Wolayersee und Umgebung

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Natura 2000 Gebietsmanagementplan

Wolayersee und Umgebung

AT2109000, Bericht (Hauptteil)

Projekt Nr.: K5113773, Dezember 2019

Auftraggeber:

Amt der Kärntner Landesregierung

Abteilung 8 – Umwelt, Energie und Naturschutz

Naturschutz und Nationalparkrecht

Flatschacher Straße 70, 9021 Klagenfurt am Wörthersee

Bearbeitung:

eb&p Umweltbüro GmbH & Büro am Berg

Mag. David Melcher, DI Wolfgang Ressi, Mag. Dr. Susanne Aigner, DI Thomas Huber, DI Anna Gruber Bahnhofstraße 39/2, 9020 Klagenfurt a. W.

Tel +43 (0) 463 51 66 14 / E-Mail: klagenfurt@umweltbuero.at

Übertragung und Aktualisierung der Inhalte des ursprünglichen Managementplanes

Komposch, C., Egger, G., Komposch, B., Aigner, S., Angermann, K., Fuchs, M. & Michor, K. (2005): Gebietsmanagementplan Natura 2000 Gebiet Wolayer See und Umgebung (Kärnten, Österreich).

Projektbericht. Graz & Klagenfurt (ÖKOTEAM-Institut für Faunistik und Tierökologie, Umweltbüro Klagenfurt GmbH, REVITAL ecoconsult), 183 S. + Anhang

Glatz, S., Egger, G. & Aigner, S. (2007): Natura 2000 Managementplan Wolayersee und Umgebung. Projektbericht. Klagenfurt (Umweltbüro Klagenfurt), 111 S.

Die Aktualisierung erfolgte auf Basis bestehender Daten unter Ergänzung zusätzlicher punktueller Erhebungen

Titelfoto: Blick vom Rauchkofel Richtung Wolayer See © Erich Auer

5.4

5.4.1

vorkommenden Lebensräume nach Anhang II und ihre

5.4.2 Liste der vorkommenden Arten nach Anhang II (FFH-RL) und Anhang I (VS-RL) und ihre

5.4.3 Liste sonstiger wertbestimmender Tier- und Pflanzenarten (inkl. Arten nach Anhang IVFFH-RL)

5.5

Zusammenfassung

Das Europaschutzgebiet Wolayersee und Umgebung liegt auf einer Seehöhe von 1.100 bis 2.780 Metern in den Gemeinden Kötschach-Mauthen und Lesachtal. Im Westen wird das Schutzgebiet vom Wolayertal und östlich vom Plöckental begrenzt, die auch den Zugang vom Tal ermöglichen. Das Gebiet besteht aus einem Nebeneinander schroffer Felswände, sanfter Kuppen, Naturlandschaften und almwirtschaftlich genutzten Flächen.

Die südliche Grenze, die gleichzeitig auch die Staatsgrenze zu Italien ist, bildet der Kamm der Karnischen Bergkette. Die höchsten Erhebungen sind unter anderem der Wolayer Kopf (2.472 m), die Seewarte (2.595 m), die Hohe Warte (2.780 m), die Kellerspitze (2.774 m) und der Cellon (2.241 m). Vorgelagert inmitten des Schutzgebietes befindet sich der Rauchkofel (2.460 m), neben dem Wolayersee (1.949 m) ein beliebtes Wanderziel. Das Naturjuwel Wolayersee mit den umliegenden Almen und Berggipfeln wurde aufgrund seiner Schönheit und der besonderen Vielfalt an Lebensräumen im hochalpinen Bereich schon 1983 zum Naturschutzgebiet erklärt. Eine Ausweisung zum Natura 2000 Europaschutzgebiet erfolgte im Jahr 2008.

Das Gebiet rund um den Wolayersee zählt auch aus geologischer Sicht zu einem der interessantesten Gebiete Europas. Der Abwechslungsreichtum in der Geologie bedingt nicht zuletzt auch eine sehr diverse Pflanzenwelt. Die pflanzliche Artenvielfalt wird zudem ergänzt durch die Einwanderung südlicher Arten. Im Natura 2000 Gebiet wurden bisher über 600 Blütenpflanzen nachgewiesen. Die verschiedenen Höhenstufen des Gebiets tragen zusätzlich zur Vielfalt der Vegetation bei – vom Waldgürtel bis zur Gletscherzone reicht das Spektrum der Lebensräume.

Im Gebiet Wolayersee und Umgebung kommen auf 87 % der Fläche Natura 2000 relevante Lebensräume vor. Neben Fels- und Schuttlebensräumen nimmt das natürliche und naturnahe Grasland mit genutzten Almweiden, insbesondere Magerweiden einen großen Anteil ein. Dem beweideten Blaugrasrasen wird im Gebiet ein ausgezeichneter Erhaltungsgrad attestiert. Weitere Besonderheiten mit europaweiter Relevanz sind der Skabiosenscheckenfalter, der Alpenbockkäfer und die Alpenmannstreu. Der Skabiosenscheckenfalter ist europaweit stark gefährdet, da sowohl Trockenrasen als auch Feuchtwiesen in den letzten Jahrzehnten flächenmäßig massiv zurückgegangen sind. Eine floristische Besonderheit ist die Alpen-Mannstreu. In Österreich beschränkt sich ihr Vorkommen auf das Rätikon (Vorarlberg) und auf wenige Stellen in den Karnischen Alpen (Kärnten). Der Alpenbockkäfer, seine Fühler erinnern an die eines Steinbocks, ist sehr stark gefährdet. Er benötigt alte Buchen als Lebensraum und würde für gute Lebensbedingungen im Wolayerseegebiet etwas mehr Totholz benötigen, was nach und nach mit Managementmaßnahmen erreicht werden soll.

