topsoft Fachmagazin 20-3 – Das Schweizer Fachmagazin für Digitales Business

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DAS SCHWEIZER FACHMAGAZIN FÜR DIGITALES BUSINESS

20-3 / 11. Jg.

Digitalisierung in der Produktion Was bedeutet Smart Factory? Digitale Zwillinge optimieren Abläufe Die Führung ist in einer Krise gefordert Digitalisierung & Ethik – ein Widerspruch? Industrie 4.0: Security als Knackpunkt Marktübersicht: ERP für Produktion

Löhne in der ICT – Resultat der Salärstudie

Digital Commerce als Chance Evolution im Webshop: Nicht stehenbleiben

Neue Praxisbeispiele

E-Commerce – Planung ist essenziell


Erfolgreich digitalisieren. Mit Garantie! xxx

servicebasiert SOA | webbasiert cloudbasiert | updatefähig skalierbar | swissmade

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Extended Enterprise Software Die neue digitale Collaboration zwischen Mitarbeitenden, Unternehmen und Systemen www.opacc.ch


topsoft Fachmagazin 20-3

Editorial

Editorial | Inhaltsverzeichnis

Seite 3

ERP und Industrie 4.0 Smart Factory ist keine Software

Seite 4

Industrie 4.0 bei Licht betrachtet

Seite 7

Digitale Zwillinge – Innovationsschub für viele Branchen Seite 8 IoT-Dashboard sorgt für mehr Sicherheit in Skigebieten

Seite 10

Industrie 4.0 und IoT auf topsoft.ch

Seite 12

IT-Partner: ERP-Systeme für Produktionsunternehmen

Seite 13

Marktübersicht: ERP-Systeme für Produktionsunternehmen

Seite 18

Kolumne Alle Wege führen in die Cloud

Seite 21

Consulting topsoft Consulting – Ihr neutrales Netzwerk von Fachleuten

Seite 22

Digital Commerce System-Evolution im Digital Commerce

Seite 24

Online Kunden gewinnen – so klappt es mit dem Onlineshop

Seite 26

Kolumne 5G – Aufstand gegen ein Software-Upgrade

Seite 29

IT-Konkret Tecnofil AG kommt mit Opacc Enterprise Software ungefiltert zum Erfolg

Seite 30

Herba-Plastic AG mit «produktionstauglichem» ERP aus der Cloud Seite 32

Know-how Digitalisierung&Ethik: Wo sind die Grenzen?

Seite 34

Was sind kompetitive Löhne für ICT-Spezialisten?

Seite 36

Alte Führung zwischen Ohn.macht und Ent.machtung

Seite 38

Kolumne Tricks lohnen sich nicht

Das neue Normal als Dauerzustand Kürzlich habe ich folgende Anekdote gelesen: Ein Professor händigt die Unterlagen für das Abschlussexamen aus. Seine Studenten sind verwirrt. Einer von ihnen springt auf und ruft erregt: «Aber Herr Professor, das sind ja die gleichen Fragen, die Sie uns bei der letzten Klausur gestellt haben!» – «Stimmt», sagt der Professor, «aber die Antworten haben sich geändert.» In den letzten Monaten hat sich pandemiebedingt vieles in unserem gewohnten Leben verändert. Die Kurzfristigkeit des Ereignisses lässt uns vergessen, dass wir eigentlich in einem permanenten Veränderungsprozess sind. Das «neue Normal» ist ein Dauerzustand. Die Antwort auf die Frage, was denn normal sei, ändert sich von Tag zu Tag. Nicht zuletzt sorgt die Digitalisierung dafür, dass sich unser «Normal» dauernd wandelt. Wer möglichst keine Veränderungen zulässt und versucht, Bestehendes zu konservieren, hat es schwer. Diese Erkenntnis ist aber auch wieder nicht neu, sondern begleitet die Menschen seit jeher. Akzeptieren wir einfach, dass sich die Welt weiterdreht, statt in passives Abwarten zu verfallen. Konkrete Anregungen dazu finden Sie auf den folgenden Seiten. In den Bereichen Homeoffice, Industrie 4.0, E-Commerce, Business Software, digitale Ethik und vielen mehr hat sich wieder einiges getan, pardon, verändert. Aber das ist ja ganz normal, oder? Das topsoft-Team wünscht Ihnen eine unterhaltsame Lektüre und erfolgreiche Veränderungen.

Seite 41

Partner ICT-Sicherheit in Zeiten der Pandemie

Seite 42

Veranstaltungen Microsoft Office 365 – Datensicherung nicht inklusive

Seite 43

topsoft Kompakt – neuartig und hybrid

Seite 43

Christian Bühlmann | Editor in Chief c.buehlmann@topsoft.ch

Markt Anbieternews

Seite 44

Kolumne Cookie-Banner: Nein, das ist keine aktive und ausdrückliche Einwilligung!

Seite 45

IT Agenda / Impressum

Seite 46

P.S. Auch wir haben uns verändert: Lernen Sie das neue topsoft Consulting-Team kennen (Seite 22) und besuchen Sie unseren ersten «topsoft Kompakt» Hybrid-Event am 24. November 2020 (Seite 43).

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ERP und Industrie 4.0 topsoft Fachmagazin 20-3

Smart Factory ist keine Software Smart Factory – oder auf Deutsch die intelligente Fabrik – ist ein Begriff, der aus der Hightech-Strategie der deutschen Bundesregierung stammt. Diese ist ein Teil des Zukunftsprojekts Industrie 4.0. >> Prof. Markus C. Krack | Fachhochschule Nordwestschweiz

Leider haben solche Begrifflichkeiten aus der Marketingwelt aber die Eigenschaft, dass sie schnell für «Allerdinge» herhalten müssen. Dieses erstreckt sich über den 3D-Druck bis hin zur diversen Software- und ERP-Lösungen, welche als Schlüssel zur Smart Factory angepriesen werden. Was aber steckt nun wirklich hinter der Begrifflichkeit «Smart Factory»?

und Fertigungsinformationen seinen Weg selbstständig durch die Produktion. Das Produkt übernimmt somit in der Smart Factory hierarchielos die Steuerung des Produktionsprozesses. Um dies zu ermöglichen, benötigt das Produkt zwingend entsprechende digitale Komponenten, aus denen von den Logistik- und Produktionssystemen die benötigten Informationen wie auch Entscheide bezogen werden können. Nach jedem erfolgten Bearbeitungsschritt wird es in seiner Historie aufdatiert, so dass der komplette Produktlebenszyklus nachverfolgbar ist.

Smart Factory SF steht per Definition für ein Produktionssystem, welches sich selbstständig organisiert und steuert. Die Smart Factory besteht, theoretisch betrachtet, aus eigenständigen Systemen, die sich autark verwalten und mittels digitalen Netzen mit anderen Systemen kommunizieren. Bei den Systemen differenziert man zwischen den drei Elementen Produkt, Produktionssystem und Logistiksystem.

Je nach Komplexität des Produktes, die sich durch die Produktstruktur ergibt, werden unterschiedlich viele Produktionsstufen benötigt. Das bedeutet je komplexer das Produkt, desto komplexer wird die Smart Factory.

Das Produkt stellt das Zentrum der Produktion dar

Klassische Softwarelösungen und Systeme funktionieren in der SF nicht

Wie bei der klassischen Produktion steht auch bei der Smart Factory das Produkt im Zentrum. Zwar gibt das Produkt hier nicht unbedingt das Fertigungsprinzip und die Fertigungsform vor, es sucht sich vielmehr gemäss der in ihm abgespeicherten Produktmerkmale

Auf Grund dieser Ausgangslage dürfte es jedem bewusst sein, dass klassische ERPund/oder MES-Lösungen in der Smart Factory nicht mehr funktionieren und es neue

Aufbau eines Cyber Physischen Systems Daten

digitale Netze • verbinden die Systeme

eingebettete Systeme: • Produktionsprozesse • Logistikprozesse • Engineeringprozesse • Koordinationsprozesse • Managementprozesse • Internetdienste Cyber Physical Systems CPS

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Mensch

Dienste

multimodale Mensch-MaschineSchnittstellen

Sensoren erfassen von physikalischen Daten Aktoren wirken auf physikalische Vorgänge

dezentrale Ansätze braucht. Eine zentrale Rolle spielen in der Smart Factory die sogenannten Cyber Physischen Systeme CPS sowie die Industrie 4.0 Komponenten, die eine Sonderform der CPS darstellen. Der Begriff Cyber Physisches System leitet sich aus dem von Prof. Norbert Wiener vom MIT geprägtem Begriff der Kybernetik ab, der für das Steuern und Regeln von Maschinen und Anlagen mit Daten steht (Cybernetics or Control and Communication in the Animal and the Machine, erschienen 1948). Das CPS stellt das Herzstück eines jeden Logistik- und Produktionssystems dar. Das System ist zur Erfassung und der Rückgabe von physischen Zuständen aus seiner Umwelt mit Sensoren und Aktoren verbunden. Ebenso enthält ein CPS multimodale Schnittstellen zum Menschen so dass er auch mit dem System interagieren kann. Die Verbindung zu den anderen Systemen erfolgt über die digitalen Netze. Die Verarbeitung erfolgt im Bereich der «Embedded Systems», die das Gehirn des CPS darstellen, auf Grundlage von Informationen und Algorithmen.

Architekturen von Smart Factorys Wenn auch die vorhin genannte Funktionsweise der Smart Factory noch zum Teil sehr futuristisch erscheint, gibt es zwischenzeitlich bereits praktikable Ansätze, wie eine Architektur einer Smart Factory aussieht. Ein sehr interessanter Ansatz wird im White Paper «SmartFactoryKL Systemarchitektur für Industrie 4.0-Produktionsanlagen» der TechnologieInitiative SmartFactoryKL e.V. Kaiserslautern (Deutschland) aufgezeigt. Die Architektur besteht aus fünf konzeptionellen Komponenten, von welchen Produkt, Produktions- und Logistiksystem bereits vorgängig genannt wurden. Ergänzt wird die Architektur mit einer Integrtionsschicht, über welche die Produktions und Versorgungsmodule mit verschiedenen ITSystemen gekoppelt werden. Auf diese Weise wird die Smart Factory transparent. Der Status der einzelnen Module und des Produkts können sichtbar gemacht und an die Cloud angebunden werden.


ERP und Industrie 4.0

ITSystem

ITSystem

Produkt

Produktion

Logistik

Integration

IT

Systemarchitektur einer Smart Factory (in Anlehnung1) ITSystem

Integrationsschicht

Versorgungsmodul

Versorgungsmodul

Produktionsmodul

Produkt

Versorgungsmodul

Produktionsmodul

Produktionsmodul Materialfluss

Produkt

Versorgungsmodul

Materialfluss

Produkt

1 Whitepaper SF: Smart FactoryKL Systemarchitektur für Industrie 4.0 Produktionsanlagen, Technologie-Initiative Smart Factory KL e.V.

Die Grundvoraussetzung für eine Smart Factory ist der Aufbau der Versorgung- und Produktionsmodule. Diese müssen klare Standards erfüllen, um später im Verbund mit den Produkten und untereinander zu interagieren. Das Referenz Architektur Modell Industrie 4.0, kurz RAMI 4.0 stellt hierfür den im Moment besten Standard dar, wie die Komponenten aufgebaut werden müssen. Es beruht auf einer Serviceorientierten Architektur. Das RAMI 4.0 Modell besitzt 3 Dimensionen, die den Lebenszyklus, die Hierarchie der Komponenten und deren Vernetzung wie auch die Architektur der Produktions- und Logistikkomponente (allgemein Industrie 4.0) darstellen. Letztere beschreibt in sechs Schichten, wie sich eine Komponente aufbaut. Die erste Schicht stellt die reale Welt, den physischen Gegenstand (Asset) dar, der über den Integration Layer (2. Schicht) mit der digitalen/virtuellen Welt verbunden wird. Dies könnte zum Beispiel mit einem klassischen Analog-Digital-Wandler geschehen. Nachdem wir nun die digitale Anbindung des Gegenstands sichergestellt haben, muss in der 3. Schicht die Kommunikationsfähigkeit festgelegt werden. Hier bestehen vielschichtige Möglichkeiten, vorausschauend mit 5G-Standard oder auch mittels klassischer Wireless oder NFC-Kommunikation. Alle relevanten Informationen über die Komponente werden

Bei Industrie 4.0 Komponenten, die aus der Gegenstands- und der Verwaltungsschale bestehen, werden die kategorisierten Merkmale im Informationslayer gespeichert und mittels Kommunikationslayer ausgetauscht.

Wo stehen wir heute?

Konzeptionelle Komponenten: 1. Produkt; 2. Produktionsschicht; 3. Versorgungsschicht; 4. Integrationsschicht; 5. IT Systemschicht

Referenz Architektur Modell Industrie 4.0 RAMI 4.0 als Grundlage

Auch die Semantik (Bedeutung sprachlicher Zeichen und Zeichenfolge), sprich die Sprache, mit welcher Systeme beschrieben werden und miteinander kommunizieren, spielt eine wichtige Rolle. Die Beschreibung muss einheitlich und von der Gegenseite unmissverständlich interpretierbar sein. Hier helfen Standards wie ecl@ss um Produkte weltweit normengerecht zu kategorisieren und mit einheitlichen Merkmalen zu beschreiben.

im Informationslayer definiert, welcher über den Funktionslayer orchestriert wird. Als letzte Schicht wird im Businesslayer das Geschäftsmodell hinterlegt. Denkbar wäre hier die autonome Aufbietung der Servicetechniker aufgrund von Laufzeiten oder Sammeln von Daten für Analysezwecke. Dank dieser Systematik kann sichergestellt werden, dass im Bereich der Smart Factory alle Komponenten einen einheitlichen Aufbau bzw. eine entsprechende Architektur haben und zu einem Ganzen zusammengefügt werden können.

Einheitliche Sprache – einheitliche Schnittstellen – ein Muss in der SF Dass verschiedene Systeme zusammengefügt und miteinander kommunizieren können, braucht es einheitliche Schnittstellen und eine einheitliche Sprache. Dies stellt eine weitere Herausforderung auf dem Weg zur Smart Factory dar. Zwar gibt es bereits Schnittstellen wie z. B. MQTT (Message Queuing Telemetry Transport) mit Sparkplug oder die Open Plattform Communication Unified Architectur OPC/UA, über welche verschiedenen Steuerungen miteinander kommunizieren können. Trotz allem stellt dieser Punkt aber eine der grössten Herausforderungen dar.

Die Antwort kann leider nicht eindeutig ausfallen, je nach Technologie oder Fachgebiet «am Anfang oder bereits Mittendrin». Eine wichtige Rolle spielt in der Smart Factory auch der Digitale Zwilling, der in der vorliegenden Abhandlung nicht direkt betrachtet wurde. Sicher ist, es wird noch einige Zeit vergehen, bis sich das hier auszugsweise Geschilderte zu einem industriellen Standard entwickeln wird. Wenn man rückblickend den in den 1990er herrschenden CIM-Hype (Computer Integration Manufacturing) betrachtet, kann man sagen, dass die meisten Unternehmen erst in den letzten Jahren dort angekommen sind, was man damals angedacht hatte. Die klassische Vernetzung der technischen Prozesskette in Verbindung mit der dispositiven Prozesskette wie es das Scheer’sche Y beschreibt ist mit den heutigen Technologien weitgehend problemlos möglich. Es steht somit noch eine spannende Zeit vor uns, bis der nächste Schritt, «die Intelligente Fabrik» zum Standard in den produzierenden Unternehmen geworden ist. <<

Der Autor Prof. Markus C. Krack ist am Institut für Business Engineering der Fachhochschule Nordwestschweiz in BruggWindisch für das Forschungsgebiet Smart Factory verantwortlich. Neben seiner Forschungstätigkeit leitet er im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen die Vertiefungsrichtung «Supply Chain und Production Management» und ist Studiengangleiter der Weiterbildung «CAS Digital Industry»

Der «Knackpunkt» liegt meist darin, wie eine bestehende Maschine/Anlage/Logistiksystem entsprechend «angezapft» und eingebunden werden kann. 5


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Mit dem Batix ERP zum digitalen Zukunftsunternehmen werden Ein Unternehmen ist ein dynamisches und sehr komplexes Gebilde, welches in ständiger Wechselbeziehung mit der Umwelt steht. Um die Chancen der Digitalisierung nutzen zu können, braucht es modulare und schlanke IT-Lösungen, die den Prozess zielgenau und eng unterstützen. Als Teil der SMART FACTORY Suite bietet das Batix ERP durchgängige Prozesse und Ressourcenplanung über die gesamten Ebenen eines produzierenden KMU. Es sorgt für eine Steigerung der Flexibilität, erhöht die Agilität, Geschwindigkeit und Transparenz im Unternehmen. Das Batix ERP digitalisiert analoge Prozesse und schafft Freiraum für Produkt- und Prozess-Innovation. Eine Besonderheit des Batix ERP ist, dass es den idealen Ansatz für die Entwicklung einer «intelligenten Produktion» bietet – schnell, bedarfsgerecht und sicher. Daten werden unternehmensweit über eine gemeinsame Arbeitsplattform genutzt, Insellösungen abgeschafft und Informationen sind immer dort verfügbar, wo sie gebraucht werden.

Gesteigerte Produktivität von A-Z Mit dem Batix ERP erhält das Unternehmen eine übersichtliche Ressourcenplanung; sowohl für den Einkauf als auch den Verkauf. Die Bedarfsplanung im Unternehmen wird nachvollziehbar und flexibel. In einem einzigen System werden Kunden, Lieferanten und Geschäftspartner sowie die zugehörigen Geschäfte gepflegt. Der Aufbau des Artikelstamms ist besonders auf die Bedürfnisse von produzierenden Unternehmen zugeschnitten. Ausserdem bietet das ERP die direkte Aussteuerung von Fertigungsaufträgen

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aus Auftragsbestätigungen und Mengenkontrakten. Diese werden anschliessend an die SMART FACTORY zur weiteren Bearbeitung in der Produktion übergeben. Das Batix ERP sorgt für eine erhebliche Vereinfachung von Recherche- und Entscheidungsprozessen und somit zur Steigerung der Geschwindigkeit: durch Live-Ansicht aller im Umlauf befindlichen Produktionsdaten kann direkt im ERP-Prozess entschieden werden, welche Produktionsmengen sinnvoll und welche Lieferfristen realistisch sind. Das System verfügt über integrierte, systemübergreifende Erinnerungs- und Benachrichtigungsfunktionen. So können im ERP direkt termingesteuerte Informationen an die Fertigung übermittelt werden, sodass wichtige Hinweise des Auftraggebers jederzeit Berücksichtigung finden.

Direkter Einblick in die Fertigung Als Teil der SMART FACTORY Suite bietet das ERP deutliche Vorteile für produzierende Unternehmen. Dank der Integration in die SMART FACTORY werden die Gesamtprozesse eines produzierenden Unternehmens durchgängig. Sämtliche Informationen der Produktionsplanung, der Betriebsdatenerfassung, des Sensordatenmanagement und des

Fertigungsmonitoring sind durch den vernetzten Datenzugriff und durch die Echtzeit-Statistiken in jedem Bereich im ERP ersichtlich.

Modular und erweiterbar Das ERP kann universell, aber auch als individuelle Lösung in KMU Verwendung finden. Wie alle Batix Lösungen basiert das ERP auf der Batix Enterprise Plattform, ist modular aufgebaut und kann einfach erweitert werden. Innerhalb der SMART FACTORY Suite stehen Erweiterungen für die Betriebsdatenerfassung (BDE) und Qualitätssicherung (QS) zur Verfügung. Mit der BDE werden Werksebenen (Sensorik, SPS, SCADA, ERP, Betriebsführung) verbunden und Produktionssituationen können live und transparent überwacht werden. Das QS Modul gewährleistet die lückenlose Dokumentation der Produktfertigung und nutzt dafür das Konzept des digitalen Zwillings.

Das Unternehmen in der Hosentasche Das Batix ERP ist von Grund auf als moderne, browserbasierte Lösung konzipiert worden. Selbstverständlich kann es auch durchgängig mobil genutzt werden. Mit dem Batix ERP hat der Unternehmer alle wichtigen Unternehmen Daten im Zugriff – jederzeit und von überall. Der Betrieb des Batix ERP ist sowohl in der Cloud als auch im eigenen Rechenzentrum möglich.

Batix Schweiz AG | 8954 Geroldswil T +41 44 545 32 70 | www.batix.ch


topsoft Fachmagazin 20-3

ERP und Industrie 4.0

Industrie 4.0 bei Licht betrachtet Über Industrie 4.0 wird viel gesprochen. Nun scheint sich in der Praxis allmählich eine gewisse Ernüchterung bei der Verbreitung cyberphysischer Systeme einzustellen. Auch wenn die digitalen Technologien zur Verfügung stehen, werden sie nur zögerlich eingesetzt. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, welche zusammen mit der CSI Entwicklungstechnik GmbH erstellt wurde. Was medial ein Hype ist, hat mit der Realität wenig zu tun. >> Christian Bühlmann | schmid + siegenthaler consulting gmbh

«Der Hype um cyberphysische Systeme flaut langsam wieder ab, es wird hier und da von Gartner bereits von einem Tal der Enttäuschungen im Hype-Cycle gesprochen», hält Prof. Alexander Sauer, Institutsleiter Fraunhofer IPA, im Vorwort zur Studie fest. Diese Aussage bestätigen die Rückmeldungen der Entscheider und Fachexperten, welche an der Befragung teilgenommen hatten.

Datensicherheit als Hindernis Dass die neuen Technologien einen grossen Einfluss auf die Geschäftsmodelle und Produkte haben werden, ist für die Befragten unumstritten. Dass dabei mehr Software und eine steigende Anzahl von Displays für die Kommunikation zwischen Anwendern und Systemen zum Einsatz kommen und die externe Vernetzung zunimmt, erstaunt nicht wirklich. Bemerkenswert ist hingegen die Rückmeldung, dass die Datensicherheit als grösstes Umsetzungshindernis genannt wird. Die Sicherheit des Geschäftes von morgen, so die Studie, hängt eng mit der Sicherheit von Daten zusammen. Unter der Ägide der Industrie ist hier auch die Politik gefordert, möglichst rasch für transparente und verbindliche Sicherheitsstandards zu sorgen. Aus Sicht der Befragten gibt es heute noch keine überzeugenden Werkzeuge für die Gewährleistung von Sicherheit. Sicherheitsthemen haben inzwischen in den Unternehmen eine zentrale Bedeutung gewonnen. Die Studie stellt fest, dass das Thema Datensicherheit von zentraler Bedeutung für zukünftige cyberphysische Architekturen und damit eine unverzichtbare Notwendigkeit für die Realisierung solcher Architekturen darstellt.

Einführung eines Prüfsiegels? Viele der Studienteilnehmer würden ein Prüfsiegel für zukünftige Architekturen begrüssen. Wichtig dabei ist die Unabhängigkeit, sowohl der definierenden als auch der prüfenden Organisation. Als Problem werden dabei die damit verbundene Komplexität sowie die

Akzeptanz und Finanzierung betrachtet. Wie bei allen Prüfstandards zeichnet sich auch hier die Schwierigkeit einer Vereinheitlichung ab. Die Vergabe eines solchen Prüfsiegels sollte jeweils auf Produktebene erfolgen und regelmässig erneuert werden müssen. Mit einem solchen Prüfsiegel verbinden die meisten der Befragten konkrete Vorteile für die eigenen Produkte. Allerdings sieht es derzeit bei den Business Cases noch eher dürftig aus. Diese werden im Moment durch die in der Realität genutzten technischen Möglichkeiten definiert. Allgemein werden Pay-per-Use-Konzepten guten Chancen gegeben, was sich auch in der Diskussion um den Wert von Daten und Datenservices zeigt. Das lässt wiederum den Schluss zu, dass den Befragten eine Veränderung des klassischen Geschäftsmodells hin zu neuen Business Cases, z. B. bezahlte Nutzung ihrer Produkte statt Kauf, bewusst ist.

Virtualisierung ja, Blockchain eher nicht Für die Verbesserung von Fehlerbetriebsstrategien, die Erhöhung der Verfügbarkeit und die Vereinfachung von Service-Routinen wird bereits heute auf Virtualisierung gesetzt. Hinsichtlich Cloud zeigt man sich zögerlich, wenn es um die Vernetzung von sicherheitsrelevanten Funktionen geht. Datenintegrität, Sicherheit und Verfügbarkeit stellen sehr hohe Ansprüche. Auf besonderes Interesse stossen bei den befragten Experten serviceorientierte Architekturen, wobei festgehalten werden muss, dass diese Konzepte in gewissen Bereichen keine Relevanz haben oder teilweise noch zu wenig bekannt sind. Für mehr als die Hälfte der Teilnehmer sind Onlinesimulationen, die auf Steuergeräten parallel laufen, ein Bereich, in dem man bereits aktiv unterwegs ist. Etwas erstaunlich ist die Aussage, dass das Thema Blockchain zwar geläufig ist, doch drei Viertel der Befragten dieser Technologie keinen relevanten Stellenwert zuordnen. Allgemein zeichnet es sich ab, dass konkrete Nutzungsszenarien der aktuellen technologischen Ansätze erst in Anfängen zu sehen sind. Allerdings ist

der Wille, diese Aktivitäten künftig zu intensivieren, durchaus vorhanden. Grundbedingung ist dabei die Erfüllung der hohen Sicherheitsanforderungen hinsichtlich Datensicherheit und IT-Sicherheit.

