Frische Luft 2019 / 01

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No.

04/2019

m ö r G m u d n u r Neue Seiten

UNTERWEGS

KUNST & HANDWERK

FEINSCHMECKER

Einmal Travemünde und zurück

Kreativ und kunstvoll upgecycelt

STEG 1: Das Einfache, einfach gut gemacht


HHK_1_1_Anzeige RZ.qxp_HHK 15.03.19 09:33 Seite 1

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Liebe Leserinnen und Leser,

Inhalt, Impressum, Editorial 3

M E E R . N AT U R . R U H E .

S, WELLNES AD, B M SCHWIM HLENBLOCKBOMA & ARO SAUNA

FREIRAUM. Sehnen Sie sich nach Ruhe und Freiraum nicht weit vom Strandleben? Dann finden Sie im HofHotel Krähenberg das passende Zuhause auf Zeit. Genießen Sie die WellnessLandschaft mit allen Sinnen und lassen Sie sich im Wasser treiben mit Blick auf den holsteinischen Himmel. In einem der 46 individuellen Zimmern finden Sie Ihre persönliche Wohlfühl-Auszeit. Lassen Sie sich ein Lächeln in und um den Mund zaubern, morgens bei dem hochgelobten Frühstückbuffet und am Abend mit dem beliebten 3-GängeMenü oder ganz romantisch bei einem Candle-Light-Dinner.

Unterwegs Einmal Travemünde und zurück

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Nachhaltig Im Kreislauf der Natur

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Kunst & Handwerk Kreativ und kunstvoll upgecycelt

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Feinschmecker STEG 1: Das Einfache, einfach gut gemacht

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Reiten Kleinmädchentraum einer erwachsenen Frau

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Tierische Geschichten Eine verrückte Idee auf 100.000 qm

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Betten & Kojen Ein Hauch von Wald und Welle

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Höfe & Läden Knusprig-knackige Gemüse

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Tiefenentspannt Leuchten wie die Kinder

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Beauty & Wellness Zehn Schritte zur Schönheit

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Landmilch Voll-Milch direkt vom Deichhof

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Unterwegs Auf Fahrradflügeln

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Frisch vom Markt „Mettwurst geht immer“

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Strandfein Matten weg, der Frühling kommt

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Geistreich Wind, Wein und Welle!

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Hofcafés Voll auf Erdbeere eingestellt

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Hofcafés Frühes Glück beim Frühstück

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Natur erlebt Mit Herrn Wiese an den Strand

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Kids & Co. Frisch fröhlich Freibad

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Kulinarik Reinhauen wie Asterix

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Genuss & Handwerk Früh aufstehen

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IMPRESSUM

HHHH

EINST EIN GUT, JETZT NOCH VIEL BESSER. FAMILIE LANGBEHN | KRÄHENBERG 1 | 23743 GRÖMITZ | (+49)4562/227 22 | WWW.HOFHOTEL-OSTSEE.DE

Herausgeber, Konzept, Layout, Anzeigenverkauf: Callies GmbH, Neustädter Straße 14 – 16, 23743 Grömitz, Telefon 04562/266739, www.callies-kommunikation.de Redaktionsleitung: Madlen Höfs, Callies GmbH, Telefon 04562/266739, madlen.hoefs@callies-kommunikation.de Grafische Umsetzung: hausgemacht. Grafik & Design, Hamburg Texte: Andrea Keil, Detlef Arlt, Ulrich Callies Druck: Möller Druck und Verlag GmbH, Ahrensfelde Auflage: 20.000 Exemplare Titelfoto: Callies GmbH Das MAGAZIN, alle darin enthaltenen Abbildungen und Beiträge sowie die gestalteten Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt. Abdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.

nun haben wir gerade die Uhren von der dunklen Winterauf die lichte Sommerzeit umgestellt – da freuen wir uns doch, wenn uns abends ein Stündchen Helligkeit geschenkt wird: Geschenkte Zeit, um viele schöne Dinge zu unternehmen in der herrlichsten aller Jahreszeiten, dem Frühling. Da möchten wir doch gleich Jacken und Pullover an den Haken hängen, die ersten Sonnenstrahlen im Gesicht und eine frische Brise auf der Haut spüren. Und vielleicht sogar die Schuhe ausziehen und endlich wieder barfuß durch den feinen Sand laufen? Jawohl, der Frühling – da waren wir uns einig in der Redaktion und so war mir als Herausgeber klar – würde die bestgeeignete Zeit sein für die allererste Ausgabe des Magazins FRISCHE Luft, das Sie nun druckfrisch in den Händen halten. Denn natürlich möchten wir Sie begleiten, wenn alles knospt und blüht; wollen Sie gut unterhalten mit interessanten Geschichten von Menschen und Machern aus der Region und Sie inspirieren mit zahlreichen Dingen, die vielleicht auch im Verborgenen liegen können und erst auf den zweiten Blick sichtbar werden: von Ausritt bis Wellness haben wir alles Mögliche für Sie erlebt, lecker gekocht, hübsche Hofcafés entdeckt, beste Erdbeeren gekostet und sind auf zahlreiche Ausflüge in die Umgebung aufgebrochen: Wie wäre es zum Beispiel mit einer ausgedehnten Fahrradtour an der Küste und durchs Hinterland entlang? Oder auf dem Rücken eines Pferdes über den Strand? Wer lieber den Schiffsturn nach Travemünde bevorzugt, wird schmunzeln, bei so viel Seemannsgarn. Doch auch an Kinder und Teenager haben wir gedacht und Anna ins Freibad geschickt nach Lensahn. Das Konzipieren, Recherchieren und Ent­ decken hat dem gesamten Team viel Freude bereitet. Doch sei an dieser Stelle den Redakteuren mein besonderer Dank gewiss. Dafür, dass sie sich schon vor fast einem Jahr auf den Weg gemacht haben, um Themen und Orte zu erkunden und darüber zu berichten. Und natürlich möchte ich mich herzlich bei allen Partnern bedanken. Allen denen, die uns in Form einer Anzeige unterstützt haben sowie diejenigen, die uns immer wieder Mut gemacht haben, dieses Magazin an den Start zu bringen und es für Sie auszulegen. Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der Lektüre, lassen Sie sich anregen und verführen von so viel FRISCHER Luft. Offen für weitere Anregungen und Kritik freuen wir uns alle schon auf die nächste Ausgabe, die übrigens am 10. Juli 2019 erscheinen wird.

INHALT

INHALT

Ihr Ulrich Callies


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Foto: Andrea Keil

Wie wäre es, in einem Schiff über die Wellen geschaukelt zu werden und dabei die holsteinische Küste bequem von der See aus zu betrachten?

Das Wetter ist heute erbarmungslos heiß, die Sonne brennt vom Himmel, nur ein paar klitzekleine Kumuluswolken zertüpfeln das strahlende Blau. Die Leute tummeln sich am oberen Deck, kaum einer will in die Schiffslounge hinab. Sofort werden Sonnencremes und Sonnencappis gezückt. Pünktlich um 12.30 Uhr legt die MS Nordlicht an der Grömitzer Seebrücke mit der Tauchgondel ab, einige Minuten später macht sich an Bord eine träge Atmosphäre breit. Die einen Gäste schauen vor sich hin, wie sie sich langsam vom Steg und der Promenade samt Jachthafen entfernen und lassen sich die Meeresbrise um die Nase wehen, andere feiern mit Bier und Wasser ihr Beisammensein – es beginnt, nach Urlaub zu riechen.

KÜSTE DER TÜRME Bei dem herrlichen Wetter ist klare Sicht bis Wismar und Boltenhagen angesagt, und Heinz Ulrich Böttcher verkündet, dass er gedenkt in einer Stunde und 20 Minuten Travemünde zu erreichen; früher war das Städtchen ein sehr großer Handelsumschlagplatz der Hansestadt Lübeck, welche auch heute noch über die Wasser­ straße Trave zu erreichen ist; Travemündes Bedeutung als Badeund Ausflugsort ist weiterhin geblieben, hinzugekommen sind

Perfekt wäre das! Noch perfekter ist: Genau solch ein Erlebnis bietet Böttcher Schifffahrt an.

Foto: Andrea Keil

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EINMAL TRAVEMÜNDE UND ZURÜCK

DIE NORDLICHT UND IHR SKIPPER „Kommen Sie man gesprungen!“, ruft Heinz-Ulrich Böttcher, als der Gast den Schiffssteg aufgeregt sucht und bereits fürchtet, für die Schiffstour zu spät zu sein: „Sie springen, ich fange!“ witzelt Heinz-Ulrich Böttcher. Er ist nicht nur der Kapitän der MS Nordlicht, er ist ein Original an Mensch und zwar mit viel Humor. Als er fotografiert werden soll, verlangt er „fünf Euro“ dafür, für einen Sitz an Deck will er scherzhaft „noch einmal fünf Euro“ haben. Man muss gar nicht darauf reagieren, am besten lässt man den Käpt‘n machen und kann sich voller Vertrauen in seine Erzählungen hineinbegeben – wie in seine Navigationskünste.


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eine Runde durch den Fischereihafen gedreht bis zum Skandinavienquai mit Schwimmund Liftdockwerft, lösen die wartenden Container und Sattelaufleger endlich ein unerklär­liches Fernweh aus – maritime Industrieromantik. „Werft heißt Werft, weil man die Schiffe ins Wasser werft!“, schmunzelt Böttchers Stimme durchs Mikro und kurz danach werden auch die Gäste an Land geworfen. Sehr sachte zwar und mit Hand­reichung, doch nun ist es an der Zeit, all das Gehörte von Nahem zu erleben. Wo man ein gutes Fischbrötchen essen könne? Fisch Wöbke lautet Böttchers ehrliche Antwort. Und Marzipan? Im Café Niederegger natürlich. Kunst? Auf dem Vorplatz der Vogtei gibt es einen kleinen Skulpturenpark, Objekte wie „Windblüte“, „Wellenschlag“ und „Kugel­ skulptur“ erweisen Küste und Meer ihre Referenz.

die großen Kreuzfahrtschiffe, die direkt vor den putzigen Hafenhäuschen anlegen. Der Kapitän erklärt über sein Mikrofon die Lübecker Bucht und was die Gäste alles sehen, „denn es türmt sich“, witzelt er und fordert auf „ab jetzt können Sie Türme zählen!“ Schon von Weitem sind die Türme in Travemünde und Timmendorf der Maritim Hotels zu erkennen, davor jede Menge andere Leuchttürme in Sierks­dorf, Haffkrug und Scharbeutz und ein sogenannter Fernmeldesektor- bzw. Aufklärungsturm der Bundeswehr in Pelzerhaken. Dorthin kann man von der Grömitzer Mole hinter dem Hafen über einen wunderbaren, an der Steilküste gelegenen Wanderweg gelangen, weiß Heinz-Ulrich Böttcher zu berichten und erklärt auch sofort den Weg. Selbst ein Turm im Vergnügungspark Hansa-Park ist auszumachen – gehört er zu der Wahnsinns-Achterbahn, auf der sich Kinder und Erwachsene todesmutig doppelte und dreifache Loopings hinunterstürzen?

KÜSTE DER TRÄUME – AUSGETRÄUMT? „Ein Schiff ist wie eine kleine Stadt für sich“, erklärt Heinz-Ulrich Böttcher, so autark sei es mit seiner kompletten Versorgung von der Apotheke bis hin zum Frischwasser und Kaffee, aber „in zehn Jahren wird es uns wohl nicht mehr geben“, fügt er lakonisch hinzu, zu abhängig sei die Schifffahrt von zu vielen aufwendigen und damit kostenintensiven Faktoren wie Personal, Treibstoff, Umbau der Schiffe nach EU-Sicherheitsstandards, die sich nur in einer gutgehenden Saison erwirtschaften lassen würden, nach dem Motto: „Ein Schiff, was liegt, kostet, ein Schiff, was fährt, verdient sein Geld.“ Für die MS Nordlicht habe er vier Jahre Umbauzeit benötigt, um es bis zur Zulassung zu bringen. Ballast und Beton raus, Eisen und Gewichte rein und zwar von oben nach unten, damit es stabil und sicher auf dem Wasser liege, Brandschutzvorkehrungen, Sprinkleranlage, das ganze Programm. Dabei gibt es die Böttcher Schifffahrt schon so lange, wie er denken kann, selbst sein Vater und Großvater haben Schiffe bauen

lassen beziehungsweise selber ausgebaut, wie die MS Holstentor und den MS Seelöwen, die auch heute noch obenauf sind. Schwer vorzustellen, dass das einmal nicht mehr sein soll. Dabei hat Ulrich Böttcher selber früher erst Kommunikationselektronik gelernt und später dann das Kapitänspatent erworben. Aber vermutlich lag es ihm einfach im Blut – oder in der Erziehung. Wenn er als Junge Mist gebaut hatte, erzählt er, musste er zur Strafe den Maschinenraum putzen. Er kennt die Kähne also inund auswendig. „Wenn Sie alles in Gang halten wollen, hilft auch immer ein Handwerk wie Schlosser oder Zimmermann.“ Und vielleicht gibt es auch einen Lichtblick für die Reederei. Geplant ist, dass Böttchers Tochter Lisa-Marie, die wegen Seekrankheit Maritimes Wirtschaftsrecht studiert hat, die Reederei eines Tages übernehmen und das Angebot mit Event- und Erlebnisfahrten erweitern wird.

