Huntinamibia 2020 German

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BOTSCHAFT DES UMWELTMINISTERS

EIN TROPHÄENEINFUHRVERBOT WIRD DIE ERZIELTEN FORTSCHRITTE UNTERGRABEN Wir danken der internationalen Jägerschaft und dem einheimischen Trophäenjagdsektor für ihre Unterstützung und ihre Bemühungen, dafür zu sorgen, dass Namibias naturschützerische Erfolge dem gesamten Land und seiner Bevölkerung zugutekommen.

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amibia hat eine Reihe innovativer Strategien verabschiedet, um im Rahmen der nationalen Entwicklungspläne die biologische Vielfalt zu erhalten und die Armut zu bekämpfen. Eine der Strategien ist das CBNRMProgramm (Community-based Natural Resource Management, d.h. gemeinschaftliche Bewirtschaftung von Ressourcen), das die Einrichtung von kommunalen Hegegebieten ermöglicht hat. Auf diese Weise haben ländliche Gemeinschaften das Recht zur Bewirtschaftung von Wildtieren und die Beteiligung am Tourismus erlangt. Das CBNRM-Programm bietet ländlichen Gemeinschaften eine Reihe von Anreizen um diese natürlichen Ressourcen zu bewirtschaften und Einnahmen aus der nachhaltigen Nutzung von Wildtieren und aus dem Tourismusmanagement zu erzielen. Das international gepriesene namibische Naturschutzmodell basiert auf der Prämisse, dass Menschen, die Seite an Seite mit Wildtieren leben, deren rechtmäßige Sachwalter sind. Deshalb sehen unsere Gesetze und Richtlinien vor, dass ländliche Gemeinschaften und private Landbesitzer ihre Wildtierbestände nachhaltig bewirtschaften und finanzielle und andere Vorteile aus diesen natürlichen Ressourcen ziehen können. Das Ministerium für Umwelt und Tourismus (MET) befürwortet dieses System. MET ist bestrebt, die Tierwelt und ihren natürlichen Lebensraum für jetzige und künftige Generationen zu erhalten. Unser Grundsatz, Eigentumsrechte an Wildtieren vorbehaltlich auf die Bevölkerung zu übertragen, hat ausgezeichnete Ergebnisse für den Schutz des Wildes und die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums hervorgebracht. Die Bestände an Elefanten, Löwen und schwarzen Nashörnern haben zugenommen und ihr Verbreitungsgebiet umfasst jetzt wieder Gegenden, in denen sie einst ausgerottet wurden. Heute gibt es auf privatem und kommunalem Land mehr Wildtiere als in den staatlichen Naturparks, und insgesamt haben wir heute mehr Wildtiere als je zuvor in den vergangenen 100 Jahren. Wir haben es geschafft, die Verluste der Kolonialzeit und der Apartheid-Ära rückgängig zu machen.

Der Besitz von Wild auf privaten Farmen hat die Erholung und die Zunahme zahlreicher Arten gefördert. Auf Wildfarmen leben inzwischen rund 82% der Gesamtbestände des Landes. Gemeinsam erwirtschaften Jagdfarmen jährliche Einnahmen in Höhe von 15,8 Millionen EUR (Daten von 2016) und beschäftigen in den ländlichen Gebieten mehr als 6.000 Menschen. Sie tragen auch zur Ernährungssicherheit bei: über 95% des auf Farmen erlegten Wildbrets bleibt in Namibia. Der Beitrag des Wildtiersektors zur Volkswirtschaft hat die Viehzucht überholt und ist in unserem semiariden Land ein wichtiger Bestandteil der Anpassung an den Klimawandel. Die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der auf Wild basierenden Landnutzung war ausschlaggebend für Namibias Erfolge bei der Renaturierung. Die Gewinne für das Wild, den Erhalt der Artenvielfalt, bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und für die Volkswirtschaft sind enorm. Die Jagd als Bewahrungsmaßnahme ist daher ein wichtiger Bestandteil unserer integrierten Strategie für nachhaltige Entwicklung und nachhaltigen Naturschutz. Die wirtschaftlich einträglichste Form der Jagd, mit den geringsten Auswirkungen auf den Bestand, ist die selektive Hochwertjagd, bei der ein internationaler Kunde eine erhebliche Summe zahlt um einzelne ältere Tiere zu jagen. Diese Praxis wird vom Ministerium für Umwelt und Tourismus streng geregelt: jeder Kunde muss von einem eingetragenen, qualifizierten einheimischen Berufsjäger begleitet werden, und Jagdgenehmigungen werden anhand von Quoten erteilt, die auf zuverlässigen Informationen und wissenschaftlichen Studien beruhen. Ohne die Jagd wären große Teile unseres Landes weniger produktiv. Die Jagd reduziert die gravierenden ökologischen und sozioökonomischen Auswirkungen des Klimawandels. Würde die Jagd entfallen, würde der Naturschutz deutlich in Mitleidenschaft gezogen, weil sich die Attraktivität von Wild als bevorzugte Landnutzung verringern würde. Es ist

im Interesse aller im weitesten Sinne am Naturschutz Beteiligten, dass der Jagdsektor in Namibia erfolgreich ist, dass er auf dem höchsten Niveau von Professionalität betrieben wird und dass er gegen uninformierte Standpunkte verteidigt werden kann. Jedes Einfuhrverbot gegen Jagdtrophäen droht den gesamten Fortschritt zu untergraben, der seit der Unabhängigkeit in unserem Land erzielt wurde. Wir wissen die Bemühungen des Privatsektors sehr zu schätzen, die Initiative zu ergreifen, um die Beweise zu den Grundlagen zu liefern, auf denen unsere Jagdpolitik basiert, und mit denen über die Quoten entschieden wird. Insbesondere sind der Namibia Berufsjagdverband und die Namibische Umweltkammer zu nennen. Beispiele ihrer Initiativen sind der Best Practice Guide (Leitfaden) für die Trophäenjagd und die Leopardenzählung. Im namibischen Jagdgewerbe gibt es keinen Platz für unethische Praktiken. Sie schaden unserem Ruf und spielen der Anti-Jagd-Lobby in die Hände. Vor dem Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) haben wir den 200 Delegierten erklärt, dass Wilderei und Korruption unsere naturschützerischen Bemühungen untergraben, und dass wir diesem Übel gemeinsam Einhalt gebieten wollen. Unser Naturschutzmodell hat für unser Land funktioniert und funktioniert auch weiterhin. Die Wildbestände haben im Laufe der Jahre erheblich zugenommen, und zwar aufgrund des Nutzens, den die örtlichen Gemeinschaften davon haben. Es ist unser Wunsch, dass ein Besuch in Namibia jeden Jäger inspiriert, ein Botschafter für die Jagd in Namibia zu werden.

N. Pohamba Shifeta Minister für Umwelt und Tourismus

HUNTiNAMIBIA | 2020

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