungsschleifen. So beschäftigt der Teilnehmer sich an einem Tag bis zu 200 Mal mit seiner Mission. Das ist aktive Persönlichkeitsentwicklung, danach bist du der, der du werden wolltest.

Michael Piesbergen während seines PIDP-Coachings.

Kundenstimmen »Danke für Dein Coaching letzte Woche. Es ist ein Geschenk, den Personal Identity Development Process in zwei Tagen erleben zu dürfen! Meine mit Dir erarbeitete Mission begleitet mich seither wie ein Mantra – nicht im Kopf, sondern als tiefes Wissen mitten im Körper und in meinem Leben.« Anna Hoffmann, Beraterin, München »Dein Herausarbeiten meiner Mission und meiner Visionen war anstrengend, aber effektiv. Ein sonst Jahre brauchender Findungsprozess wird mit deinen Mitteln im Zeitraffer durchschritten. Das war bisher mein effektivstes Coaching!« Michael Piesbergen, pi-punkt.design, Kempten »Die PIDP-Methode von Hans-Peter hat mir persönliche Klarheit für meine Ziel- und Sinnfindung gebracht. Ich habe mir erarbeitet, was mir im Leben wichtig ist und es hier auf Papier gebracht.« Margot Siedersberger, Cometa Allgäu, Kempten

BILDER 2: RAYNER

Partner für Personalentwicklung Hans-Peter Wellke

Hans-Peter Wellke bildet mittlerweile selber Coaches nach der PIDPMethode aus. Beim ersten PIDP-Ausbildungscoaching in Betzigau waren dabei (v. li.): Heidi Herbig, Gunnar Bremer, Bettina Wellke, Hans-Peter Wellke, Heidi Kablitz und Mike Meister.

Eizisried 4 87477 Sulzberg Telefon (08376) 921744 Telefax (08376) 921745 www.partner-PE.de info@partner-PE.de

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Banker mit Leib und Seele Markus Riedmaier ist Privatbankier in Memmingen. Mit Erfahrung und Leidenschaft verwaltet und vermehrt er Vermögen für Unternehmen und Privatleute. nleihe, Aktie, Devisen, ETF, Investment Fonds, Zertifikat – den Durchblick zu bewahren im irdischen Anlageuniversum ist für viele Menschen schwierig. Mit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Jahr 2008 hat die Finanzbranche ihr Vertrauenskonto noch weiter überzogen. Zurück bleibt der Eindruck, dass selbst Finanzberater die Mechanismen des Marktes kaum durchschauen können. Markus Riedmaier hat gute Gründe, warum er sich nicht Finanzberater, sondern Vermögensverwalter nennt. »Der Begriff Finanzberater ist nicht gesetzlich geschützt«, erklärt der gebürtige Mem-

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minger. Und verdeutlicht: In Deutschland gibt es über 200 000 Finanzdienstleister, aber weniger als 800 Vermögensverwalter. Ein kleiner Paragraph mache den Unterschied. Vermögensberater mit der Erlaubnis § 32 des Kreditwesengesetzes dürfen ihre Kunden im Kauf und Verkauf aller Finanzdienstleistungen beraten. Sie sind direkt der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) unterstellt. Finanzberater ohne diese Lizenz sind in ihrer Anlageberatung auf Investmentfonds beschränkt. Sie treffen Vermittlungsvereinbarungen mit einer unterschiedlich großen Anzahl von Produktanbietern oder schließen sich an Haftungsdächern


an, und nur aus diesem Fundus können sie ihre Kunden bedienen. Als Besitzer einer Bafin-Lizenz kann »der Kunde ohne Einschränkungen alles mit mir machen«. Kurze Pause, dann fügt der Banker lächelnd hinzu: »Und ich darf alles für meine Kunden machen.« Konkret kann der Finanzfachmann also eine unabhängige Beratung über das gesamte Vermögensspektrum anbieten, die den Namen »unabhängig« wirklich verdient. Von München nach Jungholz Wenn Riedmaier von Paragraphen und Vermögensstrategien erzählt, leuchten seine Augen: »Ich bin Banker mit Leib und

Seele.« Vermutlich ist sogar sein Geburtsdatum von höheren Finanzmächten eingefädelt worden, scherzt er. Riedmaiers Geburtstag ist der 31. Oktober, der Weltspartag. Seit seinem sechzehnten Lebensjahr ist er in der Branche tätig. Den Begriff Banker verwendet Riedmaier deshalb ohne störenden Nebengedanken. Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Raiffeisenbank Memmingen wechselte er als Anlageberater zur Deutschen Bank nach München und anschließend nach Ulm. Mit 25 Jahren bewarb er sich bei einer Bank in Jungholz, um als »einfacher Bankfachwirt« die ganz eigene Ban-

kenszene der deutschen Enklave kennen zu lernen. Wer den roten Teppich der Bankenwelt betreten möchte, braucht hohen Sachverstand und vor allem das richtige Händchen im Umgang mit Kunden. Markus Riedmaier brachte beides mit, und so stieg er in kurzer Zeit zum Leiter für gehobene Privatkunden auf. Mit 28 Jahren wurde er einer der jüngsten Prokuristen Österreichs. Nach zehn Jahren als Banker in Jungholz beschloss er den Schritt in die Selbstständigkeit. Das Gesetz zur Förderung der Steuerehrlichkeit – kurz: Steueramnestie – im Jahr 2004 gab ihm neben bestehenden Kontakten zu lokalen Verbin2–2010 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 93


»Mein Kunde erhält eine quartalsweise Übersicht über sein Vermögen und weiß, was wann fällig ist.«

dungen Rückenwind für seine Entscheidung. Noch heute verwaltet der Privatbankier das Vermögen von Kunden aus der Zeit der Steueramnestie. Vermögensgespräche auf Augenhöhe Mit seiner Firma Quattro Folio betreuen Markus Riedmaier und seine drei Assistentinnen Firmen, Unternehmer und Privatkunden. »Die Idee zum Firmennamen Quattro Folio kamen Riedmaier und seiner Frau bei einer Italienreise. Er bedeutet »vierblättriges Kleeblatt« und sollte seinen Kunden und ihm Glück bringen. Seine Kunden sind meistens zwischen 40 und 60 Jahre alt, anspruchsvoll und haben Vermögenswerte von mehreren Hunderttausend Euros. »Oft haben sie nicht nur gute Erfahrungen im Finanzbereich gemacht«. Häufig erlebt der Ver-

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mögensprofi bei neuen Kunden ein »Durcheinander an Finanzanlagen« und »ungepflegte Ordner«. Dann stelle sich zum Beispiel heraus, dass ähnliche Anlagen über verschiedene Banken gestreut seien. Er bereitet alle Unterlagen so auf, dass der Kunde einen vollständigen Überblick über seine Geld- und Sachwerte hat. »Mein Kunde erhält eine quartalsweise Übersicht über sein Vermögen und weiß, was wann fällig ist«, beschreibt Riedmaier seine Tätigkeit. »Der Kunde freut sich, der Steuerberater auch«, zwinkert der jugendlich wirkende 38-jährige. Als Banker, der selbst eine Firma führt, kann er mit Unternehmern auf Augenhöhe sprechen. Die meisten seiner Kunden sind im Allgäuer Raum verteilt, doch er betreut auch Kunden in ganz Deutschland. Seine Vergütung erfolgt auf Honorarbasis oder

als prozentuale Beteiligung vom betreuten Vermögen. Trichter im Anlageuniversum Was ist Riedmaiers Erfolgsgeheimnis? »Vertrauen, Vertrauen, Vertrauen«, sagt der Banker beschwörend. Eine individuelle, persönliche Betreuung ist ihm wichtig. »Das geht nur, weil ich klein, aber fein bleiben möchte.« In der Firmenbroschüre liest sich der Klein-Fein-Gedanke so: »Stellen Sie sich einfach vor, um die Verwaltung Ihres Vermögens kümmert sich Ihr eigenes Bankhaus und der Bankdirektor ist Ihr Ansprechpartner.« Als »ganz persönlicher Privatbankier« fühlt sich der Diplom-Bankbetriebswirt dem Erhalt, Aufbau und Vermehrung des Vermögens seiner Kunden verpflichtet. »Ich wachs‘ mit dem Kunden, der Kunde wächst mit


BILDER: TAENZEL

mir«, sagt der freundliche Allgäuer. Dabei sei die Anlagestrategie für jeden Kunden ganz unterschiedlich, sie müsse auf die individuelle Lebenssituation angepasst werden. »Ich verstehe mich nicht als Tippgeber für bestimmte Geldanlagen, sondern bin wie ein Trichter im Anlageuniversum.« Mit weitausholenden Armbewegungen formt er einen Trichter: »Was unten rauskommt, ist eine persönlich abgestimmte Anlagestrategie.« Ob konservativ oder risikobereit, zusammen mit seinen Kunden entscheidet Riedmaier das strategische Vorgehen. »Das sind oft Menschen, die wenig Zeit, aber sehr wohl Know-How und Spaß an der Materie haben. Sie möchten mitentscheiden.« »Zu mir kommen ganz unterschiedliche Typen von Menschen, doch alle durchlaufen den gleichen analytischen Prozess«, so der Vermögensexperte. Entspannt lehnt er sich auf dem schwarzen Ledersofa zurück: »Ich bin zwar quasi ›Privatbankier‹, aber erschwinglich.« Für seine Kunden hat er einige Zuckerl parat: »Bei mir zahlt keiner Ausgabeaufschläge oder verstecke Provisionen.«

Freie Zeiteinteilung ist Freiheit In seiner Zeit als festangestellter Banker war es Riedmaier gewohnt, ständig Kontakt mit vielen Kollegen zu haben. Das fehle ihm heute schon mal. Seine Aktivitäten in vielen Netzwerken, »stabilen Netzwerken«, wie er betont, sei für ihn wichtiger Bestandteil im Tagesablauf. Ebenso wichtig ist für ihn die kontinuierliche Fortbildung: »Ich lese täglich bis zu drei Stunden.« Dank moderner Kommunikationsmittel steht er für seine Kunden rund um die Uhr zur Verfügung. »Das Blackberry ist für mich wie ein Befreiungsschlag, denn ich kann über meine Zeit freier verfügen.« Kann denn ein Familienvater mit drei Kindern Banker sein rund um die Uhr? Offensichtlich ja, ganz nach dem Motto: Was man liebt, wird nicht zur Last. Der sympathische Vermögensverwalter genießt es, in seiner freien Zeit volkswirtschaftliche Zusammenhänge zu diskutieren. Den St.-Martins-Umzug seines Sohnes verpasst er trotzdem nicht. Dafür verschwindet er sogar an einem ganz normalen Werktag um vier Uhr nachmittags Edith Rayner aus dem Büro.

»Was unten rauskommt, ist eine persönlich abgestimmte Anlagestrategie.«

Quattro! Folio! GmbH Dipl. Bankbetriebswirt Markus Riedmaier Ulmer Straße 9 87700 Memmingen Telefon (08331) 961659-9 Telefax (08331) 961659-5 info@quattro-folio.de www.quattro-folio.de

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Im Holz- und Gartenland Kern

werden Heim und Garten

BILDER: MARION BÄSSLER

Auf 1500 Quadratmeter Ausstellungsfläche bietet sich ein großes Spektrum an Gartenmöbeln, Grillgeräten und Ausbaumaterialien

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zur Wohlfühloase I

m Frühling genießen wir alle die ersten Sonnenstrahlen, freuen uns über die Wärme und sehnen den bevorstehenden Sommer herbei. Einen herzhaften Vorgeschmack auf diese heiß geliebte Jahreszeit können wir uns aber schon jetzt holen, denn die Grillsaison hat bereits begonnen! Und wer hat bei diesem Begriff

nicht sofort den Duft eines saftigen Steaks oder einer knackigen Wurst in der Nase. Allerdings hört der Grillspaß damit noch lange nicht auf. »Ein Grill ist extrem vielseitig«, betont Mathias Kern vom gleichnamigen Holz- und Gartenland in Immenstadt. Von der Pizza über Flammenkuchen und Braten bis hin zu Pfannengerichten,

Termine für Grillfreunde Am Freitag, den 14. Mai von 8.30 bis 17 Uhr, sowie am Samstag, den 10. Juli von 9 bis 15 Uhr lädt Holz- und Gartenbau Kern zu einer Grilldemo ein. Zuschauen, Tipps, Tricks und Anregungen holen – lautet das Motto! Alle Gerichte gibt es auch zum Probieren.