Fazit: eher ernüchternde Zwischenbilanz Wer die Studie liest, kommt zum Schluss, dass der mediale Hype um Themen wie Industrie 4.0 und Mobilität 4.0 ein ganzes Stück weit von der unternehmerischen Realität entfernt ist. Es bedarf noch einiger Anstrengungen, bis aus Visionen konkrete Produkte werden. Es darf dabei auch nicht bei reinen Diskussionen zum Thema Datensicherheit bleiben, hier braucht es als erstes verbindliche Standards, vielleicht wirklich ein Label. Solange diese Hausaufgaben nicht gemacht sind, werden es cyberphysische Systeme, wie zum Beispiel selbstfahrende Autos, schwer haben, den Sprung vom Prototyp in die Serienproduktion zu schaffen. Dies auch, weil echte Business-Cases derzeit noch Mangelware sind. Steht künftig die Nutzung statt der Kauf von Geräten oder Maschinen im Vordergrund, ist ein umfassender Wechsel bei vielen Geschäftsmodellen unumgänglich. Doch trotz aller derzeitigen Vorbehalte und einer im Moment eher noch ernüchternden Zwischenbilanz, kommt dem Thema Industrie 4.0 eine hohe Bedeutung zu. Immerhin hat man die aktuellen Probleme erkannt. Zu hoffen ist, dass diese auch angepackt und in absehbarer Zeit gelöst werden können. <<

Die Studie «Funktions- und datensichere Cyberphysische Systeme – FUDASI CPS» wurde durch das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA zusammen mit dem Automotive-Zulieferer CSI Entwicklungstechnik GmbH erstellt und durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg im Rahmen des S-TEC-Projekts Zentrum für Cyberphysische Systeme unterstützt. Download: www.tinyurl.com/studieipa-tsm

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ERP und Industrie 4.0 topsoft Fachmagazin 20-3

Digitale Zwillinge – Innovationsschub für viele Branchen Der digitale Zwilling ist das Herzstück der Digitalisierung und schafft für Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten, die künftigen Abläufe entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu optimieren. Dies gilt insbesondere auch in der Gebäudeindustrie. >> Stephanie Züllig | MindScale GmbH

Die Zukunft der Gebäudeindustrie ist digital – und basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz, der alle Stakeholder (wie z. B. Architekt, Planer, Facility Manager, Nutzer) entlang der Wertschöpfungskette vernetzt. Die Zutaten sind ein umfassendes Produkt-, System- und Software-Portfolio, modernste Technologien und ein fundiertes Fachwissen. Zusammen treibt dies die Digitalisierung von Gebäuden seit Jahren voran.

ab. Er ist das exakte virtuelle Modell eines Produkts, eines kompletten Gebäudes, und berücksichtigt den Faktor Zeit. Er ist daher dynamisch und «lebendig», verbindet er doch jederzeit die reale mit der digitalen Welt, über den kompletten Lebenszyklus. So werden alle Daten und Fakten bereits von der ersten Idee über die Planung und der Errichtung, bis hin zum eigentlichen Betrieb und dem späteren Rückbau berücksichtigt.

Die Vorteile liegen auf der Hand, denn technologiegestützte Gebäude lassen sich nicht nur besser steuern und überwachen, sie werden auch flexibler in der Nutzung und können sich in Echtzeit selbstoptimierend an Veränderungen anpassen. Das übergeordnete Ziel: Schaffung klarer Strukturen, effiziente Prozesse, geringere Kosten, kein Informationsverlust und eine höhere Qualität. Die Lösung: Digitale Zwillinge. Längst in der Branche angekommen, haben sie hierzulande noch grosses Zukunftspotenzial.

Für ein ganzheitliches Konzept kommen in der Praxis meist drei digitale Zwillinge zur Anwendung. Für Gebäude sind dies der digitale Produktzwilling (produktspezifische Daten wie Grösse, Farbe), der digitale Konstruktionszwilling (3D CAD Daten, Standort-AssetPläne etc.), und der digitale Performance Zwilling (Monitoring, Analysen etc.). Diese digitalen Zwillinge sind miteinander verbunden und kommunizieren in Echtzeit untereinander.

Der digitale Zwilling verbindet die reale mit der digitalen Welt und bildet ein bestehendes oder in der Realisierung befindliches Gebäude 8

Mit durchgehend verbauten Sensoren, Konnektivität, definierten Datenstrukturen und User Interfaces entsteht die volle Funktionalität digitaler Zwillinge. Die gesammelten Daten, unter Berücksichtigung von Datenqualität und -sicherheit, werden mit künstlicher Intelligenz und Algorithmen ausgewertet. Das Gebäude wird intelligent.

Digitale Zwillinge und ihre wesentlichen Merkmale ▪ Sensoren, die einen aktuellen Status ermitteln ▪ Konnektivität, welche Objekte und Produkte vernetzt ▪ Definierte Datenstrukturen, inkl. Datenanalyse-Funktionalitäten, Sicherheitsaspekte ▪ User Interface, zur Visualisierung der relevanten Daten


ERP und Industrie 4.0

Definition Digitaler Zwilling Der Begriff «digitaler Zwilling» bezeichnet die beim Building Information Modelling (Methode der vernetzten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden und Bauwerken mithilfe von Software) eingesetzten virtuellen Gebäudemodelle. Bei dieser Methode wird das Gebäude und dessen Gewerke zuerst am Computer entwickelt, und anschliessend anhand eines virtuellen Modells simuliert, getestet und optimiert. Dadurch lassen sich eventuelle Planungsfehler schon vor Baubeginn erkennen und beheben, Änderungen können einfacher vorgenommen werden und Auswirkungen, beispielsweise die Umstellung der Stromversorgung, können analysiert werden. Ein digitaler Gebäudezwilling ist nicht einfach eine dreidimensionale Abbildung eines reellen Gebäudes. Ein digitaler Zwilling ist ein digitales Modell, das als digitales Abbild die Struktur und das Verhalten eines Gebäudes mit interaktiven Vernetzungen zum physischen Zwilling, dem (künftigen) realen Gebäude, aufzeigt. Diese Vernetzungen übertragen in Echtzeit Daten und Informationen, wie etwa Zustands-, Nutzungs- oder Performancedaten sowie Steuerungsbefehle. «Die Digitalisierung sorgt für Nachhaltigkeit in der Gebäudeindustrie. Digitale Zwillinge können die Effizienz durch zahlreiche Optimierungen entlang des Gebäudelebenszyklus steigern, die weit mehr als nur die Funktionen eines Gebäudemanagementsystems betreffen. Digitale Zwillinge sind die Grundlage für intelligente Gebäude, und tragen durch verbesserte Datenqualität auch zur Gesundheit und zum Wohlbefinden der Nutzer bei, z. B. über ein verbessertes Raumklima, eine ausreichende Belüftung und hohe Lichtqualität.» Zitat Stephanie Züllig.

Beispiele neuer Geschäftsmodelle Der Einsatz von digitalen Zwillingen ermöglicht neue Geschäftsmodelle, denn mit den richtigen und sicheren Daten entstehen qualitativ hochwertige und wertvolle Services und Dienstleistungen. ▪ Vorausschauende Wartung: Aufgrund der Analyse-Lösungen werden Prognosen über künftige Ereignisse möglich. Mit dem digitalen Zwilling können beispielsweise Störungen im Gebäudebetrieb bereits im Vorfeld erkannt und behoben werden. Wenn im Gebäude ein Lüftungsaggregat nicht richtig funktioniert, so meldet der installierte Sensor diesen Zwischenfall – und bevor das Aggregat zum Stillstand kommt, kann die Störung bereits behoben werden.

▪ Gebäude-Betrieb: Ca. 80 % aller Kosten fallen in dieser Phase des Lebenszyklus an. Ein grosser Kostenfaktor im Betrieb von Gebäuden sind nicht genutzte Flächen bzw. leerstehende Räumlichkeiten. Die sinnvolle Belegung von Räumen oder Sitzungszimmern kann mit den Daten des digitalen Zwillings in Echtzeit koordiniert und optimiert werden. Eine flexible Nutzung von Gebäudeflächen und deren Vermietung werden wir in Zukunft vermehrt beobachten können. ▪ Gesundheit für Nutzer: Wir Menschen verbringen bis zu 90 % unserer Zeit in Gebäuden und geschlossenen Räumen. Für unsere Gesundheit sind eine hohe Lichtqualität und ein gesundes Raumklima ohne Schadstoffe sehr wichtig. Der digitale Gebäudezwilling trägt einen wesentlichen Teil zur Gesundheitsförderung in Gebäuden bei, da die Lichtsteuerung und das Klima automatisch im Sinne der Nutzer reguliert wird. In der neuen europäischen Norm EN 17037 gibt es erstmalig europaweit anwendbare Empfehlungen für die Tageslichtversorgung und die Tageslichtqualität in Gebäuden. ▪ Bestandsbauten: Umbauten aber auch kleine Änderungen, wie etwa ein Transfer eines Beamers von A nach B, werden im digitalen Zwilling eins zu eins und in Echtzeit nachgeführt – vollautomatisch, kostengünstig und im Sinne der Stakeholder

Datenqualität und Datensicherheit Datenqualität und Datensicherheit sind Kernelemente für die Zukunftssicherung eines intelligenten Gebäudes. Zukunftssicherheit heisst, die technologische Weitsicht, dass alle installierten Produkte auch künftig reibungslos betrieben werden können. Bezüglich Sicherheit sind sowohl die physische Sicherheit als auch die Cybersicherheit wesentlich. Folgende wesentlichen Empfehlungen gelten hierbei: ▪ Physische Sicherheit: Sicherung der Gebäudezugänge, Sicherheitsrichtlinien und Überwachung von Gebäuden, auch hinsichtlich Anomalien, die auf einen Cyberangriff hindeuten können. ▪ Schutz vom Netzwerk: Installation von Firewalls, verschlüsselte Datenübertragung. ▪ Schutz von Systemen (IT, Betriebstechnik) und Systemintegrität: Schutz einzelner Terminals und Systemen vor unbefugten Zugriffen und Änderungen.

Die Autorin Als engagierte Unternehmerin, Digital-Expertin, Verwaltungsrätin und Dozentin ist Stephanie Züllig eine visionäre Gestalterin der digitalen Zukunft. Mit ihrer internationalen Industrieerfahrung bei Siemens und ihren CEO und CFO Erfahrungen treibt sie mit ihrer eigenen Firma die digitale Transformation von Unternehmen voran.

Zwilling bereits in der Planungsphase bietet, können künftige Bauten auch im Hinblick auf ihre Umweltverträglichkeit optimiert werden. Nachhaltige Gebäude verursachen weniger Kosten und sind ein geringeres Zukunftsrisiko. Der Bau von CO2-neutralen Gebäuden ist technologisch möglich und sollte in der Praxis im Sinne aller Stakeholder schneller zur Umsetzung kommen. Aktuell gibt es in der Schweiz wenig Gebäude, die das Potenzial von digitalen Zwillingen nutzen. Vermutlich liegt der Anteil aktuell unter einem Prozent. Das Potenzial ist jedoch gemäss aktueller Trendstudien gross, und kann innert 10 Jahren bei ca. 30 % oder mehr liegen. Die Mehrwerte der digitalen Zwillinge erschliessen sich heute also definitiv zu wenig. Die Gründe hierfür sind vielfältig und haben meistens mit Schnittstellen in der Wertschöpfungskette und fehlenden Standards zu tun. Die Zusammenarbeit im digitalen Eco-System bedarf zudem neuer Skills und Methoden, die Prozesse müssen neu gedacht und gelebt werden. Es benötigt bei der Umsetzung also nicht nur Technologie, sondern viel mehr Prozess- und Mensch, sprich das Zusammenarbeiten im digitalen Eco-System.

Schweizer Initiative BUILDing360.ch Das BUILDing360-Portal ist eine Initiative der HHM Gruppe, die vom grössten AutodeskSystemhaus Mensch und Maschine Schweiz AG unterstützt und gefördert wird. Sie verfolgt mit seinen Entwicklungen die drei Themenkorridore «Planung, Realisierung und Betrieb» am Bau und ermöglicht die gemeinsame Basisarbeit für künftiges digitales Planen und Bauen im digitalen Eco-System. <<

Der Artikel entstand in Zusammenarbeit mit

Ausblick Dank der umfassenden Steuerungs- und Informationsmöglichkeiten, die der Digitale

www.swonet.ch

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ERP und Industrie 4.0 topsoft Fachmagazin 20-3

IoT-Dashboard sorgt für mehr Sicherheit in Skigebieten Reibungsloser Betrieb und mehr Sicherheit für Skigebiete: Sisag bietet Kunden mit «SisControl» aktuelle Daten und Prognosen ihrer Anlagen auf einen Blick, um schnell auf unvorhersehbare Ereignisse reagieren zu können.

In nur vier Monaten wurde die Plattform von der Idee bis zur Marktreife entwickelt. Michael Arnold, Verantwortlicher für den Verkauf SisMedia (IC-Technik) bei Sisag, erklärt, wie sie es trotz knappem Zeitplan geschafft haben und wie Kunden auf «SisControl» reagierten, als sie die Innovation an der weltweit grössten Branchenmesse INTERALPIN präsentierten. Sisag AG ist einer der beiden wichtigen Schweizer Anbieter von elektrischen Steuerungs- und Informationssystemen für Seilbahnen und ein bedeutender Anbieter von Steuerungs- und Automationssystemen für Verkehr und Industrie. Für Betreiber von Bahnanlagen in Skigebieten entwickelte Sisag eine Plattform, mit der sie auf einen Blick alle Daten ihrer Seilbahnen und Gewerke erhalten, um faktenbasierte

Managemententscheide treffen zu können. Mit diesem Dashboard namens «SisControl» bietet Sisag ihren Kunden auch Unterstützung in der Digitalisierung.

Bereitstellung von Ersatzteilen und die Planung von Wartungseinsätzen. Eine gute Usability der Mobile- und Web-Oberfläche rundet das Produkt ab.

Wetter- und Betriebsdaten auf einen Blick

Von 1 auf 100 in nur vier Monaten

Das Dashboard zeigt neben den aktuellen Daten auch Prognosen der Wetterdienste und Hochrechnungen der Besucherzahlen, so dass vorausschauende Massnahmen getroffen werden können. Die Betriebsdaten wiederum werden für umfassende Auswertungen gespeichert, wie zum Beispiel Zustandsdaten von Sensoren auf Bauteilen. Diese warnen vor sich abzeichnenden Schäden oder erinnern an Serviceintervalle – wichtige Informationen für die

Wegen eines Messetermins stand für die Entwicklung nur wenig Zeit zur Verfügung. Sisag zog dazu bbv Software AG als Entwicklungspartner hinzu. Das Team wählte eine auf Microsoft Azure basierende Architektur nach agilem Ansatz, damit das Produkt schnell einsetzbar ist und kontinuierlich um weitere Anforderungen erweitert werden kann. Die Seilbahnsteuerungen sind mit dem Azure IoT-Hub verbunden und übermitteln ausgewählte Daten verschlüsselt in die Azure Cloud. Dafür werden die Daten dank OPC UA bei den Sensoren gesammelt und sicher und standardisiert über AMQP in die Cloud transportiert. Der konsequente Einsatz von Cloud-Services ermöglichte eine schnelle Entwicklung der Plattform mit hoher Qualität und Sicherheit. So ist mit Azure Functions das Serverless Computing und ein vereinfachtes Deployment möglich und bei Bedarf eine Skalierung des Systems zu niedrigen Kosten und mit wenig Aufwand. Azure DevOps erleichtert die Zusammenarbeit im Team und mit Azure DevOps Pipelines kann eine hohe Qualität bei hohem Entwicklungstempo sichergestellt werden.

Prototyp nach vier Monaten ready

Das Dashboard zeigt Wetter- und Betriebsdaten auf einen Blick

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In nur vier Monaten war der Prototyp marktreif und konnte an der weltweit grössten Fachmesse


ERP und Industrie 4.0

INTERALPIN präsentiert werden. «Ohne einen Entwicklungspartner wie bbv hätten wir den Prototyp nicht in einer solch kurzen Zeit entwickeln können», sagt Michael Arnold, Verantwortlicher für den Verkauf SisMedia (IC-Technik) bei Sisag. Und er fügt ergänzend hinzu: «Die Reaktion an der Messe zeigten auch, dass ein grosses Interesse an SisControl besteht.» Inzwischen wird die Plattform bei mehreren Kunden implementiert. Dazu gehören unter anderem auch die Berner Jungfraubahnen. Zudem gibt es weitere Interessenten, bestätigt Arnold. Und künftig soll «SisControl» auch inhouse zum Einsatz kommen. «Wir sind gerade dran, intern eine Leitstelle einzurichten, von der Seilbahnanlagen fernüberwacht werden können. «SisControl» ist dabei die Kernapplikation. So wollen wir schneller auf die Probleme bei den Betreibern reagieren können. Diesen Dienst wollen wir als Zusatzdienst anbieten», erklärt er. Und auch die Zusammenarbeit mit bbv soll weitergehen, bestätigt Arnold: «Wir sind in Kontakt für die Entwicklung von weiteren Produkten.» Zudem haben einige Sisag-Verantwortliche kürzlich das Academy-Angebot der bbv genutzt, erzählt er: «Der Workshop zum Thema Softwaremodernisierung hat uns für die Zukunft inspiriert.»

Dieser Beitrag wurde ermöglicht durch bbv Software Services, dem Schweizer Beratungs- und Softwareunternehmen mit rund 300 Mitarbeitenden, die alle nur ein Ziel verfolgen: Gemeinsam die Visionen der Kunden verwirklichen.

Jungfraubahn – Beispiel Schweizer Ingenieurskunst Die erwähnten Jungfraubahnen können mit einem Rekord auftrumpfen: Die Station Jungfraujoch ist die höchstgelegene Eisenbahnstation von Europa, sie wird mit dem eingängigen Slogan «Top of Europe» vermarktet. Auf sagenhaften 3454 Metern über Meer erwarten die Gäste ein atemberaubendes Panorama sowie eine faszinierende Erlebniswelt. Lange galt es als unmöglich, eine solche Bahn in den Berg zu bauen. Verschiedene Projekte wurden vorgestellt, doch keines kam über das Planungsstadium hinaus. Doch Adolf Guyer-Zeller hatte die neue Idee, die Jungfraubahn von der Kleinen Scheidegg aus über das Jungfraujoch auf den Gipfel der Jungfrau zu führen. Im Jahr 1896 wurde mit dem Bau begonnen und bereits 1912 konnte die beeindruckende Bahnstrecke bis zum Jungfraujoch eröffnet werden – auf die Weiterführung auf den Gipfel wurde allerdings verzichtet. Die Baukosten waren mit 16 Millionen Franken auch so bereits doppelt so hoch wie ursprünglich budgetiert.

bbv entwickelt neue Lösungen und Geschäftsmodelle, aus denen ihre Kunden schnell Wert schöpfen. Mit ihrer Expertise in führenden Technologien und ihrem Commitment zu erstklassiger Qualität begleiten sie ihre Kunden mit IT-Strategieund Innovationsberatung, von IoT-Systemen bis zu E-Commerce-Portalen und in Themen wie Künstlicher Intelligenz oder Data Science. bbv Software Services AG Blumenrain 10 | 6002 Luzern www.bbv.ch

Doch die Jungfraubahnen betreiben nicht nur die Bahn auf das Jungfraujoch, so gehören zum Beispiel sowohl die historische Schnynige Platte-Bahn als auch die Wengeneralpbahn oder die Firstbahn zu den Jungfraubahnen. Und die Entwicklung geht weiter: Zurzeit finden die Bauarbeiten statt für eine Gondelbahn auf den Männlichen und einer Seilbahn zum Eigergletscher, womit die Fahrzeit aufs Jungfraujoch verkürzt wird. Die Eröffnung der neuen Bahnen ist bereits für Dezember 2020 vorgesehen.

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ERP und Industrie 4.0

Industrie 4.0 und IoT auf topsoft.ch

SAP: Führend bei Schweizer KMU Digitalisierung ist der Schlüssel zum Erfolg, auch für KMU. Mit Standardlösungen in 26 unterschiedlichen Industrien bringt SAP kleine und mittelständische Betriebe vorwärts. Bereits heute nutzen gegen 3000 Schweizer KMU eine Unternehmenssoftware von SAP und profitieren so von neusten Technologien, effizienteren Prozessen und verlässlichen Datenanalysen.

Chancen der Digitalisierung nutzen Soll man als KMU auf die Digitalisierung setzen? «Falsche Frage», sagt Robin Loewenthal, IT-Spezialist des mittelgrossen Technologieunternehmens Sensirion AG. Digitalisierung sei ein Fakt – und der Schlüssel zum Erfolg. «Wer noch lange darüber diskutiert oder sich überlegt, vielleicht nur ein bisschen mitzumachen, hat leider sehr schlechte Karten.» Sensirion, der weltweit führende Hersteller digitaler Mikrosensoren und -systeme will das Potenzial der Digitalisierung nutzen und setzt dabei ganz auf SAP.

Die Themen Industrie 4.0 und IoT sind zurzeit in aller Munde. Auch wenn diese spannenden Bereiche Fokusthema dieser Ausgabe des topsoft Fachmagazins sind, beschäftigen wir uns natürlich schon lange mit diesen Themen und stellen deshalb eine grosse Auswahl an Artikeln und Beiträgen in unserem digitalen Archiv kostenlos zur Verfügung. red. Das topsoft Fachmagazin erscheint schon im 11. Jahrgang und auch die umfassende Plattform topsoft.ch hat sich im Laufe der Jahre zu einem wahren Schatzkästchen des Wissens rund um Digitales Business entwickelt. Alle Beiträge sind unter Kategorien eingeordnet und mit Tags versehen, so dass Sie rasch genau die Information finden, welche Sie gerade interessiert. Wir haben für Sie einige Artikel herausgepickt, welche zum Fokusthema dieser Ausgabe passen. Darunter findet sich ein interessantes Interview mit Dr. Jürg Meierhofer der die Frage beantwortet, ob der Hype um Industrie 4.0 bereits wieder abgeklungen ist und was das Thema für KMU bedeutet. Oder einen Fachartikel, der aufzeigt, wie Industrie 4.0 auch die Unternehmen selbst verändert, sie zum «Unternehmen 4.0» macht. Die ausgesuchten Artikel finden Sie hier:

Effizientere Prozesse, bessere Übersicht Kern der SAP-Systemlandschaft bei Sensirion ist die ERP-Lösung SAP S/4HANA. Mit ihr lassen sich sämtliche Prozesse überwachen, steuern und dadurch laufend verbessern. Bei der Fertigung und Warenbewirtschaftung profitiert das Unternehmen zudem von den Anwendungen SAP Manufacturing Execution, SAP Extended Warehouse Management sowie SAP C4C (Cloud for Customer). Diese Standardlösungen basieren auf Best-PracticeProzessen und lassen sich ganz nach Kundenbedürfnis anpassen und kombinieren.

KMU und digitale Transformation Die Sensirion AG ist eines von vielen Beispielen, die den konkreten Nutzen von SAP-Lösungen für Klein- und Mittelunternehmen zeigen. Erfahren Sie auf sap.ch/kmu, wie Betriebe aus verschiedensten Branchen dank SAP und den erfahrenen SAP-Partnern die Chancen der digitalen Transformation aktiv nutzen. Für diese Unternehmen sind Begriffe wie Industrie 4.0, E-Commerce oder Internet of Things keine blossen Schlagworte mehr, sondern Erfolgsfaktoren auf dem Weg zu mehr Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit. Gemeinsam vorwärts – SAP.

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www.topsoft.ch/industrie40 Auf topsoft.ch finden Sie zahlreiche Beiträge zu allen Themen rund um die Digitalisierung. Nutzen auch Sie diese Quelle an kostenlosem Wissen und profitieren Sie vom Know-how bekannter Experten und Spezialistinnen aus allen Bereichen der IT. Ach, Sie lesen das topsoft Fachmagazin Ihrer Chefin oder Ihres Bürokollegen? Abonnieren Sie auf topsoft.ch/fachmagazin doch Ihr persönliches Exemplar, völlig kostenlos. Und viermal im Jahr liegt das Fachmagazin dann druckfrisch auf Ihrem Schreibtisch.


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ERP und Industrie 4.0

ERP-Systeme für Produktionsunternehmen – Ihre IT-Partner Gerade in Produktionsunternehmen spielt das passende ERP eine tragende Rolle: Ob aus der Cloud oder onpremise, die Wahl des optimalen ERPs kann gegenüber den Mitbewerbern matchentscheidend sein. Kompetente IT-Spezialisten begleiten Sie mit massgeschneiderten Dienstleistungen und leistungsfähigen ERP-Lösungen in eine erfolgreiche Zukunft. Gerne zeigen Ihnen die hier vorgestellten Anbieter in einem persönlichen Beratungsgespräch, welche Möglichkeiten moderne Business Software auch Ihrem Unternehmen bietet.

Abacus Research AG Abacus-Platz 1 9300 Wittenbach-St. Gallen T +41 71 292 25 25 www.abacus.ch info@abacus.ch

ABRA Software AG Industriestrasse 26 8404 Winterthur T +41 52 511 26 62 www.abrasoftware.ch marzio.tomasetto@abrasoftware.ch

ams.erp Solution AG Althardstrasse 120 8105 Regensdorf T +41 52 222 77 02 www.ams-erp.ch info@ams-erp.ch

Abacus ist ein inhabergeführtes Schweizer Software-Unternehmen, das über 483 Mitarbeitende beschäftigt. Es entwickelt seit mehr als drei Jahrzehnten erfolgreich betriebswirtschaftliche Software. Vom Produktionsauftrag bis zu den Finanzen wird eine vollständig integrierte Gesamtlösung angeboten, die auch über Portale, mobile Lösungen und Cloud-Anwendungen verfügt. Die verschiedenen Programmkomponenten sind nahtlos miteinander über die Cloud verbunden und lassen sich mit dem zentralen ERP-System über das Internet automatisch synchronisieren. Mit mehr als 100'000 verkauften Softwaremodulen und über 57'000 Kunden ist Abacus der grösste und damit erfolgreichste unabhängige Schweizer Anbieter von Business Software für kleine und mittlere Unternehmen. Der Hauptsitz der Abacus Research ist in Wittenbach-St. Gallen. Weitere Niederlassungen befinden sich in Biel, Thalwil, München, Hamburg und Stuttgart.

