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Im Namen des Blues Er steht unbestritten an der Spitze der modernen Bluesgitarristen und hat sich diesen Status nicht nur mit seinem unbeschreiblichen Talent, sondern auch mit einer disziplinierten Arbeitsweise verdient, die für andere schon an Manie grenzt. Die Feinheit seines Erfolges liegt aber auch darin, dass sich Joe Bonamassa traut, jenseits des traditionellen Blues zu wildern und sich damit immer wieder neu zu erfinden.

ip. Obwohl Bonamassa zusammen mit hochkarätigen Gitarristen wie Derek Trucks, Jonny Lang oder Kenny Wayne Shepherd in der gleichen modernen Bluesliga spielt, ist er es doch, der ein bisschen mehr zu funkeln versteht als seine Kollegen. Lang und Shepherd waren es zwar, die einige Zeit vor ihm Alben veröffentlichten und als Wunderkinder galten. Die fünf Jahre jedoch, die es dauerte, bis auch Bonamassas offizielles Debut erschien, konnten bereits erkennen lassen, dass sich seine Qualität nicht nur auf den Blues konzentrierte. Als Wegbereiter kann man seinen Vater ansehen, der als Besitzer eines Gitarrenladens seinem Sohn die erste Gitarre schenkte. Damals war Bonamassa vier Jahre alt. Mit sieben spielte er Stevie Ray Vaughans Songs nach und mit zwölf im Vorprogramm von Legenden wie B.B. King, Buddy Guy oder George Thorogood. Besonders King war von Bonamassas Talent so angetan, dass er damals schon sagte: „Das Potential dieses Jungen ist unglaublich. Er hat noch nicht mal angefangen, an der Oberfläche zu kratzen. Er ist einzigartig.“ Diese Begeisterung hielt mindestens bis ins Jahr 2005, als B.B. King seinen 80. Geburtstag feierte und er Bonamassa die Feier eröffnen liess. Seine musikalische Karriere begann Bonamassa mit der Band Bloodlines, die er zusammen mit Berry Oakley Jr., dem Sohn des Allman Brothers Bassisten gründete. Weitere Mitglieder waren Waylon Krieger, Sohn des Doors' Keyboarders, und Erin Davis, dessen Vater der grossartige Miles Davis war. Das 1994 erschienene Debut liess so manchen Kritiker aufhören, aber die Band brach bald darauf auseinander. Bonamassa konzentrierte sich in der Folge auf seine Solokarriere und veröffentlichte im Jahr 2000 das von Musiklegende Tom Dowd produzierte Album „A New Day Yesterday“.

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