1. Allgäuer Grillmeisterschaft Als Highlight der Grillsaison messen sich am Samstag, den 26. Juni im Holz- und Gartenland Kern zwischen 11 und 18 Uhr bis zu zwölf Grill-Teams aus jeweils vier Personen und kämpfen um den Titel »Allgäuer Grillmeister 2010«. Die Veranstaltung ist von der German Barbecue Association e. V. (GBA) offiziell lizenziert. Der Gewinner erhält dadurch einen Startplatz bei der Deutschen Grillmeisterschaft. Zudem wird er mit dem Allgäuer-Zeitungs-Pokal und einer Siegerurkunde ausgezeichnet und kann sich über ein Preisgeld freuen.

Geschäftsführer Ma thias Kern.

die eigentlich für den Wok konzipiert sind, lässt sich von der Vorspeise über den Hauptgang bis hin zu Beilagen und dem Nachtisch alles auch auf dem Grill zaubern, versichert Mathias Kern. Aus diesem Grund spricht er auch lieber von »Outdoor-Küche«. Nicht nur er selbst, sondern auch seine Mitarbeiter sind begeisterte Grill-Freunde. Schon einige neue Rezepte sind in der Firma ausgetüftelt worden und im Sommer steht bei der Belegschaft mindestens einmal in der Woche ein gemeinsames Grillen in der Mittagspause an. Seine Ideen und Anregungen rund ums Thema grillen will das Team natürlich gerne an die Kunden weitergeben. Das passiert nicht nur in den üblichen Verkaufsgesprächen, sondern Mathias Kern liegt viel an einer anschaulichen Präsentation. Daher veranstaltet er regelmäßige Grilldemos. »Die Leute müssen zuschauen und probieren können«, betont er. Bei den Demos sind daher zwischen drei und fünf verschiedene Grills in Betrieb und die Besucher haben die Möglichkeit, dem Team von Holz- und Gartenland Kern beim Grillen zuzusehen, Fragen zu stellen und natürlich die Speisen zu probieren. »Nur auf diesem Wege können die Leute feststellen, wie schnell, gut und abwechslungsreich die Outdoor-Küche ist und vor allem mit welch geringem Aufwand sie betrieben werden kann«, erklärt Mathias Kern seine Philosophie. In der größten Grillausstellung im Allgäu, die Holz- und Gartenland Kern auf einer Fläche von 200 Quadratmetern präsentiert, findet sich für jeden Kundenanspruch das passende Gerät. Um die beste Qualität bieten zu können, setzt Mathias Kern schon lange auf die deutschen TopMarken Outdoorchef und Weber. Egal ob Gas-, Holzkohle- oder Elektrogrills gewünscht sind, von kleinen Mitnahme2–2010 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 97


»Kundenzufriedenheit wird bei uns groß geschrieben.« 98 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 2–2010


»Wir bringen unser Fachwissen verständlich an den Mann.«

geräten bis zur Profigrillstation für Hotels und Gastronomie gibt es hier alles, was das Herz eines Grillfreundes höher schlagen lässt. Bei der Auswahl des passenden Geräts profitieren die Kunden von der über 45-jährigen Erfahrung des Familienbetriebs und seiner Mitarbeiter. Das umfangreiche Sortiment wird selbstverständlich vom passenden Zubehör sowie interessanten Nachschlagewerken zur Outdoor-Küche abgerundet. Gemütlichkeit und Urlaubsflair Auf 500 Quadratmeter Indoor-Ausstellungsfläche und einem 1 000 Quadratmeter großen Außenbereich findet sich alles rund ums Thema Garten. Vom stilvollen Gartenhaus über stabile Carports, verschiedene Sichtschutz-Modelle und Terrassenbeläge bis hin zu schmucken Accessoires gibt es bei Holz- und Gartenbau Kern alles was man braucht, um den Sommer im Eigenheim so richtig genießen zu können. Ein besonderer Blickfang sind die modischen Gartenmöbel, die vom farbenfrohen Strandkorb über traditionelle Holzmodelle bis hin zum »big apple« reichen. Letztgenanntes bezeichnet ein großes, wetterfestes Korb-

möbelstück in Apfelform. Durch die bequeme Sitzauflage und die schmucken Dekokissen lassen sich hier sommerliche Stunden in einem schattenspendenden Plätzchen unbeschwert genießen. Auch die Kleinen kommen keineswegs zu kurz, denn das Sortiment von Mathias Kern bietet ein breites Spektrum aus Spielgeräten für Kleinkinder bis zum Jugendalter. Individuelle Produkte für jeden Geschmack Mit Parkett, Türen, Holzdecken und über 1 000 verschiedenen Bodenausführungen lässt sich der Innenbereich eines jeden Heims zum persönlichen Traumschloss ausbauen. »Wir bieten individuelle Produkte für jeden Geschmack«, erzählt Firmenchef Mathias Kern. Das wissen auch Handwerksbetriebe zu schätzen und nehmen das Angebot der Firma Kern gerne wahr. Kundenzufriedenheit wird im Immenstädter Betrieb nämlich ebenso groß geschrieben, wie eine fachkundige und anschauliche Betreuung der Kunden. »Wir bringen unser Fachwissen verständlich an die Frau oder den Mann«, versichert Marion Bässler Mathias Kern.

Kern Holz- und Gartenland Blaichacher Straße 7 87509 Immenstadt Telefon (08323) 9664-0 Telefax (08323) 9664-25 kern-sperrholz@t-online.de www.kern-holz.de

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Green Meetings – Business und Behaglichkeit im Hirsch

irekt am Marktplatz, die weltberühmte Barockbasilika zum Greifen nah, lädt das Hotel Hirsch mit einer gekonnten Mischung aus Moderne und Tradition zum Genießen, Feiern und Tagen ein. Ruhig gelegen, viel Natur und trotzdem verkehrsgünstig, erwartet die Tagungsteilnehmer stressfreier Ausgleich zum Büroalltag. Seit Dezember 2009 betreibt Familie Hafenrichter das altehrwürdige, komplett renovierte Hotel im Herzen der Kneippund Kultur-Stadt. Wer in den Hirsch geht, ist von der jungen Architektur überrascht, die sich perfekt in die Jahrhunderte alten Gemäuer einfügt.

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Tagungsmöglichkeiten für 200 Personen Was von außen eher kompakt wirkt, überrascht innen mit insgesamt 6 000 Quadratmetern Fläche. Aufgeteilt in Gaststube, Restaurant, Cafe, rustikalem Zirbelstüble und schicker Bar, bietet der Hirsch außerdem drei flexible Tagungsräume, die mit den neusten Kommunikationstechnologien ausgestattet sind. »Und wenn etwas fehlt, dann besorgen wir es ganz einfach«, sagt Christine Hafenrichter, die seit über

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25 Jahren mit ihrem Mann in der Gastronomie- und Hotelbranche selbstständig ist. Zehn bis zweihundert Personen finden in den Tagungsräumen Platz. Im Erdgeschoss gibt es einen kleineren und einen mittelgroßen Tagungsraum, beide mit einer ganz speziellen Note und viel Licht. Besonderen Charme strahlt der große Saal im ersten Stock aus. Er verfügt über eine Bühne, die sogar ein eigenes Netzwerk bietet. Den feudalen Saal kann man, dank mobiler Wände, wiederum unterteilen und kleinere Räume schaffen. Die Kaffeepause findet wahlweise auf dem Balkon, im Restaurant oder in den Tagungsräumen selbst statt. »Auch Rollstuhlfahrer erreichen den Raum bequem per Lift und können von dort barrierefrei zu den Zimmern gelangen«, so Hafenrichter. Überhaupt, die Zimmer: Keines der 44 Zimmer und vier Suiten auf ***SuperiorNiveau gleicht dem anderen. Allen gemeinsam sind das helle Buchenparkett, die warmen Farbtöne und die edlen Badezimmer aus Schiefer und sandfarbenem Marmor. W-Lan und Flachbildfernseher runden die Ausstattung ab. In den allergikergerechten Betten findet jeder Tagungs-

BILDER: HOTEL HIRSCH

Jeder, der schon auf Seminaren und Tagungen in klassischen Tagungshotels war, kennt es: Die Räume wirken steril, die Atmosphäre ist unpersönlich, das Ambiente häufig austauschbar. Auch die Lage vieler Tagungshotels lässt wenig Raum für geistige Entfaltung. Der Referent kann noch so gut sein, das Thema überaus fesselnd – spätestens, wenn sich die Teilnehmer auf ihre unpersönlichen Zimmer zurückziehen, wird klar: Kreativität und Engagement benötigen eine andere Atmosphäre, um zu wachsen.

Tagen in rustikalem Ambiente.


teilnehmer tiefe Entspannung nach einem anstrengenden Tag. »Außerdem stehen eine neue Sauna und ein erfrischendes Kneippbecken mit Ruhezone zur Verfügung«, ergänzt Hafenrichter. Feinbürgerliche Küche Wer im Hirsch ein Meeting abhält, kann sich auf kulinarische Köstlichkeiten, regionale typische Speisen und raffinierte Spezialitäten freuen. »Unsere Gäste wissen die Qualität zu schätzen,« erklärt der Chef. In seiner »feinbürgerlichen Küche« verarbeitet Küchenmeister Bernd Hafenrichter nur die besten Produkte der Region. Besonders beliebt ist das frische Bier aus

der eigenen Brauerei, das direkt aus den Lagertanks in den Zapfhahn und von dort ins Glas gelangt. Für das Wohl der Gäste sorgen insgesamt 30 Mitarbeiter, allen voran die beiden Töchter Bianka und Veronika Hafenrichter. Herzlichkeit und Servicebereitschaft werden bei allen ganz groß geschrieben.. Und selbst die An- und Abreise erfolgt dank Autobahnnähe, großem Parkplatz und der Nähe zum Memminger Flughafen unproblematisch und entspannt. Das Hotel Hirsch ist für viele schon der neue Geheimtipp in Sachen Tagungen, Seminare und Feierlichkeiten – und das zu Recht. Dagmar Gard

Familie Hafenrichter: Gastgeber mit Herz und Erfahrung

Hotel Hirsch Hafenrichter Gastro GmbH Marktplatz 12 87724 Ottobeuren Telefon (08332) 79677-0 www.hirsch-ottobeuren.de buero@hirsch-ottobeuren.de

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THEATERINKEMPTEN

»Die Kunst, (mit) Kunst zu spielen« Nikola Stadelmann.

Eine leuchtend grüne Spielwiese lädt uns ein auf eine Entdeckungsreise, entführt uns in eine neue und doch bekannte Welt: Das hochkarätige, gleichzeitig unterhaltsame und faszinierende Programm »Spielwies’n« der bevorstehenden Spielzeit 2010/11 im THEATERINKEMPTEN (TIK) wurde von Nikola Stadelmann und ihrem Team vorgestellt.

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eit der Wiedereröffnung des Kemptener Stadttheaters 2007 hat Nikola Stadelmann die künstlerische Linie des Theaters stark geprägt. Nun hält sie, gemeinsam mit Geschäftsführer Thomas Siedersberger, als neue Künstlerische Theaterdirektorin die Fäden selbst in der Hand. Das Motto »Spielwies’n« für die kommende Saison wurde dabei ganz bewusst gewählt. »Spielwies’n« steht für augenzwinkernden Humor, Leichtigkeit, Spielfreude, gute Laune, die anstecken soll und die Lust am Theater. Kontinuität einerseits, Neubeginn andererseits – das sind die Prämissen, die Nikola Stadelmann dabei vorgab. Ein Widerspruch – oder, etwa doch nicht?