SCHÖNE TOCHTER LÜBECKS Geruhsam fahren wir in Travemünde ein und der Kapitän kommt kaum hinterher zu erklären, was alles vorbeigleitet: Rechts die Nordermole mit dem grünen Turm zur Trave-Einfahrt, links der Lotsenturm, da vorne die historische „Passat“ von 1911, maritimes Wahrzeichen Travemündes und Museumsschiff. „Sie hat derzeit keinen guten Fotohintergrund, weil an der Promenade gebaut wird“, erklärt der Skipper, noch bevor man sie zu sehen bekommt. Hier der kleine bauchige Leuchtturm aus Backstein von 1539, der älteste Deutschlands und vor ein paar Jahren für einen Euro zu verkaufen, aufwendig restauriert, leuchtet nicht mehr, ist aber zu besichtigen, erfahren die Gäste, dort das berühmte Spielcasino und das Kurhaushotel und dahinter der kleine Bahnhof, für den Kaiser extra so gebaut, dass er größer aussehen sollte. „Hier kann man mit der Priwall-Fähre übersetzen“, kommentiert der Kapitän, und dort, noch vor der Vorderreihe Travemündes, der Flaniermeile mit zahlreichen Cafes, Boutiquen und Restaurants, „liegt das gewaltige Kreuzfahrtschiff Bondicca, einfach schön, mit 1.000 Mann Besatzung an Bord“. Hier das Regattabüro für die berühmte Travemünder Woche, dort das Zollboot und dahinter thront über all dem das Maritim Hotel. Da hinten die Vogtei des Lübecker Vogtes, die Altstadt mit St. Lorenz-Kirche und den schief gelegten Fachwerkhäusern aus dem 16. Jahrhundert. Nun noch schnell

Die Zeit vergeht zu schnell, zwei Stunden später treffen sich alle auf der Prinzenbrücke wieder, um die MS Nordlicht zu besteigen. Müde und glücklich krabbeln alle an Bord und lassen sich auf die Stühle an Deck fallen, plaudern oder hängen ihren Gedanken nach. Andere legen sich auf das blau-graue Deck, ziehen die Schieber­mütze ins Gesicht und dösen – kein Wunder, das gleichmäßig stampfende, einlullende Geräusch der Motoren macht müde. Ein bisschen interesselos ziehen das wild-­ bizarre Brodtener Steilufer vorbei, dessen Küstenweg man gehen sollte, bevor er erodiert und weggebrochen ist, die Hermannshöhe mit dem auf ihr thronenden, modern ausgebautem Gasthaus im Bistrocharakter, die Ostsee Therme in Scharbeutz, das Restaurant Wolkenlos auf der Seeschlösschen-Seebrücke in Timmendorf, bis die MS Nordlicht allmählich wieder Grömitz und ihre Seebrücke erreicht. Foto: Andrea Keil

Foto: Andrea Keil

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Foto: Andrea Keil

TIEFENENTSPANNTE TOUR

Glücklich und zufrieden kehren alle heim, ein bisschen ermattet von der frischen salz­ haltigen Luft, vom „Wind und Wellen wogen“, wie auch eines der Objekte im Skulpturenpark hieß. Die Gäste sind tiefenentspannt nach so einer Tour und der Kapitän gut drauf, weil: „Wenn alles gut läuft, bin auch ich hochzufrieden.“ Andrea Keil

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Genießen Sie die exclusive Manhattan Atmosphäre bei leckeren Cocktails, Bier vom Fass und Drinks.

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17.30 h – 18.30 h und 22.30 h – 23.30 h mit vergünstigten Getränkepreisen

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Wichtige Fußballspiele und Sportevents in der Hotelbar auf Großleinwand erleben

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etritt man den gut sortierten Hofladen mit Café, den Gerlinde und Alberto Ariberti führen, steigt einem unmittelbar ein angenehm frischer Brotduft in die Nase. Kein Wunder, denn das Brot wurde soeben in der hofeigenen Bäckerei nebenan gebacken und die noch warmen Laibe auf großen Servierwagen hineingeschoben. Wie auch der Kuchen. Der Laden ist in gewisser Weise das Herzstück von Hof Klostersee. Denn hier findet sich alles, was das Herz begehrt: Vom hofeigenen Quark, Joghurt und diversen Käsevariationen über Wurst- und Fleischprodukte – natürlich alles in Demeterqualität – aus frischer Milch direkt von hier beziehungsweise aus eigener Tierhaltung gewonnen, bis hin zu eben jenen Brot- und Kuchenspezialitäten. Letztere kann man auch in der gemütlichen Sitzecke im Café an Holztischen auf schicken Sitzkissen aus Filz bei einem

Foto: Andrea

Cappuccino aus fein getöpferten Bechern genießen oder bei gutem Wetter auf der Holzterrasse davor. Von hier aus genießt der Ruhend und Rastende einen herrlichen Blick über den Hof. Hinter den roten Backsteingebäuden erstrecken sich die Klostersee-­ Felder, von denen das Getreide stammt. Nebenan grasen friedlich die Klostersee-Kühe und Schweine. Eingebettet in urwüchsigen Baumbestand mit der betagten, an die 300 – 500 Jahre alten Eiche – sie umfasst 7,5 Meter und ihre ausladende Krone misst an die 25 Meter – stellt das Ensemble ein wahres Idyll dar. Gerlinde Ariberti glaubt, dass eigentlich der Baum und nicht der Laden der energetische Mittelpunkt und damit das Herzstück des Hofes sei.

Andrea Keil

GESUNDHEITSFORUM AM DEICH Re h a - P ro d u k te Gesundheitsforum am Deich Schützenstraße 31 23743 Grömitz Telefon: 04562 - 22 55 56 o. 0179 / 2 58 32 44

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Liegt aber nun das Wohlige an dem Ort, der eine lange Historie besitzt, die bis ins Jahr 1870 zurückreicht und quasi Geschichte atmet?

Foto: Hof Klostersee

Und das macht wohl auch den Geist aus, den der Gast unver­mittelt zu spüren bekommt: Dass die Welt hier in gewisser Weise heil geblieben zu sein scheint. Oder sind es die Menschen, die Sorge tragen, mit diesem Flecken Erde behutsam umzugehen? Gerade heutzutage könnten die hier praktizierten Kreisläufe neue Impulse für die herkömmliche Landwirtschaft geben. Das wäre auf gewisse Weise doch sehr heilsam...

Foto: Hof Klostersee

Foto: Hof Klo

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Schon vor hundert Jahren kam Steiner zu der Ansicht, dass ein Hof wie ein lebendiger Organismus funkioniert, basierend auf biologisch-dynamischen, natürlichen Rhythmen. Er betrachtete schon damals jeden Hof als einen geschlossenen Kreislauf, der das lebendige Zusammenspiel zwischen Boden, Pflanze, Tier und Mensch umweltgerecht und ressourcenschonend fördert. Das Schöne daran ist, dass der pflegerische und behutsame Umgang mit den Ressourcen ein ganzheitliches und sehr sinnvolles Modell vor Augen hat. Das ist sicherlich auch ein Grund dafür, warum die Kunden in dem von der Zeitschrift „Schrot und Korn“ ausgerufenen Wettbewerb Hof Klostersee zum „Besten Bio-Hofladen Deutschlands“ gekürt haben. Aber so ist es hier in der Tat: Das Krustenbrot beispielsweise, das der Bäckermeister Dirk Öllerich bäckt, ist eben besonders frisch und lecker, weil es vom Lichtkornroggen des hiesigen Landwirts Knut Ellenberg stammt, der mitunter alte Sorten hegt und pflegt. Die Milch für den Käse, den Stella Löppmann fertigt, fließt direkt von den Klosterseekühen hierher; die überschüssige, wertvolle Molke aus der Käserei wiederum wird direkt zu den Schweinen im Stall nebenan weitergeleitet. Es soll so viel wie möglich verwendet und nichts verschwendet werden. Das Ergebnis ist nicht nur ein Lehrstück in Sachen Nachhaltigkeit, sondern die damit verbundene, sehr sinnliche Erkenntnis, dass vollwertige Lebensmittel sehr wohl schmecken.

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Foto: Andrea Keil

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Oder an den Menschen, die hier leben und eine gewisse freundschaftliche Offenheit und Überzeugtheit der Richtig­keit ihres Tuns ausstrahlen? Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Denn hier hängt irgendwie alles mit allem zusammen. Und dass hier ein lebendiger, ganzheitlicher Umgang des Menschen mit der Natur und des Menschen mit dem Menschen praktiziert wird, gehört beispielsweise zur festen Überzeugung der Hofgemeinschaft und damit zum Konzept der hier praktizierten biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise, die auf den Erkenntnissen des Anthroposophen Rudolf Steiner basiert.

Foto: Andrea Keil

Fährt oder läuft der Reisende in die hübsche Anlage von Hof Klostersee, um im gut ausgestatteten Demeter-­Hofladen einzukaufen, wird sein Herz gewiss einen kleinen Hüpfer machen. Was ist bloß das Geheimnis, dass diesen Ort so reizvoll erscheinen lässt?

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In ihren Workshops kann man verschiedenste Techniken erlernen, um aus alten Utensilien und Natur­materialien neue Objekte herzustellen.

Wer einen Eindruck gewinnen will, was Sabine Höft-Dammer alles macht, hat Gelegenheit, einige Stücke von ihr auf der Ausstellung zu den Kunst- und Kultur­ tagen in Cismar kennenzulernen, wo sie jedes Jahr etwas Neues präsentiert. Doch wie man ahnt, will man danach selber ran und kreativ werden. Andrea Keil

Foto: Höft-Dammer

Sabine Höft-Dammer Foto: Andrea Keil

Kattenberg 8 23743 Cismar Telefon 04366/1241

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www.kreativ.cismar.de

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Sabine Höft-Dammers „Schützlinge“ schätzen die Atmosphäre und das Anschauliche sehr – und vielleicht auch den Kaffee und selbst gebackenen Kuchen, den sie während der Workshops reicht. Denn viele kommen mit ihren eigenen Utensilien zu den Workshops, um von ihrem handwerklichen Know-How zu profitieren und im gemeinsamen Gestalten eine schöne Zeit zu haben, beziehungsweise für ihr Zuhause etwas Schönes oder Nützliches herzustellen. Die Menschen kommen mittlerweile direkt aus der Gegend und von überallher angereist, aus Lübeck und Nordwestmecklenburg. Denn seit die Kreativlei­terin

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Auf den Hügeln hinter Cismar liegt die Kreativwerkstatt Kattenberg von Sabine Höft-Dammer.

Höft-Dammer im Jahr 2006 zum „Tag der offenen Gärten“ die Idee zur Kreativwerkstatt hatte, hat sie sich in der Gegend immer bekannter gemacht. Mittlerweile wissen die Nachbarn ganz genau Bescheid, welche Materialien sie gebrauchen kann, sammeln und bringen ihr Rohstoffe vorbei. Hinter der Scheune lagern jede Menge Äste und Zweige, unter den Werktischen trocknet Treibholz, woanders liegen Wachsreste und dieses und jenes. Und natürlich ist Sabine Höft-Dammer immer auf der Suche nach neuen Ideen, lässt sich von Zeitschriften, Fernsehen, Kunstausstellungen und Reisen inspirieren und bringt diese in neue Workshop-Formate mit ein. „Beim Tun fällt mir häufig etwas Neues ein oder jetzt gerade, wo wir reden“, schmunzelt sie. Sie habe immer schon gern geschraubt, erzählt sie, selbst als Kind, als sie in einem landwirtschaftlichen Betrieb groß geworden sei. Da hatte sie ausreichend Platz für solche Spleens. Das hat sie nun wieder. Das hübsche Backsteinhaus von 1849, wo sie mit ihrem Mann und den Kindern wohnt, bietet ausreichend Raum für weitere Inspiration.

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Foto: Andrea Keil

abine Höft-Dammer ist ein Phänomen. Die studierte Architektin schreckt einfach vor nichts zurück: Egal, ob es darum geht, Vasen, Kugeln und Schalen aus Beton zu gießen, alte Stühle, Tische und Kommoden „shabby chick“ mit Kreidefarben upzucyceln, aus weichem Palettenholz Pflanztische zu bauen oder ein Stehpult für die Cismarer Grande Dame der Poesie Doris Runge zu zaubern – sie packt die Dinge an. So lagern und hängen überall in der Werkstatt dreidimensional gestaltete Strukturbilder aus Zweigen und Ästen, garnieren aus Naturmaterialien geflochtene Kränze und andere floristische, der Jahreszeit gemäße Objekte die Regale, schmücken Nana-Figuren à la Niki de Saint-Phalle aus leichter Zellulose­ faser und Giacometti-Figuren aus Gips­binde und Acrylfarbe Werkbänke und Tische. Der Raum atmet förmlich Kreativität.

Foto: Andrea Keil

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Foto: Andrea Keil

K U N ST & H A N D W E R K

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STEG 1:

DAS EINFACHE,

EINFACH GUT GEMACHT RESTAURANT STEG 1 IM STANDHOTEL Uferstraße 1 23743 Grömitz Telefon 04562/225500 www.strandhotel-groemitz-ostsee.de

Foto: Detlef Arlt

Fisch, na klar, den gibt es an der Ostseeküste massenweise. Ist ja seine Heimat und sein natürliches Element. Die Gäste bekommen ihn meist nur zwischen zwei Brötchenhälften oder auf einem Teller zu Gesicht. Gekocht, gebraten, geräuchert oder eingelegt. Wer aber ganz besondere, feine Fischvariationen erleben will, reserviert einen Tisch im STEG 1, dem Restaurant des Strandhotel in Grömitz.

