Dortmunder Bettler wurde Hartz IV gekürzt ruhrnachrichten.de /Staedte/Dortmund/Dortmunder-Bettler-wurde-Hartz-IV-gekuerzt-1011900.html
Michael Hansen am Freitag an seinem Stammplatz in der Innenstadt. Foto: Tobias Großekemper Betteln ist kein Spaß, Michael Hansen (50) weiß das seit einigen Jahren. „Geh arbeiten, du faule Sau“ ist noch einer von den zitierfähigen Sprüchen, die Hansen sich an seinem Stammplatz in der Fußgängerzone so einfängt. „Gib mir Arbeit“, erwidert Hansen dann. „Egal, was.“ Hansen, in Hagen geboren, als Heimkind groß geworden, kein Glück und keine Ausbildung, dafür aber Vorstrafen im Gepäck, hatte – wenn überhaupt – Jobs bei Zeitarbeitsfirmen gefunden. Was auch schon länger her ist: Er bezieht seit 2005 mit kleinen Unterbrechungen Hartz IV. In der Monatsmitte wird dann das Geld knapp. Und so setzt sich Hansen dann vor das Schaufenster eines Modehauses, seinen kleinen Hund neben sich, und hält die Hand auf. Einnahmenprognose angefordert Für das, was er da bekommt, interessierte sich Mitte des Jahres das Jobcenter. „Aufforderung zur Mitwirkung“ stand auf dem Schreiben, das er vor einigen Monaten bekam. Das Jobcenter wollte von Hansen wissen, wie viel er durch die Bettelei einnimmt und ein Einnahmenbuch sehen. Wollte von Hansen wissen, was er erwartet, bis Sommer 2018 einzunehmen und also eine Einnahmenprognose vorgelegt bekommen. Und das Jobcenter wollte wissen, wie viel Hansen und seine Lebensgefährtin in letzter Zeit ausgegeben haben und ein Ausgabenbuch sehen.