»Wie bisher, aber doch ganz anders« Was zunächst wie ein Widerspruch erscheint, ist bei genauerer Betrachtung eine logische Konsequenz. Der innovative Weg, der schon unter Peter Baumgardt eingeschlagen wurde, soll fortgesetzt werden. Das THEATERINKEMPTEN soll sich als

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kulturelles Zentrum in Stadt und Region etablieren und sich mit neuen Schwerpunkten in die Zukunft orientieren. Dabei sollten die qualitätsgewohnten, hohen Ansprüche der BesucherInnen, Kunst- und KulturliebhaberInnen des Kemptener Theaters bewahrt bleiben, trotzdem aber Platz für völlig neue Konzepte und Konstellationen geboten werden. Eine Vorgabe, die viel Theatererfahrung, Kompetenz und Identifikation mit der »Bühne« erfordert, und in einer Persönlichkeit wie Nikola Stadelmann Verwirklichung findet. Die Vorgabe »alles soll so bleiben wie bisher und doch ganz anders werden« fand ihre kreative Verwirklichung aber auch durch die »Helden der Werbung«. Dominik Reisinger und Michael Meier haben diese perfekt umgesetzt und ein ganz besonderes Theater-Jahrbuch entworfen, gestaltet und geschaffen: Ansprechend und auffallend in seinem Layout, sofort wiedererkennbar in seiner Form. Werfen wir doch zusammen einen Blick in seinen Inhalt: Das Programm – für jeden etwas Drei eindrucksvolle Eigenproduktionen sind als erstes zu nennen, denn das Motto »Spielwies’n« bekommt hier einen weiteren Bezug. Die große Schauspielproduktion »Kasimir und Karoline«, Horvaths heute wieder hoch aktuelle »Ballade vom arbeitslosen Chauffeur und seiner Braut« spielt auf dem Oktoberfest, der »Wies’n«. Einem Thema, dem angesichts der derzeitigen, allgemeinen Finanz- und Wirtschaftskrise eine wichtige Bedeutung zukommt. Theater gehört, so Nikola Stadelmann, seit jeher zur »geistigen Grundversorgung« und ist als Ort der kulturellen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung unverzichtbar. Krise, Arbeitslosigkeit, menschliches Versagen sind nicht nur

Schlagworte, wie wir sie täglich in der Zeitung lesen, sondern Stoffe, die auch in der (Theater)Literatur immer wieder vorkommen. Theater kann keine konkreten Lösungen anbieten, aber es kann Zusammenhänge mit den Mitteln des künstlerischen Ausdrucks aufzeigen, reflektieren und kommentieren. Mit der neuen Reihe »Große Stoffe im kleinen Format« wagt sich TIK an die Adaption eines wahrlich großen Stoffes der Weltliteratur: »Faust Fiction«, Goethes Faust für einen Schauspieler. Und stellt dabei die Frage: »Das Leben, ein Spiel«? Der Auftakt der Eigenproduktionen jedoch obliegt »Match Point«, einem TanzTheater von Jochen Heckmann, im Rahmen des zehnjährigen Jubiläums des Kemptener TANZherbstes, das das THEaterOben zum »Spielfeld« macht. Der Tanz erlebt zudem eine stärkere Akzentuierung. Der Kemptener Tanzherbst hat einen festen Termin im Theaterjahr, als Prolog der TIK-Spielzeit. Theatralische Tanzproduktionen sowie ein neues Tanz-Abonnement wird es aber nun über die gesamte Spielzeit geben. Klassik und Moderne, heitere Boulevardstücke und Dramen zum Nachdenken, der Allgäuer Kommissar Kluftinger als Bühnenheld und anspruchsvolle

Schauspielinszenierungen werden im TIK gleichermaßen geboten. Die spannende Mischung aus Eigenproduktionen und Aufführungen renommierter Theater- und Gastspielbühnen (Theater an der Ruhr, Staatstheater Nürnberg und andere) lässt die Neugier auf die kommende Theatersaison wachsen! Das ist letztlich auch den beliebten Meisterkonzerten, initiiert und gestaltet von Dr. Franz Tröger, zu verdanken, die ihren festen Platz im TIK innehaben. Einen weiteren Höhepunkt bilden die Kemptener Schultheater-Tage, die dank der Kooperation mit dem Amt für Jugendarbeit der Stadt Kempten erstmals stattfinden werden. Ein erweitertes Programm für Kinder und Jugendliche samt theaterpädagogischem Rahmenprogramm und Schulvorstellungen soll den »Theaternachwuchs« fördern und für das Theater begeistern – eine Kür, die Nikola Stadelmann und dem TIK-Team sicherlich leicht gelingen wird. Alles in allem ist das kommende Programm des TIK mehr als sehenswert. Es erfüllt seinen Anspruch von »Kontinuität und Neubeginn« voll und ganz. Ein abwechslungsreiches Programm, das für jeden das richtige »Spiel« enthalten dürfte! Lassen Sie sich begeistern! Kemptens Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer ließ sich gerne anstecken von der »Lust am Theater« und erwartet seinerseits die neue Spielzeit mit Spannung. Die Stadt Kempten steckte mit dem Umbau des Theaters den äußeren, perfekten, lichtvollen Rahmen für die »Spielwies’n«, der nun mit kulturell hervorragendem Inhalt gefüllt wird. Die »grüne Linie« des TIK soll somit zum »roten Faden« der gesamten Region werden. Der »Anpfiff« dazu erfolgt am 10. Oktober im THEaterOben beim ersten Theatercafé der Saison. 2–2010 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 103


Klassik und Moderne, heitere Boulevardstücke und Dramen zum Nachdenken, Tanz und Konzerte.

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Besucher- und Zuschauer-Info: Ein Theater-Abonnement bietet zweifellos Vorteile in vieler Hinsicht. Ob Boulevard-, Schauspiel-, Konzert-, Tanz-, Gemischtes oder (Junior)-Wahl-Abo – die Möglichkeiten sind hier so individuell wie die Theaterbesucher und das THEATERINKEMPTEN selbst! Auch Platz- und Preiskategorie, sowohl im THEaterOben als auch im Stadttheater, sind frei wählbar. Nähere Informationen gibt es im AZ Ser-

vice-Center Kempten, Bahnhofstraße, Telefon (08 31) 20 64 30 oder direkt im TIK unter Telefon (08 31) 96 07 88-24. Abonnement-Einschreibungen sind im ServiceCenter ab 1. Juni möglich. Tickets im Einzelverkauf und Wahl-Abonnements gibt es ab 9. August. Daneben können BesucherInnen des Theaters eine Reihe von Service-Leistungen in Anspruch nehmen wie kostenlose Kinderbetreuung, Barrierefreiheit, Drahtloshörhilfe und vieles mehr. kb


BILD: KARABASH

Brauerei mit Tradition

Vollmundig, malzaromatisch oder herb Seit über 700 Jahren wird in Kaufbeuren Bier gebraut, Helles, Dunkles oder Weizenbier. Bekannt sind sie unter Namen wie AktienHell, Edel oder Anno 25. Darüber hinaus produziert die Aktienbrauerei Kaufbeuren heute fast genauso viele alkoholfreie Getränke, die als ColaMix, Limonaden und Säfte auf den Markt kommen.

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ür ihre Biere erhielt die Aktienbrauerei Kaufbeuren in den letzten Jahren viele Auszeichnungen. 2010 belegt das Spezialbier Edel beim weltweit größten Verkosterpreis World Beer Cup den 2. Platz. Seit 16 Jahren gibt es jedes Jahr DLG-Auszeichnungen in Gold. 2006 und 2008 durfte sich die Brauerei über den European Beer Star Award freuen.

Bier-Wissen ist gefragt Wenn Dunja Karabash, AktienbrauereiMitarbeiterin, Bier trinkt, sprudeln Worte wie »Fruchtaromen und hopfenbetont« oder »süffig, rund und körperreich« aus ihrem Mund. Frau Karabash ist eine der wenigen Bier-Sommelières in Deutschland. Sie ist viel unterwegs auf Verköstigungen, um den Menschen die Geheimnisse eines guten Bieres zu erklären. So erfahren sie, dass einiger Aufwand nötig ist, bis das Bier gut gekühlt und mit einer schönen Schaumkrone zum Trinken einlädt. Komplettes Sortiment Dreh- und Angelpunkt in der Aktienbrauerei ist das weitläufige Sudhaus. Hier brauen die Braumeister mit Malz, Hopfen,

Hefe und Wasser nach überlieferter, geheimer Rezeptur mit Ruhe und Können die bekannten Spitzenbiere. Insgesamt produziert das Unternehmen heute rund 100 000 Hektoliter Bier pro Jahr. Dazu kommen rund 90 000 Hektoliter alkoholfreie Getränke, die unter Namen wie Leo ACE Blutorange, Leo Cola und Leo Zitronenlimonade bekannt sind. Auf diese Weise ist die Aktienbrauerei in der Lage, dem Getränkehandel und der Gastronomie ein komplettes Sortiment aus einer Hand anbieten. Aus kleinen Anfängen steigerte sich im Lauf der Jahrhunderte die Bierproduktion immer mehr, einige kleinere Brauereien wurden übernommen. Meilensteine in der jüngeren Geschichte sind die Modernisierung der Produktion, die Erweiterung der Lagerkeller und automatisierte Flaschenabfüllanlagen. Insgesamt beschäftigt die Brauerei am Stammsitz in Kaufbeuren 101 Mitarbeiter und setzt jährlich rund 16,5 Millionen Euro um.

Der Heimat verbunden Soziales Engagement ist fester Bestandteil der Firmenphilosophie. Rund 250 000 Euro fließen jährlich ins Sponsoring von Vereinen und heimischen Veranstaltungen. »Wir fühlen uns der Region und den Menschen, für die wir brauen, verpflichtet«, betont Werner Still, Vorstand der Aktienbrauerei. Deswegen wird ausschließlich mit regionalen Firmen zusammen gearbeitet. Denn schon seit Jahrhunderten setzen die Kaufbeurer Brauspezialisten auf traditionelle Werte wie Qualität und Bodenständigkeit. Edith Rayner

Aktienbrauerei Kaufbeuren AG Hohe Buchleuthe 3 87600 Kaufbeuren Telefon (08341) 4304-0 Telefax (08341) 4304-50 verwaltung@ab-kf.de www.aktienbrauerei.de

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Borreliose –

Eine Erkrankung mit vielen Facetten

Jedes Jahr zur Frühlingszeit wird das Thema »Zecken« wieder aktuell und in Presse und Rundfunk wird zur »Zeckenimpfung« aufgerufen. Leider gibt es eine solche Impfung gegen Zecken allgemein nicht, da die Impfung nur gegen die Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) und nicht gegen die ebenfalls von Zecken übertragene Borreliose, die wesentlich häufiger und nicht minder gefährlich ist wirkt. Zum anderen sind Zecken in unseren Breitengraden das ganze Jahr aktiv und. Schutz vor Zeckenbissen und die Kenntnis um die Symptome der von ihnen übertragenen Erkrankungen ist das ganze Jahr von Bedeutung.

er »gemeine Holzbock« (ixodes ricinus), wie die bei uns am häufigsten vorkommende Zeckenart genannt wird, ist ganzjährig aktiv mit einem Aktivitätsmaximum von April bis Oktober, bei hohen Luftfeuchtigkeiten und lebt vor allem in Waldgebieten im Unterholz, feuchten Wiesen und Sträuchern in einer Höhe von 20 cm bis 1 m. Zecken fallen im Gegensatz zur landläufigen Meinung nicht von Bäumen, sondern werden bereits bei einem kurzen Kontakt mit Gras oder Buschwerk abgestreift und beißen sich dann am Menschen oder Tier fest. Der Biss selbst ist schmerzlos und wird deshalb vom Opfer nicht bemerkt. Auch im Park, im Schwimmbad, im häuslichen Garten, im Wohnzimmer ja sogar im Schlafzimmer kann man von Zecken befallen werden, da Haustiere wie Hunde und Katzen als Zwischenträger die Zecken in die Wohnung bringen können.