Gebeizter Ostseelachs mit knusprigen Ziegenkäseröllchen, Gurkensalat, Kartoffelkrokant und Senf-Honig-Dillsauce Lachs

Ziegenkäseröllchen

Kartoffelkrokant

ca. 600 g Lachsfilet 50 g Zucker 50 g Pökelsalz je 1 Stück Orange und Zitrone 1 EL Fenchelsaat

4 Blätter Frühlingsrollenteig 200 g Ziegenkäse 2 Eier

4 Kartoffeln Öl Salz Puderzucker

Den Lachs auf die Hautseite in ein Gefäß legen. Saft der ausgedrückten Orangen- und Zitronen­ stücke da­rübergießen und mit Zucker sowie Pökelsalz bestreuen. In Frischhaltefolie einwickeln oder vakuumieren und 24 Stunden im Kühlschrank beizen. Anschließend die Beize abwaschen und den Lachs mit zerstoßener Fenchelsaat bestreuen.

Ein Blatt Frühlingsrollenteig aus­ breiten. Aus dem Ziegenkäse eine Rolle von ca. 50 g formen und in die Teigmitte legen. Eier verquirlen und die Teigränder mit Ei bepinseln, Teig einschlagen und aufrollen. Für ca. 1 Minute bei 160 Grad in der Fritteuse knusprig backen. Gurkensalat

Foto: Detlef Arlt

1 Salatgurke 1 EL weißer Balsamico 1 EL Öl 3 Zweige Dill Salz Zucker Die Gurke schälen und in feine Scheiben schneiden, Dill fein zupfen. Aus Salz, Zucker, Balsamico, Öl eine Marinade herstellen und Dill zugeben. Die Gurkenscheiben hinzufügen und ca. 20 Minuten marinieren lassen.

Kartoffeln waschen, schälen und in sehr feine Würfel schneiden. Die Kartoffelwürfel in einem Sieb mit kaltem Wasser gut abspülen und danach auf einem Tuch trocknen. Öl erhitzen und die Würfel langsam goldbraun braten, salzen und mit Puderzucker karamellisieren. Aus dem Öl holen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Alle Zutaten (außer Öl) gut verrühren. Das Öl langsam in einem dünnen Strahl einarbeiten.

Personal­knappheit, aber mit Talent und der freundlichen Herzlichkeit, die den Ton im Strandhotel bestimmt, haben er und Hoteldirektorin Solveigh Küpker ein tolles Küchen- und Service-Team auf die Beine gestellt. Sie verwöhnen bis zu 80 Gäste im STEG 1, auf der Sonnenterrasse mit dem Wahnsinns-Ostseeblick haben noch einmal bis zu 30 Gäste Platz. Dort genießen wir heute auch bei herrlichem Wetter, das was uns Maximilian Koops und sein Kollege Ilja Saratlija heute gezaubert haben. Ich verrate Ihnen eines: Es ist unglaublich gut – und wir haben ihnen sogar das Rezept entlockt. Detlef Arlt

_ ALLES RUND UM DIE SONNE

& V ieles mehr

Senf-Honig-Dillsauce 60 g Senf 60 g Zucker 2 cl Weißweinessig 2 EL Honig Dill fein geschnitten 300 ml Öl Prise Salz

Foto: Detlef Arlt

F E I N SC H M E C K E R

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ie eine noble, alte Industriellenvilla thront das Strandhotel in der allerersten Reihe, direkt am Grömitzer Ostseestrand – davor sind nur Strand und Meer. Dabei ist das Vier-Sterne-Hotel nagelneu. Das Gebäude wurde erst 2009 erbaut und verfügt über 39 großzügige Zimmer und Suiten, die meisten davon mit herrlichem Ostseeblick. Wer das Meer auch auf kulinarisch höchstem Niveau schmecken möchte, der geht im hotel­eigenen Restaurant STEG 1 essen. Maximilian Koops ist hier seit fast sechs Jahren der Küchenchef und verantwortlich für die großartige Karte. „Wir bieten keine außergewöhnlich exotische Küche, sondern wir machen das, was wir kochen immer etwas feiner, etwas detaillierter und immer ein Stück besser – es ist das Einfache, einfach gut gemacht“, fasst er die kreative Philosophie seiner Küche zusammen. Maximilian Koops stellt hohe Ansprüche an die Produkte, aber auch an seine Mannschaft, die er sich selbst aufgebaut und ausgebildet hat. „Ich brauche gute Typen, die unsere Küche grandios umsetzen“, formuliert er sein Ziel. Nicht leicht umzusetzen in Zeiten großer

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Foto: Andrea Keil

Einmal über den Strand galoppieren, dabei die Haare im Wind wehen lassen und sich unendlich frei fühlen. Für dieses Erlebnis ist unsere Redakteurin nach vielen Jahren der Reitabstinenz wieder aufs Pferd gestiegen – bei Freizeitreiten Hopp.

REITEN

KLEIN MÄDCHEN

TRAUM EINER

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ie Aussicht auf den bevorstehenden Ausritt erfüllt mich schon seit Tagen mit allergrößter Aufregung, als ich auf den Hof der Familie Hopp einbiege. Torsten Hopp muss ich nicht lange suchen, er sitzt im Hangar und wartet auf reitlustige Kundschaft. Ohne Anmeldung geht das hier natürlich nicht ab, zu begehrt sind die abend- und morgendlichen Ausritte zum Lenster Strand, bei denen er höchstens fünf Reiter mitnimmt. Er will ja auch gut auf sie aufpassen. Wir plaudern kurz über dies und das und wie alles einmal be­gonnen hat. Vor 20 Jahren etwa hat der gelernte Industrie­mechaniker ent-

schieden, dass er lieber den elterlichen Hof übernimmt, als weiter medizinische Werkzeuge zu bauen. Früher hatten die Eltern und Großeltern eine richtige Bauernwirtschaft und den „Dörpskrug“, wo man auch ein selbst gefertigtes Entensauer mit Bratkartoffeln oder ein Mettwurstbrot aus eigener Herstellung bekam. Pferde waren nur Nebenzweck und hatten den Karren oder Pflug zu ziehen. Bereits während der Kriegsjahre waren die ersten Norweger Ponys hierhergelangt – eine strapazierfähige, geduldige Rasse aus Norwegen – und die ersten Gäste fragten bereits an, ob sie mal reiten dürften. Ende der 90er Jahre gab es dann 54 Ponys und sogar eine Zucht.

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Foto: Zoo Arche Noah

Mühlenstraße 32 23743 Grömitz Telefon 04562/5660 www.zoo-arche-noah.de

T I E R I SCH E G E SCH I CH T E N

Noah Foto: Zoo Arche

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SZEITEN ÖFFNUNG ktober O März bis 9 – 18 Uhr ar r bis Febru Novembe nbruch 9 Uhr bis Ei lheit k n der Du e

ZOO ARCHE NOAH

denen Tierarten – artgerechte Haltung, nachhaltiges Bauen und das Besuchererlebnis müssen unter einen Hut gebracht werden. Und das klappt besonders gut in der Arche Noah. Der stetige Wandel ist Programm – aus den Anfangstagen ist nichts mehr übrig, wie Ingo Wilhelm neulich bei einem Rundgang mit einer seiner fünf Töchter feststellte. „Die Wegführung und die Teiche sind geblieben, ansonsten ist heute vieles anders.“ Höhe­ punkt des Zoobesuchs sind die täglichen Fütterungen von 11 bis ca. 12 Uhr sowie von 15.30 bis ca. 16 Uhr. Dabei können die Besucher zu einigen Tieren in den teilweise begehbaren Gehegen näheren Kontakt aufnehmen, wie zum Beispiel zu den kleinen tasmanischen Bennet­kängurus. Und woher kommt der Nachwuchs? „Teilweise kaufen oder tauschen wir Tiere mit anderen Zoos, aber mit einigen Tierarten erzielen wir selbst gute Zuchterfolge“, sagt Birgit Wilhelm. In der Zoo­ Kinderstube ist also immer etwas los. Zu einem richtigen Ausflugsziel gehören natürlich auch das Holzhaus-Café mit Sonnenterrasse, zwei Spielplätze, ein großer Grillplatz (telefonische Anmeldung erforderlich) und die seit Generationen beliebte, kostenlose Kinder-Eisenbahn. Na dann, nichts wie hin in die Arche Noah! Detlef Arlt

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Telefon 0172/2115430 www.freizeitreiten-hopp.de

lar, jede große Stadt hat Ihren Zoo – Hagen­ beck, Hellabrunn, Berliner Zoo. Aber in Grömitz? Darauf muss man erst einmal kommen. „Das war eine verrückte Idee meines Vaters“, sagt Ingo Wilhelm. „Er meinte, wir müssten etwas für den Tourismus tun, das war in den 70er Jahren.“ Es blieb nicht bei der Idee. Vater Hans Wilhelm krempelte die Ärmel hoch und gemeinsam mit Ehefrau Brunhilde und seinen beiden Söhnen legte er los. Er kaufte einige Grundstücke, pachtete andere, überzeugte seine Bank von den Plänen, heuerte bis zu 300 Bauarbeiter an und eröffnete tatsächlich innerhalb eines Jahres am 14. April 1976 seinen Zoo, die Arche Noah. Das erste Tier war „Olaf“, ein Mufflonbock, dazu kamen Ziegen, Kraniche, junge Löwen, Schwarzbären und Flamingos, die Vater Wilhelm aus anderen Zoos kaufte. Sein Liebling war der indische Elefant „Maja“. Der ist allerdings schon lange umgezogen in eine Elefantengruppe, diese Tiere findet man in der heutigen Arche Noah nicht mehr. Dafür aber afrikanische Schimpansen in einem 400 Quadratmeter großen, begehbaren Schimpansenhaus, tasmanische Bennetkängurus oder südafrikanische Nasenbären. Am Anfang betrug die Zoofläche ca. 3,5 Hektar, heute sind es ca. 12 Hektar mit angrenzenden Freilaufflächen für die Tiere. Besonderen Wert legt die Familie Wilhelm auf die Gestaltung und Ausstattung der Gehege für die verschie-

ke Neustad

Torsten Hopp

Langenredder 48 23743 Grömitz-Lenste

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Foto: Popp

Foto: Andrea Keil

FREIZEITREITEN HOPP

Der Zoo Arche Noah in Grömitz ist eine einzig­artige Attraktion an der Ostseeküste. In der 10 Hektar großen, parkähnlichen Anlage können die Besucher über 300 Tiere erleben – teilweise hautnah in begehbaren Gehegen, 365 Tage im Jahr, täglich ab 9 Uhr.

EINE VERRÜCKTE IDEE AUF 100.000 QM

Großartig, der Blick auf die Ostsee! In weiter Ferne lassen sich Boltenhagen und Wismar erahnen. Wir inhalieren die salzhaltige Luft, genießen die letzten Strahlen der Sonne und reiten Richtung Norden. Erst wird getrabt, dann galoppiert – im freien Flug über den Sand, direkt am Saum der Wasserkante entlang. Friedrich Schiller hat zwar gesagt, dass „Freiheit nur im Reich der Träume“ möglich sei, doch das stimmt nicht, hier ist sie, die Freiheit, im Reich des Reitens!

Andrea Keil

Foto: Andrea Keil

REITEN

Die Zeit des Plausches ist vorbei, vier weitere Damen warten darauf, dass es losgeht. Und so holen wir unsere Pferde von der Koppel, Alando, Ole, Dusty, Kaja und Tyra, putzen, satteln und machen uns mit unseren Ponys vertraut. Ach, wie herrlich dieser Pferdeduft nach all den Jahren! Wie samtweich die Schnauze! „Meister Hopp“, wie ich ihn innerlich nenne – denn der Name kann ja kein Zufall sein oder? – holt ein selbstgebautes Treppchen heran und lässt die Reiterinnen darüber aufsteigen, sehr damenhaft. Und erklärt: „Bevor die Leute in den Sattel auf den Rücken plumpsen, dann doch lieber so.“ Zunächst drehen wir ein paar Runden auf dem Platz, der Meister gurtet nach und stellt die Steigbügellänge ein, dann geht es los. Wir reiten durch das hübsche Dörfchen Lenste, dann über Wiesen, Weiden und Felder – viele davon gehören Torsten Hopp. Über 50 Hektar Grünland bewirtschaftet er, damit er und vor allen Dingen wir ungehindert ausreiten können. Es geht am Campingplatz entlang und über den Deich.

Auf dem Rückweg Richtung Grömitz gibt es eine kleine Über­ raschung: Die Pferde waten durchs knietiefe Wasser, die Reiterinnen haben ihren Spaß und plötzlich hat eines der Ponys Lust, sich im Wasser zu wälzen. Geistesgegenwärtig springt die Reiterin ab und zieht ihr Pony mit raus. Nasse Füße bekommen? „Ach, was“, lacht sie, „das geht schon“ – so eine kleine Aufregung gehört mit dazu! Gemütlich kehren wir über die Felder heim, während die Sonne hinter dem Hügel verschwindet. „Bitte ordentlich loben“, gemahnt uns Meister Hopp, als wir zuhause eintreffen, „dann duschen wir die Ponys ab“. Das tun wir doch gern. Mit einem glückseligen Lächeln bringen wir sie auf die Weide und verabschieden uns voneinander. Während Meister Hopp noch einmal in die Nacht hinaus muss – zum Abäppeln.

Foto: Zo

Um eine Genehmigung für das Reiten am Strand zu erhalten, war Torsten Hopp kein Weg zu weit und kein Brief zu viel. Nach eineinhalb Jahren Antragstellung und tatkräftiger Unterstützung durch den Tourismus-Service Grömitz erhielt er schließlich das Recht dazu, allerdings unter der Bedingung, alle Wege sauber zu halten. Und so tuckert er abends nach dem späten Ausritt mit dem Traktor los und „äppelt“ die gerittenen Wege ab.


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BETTEN & KOJEN

„Storytelling“ ist heutzutage in aller Munde. Doch das Hotel Erholung muss keine Stories „vertellen“, um von sich reden zu machen, es „atmet förmlich Geschichte“, wie Gastgeber Markus Schnoor sagt. Das spürt der Gast auch an vielen feinen Details.