Unter den vorkommenden Laubwäldern dominieren die Buchenwälder, die vor allem auf der Valentinalm vorzufinden sind. Daneben kommen Fichten-Tannen Buchenwälder vor. Bei den Nadelwäldern dominieren Lärchen (Fichten)-Wälder. Sie sind vor allem auf der Wolayeralm typisch. Oberhalb der Waldgrenze nehmen Kalkmagerrasen große Flächen des Natura 2000 Gebiets ein. Neben diesen Urrasen, die auf Silikat andere Rasengesellschaften beherbergen, gibt es almwirtschaftlich bedingte Rasengesellschaften auf denen bekannte Almpflanzen wie der Enzian oder die Arnika zu finden sind.

Wichtigstes Ziel für das Natura 2000 Europaschutzgebiet Wolayersee und Umgebung ist der Erhalt seiner landschaftlichen und ökologischen Eigenart. Das kleinräumige Mosaik aus unberührten Naturlandschaften

und Kulturlandschaft bedingt eine Vielzahl von FFH-Lebensräumen. Diese Lebensräume sollen einerseits durch eine standortangepasste Almwirtschaft und Forstwirtschaft sowie durch Schutz vor negativen Eingriffen in gutem Erhaltungszustand bewahrt werden. Die touristische Nutzung soll nachhaltig erfolgen und darf zu keiner negativen Beeinträchtigung von Schutzgütern der FFH-Richtlinien und sonstigen wertgebenden Arten und Lebensräumen führen.

Das Prädikat als Natura 2000 Gebiet ist nicht zuletzt als Chance für das Gebiet Wolayersee und Umgebung zu sehen. Ein nachhaltiger Imagegewinn ist erkennbar, da Natura 2000 Gebiete europaweit bekannt sind und mit einer hohen ökologischen Qualität und besonderer landschaftlichen Schönheit verbunden werden. Dies kann sich langfristig positiv auf den Tourismus in der gesamten Region auswirken. Weiters kann das positive Image zur Schaffung einer „Marke“ für regionale Produkte (z. B. Natura 2000 Rindfleisch, Natura 2000 Kräutertee) verwendet werden, bzw. kann im Naturtourismus das Angebot erhöht und qualitativ verbessert werden (Naturführungen, Themenwege, Informationsveranstaltungen).

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Gesetzliche und administrative Grundlagen

Das Natura 2000 Netzwerk mit europaweit über 26.000 Schutzgebieten ist das Kernstück der europäischen Naturschutzpolitik. Es hat das Ziel, die wertvollsten europäischen Arten und Lebensräume für uns und die Generationen nach uns zu erhalten. Die Bewahrung der biologischen Vielfalt liegt in unser aller Interesse und macht Natura 2000 zu einem Programm von immenser Bedeutung. Voraussetzung ist eine harmonische Koexistenz von Mensch und Natur durch Sicherung einer naturnahen Landschaft.

Rechtliche Grundlage für dieses europaweite Schutzgebietsnetz bilden zwei EU-Richtlinien:

 die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie: Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 (i.d.F. vom 1. Juli 2013) zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (Kurzbezeichnung: FFH-RL) und

 die Vogelschutzrichtlinie: Richtlinie 2009/147/EG des europäischen Parlaments und des Rates vom 30. November 2009 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (Kurzbezeichnung: VS-RL)

Zentrales Anliegen der beiden Richtlinien ist die Sicherung der Biodiversität durch Erhaltung der natürlichen Lebensräume und der wildlebenden Tiere und Pflanzen. Dazu sind die geeignetsten Gebiete (sogenannte Natura 2000 Gebiete oder Europaschutzgebiete) von den Mitgliedsstaaten zu nominieren

Um einen günstigen Erhaltungsgrad der Natura 2000 Schutzgüter zu erhalten oder wiederherzustellen, werden Managementpläne für die Natura 2000 Gebiete erstellt. In den Managementplänen werden die nötigen Erhaltungs- bzw. Pflegemaßnahmen für die jeweiligen Natura 2000 Gebiete zusammengefasst.

2 Nominierungsprozess

Der Wolayersee und Umgebung wurde im Jahr 1995 als Natura 2000 Gebiet nach der FFH Richtlinie vorgeschlagen (pSCI). Der Wolayersee und die umliegenden hochalpinen Gipfel wurden aufgrund ihrer Schönheit und der Vielfalt der Lebensräume bereits 1983 zum Naturschutzgebiet erklärt. Nach Abstimmung und Bewertung durch die Kommission wurde das Gebiet im Dezember 2003 in die Liste der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (SCI) aufgenommen. Im Gebiet kommen sowohl Lebensräume, als auch Tiere und Pflanzen mit europaweiter Bedeutung vor, für deren Erhaltung Österreich mit seiner Lage in den Alpen eine besondere Verantwortung besitzt. Die Verordnung als Europaschutzgebiet erfolgte im Dezember 2008 (LGBl Nr 78/2008, siehe Anhang). Die Fläche des Schutzgebietes betrug ursprünglich 1.940,00 ha.

3 Leitbild

Das Gebiet Wolayersee und Umgebung soll ein Vorzeigeprojekt in der Erhaltung und Entwicklung von FFH-Lebensräumen und Arten sein, trotz der engen Verzahnung unterschiedlicher Flächennutzungen durch Almwirtschaft, Forstwirtschaft, Tourismus und Jagd.

4 Allgemeine Gebietsbeschreibung

4.1 Lage und Gebietsabgrenzung

Das Natura 2000 Gebiet Wolayersee und Umgebung liegt im Karnischen Hauptkamm westlich des Plöckenpasses in den Gemeinden Kötschach-Mauthen und Lesachtal auf einer Seehöhe von 1.200 bis 2.780 m.