Die ABRA Software AG ist ein dynamisches Technologie-Unternehmen mit Niederlassung in Winterthur und Hauptsitz in Prag, welches innovative Unternehmenslösungen entwickelt und europaweit implementiert. Seit 1991 Jahren wurden unsere Produkte erfolgreich bei annähernd 9600 grossen und mittelständischen Unternehmen verschiedenster Branchen – vom Maschinen- und Anlagenbau, der Elektrotechnik- und HightechIndustrie, der Metallbearbeitungs- und Kunststoffindustrie, den Projektierungsunternehmen bis hin zum Grosshandel – eingeführt. ABRA verfügt über langjährige Erfahrung und bietet den KMU aktive Unterstützung bei deren Geschäftsentwicklung. Unsere Aktivitäten im Innovationsbereich manifestieren sich in verschiedenen Projekten, u. a. im aktiven Aufbau eines Testbed am Institut für Informatik, Robotik und Kybernetik (CIIRC), welches in Prag eröffnet wurde und das führende Industrie 4.0-Zentrum ist. Seit 2019 ist es gleichzeitig Kompetenzzentrum im europäischen Cluster für KI und Robotik – hierbei in Verbindung mit der Universität Saarbrücken, dem DFKI und dem ZeMA.

Produkte / Kernkompetenzen ERP Business Software AbaWeb Zeiterfassung Finanzsoftware Lohn-/HR-Software Auftragsbearbeitung/PPS AbaProject Projektabrechnung Service- und Vertragsmanagement AbaImmo AbaBau AbaNinja Fakturierung

Kontaktperson info@abacus.ch

Produkte / Kernkompetenzen Mit dem breiten Funktionsumfang steuert die ABRA GEN Business Software Solution sämtliche Prozesse entlang der Wertschöpfungskette in KMU – Unternehmen. Die Lösung wird mit der Entwicklerumgebung ausgeliefert und kann durch IT Mitarbeiter individualisiert werden. Es werden verschiedene Datenbanken und Betriebssysteme unterstützt.

Kontaktperson Marzio Tomasetto

ams.erp – Die Lösung für die digitale Zukunft

Produkte / Kernkompetenzen

Industrie 4.0 und IoT verändern nachhaltig die Produktionsprozesse. ERP-Systeme können dabei zu aktiven Treibern werden. Wer Investitionsgüter herstellt, ist doppelt gefordert. Zusätzlich zur eigenen Wertschöpfung müssen Anbieter auch ihre Produkte und Services Industrie 4.0-fähig machen. Das Beratungs- und Softwarehaus ams.erp Solution AG, ein Unternehmen der ams.Group, ist spezialisiert auf die Projektmanagement-Anforderungen von Einzel-, Auftrags- und Variantenfertigern. Die Branchenlösung ams.erp liefert absolute Prozesstransparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Indem ams.erp alle Informationen in Echtzeit synchronisiert, arbeiten die Projektbeteiligten auf einer Datenbasis. Dank auftragsübergreifender Auswertung können Projektfertiger die Performance ihres Unternehmens jederzeit belastbar einschätzen. Die so gewonnene Prozesssicherheit garantiert den wirtschaftlichen Erfolg.

ams.erp CRM/XRM Finanzwesen / PZE / HR BDE / Maschinendaten-Analyse PDM/DMS Export Controlling / BI Mobile Leitstand Intercompany Taskmanager

Kontaktperson Richard Dörig

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ERP und Industrie 4.0 topsoft Fachmagazin 20-3

AS infotrack bietet Ihnen als partnerschaftlicher IT-Dienstleister alles aus einer Hand, was Ihr Unternehmen rund um ICT-Services, Software Engineering, Solutions und IBM i weiterbringt.

AS infotrack AG Zentrumsplatz 3 5726 Unterkulm T +41 62 768 50 60 www.asinfotrack.ch info@asinfotrack.ch

Als Infor Gold Channel Partner vertreiben und implementieren wir im Schweizer Markt die innovative ERP-Software Infor LN. Infor LN bietet Ihnen das technologische Rückgrat, das Sie zur Modernisierung Ihres Unternehmens benötigen. Steigern Sie die Leistung und Effizienz in Bereichen, die für Ihre Fertigungsorganisation von wesentlicher Bedeutung sind. So verbessern Sie Ihre Kundenbeziehungen, Abläufe und die Lieferkette.

Produkte / Kernkompetenzen Infor LN Infor OS Infor IDM Infor ION Live-Demo vereinbaren über solutions@asinfotrack.ch

Kontaktperson Daniel Kleiner

Mit der Technologie-Plattform Infor OS steht Ihnen eine durchgängige Dokumentenverwaltung (IDM), eine intelligente Schnittstellen-Plattform (ION) mit Automatisierungs-, Prognose-, Vorbeugungs- und Informationsfunktionen zur Verfügung. Überzeugen Sie sich selbst. Infor – Designed for Progress.

Batix Schweiz AG Digitalisierung ohne Kompromisse Grindlenstrasse 3 8954 Geroldswil T +41 44 545 32 70 www.batix.ch info@batix.ch

bytics AG for Business Software Müllerenstrasse 3 8604 Volketswil T +41 44 905 65 65 www.bytics.com info@bytics.com

Info Nova AG Chriesbaumstrasse 2 8604 Volketswil T +41 44 874 85 00 www.ifas.ch info@ifas.ch

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Wir konzentrieren uns auf das, was in der Praxis und insbesondere für KMU funktioniert. Ganz einfach indem wir ohne Umschweife dort ansetzen, wo das grösste Potenzial im Unternehmen liegt. Wir verschieben Grenzen, denken quer und bringen frische Perspektiven.

Produkte / Kernkompetenzen

Nur wer neue Wege beschreitet, kann nachhaltig erfolgreich digitalisieren.

BX:TELEMATIC Mobile und stationäre Maschinenüberwachung

Auf Basis unserer Standardlösungen bauen wir seit über 20 Jahren kundenspezifische Lösungen. Batix Software verbessert das Arbeiten und ermöglicht Unternehmensziele schneller zu erreichen. Das sorgt für hohe Investionssicherheit. Als innovatives und agiles Softwareunternehmen unterstützen wir unsere Kunden an den Standorten in Geroldswil (Schweiz) und Saalfeld (Deutschland) bei der digitalen Umsetzung ihrer Unternehmensstrategie.

BX:SMART FACTORY Intelligente Produktion für KMU mit Modulen für BDE | ERP | QRS

BX:CMS | BX:COMMERCE Digitale Enterprise Portale IT Beratung, Entwicklung & Betrieb

Kontaktperson Dirk Apel

Schlanke, agile und prädiktive Produktionsprozesse mit IFS IFS stellt Produktionsunternehmen eine Unternehmenssoftware bereit, mit der Sie Herausforderungen in Chancen wandeln können. Damit Sie sicherstellen können, dass Bestellungen fristgerecht und gemäss den Vorgaben beim Kunden ankommen, bietet IFS Ihnen Planungs- und Prognosetools, mit denen Sie die Erwartungen Ihrer Kunden nicht nur erfüllen, sondern vorhersehen können. Zusätzlich zu den integrierten Tools für Kostenkontrolle gibt es Funktionen, die Ihnen helfen Produktionspläne einzuhalten sowie gleichzeitig Kosten einzusparen. Wir haben «Lean Production» nicht erfunden, aber helfen Ihnen, sie Realität werden zu lassen. Mit Echtzeitübersichten können rechtzeitig fundierte Entscheidungen getroffen werden, damit Sie Zykluszeiten verkürzen, Kosten senken, die Lagerumschlagshäufigkeit erhöhen, Lieferzeiten verbessern und andere strategische Ziele erreichen können. Dank Unterstützung für nachfragegesteuerte Materialbedarfsplanung (DDMRP) können kürzere Durchlaufzeiten, geringere Lieferkettenkosten und ein besserer Kundenservice erzielt werden.

Produkte / Kernkompetenzen

Die Info Nova AG ist Anbieterin der eigenen ERP-Gesamtlösung iFAS X5. Das unabhängige Unternehmen wurde 1989 gegründet und betreut heute rund 100 namhafte Kunden im In- und Ausland.

Produkte / Kernkompetenzen

iFAS X5: Modern, flexibel – einfach gut!

Fabian Döbeli

∙ Projektmanagement/Engineering ∙ Produktion/Fertigung ∙ Maschinen- und Anlagenbau ∙ Service/Dienstleister iFAS X5 lässt sich für diese Branchen optimal implementieren und deckt auf Anhieb mehr als 80 % der Anforderungen eines KMU an eine professionelle ERP-Lösung ab, inkl. FiBu/Lohn. Mit iFAS X5 machen Sie Individualität zum Standard. Jede Anwendung lässt sich nach Ihren Wünschen parametrieren – ohne individuelle Programmierung.

IFS Applications IFS Field Service Management

Kontaktperson Peter Scheuner

iFAS X5

Kontaktperson


ERP und Industrie 4.0

KUMAVISION AG (Schweiz) Stettbachstrasse 8 8600 Dübendorf T +41 44 478 50 30 www.kumavision.com schweiz@kumavision.com

myfactory Software Schweiz AG Zürcherstrasse 66 b 9000 St. Gallen T +41 71 274 57 67 www.myfactoryschweiz.ch info@myfactoryschweiz.ch

ERP. CRM. BI. Cloud. Mit der Erfahrung aus 25 Jahren realisiert die KUMAVISION AG innovative Business-Lösungen für KMU auf Basis von Microsoft Dynamics 365 (vormals NAV). Unsere Kernkompetenz: Massgeschneiderte ERP-Branchenlösungen aus der Cloud für Einzel-, Serien- und Projektfertiger, ergänzt um CRM-Software, BI-Lösungen sowie ein umfangreiches Service-Angebot rund um die Digitalisierung von Unternehmen. Die KUMAVISION-Gruppe ist mit 1700 erfolgreichen Projekten weltweit einer der grössten Implementierungspartner für Microsoft Dynamics. Wir unterstützen die digitale Transformation von Unternehmen durch: ∙ Schlanke, praxiserprobte Best-Practice-Prozesse ∙ IoT-Integration für eine herstellerunabhängige Vernetzung ∙ Revisionssicheres Dokumentenmanagement (DMS/ECM) ∙ Zukunftssichere Technologie: Microsoft Dynamics 365 Business Central ∙ Einheitliche Datenbasis für ERP, CRM, Biz Analytics, IoT, Office-Suite ...

Produkte / Kernkompetenzen

myfactory Software Schweiz AG ist ein eigenständiges Softwareunternehmen und Schweizer Distributor der webbasierten Gesamtlösung myfactory. Das Unternehmen wurde 2008 gegründet und beschäftigt heute rund 26 Mitarbeitende.

Produkte / Kernkompetenzen

Nebst dem Firmensitz in St. Gallen verfügt myfactory Software in Hunzenschwil AG über eine Niederlassung mit eigenem Schulungszentrum.

KUMAVISION für die Fertigung (Dynamics 365 BC) KUMAVISION für die Medizinaltechnik (Dynamics 365 BC) KUMAVISION für Projektdienstleister (Dynamics 365 BC) KUMAVISION für den Grosshandel (Dynamics 365 BC) Microsoft Dynamics 365 for Sales ELOprofessional

Kontaktperson David Schwartz

myfactory Cloud ERP - vollständig integriert - ortsunabhängig, geräteunabhängig - ERP - FMS (Fibu, Kostenrechnung, Anbu) - CRM - PPS - e-commerce - Lohnbuchhaltung Swissdec - Service, Geräte, Reparatur - mobile Business

Kontaktperson Jörg Holzmann

Opacc entwickelt seit 1988 eine eigene Enterprise Software Plattform in der Schweiz. Das Kernstück der Plattform bildet OpaccOXAS, welches sämtliche digitalen Unternehmens-Ressourcen wie Daten, Dokumente, Funktionen, Integrationen, etc., zentral zur Verfügung stellt.

Opacc Software AG Extended Enterprise Software Wahligenpark 1 6023 Rothenburg T +41 41 349 51 00 www.opacc.ch welcome@opacc.ch

PSI AG Schweiz Intelligent Production Säntisstrasse 2 9500 Wil T +41 44 832 57 00 www.psi-automotive-industry.ch info@psi-automotive-industry.ch

Auf dieser Grundlage stehen homogene, leistungsfähige und standardisierte Anwendungen zur Verfügung: OpaccERP, OpaccERP MobileOffice (Service, Verkauf), OpaccEnterpriseCRM und OpaccEnterpriseShop. Einführung und Betreuung sämtlicher Anwendungen erfolgt direkt durch Opacc. Die garantierte Upgrade-Fähigkeit zu neuen Versionen wurde von den ERP-Anwendern in der Schweiz, Deutschland und Österreich mehrfach bestbewertet.

Produkte / Kernkompetenzen OpaccERP OpaccERP MobileOffice OpaccERP Warehouse/mobile OpaccERP Lean Production OpaccERP Ressourcen Management OpaccEnterpriseShop OpaccECommerce Plattform OpaccEnterpriseCRM OpaccOXAS OpaccOXAS DMAS

Kontaktperson Urs P. Amrein

Opacc beschäftigt über 150 Mitarbeitende in Rothenburg/LU, Münchenstein/BL und Nürnberg/DE.

Ihr ganzheitlicher ERP- und MES-Anbieter für den Mittelstand

Produkte / Kernkompetenzen

Die PSI AG Schweiz ist Experte für die intelligente Produktion. Mit unserer ERP- und MES-Software optimieren wir die Produktion und Prozesse unserer Kunden.

- ERP - MES - Mobile Lösungen (lndustrial Apps) - Advanced Planing & Scheduling (APS) - Smart Planning & Analytics (BI) - Supply Chain Management (SCM) - Just-in-Time/Sequence (JIT/JIS) - Electronic Data lnterchange (EDI) - Enterprise Application Integration (EAI) - Warehouse Management System (WMS)

Im Teamwork finden wir die besseren Ideen. Darum kombinieren wir die Kompetenzen unserer Kunden mit unserer eigenen zu einem grösseren Ganzen. Wir begleiten Unternehmen als unabhängiger Impulsgeber mit unserem jahrzehntelangen Erfahrungswissen auf dem Weg zur smarten Fabrik der Zukunft. Wenn unsere Kunden mit unserer Software ihr maximales Potenzial entfalten, ist unsere Mission erfüllt.

Kontaktperson Mathias Zimmermann

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Fabriksoftware 2020: Chancen und Risiken auf dem Weg zur Smart Factory Schon heute ist es möglich, die digitale Fabrik zu beschreiben und eine Vielzahl an Daten zu sammeln. Dies gilt auch für die in ihr hergestellten Produkte. Häufig werden diese Daten auch übergreifend zur Verfügung gestellt und dienen zur Umsetzung neuer Geschäfts- und Betriebsmodelle. Dabei spielen Internettechnologien (IIoT - Industrial Internet of Things) bei der Vernetzung als auch bei der Bereitstellung von Technologien (z. B. KI) und Rechenleistung eine führende Rolle. Welchen Herausforderungen muss smarte Fabriksoftware in Zeiten der Digitalisierung begegnen? Worauf müssen fertigende Unternehmen achten? Und welche Überlegungen sind bei der Nachrüstung von Maschinen zielführend?

dazugehörigen Cloud-Anwendung. Themen der weiteren Entwicklung sind hier die Schaffung von Standard-Konnektoren zu beliebigen Applikationen (AaaS – Application as a Service). Mit derartigen APIs können Anwendungen und Dienste in die eigene Softwarewelt integriert werden. Beispiele sind KI-Services oder Informationsabfragen in lokalen bzw. entfernten Systemen. Mittelfristig können dann Smart Contracts und die Benutzung von Distributed-Ledger-Technologien wie Blockchain für die automatische Aushandlung von Verträgen zwischen Anbietern und Nachfragern angewendet werden.

Technologiestandards nutzen Bereit für die Netzwerkökonomie? Die Digitalisierung erfordert eine tiefe Integration der Systeme und Prozesse bei stark gestiegenen Anforderungen an die Flexibilität oder Agilität. Die Verbindung von Leistungsangebot und der dazugehörigen Nachfrage kann über Intermediäre (Plattformen, Netzwerke) standardisiert werden. Diese Vermittler können als Markplatz oder als Konnektor agieren. Beispiele dafür sind z. B. der Industrial Dataspace (IDS) als Datenraum und Automatisierer von Geschäftsprozessen oder die myOpenFactory-Plattform als standardisierte Schnittstelle zwischen Geschäftspartnern. Eine weitere Kategorie sind auf die Datenübertragung und -speicherung spezialisierten Plattformen für IoT-Devices. Die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie die Überwachung der Produktionsprozesse oder Logistikaktivitäten erfordern eine Vernetzung mit den remote genutzten Systemen oder Sensoren. Eine Anforderung für die Nutzung von Plattformen bzw. die Kooperation über Plattformen ist die Fähigkeit der Systeme, ihre Funktionen und Daten als Services in einer angemessenen Granularität zur Verfügung zu stellen. Die Services (API) müssen eindeutig beschrieben sein (Input, Funktion, Output). Damit sind dann eine Vielzahl von Anknüpfungspunkten an die Softwarelösung verfügbar und durchgehende Prozesse abbildbar. Die Softwarelösungen der PSI werden schrittweise modularisiert und eventuell vorhandene Einschränkungen für den Betrieb als Plattform für die Produktionssteuerung aufgelöst. Der Prozess ist fortgeschritten und viele Komponenten genügen hinsichtlich Granularität, Unabhängigkeit und Integrationsfähigkeit bereits den Anforderungen eines Plattformbetriebes. Die Integrationsarchitektur erlaubt die Nutzung lokaler wie entfernter Ressourcen gleichzeitig und völlig transparent. Die vorhandenen Services können bereits heute durch Workflows über ihre APIs verknüpft werden. Bei der Nutzung von cloudbasierten Plattformservices sind einige Einschränkungen zu berücksichtigen, so die Verfügbarkeit und das Zeitverhalten. Kritische Anwendungen sind daher eher ungeeignet für den Betrieb auf Plattformen. Es sind entsprechende Service-Level zu vereinbaren bzw. Fallback-Strategien vorzusehen. Bei potenziell zu erwartenden Echtzeitanforderungen (z. B. Maschinensteuerung) muss das Zeitverhalten und die Quality of Service dazu passen. Zeitkritische Anwendungen können am Rand («Edge») des Produktionssystems als Controller betrieben werden. Die Daten werden dann in eine Private Cloud transferiert und weiter verarbeitet («Fog»). Die Herausforderung besteht in der Synchronisation der Daten auf den verschiedenen Ebenen zwischen dem Produktionsprozess (Maschine, SPS, ...) oder der Nutzung (IoT) und der

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Die Modularisierung von Software und die Nutzung von Integrationstechnologien unterstützt eine wandlungsfähige vernetzte Produktionsumgebung. Zu den Herausforderungen einer vernetzten Produktion gehört die Sensorintegration, die horizontale Integration über (autonome) Produktionseinheiten und die vertikale Integration bis in die Cloud. Die zunehmende Modularisierung und Flexibilität bis hin zur Wandlungsfähigkeit der Fertigungssysteme spiegelt sich in den Softwarelösungen für die digitale Fabrik wider.


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Die zunehmende Automatisierung der Prozesse bis hin zu einer zukünftigen Aushandlung von «Lieferverträgen» zwischen Maschinen kann nur funktionieren, wenn alle Partner über die aktuellen digitalen Informationen verfügen. Demzufolge ist es wichtig, die Integration des Shopfloors mit allen Komponenten der Auftragsabwicklung in der digitalen Fabrik voranzutreiben. In diesem Zusammenhang steht auch die Verschmelzung von Produktion und Logistik. «Manufacturing Execution» wird mehr und mehr zu «Manufacturing & Logistic Execution». Generell gilt: Nur mit zeitsynchronen Auftrags-, Produktions- und Maschinendaten gelingt es, auf allen Ebenen Transparenz zu erreichen und die Prozesse zu beherrschen.

Brownfield-Umgebungen: Für Automatisierung ist es nie zu spät Die entwickelten Fabriken sind produktionsseitig geprägt von gut ausgestatteter Fertigungstechnik mit Standzeiten bis zu 20 Jahren oder mehr. Die hohen Investitionen von Produzenten in die Anlagen müssen sich über längere Zeiträume amortisieren. Dem entgegen stehen die aktuell notwendigen Digitalisierungs-Aufgaben als einer der Treiber für die Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit. Viele der Systeme verfügen nicht über die Fähigkeiten zur Integration in digitalisierte Produktionsprozesse. Neben der hardwareseitigen Aufrüstung der Technik erfordert die Digitalisierung der Prozesse auch die automatische Gewinnung von Informationen über den Zustand des Produktionssystems (Technik, Aufträge, Qualität, …). Ein freier und ungehinderter Datenfluss von den Anlagen und Systemen in der Fabrik bis zum ERP-System und zurück wird immer bedeutsamer.

Das Dilemma von langen Standzeiten und Amortisationsdauern der Fertigungstechnik sowie kurzfristigen Anforderungen aus der Digitalisierung der Prozesse kann nur aufgelöst werden, indem die Produktion informationstechnisch aufgerüstet wird. Die Neuanschaffung von entsprechender Produktionstechnik ist oft nicht möglich und demzufolge müssen andere Wege gefunden werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben und damit die Investitionen der Vergangenheit zu sichern. Die Fabriksoftware muss diesen sogenannten Brownfield-Ansatz unterstützen. Die Aufgabenstellungen lassen sich allerdings nicht nur mit dem Einsatz geeigneter Software lösen. Dies gilt insbesondere bei der Nachautomatisierung von Altanlagen. Dies bedeutet, dass nachträglich Sensorik und ggf. auch Aktoren zur Überwachung und Steuerung der Anlagen eingebaut werden. Nach der Identifikation und Analyse möglicher Prozesse kommt es auf die Strukturierung und die Schaffung der Voraussetzungen an. Mittels Piloten werden Use-Cases verifiziert, abhängig vom Ergebnis kann die Umsetzung der Projekte erfolgen.

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile Die PSI Automotive & Industry GmbH bietet die sogenannte PSI iBox an. Hiermit können zum Beispiel analoge und digitale Signale abgegriffen und über den integrierten OPC UA Client/Server an die existierende Softwarewelt übertragen und dort interpretiert sowie weiterverarbeitet werden. Grundsätzlich sind die PSI-Integrationsinfrastruktur und die nachgelagerten Softwaremodule geeignet, nahezu beliebige Kopplungen zu Sensoren und Aktoren herzustellen. Damit kann die Flexibilität bei Anbindung von Maschinen sichergestellt werden. So können auch existierende Softwaresysteme mit den PSI-Lösungen verknüpft werden. Je nach Anspruch und Zielstellung können die vorhandenen Anwendungen ganz oder teilweise ersetzt oder auch um weitere Funktionsbereiche ergänzt werden. Ein weiterer Integrationsaspekt ist die integrierte Workflow-Engine als Bestandteil der PSI-Lösung. Damit können, je nach Fähigkeit der vorhandenen Systeme, auch anwendungsübergreifend Prozesse entworfen und implementiert werden. Auch die Menschen sind dabei in die Digitalisierung mit einzubeziehen und müssen angemessen bei der Lösung der Aufgabestellungen unterstützt werden. Auch hierbei können PSI-Lösungen mit mobilen Anwendungen bei der Flexibilisierung der Arbeit helfen. Das ganzheitliche Konzept der PSI-Lösungen für die digitale Fabrik unterstützt alle Prozesse vom ERP und MES bis zu Visualisierungslösungen (SCADA) und der Maschinenanbindung modular. Damit wird eine stufenweise Erneuerung der digitalen Infrastruktur für die Fertigungssteuerung effizient unterstützt. Eine totale Erneuerung der Softwarelandschaft ist damit nicht zwingend notwendig. Der BrownfieldAnsatz spiegelt die heutigen Gegebenheiten der Fertigungsindustrie in den entwickelten Industrienationen wider.