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Foto: Hotel Erholung

Foto: Hotel Erholung

eutzutage ist das generalüberholte Hotel Erholung von hellen, freundlichen, lichtdurchfluteten Räumen geprägt. Holzdielen und naturnahe Materialien bestimmen das Flair von Lounge und Lesezimmer, darin ein Kachelofen, an den sich der Gast an kalten Tagen kuscheln kann. Warme Farben in beige, blau und braun charakterisieren die Zimmer – eine geschickte Anspielung an die Örtlichkeit zwischen Wald und Welle, denn das Hotel Erholung liegt nur einen Katzensprung vom weißen Strand entfernt und unweit des Kellenhusener Forstes. Hier also kann der Urlauber nach dem Spazieren und Rad fahren – wie heißt es so schön neudeutsch? – chillen. Hochwertig ist die Einrichtung vom Sessel bis zum Schrank und, selbst mit unbedarftem Blick sieht und fühlt man es gleich, stilsicher ausgewählt und zusammengestellt. Mit viel gestalterischer Kraft hat sich Birgit Schnoor, die „Dame des Hauses“, wie man früher zu sagen pflegte, gern dem Innenraumdesign und Wellnessbereich angenommen und dabei viel Geschmack bewiesen: So erblühen die traditionellen Räume in moderner Behaglichkeit.

Foto: Hotel Erholung

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EIN AUCH VON WALD UND WELLE

Während Markus Schnoor, Urenkel, Betriebsleiter und Küchenchef der Erholung vor allen Dingen auf der kulinarischen Klaviatur des Geschmacks zu spielen vermag. Von ihm kann sich der Gast mit frischen und regionalen Gaumenfreuden verwöhnen lassen, nachdem er beispielsweise in dem Leib-und-Seele-Bereich des Hotels aufgetankt hat: der eigens errichteten Wellness-Oase mit zwei Saunen, drei Behandlungsplätzen und einem Ruheraum. „Natürlich hat es vor über hundert Jahren derart viel Komfort im Pensionat Erholung noch nicht gegeben“, erzählt Markus Schnoor. Doch schon früher hätten die Hotelchefs und Chefinnen (!) des familiengeführten Betriebs es verstanden – egal, ob sie Reichardt, Galuschky oder nun Schnoor heißen – ihre Gäste gut zu bewirten. Und weil sie viel Weitsicht bewiesen und mit der Zeit gehen wollten, war das ehemalige Pensionat einem steten Wandel unter­ worfen, es wurde an- und umgebaut, um- und weitergestaltet. Hier und da finden sich einige Sprengsel aus der vergangenen Zeit: Die etwa hundertjährige Backofenfront des Bäckermeister-­ Urgroßvaters ist erhalten oder der alte Handlauf im Treppenhaus. Zahlreiche Fotos in schwarz-weiß hängen an der Wand – die Eheleute Schnoor haben sie aus den Familienalben geklaubt und vergrößern lassen – sie alle sind stumme Zeugen, die beredt von früher erzählen: Man kann sich richtig vorstellen, wie das Badeund Strandleben in Kellenhusen vor über hundert Jahren zaghaft begonnen haben mag. Und wenn man genau hinsieht und auch schnuppert, weht durch die Räume nicht ein Hauch des Brötchenduftes, welche Bäckermeister Reichardt gebacken hat? Nicht ganz, aber täuschend echt. Denn auch heute bäckt ein Bäckermeister für die Erholung. Einmal pro Woche kommt er und heizt den Ofen an, natürlich einen modernen. Und während man genüsslich sein Brot vertilgt, fragt man sich: Ist da nicht auch ein Hauch von früher drin... oder von Wald und Welle?

Foto: Hotel Erholung

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HOTEL ERHOLUNG Am Ring 31 / Strandstraße 1 23746 Kellenhusen Telefon 04364/47096 www.hotel-erholung.de

Andrea Keil

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Wellensteyn-Store-Grömitz · Inh. WeHo-GmbH · Seestraße 10 · 23743 Grömitz · Tel. 04562 / 266 482 Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 10 – 18 Uhr · Sonntag 11 – 17 Uhr


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Foto: iStock / anilakkus

Foto: Andrea Keil

Was gibt es Schöneres, als in eine frisch geerntete Möhre zu beißen oder duftende Malwina-Erdbeeren zu naschen? Wer Wert auf Frische und Regionalität legt, ist beim Gemüsehof Schütt goldrichtig.

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uf 17 Hektar Ackerland und in 2,5 Tausend Quadrat­ meter Gewächshausfläche baut Markus Schütt Gemüse, Kartoffeln und Erdbeeren an – zusammen mit seinem Onkel Hans-Herrmann und seiner Mutter Annegret. Ein echter, noch von den Urgroßeltern weiter vererbter, kleinbäuerlicher Familienbetrieb also. Das macht der gelernte Physiker nun schon seit acht Jahren. Irgendwie hat er wohl mehr Sinn in der praktischen Feldarbeit gesehen als in der Ausübung theoretischen Berechnens, so dass er seiner Neigung nachgegeben hat und wie seine Vorfahren Landwirt geworden ist. Sein Alltag besteht nun aus pflügen, fräsen, kreiseln, eggen, grubbern, hacken, pflanzen, mähen und häckseln. Unterstützt wird er dabei von seiner Familie und einigen Erntehelfern. Als Oma Elfriede Schütt damals als jüngste Tochter den Betrieb übernahm – was zu jener Zeit höchst außergewöhnlich war – hat sie mit dem Anbau von Erdbeeren begonnen. Die von allen heiß geliebten Rosengewächse, deren erste Ableger vor 300 Jahren aus Chile mitgebracht wurden, sind auch heutzutage äußerst beliebt. Im Frühjahr beginnen Schütts mit der frühen, süßen Sorte Dar Royal, gefolgt von Sonata und Faith, dann erst kommt die späte Malvina ins Spiel beziehungsweise vom Feld auf den Tresen des eigenen Hofladens nebenan. Übrigens sieht es dort überaus bunt und verlockend gesund aus – man hört die Vitamine förmlich rufen „Nimm mich mit, nimm mich mit!“ Salate in allen Formen und Farben, grüner und roter

Auch wenn Markus Schütt kein zertifizierter Biobauer ist, versucht er doch, die Methoden des Bio-Anbaus anzuwenden und Pestizide zu vermeiden. So legt er über dem Kohl Netze aus, um ihn vor den Kohlfliegen und Schmetterlingsraupen zu schützen oder fräst zwischen den Erdbeerreihen hindurch, um sie von Unkraut frei zu halten. Am liebsten würde er dafür ein nicht ganz günstiges Abflammgerät kaufen. „Nur wenn es gar nicht anders geht“, sagt er, „verwende ich geringste Mengen Pflanzenschutzmittel, bevor die Pflanzen eingehen.“ Zum Beispiel, wenn die Gurken an Mehltau leiden oder von Spinn­milben befallen sind. Meist liegt er ohnehin mit 80 Prozent unter den vom Obstbau­ beratungsring, einem Kompetenzzentrum für Obstbau, empfohlenen Spritzmengen. Diese Herangehensweise entspricht seiner festen Überzeugung. Ackerboden und Gemüse freuen sich darüber – wie auch seine Kunden. Denn die schätzen Frische, Reife und vollen Geschmack aus Schütts Schlaraffengemüseland.

Foto: Andrea Keil

in allen Variationen – eine wahre Freude für vegetarische Genüsse. Ergänzt wird das Gemüseprogramm mit Schnittblumen, Topf-, Beet- und Jungpflanzen.

Andrea Keil

GEMÜSEHOF SCHÜTT Lensterbek 3 23743 Grömitz Telefon 04366/884545

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GEMÜSE

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HÖFE & LÄDEN

Foto: Andrea Keil

KNUSPRIG-KNACKIGE

Lollo, Eichblatt, Eisberg und Kopfsalat, ergänzt von bis zu zwölf verschiedenen Tomatensorten, zuckersüße gelbe, rote und schwarze Cherrys, die so süß sind wie Kirschen und direkt zum Wegnaschen verführen, Eier- oder Mini San Marzano Tomaten, die fleischig-schweren Ochsenherzen und wie sie alle heißen... Die einen sind schnittfest und eignen sich gut für Salate, die anderen als Belag für Pizza. Auf Schütts Hof wachsen von A wie Apfel bis Z wie Zuccini vielerlei Früchte und Gemüse. Und selbst Exoten wie Mangold, Rote und Gelbe Beete, Pepperoni und Paprika finden ihren Weg auf die Gemüsetheke. Auch im Herbst und Winter liegen dort leckere, lager­fähige Kartoffeln, Steckrüben, Möhren und Kürbisse – und natürlich Kohl


LEUCHTEN WIE DIE KINDER

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enn man das „Ich bin“ betritt, Herzenswunsch und großer Leidenschaft nachzugehen und muss man unwillkürlich erst ein- Yoga anzubieten. Seit sie vor vielen Jahren ihr Yoga-Coming-out mal inne­halten und den warmen, hatte, hat sie sich immer mehr in die Materie vertieft und in Kiel aufs Wichtigste reduzierten Raum auf eine Ausbildung zur Yoga-Lehrerin gemacht: „Yoga ist, wenn man sich wirken lassen: Hohe, domartige Kuppel, ein nicht mehr damit aufhören kann“, schmunzelt sie. Ihr Kurs berunder Raumkörper mit neun Ecken, gigantische ginnt mit Atemübungen „pranayama“ im Liegen, „So“ – einatmen Granitscheiben, die von hinten leuchten – gewaltig, und „ham“ – ausatmen, „Ich“ – ein, „bin“ – aus und bringt die Teilnehmenden in eine bewusste Wahrnehmung des eiursprünglich, fast sakral. Und doch schlicht, genen Körpers, ins Hier und Jetzt. Häufig liest sie einfach und bodenständig zugleich: Auf Texte dazu vor, mal von Marianne Williamson, dem Holzparkett liegen Yoga-Matten »Dein Körper in dem es darum geht, das eigene Licht erbereit, in der Mitte brennen eine große ist der Bogen, leuchten zu lassen, mal liest sie LebensKerze und darum mehrere kleine, man weisheiten vom Dalai Lama vor oder die vermeint, einen Hauch von Weihrauch das Asana ist der Pfeil Rede von Charlie Chaplin zu seinem zu erschnuppern – oder etwa nicht? und die Seele ist das Ziel.« 70. Geburtstag. Ihre Worte klingen An was könnte einen das Szenario durch den Raum, den Hall vermag bloß erinnern, an einen tibetanischen Diese Worte des großen indischen selbst der eigens unter die Kuppel aufGebetsraum vielleicht oder eher an gespannte Fallschirm nicht komplett eine Wikingerhöhle, in der Asterix Yoga-Lehrers B.K.S. Iyengar kann man aufzufangen. Danach beginnt Christiund Obelix gleich mit großen Hinkel­ unter Umständen nicht gleich verstehen. ane zu arbeiten, je nach Lust und Lausteinen vorbeimarschiert kommen? Aber vielleicht kommt einem die ne können das der Erdengruß oder der Erleuchtung, wenn man bei Gruß an die Sonne sein oder eine KomEs war die Idee von Dr. Matthias Weber, Christiane Hatha-Yoga im bination von verschiedenen Asanas, den Allgemein- und Sportmediziner, dieses „Ich bin“ mitmacht. Übungen. Es werden die Wirbel mobilisiert, originelle Haus zu errichten, „ein Herzensder Rücken und die Seite gedehnt, der gesamte wunsch“, wie er sagt, um hier Yoga-Seminare Körper aktiviert. Bei allen Übungen gehe es aber daund spirituelle Kurse stattfinden zu lassen. Christiane rum, in einen Flow und zur Ruhe zu kommen, „sonst könntest Scharp-Richardt ist eine der Dozierenden. Für sie war es ein riesiges Glück, als das „Ich bin“ vor zwei Jahren entstand. Und du auch einfach ins Fitness-Studio gehen“, scherzt sie. Manchmal eine gute Gelegenheit für die Waldorf-Erzieherin, ihrem eigenen kämen Menschen zu ihr, die sagten: „Ich will Bauch-Beine-Po –

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T I E F E N E N T SP A N N T

Foto: Dr. Matthias Weber

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doch die werden ihr wahres Wunder erleben!“, lacht sie. Denn Yoga verändere nicht nur die Körperwahrnehmung für den Moment, sondern für das gesamte Leben. „Du guckst anders auf die Dinge. Viele Menschen werden dadurch ruhiger, friedlicher, achtsamer und machen einen Sprung in ihrer Persönlichkeitsentwicklung.“ So wie sie selber auch. Yoga habe Christianes Leben total verändert. Das möchte sie an ihre Schüler weitergeben – mehr als nur Bauch-Beine-Po – und das Leuchten von innen hervorholen. Andrea Keil

HATHA-YOGA & YOGA-WORKSHOPS Christiane Scharp-Richardt Telefon 04363/8254142 oder 0171/27167774 www.steinkreis-ichbin.info