Abbildung 1: Lage des Europaschutzgebietes Wolayersee und Umgebung

Das Gebiet besteht aus einem interessanten Nebeneinander schroffer Felswände, sanfter Kuppen, Naturlandschaften und almwirtschaftlich genutzter Flächen. Die südliche Grenze, die gleichzeitig auch die Staatsgrenze zu Italien ist, bildet der Kamm der Karnischen Bergkette. Die nördliche Grenze verläuft entlang der Bergkette zwischen dem Lamprechtkofel und dem Giramondopass. Die Ostgrenze verläuft westlich der Unteren Valentinalm am Rande des Mooskofels und westlich der Cellonalm. Die Westgrenze entspricht der italienischen Staatsgrenze. Der Wolayersee selbst liegt nur 100 Meter von der italienischen Staatsgrenze entfernt auf einer Seehöhe von 1.951 m.

Basisdaten zum Gebiet

GPS Koordinaten Gebietsmittelpunkt

(Dezimalgrad, WGS 84)

Seehöhe Gebietsmittelpunkt

Fläche (ha)

Erstreckung (km)

Verwaltungsgebiet

Längengrad: 12.883300

Breitengrad: 46.616700

1.951 m ü. Adria

1.940 ha -

AT21, Kärnten (100%)

Biogeografische Region Alpin (100%)

Nationale Rechtsgrundlage

4.2 Schutzstatus

LGBl Nr 78/2008

Das Gebiet hat seit 18. November 2008 den Status eines Europaschutzgebietes mit der Kennziffer AT2109000 und umfasst Gebietsteile der Gemeinden Kötschach-Mauthen und Lesachtal (politischer Bezirk Hermagor)

4.3 Gebietscharakteristik

4.3.1

Naturraum

Die Hochgebirge des karnischen Hauptkamms prägen den Naturraum des Gebietes. Die Höhenausdehnung vom Waldgürtel bis zur Gletscherzone trägt zur naturräumlichen Vielfalt bei und liefert ein reiches Spektrum an Lebensräumen. Aufgrund der hohen geologischen Diversität finden sich Pflanzengesellschaften, die sowohl für basisches als auch silikatisches Gestein typisch sind. Die pflanzliche Artenvielfalt wird zudem ergänzt durch die Einwanderung südlicher Arten über den Plöckenpass und den Wolayerpass. Im Natura 2000 Gebiet wurden bisher über 600 Blütenpflanzen nachgewiesen.

Schutt, Fels und Gletscher

Das Natura 2000 Gebiet ist nahezu vollständig von Felswänden umrandet. Im Süden sind es die Felswände des Cellon, des Kollinkofels, der Kellerspitzen, der Kellerwarte, der Hohen Warte, der Seewarte und des Seekopfes. Im Westen bilden die Felswände des Wolayerkopfes, der Biegenköpfe und des Giromondopasses die Grenze. Im Norden sind die Felsen des Mahderkopfes, des Judenkopfes, des Gamskofels und des Mooskofels prägend. Im Zentrum des Gebietes bildet der Rauchkofel nochmals charakteristische Felsformationen aus.

Natürliche Rasen und Magerweiden

Je nach Ausgangsgestein bilden sich unterschiedliche Pflanzengesellschaften aus. Kalkmagerrasen nehmen eine große Fläche des Natura 2000 Gebiets. Große Teile davon sind alpine Urrasen oberhalb der Waldgrenze. Typische Arten der Kalkmagerrasen sind die Alpenaster und das Schwarze Kohlröschen.

Auch Edelweiß ist dort zu finden. Auf Kalk sind es vor allem die Blaugras-Horstseggenrasen und die Subalpin-alpine Blaugraswiese. Zudem kommen Rostseggenrasen vor. Typische Rasengesellschaften der Kalkschiefer sind der Straußgras-Violettschwingelrasen, die vor allem steile nährstoffangereicherte Rinnen einnehmen. Urrasen auf Silikat befinden sich vor allem im Gebiet um den Mahderkopf.

Eine almwirtschaftlich bedingte sekundäre Rasengesellschaft ist der Borstgrasrasen. Sie kommen im Gebiet auf tiefgründigen Braunerden und -lehmen mit oberflächlicher Versauerung vor. Bekannte Almpflanzen, wie Enzian-Arten, Teufelskralle, Bürstling, Arnika und die Bärtige Glockenblumen sind entsprechende Charakterarten.

Fettweiden und Hochstaudenfluren

Fettweiden kommen nur in intensiver genutzten almwirtschaftlichen Bereichen vor. Es sind das vor allem Milchkrautweiden und kleinflächig ausgebildete Faxrasen sowie die Alpenrispengras-Straußgrasweide und Rasenschmiele-Weiderasen.

Hochstauden- und Lägerfluren sind vor allem auf der Valentinalm zu finden, der Eisenhut oder der Alpendost sind prägende Elemente. Neben Hochstaudenwiesen finden sich WollreitgrasHochstaudenwiesen auf basenarmem Gestein und Buntreitgras-Hochstaudenwiese auf basenreichem Gestein. Die Reinweiden sind durchwegs gut mit Wasser versorgt und häufig steinig. Almampferfluren sind vor allem im Bereich der Almzentren zu finden.

Nasswiesen und Moore sind in diesem Natura 2000 Gebiet kaum vorhanden. Lediglich ein kleinflächiges Niedermoor ist zwischen Wolayersee und Valentintörl ausgebildet.