PSI AG Schweiz | Intelligent Production | Säntisstrasse 2 | 9500 Wil T +41 44 832 57 00 | www.psi-automotive-industry.ch

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abas ERP

MAIT GmbH

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abas ERP

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ABRA GEN Software Solution

ABRA Software AG

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ams.erp

ams.erp Solution AG

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aplix ERP

boreas AG

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Aplus Productivity Suite

AplusAG.CH SA

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apmsystem2

apm consulting (schweiz) ag

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APplus

Asseco Solutions AG

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BIOS2000

Geovision GmbH & Co. KG

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blue office® auftrag

blue office consulting ag

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Business AS

exxo it Services AG

BX:SMART FACTORY ERP

Batix Schweiz AG

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caniasERP

IAS Switzerland AG

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CASYMIR ERP System

CASYMIR ERP System

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Comarch ERP Enterprise

Comarch Swiss AG

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Comarch ERP Enterprise

Polynorm Software AG

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Comatic Business Software

Comatic AG

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Cortec ERP

Cortec AG

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CSB-System

CSB-System AG

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e.bootis-ERPII - Suite

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EasyProd PPS

Federer Informatik AG

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eEvolution

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eNVenta ERP

LOBOS Informatik AG

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ERP-complete

Bögli ICT AG

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FlexBüro

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godesys ERP Software

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GPPS

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GUS-OS Suite

GUS Schweiz AG

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HELIUM V IT-Solutions GmbH

iFAS X5

Info Nova AG

IFS Applications

bytics AG for Business Software

IFS Applications

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IFS Schweiz AG

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AS infotrack AG

IN:ERP

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GMP-/FDA konforme Dokumentation

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kundenspezifische Rezepturverwaltung

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EU VO 178/2002

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Serienfertigung

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bsb.info.partner AG

Prozessfertigung

Abacus Research AG

ABACUS vi

Variantenfertigung

Abacus PPS

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Chargen/Seriennummernverwaltung

Schichtplanerstellung

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Modul für dezentrales Projektmanagement

Graphische Darstellung der Planung (Leitstand)

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Produkt-Lifecycle-Management

Feinplanung

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BDO AG

Vorwärt-/Rückwärtsterminierung

Grobplanung

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ABACUS G4

Simulation

Fremdfertigung

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Kapazitätsorientierte Freigabe

Primärbedarf Verkaufsartikel

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Anbieter

Kundenauftragsfertigung

Verknüpfung Stücklisten mit Bild

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Produkt

Standardproduktfertigung

www.topsoft.ch/search

Variantenstückliste aus Produktkonfigurator

Marktübersicht ERP für Produktion

Schnittstellen-Plattform, IoT-Plattform

ERP und Industrie 4.0 topsoft Fachmagazin 20-3

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Incodev AG

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Verknüpfung Stücklisten mit Bild

Primärbedarf Verkaufsartikel

Fremdfertigung

Kapazitätsorientierte Freigabe

Grobplanung

Feinplanung

Graphische Darstellung der Planung (Leitstand)

Schichtplanerstellung

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Informaticon AG

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APS delta GmbH

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JD Edwards EnterpriseOne

Full Speed Systems AG

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JTL-Wawi

photografix.ch GmbH

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Majesty ERP

UB-Software Entwicklungs- und Vertriebs-GmbH

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Mentor Q

unisoft consulting gmbh

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MES HYDRA

MPDV Schweiz AG

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Microsoft Dynamics 365 (ERP/AX)

AlfaPeople AG

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Microsoft Dynamics 365 BC

KUMAVISION AG (Schweiz)

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Microsoft Dynamics 365 BC

Boss Info AG

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Microsoft Dynamics NAV

Alpha Solutions AG

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MOR ! PRISMA

MOR Informatik AG

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myfactory Cloud ERP

myfactory Software Schweiz AG

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NetSuite Cloud SaaS

Cloudmaven Software Solutions

Odoo

Camptocamp SA

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Odoo

brain-tec gorup

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OpaccERP proALPHA

Informaticon A3 ISSOS

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GMP-/FDA konforme Dokumentation

Variantenstückliste aus Produktkonfigurator

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kundenspezifische Rezepturverwaltung

Serienfertigung

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AS infotrack AG

EU VO 178/2002

Prozessfertigung

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Infor LN

Chargen/Seriennummernverwaltung

Variantenfertigung

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Anbieter

Modul für dezentrales Projektmanagement

Kundenauftragsfertigung

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Produkt

Produkt-Lifecycle-Management

Standardproduktfertigung

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www.topsoft.ch/search

Vorwärt-/Rückwärtsterminierung

Schnittstellen-Plattform, IoT-Plattform

Marktübersicht ERP für Produktion

Simulation

ERP und Industrie 4.0

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Opacc Software AG

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ProConcept

ProConcept AG

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PROFFIX

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ProFinance™ ERP/bossERP

Boss Info AG

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PSIpenta

PSI AG Schweiz

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redPoint Produktion & Fertigung

redPoint AG

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RPac ERP 3G

Pro-Data Service AG

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Sage b7

Sage

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Sage X3

Sage

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SAP Business One

DATA UNIT AG

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SAP S/4HANA Cloud

AGILITA AG

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SelectLine Auftrag

SelectLine Software AG

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SIVAS.ERP

schrempp edv GmbH

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SOMA® Branchenlösung

untersee AG

swissaxis®ERP

SYZ AG Informatik

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ten.ERP

schrempp edv GmbH

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Topix8 ERP & CRM

KMU Business Technologie Netzwerk

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tosca.ERP

dynasoft AG

VlexPlus 6.2 – Comarch ERP inside

VLEXsoftware+consulting gmbh

weclapp Cloud ERP

weclapp GmbH

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topsoft Fachmagazin 20-3

Kolumne

>> Kolumne von Alain Veuve, Schweizer Unternehmer mit Fokus auf Technologie-Startups. Für Software-Anbieter ergeben sich durch die Cloud ganz neue Marktchancen. Die Softwarewelt strotzt nur so von Nischen, in welchen die Transition hin zur Cloud noch nicht vollzogen ist. In Kombination mit dem Pay-per-Use Modell ist es vergleichsweise einfach in diesen Nischen den Marktführern einen Teil vom Kuchen streitig zu machen. Dies gilt es zu nutzen – hüben wie drüben. IT ist, als die Core-Infrastruktur, noch immer viel zu teuer und zu aufwendig. Cloud Applikationen sind der Weg zu einer schnell einsatzfähigen, kostengünstigen und hochflexiblen IT. Und ich glaube, wir stehen damit erst am Anfang.

Alle Wege führen in die Cloud Cloud ist eines der treibenden Themen in der heutigen IT. Hört man CIOs von grösseren Unternehmen in Interviews, könnte man das Gefühl bekommen, dass die Cloud als tragende Lösungskomponente bereits vollständig etabliert und überall im Einsatz ist. Wunsch vs. Realität

Aus vielen Gesprächen mit Entscheidungsträgern aus dem IT-Bereich weiss ich: Dem ist nicht so. Warum das so ist, hat verschiedene Gründe. Zum einen sind da noch immer Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes, dies obwohl die rechtlichen Bedingungen in den allermeisten Fällen eigentlich eher für die Cloud sprechen würden. Zum anderen sind zu viele bestehende businesskritische Applikationen nur mit grossem Migrationsaufwand in die Cloud zu bringen. Zeit und Budget ist überall knapp und es ist bedauerlicherweise oft einfacher und günstiger, Geld in das Aufrechterhalten der Legacy-Systeme zu stecken als neue Wege zu gehen.

Alain Veuve ist ein Schweizer Unternehmer mit Fokus auf Technologie-Startups. Er begleitet und berät auch unterschiedliche internationale Unternehmen bei der digitalen Transformation. Heute ist Alain Veuve ein vielzitierter Thought-Leader für die digitale Transformation in Europa, der regelmässig als Referent an Konferenzen teilnimmt. Sein Blog, alainveuve.com, ist für Entscheidungsträger im Digitalen Bereich eine beliebte Quelle für Erkenntnisse. Alain Veuve schreibt regelmässig für verschiedene Publikationen.

Kurzsichtigkeit

Dies ist eine reichlich kurzsichtige Betrachtungsweise. Denn unter dem Strich wird damit zu Gunsten des kurzfristigen finanziellen Impacts die längerfristige Wettbewerbsfähigkeit und Flexibilität des Unternehmens geschmälert. Wenn im Business heute etwas wichtig ist, dann schnell und flexibel zu sein. Ich glaube, an der Cloud kommt kein Unternehmen in Zukunft vorbei. Zu gross sind die Vorteile und die Geschwindigkeit, welche sich aus dem Einsatz von Cloud-Optionen ergeben. Das eine ist dabei bestehende Legacy-Anwendungen in die Cloud zu portieren, eine ganz andere Dimension ist, neue «CloudNative» Software im Unternehmen einzusetzen. «Cloud-native» Software eröffnet Unternehmen ganz neue Möglichkeiten, da sie von Grund auf darauf ausgelegt ist, die Skaleneffekte der Cloud, wie der Name schon sagt, «nativ» zu nutzen. Der Vorteil einer solchen Software liegt also nicht nur im Betrieb der Lösung in der Cloud, sondern widerspiegelt sich direkt in Konzept und Architektur der Applikation.

Chance für Unternehmen wie Software-Anbieter gleichermassen

Wer heute als CIO konsequent auf Cloud und Best of Breed Lösungen setzt, gewinnt an Schlagkräftigkeit dazu und kann gleichzeitig mittelfristig das Budget schonen. Nicht so einfach ist hingegen der Kulturwandel von «on-premise» zu «cloud». Die Herausforderungen liegen aber nicht nur in der Kultur per se, sondern ganz konkret im mancherorts fehlenden Cloud-Know-how der IT-Teams.

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Consulting topsoft Fachmagazin 20-3

topsoft Consulting – Ihr neutrales Netzwerk von Fachleuten Die Evaluation einer neuen Business-Software ist komplex. Es gilt zahlreiche Punkte zu beachten und das Angebot an Software - nur schon in der Schweiz - ist unübersichtlich. Oftmals ist der Beizug einer neutralen Fachperson deshalb eine grosse Hilfe bei der Evaluation und der Implementierung einer neuen Softwarelösung in Ihrem Unternehmen. Oftmals gibt es vorgängig auch Handlungsbedarf bei der Organisationsgestaltung oder danach bei der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden. Mit topsoft Consulting steht Ihnen ein kompetenter und unabhängiger Partner zur Seite, wenn es um Business IT geht. >> Cyrill Schmid | schmid + siegenthaler consulting gmbh

Das Angebot ist in der Tat etwas unübersichtlich: Allein in der Schweiz bieten gegen 1000 grosse, kleine und kleinste Anbieter mehr als 2500 Business-IT-Lösungen an – da die richtige Software für das eigene Unternehmen zu finden, hat schon beinahe was von der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Allein schon zusammenzustellen, was die Software alles leisten können muss, ist eine zeitraubende Arbeit. Eine erste Übersicht bietet bestimmt die topsoft Marktübersicht, auf welcher Sie als Unternehmen mithilfe von detaillierten Kriterien kostenlos nach passenden Software-Lösungen suchen können. Doch auch dann kann die Auswahl noch immer gross und unübersichtlich sein.

Anbieterunabhängige Beratung Da ist eine unabhängige Beratung durch neutrale Fachpersonen eine grosse Hilfe. Die Kosten dafür werden schnell aufgewogen durch die Zeitersparnis und die Sicherheit, keinen wichtigen Punkt zu übersehen und so bestimmt die am besten passende Lösung zu implementieren. Arbeitet der Consultant tatsächlich unabhängig von Software-Anbietern, ist eine objektive, auf den Kundennutzen fokussierte Beratung garantiert. topsoft Consulting ist schon seit Jahren eine feste Grösse in der Schweiz, namhafte Kunden wie z. B. die Swisscom oder Meteotest haben schon von der Expertise dieser Fachpersonen profitiert. Nun hat topsoft das ConsultingNetzwerk weiter ausgebaut und bietet mit drei Consultants eine umfassende und neutrale Beratung für alle Bedürfnisse rund um Business IT an. Auch sorgen diese bei Bedarf für eine kompetente Unterstützung bei der Prozess- und Organisationsgestaltung sowie die Aus- und Weiterbildung Ihrer Mitarbeitenden. Gerne stellen wir Ihnen die drei Fachpersonen von topsoft Consulting kurz vor: 22

Roger Busch Senior Consultant

Marion Schmid Senior Consultant

Roger Busch begleitet Firmen bei der Auswahl und Evaluation von Business Software und bei der Konzeption und Realisierung von komplexen IT- und Reorganisationsprojekten. Er ist als Berater in unterschiedlichsten Branchen und Funktionen im In- und Ausland tätig.

Marion Schmid berät seit über 20 Jahren Organisationen in der Prozessgestaltung, im Changemanagement und der Innovation sowie der Einführung von passenden Methoden, Werkzeugen und IT-Systemen.

Bei einem international tätigen Software-Konzern und danach bei einer Schweizer Grosshandelsfirma hat er sich in verschiedenen Funktionen seine betriebswirtschaftlichen und technischen Skills erarbeitet. Nach dem Studium zum Elektroingenieur HTL folgte eine Weiterbildung zum Wirtschaftsingenieur FH und wurde durch den Abschluss des EMBA Programmes der Universität Zürich ergänzt. Inhaber busch-consulting GmbH Branchen: ∙ Banking (Handel & Risikomanagement) ∙ Grosshandel ∙ Retail ∙ Logistik ∙ Dienstleistungen ∙ Bauwesen ∙ Elektronik ∙ Immobilien (Handel und Verwaltung) ∙ Geräte- und Apparatebau ∙ Zweiradhandel Kontakt: r.busch@topsoft.ch

Ihre Erfahrung hat sie in verschiedenen Unternehmen als Beraterin und Projektleiterin in über 40 Projekten verschiedenster Branchen und Unternehmensgrössen im In- und Ausland gesammelt. Sie hat Betriebswirtschaft studiert, einen Master IT Projekt- und Portfoliomanagement und ergänzend dazu Weiterbildungen im Bereich Human Centered Design, agilen Vorgehensmodellen sowie Fine Arts absolviert. Inhaberin alavanti GmbH Branchen: ∙ Industrie (Anlagen/Maschinenbau, Bauzulieferer, medizinische Implantate, Elektronik, Küchenbau, Sicherheitstechnik) ∙ Handel (Stahlhandel, Autohandel) ∙ Lebensmittelindustrie (Fleisch, Gemüse, Zucker, Convenience) ∙ Banking (Retailbanking, Zahlungsverkehr) ∙ Telekommunikation ∙ Öl & Gas

Kontakt: m.schmid@topsoft.ch


Consulting

Digitalisierung als Passion

Wissensvermittlung

Die Evaluation und Implementierung neuer Business Software zieht generell weite Kreise, schon im Vorfeld müssen zum Beispiel Organisation und Prozesse oft überdacht werden. Auch hier ist eine professionelle Hilfe meist sehr willkommen. Deshalb sieht sich topsoft Consulting eben auch als Enabler von Digitalisierungsprojekten, dies abgesehen von der reinen Business IT.

Aktuelles Fachwissen sowie kontinuierliche Aus- und Weiterbildung sind Grundpfeiler für den Erfolg moderner Unternehmen. Dabei steht für topsoft Consulting das Zitat von Herbert Spencer im Vordergrund: «Das grosse Ziel der Bildung ist nicht Wissen, sondern handeln.» In diesem Sinn konzentrieren sich die Fachleute bei ihren Tätigkeiten seit jeher auf die Vermittlung von anwendbarem Fachwissen und gleichzeitig auf die Befähigung der Kunden zum eigenständigen Handeln. Das Leistungsangebot von topsoft Consulting lässt sich auch hier sehen:

topsoft Consulting bietet Hand in diesen drei Hauptbereichen:

Organisationsgestaltung Die ideale Aufbau- und Ablauforganisation ist so individuell wie das Unternehmen und die Menschen dahinter. Um eine grösstmögliche Wirkung der eingesetzten Mittel zu erreichen, gestaltet topsoft Consulting mit dem Kunden optimale Prozessabläufe und Organisationsstrukturen. Diese dienen oft als Grundlage für die Einführung neuer Lösungen oder die Anpassung bestehender Software an neue Gegebenheiten. Das Leistungsangebot umfasst: ▪ Optimierung von Organisationsstrukturen ▪ Analyse von Soll-/Ist-Prozessen Max Künzli Senior Consultant Max Künzli hat sich nach seiner Lehre als Automechaniker zum Marketingplaner sowie zum Dipl. Betriebsökonom BVS weitergebildet. Als Gründer und Inhaber verfügt er über mehr als 30 Jahre Erfahrung im Aufbau und der Führung von Firmen. Die IT wurde im Laufe der Zeit zu seinem zentralen Betätigungsfeld, dies sowohl als Berater für KMU-Betriebe als auch als ausgewiesener Fachmann für das Automobilgewerbe. Seine eigene Aktiengesellschaft hat er 2019 nach zwanzig Jahren verkauft, um sich ganz der Beratung von Unternehmen zu widmen. Seine langjährige Erfahrung im Soft- und Hardwarebereich befähigt Max Künzli, seine Kundschaft bei der Evaluation in diesen Bereichen neutral, objektiv und erfolgreich zu unterstützen. Die Einführung von vertriebsorientierten CRM sind sein Spezialgebiet und runden sein Profil als echter Macher ab. Inhaber Future Advice GmbH Branchen: ∙ KMU- Handel und Dienstleistungsbetriebe (Finanz, Auftragsabwicklung, Lohn) ∙ Garagenbetriebe, inkl. Anbindungen an Fahrzeugmarken für die gesamte technische IT-Abwicklung ∙ Landtechnik- und LKW-Betriebe Kontakt: m.kuenzli@topsoft.ch

▪ Beratung bei der Prozessgestaltung

Software Evaluation Der Schweizer Markt für Business Software ist mit 300 grösseren Anbietern kaum zu überblicken. Hinzu kommen zahlreiche Kleinstanbieter mit nur wenigen Installationen sowie unzählige Individuallösungen, die speziell für ein bestimmtes Unternehmen entwickelt wurden. Wer ein passendes System und einen geeigneten Implementationspartner finden will, muss strukturiert vorgehen und viel Erfahrung mitbringen. Für die meisten KMU stellt die Auswahl der richtigen Software in einem dermassen zerstückelten Markt eine grosse Herausforderung dar. Hier hilft Ihnen topsoft Consulting: ▪ Erstellung von Ausschreibungsunterlagen ▪ Lastenhefte, Pflichtenhefte ▪ Prozessdokumentationen ▪ Durchführung von Workshops ▪ Begleitung von Anwenderpräsentationen ▪ Anbieter- und Lösungsevaluation

▪ Workshops in den Bereichen Business Software, Prozess- und Organisationsgestaltung ▪ Referate, Podiumsdiskussionen usw. bei Veranstaltungen, Messen, Tagungen ▪ Fachartikel, Kolumnen ▪ Coaching von Führungskräften im Bereich Digitalisierung, Business IT ▪ Studien, Expertisen Die Mitglieder des topsoft Consulting-Teams bieten Ihnen im Gegensatz zu vielen anderen Beratern die Garantie, dass die Beratung komplett unabhängig von Softwareanbietern erfolgt. Keine finanziellen Interessen wie z. B. Provisionen beim Kauf einer bestimmten Lösung beeinflussen die Consultants. Wünschen Sie nähere Informationen zum umfassenden Consulting-Angebot von topsoft? Cyrill Schmid hilft Ihnen sehr gerne weiter. Kontakt: c.schmid@topsoft.ch

Kompetent und neutral Schon seit 15 Jahren begleitet das Team von topsoft Consulting verschiedene grosse und kleine Firmen erfolgreich durch verschiedene Phasen der Digitalisierung. Das Netzwerk weist dadurch eine beeindruckende Liste von Referenzen auf. Dabei ist die absolute Unabhängigkeit von Software-Anbietern und die neutrale Position der Consultants an der Seite der Kunden ein grosser Pluspunkt. Die jeweils am besten passende Lösung wird evaluiert und vorgeschlagen, denn verkauft wird von topsoft Consulting nichts - dies garantiert die Unabhängigkeit. Geleitet wird das topsoft Consulting-Netzwerk von Cyrill Schmid. www.topsoft.ch/consulting

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Digital Commerce topsoft Fachmagazin 20-3

System-Evolution im Digital Commerce Online-Shops und angedockte Systeme, wie z. B. ein PIM (Product Information Management), welche es braucht, um erfolgreich E-Commerce bzw. Digital Commerce zu betreiben, entwickeln sich permanent weiter. Dabei verändern sich nicht nur die Systeme, sondern auch die System-Architekturen und die Schnittstellen. Um sich im immer agileren und anspruchsvolleren Markt gut positionieren und behaupten zu können, braucht es flexible Systeme und Architekturen. >> Walter Oberli | Carpathia AG

Einen guten und ansprechend aussehenden Online-Shop zu bauen, ist heute keine Kunst mehr. Bei Standard-Shop-Systemen wird teilweise sehr viel Funktionalität für wenig Geld oder teilweise mit einem Freemium-Modell gar kostenlos geboten. Auf der anderen Seite steigen die Erwartungen der Kunden. TopShops setzten immer höhere Benchmarks beim Digitalen Einkaufserlebnis. So werden die Ansprüche der Kunden generell immer höher. Zudem werden immer mehr Digital Natives zu Kunden und Entscheidern – und deren Ansprüche sind nochmals höher. Um sich da gut zu positionieren, braucht es einerseits eine glasklare Strategie mit einem sauberen Konzept und auf der anderen Seite die richtigen und passenden Systeme und Komponenten um Strategie und Konzept in die Tat umsetzen zu können. Am Schluss muss die Strategie im gesamten Einkaufserlebnis, in der Customer-Journey und an allen Touchpoints konsequent abgebildet und spürbar sein. Digital Commerce-Systeme müssen deshalb in der Lage sein, auf individuellste Bedürfnisse einzugehen.

Die System-Evolution bei Online-Shops

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Unterschiedliche Lebenszyklen der Systeme – «Best-of-Breed»-Ansatz

Der Headless-Ansatz – dumme Frontends

Online-Shop, PIM, ERP – jedes System hat eine unterschiedliche Lebensdauer. Während ein ERP üblicherweise Jahrzehnte im Einsatz bleibt, wird ein Online-Shop oder zumindest das Frontend des Online-Shops alle paar Jahre ausgetauscht. Generell kann gesagt werden: Je näher ein System dem Kunden ist, desto öfters wird ein Austausch notwendig. Dies weil die Erwartungen an neue Technologien und Mechanismen «normal werden», immer mehr zu Hygienefaktoren werden und dann irgendwann das alte System nicht mehr mithalten kann.

Das Frontend eines Online-Shops wird öfters überarbeitet oder ersetzt. Zudem gibt es immer mehr unterschiedliche Frontends: Der Online-Shop als Webseite, die APP, eine separate Variante für Mitarbeiter in der Filiale (Instore-Sales) und evtl. in Zukunft einen Chatbot oder ein Voice-Interface. Alle diese Interfaces sollen auf dieselben Logiken wie z. B. die Lieferkostenberechnung zurückgreifen.Heute konzipiert man deshalb mit dem sogenannten Headless-Ansatz, der Trennung zwischen Logiken und den Frontends. Die quasi dummen Frontends enthalten keine Logiken, sondern sie greifen alle via Schnittstellen auf dieselben Logiken zurück. Und natürlich muss man bei der Änderung einer Logik diese so nur an einer Stelle anpassen.

Deshalb ist es notwendig, den «Best-ofBreed»-Ansatz» fahren zu können. «Best-ofBreed» bedeutet für jeden Bereich die beste und passendste Lösung zu haben. Damit dies möglich ist und damit bei Bedarf SystemKomponenten ausgetauscht werden können, braucht es eine saubere Trennung mit klaren Schnittstellen zwischen den Systemen und Komponenten.

Agilität – die Systeme müssen schnell angepasst werden können Auch wenn heute eine Strategie definiert wird, welche state-of-the-art-Mechanismen enthält,


Digital Commerce

kann man sicher sein, dass morgen ganz neue Idee, Wünsche und Anforderungen aufkommen werden. Online-Shop-Systemanbieter wissen dies und sie kennen die Herausforderungen im Digital Commerce. Ebenso ist es klar, dass die Anforderungen und Erwartungen immer spezieller und spezifischer werden und es unmöglich ist, eine Digital Commerce-Lösung zu bieten, welche Alles kann. Deshalb müssen Shop-Systeme flexibel anpassbar und erweiterbar sein. Dazu muss ein Online-Shop-System heute selbstverständlich Open-Source sein! Die Agentur oder die eigenen Entwickler müssen in jedem Bereich eines Online-Shops selbst Anpassungen und Erweiterungen vornehmen oder auch Bugs schnell beheben können. Dies idealerweise so, dass spätere Updates des Online-Shop-Systems und die eigenen Anpassungen kompatibel zueinander sind.

APIs geben den Systemen die notwendige Flexibilität Zusätzlich zu Anpassungen und Erweiterungen, welche die Entwickler selbst an Systemen vornehmen, müssen immer öfters externe Applikationen und Komponenten angedockt werden. Bei einem Online-Shop können dies z. B. eine neue Suche sein, welche noch besser personalisierte Suchergebnisse ausgibt oder ein Online-Berater eines Start-Ups, der das Finden des passenden Produkts auf eine neue Weise angeht. Diese externen Applikationen und Komponenten möchte man dann gerne einfach und schnell integrieren und auch testen können, um herauszufinden, ob sie die Erwartungen erfüllen und insbesondere auch wie sie das Verhalten der Kunden auf der eigenen Plattform beeinflussen. Damit Systeme wie Online-Shops in der Lage sind, weitere Applikationen und Komponenten einfach anzudocken, werden heute APIs

angeboten. Über diese Schnittstellen kann man Funktionen anpassen, ergänzen und übersteuern oder ganz einfach neue Funktionalitäten integrieren bzw. zusätzliche, ergänzende Applikationen und Komponenten andocken.

Ein ESB reduziert Schnittstellen zusätzlich Wenn viele Systeme, Applikationen und Komponenten miteinander verbunden werden müssen, gibt es viele Schnittstellen. Das kann schnell unübersichtlich und aufwendig werden. Ein ESB (Enterprise Service Bus) ist eine Möglichkeit, um die Anzahl der Schnittstellen und die Komplexität zu reduzieren. Für jedes System wird ein Adapter zum ESB gebaut. Neu zu integrierende Systeme können dann via ESB auf die bereits angedockten Systeme zugreifen. Gerade wenn neue Systeme auf mehrere der bestehenden Systeme zugreifen sollen, müssen die bereits angedockten Systeme schnittstellentechnisch nicht mehr angefasst werden. Integrationen neuer Systeme sind damit einfacher und schneller.

Die System-Evolution bei Online-Shops Online-Shop-Systeme haben unterschiedliche Evolutionsstufen durchlaufen. Ein Digital Commerce-System der 1. Generation bestand aus einem CMS mit rudimentärer Shop-Funktionalität ① oder umgekehrt aus einem Shopsystem mit einfachen CMS-Funktionalitäten ②. Es wurde an das ERP angedockt und diente als Interface zu den Kunden. Das ERP hat dabei oft auch rudimentäre PIM und CRM-Funktionalitäten übernommen. Wenn das ERP nicht in der Lage war, die geforderten PIM-Funktionalitäten abzubilden, wurde zwischen ERP und Shop ein separates PIM geschoben ③.