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Von diesen Zecken können nun eine Betrachtet man dagegen die Zahlen der Vielzahl von Krankheiten übertragen Borrelioseerkrankungen ergibt sich ein werden; die bekanntesten sind die bereits erschreckendes, bisher nicht ausreichend erwähnte FSME und die Borreliose, aber wahrgenommenes Bild: etwa 100 000 Neuauch an Erkrankungen wie Rickettsiose, erkrankungen jährlich in ganz DeutschBabesiose und Ehrlichiose ist zu denken, land und 600 000 chronisch erkrankte wenn Beschwerden in Zusammenhang mit einem Zeckenbiss Gegen die Borreliose gibt es leider keine Impfung. auftreten. Etwa 250 bis 500 Patienten erkranken jährlich an der meldepflichtigen Patienten, bei denen Heilung nur noch teilFSME, wobei sich das Verbreitungsgebiet weise möglich ist. Da hinsichtlich der Bordieser Erkrankung fast ausschließlich auf reliose keine Meldepflicht existiert und die den süddeutschen Raum beschränkt. Erkrankung leider auch oft genug noch nicht richtig erkannt wird, geben diese Unser Oberallgäu ist zum Glück noch ein weißer Fleck auf dieser Landkarte und Zahlen den tatsächlichen Erkrankungsstand noch zu niedrig an. bisher sind bei uns nur vereinzelte Fälle aufgetreten. Frühzeitiges Entfernen der Von den im süddeutschen Raum vorZecke bietet keinen Schutz, weil die FSME kommenden Zecken sind etwa 30 % frei – Viren unmittelbar nach dem Biss übervon Erregern und 70 % mit Borrelien, Ehrlichien, Rickettsien oder allen zusammen tragen werden. Eine Therapie gibt es nicht, jedoch ist eine Impfung möglich. behaftet. Ausgewachsene Zecken sind


häufiger durchseucht (bis zu 70%) als Zecken in frühen Entwicklungsstadien (10 – 30%). Nach einem Biss werden die Krankheitserreger, die im Darm der Zecke sitzen, nach etwa 6 bis 48 Stunden auf das Opfer übertragen. Eine frühzeitige und schonende Entfernung der Zecke ist deshalb sehr wichtig, weshalb man nach jedem Spaziergang in gefährdetem Gebiet sich und seine Kinder auf Zecken absuchen sollte. Nach einem Zeckenbiss und erfolgter Infektion mit Borrelien zeigt sich nach fünf bis 30 Tagen in 40% der Fälle um die Einstichstelle herum die so genannte »Wanderröte« (erythema migrans), die in 20% der Fälle von grippeähnlicher Symptomatik begleitet wird. Im Rahmen einer frühen Generalisierung können verschiedene Organsysteme befallen werden und es kommt bereits jetzt oder auch nach drei bis sechs Monaten zu Zeichen des Krankheitsbefalls an den Gelenken (Arthritis), der Muskulatur (Myositis), am Herzen (Myokarditis), am Auge (Keratitis) und am Nervensystem (Neuritis). Unklare rheumaähnliche Beschwerden sind häufig ein erstes Zeichen einer Erkrankung und weil viele Patienten sich des Zeckenbisses gar nicht bewusst geworden sind und auch keine Wanderröte bemerkt haben, erfordert es vom The-

rapeuten geradezu den Spürsinn eines Grundsätzlich können Borrelien alle Detektivs, um zur richtigen Diagnose zu Organe und jedes Gewebe befallen und gelangen. Zum Glück heilt die Krankheit dort eine Entzündung auslösen. Entsprein diesem Stadium noch in 90% der Fälle chend vielfältig sind die Krankheitssympauch ohne Behandlung aus, wenn auch in tome: Gelenkentzündungen, Muskelmanchen Fällen eine Restsymptomatik schmerzen, Nervenentzündungen mit zurückbleibt. Lähmungen und Gefühlsstörungen und Bei jedem zehnten geht die Krankheit, psychische Störungen sind am häufigsten wenn sie unbehandelt bleibt, nach 6 vorzufinden. Dazu kommt eine Vielzahl an Monaten aus diesem frühen Stadium in unspezifischen Begleitsymptomen wie ein chronisches Stadium über, wobei die Müdigkeit im Sinne eines chronischen ersten Zeichen der Chronifizierung auch erst nach Das chronische Krankheitsstadium ist durch ein Jahren auftreten Auftreten von Krankheitssymptomen in Schüben können und ein und ein »buntes« Krankheitsbild gekennzeichnet. Zusammenhang der Erkrankung mit einem Zeckenbiss einem zunächst nicht in Müdigkeitssyndroms, vegetative Stöden Sinn kommt. Dieses chronische rungen, Schwindel, Schlafstörungen, KopfKrankheitsstadium ist durch ein Auftreten schmerzen und vieles andere mehr. Sehr von Krankheitssymptomen in Schüben häufig wird dann die Diagnose »unklares und ein »buntes« Krankheitsbild gekennRheuma«, »Fibromyalgie«, »chronisches zeichnet. Phasen von Borrelienaktivität Müdigkeitssyndrom«, »Somatisierungsund heftigen Beschwerden wechseln mit störung« oder »psychovegetative FehlZeiten relativer Ruhe und geringen steuerung« und dergleichen mehr gestellt. Beschwerden ab. Sehr häufig leiden die Deshalb sollte man bei allen unklaren Patienten jedoch unter den ResidualzuKrankheitsbildern, deren Ursachen nicht ständen nach durchgemachtem Krankeindeutig festgestellt werden können, und heitsschub, d.h. die Erkrankung hinterlässt bei allen Diagnosen, die nach »Verlegenbleibende Schäden zum Beispiel am Nerheitsdiagnosen« klingen, an die Möglichvensystem oder an den Gelenken. keit einer Borreliose denken.

BILD: THÜRAUF

Bei allen unklaren Krankheitsbildern, deren Ursache nicht eindeutig festgestellt werden können, und bei allen Diagnosen, die nach »Verlegenheitsdiagnosen« klingen, sollte man an die Möglichkeit einer Borreliose denken.

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BILD: WEIXLERSCHÜRGER

Dr. med. Karlheinz Thürauf, Arzt für Allgemeinmedizin, Homöopathie, Sportmedizin Praxisschwerpunkte: Naturheilverfahren, Akupunktur, Bioresonanztherapie

Selbst wenn der Arzt hinter einem Krankheitsbild eine Borreliose oder eine der oben erwähnten Begleiterkrankungen vermutet, ist die Diagnose nicht einfach zu stellen, da die Labortests nicht immer eindeutig und oft schwierig zu interpretieren sind. Grundlage jeder Labordiagnostik ist der Antikörpertest, der immer zusammen mit dem sog. »Westernblot« durchgeführt werden sollte. Da dieser Test eine Infektion jedoch nicht immer zuverlässig anzeigt und auch zur Verlaufskontrolle nach erfolgter Therapie nicht geeignet ist, sollte nach meiner Meinung immer ein Lymphozytentransformationstest (LTT-Test) parallel veranlasst werden. Da dieser Test von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen wird, kommen auf den Patienten pro Test etwa 90 Euro an Laborkosten zu. Therapeutisch sollte nach meiner Ansicht im frühen Stadium immer eine Therapie mit Antibiotika für mindestens vier Wochen erfolgen, da zwar ein großer Teil der Erkrankten von selbst gesund wird, es aber nicht vorauszusagen ist, in welchen Fällen die Krankheit nur unter Zurücklassung von Dauerschäden ausheilt oder gar in ein chronisches Stadium übergeht. Im chronischen Stadium sollte zunächst auch ein Therapieversuch mit Antibiotika

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rung dreimal, durchgeführt werden muss und dann alle drei bis fünf Jahre wiederholt werden sollte. Da im Oberallgäu die Wahrscheinlichkeit an FSME zu erkranken (noch?) sehr gering ist, sollte man sich hinsichtlich der Notwendigkeit der Impfung im jeden Fall mit seinem Hausarzt beraten. Gegen die bei weitem häufigere Borreliose gibt es leider keine Impfung und es ist auch keine für absehbare Zeit in Aussicht. Übrig bleibt also nur, sich anderweitig zu schützen. Hierbei sind Insektenabwehrmittel nur von fraglichem Wert und auch Ganzkörperschutzanzüge, wie sie von der Industrie angeboten werden und die an Raumfahreranzüge erinnern, sicherlich nur begrenzt einsetzbar. Sinnvoll ist hingegen eine überlegte Auswahl der Wanderroute, Vermeiden von Unterholz und Feuchtwiesen, geeignete Kleidung mit langen Ärmeln und Hosen, eventuell eine Kopfbedeckung und nach dem Aufenthalt im Freien ein gründliches Absuchen des Körpers. Dabei muss man beachten, dass Zecken im frühen Entwicklungsstadium nur millimetergroß und fast durchsichtig sind und deshalb leicht übersehen werden können. Die frühzeitige Entfernung einer Zecke ist ebenso wichtig wie die Art, wie man die Zecke entfernt. Hierbei sollten weder Öle noch Klebstoff noch ähnliche Methoden zum Einsatz kommen, da hierdurch die Zecke veranlasst wird, ihren infizierten Darminhalt über den Bisskanal auf das Opfer zu übertragen. Vielmehr sollte mit einer stumpfen Pinzette (spezielle Zeckenpinzetten gibt es im Tierhandel) oder mit einer sog. »Zeckenkarte« die

erfolgen, wobei hier eine Therapiedauer zwischen vier und zwölf Wochen angestrebt wird; in besonders schwierigen Fällen muss sogar noch länger behandelt werden. Da trotz intensiver Antibiotikatherapie in vielen Fällen in diesem Stadium eine Heilung nicht mehr möglich ist, sondern nur noch eine Linderung der Beschwerden, kommen hier zu Recht auch Naturheilverfahren und alternativmedizinische Therapien Treten infolge eines Zeckenbisses »Wanderröte zum Einsatz. Ein Teil oder Krankheitssymptome auf, sollte zur Diagnoseder Therapie ist sicherung eine Laboruntersuchung durchgeführt auch hier auf ein und eine Behandlung eingeleitet werden. Abtöten der Erreger gerichtet, wie zum Beispiel beim Einsatz von Kardentinktur Zecke ohne Quetschen aus der Haut oder kolloidalem Silber, ein anderer Teil herausgezogen werden. Danach sollte man der Behandlung zielt auf die Stärkung des die Wunde desinfizieren und für die Immunsystems wie die orthomolekulare nächsten vier Wochen beobachten, ob sich Therapie, die Symbioselenkung oder die eine Wanderröte entwickelt. Gabe von pflanzlichen ImmunstimulanEs besteht auch die Möglichkeit die tien. Eine weitere Säule der naturheilkundZecke in ein Speziallabor einzuschicken lichen Behandlung ist die Entgiftung des und untersuchen zu lassen, ob sie mit BorOrganismus von dem von den Borrelien relien durchseucht ist. Treten infolge eines besonderten Nervengiftes, des NeurotoZeckenbisses Wanderröte oder Krankxins BpT1 durch Mittel, die die Ausleitung heitssymptome auf, sollte zur Diagnosesivon Schadstoffen begünstigen. cherung eine Laboruntersuchung durchVorbeugend ist eine Impfung gegen geführt und eine Behandlung eingeleitet Dr. med Karlheinz Thürauf FSME möglich, die zur Grundimmunisiewerden.


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Mittagspause – und nun? Richtig essen kann so einfach sein »Vernünftig ernähren«- auf den ersten Blick eine profane Sache: Man sollte ein vollwertiges Frühstück, ein gesundes Mittagessen und eine leichte Mahlzeit am Abend zu sich nehmen. Zwei Snacks zwischendrin sind erlaubt und erwünscht. Und das war es. Eben – alles ziemlich einfach. Doch warum steigt dann die Zahl der Übergewichtigen in Deutschland und anderen (Industrie-)Ländern so rasant? Und warum haben viele von uns das ein oder andere Kilo zuviel auf den Rippen?

ie Frage beantworten Sie am besten bei Ihrem nächsten Mittagessen: Gibt es eine sinnvolle Kombination hochwertiger Lebensmittel oder ist es doch wieder – wie so oft – der Deutschen liebste Kantinenspeise: Currywurst mit Pommes?

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BILDER: SABINE TELEGA

Low-Carb statt No-Carb lautet die Devise; also wenig Kohlenhydrate, statt darauf ganz zu verzichten.

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Jeder von uns kennt sie ganz genau, die lockenden Versuchungen alias Leberkässemmel, Pommes oder Hamburger. Doch was genau ist falsch an diesen, unseren Ernährungslieblingen? Und, noch viel wichtiger: Was sollte man denn nun in der Mittagspause essen? »Beim Mittagessen gibt es kein dogmatisches ›Richtig‹ oder ›Falsch‹«, erklärt Diplom-Ökotrophologin Sabine Telega. »Es kommt vielmehr auf den Rest des Tages an. Wenn Sie zum Beispiel Ihre Hauptmahlzeit abends mit der Familie gemeinsam einnehmen wollen, dann empfiehlt sich mittags eher ein Salat oder eine Suppe.« Ist jedoch mittags als Hauptmahlzeit geplant, dann wird zu Gemüse, magerem Fleisch oder Fisch geraten. »Stoffwechseltechnisch« sind, laut Telega, »fünf Mahlzeiten, also drei Haupt – und zwei Nebenmahlzeiten optimal für Leistungsfähigkeit und gegen Heißhunger.« Die richtige Mahlzeit Apropos Zwischenmahlzeiten: da gibt es viele köstliche Varianten, die für alle – auch stark eingespannte Berufstätige – machbar sind. Zum Beispiel Latte Macciato (eiweißreicher Nährstofflieferant) kombiniert mit einem Apfel. Oder: Ein Birnenspieß mit Camembertscheiben. Auch eine Scheibe (Vollkorn-)Brot mit Frischkäse und Tomate ist ideal. Gerade beim Brotaufstrich gibt es viele kreative und überaus schmackhafte, gesunde Ideen: Wie wäre es mit Frischkäse kombiniert mit


So sieht ein gesunder Snack aus.