Wälder, Gebüsche und Zwergstrauchheiden

Unter den Laubwäldern dominieren die Buchenwälder. Sie sind vor allem auf der Valentinalm der prägende Waldtyp. Daneben kommen Fichten- Tannen- Buchenwälder vor. Bei den Nadelwäldern dominieren Lärchen (Fichten)-Wälder. Sie sind vor allem auf der Wolayeralm und der Judengrasalm typisch. Reine Fichtenforste kommen relativ kleinflächig vor

Grünerlengebüsche dominierten an den Nordabhängen des Cellons, der Grünen Schneid sowie des Rauchkofels. An den flachgründigen, südexponierten Hängen herrschen Latschengebüsche vor. Weitere typische Gebüsche und Krummholzbestände des Gebietes sind der Legbuchen-Buschwald, wobei die Buchen ähnliche Wuchsformen zeigen wie Grünerlen. Verhältnismäßig kleinflächig treten Birken-WeidenGrünerlengebüsche auf (v. a zwischen der Oberen und der Unteren Wolayeralm).

Bei den Zwergstrauchheiden dominieren die Alpenrosenheiden.

Kleintierwelt

Im Natura 2000 Gebiet Wolayersee und Umgebung kommen zahlreiche populäre Säugetiere, Vögel, Reptilien und Amphibien vor. Besonderheiten zeigen sich vor allem im eher unbekannten Bereich der Kleintierwelt. Eine der Flaggschiffarten des EU-Naturschutzes, der Alpenbockkäfer kommt in den Buchenwäldern des Gebietes vor. Der Deutschen Skorpion bewohnt Blockschutthalden und Blockwälder

und ist ausschließlich nachtaktiv. Im Zuge der zoologischen Erhebung des ÖKOTEAM´s im Jahr 2004 (Egger et al. 2005) konnten spezielle Kleintierarten mit einem sehr lokal eingeschränkten Verbreitungsgebiet (Endemiten) festgestellt werden. Ein Beispiel ist der extrem seltene Karminrückenkanker, ein hochspezialisierter Bewohner senkrechter Kalkfelsen.

An gefährdeten Tieren wurden abgesehen von vielen Spinnen- und Schneckenarten noch die Bergeidechse, die Waldspitzmaus und die Alpenspitzmaus nachgewiesen.

4.3.2

Klima

Die Karnischen Alpen stehen unter maßgeblichem Einfluss des Mittelmeerklimas. Dies bewirkt ein für alpine Regionen leicht erhöhtes Temperaturniveau in den Sommermonaten, in den Herbstmonaten kommt es durch feuchtwarme Luftströmungen aus dem Süden häufig zu sehr ergiebigen Niederschlägen. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt 2.000 bis 2.500 mm. Wichtigster Faktor für die Temperaturverhältnisse ist die Höhenlage. Oberhalb von ca. 2.000 m herrscht der arktische Klimacharakter der Hochalpenzone mit kurzer, frostfreier Zeit, lang andauernder Schneebedeckung und entsprechend verminderter Dauer der Vegetationsperiode vor.

4.3.3

Geologie und Böden

Auf Grund der Vielfältigkeit des geologischen Aufbaus zählt das Natura 2000 Gebiet zu den geologisch interessantesten Gebieten Europas. Der geologische Bau der Karnischen Alpen entstand in mehreren Gebirgsbildungsphasen (variszische und alpidische Gesteinsbildung). Charakteristisch sind die auf das Erdaltertum zurückgehenden mächtigen Kalkablagerungen, die durch jüngeren Schiefer überlagert wurden. Zwei mächtige Deckensysteme, die Cellon-Kellerwand-Decke und die Rauchkofel-Schuppendecke, bilden die großen tektonischen Einheiten des Gebietes. Das Natura 2000 Gebiet wird von verschiedenen Kalken geprägt. Entlang der italienischen Staatsgrenze dominieren vor allem der Rauchkofelkalk, der Kellerwandkalk und im Westen der Freikofelkalk. Von besonderer Vielfalt ist der Seekopf. Helle Kalke des Erdaltertums werden von Kalken des Mesozoikums überlagert. Darüber liegen Kalke der Hochwipfelformation. Zuoberst werden die Felsmassive schließlich von fossilreichen Flachwasserkalken überlagert. Im Bereich des Rauchkofels und des Mahderkopfes variieren diverse Kalke mit silikatischem Gestein. Typisch ist die kompliziert gebaute Rauchkofel-Schuppendecke. Auf dem Schiefergestein aus dem Oberkarbon liegen bunte Kalke aus dem Erdaltertum an. Daneben treten Sandsteine und Quarzite sowie Schiefergesteine auf. Der Gipfelbereich des Rauchkofels wird aus Kalk mit Mergel und Schieferlagen ausgebildet. Richtung Obere Wolayeralm tritt grobes Gestein einer Endmoräne zu Tage. Der Mahderkopf wird hingegen größtenteils von Schiefergestein gebildet, was sich in der Vegetation wiederspiegelt (ZWANDER 1987). Der Wolayersee selbst geht auf eine Dolinenbildung zurück, die dann später während der letzten Eiszeit vom Wolayer Gletscher ausgeformt wurde.

4.3.4 Gebietsentwicklung, aktuelle und historische Nutzungsformen

Almwirtschaft

Das Natura 2000 Gebiet Wolayersee und Umgebung gliedert sich in vier Almen. Die Wolayeralm liegt im Westen des Natura 2000 Gebiets. Sie ist im Besitz der Agrargemeinschaft Wolayer und umfasst eine Fläche von insgesamt 511 ha und rund 117 ha Futterfläche. Die Alm wird insgesamt mäßig intensiv beweidet. Eine intensive Beweidung findet nur im Bereich der zentralen Reinweiden statt. Diese sind zum Teil gut abgeweidet und gut gepflegt.

Die rund 234 ha große Judengrasalm ist im Privatbesitz und wird jagdlich genutzt, eine almwirtschaftliche Nutzung findet nicht statt. Die Alm liegt zwischen der Wolayeralm und der Valentinalm im Norden des Natura 2000 Gebietes.