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ZEHN SCHRITTE ZUR SCHĂ–NHEIT

auf – es spannt ein wenig auf der Haut – und nimmt eine Augen­brauenkorrektur vor, die nach bestimmten Mona Lisa-­SchĂśnheitskriterien funktioniert. Nun folgt eine vielschichtige Behandlung: Während das Gesicht mit reinem Wasser warm bedampft wird und meine Augen unter feuchtigkeitsspendenden Pads ruhen, versprĂźht Svenja ein relaxendes Lavendel-Aroma Ăźber mir. Danach reinigt sie vorsichtig die Haut aus und trägt ein tonifizierendes Gesichtswasser auf, um einen normalen PH-neutralen-Wert von 6 zu er­reichen. Jetzt ist die Haut aufnahmefähig fĂźr weitere Wirkstoffe. Diese trägt sie in Form einer beruhigenden Massage-­ Creme auf, so dick, dass ein angenehm schmatzendes Geräusch entsteht und massiert, beziehungsweise drĂźckt bestimmte Shiatsu-Punkte in Gesicht und Nacken, um den Energiefluss anzuregen. Mit warmen Kompressen nimmt sie die ĂźberschĂźssige Creme ab und entscheidet, dass sie extra ein spezielles Collagen-­ Flies aufträgt, es soll besonders tolle Wirkstoffe freisetzen. Ich ruhe und merke, wie das Flies langsam trocknet, die Wirk­stoffe einziehen und die Zellen zu reagieren beginnen. Es arbeitet auf und in meiner Hautoberfläche. Nach etwa 15 Minuten nimmt Svenja das Flies ab, kĂźhlt das Gesicht mit Pads und trägt zum Abschluss eine Collagen-Creme auf. Fertig. Ich fĂźhle mich wie neugeboren. Und tatsächlich, sieht mein Gesicht nicht aus wie ein frisch gewaschener Baby-Po? „Danke dir vielmals, Svenja“, strahle ich, „was fĂźr ein GĂźlck, dass ich dich getroffen habe. Nächstes Mal Andrea Keil mĂśchte ich die KĂśrper-Massage!“

WELLNESSHUS Brodauer StraĂ&#x;e 36

Foto: Wellnesshus

ort begrĂźĂ&#x;t mich freudestrahlend Svenja GĂźlck – kein Druckfehler, jawohl, sie heiĂ&#x;t tatsächlich GĂźlck und nicht GlĂźck, wie ich sie zuerst am Telefon genannt habe – und bietet mir ein Getränk und eine Liege an, um erst einmal an- und runterzukommen. Während ich die Beine hochlegen darf, serviert Svenja heiĂ&#x; dampfenden Kaffee und wir besprechen das weitere Vorgehen. „Du kannst mich gern zehn Jahre jĂźnger machen“, witzele ich. Svenja ist mit allen per Du – so, wie es auch in Sportgruppen Ăźblich ist. Kurz philosophieren wir darĂźber, was Ăźberhaupt mĂśglich ist und dass die Norddeutschen das NatĂźrliche bevorzugen. Es geht hier schlieĂ&#x;lich nicht um operative Eingriffe und Hautlifting, sondern darum, durch richtige Pflege die vorhandenen Zeichen der Zeit zu mildern und zu verschĂśnern. „Jede Linie erzählt schlieĂ&#x;lich vom Leben“, sagt Svenja, „und was du von Oma mit in die Wiege gelegt bekommen hast, werden wir nicht ändern.“ Mir gefällt Svenjas Einstellung dem Leben gegenĂźber. So dass ich eigentlich nicht groĂ&#x;artig nachdenken muss, was wir machen, sondern mich gern in ihre erfahrenen Hände und auf die warme Liege nebenan begebe. Eine neunzig­minĂźtige Babor Systempflege Premium fĂźr das Gesicht steht an, sie soll auch gegen Hautalterung helfen. Warm eingemuschelt in eine Decke werde ich auf der heizbaren, weichen Liege heruntergefahren und in Stellung gebracht. Zunächst reinigt Svenja die Haut von Fein- und Schlackenstaub, von Abgasen und Make-up. Dann trägt sie ein erstes Wirkstoff-Peeling Foto: Wellnesshus

BEAUTY & W E L L N E SS

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Foto: Andrea Keil

Sich einmal etwas gĂśnnen, was man sich sonst vielleicht nicht gĂśnnt: Einen Wellness-Tag zum Beispiel mit GanzkĂśrper-Massage, Saunagang und ManikĂźre? Ich entscheide mich fĂźr eine kosmetische Behandlung, das habe ich mein Lebtag noch nicht getan. Und betrete etwas aufgeregt das Wellnesshus.

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Foto: Detlef Arlt

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ie Alten kennen den Werbespruch noch: „Milch macht müde Männer munter“ war in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine Aufforderung an Hausfrauen, ihre Gefährten mittels eines industriellen Molkerei­produkts aktiver zu machen. Das hat Michael Krebs nicht nötig. Er ist immer aktiv und bei ihm gibt es die Milch direkt von der Kuh in die Flasche. Vor drei Jahren hatte Michael Krebs die Faxen dicke: Für die Milch seiner 140 Kühe bekam er nur noch 20 Cent pro Liter von der Molkerei. Das reichte nicht zum Überleben, also beschloss seine Familie, die Milch direkt zu vermarkten: „Die Milchkrise hat mich dazu gezwungen, unsere Milch direkt an den Verbraucher zu verkaufen – und siehe da, es war nicht die schlechteste Idee.“ Seine Dahmer Landmilch ist richtig gut eingeschlagen, jedes Jahr kommen neue Kunden dazu. Mittlerweile gibt es seine Milch in den hauseigenen Deichhof-Glasflaschen mit dem typischen Leuchtturm- Etikett auch in vielen Supermärkten und auf privaten Ferienhöfen in der Gegend. 50 Cent Pfand wird auf die Flasche aufgeschlagen. Das spart Verpackung und ist gut für die Umwelt. Aber am besten holt man sich seine Milch

THEOS

direkt bei Familie Krebs in Dahme vom Hof. Frisch gemolken, gut gekühlt und schonend pasteurisiert verlässt sie in Flaschen abgefüllt den Hof. Keimfreiheit ist garantiert: „Unsere Milch wird schonend bei 72,5 Grad für 20 Sekunden erhitzt und wieder gekühlt. So werden eventuell vorhandene Keime abgetötet“, sagt der passionierte Landwirt, dessen Eltern dem Kohlentagebau im Ruhrgebiet weichen mussten und hier eine neue Heimat fanden. Seine Milch wird nicht homogenisiert oder entfettet, das ist ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zur Industriemilch: „Wir lassen die Milch mit ihrem natürlichen Fettgehalt so, wie sie aus dem Kuheuter kommt.“ Das gibt der Dahmer Landmilch diesen schönen, vollen Geschmack – Vollmilch eben. Das wissen auch die lokalen Speiseeishersteller zu schätzen. „Wir beliefern unter anderem Eisdielen in Grömitz, Dahme, Kellenhusen und Großenbrode mit unserer Milch“, verrät Michael Krebs. Wie viele Liter er im Monat produziert, verrät er nicht, ein Teil seiner Produktion geht an eine Molkerei in Wismar, die daraus ausschließlich Käsespezialitäten herstellt. Aber es gibt nicht nur Kühe und Milch auf dem Deichhof Krebs. Kälber, Schafe, Ziegen, Hühner, Kaninchen und Ponys tummeln sich auf dem großen Gelände – und Feriengäste. Denn Familie Krebs vermietet auch ihre Ferienwohnungen direkt auf dem Deichhof. Und da beginnt der Urlaubstag selbstverständlich immer mit einem Glas eiskalter, frischen Dahmer Landmilch.

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Foto: Andrea Keil

UNTERWEGS

nten treten, oben schauen – unter dem Motto mache ich mich gleich auf zur Grömitzer Seebrücke, 400 Meter lang, 5,50 Meter breit, 1984 erbaut, längste Brücke an der Ostsee. Grömitz, so heißt es, sei das Bad der Sonnenseite. Für heute trifft das bedingungslos zu. Die Sonne brutzelt seit dem frühen Morgen stechend heiß vom Himmel herab, keine Wolke weit und breit in Sicht. Am besten gleich eine Schutzhülle aus Sonnencreme und Sonnencappi auflegen, so wie die ersten Sonnenhungrigen am Strand unter mir. Während sie ihren Strandkorb beziehen, Sandburgen bauen und im Wasser herumplantschen, öffnen auf der Promenade die ersten Läden: Hier herrscht eine gewisse schläfrige Morgenstimmung, die wir vom Süden her kennen und lieben: Gehwege werden gefegt, „crushed ice“ aufgefüllt, Tische und Stühle zurechtgerückt für die ersten Gäste des Tages, die Lust haben auf ein knuspriges Croissant und frisch gebrühten Kaffee – dazu das gleichmäßige Kreischen der Möwen. Es scheint, dass es hier kulinarisch nichts gibt, was es nicht gibt – allerdings nicht für mich.

AUF FAHRRADFLÜGELN Fahrradfahren soll ja nicht nur äußerst gesund für den Körper sein, sondern auch die Glücksgefühle beflügeln. In diesem Sinne packe ich am Tag nach der Ankunft den Drahtesel aus und mache mich auf, die Gegend zwischen Land und Meer zu erkunden.

Denn zunächst möchte ich die ostholsteinische Landschaft mit ihren sanften Hügeln, Buchten, Förden und Steilküsten kennenlernen. Auf einer an der Brücke montierten Tafel lese ich, dass die Landschaft von den Gletschern der Eiszeit, ihren Grund- und Endmoränen geprägt wurde. Und dass das Gletschereis Unmengen an Sand und Geröll aus Skandinavien in diese Gegend geschoben und es sich über die aus dem subtropischen Urmeer abgelagerten Ton-, Kalk- und Salzschichten gelegt habe. Nicht nur eine, sondern vier Eiszeiten soll es gegeben haben. Puh, mir friert bei dem Gedanken!

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Strandhotel

Eigentlich will ich los, doch dann tauche ich noch ein bisschen tiefer in damals ein: Anscheinend hat man Schlick und Meeres­ muscheln bei Cismar gefunden, sie weisen daraufhin, dass die Senke des Mühlenbachs einst mehr als ein Bach, ja, sogar die Cismarer Meeresbucht gewesen sei. Ich hätte hier also im Wasser gestanden, im Haffsee vielleicht, hätte man nicht schon recht früh ein Strandwallsystem errichtet. Nach der verheerenden Sturmflut vom 13. November 1872 hat man dann einen 9,3 Kilometer langen Deich von hier bis nach Kellen­ husen errichtet – diesen werde ich gleich beradeln. Man erfährt hier noch eine Menge mehr über die turbulente Geschichte der Region, über die Völkerwanderungen der germanischen, slawischen und wagrischen Stämme beispiels­ weise. Und dass der Name Grömitz wohl wendischen Ursprungs ist und einige russische Zaren aus der Region stammen, doch jetzt muss ich dringend los, sonst ist es gleich Abend! Hier sind Radfahrer nur als Fußgänger gut gelitten. Und so radele, beziehungsweise schiebe ich in die Gegenwart, die Kurpromenade entlang zum Landschaftsschutzgebiet im Norden: Es geht entsprechend langsam voran, am Strandhaus vorbei, doch das hat auch sein Gutes. Man sieht nämlich mehr, zum Beispiel die riesige Riesenrutsche, die sich gefräßig auf dem Sand erstreckt und auf kleine Kinder wartet. Kurz danach der Wikingerfriedhof linker Hand – oder war das nur ein Scherz, dem ich erlegen bin? Nirgendwo eine Information, dass dieser Skulpturenpark aus Holzköpfen wirklich etwas mit Wikingern zu tun haben könnte. Weiter geht es, links der Kletterpark kraxel­maxel, wo Kinder ungeduldig auf Einlass warten und derweil die silbern funkelnde Spiralrutsche hinunterrutschen, über

Direkt in erster Reihe an der Strandpromenade

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Foto: Andrea Keil

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Ostseegericht 2019 – NORDISH SUSHI Hausgebeizter Ostseelachs, lauwarm marinierte Graupen, knackiges Gemüse, karamellisierter Ingwer-Apfel, Chili- & Lakritzsauce 23743 Grömitz · Uferstraße 1/Promenade · www.strandhotel-groemitz-ostsee.de Hotel und Restaurant STEG 1 ganzjährig und täglich geöffnet.


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Foto: Kurve

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Ein Stückchen weiter schmückt eine Brücke die Landschaft mit einem Überbleibsel einer alten Schleusenanlage. Kurz dahinter in einem Stichweg steht ein Schild, auf dem die tragische Geschichte des Fischerdorfes Schlüse erzählt wird: „... eine Sturmflut ungeahnten Maßes nahm sich jedes Leben und zerstörte die einfach gebauten Fischerhäuser, sämtliche Stallungen, zerschmetterte die

Was in Italien die Zypressen, sind in Deutschland die Pappeln, fährt es mir durch den Kopf, als ich strampelnd Kellenhusen anvisiere. Sie zeichnen die Landschaft und setzen schöne Linien an Weges- und Straßenrändern. In Kellenhusen angelangt, wundere ich mich über einen großen Platz, auf dem lauter Feuerkörbe stehen, wie es scheint. Im Eingangsbereich erfahre ich allerdings, dass es sich um eine Discgolfanlage dreht und man für einen Euro bei der Kurverwaltung eine Discgolf-Scheibe ausleihen kann. Die Feuerkörbe sind also keine Feuer- sondern Fangkörbe.

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den naturbelassenen Deich durch Wiesen und Felder – mit Blick auf Braundünen und Besenheiden – Richtung Lenste und Lensterstrand. Hier soll eine der größten Kolonien an Zwergseeschwalben brüten, aber auch Küsten­seeschwalben, Sandregenpfeifer und Austern­fischer staksen am Strand entlang.

„Irgend etwas Wildes“, antwortet die Frau, als ich sie frage, was hier so lila blüht, „aber wild ist ja auch schön!“ Wie recht sie hat. Um die Landschaft zu schützen und damit die Dünen nicht von Wind und Wetter erodieren, hat man sie bepflanzt, der beliebte Sanddorn wächst hier, weiter vorne der krautige Mauerpfeffer und der Meersenf, in den Vordünen die widerstandsfähige Salzmiere. Fröhliche Stimmen dringen vom Strand heran, kurz halte ich inne und stapfe neugierig über die Dünen. Zu sehen ist seltsamer­weise kein Mensch, stattdessen tut sich ein toller Blick über die Ostsee auf. Kurz halte ich inne und inhaliere die salzhaltige Luft, um bei meiner Rückkehr zu Deich und Landwiesen einem knuffigen Highland-Rind ins Auge zu blicken. Aha, das Tier gehört anscheinend zur „extensiven Robustrinderbeweidung“, wie die Landkarte mich aufklärt. Sicher hält es noch ein paar seiner kuscheligen Kollegen irgendwo versteckt.