Kiwi-Scheiben, Erdbeeren oder Pfirsich? Oder frische Kresse, Schnittlauch und Gurke? »Wichtig ist die Kombination aus Milchprodukten und wasserreichen Kohlenhydraten«, so die Kemptener Ernährungsexpertin Telega. Ideal seien auch Joghurt mit Obst oder Obst mit Kefir, etwa als erfrischender Drink. Wasserreiche Kohlenhydrate? Auch dieser Sachverhalt lässt sich ziemlich einfach erklären: Es gibt die sogenannten wasserreichen Kohlenhydrate, zu denen die meisten Obst- und Gemüsesorten zählen und die Wasserarmen. Hier sind Reis, Nudeln, Brot und Weißmehlprodukte zu nennen. Die wasserarmen Kohlenhydrate sind eher sparsam zu genießen. Von den Wasserreichen hingegen kann man (fast) so viel essen wie man will. Übrigens: Auch die heiß geliebte Butterbrezel bezeichnet die Ernährungsberaterin als die »klassische Kombination aus Fett und wasserarmen Kohlenhydraten, also fällt dieser Snack eher unter die Rubrik Dickmacher.« Schade eigentlich … In der Mittagspause Aber zurück zur Mittagspause im Büro: Viele Kantinen bieten mittlerweile gesundes, hochwertiges Essen an. Frische Salate stehen neben würzigen Suppen und leichten Tagesgerichten. Greifen Sie zu und lassen Sie es sich schmecken. »Auf keinen Fall sollte man das Mittagessen ausfallen lassen«, raten die meisten Ernährungsexperten. Und wenn es keine Kantine gibt, so kann man sich Zuhause etwas vorkochen: Tiefkühlgemüse in die Pfanne, etwas Öl, Zwiebeln und Kräuter dazugeben. Mit zwei bis drei Löffeln Frischkäse verfeinern. Gerne auch ein bisschen Geschnetzeltes dazu. Fertig ist das perfekte Essen, das sich einfach aufwärmen lässt.

schendurch gibt es ein Stück Kuchen, weil jemand Geburtstag hat oder auch, weil die lieben Kollegen die Arbeit versüßen möchte. Lieb gemeint, aber ernährungstechnisch nicht wirklich sinnvoll. Was tun? »Jeder von uns ist für sich und seine Ernährung selbst verantwortlich«, betont Ernährungsberaterin Telega. »Essen ist Ausdruck von Selbstwertschätzung. Nur ich allein entscheide, was mein Körper bekommt.« Also öfter mal »Nein« sagen. Trotzdem ist sie vehement gegen die Begriffe »schlechte und gute Lebensmittel« und sie verteufelt auch nicht den opulenten Braten mit fettiger Sauce. »Sowas darf schon mal sein. Wichtig ist nur, dass es eher die Ausnahme ist und dass dafür den Rest des Tages eher weniger gegessen wird.« Na also, alles ganz einfach mit der gesunden Ernährung, oder? Dagmar Gard

Der Tag fängt lecker und gesund an.

»Bitte nichts verteufeln« Soviel zur Theorie. Die Praxis sieht meist anders aus: Kollegen bieten einem Süßes und Gebäck an. Mittags wird traditionell der Leberkäswecken verspeist und zwi2–2010 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 111


Unternehmensnachfolge – was zu beachten ist, damit sie gelingt. Allein in Deutschland stehen jährlich etwa 80000 mittelständische Betriebe vor dem Generationswechsel. Von Übergabesituationen sind über 1 Mio. Arbeitnehmer betroffen. Viele Unternehmer werden von dieser – meist einmaligen – Aufgabenstellung überfordert und gehen sie zu spät an. Dies führt nicht selten zum Verlust des Lebenswerks. Unsere Autorin, Katya Knauth von bergauf consulting in Burgberg, die sich vor allen Dingen als Interimsmanagerin für verschiedenste Unternehmen einen Namen gemacht hat, hat für Firmen, bei denen eine Unternehmensnachfolge ansteht, eine Checkliste erarbeitet, an Hand derer Übergeber und Übernehmer ersehen können, auf was es ankommt, damit eine Unternehmensnachfolge gelingt.

Kunden Hoher Bedarf nach Betreuung aus einer Hand:

Mediation InterimsManagement

Zieldefinition

Personal Kommunikation

Koordination Mediation Beratung

Strategie Unternehmensbewertung Was ist »gerecht«?

Booking

Informationen und Belange koordinieren Unterschiedliche persönliche Interessen erfassen und »unter einen Hut bringen« Interessensausgleich schaffen

Gesellschaftsrecht Familienund Erbrecht

Steuerrecht

Übersetzer und Berater im Umgang mit Netzwerk-Partnern sein (Anwälte, Steuerberater u.ä.) Beste Alternativen auswählen, Lösungen erarbeiten, bei Bedarf die Umsetzung begleiten Die Betreuung der vielen Facetten einer Nachfolgeregelung in einer Hand erweist sich als Kosten sparend und effizient.

Die zu regelnden Themen für eine reibungslose Weiterführung sind vielfältig und oft undurchschaubar Vollmachten und Entscheidungsbefugnisse

Absicherung der eigenen Familie

Know-how Übertragung an das künftige Management

Unternehmenswert und Kaufpreisbestimmung

Strategie und Unternehmensziel

Änderung der Gesellschaftsform (z B. Stiftung)

Organisatorische Voraussetzungen für die Nachfolge

Trennung von Management und Eigentum

Eignung potentieller Nachfolger

Übertragung des Unternehmens zu Lebzeiten/ Auszahlung von Familienmitgliedern

Steuereffekte, z. B. bei der Erbaufteilung Verfügbare Liquidität für Steuerzahlungen und Weiterführung Gesellschaftsform für ein Nachfolge-Szenario (Steuer, Mitbestimmung etc.)

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Realteilung oder Bündelung von Familien-Anteilen per Poolvertrag …und viele mehr.


Checkliste Unternehmensnachfolge Frage 1 Wollen Sie Ihr Unternehmen ganz oder teilweise bereits zu Ihren Lebzeiten übertragen? Wenn ja, zu welchem Zeitpunkt? 2 Haben Sie die notwendigen unternehmensinternen organisatorischen Voraussetzungen für die Übergabe geschaffen? 3 Ist Ihnen bekannt, dass die Nachfolgeregelung auch unabhängig von Ihrem Alter erhebliche Auswirkungen auf Kreditvergabe und -konditionen Ihrer Bank haben kann? 4 Wollen Sie Ihr Unternehmen innerhalb der Familie übertragen oder an einen Dritten veräußern?

ja

nein

Haben Sie mehr als drei Fragen der Checkliste mit »nein« beantwortet? Oder fällt es Ihnen schwer, die gestellten Fragen sicher zu beantworten? Unternehmensnachfolge ist eben eine vielschichtige Aufgabe, bei der es vielerlei zu bedenken gilt. Die Komplexität der Themen erfordert den Einsatz verschiedener Berater (Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Unternehmensberater, Interimsmanager, Personalberater, Erb- und Gesellschaftsrechtler). Kein einzelnes Beratungsunternehmen kann das gesamte Spektrum. Bei der Wahl eines Beraters ist es dabei besonders wichtig, auf die erforderliche Unabhängigkeit seiner Tätigkeit zu achten. Katya Knauth

5 Haben Sie das gegenwärtige Management als Käufer in Betracht gezogen und ggf. die hierfür notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen? 6 Haben Sie bereits einen potenziellen Nachfolger gefunden? 7 Besitzt dieser die entsprechenden Qualifikationen für die Unternehmensführung sowie die notwendige Akzeptanz im Unternehmen? 8 Wissen Sie, was ein potenzieller Erwerber für Ihr Unternehmen bezahlen würde? 9 Haben Sie sichergestellt, dass der Wert Ihres Unternehmens im Rahmen der Nachfolge bewahrt wird? 10 Haben Sie alle erforderlichen Informationen und Unterlagen über Ihr Unternehmen für diverse potentielle Gesprächspartner zusammengestellt? 11 Haben Sie bereits testamentarische Vorkehrungen für eine Erbfolge getroffen? 12 Haben Sie an die Versorgung Ihrer Familienangehörigen gedacht? 13 Ist alles getan worden, um einen späteren Streit unter den Erben zu vermeiden? 14 Ist Ihnen bekannt, dass Regelungen im Gesellschaftsvertrag denen in einem Testament vorgehen und beide aufeinander abgestimmt werden sollten? 15 Haben Sie im Falle Ihres plötzlichen Todes ausreichend Vorsorge für Ihr Unternehmen getroffen? 16 Ist Ihnen bekannt, dass ein Erbfall beträchtliche Belastungen nicht nur durch Erbschafts- sondern auch durch Einkommenssteuer nach sich ziehen kann? 17 Sind Ihnen die steuerlichen und haftungsbedingten Auswirkungen verschiedener Rechtsformen eines Unternehmens auf die Nachfolge bekannt? 18 Haben Sie Vorkehrungen für eine optimale Kommunikation nach innen und außen getroffen (z. B. Pressemitteilungen, Mitarbeiterinformation)? 19 Haben Sie ausreichende Liquiditätsvorsorge für den Erbfall bzw. entstehende Ausgleichs- und Abfindungsansprüche getroffen? 20 Sind Ihnen die staatlichen Förderprogramme zur Finanzierung von Übernahmen bekannt?

Beispielhafter Ablauf einer Nachfolgeberatung Persönliches Gespräch, Ausfüllen der beiliegenden Checkliste

Sensibilisierung des Unternehmers und Heranführung an die Problemstellung.

Erstanalyse der Ziele, Wünsche und Problemstellung des Unternehmers / der Angehörigen.

Diskussion und Bewertung von Alternativen.

Auswahl und professionelles Briefing der benötigten Dienstleister (Anwälte etc.). Der Unternehmer kann natürlich weiterhin bestehende Personen seines Vertrauens konsultieren.

Umsetzungsplanung Vertragserstellung Coaching

Umsetzung 2–2010 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 113


§

Die Minderleistung im Arbeitsverhältnis

Einmal abmahnen, dann kündigen? Minderleistungen eines Arbeitnehmers sind regelmäßig für Arbeitgeber unerwünscht und führen nicht selten zu Ärger. In der Praxis unterscheidet man zwischen quantitativen und qualitativen Minderleistungen. Wie begegnet man nun als Arbeitgeber derartigen Minderleistungen arbeitsrechtlich?

I

trages kann unter Berücksichtigung der Umstände des Einzelfalls dann regelmäßig ermittelt werden, was der Arbeitnehmer wann wo zu leisten hat. Probleme bereitet aber die Frage, wie der Arbeitnehmer zu leisten hat. Der Arbeitsvertrag gehört zu der Gattung der Dienstverträge. Und Dienstverträge unterscheiden sich von Verträgen wie zum Beispiel dem Werkoder Kaufvertrag dadurch, dass kein Erfolg geschuldet wird. Bei einem Dienstvertrag und damit auch bei einem Arbeitsvertrag wird nur ein Tun geschuldet, nicht hingegen ein bestimmter Erfolg aus dem Tun. Es wird also das »Wirken« geschuldet, Arbeitsentgelt und Arbeitsergebnis sollten nicht das »Werk«. Und in einem Gleichgewicht stehen. Der Arbeitnehmer allein schon das bewirkt einen hat unter Berücksichtigung dieses Umstandes wesentlichen Unterschied bei unter angemessener Ausschöpfung seiner der Verantwortung für die persönlichen Leistungsfähigkeit zu arbeiten. Leistung. Der Arbeitnehmer schuldet keinen Erfolg. Es wäre aber falsch, daraus zu schließen, dass der Arbeitnehmer damit ständlich, da sie sich gegenüber ihren Auftun kann, was und wie er will, Hauptsache traggebern von Rechts wegen überhaupt er tut was. So hat das Bundesarbeitsgericht keine Schlechtleistung erlauben dürfen. in ständiger Rechtsprechung entschieden, Wieso gilt dies nicht in gleicher Weise auch dass ein individueller Leistungsmaßim Arbeitsverhältnis? Und in der Tat ist es stab anzulegen ist. In seinem Urteil vom so, gegenüber seinen Auftraggebern 11.12.2003 (Az.: 2 AZR 667/02) hat es desschuldet der Arbeitgeber Mangelfreiheit. halb auf das persönliche bzw. subjektive Arbeitnehmer hingegen dürfen Fehler Leistungsvermögen des Arbeitnehmers machen. Warum ist das so? abgestellt: »Der Arbeitnehmer muss tun, Welche Leistungspflicht was er soll, und zwar so gut, wie er kann. trifft den Arbeitnehmer? Die Leistungspflicht ist nicht starr, sonUnter Leistungspflicht verstehen Juristen dern dynamisch und orientiert sich an folgendes: Wer hat was wann wo wie zu der Leistungsfähigkeit des Arbeitnehleisten. In einem Arbeitsverhältnis ergibt mers. Ein objektiver Maßstab ist nicht sich die Leistungspflicht regelmäßig aus anzusetzen.« Das aber bedeutet nicht, dem Arbeitsvertrag. Dieser kann schriftdass der Arbeitnehmer seine Leistungslich oder mündlich abgeschlossen sein. An pflicht selbst willkürlich bestimmen kann. Hand des abgeschlossenen ArbeitsverEs ist vielmehr zu berücksichtigen, dass n der unternehmerischen Praxis trifft man häufig auf die Vorstellung, bei einer Minderleistung bzw. Schlechtleistung eines Arbeitnehmers müsse man mindestens einmal abmahnen und könne dann bei einer wiederholten Minder- oder Schlechtleistung kündigen. Wer als Arbeitgeber so vorgeht, handelt zwar grundsätzlich nicht falsch, muss aber trotzdem häufig vor Arbeitsgerichten die schmerzhafte Erfahrung machen, dass die von ihm ausgesprochene Kündigung rechtswidrig ist. Dies ist für manche Arbeitgeber unver-

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der Arbeitnehmer als Gegenleistung für seine Arbeitsleistung Arbeitsentgelt erhält. Das heißt, Arbeitsentgelt und Arbeitsergebnis sollten in einem Gleichgewicht stehen. Der Arbeitnehmer hat unter Berücksichtigung dieses Umstandes unter angemessener Ausschöpfung seiner persönlichen Leistungsfähigkeit zu arbeiten.