Stand-Alone-Shop-Systeme ④ enthalten in der Regel auch PIM- und CRM-Funktionen und können oft mit unzähligen Plugins erweitert werden. Für manch einfaches Business mag eine solche Lösung sogar genügen und es kann eventuell gar auf ein ERP verzichtet werden. Um den oben beschriebenen «Best-of-BreedAnsatz» verfolgen zu können, geht man vermehrt dazu über, die Komponenten einzeln zu betreiben ⑤. So können Systeme und Komponenten einfacher ersetzt werden. Durch die Entkoppelung von Backend (Logiken, Business-Prozess, etc.) und Frontend/ Shop wird zudem der oben beschriebene Headless-Ansatz möglich.

Der Autor Walter Oberli ist Partner und Senior Consultant bei Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business und E-Commerce. Er ist Autor von zahlreichen Fachartikeln, Dozent für OnlineVertriebsmodelle und beschäftigt sich tagtäglich mit Strategien, Konzepten und Systemen rund um Digital Commerce.

Damit sich die Anzahl der Schnittstellen zwischen den Systemen in Grenzen hält und das Andocken weiterer Systeme einfacher ist, wird ein ESB (Enterprise Service Bus) verwendet, an welchen sich alle Systeme andocken ⑥. Auf diese Weise ist man systemtechnisch bestmöglich aufgestellt, um in der agilen Welt flexibel zu sein und um auf alle bekannten und noch unbekannten Wünsche einzugehen. <<

Übersicht Digital Commerce Systemlandschaft Carpathia hat ein Plakat entwickelt, das eine Übersicht aller relevanten Systeme und Applikationen im Digital Commerce aufzeigt. Unter dem folgenden Link können Sie das Plakat als PDF-Dokument herunterladen oder als Ausdruck bestellen:

https://blog.carpathia.ch/systemlandschaft

Geballtes Digital Commerce Know-how an der «Connect Digital Commerce Conference» Am 15. September 2020 findet die Connect – Digital Commerce Conference im X-TRA Zürich und als Live-Stream statt. Es ist die führende Digital-Business-Konferenz für Händler, Hersteller und Brands. Auch dieses Jahr lockt das Programm mit hochkarätigen Speakern und Panel-Teilnehmern, das den Erfahrungsaustausch und Knowhow-Transfer aus erster Hand ermöglicht. Tickets sind hier verfügbar:

https://digital-commerce-conference.ch/tickets

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Digital Commerce topsoft Fachmagazin 20-3

Online Kunden gewinnen – so klappt es mit dem Onlineshop Durch die von Corona ausgelöste Krise stieg in Unternehmen das Bewusstsein für den Stellenwert digitaler Vertriebskanäle rapide. Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, jetzt unter Druck eine neue Akquisitionsstrategie zu fahren, neue Kanäle zu erschliessen und einen Onlineshop aufzubauen – grosse Herausforderungen, deren Komplexität oft unterschätzt wird. Dank dem strukturierten Vorgehen des E-Commerce-Canvas kann dies vermieden werden. >> Michael Nussbaumer, M8 GmbH | Marc Gasser, Aioma AG

Onlineshops und die Vermarktung auf OnlineKanälen gehören heute zu einer modernen digitalen Vertriebsstrategie. Angesichts der vielen Lösungen auf dem Markt könnte man erwarten, dass die Umsetzung eines solchen Projektes einfach ist. Die Praxis zeigt jedoch, dass das Gegenteil der Fall ist und dass solche Projekte immer wieder in Schieflage geraten, denn es handelt sich um komplexe, umfangreiche und anspruchsvolle Vorhaben. Bevor die Bagger aufgefahren werden, braucht es nämlich eine durchdachte Online-Strategie. Die Komplexität der passenden Strategie und eines darauf abgestimmten E-Commerce-Projekts wird durch die sich schnell weiterentwickelnden Technologien gesteigert. Es braucht ein geschickt orchestriertes Zusammenspiel mehrerer Technologien für einen ausgereiften Onlineshop. Forciert wird dies durch die

Die Autoren

steigenden Erwartungen der Kunden zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort die richtigen Informationen zu erhalten. Die Adaption neuer Technologien wie Chatbots oder personalisierter Empfehlungen fallen den Kunden heute sehr leicht – ein Schritt, mit dem viele Unternehmen Mühe haben.

Servicestrategie ab. Somit kann jeder Schritt einzeln bearbeitet und definiert werden. Mit der klaren Struktur des Canvas wird auch das gemeinsame Vorgehen definiert. Dies führt zu einer engeren, zielgerichteten Zusammenarbeit im Projektteam. Dann ziehen wieder alle am gemeinsamen Strang.

Wie im Offline-Vertrieb sind auch im digitalen Vertrieb alle Abteilungen des Unternehmens involviert. So braucht es in einem E-Commerce-Projekt die Mitwirkung aller Abteilungen. Das «Ziehen am gemeinsamen Strang» ist dabei für die Projekteffizienz wesentlich. So muss nicht nur die IT ein neues System einführen, sondern auch der Einkauf ist bei der Auswahl des Sortiments betroffen, das Marketing bei der Durchführung von OnlineKampagnen oder die Finanzabteilung bei der Einführung neuer Zahlungsmittel.

Mit dem E-Commerce-Canvas wir das Thema nicht kleiner, aber greifbarer und strukturierter. Mit mehr Flexibilität und kleineren Schritten ist die Zielerreichung – mehr Neukunden und entsprechende Umsatzerhöhung – nicht mehr weit entfernt. Der E-Commerce-Canvas hat seine Gültigkeit und Mehrwert über das Projekt hinaus. Es ist ein lebendes Dokument, dass im Betrieb weitergeführt wird und immer die nötige Flexibilität auf neue Gegebenheiten in Betracht zieht.

Hinzu kommt die steigende Anzahl Kommunikationskanäle, Geräte und Inhalte, welche die konsistente Strategie nicht weniger herausfordernd gestalten. Alle diese Faktoren führen zu einer Unsicherheit in den Unternehmen.

Wieso ein Canvas?

Michael Nussbaumer (l.) und Marc Gasser (r.) sind ausgewiesene E-Commerce Spezialisten und die Autoren des E-CommerceCanvas. Sie setzen seit über zehn Jahren E-Commerce Projekte erfolgreich um. Zusammen haben sie den E-CommerceCanvas ausgearbeitet, um Unternehmen bei der Digitalisierung mittels E-Commerce-Canvas Workshops zu unterstützen. www.ecommercecanvas.org

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Die steigende Komplexität macht nicht nur die Umsetzung schwieriger, auch die Zusammenarbeit im Projektteam wird anspruchsvoller. Vor allem wenn Mitarbeitende mit unterschiedlichen Erfahrungen und Zielen zusammenkommen, beginnt ein Seilziehen. Das gemeinsame, koordinierte Vorgehen fehlt und die Effizienz sinkt. Der Canvas bricht das umfangreiche Thema eines E-Commerce-Projektes in einzelne, gut verdauliche Schritte auf. Diese decken die wichtigsten Bausteine eines E-CommerceProjektes und deren Vermarktungs- und

Der Aufbau Der E-Commerce-Canvas bildet mit seiner runden Form den Kreislauf eines Kundeneinkaufsprozesses ab. Nach dem Kaufabschluss und der Lieferung der Ware ist es einfacher, den Kunden wieder zu einem nächsten Kauf zu animieren, als einen neuen Kunden zu gewinnen. Je öfters der Kunde diesen Kreislauf durchläuft und desto mehr Bestellungen er tätigt, desto höher ist der Kundengesamtwert (Customer Lifetime Value). Der E-Commerce-Canvas besteht aus fünf Ebenen in Form von Ringen: ▪ Customer Journey ▪ Organisation ▪ Customer Experience ▪ Analytics ▪ Technology


Digital Commerce

Journey». Oft müssen sich Unternehmen mit beschränkten Budgets und Ressourcen auf wenige Kanäle konzentrieren. Auch mit dieser Grundlage können erfolgreiche Projekte mit dem richtigen Fokus entstehen. Der grosse Vorteil im digitalen Business ist, dass die Massnahmen messbar sind. In der vierten Ebene «Analytics» werden die KPI (Key Performance Indicators – Leistungskennzahlen) definiert, abgeleitet von der Methode und Kanal aus der dritten Ebene. Dabei sind nicht nur interne KPI wie z. B. Warenkorbgrösse zu definieren, sondern auch KPI welche das Kundenerlebnis berücksichtigen, z. B. die Verweildauer der Kunden im Onlineshop. Damit wird die Kundenzufriedenheit gemessen und wo es noch Schwachstellen gibt. Diese Daten bilden die Entscheidungsgrundlage für die nächsten Ausbauschritte des Onlineshops. Es braucht also nicht möglichst viele Zahlen, sondern nur die auf die Zielerreichung abgestimmten wenigen Kennzahlen.

Die erste Ebene ist die «Customer Journey». Damit werden die Bedürfnisse entlang des Kaufprozesses analysiert. Sie werden in die folgenden Phasen unterteilt: ▪ Attract: Potenzielle Kunden werden auf die Online-Kanäle aufmerksam gemacht und mit den richtigen Inhalten empfangen. ▪ Engage: Die Besucher setzen sich mit den Inhalten auseinander und lernen das Angebot des Unternehmen kennen. Der Besucher wird zum Interessenten. ▪ Convert: Der Kaufprozess, wo der Interessent zu einem Kunden wird. ▪ Delight: Die Bestellungen werden ausgeliefert und die Kunden im Kundenservice betreut. Nun gilt der Fokus der Kundenbindung. Nur wer die Bedürfnisse seiner Kunden genau versteht und sein Angebot im Onlineshop darauf ausrichtet, wird nachhaltig Erfolg haben. Heutige Kunden kaufen nur dort ein, wo sie sich verstanden fühlen. Dazu gehört nach der Bestellung die Auslieferung der Ware und die Betreuung des Kunden, wie z. B. mit Pflegeinformationen oder Tipps & Tricks zur Nutzung. Ein glücklicher Kunde wird wieder bestellen und so den Kreislauf des E-Commerce Canvas nochmals durchlaufen, was den Customer Lifetime Value steigert.

Auf der Ebene «Organisation» wird die strategische Ausrichtung des Unternehmens hinter dem Onlineshop definiert. Dies ist die Voraussetzung, um in den nächsten Ebenen zu definieren, welche Kundenbedürfnisse im Einklang mit der strategischen Ausrichtung des Unternehmens abgedeckt werden. Sonst wird ein Angebot gebaut, hinter dem das Unternehmen nicht steht. Ein Phänomen, dass immer wieder bei Unternehmen auftritt, die den digitalen Vertrieb nur als Pflichtmassnahme umsetzen und auf das Offline-Geschäftsmodell fokussieren. Die erfolgreiche Organisation für die online Vertriebskanäle definiert regelmässig, wie sie sich aufstellt (Culture, Goals, Products), was sie kann oder noch braucht (Assets, Services, Competitors) und wieso (Purpose, Vision, Mission) sie dies macht. Auf der dritten Ebene «Customer Experience» wird das Kundenerlebnis definiert, d.h. mit welchen Methoden im Marketing, Sales und Services die Bedürfnisse der Kunde über welche Kanäle abgedeckt werden. Dies, um den Kunden je Phase zu gewinnen. Das Ziel ist es, ein Kundenerlebnis zu generieren, das den Besucher überzeugt, ihn zum Kauf animiert und anschliessend zu einem erneuten Besuch bewegt. So dass der Kunde wieder in den Onlineshop zurückkehrt und den Kreislauf erneut durchläuft. Die Basis bildet hier die Kundenbedürfnisse aus der Ebene «Customer

Mit der letzten Ebene «Technology» werden die Ebenen «Customer Experience» und «Analytics» ermöglicht. Die Technologie ist das Werkzeug für die Umsetzung der definierten Massnahmen auf den definierten Kanälen, um damit die gewünschte Customer Experience zu ermöglichen. Um dies zu erreichen, wird für jede Phase der Customer Journey definiert, welche Funktionalität und was für Daten bereitgestellt werden müssen. Welches System (E-Commerce, ERP, CRM, PIM usw.) diese zur Verfügung stellt, wird im zweiten Schritt definiert.

Umsetzung in der Praxis Steht ein Unternehmen vor der Herausforderung, Ziele wie Neukundengewinnung zu erreichen und neue Online-Vertriebskanäle einzuführen, ist der E-Commerce-Canvas der ideale Startpunkt. Zuerst wird das Projektteam definiert, dies mit Vertretern aus allen betroffenen Abteilungen. Im nächsten Schritt wird der E-Commerce-Canvas, beginnend mit der «Customer Journey», entlang der Phasen der Customer Journey Ebene für Ebene erarbeitet. Dabei arbeitet das ganze Projektteam zusammen jeden Schritt durch. Damit arbeiten alle gemeinsam mit dem gleichen Modell und die Abstimmung ist sichergestellt. Um die Erarbeitung zu beschleunigen bei einem gleichzeitigen Wissenstransfer, kann ein praxiserfahrenen E-Commerce-Berater diesen Prozess begleiten und moderieren. Ist der E-Commerce-Canvas einmal ausgearbeitet, wird dieser in die Praxis umgesetzt. Der E-Commerce-Canvas ist ein lebendes Dokument, dass sich weiterentwickeln soll. Daher werden Änderungen im Projekt und neue Erkenntnisse nach dem Projekt stets in den E-Commerce-Canvas übertragen. Mit der Änderung werden die Auswirkungen auf die anderen Ebenen geprüft und entsprechende Massnahmen abgeleitet. << 27


Publireportage

Herausforderung Zukunft: Digitalisierung agil, verlässlich und sicher. Die Digitalisierung von Prozessen und Workflows beschäftigt im Pandemie-Jahr 2020 mehr Unternehmer denn je. HomeOffice fordert eine Unternehmenslösung, die Daten umfassend, aktuell, flexibel und vor allem sicher bereit stellt und verarbeitet. Automatisierung und durchdachte digitale Strukturen sind erfolgsentscheidend. TOPIX ist die technologische Basis für Ihre Digitalisierung unter macOS, Windows und in gemischten Netzwerken – mit eigener WebSolution auch in der Private Cloud. Das modulare ERP-System mit integriertem CRM, Finance, HR und DMS meistert selbst grosse Datenmengen Übersichtlich und archiviert revisionssicher sowie GoBD-konform. Geschäftsprozesse werden transparent abgebildet und lassen sich einfach unternehmensweit analysieren.

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Mit der eigene WebSolution und Apps haben alle Mitarbeiter, egal ob im Service, im Vertrieb oder in der Geschäftsleitung, fortwährend und in Echtzeit mobilen Zugriff auf die zentralen Daten in TOPIX, die sicher in der Private Cloud liegen. Auf allen Devices arbeiten sie durchgängig und komfortabel mit der selben Usability und User Experience. TOPIX wurde für ihre ausgezeichnetet Benutzerführung ausgezeichnet. Die konsequente Integration aller Module in einem System sorgt für einen durchgängigen Workflow und einen hohen, bereichsübergreifenden Automatisierungsgrad. So lassen sich nahezu alle Informationen aus dem Artikel- und Leistungsverzeichnis in das Angebot Übernehmen. Auftragsbestätigungen und Lieferscheine erzeugen sich per Klick direkt aus dem Angebot heraus. Automatische Vorschläge können Sie individuell anpassen. Die Dokumente lassen sich ausdrucken oder direkt per E-Mail versenden. In der Layoutansicht eines Vorgangs sehen Sie sofort das Endergebnis und optimieren dieses ggf. mit der integrierten Textverarbeitung.

Eine Software. Alle Möglichkeiten. Für Beratung, Handel, Dienstleistung und Produktion gibt es TOPIX in zwei Produktlinien: Mittlere und grosse Unternehmen nutzen TOPIX enterprise. TOPIX professional bietet die ideale Lösung für kleine Firmen, Freelancer und Einsteiger mit bis zu fünf Usern.

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topsoft Fachmagazin 20-3

Kolumne

>> Kolumne von Peter Metzinger, Physiker, Gemeinderat und Campaigning-Pionier. wenn es sich dabei um eine völlig neue Form von «Strahlung» handeln würde. Fakt ist aber, dass dieser neueste Mobilfunkstandard auf den gleichen Signalträgern aufbaut, wie alle anderen zuvor – elektromagnetische Wellen, wie sie auch für Radio-, Funk- und TV-Signale seit Jahrzehnten im Einsatz sind – ohne gesundheitsschädliche Auswirkungen und gut erforscht. 5G verwendet teilweise auch die gleichen Frequenzen wie 3G und 4G. Umstrittene Millimeter-Frequenzen kommen in der Schweiz aktuell nicht zum Einsatz. Auch sie werden und wurden aber weltweit schon genutzt, zum Beispiel beim Wetterradar. Sie wären kein Ersatz für heutige Frequenzen, sondern kommen nur auf sehr kurzen Distanzen zum Einsatz.

5G – Aufstand gegen ein Software-Upgrade «Es gibt bis heute kein einziges Forschungsprogramm, das die Gesundheitsrisiken untersucht», «Schweissdrüsen reagieren wie ‹Antennen›», «Experiment mit unklaren Auswirkungen» – das sind nur ein paar der Argumente, die gegen 5G ins Feld geführt werden.

5G bringt also keine völlig neuen Frequenzen oder «Strahlung», wie uns viele Kritiker weismachen wollen. Vom Aufbau eines neuen Netzwerks zu sprechen, ist auch aus anderen Gründen eigentlich falsch.

Neu sind sie nicht, denn sie werden von Kritikern seit Jahrzehnten in der Mobilfunkdebatte gebetsmühlenartig wiederholt. Besser – wissenschaftlich fundierter – werden sie durch Wiederholung nicht. Denn ebenfalls seit Jahrzehnten gelingt es nicht, eine gesundheitsschädliche Wirkung von Mobilfunkwellen nachzuweisen. Statt dies als Hinweis auf eine mögliche Unschädlichkeit zu werten, ziehen die Gegner nun in den Kampf gegen 5G, wie

Denn streng genommen handelt es sich primär um ein Software-Upgrade. Die bisherige Software wird, wie beim PC, durch neue ersetzt, die grössere Datenmengen schneller verarbeiten kann. Hinzu kann eine Erweiterung der Hardware kommen, um die neuen Möglichkeiten, die sich aus dem Software-Upgrade ergeben, ausschöpfen zu können. So wie man beim PC mehr Arbeitsspeicher verbaut, um ihn zu beschleunigen.

kann mit dem Kauf eines neuen PCs auch oft noch zuwarten. So ist das auch beim 5G-Netzwerk. An vielen Standorten in der Schweiz wird das 4G-Netzwerk mit der 5G-Software ausgestattet, bis auf weiteres aber ohne Aufrüsten der Hardware. Sprich: Die Antenne bleibt dieselbe. Dagegen laufen an vielen Orten die Kritiker Sturm, weil sie glauben, 5G wäre etwas völlig Neues und Unerforschtes. Weil keine neue Hardware installiert wird und keine völlig neuen Frequenzen zum Einsatz kommen, kann man unter dem Strich sagen, beim Widerstand gegen 5G handelt es sich um einen Aufstand gegen ein Software-Upgrade. Die Argumente beruhen auf Missverständnissen bis hin zu gezielter Desinformation. Ob sich die Gegner dessen bewusst sind? <<

Peter Metzinger ist Physiker, Gemeinderat und Campaigning-Pionier. Engagement für nachhaltige und innovative Lösungen für Umwelt und Wirtschaft ist seit 1982 eine seiner Leidenschaften. In diesem Zusammenhang musste er immer wieder feststellen, dass gezielte Desinformationen gute Lösungen behindern bis verhindern. So lancierte er ReclaimTheFacts.com, um allen, die sich für faktenbasierte Entscheidungen engagieren wollen, eine Plattform zu geben.

Wie auch beim PC mit einem SoftwareUpgrade, muss das aber nicht sein. Man

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IT-Konkret topsoft Fachmagazin 20-3

Tecnofil AG kommt mit Opacc Enterprise Software ungefiltert zum Erfolg Mit moderner Filtertechnik einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Luft- und Wasserqualität leisten – so lautete die Vision bei der Gründung der Tecnofil AG im Jahre 1992. Nachhaltigkeit stand auch im Vordergrund, als es darum ging, eine neue Enterprise Software einzuführen. Mit Opacc hat man sich für ein System entschieden, welches auch komplexe Kundenanforderungen meistert. Die Kundenzufriedenheit ist gross und wirkt sich ungefiltert auf den Erfolg des Aargauer Unternehmens aus. >> Christian Bühlmann | schmid + siegenthaler consulting gmbh

Garagen üben offenbar eine magische Ausstrahlung auf den Erfolg von Unternehmen aus. Nicht nur bekannte Softwarefirmen haben dort ihren Ursprung, sondern auch die 1992 gegründete Tecnofil. Aus bescheidenen Anfängen ist heute ein erfolgreiches KMU mit über 80 Mitarbeitenden geworden. Im aargauischen Gränichen produziert das KMU ein Filtervollsortiment, welches den höchsten Ansprüchen und Standards für verschiedenste Anwendungen in der Luft- und Flüssigkeitsfiltration entspricht. Zu den Kunden zählen vor allem Lüftungsinstallateure, Industrie- und Gesundheitsbetriebe, aber

auch diverse Strom- und Telekommunikationsunternehmen. Im Bereich der Trinkwasserversorgung werden die Produkte der Sparte Flüssigkeitsfiltration vorwiegend zum Kontaminationsschutz von Wasserreservoiren und Brunnstuben sowie im Bereich der Trinkwasserinstallationen als Partikelfilter verwendet.

Ausgangslage Schon bald nach der Firmengründung etablierte sich die Tecnofil AG erfolgreich am Markt. Damit verbunden verzeichnete man einen deutlichen Anstieg der Anzahl

Erfahren Sie... ... wie ein Schweizer KMU die digitalen Herausforderungen der Zukunft erfolgreich gemeistert hat. ... welche Vorteile eine integrierte Gesamtlösung für ERP, CRM und E-Commerce bietet.

Das Projekt Anwender: Tecnofil AG 5722 Gränichen www.tecnofil.ch Mitarbeiter:

80

User:

37

Branche:

Filtertechnik

Thema:

ERP

Anbieter: Opacc Software AG 6023 Rothenburg LU www.opacc.ch Lösung:

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Opacc ERP, Opacc OXAS DMAS, Opacc Enterprise CRM Sales mit Groupware Integration, Opacc Enterprise Shop

Mitarbeitenden, des Produktesortiments sowie der Produktionsflächen. Zwischen dem Spatenstich für das erste eigene Werk bis zur Eröffnung des dritten Werks im Jahr 2013 vergingen lediglich 8 Jahre. Entsprechend schnell entwickelten sich die Anforderungen an eine professionelle Unternehmenslösung. Zudem geht man bei der Tecnofil AG davon aus, dass der Bereich E-Commerce immer wichtiger werden wird. «Im Fokus des Handels stehen bei uns immer der Kunde und seine Bedürfnisse», erklärt Tecnofil-CEO Stephan Roos. «Dank der hohen Beratungskompetenz unseres Aussendienst- und Technikteams finden wir auch in kniffligen Situationen stets die passende Lösung.» Die kundenorientierte Unternehmensstrategie führte massgebend dazu, dass man sich im Rahmen der Digitalisierung zu einer Erneuerung des ERP-Systems entschloss.

Ziele Die Suche nach einem passenden ERP-System war mit klaren Zielen verbunden. Einerseits wollte man eine Lösung, welche den neusten Technologiestandards entsprach und die Grundlage für die künftige Digitalisierung bot, andererseits galt es umfassende Funktionsanforderungen zu erfüllen. Dazu gehörten unter anderem die direkte Integration von Produktekatalog und Webshop aufgrund der ERP-Stammdaten, mobile Arbeitsplätze, eine elektronische Dokumentenverwaltung und -archivierung, automatisierte Auswertungen, eine vereinfachte Datenpflege und vieles mehr. Besonders wichtig war den Projektverantwortlichen bei Tecnofil eine hohe Benutzerfreundlichkeit der Software für ein angenehmes Arbeiten und effiziente Arbeitsabläufe. Nach Möglichkeit, so Stephan Roos, wollte man eine Schweizer Firma berücksichtigen, welche möglichst alles aus einer Hand liefert und flexibel auf die Kundenvorstellungen eingehen konnte.


Das Filtervollsortiment von Tecnofil AG entspricht höchsten Ansprüchen bei der Luft- und Flüssigkeitsfiltration. Opacc Enterprise Software unterstützt dabei sämtliche Online- und Offline-Prozesse.

Vorgehen Im Herbst 2014 ging es los. Der Anforderungskatalog war klar definiert und lag in Form eines umfassenden Lastenheftes vor. Die Folgemonate waren geprägt von einer intensiven Evaluation verschiedener ERP-Anbieter. Dabei hatte Tecnofil intern frühzeitig ein erweitertes Projektteam gebildet, in dem unter anderem auch die Geschäftsleitung stark vertreten war. Eine Massnahme, welche die hohe Fachkompetenz in den Gesprächen mit den potenziellen Systempartnern garantierte, aber auch später die Akzeptanz und Motivation bei der Projektumsetzung und im produktiven Betrieb gewährleistete. Rund ein halbes Jahr dauerte die Evaluationsphase. Im Frühling 2015 war man überzeugt, mit Opacc den passenden Anbieter und das richtige Produkt gefunden zu haben. Danach ging es schnell. Mitte Juni erfolgte das Kick-off zum Projekt; nur sechs Monate danach wurde das Go-live gefeiert. Dank der strukturierten, transparenten Projektmethodik von Opacc gab es keine nennenswerten Schwierigkeiten bei der Einführung, blickt Stephan Roos zurück und schmunzelt: «Einzig bei der Übernahme der Daten aus dem alten ERP haben wir einige Anläufe gebraucht, bis diese endlich sauber im Opacc ERP waren. Eine kleine Stressphase, welche schlussendlich aber nur dazu geführt hat, dass der Opacc-Projektleiter – nach einiger rauchfreier Zeit – wieder eine Zigarette gebraucht hat...»