Die Plöckenalm ist eine Privatalm, eine kleine Teilfläche umfasst im Südosten das Natura 2000 Gebiet Zu den Almflächen gehören die steilen Abhänge des Cellons und werden diese werden kleinflächig mit Schafen beweidet.

Die Valentinalm hat eine Fläche von 511 ha und nimmt den östlichen Teil des Natura 2000 Gebietes ein.

Die Alm wird extensiv, vor allem Jungrinder und Galtvieh bestoßen. Die Almweiden sind über weite Bereiche versteint und unter hohem Aufwand zu pflegen.

Waldwirtschaft

Die größten wirtschaftlich genutzten Waldbestände des Natura 2000 Gebietes liegen im Bereich der Valentinalm. Großflächige Bereiche dieser Waldbestände wurden im Zuge eines Sturmes Ende 2019 geworfen. Die buchendominierten Wälder des Natura 2000 Gebietes sind forstlich mehr oder minder überprägt und im Waldentwicklungsplan der Leitfunktion „Schutzfunktion“ zugeordnet. In den Teilbereichen um die Obere Valtentinalm dominierten bis zum Sturmereignis 2019 Fichtenforste. Diesen ist als Leitfunktion die „Nutzfunktion“ zugewiesen. Die forstliche Nutzung der Waldbestände im Bereich der Wolayeralm und Judengrasalm beschränkt sich auf die tiefst gelegenen und zugänglichen Bereiche. Große Waldflächen sind auf Grund ihrer Lage und Steilheit forstlich nicht nutzbar.

Fischerei

Die Fischerei im Natura 2000 Gebiet "Wolayersee und Umgebung" betrifft unmittelbar keine relevanten Schutzobjekte aus der Tiergruppe Fische. Im Zuge der Ausübung der Fischerei können Berührungspunkte mit FFH-Lebensräumen und zoologischen Schutzobjekten gegeben sein. Der Wolayersee liegt in einer Seehöhe von 1.951 m und ist mit seinem konstanten Wasserspiegel eine Besonderheit im zerklüfteten und damit wasserdurchlässigen Kalkgestein der Karnischen Alpen. Der See besitzt weder einen sichtbaren Zunoch einen Abfluss; das unterirdisch zufließende Wasser stammt zum Großteil vom Schmelzwasser der Umgebung. Zwei Drittel des Wolayersees weisen eine Wassertiefe von weniger als 5 m auf, der tiefste Punkt liegt bei 13,9 m. Ursprünglich war der Wolayersee fischleer. 1976 wurden erstmals Bachforellen aus der Gail besetzt. Diese ernährten sich von Seeflohkrebsen, die dadurch drastisch reduziert wurden. Nach anfänglich gutem Wachstum der Bachforellen verkümmerten sie allerdings nach einigen Jahren zu Hungerformen. 1980 wurde mit Seesaiblingen und Bachsaiblingen besetzt, die sich zwar selbst vermehrten, es sind heute jedoch nur mehr kleinwüchsige Formen in geringen Dichten vorhanden.

Jagd

Jagdwirtschaftlich relevanten Wildarten laut Anhang II oder IV der FFH-Richtlinie sind für das Natura 2000 Gebiet Wolayersee und Umgebung nicht gelistet. Die einzigen Ausnahmen stellen Braunbär und Luchs dar, die jedoch nach dem Kärntner Jagdgesetz ganzjährig geschont sind. Als jagdbares Wild kommen im Gebiet die Schalenwildarten Gams-, Reh- und Rotwild vor, gelegentlich ist auf den Almen auch Schwarzwild anzutreffen. Von den Raufußhuhnarten kommt das Birkwild noch in guten Beständen vor, in der Wolayeralm findet sich auch das Haselwild und in den Hochlagen über der Waldgrenze im gesamten Gebiet das Schneehuhn. Als Rarität kann das Vorkommen des Steinhuhnes bezeichnet werden. Von den „kleineren“ Raubwildarten kommen Fuchs und Steinmarder sowie der Baummarder vor.

Da das Natura 2000 Gebiet Wolayersee und Umgebung nicht nach der Vogelschutzrichtlinie ausgewiesen ist, erfolgt die Bejagung der im Gebiet vorkommenden Rauhfußhühner nach den Richtlinien des Kärntner Jagdgesetzes.

Die Entscheidung über eine naturschutzfachliche Berücksichtigung der im Anhang V der FFH-Richtlinie genannten Wildarten (Edelmarder, Iltis, Schneehase, Gämse) ist entsprechend den EU-Vorgaben ausschließlich auf Landesebene zu treffen. Laut mündlicher Mitteilung von Vertretern des Amtes der Kärntner Landesregierung (Mag. B. Gutleb, DI J. Wagner; beide Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 8, Umwelt, Energie und Naturschutz, Naturschutz und Nationalparkrecht) sind die Arten dieses Anhangs hinsichtlich des EU-Naturschutzes im Natura 2000 Gebiet Wolayersee und Umgebung nicht relevant.

Im Schutzgebiet befinden sich mehrere Jagdreviere. Westlich des Valentintörls liegen die Eigenjagden Wolayeralm und Judengras sowie ein Teil der Eigenjagd (EJ) Birnbaum. Daran schließen nach Osten die EJ Valentinalm an und eine Teilfläche der EJ Plöcken. Tourismus

Das Natura 2000 Gebiet wird aufgrund der landschaftlichen Schönheit von Bergtouristen gerne genutzt. Von Birnbaum oder von der Plöckenpass Straße ausgehend führen markierte Wanderwege zum Wolayersee. Auch der gut frequentierte Karnische Höhenweg durchquert das Natura 2000 Gebiet vom Giramondopass über den Wolayersee bis zur Valentinalm. Ein weiterer Wanderweg führt vom Valentintörl ausgehend auf den Rauchkofel. Den Wanderern stehen zur Übernachtung und Einkehr die Wolayerseehütte des Österreichischen Alpenvereins sowie das Gasthaus Valentinalm (unmittelbar außerhalb des Natura 2000 Gebietes auf der Unteren Valentinalm) zur Verfügung. Weitere touristische Angebote sind der Geotrail am Wolayersee, betreut vom GeoPark Karnische Alpen. Er ist ein Naturschutzpfad mit Schautafeln, die Erdentstehungsgeschichte mit geologischem Schwerpunkt wird erklärt.

