TiPs Das MAGAZIN Jena+Saaleland Jul/Aug 2022

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Oper von Giuseppe Verdi Libretto von Temistocle Solera Uraufführung 1842 in Mailand In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Flieg’ Gedanke, auf goldenen Flügeln! Egal ob in Gefangenschaft, im Internierungslager, bei politischer oder religiöser Verfolgung: Die Gedanken sind frei. Und so beginnt auch der berühmte Chor der versklavten Hebräer aus Giuseppe Verdis Nabucco, das „Va, pensiero“ mit den oben genannten Worten. Mit Verdis Frühwerk aus dem Jahr 1842 zeigt das Theater Erfurt im Sommer 2020 nach Die Lombarden (2012) und Der Troubadour (2017) nun schon zum dritten Mal eine Verdi-Oper bei den DomStufen-Festspielen. Nicht ohne Grund hat Generalintendant Guy Montavon sich für eben dieses Werk entschieden. Montavon, der hierbei Regie führt, meint: „Für mich geht es in Nabucco vor allem um Toleranz und ihr Gegenteil: nicht zu akzeptieren wie andere Leben, beten, essen – und andererseits zu behaupten, dass das, was man selbst tut, besser sei als alles andere. Das Stück macht ein Spannungsverhältnis zwischen Arroganz und Toleranz auf.“ Basierend auf einer Episode aus dem Alten Testament schuf Giuseppe Verdi mit der Oper Nabucco einen Welterfolg. In großen Chornummern wie dem „Va, pensiero“,dem zur inoffiziellen Nationalhymne Italiens avancierten Chor der versklavten Israeliten, fand der Komponist eine mitreißende musikalische Entsprechung für das Mit- und Gegeneinander von kollektiven und individuellen Bedürfnissen. Anhand von religiös-politischen Konflikten und einer Geschichte voller Liebe, Eifersucht, maßlosem Ehrgeiz und Hass entwickelte er seine ganz persönliche Utopie des belehr- und bekehrbaren Menschen.

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