schon seit Jahrhunderten das beste Eichenholz lieferte und dessen Qualität auch die Basler für ihre Brückenbauten bevor-zugten. Die verschiedenen Herstellungsarbeiten, welche Baldischwiler an der Säckinger Brücke in drei Bauperioden innerhalb von dreißig Jahren durchführte, kamen einem Neubau der gesamten Brücke in ihrer Holzkonstruktion gleich. So kann Blasius Baldischwiler als Schöpfer der heutigen Konstruktion der Bad Säckinger Holzbrücke bezeichnet werden. Spätere Reparaturen haben sich auf das Auswechseln schadhaft gewordener Einzelteile beschränkt. Als Folge der Neuordnung der politischen Verhältnisse in Europa wurde das bislang vorder-österreichische Fricktal dem schweizerischen Gebiet zugeschlagen, 1806 fiel Säckingen mit dem Breisgau an das Herzogtum Baden. Während im Rheinbett der Talweg die neue Grenze zwischen den nun benachbarten Staatsgebilden markierte, wurde auf der Holzbrücke die genaue Mitte zwischen den beiden Brückenenden als Hoheitsgrenze festgelegt. Die Brücke verblieb weiterhin in ihrer gesamten Länge im Besitz der Stadt. Am Brückeneingang auf schweizerischer Seite befand sich das städtische Zollhäuschen, der Brückenzoll betrug in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts für eine Person 1 Kreuzer, für eine Person zu Pferde oder ein mitgeführtes Stück Vieh 2 Kreuzer. Allerdings blieben die für die Stadt bestimmten Transporte zollfrei. Auch Gäste der Säckinger Thermalquellen waren vom Zoll befreit. 1869 übernahm der badische Staat die Brücke in sein Eigentum, der städtische Brückenzoll fiel weg. Zwischen 1960 und 1963 erfuhr die Säckinger Rheinbrücke ihre bislang letzte größere Reparatur. Verursacht durch den Bau des neuen Rheinkraftwerkes und die dadurch bedingte Rheinbettvertiefung mussten die alten Pfeiler neu fundiert und verstärkt werden. So steht die Brückeunverrückt im Strom und bietet ein eindrucksvolles Zeugnis vom Können ihrer Erbauer. Mit der Einweihung der neuen Brücke werden der a l t e n Vo rg ä n g e r i n e i n s t i g e F u n k t i o n e n zurückzugeben. Die ungestörte Passage über den Rhein steht dem Fußgänger wieder offen, die Betrachtung der
technischen Ingenieursleistung an Pfeilern und Jochen wird nicht mehr vom Verkehr behindert, jedermann bietet sich die Gelegenheit zum Blick auf die erneuerten Fassaden der Altstadt. So bedeutet die Einweihung der neuen Fridolinsbrücke im Jahr 1979 keinen Abschied von der alten, sondern die Bewältigung eines Schrittes der Zukunft im Einklang mit der Vergangenheit. Text: Adelheid Enderle
Daten: Name: Bauwerksnr: Brückennr: Lage:
Länge: Breite: Erstellung: 1. Erwähnung:
Alte Rheinbrücke 841 3 512 23 Bad Säckingen (D) nach Stein (CH) bei km 39,675 der badischen Rheinkilometer 203,7 m (206,5 m mit Vordächern) 3,4 bis 5,0 m 520 m³ Eichen- und Fichtenholz Kolmarer Annalen für die Zeit Vor 1270
Tourismus GmbH Bad Säckingen Waldshuter Str. 20 79713 Bad Säckingen Tel.: +49 (0) 77 61 - 56 83 0, Fax: - 56 83 17 tourismus@badsaeckingen.de www.badsaeckingen.de
Europas längste gedeckte Holzbrücke