Top Magazin Brandenburg Potsdam Sommer 2018

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Genuss

Es ist

Brot-Zeit! Beim Abendbrot steckt es schon im Wort. Auch zum Frühstück oder zwischendurch gehört Brot dazu. Rund 3.000 Sorten gibt es hierzulande. Damit sind wir Deutschen Brot-Weltmeister. 2014 erkannte die UNESCO die deutsche Brotkultur als immaterielles Kulturerbe an.

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Jahrhunderte hinweg sowohl die traditionellen Zubereitungsarten bewahrt als auch immer wieder neue Sorten entwickelt.“ Doch unser täglich Brot gerät zunehmend in Verruf. Es wird als ungesunder Dickmacher verpönt, massenhaft produziertes Industriebrot zwingt nicht nur den „richtigen“ Bäckern einen ungewollten Preiskampf auf, sondern tischt Geschmackseinerlei scheibenweise auf. Dabei steht wohl kaum ein anderes Le-

bensmittel so sehr für Tradition und Ursprünglichkeit wie Brot. „Mehl, Wasser, Salz und Sauerteig“, Werner Gniosdorz, Bäcker in fünfter Generation, zeigt auf die zum Backen fertigen Brote. In seiner Backstube in der Potsdamer Friedrich-Ebert-Straße wird das Brot wie zu Zeiten seines Ur-Ur-Großvaters, Bäckermeister Gustav Braune, gebacken. Er gab der Bäckerei, deren Wurzeln sich bis ins Jahr 1734 nachverfolgen lassen, ihren Na-

Foto: Pixabay

oher kommt diese Sortenvielfalt, die es so nirgendwo auf der Welt gibt? „Das hat historische Ursachen“, weiß Johannes Kamm, Geschäftsführer des Bäcker- und Konditoren Landesverbandes Berlin und Brandenburg e. V. „In Zeiten der Kleinstaaterei verbreiteten die Wandergesellen die Brotrezepturen und Zutaten der einzelnen Regionen, in denen unterschiedliche Getreidesorten angebaut wurden. Bäcker haben über die

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