Vom Lesachtal aus, führt auch eine offizielle Mountainbike-Route bis zum Wolayersee. Ausgangspunkt dieser Mountainbiketour ist die Lesachtaler Siedlung Birnbaum, Abzweigung Nostra auf 950 Metern Seehöhe. War die Mountainbiketour zum Wolayersee vor einigen Jahren noch versierten Bikern vorbehalten, ist sie nun durch die Neuanlage des Fahrweges zu einer technisch einfacheren, aber mit einer Streckenlänge von rund 16 km und rund 1.200 Höhenmetern bis zum Wolayersee immer noch sehr herausfordernden Tour geworden.

Im Winter sind die Berggipfel und Kare im Natura 2000 Gebiet ein beliebtes Ziel bei den Schitourengehern. Die Begehung der Tourenziele erfolgt dabei nahezu ausschließlich von der Plöckenpass Straße aus. Die beliebtesten Schitouren führen über die Valentinalm zum Wodnertörl bzw. weiter zum Valentintörl oder auf den Rauchkofel. Jedes Jahr im Frühjahr findet zudem der traditionelle „Internationale Valentin-Gletscherlauf“ statt. Eine gemeinschaftliche, grenzüberschreitende Schitourenveranstaltung mit langer Tradition, bei der in Teams möglichst exakt gemeinsam eine Durchschnittszeit bei der Abfahrt vom Valentintörl erreicht werden muss.

4.3.5 Eigentumsverhältnisse

Das Natura 2000 Gebiet Wolayersee und Umgebung teilen sich 7 Grundeigentümer Neben privaten Grundeigentümern gehören 2 Bäche zum öffentlichen Wassergut, das Wolayerseehaus ist im Eigentum des Österreichischen Alpenvereins, eine Alm ist im Eigentum einer Agrargemeinschaft.

4.3.6 Weitere bestehende und geplante Schutzgebiete und Schutzgüter

Aus naturschutzrechtlicher Sicht gibt es im Umkreis keine weiteren Schutzgebiete.

4.3.7 Ausblick Gebietsentwicklung

Ein übergeordnetes Ziel für die Entwicklung des Natura 2000 Gebiets Wolayersee und Umgebung ist die langfristige Sicherung der im Gebiet vertretenen Lebensräume, Pflanzen- und Tierarten. Besonderes Augenmerk ist hierbei auf die Erhaltung bzw. die Erreichung einer möglichst hohen Naturnähe, insbesondere der Buchenwälder zu richten. Eine extensive forstwirtschaftliche Nutzung soll beibehalten werden, ein hoher Totholzanteil soll erreicht werden.

Weiters sind einige FFH Lebensräume von einer extensiven almwirtschaftlichen Nutzung abhängig, daher ist ein Ziel die Aufrechterhaltung der Bewirtschaftung sowie ein gutes Einvernehmen mit den Grundeigentümern.

Da das Gebiet ausgesprochen attraktiv für sportliche und touristische Nutzung ist, besteht ein weiteres Ziel in einer Bewusstseinsbildung für die vorkommenden Schutzgüter und dem Erreichen einer rücksichtsvollen Sport- und Freizeitausübung durch Eigenverantwortung.

5 Vorkommende Arten und Lebensräume

Folgend werden jene Schutzgüter anhand von Steckbriefen beschrieben, die im Schutzgebiet repräsentativ1 vorkommen und von denen ausreichend Daten zu ihrem Vorkommen vorliegen. Alle weiteren Schutzgüter werden in den Listen in Kap. 5.4 angeführt.

Die Lebensräume und Arten sind in der Karte „Vorkommen Schutzgüter (FFH Lebensräume und Arten) verortet.

5.1 Lebensräume nach Anhang I FFH-Richtlinie

4060 – Alpine und boreale Heiden

© eb&p Umweltbüro GmbH

Kurzcharakteristik des LRT und Vorkommen im Gebiet: Zwergstrauchheiden sind typische Lebensräume der subalpinen Höhenstufe. Oberhalb der Waldgrenze kommen sie natürlich vor und bilden einen Übergang zu alpinen Rasen. Unterhalb der Waldgrenze wachsen sie auf potentiellen Waldböden, die im Zuge der almwirtschaftlichen Nutzung gerodet wurden. Im Natura 2000 Gebiet Wolayersee und Umgebung kann diesem FFH-Lebensraumtyp die Alpenrosenheide zugeordnet werden. Sie kommt in steilem, blockreichem Gelände oder eng verzahnt mit Weiderasen vor.

Von Zwergsträuchern dominierte, naturnahe Flächen wurden dem FFH-Lebensraumtyp „Alpine und boreale Heiden“ zugeordnet. Seinen Verbreitungsschwerpunkt hat der Lebensraum im Westteil des Gebietes im Bereich des Mahderkopfes und des Judenkopfes. Weiters kommen Zwergstrauchheiden mosaikartig mit anderen

1 repräsentativ: Beurteilung Repräsentativität laut Leitfaden Seite 9 (Angermann et al. 2020)

Lebensraumtypen wie den „Artenreichen montanen Borstgrasrasen auf Silikatböden“ oder 9420 „Alpiner Lärchen- und/oder Arvenwald“ verzahnt vor.

