Zukunft der Sozialdemokratie Muss Hartz IV weg? „Ja, auf jeden Fall.“ fr.de/politik/zukunft-der-sozialdemokratie-muss-hartz-iv-weg-ja-auf-jeden-fall-a-1422271,0
Anzeige Frau Ypsilanti, in Ihrem Buch sprechen Sie mit Blick auf die heutige Sozialdemokratie in Europa von „angepassten Funktionärsparteien“, die in den Menschen keine Hoffnungen wecken. Was müsste geschehen, um das zu ändern? Vor allen Dingen müsste es eine ordentliche Analyse mit inhaltlichen Konsequenzen geben. Die deutsche, die griechische, die spanische, die französische Sozialdemokratie, alle sind in einer schwierigen Situation, weil sie zu marktkonformen Parteien wurden. Was sollen sie tun? Sie müssten sagen, wie sie sich eine solidarische Gesellschaft vorstellen, und danach handeln. Mehr zum Thema Sondierungen: Absage an Klimaschutzziele Hätten die sozialdemokratischen Parteien in der Blair-Schröder-Zeit einfach an der alten linken Politik festhalten sollen? Das würde ich so nicht sagen. Sie hätten eine moderne linke Strategie entwickeln und ihre Wählerinnen und Wähler und ihre Mitglieder im Blick haben müssen. Stattdessen haben sie sich auf die Bedürfnisse der Kapitalseite eingelassen und eine neoliberale Politik gemacht. Was bedeutet das mit Blick auf den Hauptstreitpunkt? Würden Sie sagen: Hartz IV muss weg? Ja, auf jeden Fall. Als Erstes müssen die Sanktionen weg. Das Fördern sollte eine bessere Qualität haben. Diejenigen, die in Hartz IV sind, müssen sich Gängelungen aussetzen. Sie müssen Arbeiten annehmen zu jedweden Bedingungen. Da ist der Mindestlohn nur eine kleine Hilfe. Dann gibt es diejenigen, die noch in Arbeit sind, aber die sich bedroht fühlen von der Situation, in die sie Hartz IV bringen würde. Zur Person Andrea Ypsilanti