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Boote der Fischer und hinterließ in ihrer Wucht und Gewalt nichts, was an ein Leben noch vor wenigen Augenblicken erinnerte.“ Einen Moment halte ich betroffen inne, mir die Katastrophe von 1872 bildlich vor Augen führend, dann reiße ich mich aus dem Tagtraum und blicke ins Jetzt: Vorne auf Mauerresten sitzen Jugendliche. Ich sehe, wie sie aufs Meer sehen und stelle mir vor, wie erste, unsicher vorgebrachte Liebeserklärungen ins Ohr des anderen geflüstert werden. Unsinn, denke ich, und kitschig – vermutlich streiten sie gerade über Geld!

Ein gefährlicher Blick auf die Uhr sagt, dass ich furchtbar schlimm gebummelt habe, um meine Verabredung im Café Zum Ziegelhof noch pünktlich einzuhalten. Flott aufholen lautet die Devise nun. Entsprechend schnell sause ich durch den kühlenden Staatsforst Richtung Cismar, erblicke rechter Hand „Wildverkauf und Café“, linker Hand „Schriftkunst“ und „Naturseifen“, werfe einen Blick in die altehrwürdige Klosteranlage in Cismar aus dem 13. Jahrhundert mit Klostercafé, und entscheide, dass ich mir hierfür demnächst gesondert Zeit nehmen werde.

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Foto: Andrea Keil

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Foto: Andrea Keil

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Weiter geht es schnurstracks zum Leuchtturm Dahmeshöved, den DDR-Flüchtlinge als „Licht der Freiheit“ bezeichneten. An der Küstenstraße liegen schöne Ferienhäuser, auch Architektenhäuser dazwischen. In Dahme frage ich Feriengäste nach Fischbrötchen. Sie kommen von der Nordsee hierher, weil „bei uns, da ist das Wasser ja immer wech“, schmunzelt der Mann. Sie wollen heute Abend auf ein Grönemeyer-Konzert, auch wenn sie seine Songs nicht sonderlich mögen. Hauptsache, dabei sein. Dahme, so sieht man sofort, hat einen sehr hübschen Dorfkern mit alten Bürgerhäusern und Strandvillen. Ansonsten ist der Badeort in zwei Reihen aufgeteilt: Vordere Reihe Flaniermeile, dahinter Zerstreuungsmöglichkeiten.

Foto: Andrea Keil

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Es ist schon seeehr später Nachmittag, als ich nach Grube durch saftige Wiesen und Felder radele und mir dieses schmucke, lauschige Dörfchen mit den niedrigen Backsteinhäuschen, Rosen­büsche davor, und die St. Jürgen Kirche anschaue. Auf dem Bouleplatz warten zwei gigantische, gegengleich aufgestellte, wellen­artige Liegen aus Holz. Einen Moment lege ich mich darauf, schaue bei den ersten Sonnenuntergangsstrahlen auf die saftigen Wiesen und einen hindurchstaksenden Storch und lasse mich von einer Welle des Glücks erfassen: Was für ein herrlicher Tag! An der Gruber Grill-Hexe hat sich die Dorfjugend versammelt, um mit ihren Krad-Rädern zu protzen. Das gehört mit zum abendlichen Flair, wie wunderbar! Am Ortsausgang erhasche ich ein

Schild „Räucherfisch“, doch es ist schon zu spät, eilig geht es über Gruberhagen und den Staatsforst zurück nach Dahmeshöved. Dort werde ich belohnt mit einem Blick auf die Ostsee und der friedlichen Stimmung. Still und sanft liegt das Wasser da, nur ein paar Kanuten sind noch unterwegs. Etwas erschöpft falle ich von meinem Fahrrad auf die Füße, schaue und lausche und bin völlig erfüllt von all dem Erlebten. Und frage mich ernsthaft, warum ich hier bloß jemals wieder wegsollte. Ist das das versprochene Glücksgefühl? Andrea Keil

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Foto: Andrea Keil


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„METTWURST GEHT IMMER“

F R I SCH VO M MARKT

Foto: Callies GmbH

Ich liebe das Gewusel auf Wochenmärkten. Diese Gerüche, diese Farben, dieses fröhliche Geschnacke zwischen Händlern und Kunden. Da ist kein Platz für Miesepeter. Einer meiner besonderen Favoriten ist der Neustädter Wochenmarkt. Hier trifft das Beste vom Land auf die ganze Frische aus dem Meer.

französischer Weichkäse, der während der Reifung mit einem Marc de Bourgogne übergossen wird – lecker! Nicht zu über­ sehen ist der große blaue Wagen von Michael Nestler, Juniorchef, des gleichnamigen Fischgeschäfts. „Bei uns bekommen Sie Frischund Räucherfisch, Marinaden und Nordseekrabbensalat, alles, was das Herz begehrt.“ Zurzeit sind der Hering und die Maischolle angesagt, zum Sommer kommt dann der frische Matjes dazu. Rezepttipps gibt der junge Hobbykoch gern gratis dazu. Fleisch gibt es natürlich auch – und zwar ganz Besonderes: Hajo Neiser bietet in seinem Verkaufsstand Galloway’s Best an: „Wir produzieren und verkaufen Bio-Fleisch von Beltedund Dun- Galloway-­ Rindern“, erzählt der Klaustorfer Züchter. Das schmeckt übri-

gens auch besonders lecker zu frischem Spargel. Mein absoluter Lieblingsstand aber ist ein kleiner, zweirädriger Karren am Ende des Marktes. Hier verkauft der letzte Marktschreier des Neustädter Marktes für Maaß Fischspezialitäten, von ihm selbstgemachte, frische Eckernförder Matjes – für mich die besten Matjes der Welt. Es gibt sie sogar geräuchert. Sie liegen bei den geräucherten Makrelen, Forellen, Saiblingen, Lachs­ forellen und Rollmöpsen. Geräucherte Rollmöpse? „Tja“, sagt Daniel Diekmann, der Marktschreier, „eine unserer Spezialitäten. Der Rollmops wird mit Paprika, Gewürzgurken und Zwiebeln gefüllt und dann sanft geräuchert. Dadurch bleibt er sehr saftig.“ Aber ich nehme den Matjes, ist doch klar! Detlef Arlt

Foto: Callies

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eustadt in Holstein hat den zweitgrößten Marktplatz in Schleswig-Holstein. Das habe ich bisher nicht gewusst, obwohl wir jeden Dienstag und Freitag dort sind. Denn dann ist Wochenmarkt, der Höhepunkt für unsere Einkaufskörbe. Und wenn dann um 13 Uhr die Stände langsam schließen und wir unsere Füße spüren, wissen wir, dass der Markt doch ganz schön groß ist. Entsprechend gut ist das Angebot. Unser Gemüsemann zum Beispiel, die Guntriners aus dem Alten Land, haben einen riesigen Obst- und Gemüsestand mit rund 200 Artikeln: „Wir bauen unser saisonales Obst und Gemüse traditionell selbst an, so wie wir es von unseren Großeltern gelernt haben – auch den Spargel und die Erdbeeren. Die Südfrüchte kaufen wir natürlich vom Hamburger Großmarkt zu“, sagt Chef Thorsten Baumgarten. „Bei uns gibt es Vieles topfrisch, was die Kunden im Supermarkt nicht finden.“ Genau gegenüber duftet es herrlich nach geräuchertem Schinken und Mettwurst. Hier hat Stefanie Rogge ihren Stand. Sie verkauft Schinken- und Wurstspezialitäten aus Ostholstein – genau gesagt, von der sagen­haft guten Fleischerei Meier aus Cismar­felde. Ihr Verkaufshit: „Also, Mettwurst geht immer, aber auch die Entenkeulen in sauer und der Fleischsalat werden gern gekauft“, sagt die Wurstfrau. Hier deckt sich das Publikum zur Spargelzeit mit dem Holsteiner Katen­schinken ein. Ein paar Schritte weiter ist alles Käse. Michael Kelling hat hier seinen Stand. Käse-Kelling steht auf seinem gelben Wagen. „Wir haben ca. 120 Sorten im Angebot, von der Kuh, vom Schaf und von der Ziege“, sagt der Käseliebhaber. Sein Lieblingskäse seit 20 Jahren ist der Epoisses, ein rotgeschmierter

Foto: Callies GmbH

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Störtebeker

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Dienstag und Freitag 8 – 13 Uhr


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Foto: Callies GmbH

Foto: Callies GmbH

ST R A N D F E I N

Foto: Callies GmbH

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MATTEN WEG, DER FRÜHLING KOMMT

Im Winter, wenn es an der Ostsee kalt und stürmisch werden kann, ist der Grömitzer Strand so richtig verrammelt. Das muss auch so sein, denn sonst würden Wind, Sand und Wellen der Strandpromenade und den anliegenden Gebäuden schweren Schaden zufügen. Zu Beginn der Saison ist davon aber nichts mehr zu sehen – dafür sorgt der Bauhof der Gemeinde Grömitz.

können“, sagt Joachim Saß. Sie rufen meist bei ihm oder dem Vorarbeiter der Strandkolonne an und der macht die Termine mit den Strandmöbelunternehmern ab. Dann bringen sie insgesamt mehr als 2.000 der Sommerflechtwerke an den über acht Kilometer langen Grömitzer Strand. Von den Strandjungs vom Bauhof kriegen die Gäste in der Saison nicht viel mit. Es sei denn, sie stehen früh auf. Wenn der Ostwind das Seegras an den Strand schwemmt,

rückt eine vierköpfige Technikkolonne morgens um sieben aus und beseitigt das nasse, leicht müffelig riechende Wassergemüse. Zu tun haben sie auch im Sommer genug, denn schließlich sind die 40 Mitarbeiter des Grömitzer Bauhofs auch noch für die Grünflächenpflege sowie den Hoch-Tiefbau und die Technik in der Gemeinde zuständig. Aber das sieht man vom Strandkorb aus nicht. Detlef Arlt

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m 01. April kommen die Jungs an den Strand und bringen ihre Raupe, ihre Radlader sowie ihren Strandreiniger an den Strand und fangen an. Das sind aber keine kleinen Kiddies sondern echte Kerle, die ihre riesigen Maschinen gekonnt einsetzen, um den Strand wieder gästefein zu machen. Sie gehören zur neun Mann starken Strandkolonne des Grömitzer Bauhofs. „Die Mitarbeiter entfernen zu Saisonbeginn die Windfangmatten, planieren Sandverwehungen und parallel geht dann noch einmal eine Strandreinigungsmaschine punktuell über die Sandflächen, besonders rechts und links von der Seebrücke“, sagt Bauhofleiter Joachim Saß. Diese Fläche ist besonders beansprucht, da von den Großveranstaltungen, die hier stattfinden, sich immer noch ein paar Rückstände im Sand verstecken, die dann über den Winter nach oben bewegt werden. „Auch im Bereich des Strandfeuers und hinten an der Wassersportstation reinigen wir den Strand noch einmal extra“, so der Bauhofleiter. Aber erst einmal müssen die bummeligen fünf Kilometer Sandfangmatten abgebaut werden. Das sind die Zäune, die die Wintergäste beim Weg an den Strand zu einigen Umwegen zwingen. Die sind aber nicht dazu da, den Strand vor Menschen zu schützen, sondern sie halten den Flugsand dort, wo er hingehört: am Strand. Im Herbst werden Löcher in den Sand gebohrt, Rundpfähle hineingerammt und daran die Matten befestigt. Aufbau und Entfernung dauern jedes Mal ungefähr eine Woche. In der Folgewoche werden die Planier- und Strandreinigungsarbeiten mit den Maschinen durchgeführt, danach sind die Strandjungs vom Bauhof so gut wie vom Strand verschwunden. Darauf warten die Strandkorbvermieter sehnlichst: „Die sitzen uns schon im Nacken und dibbern, wann sie ihre Körbe aufstellen

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WIND, WEIN UND WELLE! Mitten im Herzen von Grube befindet sich der „Weinschmecker“ von Elgin Stricker-Zühlke. Mit viel Sinn für ein gemütliches Interieur hat sie es verstanden, eine Vinothek zusammenzustellen, in der sich Weine für jedermann und jede Frau finden lassen.

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eine neue Welle. Alles bleibt bei ihr in Bewegung und so bio-dynamisch, wie viele ihrer Weine sind, ist auch Elgin Stricker-Zühlke, die vor­ mittags als Touristikerin im Haus des Gastes in Grube anzutreffen ist. Manchmal denke sie, dass alles so hat sein sollen, wie es nun gekommen ist. „Als ob Großvater es geahnt hätte, als er das Haus damals mit Wein bepflanzt hat“, sagt sie und setzt ihr breites, einladendes Lächeln auf. Andrea Keil

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Natürlich gibt es jede Meine Veranstaltungen bei uns in der Region. Aber ab und an oder sogar regelmäßig schauen wir gern einmal über den kulturellen Tellerrand und machen eine kleine Reise zu einem der vielen Konzert- oder Event-Highlights im norddeutschen Raum. Und die Karten dafür organisiert die Konzertagentur Haase in Neustadt für uns.