Lösungskonzept Konzeption, Schulung, Programmierung und Parametrierung – so fasst Stephan Roos die von Opacc erbrachten Leistungen zusammen. In Zusammenarbeit mit dem internen Tecnofil-Projektteam wurde gemeinsam eine zukunftsfähige, stabile Lösung geschaffen, welche alle Möglichkeiten der Digitalisierung bietet. Dazu zählt in erster Linie Opacc ERP als Kernstück der neuen Systemumgebung.

Hier werden die zentralen Stammdaten geführt, die Warenwirtschaft gesteuert und die Verkaufs- und Einkaufsprozesse abgewickelt. Gleichzeitig übernimmt das ERP auch das Adress-Management, die Verwaltung aller Produktdaten sowie die Bestandsführung. «Die zentrale, redundanzfreie StammdatenFührung gehörte zu unseren obersten Zielen», betont Stephan Roos. Dank dem webbasierten Opacc Enterprise CRM Sales arbeiten Innenund Aussendienst optimal zusammen. Ausgerüstet mit einem benutzerfreundlichen Dashboard erhalten die Anwender damit jederzeit eine aktuelle Übersicht über alle Adressen, Kontaktpersonen, Umsätze, Verkaufschancen und Dokumente. Die integrierte GroupwareFunktion sorgt dafür, dass Kalender, Notizen, Aktivitäten, Aufgaben, Termine usw. mit Outlook synchronisiert werden. Eine TAPISchnittstelle verbindet Opacc mit der Telefonanlage, so dass die Mitarbeitenden ihre Anrufe aus dem System tätigen und die entsprechenden Massnahmen direkt wieder ins ERP einfliessen lassen können. Unterstützt werden sie dabei durch das Dokument-Management und -archivierungs-System Opacc DMAS. Damit lassen sich nicht nur sämtliche Dokumenttypen sauber verwalten, sondern auch dank der Volltextsuche jederzeit schnell finden. Die Einführung der E-Commerce-Anwendung Opacc Enterprise Shop steht kurz vor dem Abschluss. Voll integriert ins ERP-System, werden dann im Online-Bereich alle Anforderung hinsichtlich Produktdarstellung, Lieferung, Verrechnung, VersandkostenErmittlung, Reklamationen und Retouren inklusive nachgelagerten Interaktionen abgedeckt. Positiv bewertet Stephan Roos, dass ein ERP-Anbieter eine hohe E-CommerceKompetenz erreicht: «Wir haben mit Opacc ein umfassendes System, welches sämtliche Online- und Offline-Prozesse unseres Unternehmens komplett unterstützt.» Hinter den betriebswirtschaftlichen Applikationen bildet Opacc OXAS das digitale Fundament.

OXAS stellt eine systeminterne Plattform für sämtliche Daten aus ERP, CRM und E-Commerce dar. Damit lässt sich der Waren-, Geld-, Leistungs- und Informationsfluss im ganzen Unternehmen steuern. Der Vorteil für Tecnofil: Die IT wird homogen, schlank und bleibt dauerhaft flexibel.

Fazit Die Kundeninstallation von Opacc bei Tecnofil ist gespickt mit digitalen Highlights. Eine Auswahl zu treffen, fällt auch Stephan Roos schwer: «Zu erwähnen sind sicherlich die weitreichenden Kalkulationsmöglichkeiten, welche bei der Preis- und Offertberechnung wertvolle Dienste leisten. Das vollintegrierte Management-Informationssystem steht dabei keineswegs zurück. Es liefert aktuelle, zuverlässige Daten für die Unternehmensführung auf jeder Führungsebene. Manchmal sind es aber auch gefühlte Kleinigkeiten, welche das System im Alltag so praktisch machen. Die Datenblätter im DMAS zum Beispiel, der mobile Live-Zugriff durch den Aussendienst oder die einfache Datenpflege mittels Massenmutationen oder die Möglichkeit, viele Anwenderfenster und -listen selbst zu erstellen und anzupassen.» Alles in allem, so ist man sich einig, trage die Lösung ungefiltert zum Erfolg der Tecnofil AG bei. <<

Anwender-Tipp «Unser Schwerpunkt bei der Einführung lag darauf, sofort wieder normal weiterarbeiten zu können. Es empfiehlt sich dabei, Zusammenhänge zu hinterfragen und Auswirkungen zu prüfen.» Stephan Roos, Geschäftsführer, Tecnofil AG 31


IT-Konkret topsoft Fachmagazin 20-3

Herba-Plastic AG mit «produktionstauglichem» ERP aus der Cloud Ohne es zu wissen, hat vermutlich jeder von uns schon einmal ein Produkt der Herba-Plastic AG in der Hand gehabt. Das Schweizer KMU ist spezialisiert auf die Verarbeitung von Kunststoffen und stellt unter anderem Löschdecken, Schreibmappen, Verpackungen und Displays her. Mit neuster Technik werden hochwertige Produkte in ansprechendem Design produziert und europaweit vermarktet. Für die digitale Prozessunterstützung hat man mit myfactory bewusst ein «produktionstaugliches» ERP gewählt. >> Christian Bühlmann | schmid + siegenthaler consulting gmbh

Kaum zu glauben, aber bereits vor hundert Jahren wurden im solothurnischen Nunningen Kunststoffprodukte hergestellt. Die damalige Kamm- und Celluloidwarenfabrik A.-G. – Vorgängerin der heutigen Herba-Plastic AG – produzierte Frisier- und Schmuckkämme aus Celluloid. Auch wenn sich der Firmenname im Laufe der Zeit geändert hat, ist man der Kunststoffverarbeitung und dem Standort bis heute treu geblieben. Mit rund 40 Mitarbeitenden aus den umliegenden Gemeinden ist die Herba-Plastic AG ein wichtiger Arbeitgeber für die Region. Die Kernkompetenz liegt heute auf der Verarbeitung von Kunststoff-Folien und -Platten und den damit

verbundenen Dienstleistungen. Dank langjähriger Erfahrung und moderner Technik können auch besondere Wünsche von Geschäftskunden erfüllt werden. Entsprechend vielfältig sind auch die hergestellten Produkte in den Bereichen Verpackungen, POS-Verkaufshilfen, Büro und Organisation. Im Webshop der Eigenmarke Mentrex erhalten Privatkunden Brandschutz- und Sicherheitsprodukte, welche zum Teil selbst entwickelt werden.

Ausgangslage Gleich zwei gravierende Gründe veranlassten die Herba-Plastic AG, ein neues ERP-System

Erfahren Sie... ... welche Gründe ein KMU bewegen, ein neues ERP-System zu evaluieren. ... weshalb Sicherheit ein zentrales Thema der Digitalisierung ist. ... wie die Anforderungen eines Produktionsunternehmens mit einer Gesamtlösung abgedeckt werden können.

Das Projekt Anwender: Herba-Plastic AG 4208 Nunningen www.herbaplastic.ch Mitarbeiter:

40

User:

20

Branche:

Kunststoffverarbeitung

Thema:

ERP, CRM, MIS

Anbieter: myfactory Software Schweiz AG 9000 St. Gallen www.myfactoryschweiz.ch Lösung:

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myfactory Cloud ERP

zu suchen. Einerseits wurde die bislang genutzte Software nicht mehr unterhalten, was natürlich ein sich ständig weiterentwickelndes KMU vor ernsthafte Probleme stellt. Andererseits verzeichnete man im April 2019 einen Cyberangriff, welcher die Schwachstellen der damaligen Lösung aufzeigte. Bei Herba-Plastic reagierte man umgehend. Da das ERP wie bei vielen anderen Firmen das digitale Rückgrat darstellt, kam einem Systemwechsel höchste Priorität zu. Ganz wichtig war dabei, dass die IT-Sicherheit erhöht werden konnte. Zudem wünschte man sich eine langlebige Software mit einer breit abgestützten, gut etablierten Kundenbasis, welche gleichzeitig an den beiden Betriebsstätten von Herba-Plastic und Mentrex eingesetzt werden konnte. Nicht zuletzt sollte das neue ERP einfach und preiswert im Unterhalt sein und ohne Störungen funktionieren.

Ziele Für Markus Gasser, CEO Herba-Plastic AG, hat die Prozessunterstützung durch ein modernes ERP-System eine wichtige Bedeutung: «Als Planungs- und Steuerungssystem für die Produktionsabläufe trägt das ERP wesentlich dazu bei, dass Zuverlässigkeit und Termintreue keine Worthülsen sind.» Dementsprechend wurden bei der Evaluation klare Anforderungen definiert, welche die Produktionstauglichkeit der Software sicherstellte. Ziel war es, ein einfaches, selbsterklärendes System zu finden, welches sich rasch und ohne grossen Schulungsaufwand einführen lässt. Selbstverständlich sollte die Lösung stabil funktionieren und einen hohen Sicherheitsgrad aufweisen. Trotz zahlreicher Evaluationskriterien sollten die Kosten für den Betrieb in einem für ein KMU vernünftigen Rahmen bleiben.

Vorgehen Nachdem unterschiedliche Lösungen hinsichtlich der formulierten Ziele unter die Lupe


genommen wurden, entschied man sich Mitte November 2019 für das webbasierte ERP-System myfactory. «Sämtliche Kriterien wurden mit Bravour erfüllt. Dass wir mit myfactory ein modernes System aus der Cloud nutzen können, welches in einem hochsicheren Rechenzentrum in der Schweiz betrieben wird, ist für uns ein grosser Vorteil», erklärt Markus Gasser. Innerhalb von weniger als sechs Monaten nach Vertragsunterzeichnung war das neue ERP implementiert und startklar. Dies nicht zuletzt aufgrund des souveränen Engagements des myfactory-Projektteams, so Markus Gasser. Die Vorbereitung und Parametrierung von myfactory war innerhalb weniger Wochen erledigt. Etwas mehr Aufwand erforderte die Aufbereitung der Stammdaten aus dem alten System. Immerhin mussten 24'000 Artikel und 35'000 Adressen übernommen werden. Aus buchhalterischen Gründen entschied man sich, das Lohnmodul bereits ab 1.1.2020 zu nutzen, also rund vier Monate vor dem Golive des Gesamtsystems. Dank der Flexibilität von myfactory war dies problemlos möglich. Hinsichtlich Akzeptanz der neuen Software durch die Anwender war man bei Herba-Plastic positiv überrascht. «Wir verfügen über eine langjährige und motivierte Belegschaft. Die meisten kannten nur das bisherige ERP. Nachdem alle Benutzer zentral durch unseren Projektverantwortlichen geschult worden waren, waren wir erstaunt, wie schnell unsere Mitarbeiter das neue System verstanden und adaptiert haben. Heute sind alle des Lobes voll.»

Lösungskonzept Mit myfactory werden bei Herba-Plastic sämtliche Unternehmensprozesse in den Bereichen Produktion, Verkauf, Marketing, Einkauf, Lager, Management, Finanzen und HR unterstützt. Dazu wurden entsprechende Abonnements für myfactory factory.on, myfactory CRM und team.on sowie HRM Swiss gebucht. Mit myfactory MIS werden speziell die Bedürfnisse des Managements abgedeckt. Das Lösungskonzept wurde so ausgelegt, dass die beiden Betriebsstätten von Herba-Plastic und Mentrex in einem zentralen Gesamtsystem abgebildet und konsolidiert werden können. Dadurch wird beispielsweise die innerbetriebliche Verrechnung deutlich einfacher, so Markus Gasser: «Das lästige Fakturieren zwischen den Firmen von früher ist Geschichte. Wir nutzen eine zentrale Datenbasis für Kunden und Artikel. Dadurch haben wir keine Doppelspurigkeit mehr.» Vom Grundgedanken hielt man sich bei der Implementierung möglichst an den Standard von myfactory. Froh war man um das Know-how, welches das myfactoryTeam ins Projekt einbrachte. So verliess man sich bei Herba-Plastic auch auf die Empfehlung betreffend Zeiterfassungslösung. Mittlerweile ist auch diese Software in Betrieb und funktioniert reibungslos mit myfactory. Die geforderte «Produktionstauglichkeit» des ERP-Systems zeichnet sich unter anderem

Von der Blisterverpackung über die Gefechtsmappe bis zur Löschdecke: Bei der HerbaPlastic AG bleibt kein Kundenwunsch unerfüllt. Mit myfactory hat man ein «produktionstaugliches» ERP-System aus der Cloud, welches ebenfalls keine Wünsche offenlässt.

dadurch aus, dass zu jeder Zeit eine Übersicht der verfügbaren und belegten Ressourcen und ihrer Auslastung besteht und diese direkt gebucht werden können. Freie Ressourcen und ihre Auslastung lassen sich mit der Plantafel graphisch auswerten und verschaffen damit in der Fertigungsplanung die nötige Übersicht. Bereits im Vorfeld lassen sich die Produktionsaufträge genau planen. Im Nachhinein erfolgt eine saubere Nachkalkulation, was eine transparente und zuverlässige Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ermöglicht. Die Zuordnung von Einzelkosten, Gemeinkosten und Summenpositionen erfolgt bei Herba-Plastic auf Basis definierter Schlüssel, die in der Vor- und Nachkalkulation individuell angepasst werden können.

Fazit «Dass das neue ERP-System so rasch und reibungslos implementiert werden konnte, ist nicht zuletzt der kompetenten Beratung von myfactory als Softwarehersteller zu verdanken. Konfiguration, Parametrierung, Datenmigration, Schulung und Support aus einer Hand zu erhalten, macht für uns das Thema Digitalisierung deutlich einfacher», ist Markus Gasser überzeugt. Mit myfactory hat Herba-Plastic alle wesentlichen Ziele erreicht, so das Fazit. Das System ist einfach in der Handhabung

und bietet trotzdem eine Vielzahl an Möglichkeiten. Besonders froh ist man bei den Kunststoffspezialisten, dass das neue ERP extrem stabil ist und sehr wenig Pflegeaufwand erfordert. Die Mitarbeiter, so Markus Gasser, sind sehr zufrieden und alle positiv überrascht, wie schnell und einfach Sie mit dem neuen System zurechtgekommen sind: «Wir würden es jederzeit wieder so machen und sind glücklich über unsere Entscheidung mit myfactory». Nicht stehenbleiben lautet die Devise von Herba-Plastic – auch in Sachen ERP. Als nächster Schritt ist die Integration des Webshops in myfactory geplant. Nichts scheint unmöglich. <<

Anwender-Tipp «Sicherheit, Flexibilität und Standards – unter diesem Motto haben wir unsere ERP-Strategie ausgerichtet. Das gilt vermutlich nicht nur für uns, sondern für die meisten KMU.» Markus Gasser, CEO, Herba-Plastic AG 33


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Digitalisierung und Ethik: Wo sind die Grenzen? An den Dept Talks vom 20. August haben vier Fachpersonen über Digitalisierung und Ethik diskutiert. Die Frage, die sich stellte: Wo lassen sich die Grenzen ziehen zwischen «richtig» und «falsch»? >> Lukas Stuber | Dept Digital Marketing AG

Passend zu Covid-Zeiten moderierte SRF-Persönlich-Moderatorin Sonja Hasler ein Panel, bei dem die Hälfte der Teilnehmer im AromaStudio in Oerlikon vor Publikum sass und die anderen via Livestream zugeschaltet waren, so wie das übrige Publikum auch. Vor Ort anwesend waren Cornelia Diethelm, Gründerin des Centre for Digital Responsibility und Malte Polzin, Geschäftsführer Steg Electronics AG. Remote diskutierten Adrienne Fichter, Redaktorin Republik und Dimitri Rougy, Aktivist und Campaigner @SPSchweiz und @JusoSchweiz. Um es gleich vorweg zu nehmen: Es ist anspruchsvoll, Grenzen zwischen Digitalisierung und Ethik zu ziehen. Die Diskussion hat gezeigt, wie vielschichtig das Thema ist; unterschiedliche Perspektiven und Werthaltungen lassen keine eindeutigen Antworten zu.

Targeting und Dark Ads: Wo ist der Unterschied? Als Managing Director von Dept habe ich in meiner Begrüssung klar gemacht, warum wir das Thema auf die Agenda gesetzt haben: «Wir müssen aus unserer Bubble ausbrechen: Unsere Arbeit als Digital Marketer findet in einem weitaus grösseren Kontext statt und hat Implikationen, über die wir im Alltag nicht genügend nachdenken». Aufgerüttelt haben uns die Diskussionen um Dark Ads, also Inserate von politischen Akteuren, die bei Facebook nur für ausgewählte Personen geschaltet werden. «Bei uns im Digital Marketing nennt man das Targeting und was für uns völlig normal ist, verändert in einem

Der Autor Lukas Stuber ist Mitgründer der Digitalagentur Yourposition, die seit 2018 zu Dept gehört. Seither ist Stuber bei Dept als Managing Director in Zürich tätig. Ausserdem ist er Dozent an Fachhochschulen in Luzern, Basel und Olten sowie einer der gefragtesten Referenten der Schweiz im Bereich Suchmaschinenmarketing.

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politischen Kontext viel. Wenn StaubsaugerAds nur jenen Leuten gezeigt werden, die sich auch für Staubsauger interessieren, dann ist das sinnvoll. Wenn aber politische Statements und Inhalte unter dem Radar nur einem bestimmten Zielpublikum zugespielt werden, verschwindet eine Rechenschaftspflicht. Die Möglichkeiten, darüber zu diskutieren, reduzieren sich, der Austausch wird beschädigt und damit ein Teil einer demokratischen Gesellschaft.» Deshalb komme ich zum Schluss: «Unser Staubsauger-Targeting prägt die Politik mit.» Was wie eine arge Verkürzung klingt, stimmt im Kern. Denn wenn zwei das Gleiche tun, ist es nicht dasselbe, auch in der Digitalisierung nicht.

Ethik hat viele Facetten Sonja Hasler knüpfte an und fragte: «Wo sind die Grenzen? Ist alles, was technisch möglich ist, auch gut? Was ist ethisch korrekt und was weniger?» Und sie stellte die Frage nach dem bewussten Verzicht: «Welche technischen Möglichkeiten wollen Sie vielleicht nicht nutzen, weil sie Werten wie Selbstbestimmung, Fairness, Gerechtigkeit, Diversity, Transparenz usw. widersprechen?» Bei der Frage ans Panel, wer die Covid19-App installiert habe, gab es grosse Einigkeit: Alle haben sie installiert, weil sie «sauber» ist. Will heissen: Der Datenschutz ist gewährleistet, der Code ist Open-Source und damit die technische Transparenz sichergestellt, mit ETH und EPFL waren angesehene und vertrauenswürdige Institutionen am Protokoll der App beteiligt und auf Kritik wird reagiert. Zur Bestnote fehlt nur noch, dass Google für Bluetooth Light die Location-Abhängigkeit ablöst, aber auch das wird gemäss Adrienne Fichter demnächst umgesetzt. Ein Panel auf dem sich alle einig sind, ist das nicht etwas langweilig? Nein! Die verschiedenen Perspektiven kamen im Verlaufe des Abends durchaus zur Geltung. Aber diese erste, von Sonja Hasler geschickt platzierte Frage zeigt: Digitalisierung ist ein Thema mit vielen Facetten, das durchaus polarisiert. In der Diskussion hat Profi-Ethikerin Cornelia Diethelm denn auch eine Art Vermittlerrolle

übernommen. Sie hat zwar eine klare Meinung vertreten, jedoch differenziert und auf unterschiedliche Perspektiven, Motivationen und Werte verwiesen. Schwarz-Weiss-Malerei ist beim Thema Digitalisierung fehl am Platz.

The Winner takes it all Perspektiven gab es im Panel verschiedene: Da der Unternehmer, der für seine Produkte Käufer finden will, dort der politische Aktivist, der von Meinungen überzeugen will. Beide nutzen die Möglichkeiten, die ihnen das Internet bietet. Ob sie ethisch vertretbar sind? Cornelia Diethelm meint dazu lakonisch: «Jeder findet


Know-how

in seinem Bereich: Das ist nicht so schlimm» und stellt eine gewisse Blindheit gegenüber der eigenen Branche fest. Klingt so ein bisschen nach der Haustür und dem Besen. Fakt ist, dass der Markt klein ist, es sind die paar Grossen, nennen wir sie GAFA, die ihn fest im Griff haben. Und weil es gemäss Malte Polzin die Kleinen verpasst haben, eigene, reichweitenstarke Plattformen aufzubauen, sind alle, die etwas erreichen wollen, wohl oder übel auf die grossen Plattformen angewiesen. Ob für die zielgruppengenaue Werbung, den Betrieb des Online-Shops oder die Analyse des Webtraffics. Die Auswahl fällt immer in etwa auf die gleichen, allgemein bekannten Anbieter. Diese stehen aber – nicht nur auf diesem Panel – mit ihren Praktiken in der Kritik. Die EU hat mit der Datenschutzgrundverordnung DSGVO schon ganze Arbeit geleistet – kaum eine Seite in Deutschland kommt noch ohne nervige Cookie-Banner aus, im schlimmsten Fall mitten im Screen, der ein Weiterlesen verunmöglicht. Dafür darf der Besucher wählen, welche Art von Cookies er denn nun annehmen will und was er nicht mag – die Überforderung ist vorprogrammiert. Die Resignation auch.

Gemäss Malte Polzin sind es vor allem kleinund mittelgrosse Unternehmen KMU, die versuchen, rechtskonform zu sein und teils wohl nicht mal wüssten, was sie mit den ganzen Daten machen könnten, während die Grossen Dinge tun, die wir uns nicht mal erträumen können. Mit Blick auf immer wieder geforderte Regulierungen verdeutlicht Cornelia Diethelm: «Wir sollten nicht kleine KMU – davon haben wir etwa 97 % in der Schweiz – belästigen mit Anforderungen. Eigentlich suchen wir jene 3 %, die uns Bauchschmerzen bereiten und die in manipulative Praktiken investieren».

Konsument keine Illusion: «Bei allen Diensten, die ich gratis nutze, werden meine Daten in irgendeiner Form genutzt, da bin ich das Produkt und dessen sollte sich jeder bewusst sein.»

Wir leben in Zeiten der digitalen Selbstverteidigung

Als Konsumentinnen und Konsumenten sind wir nicht allem ausgeliefert, sondern wir können kleine Dinge tun. Cornelia Diethelm rät dazu, bei Facebook und LinkedIn die Privatsphären-Einstellungen zu kontrollieren und anzupassen oder beim Einkauf dem lokalen Buchhändler statt Amazon den Vorzug zu geben. Und auch Malte Polzin ist der Meinung, dass man nicht alles unterstützen müsse, was eine App ermöglicht. So kann durchaus darauf verzichtet werden, bei WhatsApp das ganze Telefonbuch hochzuladen. Adrienne Fichter geht in die gleiche Richtung, gibt sich aber kämpferischer: «Wir leben seit 25 Jahren in einem mittlerweile sehr kommerzialisierten Internet und wir leben in einem Zeitalter der digitalen Selbstverteidigung».

Daten brauchen alle, die ihre Ziele wirkungsvoll umsetzen wollen. Selbst Dimitri Rougy, der betont, dass seine Kampagnen immer auf Menschen basieren, räumt auf Nachfrage von Sonja Hasler ein: «Wir fragen die Leute nach ihrer Mailadresse, denn in politischen Kampagnen ist diese die Währung, zusammen mit der Telefon- bzw. Handynummer. Ohne Kontaktmöglichkeiten können wir die Leute gar nicht aktivieren» Malte Polzin macht sich als

Aus dem Publikum kam dann auch Forderung, schon in der Schule Medienkompetenz beizubringen. Cornelia Diethelm betont die Wichtigkeit des Kerns dieser Forderung und sieht darin den Schlüssel, weil wir drei Rollen in uns vereinen: «Wir sind als Konsumentinnen betroffen, wir arbeiten in einem Unternehmen und wir prägen auch die Politik mit.»

Forderung nach Transparenz und Wahlfreiheit

v.l.n.r. Cornelia Diethelm, Lukas Stuber, Malte Polzin, Sonja Hasler. Ganz links im Monitor zugeschaltet Adrienne Fichter und Dimitri Rougy.

Die Forderung an die Anbieter im Web bleibt – ob Grosskonzerne, Unternehmen oder politische aktive Organisationen: Das Panel fordert Transparenz über die Verwendung von Daten und die Wahlfreiheit, Zugänge zu verwehren oder Dienste nur teilweise zu nutzen. Adrienne Fichter bringt in diesem Zusammenhang die Idee einer Art «Bio-Labels» ein, bei dem gegen Bezahlung auch verlangt werden kann, dass die persönlichen Daten nicht für andere Zwecke weiterverarbeitet werden. Die Diskussion um Ethik und Digitalisierung ist eine moralische Debatte und damit ein Prozess, wie ein Teilnehmer im Chat festhält. Cornelia Diethelm rät denn auch dazu, das Thema präsent zu halten und immer wieder zu diskutieren. Und in Unternehmen würde sie es begrüssen, wenn die Position oder die Rolle eines Ethik-Beauftragten geschaffen würde. Sie haben den Dept Talk verpasst? Hier geht es zum Stream zum Nachsehen:

https://tinyurl.com/depttalk2020-tsm20-3

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Know-how topsoft Fachmagazin 20-3

Was sind kompetitive Löhne für ICT-Spezialisten? Über 33’000 Nennungen von aktuellen Informatiker-Löhnen umfasst die unabhängige Studie «Saläre der ICT 2020» von swissICT, die jährlich durchgeführt wird. Wichtige Erkenntnis in diesem Jahr: Die agilen Berufe gewinnen an Gewicht und Verbreitung. >> Cornelia Ammon | swissICT

In der ICT-Branche sind die Löhne bereits seit vielen Jahren, im Vergleich zu anderen Branchen, konstant hoch. Unter Berücksichtigung der negativen Teuerung und unter Betrachtung zum Vorjahr wird ersichtlich, dass die Löhne in diesem Jahr stabil oder gar leicht höher sind. Wertberichtigt betragen die Mediane 2020 bei den Kompetenzstufen Junior 80'000 CHF, Professional 104'000 CHF und Senior 126'000 CHF. Die steigende Anzahl Nennungen bei allen agilen Berufsprofilen (+ 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) belegt eine Tendenz, welche bereits von vielen in der alltäglichen Umgebung erkannt wird. ICT-Organisationen/ Organisations-Einheiten entwickeln ihre Mitarbeiter laufend weiter und stellen die Strukturen zugunsten von agilen Arbeitsweisen um. Das zeigt sich darin, dass zum Beispiel anstelle von Projektleitern vermehrt Product Owner eingestellt werden.