Pflanzengemeinschaften und Arten:

Im Gebiet kommen beide Biotoptypen vor, die dem FFH-Lebensraumtyp zugeordnet werden können, sowohl der Biotoptyp der Rost-Alpenrose als auch der Biotoptyp der Bewimperten Alpenrose. Für die Zuordnung zum Lebensraumtyp wurde nicht zwischen den Biotoptypen unterschieden, das Arteninventar wurde nicht erhoben.

Schutzstatus

prioritärer Lebensraum

Rote Liste gefährdeter Biotoptypen Kärnten2/Österreich3

Biotoptyp

Region /Kategorie

BT Bestand der Bewimperten Alpenrose und BT Bestand der Rost-Alpenrose K

Österr. Bericht nach Artikel 17 FFH-RL (Erhaltungszustand)4

Berichtsjahr kontinentale Region

2007 2013-

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

Vegetationsstruktur

Gefährdung

(derzeit nicht gefährdet)

alpine Region

FV =favourable (günstig)

FV =favourable (günstig)

(A) Typisch: >75% der Fläche von Zwergsträuchern bedeckt; Überschirmung mit Gehölzen und/oder Vergrasung; <25% der Fläche betreffend

(B) Verändert: >50% aber <75% der Fläche von Zwergsträuchern bedeckt; Überschirmung mit Gehölzen und/oder Vergrasung 25-50% der Fläche betreffend

(C) Beeinträchtigt: <50% der Fläche von Zwergsträuchern bedeckt; Überschirmung mit Gehölzen und/oder Vergrasung >50% der Fläche betreffend

Beeinträchtigungen (z.B. durch Infrastruktur):

(A) Niedrig (keine Zerschneidungen in unmittelbarer Nähe)

(B) Mittel (Zerschneidungen in unmittelbarer Nähe)

(C) Hoch (Zerschneidungen des Bestandes mit relevanten Flächenverlust)

Anleitung zur Beurteilung siehe ELLMAUER, T. (Hrsg.) (2005a):

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: A – hervorragend

2004: A – hervorragend

2017: A – hervorragend

96 % der alpinen und borealen Heiden besitzen einen ausgezeichneten Erhaltungszustand (A), es handelt sich um dicht geschlossene, typische Zwergstrauchheiden. Die restlichen 4 % der alpinen und borealen Heiden besitzen einen guten Erhaltungszustand (B) und weisen einen hohen Anteil an Bürstlingsrasen bzw. Hochstaudenfluren auf.

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Einer weiteren Ausbreitung des Lebensraumtyps (4060) zu Lasten von extensiv genutzten Almweiden, vor allem von FFH Lebensräumen wie artenreichen Borstgrasrasen (6230) oder Kalkmagerrasen (6170) sollte gegengesteuert werden

2 KEUSCH et al. 2010

3 UBA 2015

4 UBA 2013

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Naturnahe oder natürlich ausgeprägte sowie geschlossene Zwergstrauchheiden sollten entsprechend dem natürlichen Standortspotenzial erhalten bleiben. Bei Zwergstrauchheiden, die mit genutzten Almweiden (insbesondere Bürstlingsrasen) mosaikartig verzahnt sind (Weideflächenanteil > 25 %), soll eine weitere Ausbreitung durch Schwendmaßnahmen hintangehalten werden.

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Grundsätzlich sind für diesen Typ keine Maßnahmen erforderlich. Maßnahmen werden im Zusammenhang mit einer almwirtschaftlichen Nutzung nötig. Stark vergraste Bestände, die mit genutzten Almweiden verzahnt vorkommen, sollen gegebenenfalls durch Schwendmaßnahmen in Lebensräume des natürlichen und naturnahen Graslandes übergeführt werden. Hingegen sollen sich dicht geschlossene Bestände natürlich entwickeln können. Eine extensive Beweidung führt auch bei geschlossenen Zwergstrauchheiden zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustands.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Ein Monitoring der Zwergstrauchheiden im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Ein detailliertes

Monitoring wird erst bei größeren Flächenreduktionen empfohlen.

4070 - Buschvegetation mit Pinus mugo und Rhododendron hirsutum

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Kurzcharakteristik des LRT und Vorkommen im Gebiet:

Dieser Typ beschreibt Latschengebüsche, die teilweise mit einzelnen Lärchen oder Fichten durchsetzt sein können. Charakteristische Standorte der Latschengebüsche im Natura 2000 Gebiet sind südexponierte Hänge. Sie befinden sich meist randlich und außerhalb der Almweidegebiete, häufig auf von Lawinen beeinflussten Steilhangflächen. Regelmäßig abgehende Lawinen verhindern eine Bewaldung dieser Standorte.

Der FFH-Lebensraum „Buschvegetation mit Pinus mugo und Rhododendron hirsutum“ herrscht vor allem an den flachgründigen Hängen der Biegenköpfe, des Judenkopfs und des Mooskofels vor.

Pflanzengemeinschaften und Arten:

Es dominiert die Gehölzart Latsche (Pinus mugo). Es handelt sich um meist geschlossene, dichte Bestände. Im Unterwuchs mischen sich Rhododendron hirsutum, R. ferrugineum dazu. Eine detaillierte Erhebung der Krautund Moosschicht liegt nicht vor.