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urückversetzt in alte Zeiten fühlt man sich, wenn man den Weinladen in dem roten, Wein bewachsenen Backsteinbau betritt: Ein bisschen muss es früher so gewesen sein, die alten Kaufmannsläden mit den Holztheken und den Holzregalen ringsum an den Wänden, den knackenden Dielen. Es fällt nicht schwer, sich eine mechanisch zu bedienende Registrier­ kasse aus Metall vorzustellen, die beim Öffnen quietscht. Dabei täuscht der erste Eindruck, denn hier quietscht und knackt rein gar nichts. Denn als Elgin Stricker-Zühlke und ihr Mann Hans-Wilm Zühlke vor fünf Jahren von Frankfurt nach Grube zogen, haben sie das großelterliche Haus, in dem einst eine Schneiderei und später eine Drogerie logierten, komplett entkernt, saniert und renoviert. Seither weht mit Elgin Stricker-Zühlke ein frischer Wind durch die Räume – energiegeladen und fröhlich belebt die IHK-geprüfte Weinfachfrau die alten Räumlichkeiten mit ihrem offenen Wesen und dem herzlichen Lachen. So mag man sich ihr gerne anvertrauen, wenn es darum geht, den richtigen Wein für einen schönen Moment auszusuchen – egal, ob es sich um einen leichten Sommerwein auf der Terrasse, einen Apassimento-Rotwein vorm Kamin oder einen unkomplizierten Tropfen für den abendlichen Strandausflug dreht, zu Wind und Wellen. Vertreten sind Weine aus der ganzen Welt von Australien bis Neuseeland, doch natürlich hat sie auch viele klassische deutsche und europäische Weinanbaugebiete im Repertoire. Gern von kleineren, unbekannteren Winzern – und mit hoher Qualität. Sollte sich ein Wein nachteilig verändern, wechselt sie einfach das Programm und setzt auf

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ute Karten braucht der Urlaubsgast. Da ist die berühmte Rad-Wanderkarte, die Google garantiert nicht so gut hinkriegt. Denn schließlich haben sich einige Tourismusradfahrer dafür den Allerwertesten strapaziert. Und überhaupt Internet. Meine Konzertkarten bestelle

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ich immer noch am liebsten persönlich – bei Haases Konzertund Theaterkasse. Denn guter Service und perfekte Beratung be­ komme ich nur dort. Die Haases kennen sich nämlich bestens aus. Albert Haase, der Vater von Heiko, ist mit dem berühmten Pianisten und Mitgründer des Schleswig-Holstein Musikfestivals zur Schule gegangen. Seine 1979 gegründete Konzertagentur wurde die erste Vorverkaufsstelle für Norddeutschland – und ist es bis heute. Allerdings gibt es bei den Haases nicht nur Klassik: „Wir bieten unseren Kunden Konzertkarten von fast allen deutschen Anbietern. Ob Pop, Rock, Klassik, Oper, Balett, Musical, Comedy, Fußball, Handball oder Sport-Events. Wir haben die besten Karten“, sagt Inhaber Heiko Haase, der die Konzertagentur in seinem seit über 100 Jahren bestehenden Haushaltwarengeschäft betreibt. Die Veranstaltungstipps für dieses Frühjahr: Natürlich die berühmten Musicals in Hamburg und Lübeck, aber auch die legendären Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg sollte man sich nicht entgehen lassen – zumal Publikumsliebling Alexander Klaws jetzt endlich in der Rolle seines Lebens angekommen ist: Er spielt in „Unter Geiern“ den Winnetou. Hugh!

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Seit Jahrtausenden gilt die rote, anmutige Frucht als Inbegriff der Reinheit. Gleichzeitig steht sie auch für Verlockung und Verführung. In der Tat fühlt sich der Gast verführt, wenn er den Hof Mougin betritt: Sowohl im Hof­ laden als auch im Café lockt die reife Erdbeere auf vielfältige Weise.

Man stellt sich vor, dass es hier ein bisschen wie früher in großen Landwirtschaftsbetrieben zugeht: In der Hauptsaison arbeiten an die 300 Leute mit, die früh morgens mit der Ernte beginnen, damit rechtzeitig Stände und Läden im Land beliefert werden. Später gibt es ein gemeinsames Frühstück auf dem Feld und mittags kommt die Feldküche der Schlachterei von nebenan vorbei und bringt das Mittagessen für die fleißigen Pflücker. Untergebracht sind diese in einem großen, altehrwürdigen Anwesen in Lenste, das Mougins komplett haben sanieren und nach 3-Sterne-­ Standard umbauen lassen. Ein paar Meter weiter liegt das Büro. Dort sitzt der Kopf oder vielmehr zwei schlaue Köpfe: Von dort aus planen und verwalten Heinrich und Friederike Mougin die groß angelegte Erdbeerunternehmung.

urz vor 14 Uhr nachmittags knirschen eilige Füße über die kleinen Kiesel, um hinein in den großen Gastraum zu schlüpfen und Position am Tortentresen zu be­ziehen – diese Füße gehören zu Wibke Mougin, der Chefin des Cafés und aller auf dem Hof fabrizierten Torten. Punkt 14 Uhr werden die Pforten geöffnet und zahlreiche Füße eilen hinterher: Diese Füße gehören zu den tortenhungrigen Gästen. „Was soll es heute sein?“, steht in ihren sehnsüchtigen Augen geschrieben. Erdbeer-Schoko-Sahne-Torte, Erdbeer-Buttermilch-Torte, Erdbeer-­Philadelphia-Torte, ein Eisbecher mit Erdbeeren oder einfach Erdbeeren pur, dazu Erdbeersaft? Ja, auf Erdbeeren versteht man sich bei Mougins – hier im Norden natürlich norddeutsch „Moujäng“ ausgesprochen. Und frischere Erdbeerspeisen kann man wohl kaum erstehen, denn die Erdbeeren wandern von Mougins Plantage frisch gepflückt schnurstracks in und auf die Torten. Angefangen haben die Mougins – ein traditionsreiches Familienunternehmen – mit einem Hektar Erdbeeren in den 80er Jahren. Heute sind es etwa 120 Hektar, auf der die phantastischen Früchte wachsen. Die aufwendig zu pflegenden Frühsorten wie Flair und Clery in den Folientunneln, normale und Spätsorten wie Sonata und Malwina auf den Feldern. Aufwendig ist solch ein Unterfangen sowieso, denn auch heutzutage ist noch viel Handarbeit gefragt: Das Entkrauten und Ernten übernimmt hier keine Maschine. Genauso wie das Stechen des weißen, köstlichen Spargels, der nebenan auf den Feldern unter Folien wächst.

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Natürlich wäre noch viel mehr zu erzählen. Zum Beispiel, über den großartigen Service des Selbstpflückens – die Felder sind leicht an der Erdbeerhütte und der Mougin-Fahne zu erkennen. Oder den gut sortierten Hof­ laden mit regionalen Produkten und Feinkostwaren. Oder die 4-Gänge-Spargelmenüs im Café und die Frühstücksbuffets an Sonn- und Feiertagen. Doch das erzählen wir ein anderes Mal. Es ist 18 Uhr und langsam kommt alles auf der sonnen­ beschienenen Terrasse des Ziegelhofes zur Ruhe. Selbst Erdbeeren haben schließlich einmal Feier­abend. Andrea Keil Foto: Andrea Keil

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er rote Backsteinbau des Lunaus ist nicht zu verfehlen. Leicht erhöht liegt er auf einem der schleswig-holsteinischen Minihügel am Wegesrand nach Lensahn oder Cismar – je nachdem, woher man gerade kommt. Duftet es draußen auf dem Parkplatz nicht schon nach frisch gebackenen Brötchen? Ein kurzer Blick in den kleinen Gemüseschuppen nebenan verrät, dass man hier viel Wert auf regionale Produkte legt: Frisches Gemüse der Saison, Kartoffeln und Eier liegen hübsch arrangiert zur Selbstbedienung bereit. Bezahlt wird drinnen am Tresen. Auch den Innenraum zieren alte Backsteine. Sie hat Detlef Lunau aus dem früheren Gehöft, das hier einst stand, retten und aufbereiten lassen. Mit viel Gespür für eine moderne Gestaltung, gekreuzt mit einigen alten Elementen, hat er ein neues Lokal mit heller, freundlicher Ausstrahlung eröffnet – sein Herzenswunsch. Entstanden ist ein behaglicher Raum mit holländischen Holztischen und einem großen geschwungenen Tresen in der Mitte – die darüber hängenden Industrie­lampen erstrahlen in einem warmen Licht. Hier kann der Gast die riesigen Torten betrachten, die in der rückseitig gelegenen Küche eigens fabriziert werden. Doch zurück zum Frühstück. Schon morgens früh ab 8 Uhr kann man hier bei Eva Garbode, der Leiterin des Lunaus, beispielsweise ein leckeres „Frühstück für Zwei“ mit Sekt und Orangensaft zu sich nehmen.

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Wie schön, wenn man sich im Urlaub einmal richtig verwöhnen lassen kann – und das schon morgens früh, wenn man gerade aus dem Bett gepurzelt ist. Wo das möglich ist? In Lunaus Hofcafé in Kabelhorst.

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Auf einem dreistöckigen Serviertablett angerichtet, finden sich verschiedene Frischkäse- und Salatvariationen, Marmeladen und Wurstaufschnitte, Käse, Lachs und Lemon Curd – vieles davon aus hauseigener Produktion. Denn nebenbei ist Detlef Lunau auch noch Landwirt und hat einen Stall voller Schweine in Schwienkuhl. Von dort bezieht das Lunaus natürlich auch das Fleisch für die freitäglich stattfindenden Spanferkelessen – regionaler und direkter geht es also nicht. So stammen auch die Eier aus der Gegend, wie der Honig und das Gemüse. Auch wenn die angebotenen Produkte nicht speziell bio-zertifiziert sind, werden durchweg hochwertige Naturalien ausgesucht und angeboten. Konservierungs- und Farbstoffe sind hier Fremdworte – eine gute Küche braucht das einfach nicht – und das schmeckt man eben. So kommt es, dass das Lunaus innerhalb kürzester Zeit vom Geheimtipp zum Klassiker avanciert ist: Selbst die Einheimischen frühstücken hier gern. Und das will ja wohl etwas heißen. Bei gutem Wetter genießt der Gast übrigens von der rückwärtig gelegenen Terrasse einen herrlichen Blick über die Felder. Während die Kinder auf dem kleinen Spielplatz mit Streichelzoo nebenan ausgelassen toben und die kleinen, frechen Zwergschafe und Ziegen streicheln können. Wer von der morgendlichen Verwöhnung noch nicht genug gekriegt hat, kann ja mittags oder abends wiederkommen und die anderen Köstlichkeiten durchprobieren. Oder sich aus der Mitbringsel-Ecke einen regionalen Wein aus Schleswig-Holstein (!) mitbringen – für das späte Glück am Abend. „So mookt wi dat“, steht übrigens auf dem Etikett. Ja, so machen wir das hier! Andrea Keil


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MIT HERRN WIESE AN DEN Wer genug hat vom wonniglichen Strandkorbdasein, kann ein wunderbares Angebot wahrnehmen und mit Doktor Wiese vom Haus der Natur eine Strandführung mitmachen. Die ist so köstlich und kurzweilig wie Klassenzimmer im Freien nur sein kann!

Gemeint sind die Möwen auf den Holzpfählen und das ist auch sein erstes Thema, die hier lebenden Vögel. Anhand einiger Bilder und Tafeln führt er die verschiedenen Möwenarten vor. Die Silbermöwe, zu erkennen an ihren hautfarbenen Füßen, die Lachmöwe – rote Füße, roter Schnabel – die Sturmmöwe mit den grünen Füßen und die „gaaanz, gaaanz große“ ist die Mantelmöwe oder „der Bürgermeister“. Sie heißt so im Volksmund, weil sie schwarz-weiße Flügeldecken hat und so riesig groß ist. Im Übrigen sitzt sie häufig auf der blauen Schwimmplattform und beobachtet von dort aus das Treiben am Strand. Die Jungtiere haben ein grau-braunes Federkleid und färben sich erst später schwarz-weiß.

