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ISABELLE ALEXANDRINE BOURGEOIS Inspirierende Erlebnisse während der Pandemie

Voller positiver Gedanken befuhr die «Nomadenjournalistin» Isabelle Alexandrine Bourgeois im letzten Sommer die Schweiz. Daraus entstand ein Stimmungsbild vom virusgeplagten Land, aber auch schöne Begegnungen und ein neues Projekt.

TEXT JÉRÔME LATHION | FOTO OLIVIER VOGELSANG

Wir waren vor ihrer Europareise auf der Suche nach «Überbringern von Freude» («Touring» 3/2018) bei ihr zu Besuch. Ein Buch später – «La route de la Joie» (der Weg der Freude) –, das nun auch als Film vorliegt, wurde Isabelle Alexandrine Bourgeois im Spätsommer 2020 rückfällig. Dieses Mal bereiste sie die

Schweiz, die wie der Rest der Welt unter Covid litt. «Bereits im März war die Not und das Bedürfnis nach Luft in der Bevölkerung zu spüren. Nach reiflicher Überlegung beschloss ich, erneut zur Tat zu schreiten», erklärt sie. Nachdem die Route feststand, fuhr sie für zwei Monate in ihrem unverwüstlichen Wohnmobil Begoodee im Zeichen des Projekts «Joy for

Switzerland» los. Ihr Ziel: mindestens eine improvisierte und inspirierende Begegnung pro Kanton, wobei einige davon in RTS-Radiosendungen aufgenommen wurden.

Aus den zahlreichen Erinnerungen zieht sie eine erste Bilanz: Die Schweiz erlebte die Pandemie sehr unterschiedlich. «In der Romandie regierte die Angst, und die ergriffenen Massnahmen wurden strikt befolgt. Zweifellos lag dies am Beispiel Frankreichs. In der Deutschschweiz – und vor allem auf dem Land – zeigten sich die Menschen eher naturverbunden und akzeptierten das Auf und Ab des Lebens besser.» Ein Eindruck, den die Apothekenschaufenster bestätigten: Die in der Westschweiz allgegenwärtigen schulmedizinischen Medikamente machten jenseits des Röstigrabens naturheilkundlichen Erzeugnissen Platz. Eine Erkenntnis für Bourgeois, die nun fordert: «Fordern Sie Ihre Souveränität und Ihre Autonomie ein. Stärken Sie Ihre natürlichen Abwehrkräfte und vertrauen Sie dem Leben!»

Besondere Begegnungen

Dennoch fand sie dieses Vertrauen im ganzen Land dank aussergewöhnlicher Begegnungen. So traf sie etwa einen Appenzeller Druiden, einen profunden Kenner der starken Kraftorte im Wald, der das Licht auf die Erde rief, um sie von der Angst zu heilen. Oder den pensionierten Förster aus dem Jura, der dreissig Jahre lang an einer mit Tierskulpturen ausgeschmückten Zauberhütte baute, die für Wanderer zugänglich ist. Nicht zu vergessen die Waadtländer Musikerin, die jeden Abend auf einer Lichtung für die Bäume in ihr Alphorn blies. «Der Klang ihres Instruments zog laut den Dorfbewohnern sogar die Haus- und Wildtiere der Umgebung an», erzählt sie noch immer bewegt. Ein weiterer erstaunlicher Ort sind die Heilquellen der Büvetta in Scuol-Tarasp (GR), einem Kurort, der vor rund zwanzig Jahren aus der Mode kam und für dessen Neubelebung sich nun einige Leute stark machen. Alle erhielten als Geschenk Artemisia-Samen, bereitgestellt von der Association Ressources in Bretonnières (VD), Partner von «Joy for Switzerland». «Der Tee dieser Pflanze stärkt das Immunsystem, was wenig bekannt ist.»

Verbindende Plattform

Am Ende der Reise entstand ein neues, derzeit im Aufbau befindliches Projekt: die Entwicklung einer Sharing-Plattform namens «Authentisch leben». «Sie wird auf Empfehlung all jene vereinen, die danach streben, unter Achtung ihrer tiefen Menschlichkeit frei und souverän zu werden – durch Kreativität, Spontanität und Reisen. Eine positive Aktion, um die neue Erde zu gestalten und uns dabei zu helfen, uns vom künstlichen Leben zugunsten des wahren Lebens abzuwenden», verkündet sie. ◆

joyfortheplanet.org

«‹Authentisch leben› wird all jene vereinen, die danach streben, unter Achtung ihrer tiefen Menschlichkeit frei und souverän zu werden.»

Isabelle Alexandrine Bourgeois, freie Journalistin, Aubonne (VD)

Die «Nomadenjournalistin» und ihr unverwüstliches Wohnmobil namens Begoodee

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