Erhebung mit insgesamt 50 Berufsprofilen An der diesjährigen Salärstudie 2020 nahmen 246 Unternehmen teil. Diese gaben die Saläre von insgesamt 33'493 Informatikerinnen und Fachkräften der Telekommunikation an. Stichtag der Datenerhebung war der 1. Mai 2020. Die Saläre wurden auf der Basis von «Berufe der ICT», einer Plattform von swissICT, ausgewertet, womit Saläre von insgesamt 50 Berufen abgedeckt sind. Neu dazugekommen ist in diesem Jahr das Profil der Mediamatikerin. Marktgerechte Löhne sind ausser attraktiven Arbeitsbedingungen ein gewichtiges Argument, um junge Talente für eine Karriere in der ICT zu begeistern und etablierte Fachkräfte zu halten. Nicht zuletzt deshalb nutzen immer mehr Firmen vermehrt die Ergebnisse der Studie, um ihre Salärstruktur zu definieren und sich auf dem Markt adäquat zu positionieren. Zunehmend integrieren sie die elektronisch

erhältlichen Daten in ihre HR-Systeme und können damit umgehend Referenzwerte für Berufsbilder, Altersgruppen, Regionen sowie weitere Angaben abrufen. Die Onlineauswertung ermöglicht hierbei die schnelle und einfache Ermittlung der Salärkennzahlen der eigenen Branche oder auch Region und dies für jeden ICT-Beruf. Den Unternehmen wird damit ein ständig aktueller Einblick in die Salärstuktur des Marktes ermöglicht. Aber auch Beschäftigten im ICTUmfeld bietet die Studie einen generellen Überblick über aktuelle Saläre in allen Berufen mit ICT-Hintergrund.

Was verdient man in den agilen Berufen? Die Berufsprofile aus der agilen Welt – DevOps Engineer (1979 Nennungen), Product Owner (609) und Scrum Master (108) – bekamen auch in diesem Jahr wieder Zuwachs.

Salärstudie - Entwicklung Median Basissalär aller erhobenen Berufe 130,000

Salärstudie Entwicklung Median Basissalär aller erhobenen Berufe Salärstudie – -Entwicklung Median Basissalär aller erhobenen Berufe 125,000

130,000 120,000 125,000 115,000 120,000 110,000 115,000 105,000 110,000 100,000 105,000 95,000 100,000 90,000 95,000 85,000 90,000 80,000 85,000 75,000 80,000

2009

2010

2011

2012

75,000 2009

2010

2011

2012

2013 Junior 2013

2014

2015

2016

Professional Senior 2014 2015 2016

2017

2017

2018

2018

2019

2019

2020

2020

[Alle Zahlen sind teuerungsbereinigt]

Junior

Professional

Senior

[Alle Zahlen sind teuerungsbereinigt]

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Made with

Made with


Know-how

Applikations-Entwickler Senior (S3) Löhne Applikations-Entwickler Senior (S3)

Fragen und Antworten zu der unabhängigen ICT-Salärstudie

Durchschnitts-Alter und Basis-Salär in CHF (Median)

129000 119796

Zürich (45.2)

Basel (47.0)

Zürich (45.2)

124800

Bern (45.7)

Basel (47.0)

124800

Ostschweiz (47.7) Bern (45.7)

Mittelland [SO, AG] (47.7)

120042

Zentralschweiz (44.7) Ostschweiz (47.7)

127200

125303

Mittelland [SO, AG] (47.7)

TOTAL (45.5)

Zentralschweiz (44.7)

TOTAL (45.5)

Made with

Besonders interessant ist somit das Profil des Product Owners: Während ein Junior 80'000 CHF verdient, wird der «Expert» mit 137'000 CHF pro Jahr vergütet. Währenddessen kommt ein Scrum Master «Professional» auf 107'000 CHF (BasissalärMedian-Werte, gerundet). Somit sind die Löhne bei methodenbasierten Profilen gleichauf oder leicht erhöht zu den Beträgen bei klassischen Profilen ähnlicher (oder gleicher) Ausrichtung, das heisst konkret die Applikationsentwicklerin und der Projektleiter.

Unterschiede bei Top-Spezialisten Ein Blick in die Standardauswertung der swissICT-Salärstudie 2020 zeigt die Streuung der Saläre von vergleichbaren Funktionen. In der Schweiz verdient eine «Senior»Applikations-Entwicklerin etwa zwischen 118'000 (unteres Quartil, 25-ProzentSchwelle) und 135'000 Franken (oberes Quartil, 75-Prozent-Schwelle). Dies bedeutet, dass bei je einem Viertel der Nennungen das Gehalt niedriger als 118'000 CHF, respektive höher als 135'000 CHF ist. Dieses Berufsprofil gehört mit 1990 Nennungen zu den am häufigsten genannten. Ein Blick in die umfangreichere Detailauswertung zeigt, dass bei den Top-Spezialisten und den höheren Führungsfunktionen die Streuung grösser ist. So beträgt beim «Senior-Expert»-Projektleiter, in Betrachtung zu den oben genannten, die Differenz von der 25-Prozent- zur 75-Prozent-Schwelle bereits über 40'000 Franken. Diese detaillierten Auswertungen sind nur für Firmen erhältlich, die an der Studie teilgenommen haben. Die statistische Abweichung der Lohnbandbreiten ist auf den jeweiligen Kompetenzstufen sehr unterschiedlich. So liegen gerade die oberen Managementstufen, im Vergleich zu den operativen Stufen, zuweilen über 200 Prozent oberhalb der durchschnittlichen statistischen Abweichung bei den Fixlohnenteilen. <<

Die Autorin Cornelia Ammon ist Produktmanagerin der swissICT Salärstudie. swissICT verbindet als einziger Verband alle ICT-Anbieter, Anwender und Fachkräfte in der Schweiz.

Wer nimmt an der Salärstudie teil? Die Salärstudie wurde 1981 zum ersten Mal durchgeführt. Seither hat die Anzahl Salärnennungen markant zugenommen, die Zahl der teilnehmenden Unternehmen hat dagegen zwischenzeitlich abgenommen, ist in diesem Jahr aber wieder gestiegen. Im Durchschnitt sind die teilnehmenden Unternehmen heute grösser als früher. Deswegen erfolgen im Schnitt mehr Nennungen pro Unternehmen als in den Anfangsjahren der Studie. Wie kann ich, bzw. mein Unternehmen an der Salärstudie teilnehmen? Die Salärstudie wird jeweils zwischen Beginn April und Mitte Juni erhoben. Eine Teilnahme ist ab einer 100 Prozent ICT-Stelle möglich und erfolgt via Voranmeldung über die Webseite von swissICT. Die Teilnehmenden reichen ihre Daten über ein verschlüsseltes Online-Tool ein und erhalten nach erfolgreicher Prüfung und Erstellung der Salärstudie den Zugang zu der Detailauswertung und dem kostenlosen Standard-Exemplar. Wie sind die Profile und Kompetenzstufen definiert? Die 50 Berufsprofile und 9 Kompetenzstufen in der Salärstudie sind genau definiert. Die Kompetenzstufen beinhalten 5 operative Stufen (Junior S1 bis Senior Expert S5) und 4 Führungsstufen (Unteres Management M1 bis Oberstes Management M4). Eine hilfreiche Übersicht ist auf der Webseite: www.berufe-der-ict.ch zu finden. Hierzu ein Beispiel: Eine ICT-Fachkraft der Kompetenzstufe «Senior» hat fünf oder mehr Jahre Berufserfahrung im Fachgebiet, kann erfahrene Personen fachlich anleiten und hat Fähigkeiten zu fachlicher Projektleitung. Sie kann innerhalb einer grösseren Firma als Kader eingestuft sein, ohne jedoch direkte Führungsverantwortung zu besitzen. Wo kann die Studie bestellt werden? Die Studie ist auf im Webshop von swissICT (shop.swissict.ch) bestellbar. Standard-Auswertungen stehen allen Interessierten offen. Detail-Auswertungen von «Saläre der ICT» können nur Unternehmen beziehen, welche sich an der Salärstudie 2020 beteiligt haben. Exklusive Inhalte dieser Auswertung sind alle Kompetenz-Stufen S1 – S5 (Junior, Professional, Senior, Expert, Senior Expert) und Management-Stufen M1 – M4 (mit Personalführung). Zugleich können für die Detailauswertungen auch reine Online-Auswertungen erstellt werden. Dafür gibt es z. B. einen Flat-Tarif (1 Jahr) für unbegrenzte Abfragen. Auswertungen einzelner Profile sind einfacher zu beziehen als bisher. Die Einzelprofile können zum Stückpreis bezogen werden. swissICT Mitglieder kommen in den Genuss von Rabatten. www.swissict.ch shop.swissict.ch www.berufe-der-ict.ch

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Know-how topsoft Fachmagazin 20-3

Krisen sind die beste Gelegenheit, Führungskompetenzen zu beweisen

Alte Führung zwischen Ohn.macht und Ent.machtung Die Corona-Krise hat alle Unternehmen gezwungen, sich alternativen Möglichkeiten der Arbeit zu öffnen. Homeoffice, digitale Meetings und neue Führungsqualitäten sind plötzlich gefragter denn je. Doch wie sehen die Mitarbeitenden diese Entwicklung? In Zusammenarbeit mit topsoft hat mitarbeiterzufriedenheit.ch eine Umfrage gestartet und die Antworten zeigen klar: Die «Neue Arbeitswelt» kommt gut an bei den Mitarbeitenden. Jetzt ist die Führungsetage in der Pflicht, die geforderte Flexibilisierung zum Vorteil aller einzuleiten. >> Heike Bauer | gonline.ch/mitarbeiterzufriedenheit.ch

Unternehmen, die bereits vor Corona in die Ausbildung ihrer Mitarbeitenden investiert haben mit dem Ziel, sie zu eigenverantwortlichem Handeln und einer digitalen Arbeitsweise zu stärken, sind durchweg auf der Gewinnerseite. Das betrifft sowohl die sogenannten Soft Skills für methodische, persönliche und soziale Kompetenzen, als auch die fachlichen Fähigkeiten (Hard Skills). Der Situation angepasst, also flexibel zu handeln, ist in vielen Organisationen gar nicht vorgesehen und war bislang nicht einmal erwünscht. Anachronistische Prozessvorgaben, Statuten und Regeln, die niemand hinterfragt, sind nach wie vor und in hohem Masse noch in Verwaltungen vorhanden. Innerhalb dieser Systeme ist es kaum möglich, eine intrinsische und motivierte Arbeitsatmosphäre entstehen zu lassen, da die Vorgaben in den meisten Bereichen oft der Sinnhaftigkeit widersprechen.

«Clients do not come first. Employees come first. If you take care of your employees, they will take care of the clients.» Richard Branson Es wird auch in Zukunft Führungskräfte brauchen. Innerhalb welcher Rollen, wie diese benannt werden (Coach, Mentor) und wo diese in der Organisation angesiedelt werden, ist individuell zu regeln. In der aktuellen Zeit des Umbruchs, die ja gerade erst begonnen hat, braucht es Anleitung dringlicher, als es bisher der Fall war. Jedoch braucht es eine neue Haltung – und die Aufgaben werden nicht (mehr) darin bestehen zu kommandieren, delegieren und kontrollieren. 38

Es werden Anführerinnen und Anführer sein mit neuen Führungsparadigmen, denen die Mitarbeitenden folgen, weil sie in ihnen Vorbilder sehen und ihnen ihr Vertrauen schenken können.

bestehen sollen, den nur die schlauen Leute sehen. In Wirklichkeit läuft der Kaiser nackt durch das Volk und alle verfallen in grosses Staunen und Jubeln, um sich nicht als dumm bezeichnen zu lassen.

New Leadership bedeutet, sich an den Bedürfnissen der Menschen auszurichten, für die Verantwortung übernommen wurde – und darüber sollte sich bereits heute jeder im Klaren sein, der eine solche übernimmt. Bislang lag das Begreifen von Führungsrolle in der Verpflichtung gegenüber dem Unternehmen, die Abteilungen auf Umsatz-und Effizienz zu optimieren. Viel zu oft wurde diese Position denen anvertraut, die sich ihren Vorgesetzen gegenüber taktvoll zurückhaltend verhielten und von denen kein Widerspruch zu erwarten war.

Lediglich ein Kind ist unbeeindruckt und deckt den Schwindel auf, indem es ausruft, dass der Kaiser ja gar keine Kleider anhabe. Ein Beispiel, das alle von uns bereits erlebt haben.

Die Welt verändert sich und ein Re-Branding der eigenen Marke reicht nicht mehr. Ohne eine gelebte Vertrauenskultur im Unternehmen kommt es zum «des Kaisers neue Kleider» Effekt. Sie kennen wahrscheinlich das Märchen, in dem ein Kaiser sich von einem cleveren Schneider «angeblich» kostbare Gewänder fertigen lässt, die aus einem magischen Stoff

Die Autorin Heike Bauer hilft Organisationen bei den ersten Schritten in eine neue, digitale Arbeitswelt, mit den Instrumenten eines zeitgemässen NEW-WORK Ansatzes. Sie identifiziert schnell und unkompliziert die Stolpersteine im Unternehmen, die den Weg für einen echten kulturellen Wandel in die neue Arbeitswelt versperren und unterstützt mit einem kompetenten Partner-Netzwerk.

Resultate der Umfrage zur Arbeitswelt Die Idee zu dieser Umfrage entstand nach vielen Gesprächen mit Freunden, Bekannten und Kollegen in der Zeit Mai/Juni 2020. Sie erzählten, wie ihre jeweilige Geschäftsleitung die ersten Schritte zurück in die Unternehmen umsetzen. Auch die Wochen während der Krise wurden besprochen. Um die Antworten auch ausserhalb unserer eigenen «Bubble» in erkennbare Ergebnisse zu richten, haben wir einige Fragen zusammengestellt und präsentieren hier die Auswertung der inhaltlichen Schwerpunkte. Die komplette Auswertung finden Sie unter folgendem Link: www.mitarbeiterzufriedenheit.ch/ arbeitswelt-umfrage


Know-how

Wir haben unter anderem gefragt:

Grafik 1: Bevorzugter Arbeitsort

Wurden in Ihrem Unternehmen Erfahrungen der Mitarbeitenden über die Zeit im Homeoffice abgeholt?

7.5%

Zu den 43 % derer die angegeben haben, dass sie nicht begleitet wurden, hat weiterhin ein grosser Teil angegeben, dass eine Unterstützung bereits durch Eigeninitiative oder berufsbedingt nicht notwendig war. 10 % fühlten sich komplett allein gelassen und haben weiterhin viele offene Fragen.

Bei den Antworten zur Frage nach dem bevorzugten Arbeitsort gibt es eine klare Tendenz (Grafik 1).

19.4%

65.6%

7.5%

Den Wunsch nach einem flexiblen Arbeitsplatzmodell haben 85 % der Teilnehmenden. Das entspricht auch der im Vorfeld verlauteten Stimmen aus unseren Meinungsabfragen.

In einer Frage haben wir nach den noch notwendigen Massnahmen im Unternehmen gefragt und bei den Antworten deren Gewichtung erkennbar gemacht. Die interne und externe Kommunikation, die oft in die Unternehmenskultur abgeschoben wird, haben wir bewusst abgespalten und nochmals aufgeteilt. Die Grafik zeigt deutlich, dass innerhalb der Organisation dringender Nachholbedarf besteht. Im Gegensatz dazu scheint die Kommunikation nach aussen recht gut zu funktionieren und ist im Gesamtergebnis rausgefallen.

Coworking-Space

Homeoffice

Unternehmensbüro

Mischform

Grafik 2: Erwägung einer Kündigung

Weitere Antworten zeigen auf, wie wichtig es ist, dass Unternehmen, die es bisher versäumt haben, Ankündigungen hinsichtlich Einbindung neuer Arbeitsmodelle zu machen, dieses jetzt schleunigst nachholen sollten. Denn bei 60 % sinkt die Motivation, über 41 % stellen die Loyalität gegenüber dem Unternehmen ansonsten in Frage und alarmierende 40 % spielen mit dem Gedanken der Kündigung (Grafik 2).

40.0%

60.0%

Die Umfrageergebnisse erheben keinen Anspruch auf wissenschaftliche und repräsentative Aussagen, die für Studienzwecke geeignet wären, sondern stellen die Situationen und Meinungen von über 100 Personen dar. Wir schätzen, respektieren und bedanken uns bei den Teilnehmenden für das Vertrauen und nehmen diese Informationen ernst. steigt

keinen Einfluss

Ideen und Inputs der Teilnehmenden: Hier eine Auswahl der Antworten zu unserer offenen Frage mit Wünschen und Anregungen der Teilnehmenden. Ich wünsche mir: ▪ Dass die Klimakrise in den Mittelpunkt rückt, wenn es darum geht, den Ressourcenbedarf für Arbeitsort, Arbeitsweg und Geschäftsreisen zu verringern. ▪ Dass die neue Normalität nachhaltiger, rücksichtsvoller und wertschätzender im Umgang und Verhalten wird! ▪ Dass die Mitarbeiter sich in vermehrtem Ausmass auf die neue Arbeitsweise einlassen können. Der Wunsch nach gemütlichem Zusammensein ist immer noch zu sehr verbreitet. Die Fähigkeit,

selbständig zu arbeiten, gerade zuhause im Home-Office, sollte noch mehr gestärkt werden, vielleicht durch ein entsprechendes Team- und Einzelcoaching. ▪ Dass vor der durchaus dringenden Reorganisation (inkl. drastischer Sparmassnahmen) ein möglichst greifbare Unternehmensvision erarbeitet und kommuniziert würde. ▪ Dass das Homeoffice weiterhin flexibel eingesetzt wird. ▪ Dass nicht nur von Netzwerkorganisation gesprochen wird, sondern diese auch aktiv gelebt wird. Während Corona stand und steht das Hierarchie-Denken auf dem Prüfstand. Mit Homeoffice hat man seine Mitarbeiter nicht mehr so unter Kontrolle. Vertrauen und Förderung sind gefragt. Fortsetzung auf Seite 34

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Know-how topsoft Fachmagazin 20-3

Fortsetzung von Seite 33

Zu mitarbeiterzufriedenheit.ch

▪ Dass der Spirit so weitergetragen wird – ich habe keinen Zweifel, dass das auch so passiert.

Ihr Partner zu einer positiven Employee Experience (EX)

▪ Dass die positiven Aspekte der Krise genutzt werden. ▪ Dass die positiven Erfahrungen aus der Lockdown-Situation nachhaltig umgesetzt werden. Gegenseitiges Vertrauen spielt dabei eine zentrale Rolle. ▪ Dass den Mitarbeitenden aktiv zugehört wird und die daraus resultierenden Massnahmen verbindlich umgesetzt werden. ▪ Dass, einfach beim Personal an der Basis nachfragen und aus Fehlern lernen. ▪ Home-Office macht nur dort Sinn, wo der Mitarbeiter in einer ruhigen Umgebung arbeiten (und telefonieren) kann (separates Zimmer, also ohne weitere Familienmitglieder im selben Raum). Zudem braucht es zur Erreichung des optimalen Resultats der physische Austausch am Arbeitsplatz - die Gespräche zwischen Kaffeemaschine, Toilette und Schreibtisch können nicht durch einen Kopfhörer ersetzt werden! ▪ Homeoffice mit allen Vorteilen stärken. ▪ Aktiv an der Umgestaltung und den Veränderungen mitwirken zu können, bzw. diese sogar zu gestalten. ▪ Dass die Schweizer Unternehmen ihren Teil zur sozialen und ökologischen Verantwortung beitragen und flexiblere Arbeitsmodelle ermöglichen und fördern. ▪ Dass es keine Rolle spielt, an welchem Ort ich arbeite. Viel wichtiger als wo man arbeitet, ist das Ergebnis der Arbeit. ▪ Dass unabhängig vom Ort des Arbeitsplatzes proaktives Arbeiten und Eigeninitiative mehr wertgeschätzt würden. Zudem würde ich mir eine offenere Gesprächskultur wünschen. ▪ Komplett freie Arbeitsort- und Arbeitszeit-Gestaltung sollte künftig allen zugestanden werden. ▪ Dass mehr Firmen ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit zu mehr Homeoffice geben. ▪ Entlastet den ÖV, vermindert Stress der Mitarbeitenden, ermöglicht Familien einfachere Möglichkeiten im Beruf zu bleiben, erspart Firmen z. B. auch teure Arbeitsplätze und grosse Büroräumlichkeiten zu mieten. ▪ Mehr Selbstverantwortung, Mitbestimmung, weniger Hierarchien ▪ Dass sich das Management der Realität stellt. ▪ Unternehmen folgen den übergeordneten Strukturen. Daher würde ich mir politische Entscheide wünschen, die Arbeit und Einkommen entkoppeln. ▪ Wichtig ist, dass: 1. Arbeit da ist und vor allem 2. Zukunftsperspektiven vorhanden sind, 3. dass ein Unternehmen rentabel funktioniert, 4. dass Mitarbeiter nicht nur fordern, sondern loyal mitarbeiten, um die Unternehmensziele zu erreichen. ▪ Wir uns nicht wieder in die Zeit vor Corona zurückentwickeln! ▪ Dass Worten auch Taten folgen.

Während unterschiedlicher Mandate zur Begleitung in eine neue Arbeitswelt wurde offensichtlich, dass die Belange der Mitarbeitenden nur selten – und schon gar nicht regelmässig – von der Unternehmensleitung erfragt werden. Mitarbeiterbefragungen werden intern durch die Personalabteilung initiiert und die Ergebnisse erbringen oft keine neuen Erkenntnisse. Nicht verwunderlich, wenn die Geschäftsleitung die Fragen vorab kontrolliert und selektiert, Suggestivfragen gestellt werden, deren Formulierung bereits die Antworten beeinflussen oder durch den Zusatz von Indefinitpronomen eine klare Beantwortung unmöglich gemacht wird. Vertrauen ist der Schlüssel zu offenen, ehrlichen Statements. Als externer Partner übernimmt mitarbeiterzufriedenheit.ch diese Aufgabe. In einem Erstgespräch klären wir gemeinsam, zu welchen Schwerpunkten die Umfrage durchgeführt werden soll. Engagierte Mitarbeiter brennen für ihren Job, leben Werte und Vision des Unternehmens. Was aber, wenn diejenigen die für den Erfolg in erster Linie verantwortlich sind, nicht einbezogen werden? Mangelndes Mitarbeiter-Engagement verursacht einen enorm hohen Produktivitätsverlust durch Fehlzeiten, hohe Mitarbeiterfluktuation und mangelnde Innovationskraft, da die emotionale Bindung zum Unternehmen fehlt. Geben Sie Ihren Mitarbeitenden regelmässig die Möglichkeit ihre Meinung zu äussern und lassen Sie diese in die weiteren Entscheidungen einfliessen. Dadurch erleben Ihre Mitarbeiter Mitbestimmung, Verlässlichkeit und Transparenz. Ergebnisse der Befragung geben Ihnen wertvolle Erkenntnisse, auf deren Grundlage Sie handeln können. Sollten Sie sich danach entschliessen die Reise nach «New Work» anzutreten, steht für weitere Massnahmen ein grosses Partner-Netzwerk aus Experten in New Leadership, Kommunikation, Online-Marketing, Agilität, Personalbranding, Unternehmensbranding, Coworking und Technology an unserer Seite. Nach Bedarf, Fachkompetenz und in Absprache für weitere Schritte, können diese an Bord geholt werden. Zusammen bilden wir eine zuverlässige Crew, die ihr Unternehmen auch in unruhigen Zeiten, für die Arbeitswelt der Zukunft manövrierfähig macht. Wenn Sie mehr über mitarbeiterzufriedenheit.ch wissen möchten oder ein ImpulsReferat zum Thema «New Work und neue die Arbeitswelt» planen, fragen Sie nach einem unverbindlichen Beratungsgespräch: heike@mitarbeiterzufriedenheit.ch

(Die Befragungen werden durch eine externe Software mit Serverstandort in Deutschland durchgeführt.)

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Kolumne

>> Kolumne von Cornelia Diethelm, Gründerin des Centre for Digital Responsibility (CDR), dem Think Tank für Digitale Ethik eröffnen. Dieses aber wieder zu löschen ist so schwierig, dass User resignieren.