NATUR ERLEBT

Und schon geht es eilig weiter. Der Doktor stellt die Zwergseeschwalben vor, von denen etwa 60 Paare am Lenster Strand brüten und damit ein Zehntel des deutschen Bestandes ausmachen. Wo sie brü-

ten, kommt die Frage auf. „Na, die legen ihre Eier einfach in den Sand“, lautet die Antwort des Doktors und schlägt sofort vor: „Das machen wir mal eben“. Ohne Um­ stände lässt er die Kinder sich niedersetzen und mit ihrem Po ein „Sandnest“ bauen. Es ist lustig anzuschauen und spaßig, solche Dinge mitzutun. Danach berichtet er noch über die Küstenseeschwalben, die den längsten Zugweg haben, 30.000 Kilometer bis in die Antarktis und wieder zurück. Sie seien sogar in der Lage, während des langen Fluges zu schlafen. Genauer gesagt, schlafe die eine Gehirnhälfte, erzählt er, während die andere navigiere und steuere. Nachdem der Doktor für die Erwachsenen noch eine kleine Exkursion zur Entstehungsgeschichte der Ostsee gemacht hat – „Wussten Sie, dass die Ostsee einen Prozent der Weltmeere ausmacht?“ – leitet er auch schon zum nächsten Thema über. Er animiert die Kinder, im Wasser und

an Land kleine Tiere, Muscheln, Schnecken und Quallen zu sammeln, über die er noch eine Menge Interessantes zu erzählen weiß. Dann holt er eine der schönsten Schnecken aus seiner Aktentasche heraus, die Neptunschnecke, und lässt die Kinder daran horchen. Gebannt lauschen sie am hübschen Muschelhandy – wer da wohl spricht? – und eine der ältesten Muscheln, die Islandmuschel: Sie kann bis zu 500 Jahre alt werden. Es werden noch diese und jene Fragen gestreift, zu Bernstein und Feuerstein beispielsweise, und überhaupt wollen alle noch mehr wissen und forschen. Doch die vorgesehene Stunde ist schon seit einer Viertelstunde vorbei oder noch länger und der Doktor muss mit seinem Gehilfen zurück in die Studierstube. Diese befindet sich im Haus der Natur in Cismar, wo man ihn auch besuchen und noch mehr interessante Dinge erfahren kann. Andrea Keil

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urz wartet Herr Doktor Vollrath Wiese noch auf der Promenade, bis sich eine kleine Gruppe Interessierter um ihn herum versammelt hat. Locker, flockig, wie er nun einmal ist, sieht er eher wie ein Daniel Düsentrieb in Sachen Natur aus, der seinen Forschergehilfen Moritz mitsamt Eimer und Kescher mitgebracht hat, als ein echter Doktor. Die Gruppe bewegt sich an den Strand und schon nach kurzer Zeit lauschen alle gebannt den Geschichten dieses Herrn. Doch bevor es so weit ist, drückt er einem etwa fünfjährigen Jungen den mitgebrachten Eimer in die Hand und fragt: „Was muss damit passieren?“, woraufhin der Junge etwas ratlos den Eimer anblickt. „Na, erstmal muss da Wasser rein!“, ruft der Doktor, „schließlich sind wir an der Küste! Es kann sonst passieren, dass er auf eine weite Reise geht!“ Genau in diesem witzig-spritzigen Stil geht es gleich weiter, als er auf die Ostsee hinausblickt und ruft: „Oh, da sitzen ja schon ganz viele Jungs drauf!“ Die Gruppe schaut, wohin der Doktor schaut, doch keiner kann irgendwelche Jungs erblicken. Wen er bloß meint?

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ach einer Woche Strand und Sonne und Sand in den Sandalen, meint Papa, er könne mal etwas Abwechslung gebrauchen, zum Beispiel ein paar sportliche Bahnen ziehen in einem vernünftigen Schwimmbad – außerdem will er etwas gegen die Urlaubsringe am Bauch tun. Und das finde ich gut. Hallenbad kommt bei diesem sonnigen Wetter gar nicht in die Tüte, deswegen also Freibad. Und da haben wir ein bisschen gesucht und schließlich ein ganz tolles entdeckt, das liegt mitten in Lensahn, von hohen Eichen, Eschen und Rot­buchen umwachsen und direkt neben dem Mühlenteich. In dem soll man früher auch schwimmen gekonnt haben, aber dann hat man in dem Teich Karpfen gezüchtet. Und wer weiß, wie viele Karpfen da noch drin herumschwimmen und an den Füßen der Leute knabbern wollen. An meinen jedenfalls nicht, ich gehe lieber ins Freibad!

Als rasende Reporterin hat man ja so einiges zu tun, um coole Locations für coole Kids ausfindig zu machen. Deswegen melde ich mich heute aus dem Waldschwimmbad Lensahn – live für Euch ertaucht von Anna.

Außerdem kann man hier abwechselnd in drei Becken schwimmen und plantschen, weil das Wasser leicht erwärmt ist – wegen dem Solardach und den Beckenböden aus Edelstahl. Während Papa in dem großen Schwimmerbecken seine Bauchringe trainiert und Mama sich mit ihrem Buch unter eine Birke auf den Rasen verzieht, gehe ich mit meiner Cousine Isi – oder eigentlich Isabelle – auf den Sprungturm. „Alles easy“, rufe ich neckend, als wir den 5-Meter-Turm hochklettern, aber dann finden wir es beide überhaupt nicht easy und klettern schon etwas bescheidener auf das 3-Meter-Brett hinab. Von hier aus fliegen wir herrlich ins Wasser, vorwärts, rückwärts und Bombe und beobachten später mit ge-

sicherter Bodenhaftung, wie ein Junge von dort oben erst Köpper und dann Salto macht. Pah, so ein Angeber! Wir tauchen lieber wie die Mühlenteichkarpfen ab und beobachten, wie die Leute mit den Armen und Beinen herumzappeln, spielen Pferd und Reiter und werfen uns ab, machen Handstand unter Wasser und üben Kraulen über Wasser, schleudern die Haare aus dem Wasser und die Frisbee-Scheibe in die Luft – so eine

Gaudi! Nebenan übt Schwimmlehrer Michael mit Finn und Dominik fleißig schwimmen und wenn ich Papa richtig verstanden habe, bin ich mit einem von denen auch verwandt, weil wir ja mit der halben Region verwandt sind. Zu guter Letzt will ich Papa noch schultern, aber er sagt: „Lass mal, ich bin zu schwer für dich.“ Doch ich setze mich durch und hieve ihn hoch. Und natürlich lobe ich ihn: „Anscheinend hast du heute brav trainiert, Papilein, du bist nämlich ultraleicht geworden!“ Dabei werfe ich ihn rücklings ab ins Wasser, während sich Isi nicht halten kann vor Lachen. Ich lache mit, doch als Papa überhaupt nicht mehr auftaucht, wird mir doch ein bisschen bange. In diesem Moment fingert er an meinen Füßen – wie ein großer Karpfen, denke ich! Da hebt er mich hoch und wirft mich mit einem Salto quer durch die Luft. Und ich fühle mich wie ein Seehund oder Delphin, jedenfalls ist das ultralustig! Und brülle: „He, lass das, du fieser Karpfen, sonst kommst du Weihnachten in den Topf!“ Anna

WALDSCHWIMMBAD LENSAHN Dr.-Julius-Stinde-Straße 13 23743 Lensahn Telefon 04363/851 www.lensahn.de


REINHAUEN WIE ASTERIX

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KIEK MOL IN Op de Horst 39

Foto: Detlef Arlt

Das zarte Fleisch fällt von den Knochen. Dazu gibt es frisch gezapftes Bier und Max ist selig. „Davon kann ich bestimmt noch eine zweite Portion verputzen“, dröhnt er. Denkste Obelix, da waren die Augen größer als der Magen. Ich schnacke noch ein wenig mit den Domniks und erfahre, dass der passionierte Jäger Joachim Domnik auch das Wildschweingehege im Kellenhusener Forst betreut. Aber keine Angst, die Kellen­husener Wildschweine landen nicht im Ofen seiner Frau. „Kiek mol in“ heißt ihr Hofladen, in dem sie Wildspezialitäten als küchenfertige Keulen, Braten, Filets oder Gulasch verkauft. Aber auch Wildwurstspezialitäten aus eigener Herstellung und fertige Menüs für Feiern und Veranstaltungen macht sie zurecht. „Boah, Papa“, sagt Max auf der Rückfahrt. „Das war das beste Wildschwein meines Lebens!“ Es war zwar auch das Erste, aber Recht hat er.

WILDSCHWEINSCHMAUS Von Pfingsten bis 15. Oktober jeden Donnerstag 18 Uhr, um telefonische Voranmeldung wird gebeten. Öffnungszeiten Hofladen Montag bis Freitag 10 – 17 Uhr Samstag 10 – 14 Uhr Öffnungszeiten Gartencafé Mai bis Oktober täglich 14 – 18 Uhr

Detlef Arlt

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ein Sohn hat den Flyer zuerst entdeckt: „Wildschweinschmaus“ ein magisches Wort für Max, denn erstens ist er seit seiner Kindheit glühender Asterix-Fan und zweitens isst er – typisch männlicher Jugendlicher – für sein Leben gern Fleisch in rauen Mengen. „Wir bitten um Anmeldung“ sagt der Flyer auch noch. Kein Problem, ich rufe bei Lilli Domnik an und sie hat auch noch gerade zwei Plätze für uns. „Aber bitte seid pünktlich“, mahnt sie uns. „Es wäre zu schade, wenn das Fleisch zu lange im Ofen bleibt.“ Gesagt getan, Max und ich sind am Donnerstag pünktlich um 18 Uhr vor Ort in Grönwohldshorst. Einen wunderbar großzügigen Parkplatz haben sie für ihre Gäste angelegt – er ist gut besetzt heute, das spricht schon mal für gutes Essen. Am Eingang zum Garten erwartet uns eine große, runde Holzhütte. „Das ist eine finnische Kota, in der die Samen über Jahrtausende gelebt haben“, sagt Joachim Domnik. Er hat sie aus Finnland importiert und hier aufbauen lassen. Groß, saugemütlich mit Bollerofen und Holztischen. Es ist noch ein wenig Zeit bis zum Essen. Wir gehen an die Bar, an der schon ein paar Gallier, pardon, Gäste einen Obstler probieren, den Joachim Domnik entdeckt hat. Aus der Küche weht ein köstlicher Duft zu uns. Ich darf in der Küche luschern. Im Ofen garen herrliche Fleischstücke: „Das sind Wildschweinhaxen und Rippchen, die im eigenen Saft schmoren“, erklärt Lilli Domnik. Dann ist es auch schon so weit. Es wird zu Tisch gerufen. Die Gäste verteilen sich im großen Garten an verschiedenen Tischen des Gartencafés. Max beschließt, dass wir in der Kota speisen. Dann wird serviert: Haxe, Rippe, Sauerkraut und ein großes Brötchen. Dazu noch etwas Senf und fertig ist der Wildschweinschmaus. Und was soll ich sagen: Es ist köstlich.

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Foto: Detlef Arlt

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23743 Gröhnwohldshorst Foto: Detlef Arlt

Einmal im Leben Wildschwein essen wie Asterix und seine Gallier. Welcher Fan der Comiclegenden aus dem alten Frankreich träumt nicht davon. Wir haben einen Ort gefunden, an dem Wildschwein so serviert wird, wie wir es uns schon immer vorgestellt haben: bei Familie Domnik in Grönwohldshorst.

KULINARIK

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FRÜH AUFSTEHEN

Foto: Detlef Arlt

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Wer einen Bäcker bei der Arbeit beobachten möchte, muss früh aufstehen. Michael Olandt, Chef der Bäckerei Olandt in Dahme, fängt im Winter um halb fünf an – eine humane Zeit sagt er. Dann backen er und seine zwei Mitarbeiter die besten Brötchen an der Ostsee, wie seine Kunden sagen. Ab Ostern geht es schon um drei los.

G E N U SS & HANDWERK

ummelige 130 Jahre backen die Olandts schon Brot und Brötchen in Dahme. Heinrich Olandt gründete die Bäckerei 1891 und in seiner Tradition backt auch sein Ururenkel Michael heute noch: „Bei uns wird jedes Brötchen mit der Hand angefasst. Wir machen alles selbst“, sagt der Bäckermeister in der fünften Generation. „Wir bereiten unseren Teig ohne Fertigmischungen und Chemie selbst zu. Dann wird er kurz angefroren, reift in der Kühlung bis zum nächsten Morgen und wird dann gebacken.“ Wieviel Brötchensorten er hat? Da muss er erstmal im Verkauf nachfragen. 32 sind es, dafür müssen jeweils eigene Teige vorbereitet werden. Die Rezepte stammen aus der Familientradition, aber Michael Olandt schaut auch immer über den Tellerrand: Aus einem Dänemarkurlaub hat die Idee für seine köstlichen, mit Butter eingezogenen Dänischen Brötchen aus Vollkorn- und hellem Mehl mitgebracht. Auch seine verschiedenen Brotsorten schmecken nur bei ihm so gut. Woran liegt das? „Das ist unser Natursauerteig. Dadurch bekommen unsere Brote die individuelle Geschmacksnote, die es nur bei uns gibt.“ Auch die Körnermischungen für Brote und Brötchen machen sie selbst. Michael Olandt verwendet immer mehr Dinkel für seine Back­ waren – das trendige Urgetreide. Sie haben gerade Dinkelkekse gebacken – echt lecker. Zum Nachmittagskaffee schwören Dahmer wie Touristen auf die Napf- und Blech­kuchen mit saisonalem Obst und auf einer Dahmer Festtafel darf eine Torte von Olandt nicht fehlen. Und ab Ostern, wenn die Gäste kommen, rennen sie ihm wieder die Bude ein: „Dann wird es ernst“, schmunzelt der Handwerksbäcker. Dann fangen sie auch schon um drei Uhr an zu backen, um das Stammgeschäft und den Laden am Strand rechtzeitig zu bestücken. Bei knapp 600.000 Übernachtungen in Dahme sind das ganz schön viele Brötchen, die Michael Olandt backen muss.

Das familiengeführte Kaufhaus im Herzen der schönen Hafenstadt Neustadt in Holstein ist eine Mischung aus klassischem Kaufhaus und großzügigem Mode-Fachgeschäft.

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Detlef Arlt Foto: Detlef Arl

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BÄCKEREI OLANDT Seestraße 28 – 30 23747 Dahme Telefon 04364/48080 www.olandt-dahme.de

Foto: Detlef Arlt

Auf mehr als 3500 qm Verkaufsfläche präsentiert das eska-Kaufhaus auf drei Etagen seinen Kunden ein umfangreiches Bekleidungs­ sortiment. Dabei wird für die Damen in der ersten Etage ein breit gefächertes Sortiment von gestandener Damenmode bis zur hippen Trend–Fashion, von feinen Dessous bis zur funktionalen Bademode angeboten, die Herren können im Erdgeschoß aus einem breiten, modisch aktuellen Angebot für alle Altersgruppen auswählen und die eska-Kindermode begleitet die Kinder vom Baby- bis zum Teenageralter durch alle Jahreszeiten mit einer Auswahl hochwertiger Bekleidung in geprüfter Qualität. Abgerundet wird die beeindruckende Modekompetenz u.a. durch die große Spiel-, Bastel-, Wolle- und Kurzwarenabteilung im Tiefgeschoss, eine immer wieder mit Überraschungen auf-

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