Ab wann verstößt der Arbeitnehmer gegen seine Leistungspflicht? Diese Frage kann nun grundsätzlich an Hand der oben aufgeführten Definition der Leistungspflicht beantwortet werden. Der Arbeitnehmer verstößt gegen seine Leistungspflicht, wenn er nicht entsprechend seines persönlichen bzw. subjektiven Leistungsvermögens zur rechten Zeit am rechten Ort das leistet, was er soll. In der Praxis sind sich in aller Regel Arbeitgeber und Arbeitnehmer über die Frage einig, wann und wo der Arbeitnehmer zu arbeiten hat. Das Gleiche gilt für die Arbeit, die der Arbeitnehmer zu verrichten hat. Probleme allerdings tauchen auf, wenn es darum geht, ob der Arbeitnehmer die von ihm geschuldete Arbeitsleistung in der geforderten Quantität und Qualität erbringt. Es stellen sich daher folgende Fragen: Wie viel muss ein Arbeitnehmer arbeiten? Wie viel Fehler darf ein Arbeitnehmer machen? Und vor allem, wie stellt man fest, ob ein Arbeitnehmer sein persönliches Leistungsvermögen nicht ausnutzt? Die Frage nach der Qualität der Arbeit stellt sich bei praktisch allen Arbeitsverhältnissen. So haben zum Beispiel insbesondere Fertigungs- und Handwerksunternehmen immer wieder mit dem Problem zu tun, dass Arbeitnehmer eine fehlerhafte Arbeit erbringen und deshalb der Kunde reklamiert. Ab


Arbeitnehmers zu widerlegen. Für die der Arbeit der individuelle Leistungsmaßbetriebliche Praxis bedeutet das folgendes: stab, das heißt, der Arbeitnehmer muss Es sind einmal Vergleiche zwischen den unter Ausschöpfung seiner persönlichen Arbeitnehmern vorzunehmen. Kommt es Leistungsfähigkeit arbeiten. Wie aber kann bei einem Arbeitnehmer im Verhältnis zu ein Arbeitgeber erkennen, dass ein Arbeitvergleichbaren Arbeitnehmern zu Unternehmer sein persönliches Leistungsverschreitungen der durchschnittlichen Leismögen nicht ausschöpft? Gerade weil es tung, reicht es nicht aus, wenn die Durchauf die persönliche Leistungsfähigkeit des einzelnen Arbeitnehmers ankommt, gibt es ja keinen objektiven Maßstab. In der Unterschreitet ein Arbeitnehmer über einen längeren Praxis bleibt dem ArbeitZeitraum die durchschnittliche Leistung der vergleichgeber daher in der Regel gar baren Arbeitnehmer um ein Drittel, ist dies ein Indiz dafür, dass der Arbeitnehmer seine persönliche nichts anderes übrig, als Leistungsfähigkeit nicht ausschöpft. Vergleiche mit anderen Arbeitnehmern anzustellen. Bezüglich der schnittsleistungen kurzfristig unterquantitativen Minderleistung führt schritten wird. Welcher Zeitraum anzunun das Bundesarbeitsgericht in seinem wann liegt nun eine arbeitsrechtlich relesetzen ist, hängt von der Umständen des Urteil vom 17. Januar 2008 folgendes aus: vante qualitative Minderleistung vor? Einzelfalls ab. Ebenfalls reicht es nicht aus, »Der Umstand, dass der Arbeitnehmer Ähnliche Fragen stellen sich bei der quandass die Durchschnittsleistungen geringunterdurchschnittliche Leistungen titativen Minderleistung. So gibt es zum fügig unterschritten wird. So hat das Bunerbringt, bedeutet nicht zwangsläufig, Beispiel eine Reihe von Arbeitgebern, die desarbeitsgericht in seinem Urteil vom 26. dass der Arbeitnehmer nicht seine perLeistungslohn zahlen und in diesem September 1991 (2 AZR 551/91) eine Künsönliche Leistungsfähigkeit ausschöpft. Zusammenhang auch Arbeitsmengen festdigung wegen Minderleistung für rechtens In einer Vergleichsgruppe ist stets ein legen. Hierbei wird regelmäßig von Arbeiterachtet, die wegen Unterschreitung der Angehöriger der Gruppe das »Schlussgebern erwartet, dass ein Arbeitnehmer Normalleistung um ein Drittel ausgesprolicht«. Das kann seine Ursache auch wenigstens die durchschnittlichen chen wurde. Dieser Wert wird in der darin haben, dass die übrigen GruppenArbeitsmengen erbringt. Ein anderes BeiPraxis inzwischen als Faustformel angeangehörigen besonders leistungsstark spiel ist der Außendienst. Dieser wird in wandt. Unterschreitet also ein Arbeitsind, sich überfordern oder dass umgeder Regel wenigstens teilweise erfolgsabnehmer über einen längeren Zeitraum die kehrt der gruppenschwächste Arbeithängig vergütet, in dem zum Beispiel Produrchschnittliche Leistung der vergleichnehmer besonders leistungsschwach ist. visionen für Geschäftsabschlüsse gezahlt baren Arbeitnehmer um ein Drittel, ist Andererseits ist das deutliche und länwerden. Ab wann erbringt nun ein Arbeitdies ein Indiz dafür, dass der Arbeitgerfristige Unterschreiten des von vernehmer quantitativ eine Minderleisnehmer seine persönliche Leistungsfähiggleichbaren Arbeitnehmern erreichtungen? keit nicht ausschöpft. baren Mittelwerts oft der einzige für den Bei der qualitativen MinderleisArbeitgeber erkennbare Hinweis darauf, Das Urteil des Bundesarbeitsgericht tung ist die Darlegungs- und Beweislast dass der schwache Ergebnisse erzielende vom 17. Januar 2008 komplizierter. So führt das BundesarbeitsArbeitnehmer Reserven nicht ausZu dem obigen Fragenkomplex, nämlich gericht wie folgt aus: »Bei einer Kündischöpft, die mit zumutbaren Anstrender quantitativen und qualitativen Mindergung wegen qualitativer Minderleistung gungen nutzbar wären.« Hierbei verteilt leistung, hat das Bundesarbeitsgericht nun des Arbeitnehmers ist es danach das Bundesarbeitsgericht die Darlegungsin seinem Urteil vom 17. Januar 2008 (Az.: zunächst Sache des Arbeitgebers, zu den und Beweislast wie folgt: »Kennt ein 2 AZR 536/06) bemerkenswerte Ausfühaufgetretenen Leistungsmängeln das Arbeitgeber lediglich die vorzutragen, was er über die Fehlerzahl, objektiv messbaren Der Arbeitnehmer hat plausibel darzulegen, die Art und Schwere sowie Folgen der Arbeitsergebnisse, so dass die quantitativen Minderleistungen nicht auf fehlerhaften Arbeitsleistung des Arbeitgenügt er seiner Darleunzureichender Ausschöpfung der persönlichen nehmers wissen kann. Kann der Arbeitgungslast, wenn er TatsaLeistungsfähigkeit beruhen. geber darlegen, dass der Arbeitnehmer chen vorträgt, aus denen längerfristig die durchschnittliche Fehersichtlich ist, dass die lerhäufigkeit aller mit vergleichbaren Leistungen des betreffenden Arbeitnehmers deutlich hinter rungen gemacht. Es hat einmal ausdrückdenen vergleichbarer Arbeitnehmer lich zwischen der quantitativen und der zurückbleiben.« Hierauf hat nun der qualitativen Minderleistung unterArbeitnehmer plausibel darzulegen, dass schieden. Des weiteren hat es sich mit der die quantitativen Minderleistungen nicht Erkennbarkeit der Minderleistung und außerdem mit der Darlegungs- und auf unzureichender Ausschöpfung der perBeweislast auseinandergesetzt. sönlichen Leistungsfähigkeit beruhen. Wie oben schon mehrfach erwähnt gilt Gelingt ihm dies, ist es nun wieder Sache hinsichtlich der Qualität und Quantität des Arbeitgebers, die Behauptungen des

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Arbeiten beschäftigten Arbeitnehmer erheblich überschreitet, so kann dies ein Anhaltspunkt dafür sein, dass der Arbeitnehmer vorwerfbar seine vertraglichen Pflichten verletzt. Da jedoch der Vergleich durchschnittlicher Fehlerquoten für sich noch keinen hinreichenden Aufschluss darüber gibt, ob durch die fehlerhafte Arbeit des gekündigten Arbeitnehmers das Verhältnis von Leistung und Gegenleistung stark beeinträchtigt ist, muss der Arbeitgeber hier weitere Umstände darlegen. Anhand der tatsächlichen Fehlerzahl, der Art, Schwere und Folgen der fehlerhaften Arbeitsleistung des betreffenden Arbeitnehmers ist näher darzulegen, dass die längerfristige deutliche Überschreitung der durchschnittlichen Fehlerquoten nach den Gesamtumständen darauf hinweist, dass der Arbeitnehmer vorwerfbar seine vertraglichen Pflichten verletzt.«

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Welche Konsequenzen sind aus dem Urteil des BAG zu ziehen? Schaut man sich die Begründung des Bundesarbeitsgericht an, stellt sich zwangsläufig die Frage, wie die Anforderungen an eine rechtswirksame Kündigung wegen quantitativer und qualitativer Minderleistung in der Praxis umgesetzt werden sollen. Hat ein Arbeitgeber den Eindruck, seine Mitarbeiter arbeiten zu wenig oder qualitativ zu schlecht, dann ist ihm zu raten, Vergleichsgruppen zu bilden. Macht er das nicht, kann er vor dem Arbeitsgericht im Falle eines Kündigungsschutzprozesses gegebenenfalls nicht nachweisen,

von qualitativer Minderleistung vor große Probleme stellen. Es ist nämlich dann für jeden vergleichbaren Arbeitnehmer die persönliche Fehlerhäufigkeit zu ermitteln. Wenn man sich allerdings vergegenwärtigt, welcher Erfassungsaufwand im Rahmen der gewöhnlichen Qualitätssicherung inzwischen betrieben wird bzw. betrieben werden muss, stellt die Ermittlung der persönlichen Fehlerquoten eine sinnvolle Ergänzung dar. Eine Kündigung kommt aber erst dann in Frage, wenn die persönliche Fehlerhäufigkeit über der durchschnittlichen Fehlerhäufigkeit aller vergleichbarer Arbeitnehmer liegt. Da die Erfahrung zeigt, dass kein Arbeitnehmer fehlerlos arbeitet, schließt dies aus, dass einem Arbeitnehmer schon dann gekündigt werden kann, wenn er auch nur einen Fehler macht. Es ist jedoch nicht zu verhehlen, dass der Verwaltungsaufwand für die Ermittlung der persönlichen Fehlerhäufigkeit erheblich. Leichter tun sich Arbeitgeber, die Mitarbeiter mit nicht vergleichbaren Aufgaben betrauen. Je einzigartiger die konkrete Arbeit des Arbeitnehmers ist, desto weniger kann hier auf Vergleiche mit anderen Arbeitnehmern zurückgegriffen werden. Hier kommt es dann allein auf den Fehler, seine Folgen und die konkrete Vorwerfbarkeit an.