Tricks lohnen sich nicht Die Interaktion von Menschen mit Maschinen wird immer wichtiger. Dabei lohnt es sich, auf manipulative Praktiken zu verzichten, um das Kundenvertrauen nicht aufs Spiel zu setzen. Wir alle sind schon einmal Opfer geworden von perfiden User Experience-Tricks, den sogenannten Dark Patterns. Zum Beispiel macht es der «Roach-Motel»-Ansatz dem User sehr leicht, ein Kundenkonto zu

Fachpersonen unterscheiden zwischen unterschiedlichen Dark Pattern-Methoden. Sie sind Teil unseres digitalen Alltags geworden und verfolgen unterschiedliche Ziele: Von subtilen unattraktiven Optout-Formulierungen über vermeintliche Handlungsdringlichkeit bis hin zur «Sneak into Basket»-Technik, die während des Kaufprozesses Waren eigenständig in den Warenkorb legt. Ziehen Unternehmen, die sich solcher Tricks bedienen, die besten Arbeitskräfte an? Ich denke nicht. Bei Sprachassistenten und Bots wird das Ausmass an Personalisierung und die Anpassung an den Nutzerkontext immer wichtiger, Stichwort «Adaptive User Interfaces». Auch hier lässt sich das Vertrauen der Kundinnen und Kunden missbrauchen, denn emotionale Nähe lässt sich erzeugen, indem Nutzer und Bot möglichst viele Eigenschaften teilen, etwa den Anfangsbuchstaben des Vornamens oder den Kommunikationsstil. Zum Glück fragen sich immer mehr Personen, weshalb sie gewisse Empfehlungen erhalten, welche Eigeninteressen verfolgt werden und

weshalb der Avatar ähnlich heisst. Problematisch können auch Produkte sein, die versprechen, die Emotionen des Gegenübers zu lesen und adäquat zu reagieren. Beim sogenannten «Affective Computing» werden Gesichtsausdruck, Stimme oder Herzfrequenz des Gegenübers gemessen. So wird in einigen Callcentern eine Software eingesetzt, um zu erkennen, wie verärgert oder zufrieden eine Kundin ist. Ihre Stimmung wird aufgezeichnet und dem Kundenberater als Ampel-Alarmsystem angezeigt. Ob dies der Anruferin bewusst ist? Unternehmen sollten Technologien so einsetzen, dass sie für alle Beteiligten einen Nutzen schaffen. Auf manipulative Praktiken zu verzichten reduziert unerwünschte Risiken und schafft Vertrauen bei Kundinnen und Mitarbeitern. << Für das renommierte Marktforschungsinstitut Gartner gehört Digitale Ethik zu den Top-Themen von strategischer Bedeutung für Unternehmen. Cornelia Diethelm macht diesen Megatrend in ihrer Kolumne erlebbar, indem sie aktuelle Aspekte der Digitalen Ethik beleuchtet.

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Partner topsoft Fachmagazin 20-3

ICT-Sicherheit in Zeiten der Pandemie Viele Unternehmen haben ihre Arbeitsplätze seit Start der Pandemie ins Homeoffice verlagert und überlegen sich, dies auch teilweise so beizubehalten. Durch die damit deutlich angestiegene Nutzung der Netze für den Datenverkehr und die Zusammenarbeit (Online Meetings und Seminare, Telefonund Videokonferenzen) wird die ICT-Sicherheit auf eine harte Probe gestellt. >> Corinne Jost | MSM Research AG

Durch die breit ausgelöste Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Homeoffice wurden neue Risikofaktoren für die ICT generiert, allfällig bestehende Schwächen deutlich aufgezeigt und die Situation verschärft. Bisherige Sicherheitskonzepte greifen dafür zu kurz, sie müssen auf die neuen Gegebenheiten und Herausforderungen eingestellt, ergänzt und neu ausgerichtet werden. Es erstaunt deshalb nicht, dass gemäss unserer neuen Studie zu Managed Security Services (erstellt während der Pandemie) bei vier von fünf ICT-Verantwortlichen das Thema «Sicherheit» zurzeit ganz oben auf der Agenda steht.

Grösste Quellen der Bedrohungen aus heutiger Sicht

Mitarbeitende und mangelnde Fachkräfte als Risiko In der Corona-Zeit mussten viele ICT-Verantwortliche schnell handeln und meist mit bestehenden Mitteln auf die neuen Gegebenheiten wie die Auslagerung der Arbeitsplätze ins Homeoffice reagieren. Sich bei der Risikobewältigung nur auf den Einsatz von ausgeklügelter Sicherheits-Technologie zu konzentrieren, wäre jedoch eine falsche Logik. Ein höherer Mittel- und Technologie-Einsatz allein bringt nicht automatisch eine höhere ICT-Sicherheit, wenn das interne Personal nicht mitspielt. In unserer aktuellen Studie sehen denn auch 68 % der Befragten die mangelnde Awareness der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als grösste Gefahrenquelle. Auch in unseren Studien der letzten Jahre fungierten die Mitarbeitenden jeweils hoch oben im Ranking als Bedrohungsquelle. Die Umsetzung entsprechender Sicherheits-Konzepte ist eben nicht allein eine Frage der Technologie, sondern auch eine der gelebten Kultur und Disziplin aller Mitarbeiter.

Die Autorin Corinne Jost, Head of Marketing, MSM Research AG, www.msmag.ch

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Eine weitere häufig verbreitete Schwierigkeit sehen die Befragten in der mangelnden adäquaten internen Security-Kompetenz sowie im Mangel an Fachkräften generell. Kein neues Problem, aber hier ist gerade jetzt eine interne Auslegeordnung der Unternehmen mit Blick auf die eigenen Grenzen und Fähigkeiten angesagt, denn die Pandemie hat dies nochmals verschärft. Nicht nur die teilweise fehlende Mitarbeiter-Awareness im Umgang mit der ICT gilt es zu bewältigen, sondern auch die stark ansteigenden Cyber-Angriffe von aussen.

Managed Security Services als Alternative zum ICT-Eigenbetrieb Hier kommen Managed Security Services Provider (MSSP) ins Spiel, welche in der Lage sind, rasch, kompetent und agil zu transparenten, planbaren Kosten und klar definierten Services auf sich laufend ändernde Bedrohungslagen zu reagieren. Heute sind kaum mehr Unternehmen anzutreffen, welche ihre Sicherheitsbelange nur noch intern regeln; eine grosse Mehrheit arbeitet bereits mit externen Dienstleistern zusammen. Über 60 % der im Rahmen unserer neuen SecurityStudie befragten Unternehmen ergänzen im

Sicherheitsbereich interne Massnahmen durch Services externer Dienstleister. Für Unternehmen mit mehrheitlichem ICT-Eigenbetrieb wird es gerade jetzt noch wichtiger, neue Wege und Alternativen zur Sicherung der ICT zu evaluieren. Und insbesondere für jene, denen durch Corona und den Lockdown die Digitalisierung quasi aufgezwungen wurde. Es überrascht deshalb nicht, dass die Unternehmen planen, die ICT-Security Ausgaben im Jahr 2021 zu erhöhen. Die Pandemie hat neue Spielregeln im Business und in der Zusammenarbeit geschaffen. Sie fördert die Digitalisierung und fordert die ICT-Sicherheit. Inwiefern all diese Herausforderungen intern bewältigt werden können, damit sollten sich die Unternehmen jetzt auseinandersetzen. Denn ein Zurück zur vorhergehenden Normalität wird es wohl vorläufig (wenn überhaupt) nicht geben. Und Hoffnung ist keine Strategie. Studie Managed Security Services in der Schweiz: Im Frühjahr 2020 wurden 51 Security & ICT-Verantwortliche in Schweizer Unternehmen ausführlich zu ICT-Security Themen befragt. Info: www.msmag.ch <<


Veranstaltungen 24. November 2020 Umwelt Arena Schweiz / Live-Stream

22. September 2020 Webinar

topsoft Kompakt – neuartig und hybrid

Microsoft Office 365 – Datensicherung nicht inklusive

Auch wenn die diesjährige topsoft Fachmesse auf nächstes Jahr verschoben worden ist, heisst das nicht, dass Sie auf jede Information zu Produktneuheiten, spannende Referate oder das oft einträgliche Netzwerken zu verzichten brauchen. Mit topsoft Kompakt bieten wir Ihnen am 24. November 2020 eine neuartige Möglichkeit, zu Ihrem Know-how und neuen Kontakten zu kommen. Das Jahr 2020 hat vieles über den Haufen geworfen und es ist noch fleissig dabei. Deshalb ist es nicht erstaunlich, dass noch immer Veranstaltungen abgesagt oder verschoben werden. Wir freuen uns jedoch, einen Event anzukündigen – in einem neuartigen hybriden Format. Am 24. November 2020 begrüssen wir Sie in der Umwelt Arena Schweiz in Spreitenbach oder auch im Netz zur ersten Ausgabe des neuen Events topsoft Kompakt. Hier erhalten Sie von ausgewiesenen Fachpersonen frisches Know-how, Informationen zu Produktneuheiten und die Möglichkeit, sich mit den Expertinnen und Experten sowie anderen Gästen zu vernetzen. Ausgewählte Themen erwarten Sie: ▪ Integrierte ERP/E-Commerce- Systeme ▪ ERP-Software für Produktionsunternehmen ▪ Lösungen für das Product Information Management (PIM) Alle Referate und Präsentationen werden auch im Internet live übertragen. Und sie sind auch später noch abrufbar, sollten Sie am 24. November 2020 verhindert sein. Reservieren Sie sich gleich das Datum und sichern Sie sich ab Anfang Oktober einen Platz im Konferenzraum, der Eintritt ist kostenlos. Alle Corona-Massnahmen werden eingehalten, deshalb ist die Platzzahl begrenzt. Wir freuen uns darauf, Sie am 24. November 2020 in Spreitenbach oder an Ihrem Bildschirm im Büro, Zuhause oder unterwegs begrüssen zu dürfen. Nähere Informationen und die Möglichkeit, ab Oktober Ihren Platz zu reservieren, finden Sie stets aktuell auf topsoft.ch.

Haben Sie umfassenden Zugriff auf Ihre Office 365 Daten und diese auch unter Kontrolle? Diese Frage wird meistens reflexartig mit «Natürlich!» oder «Darum kümmert sich ja Microsoft!» beantwortet. Tatsächlich schützt Microsoft jedoch nur die zugrunde liegende Infrastruktur für Office 365 – für den Schutz Ihrer Daten sind Sie selbst verantwortlich! Erfahren Sie in unserem topsoft Webinar am 22. September 2020, weshalb die Sicherung von Office 365 Daten so wichtig ist und welche Vorteile Veeam Backup for Microsoft Office365 v4 bietet. Sie erfahren live: ▪ Wie Sie Ihre Office 365 Daten in der Praxis schnell und nahtlos sichern und natürlich auch wiederherstellen ▪ Die Bedeutung des «Shared Responsibility Models» für Microsoft und Ihre IT-Abteilung ▪ Wie eine cloudoptimierte Bereitstellungsoption für Unternehmen mit «Cloud First»-Strategie aussieht ▪ Wie Sie Kosten einsparen, dies dank nutzungsbasierter Abrechnung ▪ Und noch viel mehr Unternehmen weltweit minimieren mit Veeam bereits erfolgreich das Risiko, nicht mehr auf ihre Office 365 Daten zugreifen zu können und die Kontrolle darüber zu verlieren. Können Sie es sich wirklich leisten, darauf zu verzichten?

Kostenloses Webinar Nehmen Sie deshalb an unserem Webinar mit Veeam-Experten am Dienstag, 22. September 2020, von 10.00–10.45 Uhr teil, wenn Sie sich über wichtige Aspekte der Office 365-Datensicherung informieren wollen. Falls Sie an diesem Tag verhindert sind, melden Sie sich trotzdem an, wir schicken Ihnen im Anschluss gerne den Replay-Link. Das Webinar wird von Veeam in Kooperation mit topsoft organisiert. Die Teilnahme am Webinar ist völlig kostenlos, Sie brauchen sich nur bis zum 21. September 2020 zu registrieren. Weitere Informationen finden Sie unter: www.topsoft.ch/events/ veeam-backup-for-microsoft-office-365/

Schützen auch Sie Ihre Daten und profitieren Sie von den Vorteilen von Microsoft Office 365 – mit der Gewissheit, dass ein aktuelles Backup besteht. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! 43


Markt topsoft Fachmagazin 20-3

Erfolgreiches virtuelles Abacus Forum

Avectris CEO verlässt das Unternehmen

Anders als bisher gewohnt, aber mit mindestens so viel Freude konnte die Abacus Research AG am 13. August 2020 123 Teilnehmende zum virtuellen Abacus Forum «Zeit- & Spesenerfassung» begrüssen.

Thomas Wettstein, CEO der Avectris, hat sich nach rund siebenjähriger Tätigkeit dazu entschieden, das Unternehmen Ende 2020 zu verlassen und sich neuen Aufgaben zu widmen. Die Avectris hat sich in den vergangenen sieben Jahren unter der Leitung von Thomas Wettsteinvon der internen IT-Dienstleisterin des Axpo Konzerns zu einem breit aufgestellten und führenden Informatikunternehmen auf dem Schweizer Markt entwickelt. Der Nachfolgeprozess ist eingeleitet und mit Ales Kupsky steht ein erfahrenes Geschäftsleitungsmitglied zur Verfügung, das das Vertrauen der Gesellschafter hat und die Avectris interimistisch leiten wird. Thomas Wettstein wird bis auf Weiteres seine Aufgabe als CEO wahrnehmen und die Übergabe vorbereiten. Der Verwaltungsrat ist überzeugt, mit Ales Kupsky die ideale Besetzung als CEO ad interim gefunden zu haben. Ales Kupsky ist seit 2012 als Head of Application Services und stellvertretender CEO für das Unternehmen tätig.

Das praxisorientierte und abwechslungsreiche Programm zeigte auf, was die Abacus Zeiterfassungsplattform alles zu bieten hat: Erfassung von Arbeitszeit, Absenzen, Spesen und noch viel mehr. Nebst den spannenden Informationen rund um die verschiedenen Produkte und Möglichkeiten, veranschaulichten die Praxisbeispiele der Appenzeller Alpenbitter AG und Gemeinde Lyss die Prozesse. www.abacus.ch

www.avectris.com

Opacc wächst stark und erhöht Frauenquote Opacc gehört – wie schon in den Vorjahren – zu den beliebtesten Arbeitgebern. Work-Life-Balance mit flexiblen Arbeitszeitmodellen wie auch die laufende Unterstützung für Aus- und Weiterbildung sind die Grundpfeiler dafür. Der SoftwareHersteller liegt im gesamten DACH-Raum bei kununu in den TopTen und in der Schweiz auf dem 2. Platz. Im Rahmen des stetigen Wachstums wurde mit einer spezifischen Kampagne ein besonderer Fokus auf die Erhöhung der Frauenquote gelegt. So konnte Opacc den Personalbestand im 1. Halbjahr 2020 um 13 Personen erhöhen, darunter sind neun Frauen. Für Opacc ist es entscheidend, dass neue Mitarbeitende als Persönlichkeit überzeugen und die Firmenkultur mittragen können und wollen. Das Zentralschweizer Unternehmen baut auf über 30 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Implementierung von Enterprise Software. www.opacc.ch

Bechtle wächst trotz Corona-Krise Die Bechtle AG konnte trotz sehr schwieriger Rahmenbedingungen im 2. Quartal weiter wachsen. Von April bis Juni 2020 ist der Umsatz um 3.9 % auf 1.3 Mrd. € gestiegen. Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich um 4.3 % auf 59.5 Mio. €. Regional betrachtet war das Wachstum in der DACH-Region besonders stark. Organisch wuchs der Bechtle Konzern von April bis Juni 2020 um 2.4 %. «Es ist ein grosser Erfolg, dass wir in einem Quartal, in dem die Gesamtwirtschaft um über 10 % zurückgeht, weiter wachsen. Diese positive Entwicklung steht nicht nur für die generell hohe Bedeutung der IT, sondern auch für die Wettbewerbsfähigkeit des Geschäftsmodells von Bechtle. Die Kunden schätzen gerade in schwierigen Zeiten unsere hohe Kompetenz, unser breites Portfolio, unsere finanzielle Solidität und unsere Verlässlichkeit», erklärt Dr. Thomas Olemotz, Vorstandsvorsitzender der Bechtle AG. www.bechtle.ch

Cisco und VillageOffice: neue Technologiepartnerschaft Cisco und VillageOffice haben eine Zusammenarbeit vereinbart. Cisco wird zum Technologiepartner der Genossenschaft, die ein Netz an regionalen Coworking Spaces aufbaut. Die beiden Organisationen erarbeiten ein Konzept, wie regionale Coworking Spaces mit Cisco Meraki Netzwerkinfrastruktur und Cisco Webex Collaboration Lösungen ausgestattet werden können. Mit der neuen Technologiepartnerschaft zwischen Cisco und der Genossenschaft VillageOffice (villageoffice.ch) entsteht eine starke Kraft für das Vorantreiben der neuen Arbeitswelt. Seit 2016 entwickelt VillageOffice regionales Coworking und baut ein Netzwerk von lokal verankerten Partner Spaces auf – derzeit sind es 73 über die ganze Schweiz verteilt. Das Ziel: Bis 2030 soll jede Person in der Schweiz den nächsten Coworking Space innerhalb von 15 Minuten per Velo oder ÖV erreichen können. www.cisco.ch

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Backup One übernimmt FileSync Backup ONE übernimmt FileSync als 100-prozentige Tochter. Die FileSync GmbH, betreibt seit 2012 erfolgreich Cloudspeicher für Kunden aus der gesamten DACH-Region. Nach einer jahrelang erfolgreichen Zusammenarbeit hat sich Backup ONE für diesen logischen Schritt entschieden. Sowohl Backup ONE als auch FileSync konnten seit der Gründung ein konstantes Wachstum vorweisen. Warum folgt jetzt die Fusion? Tobias Undeutsch, CEO von Backup ONE: «Cloud Backup und Cloudspeicher sind stark miteinander verwandt, sowohl technisch als auch aus Kundensicht. Wir werden in Zukunft spannende Kombiangebote aus Cloudbackup und Cloudspeicher anbieten können. Und das alles mit höchstem Sicherheitslevel und Datenstandort Schweiz.» www.backup.ch


Kolumne

Neue Kraft: Tineo und nexellent schliessen sich mit netrics zusammen In der Schweiz entsteht aus dem Zusammenschluss von Tineo/nexellent mit dem Bieler Cloud-Pionier und Managed Services Provider netrics ein neuer, schlagkräftiger Cloud- und ICT-Dienstleister. netrics ergänzt das gemeinsame Angebotsportfolio um Fachexpertise mit Fokus auf die Digitalisierung mithilfe der Public Cloud sowie um Modern Workplace Services. Tineo und nexellent bringen eigene Infrastrukturen ein und hatten in ihrer im letzten November verkündeten Partnerschaft bereits Kompetenzen im Bereich Datacenter, Connectivity und Private Cloud Services gebündelt. Erst im letzten November waren Tineo mit Sitz in Münchenstein und nexellent mit Sitz in Zürich-Glattbrugg eine Partnerschaft eingegangen, deren Strategie auf organisches und anorganisches Wachstum, breite geografische Abdeckung sowie die Komplettierung der Angebotspalette abzielt. Mit dem nun vollzogenen Schulterschluss der drei Unternehmen entsteht ein Schweizer Komplettanbieter, der mit seinen insgesamt rund 100 Mitarbeitenden Enterprise- und anspruchsvollen KMU-Kunden das gesamte Spektrum an gemanagten ICTServices aus einer Hand anbieten kann. Diese reichen von Modern Workplace über die Cloud in sämtlichen Ausprägungen bis hin zu Datacenter- und Connectivity-Dienstleistungen. www.netrics.ch www.tineo.ch www.nexellent.ch

Fotografin: Daniela Grünenwald

>> Kolumne von Martin Steiger, Anwalt für Recht im digitalen Raum und Mitgründer von Datenschutzpartner

Cookie-Banner: Nein, das ist keine aktive und ausdrückliche Einwilligung! Cookie-Banner nerven und doch sind sie fast überall. Kaum eine Website möchte auf Tracking mit Cookies verzichten. Das Problem: Die meisten Cookie-Banner sind nicht rechtskonform ausgestaltet. Cookie-Banner gehen auf die EU-Cookie-Richtlinie von 2009(!) zurück. Wer Informationen im Browser von Nutzerinnen und Nutzer im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) speichern möchte, muss klar und umfassend informieren sowie die aktive und ausdrückliche Einwilligung («Opt-in«) einholen. Davon ausgenommen sind Cookies, die unbedingt erforderlich sind, um einen ausdrücklich gewünschten Dienst zur Verfügung stellen zu können, zum Beispiel für die Sprach-Auswahl oder den Warenkorb. Die Erfolgs- und Reichweitenmessung mit Cookies – im Klartext: Tracking – gilt weder als unbedingt erforderlich noch gibt es viele Nutzer, die nach klarer und umfassender Information einwilligen, dass ihre Website-Nutzung von A bis Z erfasst wird. Viele Cookie-Banner enthalten einen Text wie «Durch die weitere Nutzung stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.» Dieser Text ist fast genauso nervig wie Cookie-Banner überhaupt, denn er stellt keine aktive und ausdrückliche Einwilligung dar. Der «Standardtarif» für derartige Cookie-Banner sind 30'000 Euro Busse, wenn man erwischt wird. Die Wahrscheinlichkeit, für fehlende oder nicht rechtskonforme Cookie-Banner gebüsst zu werden, ist bislang gering. Wenn Tracking wirtschaftlich vorteilhaft einsetzt wird, kann es sich deshalb lohnen, das Risiko einzugehen. Eine rechtssichere Alternative ist «Cookieless Tracking». Wer sich für ein Cookie-Banner entscheidet, sollte es so ausgestalten, dass weder die EU-Cookie-Richtlinie offensichtlich verletzt noch die Intelligenz der Nutzerinnen beleidigt wird. Niemand glaubt, dass ein Text wie «Durch die weitere Nutzung schliessen Sie ein Abonnement für 50 Franken / Monat ab» funktioniert. Genauso wenig taugt ein Text dieser Art als Einwilligung für Cookies. Das gilt übrigens auch für irreführende Buttons, die bezwecken, dass Nutzer unbeabsichtigt ihre Einwilligung erteilen. In der Schweiz versteckt sich die «Cookie-Richtlinie» im Fernmeldegesetz (FMG). Demnach genügt es, über Cookies zu informieren und auf eine «Opt-out»-Möglichkeit hinzuweisen. Dafür kann die Datenschutzerklärung, die sowieso vorhanden sein sollte, verwendet werden. Ein Cookie-Banner im europäischen Sinn ist nicht erforderlich gemäss schweizerischem Recht. << Lic. iur. HSG Martin Steiger (https://martinsteiger.ch) ist Anwalt und Mitgründer von Datenschutzpartner (https://www.datenschutzpartner.ch). Er ist auf Recht im digitalen Raum spezialisiert und befasst sich insbesondere mit Datenschutzrecht. 45


IT-Agenda | Leserservice topsoft Fachmagazin 20-3

Veranstaltungen | Kurse | Seminare

Impressum

15. September 2020 Connect – Digital Commerce Conference 2020 X-TRA, Zürich und als Live-Stream Carpathia AG, www.digital-commerce-conference.ch

Herausgeber schmid + siegenthaler consulting gmbh Willistattstrasse 23 6206 Neuenkirch info@topsoft.ch

15. September 2020 Swiss CIO & IT-Manager Summit 2020 Hotel Marriott, Zürich Confare GmbH, www.confare.at/swiss-cio-award 16. September 2020 46. SKO-LeaderCircle SIX Convention Point, Zürich SKO, www.sko.ch/veranstaltungen 17.–20. September 2020 5th Digital Festival Zürich Hotel Park Hyatt, Zürich Digital Festival AG, www.digitalfestival.ch 22. September 2020 Veeam Backup for Microsoft Office 365 Online, Webinar topsoft und Veeam Software AG, www.topsoft.ch/events 6. Oktober 2020 innoMOTION – the digital experience ABB Technikerschule, Baden ABB Technikerschule und weitere Partner, www.innomotion.ch 18. November 2020 Swiss IT Conference 2020 Hotel Park Hyatt, Zürich IDC und Computerworld, www.idc.com/ch/swissit2020 24. November 2020 topsoft Kompakt Umwelt Arena Schweiz und Live-Stream topsoft, www.topsoft.ch

Erscheinungsweise 4-mal jährlich Redaktion Christian Bühlmann c.buehlmann@topsoft.ch Alain Zanolari redaktion@topsoft.ch Layout und Gestaltung Andrea Krauer a.krauer@topsoft.ch Anzeigenmarketing Cyrill Schmid c.schmid@topsoft.ch Adi Frei a.frei@topsoft.ch Bilder und Fotos Seite 1 Photo by Praphan Jampala from Shutterstock 1198272418 Seite 8 Photo by EPStudio20 from Shutterstock 1733592389 Druck Stämpfli AG Wölflistrasse 1 3001 Bern

7.–9. Dezember 2020 Developer Week Swiss Swissôtel Zürich Computerworld, www.developer-week.ch Änderungen vorbehalten. Details und weitere Veranstaltungen www.topsoft.ch/events Senden Sie Ihre Veranstaltungshinweise an: redaktion@topsoft.ch

Die nächsten Ausgaben topsoft Fachmagazin 20-4 | «New Work» | 15. November 2020 New Work, Prozessautomatisierung, Home-Office, Digitaler Posteingang, mobiles Arbeiten, Videokonferenzen, Webinars, Dokumenten-Managment, Robotik, Künstliche Intelligenz Marktübersicht «Papierlose Prozesse mit ECM/DMS-Systemen» Fokusthemen topsoft Fachmagazin 2021: HR/Personal, Fabrik der Zukunft, BI/CRM, E-Commerce/ERP/PIM

Leserservice topsoft Fachmagazin abonnieren: www.topsoft.ch | T +41 41 467 34 20 topsoft aktuell-Newsletter abonnieren: www.topsoft.ch | T +41 41 467 34 20 IT-Konkret Fallstudien lesen: www.it-konkret.ch Marktübersicht Business IT: www.topsoft.ch/search

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Alle Rechte vorbehalten. Der Nachdruck von Artikeln ist nur mit Zustimmung der Redaktion und genauer Quellenangabe gestattet. Die mit Verfassernamen oder Initialen gezeichneten Veröffentlichungen geben die Auffassung der Autoren und nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Urheberrechte für die in den IT-Konkret Fallstudien beschriebenen Problemlösungen liegen beim Lösungsanbieter. Der Schutz von allfälligen Urheberrechten Dritter liegt ebenfalls beim Lösungsanbieter.


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