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Das Landhotel „zur Post“ in Momart mit neuem Besitzer

Das Landhotel „zur Post“ in Momart mit neuem Besitzer echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/bad-koenig/das-landhotel-zur-post-in-momart-mitneuem-besitzer_25109904 7. Januar 2022

Freitag, 07.01.2022 - 03:00 Heinz Löb übergibt das Landhotel „Zur Post“ in Momart an seinen Koch Christoph Maurer. Er will die Tradition weiterführen, aber auch Neues anbieten. Von Michael Lang

Der Koch Christoph Maurer (rechts) hat das Lokal „Zur Post“ übernommen, Vorbesitzer Heinz Löb tritt beratend und gelegentlich assistierend in den Hintergrund. (Foto: Michael Lang)

MOMART - Wie die Sushi-Spezialitäten, die seine gestaltenden Hände hervorbringen, war auch die endgültige Ausgestaltung des Vertrages eine Formsache. Denn als Chef der Küche des traditionellen Hauses ist Christoph Mauerer (27) schon seit über zehn Jahren gesetzt und beflügelt den Speiseplan mit seinen kreativen Ideen. Jetzt hat der leidenschaftliche Koch das Landhotel-Gasthaus „Zur Post“ im Bad Königer Stadtteil Momart gekauft und leitet den Betrieb alleine.

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Vorbesitzer Heinz Löb tritt in den Hintergrund und assistiert manchmal mit helfender Hand oder berät aus dem Fundus seines Erfahrungsschatzes als Gastronom. Warum geht ein junger Mensch diesen Schritt in einer Zeit, wo viele Bewirtschaftungsbetriebe schließen? „Weil ich weiß und täglich erfahre, dass dieses Restaurant auch in schwierigem Fahrwasser schwimmt und durch das Engagement meines tollen Teams auch Krisen meistern kann. Und weil mir dies eine Herzensangelegenheit war“, antwortet der neue Inhaber. Dieser hat schon „immer einen Hang zur Küche gehabt“, bekennt Maurer. Schon als Kind habe ihn das geschäftige Treiben um Töpfe und Pfannen begeistert. Deshalb kamen ihm die Traumberufe junger Heranwachsender erst gar nicht in den Sinn. Lokomotivführer? Astronaut oder Feuerwehrmann? „Nein, das war nie Thema. Ich wusste ja, was ich werden wollte“, sagt der neue Post-Wirt, der aus Bad König stammt, im Brustton der Überzeugung. Bereits in ganz jungen Jahren durfte er die Luft einer professionellen Küche bei der Verwandtschaft in Österreich schnuppern. „Da bekam ich aber wegen der wabernden Hitze eine Schwindelattacke“, erinnert sich Maurer schmunzelnd. Doch dadurch ließ er sich nicht unterkriegen und blieb mit seinem Berufswunsch am Ball. Im Alter von 15 Jahren hat sich Christoph Maurer dann auch schon bei „Herrn Löb“ vorgestellt und absolvierte ein Arbeiten auf Probe. „Beim einträchtigen Rollen von Rouladen hat sich dann schon das spätere Vater-Sohn-Verhältnis angekündigt“, erzählt Christoph Maurer. „Wir waren uns, trotz des recht großen Altersunterschiedes, gleich sympathisch.“ Was dann nach dem Schulabschluss 2010 in einen Lehrvertrag mündete. Nach der Ausbildung zog es den Jungkoch in die Ferne, die wiederum Österreich hieß. Dort konnte der Odenwälder in einem großen Restaurant, das sich lediglich Steaks und Sushi aufs Panier geschrieben hatte, in rohem Fisch und dessen möglicher Gestaltung brillieren. „Denn Steaks konnte ich bereits.“ Danach ging es in die Steiermark, wo Maurer in Graz tätig war. Doch das Herz rief nach der Heimat und dem angestammten Lehrbetrieb. „Ich fühle mich mit meinem Team hier sehr https://www.echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/bad-koenig/das-landhotel-zur-post-in-momart-mit-neuem-besitzer_25109904

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wohl, die familiäre Atmosphäre sagt mir täglich immer wieder neu zu“, bekennt der kreative Koch des Restaurants, in dem sich Tradition und Moderne die Hände reichen. „Bewährtes beibehalten und immer wieder inhaltlich erneuern“, ist denn auch Maurers Devise. Schon immer wollte er sich selbstständig machen. Drei Jahre hat er gelernt, die Möglichkeit der Verkürzung nicht wahrgenommen. „Man kann davon nur profitieren“, findet Maurer. Seine Handschrift bringt er ein, indem er seine Einfälle dezent umsetzt, sie nicht mit dem Hammer erzwingt. Der sei zum Klopfen der Schnitzel da. Was er nicht akzeptiert, sind Qualitätsschwankungen. „Die muss gleich bleiben, sonst macht man sich unglaubwürdig. So etwas merken auch die Gäste sofort.“ Heinz Löb (65), der seine Ausbildung zum Konditor im „Café Siefert“ in Michelstadt erhielt, sagt: „Besser hätte es nicht laufen können. Mit Christoph haben wir das große Los gezogen.“ Zuvor stand Löb am Herdfeuer, der sich aufgrund des erkrankten Koches die Kunst an den Töpfen unter anderem mittels eines Seminars bei Johann Lafer selbst beigebracht hat. Die Wurzeln des gemütlichen Gasthauses liegen mitten im Dorf. Dort hatte man um 1899 als Verkaufsstelle in Form einer Spezerei mit dem Vertrieb von Gewürzen und Lebensmitteln begonnen. Danach wurde der Name der späteren Tätigkeit zum Merkmal des Hauses. Denn lange Jahre diente das historische Gebäude als Poststation und Halt für die im Waren- und Reiseverkehr eingesetzten Kutschen. Der später etablierten Bäckerei folgte denn auch bald ein Wirtshaus. Inge und Willi Löb waren es dann, die im März 1970 den Grundstein für das Landhotel „Zur Post“ am heutigen Standort gelegt hatten. Ab 1986 führte deren Sohn Heinz in der sechsten Generation den Familienbetrieb und umsorgte mit seinem Team die zahlreichen Gäste. Nun verwöhnt diese der neue Inhaber Christoph Maurer dann und wann mit Nigiris, Sashimis und Makis. Aber selbstverständlich auch mit den bewährten Steaks.

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