Erfordernis der vorherigen Abmahnung Grundsätzlich stellt die Kündigung keine Bestrafung für eine Fehlleistung des Arbeitnehmers dar. Vielmehr gilt im arbeitsrechtlichen Kündigungsrecht das Prognoseprinzip. Eine Kündigung ist erst dann rechtlich zulässig, wenn aufgrund einer Prognose künftige vorwerfbare quantitative und qualitative Minderleistungen Mit einer Abmahnung soll der Arbeitnehmer die Chance erhalten, derartige Minderleitungen, zu befürchten sind. Mit die ja eine Verletzung des Arbeitsvertrages darstellen, einer Kündigung wegen künftig zu unterlassen. qualitativer oder quantitativer Minderleistung soll nicht die Vergangenheit bewältigt werden dass der konkret gekündigte Arbeitsondern das Risiko zukünftiger Vertragsnehmer überhaupt unterdurchschnittlich verletzungen ausgeschlossen werden. Da gearbeitet hat. Kündigt er trotzdem, wird jedoch im Kündigungsrecht der aus dem sich der Arbeitnehmer regelmäßig vor Grundgesetz abgeleitete Verhältnismäßigdem Arbeitsgericht damit wehren, dass er keitsgrundsatz gilt, darf die Kündigung nicht schlechter und nicht weniger arbeite nur das allerletzte Mittel sein. Begeht als andere Arbeitnehmer und diese Arbeitdaher ein Arbeitnehmer unter Verletzung nehmer keine Kündigung erhalten hätten. seiner persönlichen Leistungsfähigkeit Dann hat der Arbeitgeber schon an dieser eine qualitative oder quantitative MinderStelle den Prozess verloren. Dies kann leistung, ist er vorher grundsätzlich abzueinen Fertigungsbetrieb mit einer Vielzahl mahnen. Damit soll sichergestellt werden, von Arbeitnehmern bei der Ermittlung dass der Arbeitnehmer die Chance erhält,

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Rechtsanwalt Roland Stemke Residenzplatz 1 87435 Kempten Telefon (0831) 26991 Telefax (0831) 12359 www.ra-stemke.de rastemke@t-online.de

derartige Minderleistungen, die ja eine Verletzung des Arbeitsvertrages darstellen, zukünftig zu unterlassen. Erst wenn auch diese Abmahnung zu keiner Verbesserung der Leistung führt, ist eine Kündigung rechtlich zulässig. Eine Abmahnung ist nur dann entbehrlich, wenn sie keinen Erfolg verspricht. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn der Arbeitnehmer von vornherein uneinsichtig ist oder wenn die Pflichtverletzung so schwerwiegend ist, dass der Arbeitnehmer auch ohne Abmahnung von vornherein erkennen kann, dass sein Verhalten rechtswidrig und für den Arbeitgeber offensichtlich nicht hinnehmbar ist. Dies dürfte bei quantitativer oder qualitativer Minderleistung allerdings eher seltener der Fall sein. Fazit Kündigungen von Arbeitsverhältnissen, auf die das Kündigungsschutzgesetz Anwendung findet, sind nie einfach. Man wird als Arbeitgeber nicht umhinkommen, die oben aufgeführten Grundsätze zu beachten. Da aber, wie die Praxis zeigt, viele Kündigungsschutzprozesse mit Abfindungsvergleichen enden, hilft gerade bei Vorliegen einer Minderleistung durch einen Arbeitnehmer neben der rechtlichen auch eine wirtschaftliche Betrachtungsweise. Es könnte nämlich billiger sein, einem Arbeitnehmer mit Hilfe einer Abfindung den Abgang aus dem Unternehmen zu erleichtern, statt auf Dauer Minderleistungen hinzunehmen und auf eine rechtlich zulässige Kündigung hinzuarbeiten.


WIE–WO–WAS–WANN–WER–WARUM–WIE–WO–WAS–WANN–WER–WARUM–WIE–WO–WAS

Wirtschafts-Meldungen

Irsee

Musikfestival im Kloster Irsee entrückt Zuhörer Entrückt! lautet das diesjährige Motto des Musikfestivals Klang & Raum im Kloster Irsee. Vom 27. August bis 5. September spielen Musiker unter der künstlerischen Leitung des Gründers Bruno Weil klassische und barocke Werke aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert. Das Publikum darf sich auf hochrangige musikalische Darbietungen des Tafelmusik Orchestra, des Tölzer Knabenchors, herausragenden Solisten und internationalen Ensembles freuen. Darüber hinaus finden internationale Meisterkurse für Alte Musik statt. Nähere Informationen zu Klang & Raum unter www.musikfestival-irsee.de. Das Musikfestival im ehemaligen Benediktinerkloster Irsee jährt sich zum 18. Mal.

Ottobeuren

Vancouver – Oberstdorf

Museum für zeitgenössische Kunst mit Künstler Dieter Kunerth

Oberstdorfer David Speiser mit Achtungserfolg in Vancouver

Ottobeuren baut sein Kunstangebot aus. Geplant ist ein Museum für zeitgenössische Kunst, in dem der ortsansässige Künstler Dieter Kunerth seine Werke ausstellen wird. Der freischaffende Bildhauer, Maler, Grafiker, Fotograf und Videokünstler lebt seit 1967 in Ottobeuren. Das zukünftige Museum für zeitgenössische Kunst – Dieter Kunerth soll in der ehemaligen Abfüllhalle eines Brauereigeländes in Nachbarschaft zum Kloster in den nächsten drei Jahren entstehen.

Die olympische Disziplin SnowboardCross führt im deutschen Skiverband im Vergleich zu Langlauf oder Ski alpin noch ein Schattendasein. Umso beachtlicher ist der achte Platz, den der 29-jährige Snowboarder David Speiser aus Oberstdorf bei den olympischen Spielen in Vancouver erreichte. Damit hat Speiser gezeigt, dass die gerne als »Spass-Athleten« bezeichneten Snowboarder auch ernsthaften Sport betreiben können.

Legau

Naturkost-Vorreiter Rapunzel feiert Geburtstag BILD: RAPUNZEL

BILD: MIO SCHWEIGER

in Kürze

Bregenz

Bregenzer Festspiele gibt eigene Opern in Auftrag Ab 2011 werden bei den Bregenzer Festspielen Uraufführungen zu sehen sein, die von externen Komponisten eigens geschrieben werden. Damit beschreitet Intendant David Pountney neue Wege. An neuen Auftragsopern arbeiten derzeit die Britin Judith Weir, der Deutsche Detlev Glanert und der Österreicher HK Gruber.

Der führende Erzeuger von Naturkost- und Biowaren Rapunzel mit Sitz in Legau wird dieses Jahr 35 Jahre alt. Der Gründer und Vorstand Joseph Wilhelm beschäftigt heute rund 300 Mitarbeiter. 2009 setzte das Unternehmen 110 Mio. Euro um. Die Grundidee, die biologische Landwirtschaft zu fördern, gilt auch heute noch. Aus über 30 Ländern bezieht Rapunzel seine biologischen Rohstoffe und verarbeitet diese zu 450 Produkten. Im Sommer möchten die Legauer ein Rapunzel-Museum eröffnen.

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Wirtschafts-Meldungen

Kempten

ABT Sportsline 2010 veredelt Premium-Audi A8

BILDER: ABT

Leistungssteigerung und Veredelung sind die Spezialitäten der Firma ABT in Kempten. Der neue AS8 ist nach der ABT-Kraft-Kur ein kraftstrotzender Audi mit 385 PS statt der »nur« serienmäßigen 350 PS. Auch sonst wartet der Premium-Audi mit allerlei optischer Veredelung wie Frontspoiler, Seitenleisten, Heckschürzen mit Endrohrblenden und dreiteiligen Heckspoilern auf. Eine businesstaugliche Limousine für Allgäuer mit sportlichen Ambitionen jenseits des Alltagsgeschmacks.

Audi AS8.

Ravensburg

Gefühl versus Logik? Frauen treffen Internet-Kaufentscheidungen anders als Männer Was viele Männer und Frauen schon längst ahnten, hat eine Studie der Universitäten Linz und Friedrichshafen jetzt in einer Studie belegt: Frauenhirne ticken beim Internetkauf anders als die grauen Zellen von Männern. Mit Hilfe eines Verfahrens, das sich Magnetresonanztomographie nennt, konnten die Wissenschaftler feststellen, dass je nach Geschlecht unterschiedliche Gehirnregionen aktiv sind. Bei Frauen arbeiten die Emotionszentren, bei den Männern die Bereiche des rationalen Denkens. Solche Erkenntnisse helfen Webgestaltern, um Internetseiten auf den jeweiligen Nutzer zuzuschneiden.

Spielehersteller Ravensburger hat Wachstumspause eingelegt Das schwierige Marktumfeld bescherte Ravensburger 2009 einen leichten Umsatzrückgang von 1,7 Prozent. Der Umsatz lag bei 293 Millionen Euro. Dennoch ist das Unternehmen zufrieden und hat für 2010 die Weichen auf Wachstumskurs gestellt. Das Unternehmer verdient immer noch am meisten mit dem Verkauf von Brettspielen und Puzzles, hat sich jedoch auch auf den elektronischen Spielemarkt eingestellt. Derzeit beschäftigt Ravensburger 1 400 Mitarbeiter, davon 800 in Ravensburg.

BILD: RAVENSBURGER

Linz – Friedrichshafen


Kempten

Nürnberg

Milcherzeugerring lässt schwieriges Milchjahr 2009 hinter sich

Bioanbieter stellen auf Magerkost um

Der Milcherzeugerring Kempten zieht eine durchwachsene Bilanz vom Milchwirtschaftsjahr 2009 und präsentierte aktuelle Zahlen. Danach gab es in den Landkreisen Lindau, Oberallgäu sowie Kempten und Memmingen mit 2 340 weniger Betriebe als im Vorjahr (2 443). Auch die Zahl der Kühe nahm geringfügig ab auf 79 453. Die Entwicklung zeigte einen Trend zu mehr Kühen pro Betrieb. Im Oberallgäu beteiligten sich 60 Betriebe weniger an den jährlichen Leistungsprüfungen.

Jahrelang glänzte die Biobranche mit zweistelligen Zuwachsraten. 2009 versetzte den erfolgsverwöhnten Bioanbietern einen Dämpfer: Das Marktwachstum stagnierte und glitt sogar leicht ins Minus ab. Wie auf der Fachmesse Biofach in Nürnberg bekannt wurde, gehen zwar mengenmäßig mehr Bioprodukte über die Ladentheke. Doch der Umsatz nahm ab, weil die Preise sanken. Dennoch kann die Biobranche mit dem Ergebnis zufrieden sein. Der konventionelle Lebensmittel-Einzelhandel setzte 2,4 Prozent weniger um als im Vorjahr.

STILSICHER, STYLISCH IN DER SZENE

Allgäuer Unternehmerinnen legen Branchenbuch 2010 auf

BILD: NATASCHA PLEIN

Kempten

Die Allgäuer Unternehmerinnen e. V. haben jetzt erstmalig ein Branchenbuch mit Kurzvorstellungen von über 70 selbstständig tätigen Frauen in der Region herausgebracht. Die handliche Broschüre vermittelt auf einen Blick, wie Allgäuer Frauen in zahlreichen Branchen als Freiberufler oder Mittelständler mit Angestellten erfolgreich unternehmerisch tätig sind. Die abgedeckten Branchen reichen von Büroorganisation über Einzelhandel und Marketing bis hin zu Webseitenerstellung und Wellnessangeboten. Layout und Gestaltung des Branchenbuchs übernahm die Grafikerin Katrin Rampp vom Gestaltungsbüro Composizione in Kempten. Für 2011 ist bereits eine Neuauflage geplant.

Friedrichshafen

Bodensee-Airport ist wichtiger regionaler Arbeitgeber

BILD: FLUGHAFEN FRIEDRICHSHAFEN

Eine Studie des Zentrums für Recht und Wirtschaft der Fachhochschule Worms hat die regionalwirtschaftliche Bedeutung des Bodensee-Airports untersucht. Danach ist der Flughafen mit seinem Flugbetrieb und als Gewerbegebiet ein wichtiger regionaler Arbeitgeber. 2008 arbeiteten am Flughafen 670 Menschen in 40 Betrieben. Weitere 900 Arbeitsplätze sind indirekt mit dem Flughafen verbunden. Das Finanzamt kassiert kräftig mit. 2008 betrug das Steueraufkommen aus den Flughafenaktivitäten rund 22 Millionen Euro.

