29.4.2021
Rechte Geheimgruppe »Technischer Dienst«: Finstere Pläne für den Tag X - DER SPIEGEL
Rechte Geheimgruppe »Technischer Dienst«: Finstere Pläne für den Tag X spiegel.de/geschichte/rechte-geheimgruppe-technischer-dienst-finstere-plaene-fuer-den-tag-x-a-48f81106-44a44838-997e-7a10d3e36f0a
Es fielen Schüsse in Wald-Michelbach, doch niemand in dem beschaulichen Ort im südhessischen Odenwald wollte sie gehört haben. Sie kamen vom Wagner-Haus, oben am Berg. Da wohnte erst ein in sich gekehrter Amerikaner, der sich der Malerei verschrieben hatte. Dann wurde das Anwesen, das der nach München verzogene Kammersänger Wagner vermietet hatte, zum Erholungsheim für die Mitarbeiter einer Sperrholzfabrik. Das jedenfalls glaubten die 3000 Wald-Michelbacher und saßen damit einer Legende auf, gestrickt von der CIA und von westdeutschen »Partisanen« – oder solchen, die es werden wollten. Es waren die frühen Fünfzigerjahre. Kaum war der Zweite Weltkrieg vorüber, schien schon der dritte zu drohen. Die UdSSR machte sich überall in Osteuropa breit, die Frontlinie lief mitten durch das geteilte Deutschland. In Korea sprachen schon wieder die Waffen, und die Amerikaner waren eher an einem Abzug ihrer Truppen aus Europa interessiert als an deren Verstärkung. Zum Autor Ralf Langroth (Jahrgang 1962)hat die Geschichte rund um den von den USA mitfinanzierten Bund Deutscher Jugend und den Technischen Dienst in seinem Spionagethriller »Die Akte Adenauer« verarbeitet, der im Jahr der Bundestagswahl 1953 spielt.
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