Hotel-Engagement der Stadt Erbach als Zankapfel | www.presse-echo.de

27.9.2020

Hotel-Engagement der Stadt Erbach als Zankapfel

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Samstag, 26.09.2020 - 03:00 Den Einstieg Erbachs in den Transfer des früheren Möbelhauses Schmidt müssen CDU und ÜWG gegen SPD und Grüne verteidigen. Das Modell geht auf Bürgermeister Peter Traub zurück.

Von Hans-Dieter Schmidt

Der Weg vom ehemaligen Möbelhaus Schmidt zu einem Innenstadt-Hotel erweist sich als steiniger denn erwartet.

Sozialdemokraten und Grüne tragen sich mit Bedenken. (Foto: Hans-Dieter Schmidt)

ERBACH - Was für die einen perfekt erscheint, bleibt für die anderen Diskussionsstoff. Dies zeigte sich nun im Stadtparlament, wo sich in einer Debatte unter Leitung von Parlamentsvorsteher Antonio Marques Duarte https://www.echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/erbach/hotel-engagement-der-stadt-erbach-als-zankapfel_22321016

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(SPD) die Spannung zwischen den Positionen zur Änderung des Bebauungsplans für den südlichen Kernstadtbereich entlud. Stein des Anstoßes ist das Vorgehen bei der Umsetzung des Wunschs, auf dem Gelände des früheren Möbelhauses Schmidt einen Hotelbetrieb anzusiedeln.

Wie berichtet, hatte das Gremium im Juli mehrheitlich beschlossen, per Vorkaufsrecht die weitläufige Immobilie zu erwerben. Sie soll die Lösung für ein Problem sein, das Erbach seit Jahrzehnten umtreibt: der Mangel an zeitgemäßen Übernachtungsmöglichkeiten.

Zur Sicherung des Geländes für diesen Zweck wurde der Bereich zwischen Neuer Lustgartenstraße und Illigstraße mit einer Veränderungssperre belegt. Zudem liegt seit Augustsitzung ein Nachtragshaushalt vor, der eine Kreditaufnahme von 1,5 Millionen Euro enthält, mit der das Eingreifen der Stadt finanziert werden soll.

Die Vorsitzenden des Bauausschusses, Michael Gänssle (ÜWG), und des Haupt- und Finanzausschusses, Gernot Schwinn (SPD), sprachen für ihre vorbereitenden Gremien unisono eine Beschlussempfehlung aus.

Unmittelbar danach scherte Schwinn in der Funktion als Fraktionsvorsitzender seiner Partei aber aus und teilte mit, dass die SPD nicht zustimmen werde. Dies entsprach auch der Fraktionsentscheidung beim damaligen Kaufbeschluss.

Ein Investor sei bereits da gewesen, und es habe keine Not zum Vertragseinstieg bestanden, fasste Schwinn den Fraktions-Standpunkt zusammen. Die Hotelrealisierung sei nach wie vor ungewiss, und die Stadt sei kein https://www.echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/erbach/hotel-engagement-der-stadt-erbach-als-zankapfel_22321016

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Immobilienhändler. Ähnlich ablehnend äußerte sich auch Christa Weyrauch (Grüne). Gänssle hingegen bezeichnete den Standort als attraktiv für ein Hotel, bezeichnete die Kaufentscheidung als wichtig für die Stadtgestaltung. Der Nachtragshaushalt wurde schließlich genehmigt mit 14 Ja-, bei elf Neinstimmen und einer Enthaltung. Die darauf aufbauende Vorgehensweise sieht jetzt indes nicht mehr die Nutzung des Vorkaufsrechtes vor, sondern den Einstieg der Stadt in den zwischen Verkäufer und bisherigem Kaufinteressenten bereits bestehenden Kaufvertrag – mit allen Rechten und Pflichten, wie Bürgermeister Traub betonte. Dieser Hinweis folgte auf einen Einwand Weyrauchs. Sie hatte bemängelt, dass die Parlamentarier den Kaufvertrag erst vor wenigen Tagen erhalten hätten.

Aber sie hatte in der Kürze der Zeit erkannt, dass in dem Werk Maklergebühren in Höhe von 43 000 Euro enthalten sind. Viel Geld, wie sie meinte. Und Platz für juristisches Hinterfragen. Derlei wies Traub zurück und bezeichnete die Übernahme des Komplettvertrages inklusive Maklercourtage als „Frage des Anstands“. Das Votum erbrachte 14 Ja- zu 12 Nein-Stimmen.

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