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Ulm

EU-Kommission schwärzt Sonnenstudios an

Modeberaterin kauft Modisches fĂźr Manager

Sonnengebräunte Haut gilt bei vielen Menschen immer noch als SchÜnheitsideal. In Deutschland lassen sich jedes Jahr 14 Millionen Menschen in Solarien bei Kunstlicht bräunen. Die EU legte kßrzlich neue Ergebnisse vor, wonach jede siebte Sonnenbank die zulässigen Grenzwerte fßr UV-Strahlung ßberschritt. Die Verbraucherberatung sei mangelhaft und das in der Bundesrepublik gßltige Solariumverbot fßr unter 18-Jährige werde nicht konsequent eingehalten. Die EU-Kommission ßberprßfte ein Jahr lang 500 Sonnenbänke an 300 Standorten in zehn Mitgliedsstaaten, darunter auch Deutschland. Barcelona

Im Jahr 2009 war jedes siebte verkaufte Handy ein Smartphone, das ein Handy mit Computerfunktionen und Internetzugang ist. Ein riesiger Markt, der in den kommenden Jahren steil wachsen soll. Bislang dominiert Apple mit seinem iPhone den Markt. Auf dem Mobile World Congress in Barcelona haben sich nun 24 MobilfunkAnbieter, darunter Nokia und Intel, zusammengeschlossen, um die Dominanz des iPhone zu brechen. Sie wollen das neue plattformĂźbergreifende Betriebssystem MeeGo auf den Markt bringen. Mit dieser Software sollen Nutzer mit Smartphones verschiedener Hersteller Ăźberall auf ihre Programme und Daten zugreifen kĂśnnen.

BILDER: GRAU

Handy-Software MeeGo soll iPhone-Dominanz brechen

Wer Entscheidungshilfe beim richtigen modischen OutďŹ t braucht, kann mit Personal-Shopperin Sonja Grau aus Ulm einkaufen gehen. FĂźr die kommende FrĂźhjahr-Sommer-Saison sei auch im Beruf sportlich-lässige Bekleidung, nämlich Business Casual Sportsware angesagt. Der gute alte Trench-Coat erlebe ein Comeback; weiĂ&#x;es Hemd zur Jeans gehe nach wie vor und ein elegantes Spitzenkleid kĂśnne mit Jeansjacke kombiniert werden. Frau Grau kann fĂźr persĂśnliche Einkaufstrips in Ulm und MĂźnchen gebucht werden. Infos unter www.sonjagrau.de

Bad Hindelang

Hotel Prinz-Luitpold-Bad bekommt neuen Geschäftsfßhrer

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Das Bad Hindelanger Vier-Sterne-Hotel erweitert sein Spitzenteam um Junior-Partner Armin Gross, der in vierter Generation in die Geschäftsfßhrung des Traditionshauses einsteigt. Zusammen mit seinem Vater leitet er nun die Geschäfte. Hotel Prinz-Luitpold-Bad wartet mit einer Besonderheit auf: Es ist das einzige Hotel Deutschlands, das einen dauerhaften Krolfplatz hat. Krolf ist eine Mischung aus Golf und Krocket. Der 32-jährige Gross ist die treibende Kraft hinter der unbekannten Sportart. Am 10. Juli trägt das Hotel die 4. Krolf-Meisterschaften aus.

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BILD: ARMIN GROSS

Wirtschafts-Meldungen

BrĂźssel


Deutscher Brückenbaupreis für Kemptener Ingenieur

Autohaus Schöllhorn feiert 120. Jubiläum

Für eine 700 Meter lange Brücke über die Elbe zwischen Sachsen und Brandenburg hat das Gerhard Pahl aus Kempten den Deutschen Brückenbaupreis erhalten. Pahl war im Brückenteam für die Ausführungsplanung zuständig. In Kempten hat der Ingenieur die Rosenaubrücke über die Iller geplant.

Das Autohaus Schöllhorn in Krugzell wird 120 Jahre alt. In den Anfangszeiten war das Autohaus noch eine Huf- und Wagenschmiede gewesen. Heute verkauft der Familienbetrieb nur noch Allradautos der Marke Suzuki. Der Verkauf von Ford-Fahrzeugen wurde 1990 mit dem Umzug ins Krugzeller Gewerbegebiet eingestellt.

Hirschegg/Kleinwalsertal

Raiffeisenbank Kleinwalsertal legt gute Zahlen vor Im vergangenen Geschäftsjahr 2009 verbuchte die Raiffeisenbank Kleinwalsertal ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 6,3 Millionen Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit einer Eigenkapitalquote von 23 Prozent erreichten die Kleinwalsertaler beinahe das Dreifache der gesetzlichen Vorgabe. 166 Mitarbeiter waren im letzten Jahr für die stark auf das Wertpapiergeschäft fokussierte Bank tätig.

Immenstadt

Jungkur für alten Bahnhof Der alte Bahnhof in Immenstadt soll schöner werden, verspricht Investor Franz Josef Bietsch von der Bietsch & Mendler GmbH aus Ofterschwang. Er möchte das über 100 Jahre alte Bauwerk wieder in seiner alten Pracht entstehen lassen. Die Halle soll gemütlicher werden, der Fahrkartenschalter neu gestaltet. Außerdem wird es ein Presse- und Buch-Geschäft geben sowie eine Bäckertheke und ein junges Modegeschäft. Weitnau

Neues Internetportal für Handwerker online Seit diesem Jahr gibt es im Allgäu ein neues Internetportal, das sich an Handwerker richtet. Unter handwerker-im-allgaeu.de können derzeit knapp 20 registrierte

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Handwerkerfirmen aus der Region Isny, Argenbühl und Umgebung abgerufen werden. Die Portalsgründer Franz-Xaver Reisacher und Ayhan Sahin möchten nur Qualitätsanbieter in die Webseite aufnehmen. Kunden können die Firmen nach Abschluss der Arbeit bewerten. Kempten – Wiesbaden

Logistikdienstleister Dachser stiftet Lehrstuhl an European Business School Dachser engagiert sich im wissenschaftlich-akademischen Umfeld und fördert einen Lehrstuhl an der European Business School in Wiesbaden. Nachhaltigkeit und Logistik sind die Themen, mit denen sich der neue »Lehrstuhl für nachhaltiges Wirtschaften in der Logistik« beschäftigen wird. Die Forschungsarbeiten werden von Lehrstuhl-Inhaberin Prof. Dr. Julia Wolf geleitet. Berlin

Teilzeitstellen meist mit Frauen besetzt Fünfmal so viele Frauen wie Männer arbeiteten vergangenes Jahr in Teilzeit, gab die Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag bekannt. Und obwohl immer mehr Frauen in Deutschland berufstätig sind, bleib ihr Anteil an den Vollzeitbeschäftigten fast unverändert. 2009 waren 69,9 Prozent aller Frauen im erwerbsfähigen Alter berufstätig, 37 Prozent davon arbeiteten Vollzeit.

Wirtschafts-Meldungen

Krugzell

BILD: GERHARD PAHL

Kempten


Allgäuer

Allgäu wirbt als Wirtschaftsstandort und Lebensraum

Wirtschaftsmagazin

»Die Menschen im Allgäu sind so vielfältig wie die Region selbst.« Mit dieser Botschaft hat das Regionalmanagement Allgäu kürzlich ein neues Projekt vorgestellt, das das Profil der Region als Wirtschaftsstandort nach innen und außen schärfen soll. Dazu haben die Verantwortlichen zwölf Allgäuer Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Sport auserkoren, die als Botschafter über einen Zeitraum von einem Jahr in der Öffentlichkeit auftreten werden. Die ersten zwei Repräsentanten sind Hannes Feneberg, Geschäftsführer der gleichnamigen Lebensmittelkette und Skirennläuferin Gina Stechert. Die weiteren Botschafter werden monatsweise bekanntgegeben.

IMPRESSUM

Kempten – Memmingen

Geschäftsführer (gesamtverantwortlich) Thomas Tänzel

Bergsport-Industrie boomt

BILD: HAGLÖFS

Auch in einer Krise gibt es immer Gewinner: Die beiden Allgäuer Bergsport-Spezialisten Haglöfs in Kempten und Mammut in Memmingen melden eine Umsatzsteigerung von über 50 Prozent im Jahr 2009. Als möglichen Grund gaben die Unternehmen an, dass die Deutschen wegen der Krise weniger in die Ferne schweiften. So blieb mehr Geld in der Urlaubskasse für hochwertige Ausrüstung und Bekleidung für Inlands-Aktivitäten wie Wandern oder Klettern. Augsburg

Erfolg versprechende Geschäftskonzepte gewinnen bei Existenzgründer-Wettbewerb Die schwäbische Sparte des Münchner Business Plan Wettbewerb (MBPW) hat aus 31 eingereichten Geschäftsmodellen nun die neuen Sieger ausgewählt: Gewinner war die Firma B&S valvesystems aus Augsburg, die neue Absperr- und Regelarmaturen für die Wasser- und Gasversorgung entwickelte. Für ihr XYZ-Portal erhielten zwei weitere Gründer aus Augsburg den zweiten Preis. Ihre Geschäftsidee ist das komplette Medienmanagement für Firmen im Internet. Mit seiner Idee für eine Klammer, die das um den Körper gewickelte Duschtuch sicher zusammenhält, konnte die Firma Tukla den dritten Platz belegen. Augsburg

Trend geht zur Kreuzfahrt

BILD: AIDA CRUISES

Wirtschafts-Meldungen

Kempten

Vom altbackenen Image einer klassischen Kreuzfahrt hat sich die Reiseindustrie offensichtlich verabschiedet: Die Zahl der Kunden hat sich in den letzten zehn Jahren verdreifacht. Vergangenes Jahr buchten eine Million Deutsche eine Schiffsreise. Der deutsche Marktführer Aida Cruises hat trotz Krise seinen Umsatz im Jahr 2009 um 30 Prozent gesteigert. Das Durchschnitts-Plus bei Schiffsreise-Anbieter liegt bei 13,5 Prozent. Ohne Krawattenzwang und Kapitänsdinner fühlen sich Schiffsgäste anscheinend wohler. Oslo

Internet als Kandidat für Friedensnobelpreis Das Internet hat Chancen, den diesjährigen Friedensnobelpreis zu erhalten. Das hat das Osloer Institut kürzlich bestätigt. Da die Preise nur an Personen verliehen werden können, wurden die Internetpioniere Larry Roberts und Vint Cerf aus den USA sowie der Brite Tim Berners-Lee als Kandidaten vorgeschlagen. Über die Bedeutung des Internets heißt es: »Kontakt mit anderen ist immer das wirksamste Gegenmittel gegen Hass und Konflikte gewesen. Deshalb ist das Internet ein Instrument für den Frieden.«

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2 _ 2010

Verlag TT VERLAG GmbH St.-Mang-Platz 23 87435 Kempten Telefon (08 31) 96 01 51-0 Telefax (08 31) 96 01 51-29 info@tt-verlag.de www.tt-verlag.de

Redaktion Maria Anna Weixler-Schürger (08 31) 96 01 51-0 Dagmar Gard (08 31) 96 01 51-0 Edith Rayner (08 31) 96 01 51-0 Medienberatung Thomas Tänzel (08 31) 96 01 51-10 Michael Müller (08 31) 96 01 51-11 Günter Wastl (08 31) 96 01 51-12 Druckvorstufe und Druck Holzer Druck und Medien Fridolin-Holzer-Straße 22-24 88171 Weiler im Allgäu Telefon (0 83 87) 399-0 Telefax (0 83 87) 399-33 E-Mail info@druckerei-holzer.de Magazin-Layout Brigitte Weixler Anzeigen-Layout Composizione Katrin Rampp Bankverbindung Sparkasse Allgäu Konto-Nr. 514 269 406 BLZ 733 500 00 Bezugspreis/Abonnement Einzelheft 4,90 Euro »Allgäuer Wirtschaftsmagazin« im Einzelabonnement bei 6 Ausgaben Inland: 27,90 Euro inkl. Versand Ausland: 38,40 Euro inkl. Versand ISSN 1868-3789 Alle Rechte vorbehalten. © für Layout und Konzept: Maria Anna Weixler-Schürger Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlages. Jahresabbonnements können nur bei Einhaltung der Frist (drei Monate vor Ablauf des Bezugszeitraumes) schriftlich beim Verlag gekündigt werden. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge kennzeichnen nicht die Ansicht der Redaktion.

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