Schutzstatus

prioritärer Lebensraum

Rote Liste gefährdeter Biotoptypen Kärnten5/Österreich6

Biotoptyp

Region /Kategorie Gefährdung

BT Karbonat-Latschen-Buschwald K Ö * *

5 KEUSCH et al. 2010

6 UBA 2015

IUCN -

Österr. Bericht nach Artikel 17 FFH-RL (Erhaltungszustand)7

Berichtsjahr kontinentale Region alpine Region

2007

2013-

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

Flächengröße

(A) >5 ha (B) 1 – 5 ha (C) < 1 ha

Beeinträchtigungen (z.B. durch Infrastruktur):

FV =favourable (günstig)

FV =favourable (günstig)

(A) Niedrig (keine Zerschneidungen in unmittelbarer Nähe) (B) Mittel (Zerschneidungen in unmittelbarer Nähe) (C) Hoch (Zerschneidungen des Bestandes mit relevanten Flächenverlust)

Anleitung zur Beurteilung siehe ELLMAUER, T. (Hrsg.) (2005a):

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: A – hervorragend

2004: A – hervorragend

2017: A – hervorragend: 93 % wurden mit einem ausgezeichneten Erhaltungszustand (A) bewertet. Es handelt sich dabei um nahezu geschlossene Bestände. Rund 7 % weisen einen guten Erhaltungszustand (B) auf. Bei diesen Latschengebüschen ist die Flächengröße (als Indikator für den Erhaltungszustand laut Ellmauer & Essl 2005) nicht hinreichend für einen besseren Erhaltungszustand.

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Eine Gefährdung des Lebensraumtyps im Gebiet ist derzeit nicht gegeben.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Die Ausprägung natürlicher Latschengebüsche soll dem Standortpotenzial entsprechen. Latschengebüsche, welche mit genutzten Almweiden (insbesondere Bürstlingsrasen) mosaikartig verzahnt sind (Weideanteil > 25 %), sollen für die Weidetiere weiterhin zugänglich bleiben, hier sollen entsprechende gezielte Schwendmaßnahmen möglich bleiben.

Österreich beherbergt die ausgedehntesten und repräsentativsten Latschengebüsche innerhalb der EU (und weltweit) und trägt somit eine überragende Verantwortung für deren Erhaltung.

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Für diesen Typ sind im Natura 2000 Gebiet Wolayersee und Umgebung keine Maßnahmen erforderlich. Die Latschengebüsche sind großteils dicht geschlossene Bestände außerhalb der Almen. Eine natürliche Entwicklung soll weiterhin zugelassen werden. Rodungen von Latschengebüschen außerhalb der Almweidegrenzen sollten vermieden werden.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Ein Monitoring der Latschengebüsche im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Ein detailliertes

Monitoring wird erst bei größeren Flächenreduktionen empfohlen.

7 UBA 2013

4080 - Subarktisches Knieweidengebüsch

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Kurzcharakteristik des LRT und Vorkommen im Gebiet:

Hierunter fallen laut BayLFU (2015) Weidengebüsche der Adenostyletalia, sofern es sich um das Salicetum appendiculatae oder die relativ selten in reiner Form auftretenden Knieweidengebüsche aus zusammen dominierenden Salix waldsteiniana, Salix glabra und/oder Salix hastata handelt. In Ausnahmefällen können sie bis 5 m Höhe erreichen. Meist sind sie in räumlichem Kontakt mit subalpinen Hochstauden- bzw. Grünerlenbeständen oder seltener mit Latschengebüschen und Kalkschutt

Im Natura 2000 Gebiet Wolayersee und Umgebung liegt der Lebensraum an einem nach Nordwest exponierten Hang nördlich des Wolayersee Hauses.

Pflanzengemeinschaften und Arten:

Die beiden Weiden-Arten Salix waldsteiniana und Salix glabra prägen diesen Lebensraumtyp.

Schutzstatus

prioritärer Lebensraum

Rote Liste gefährdeter Biotoptypen Kärnten8/Österreich9

Biotoptyp

Region /Kategorie Gefährdung

BT Hochmontanes bis subalpines Weidengebüsch über Karbonat K Ö * 2

8 KEUSCH et al. 2010

9 UBA 2015

IUCN -

Österr. Bericht nach Artikel 17 FFH-RL (Erhaltungszustand)10

Berichtsjahr kontinentale Region alpine Region

2007

2013 Nicht berichtetNicht berichtet X = unknown (unbekannt)

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

Als Indikatoren werden die Artenzusammensetzung und Beeinträchtigungen des Lebensraumtyps herangezogen.

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: A – hervorragend

2004: -

2017: A – hervorragend

100% der im Gebiet vorgefundenen Subarktischen Knieweidengebüsche weisen einen ausgezeichneten

Erhaltungszustand (A) auf. Es handelt sich um dichte Bestände mit typischer Artenzusammensetzung und ohne erkennbare Beeinträchtigungen am Vegetationsbestand.

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Derzeit ist von keiner Gefährdung dieses Lebensraumtyps auszugehen.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Erhaltungsziel ist die natürliche und ungestörte Entwicklung des Lebensraumtyps.

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Derzeit sind für diesen Lebensraumtyp keine Maßnahmen erforderlich. Sollten Veränderungen in der almwirtschaftlichen Nutzung erfolgen bzw. Infrastrukturprojekte geplant sein, ist dies aufgrund der relativ geringen Fläche des Bestandes im Gebiet entsprechend zu berücksichtigen.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Ein Monitoring des Knieweidengebüsches im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Ein detailliertes Monitoring wird erst bei größeren Flächenreduktionen empfohlen.

6150 - Boreo-alpines Grasland auf Silikatsubstraten

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Kurzcharakteristik des LRT und Vorkommen im Gebiet: Das „boreo-alpine Grasland auf Silikatsubstraten“ entspricht größtenteils dem Vegetationstyp „KrummseggenBorstgrasrasen“. Die Bestände kommen im Gebiet ausschließlich über den silkatischen Gesteinen des Rauchkofels vor.

Pflanzengemeinschaften und Arten:

In diesem Lebensraumtyp sind artenarme, dichte natürliche Rasen auf Silikatböden (Urgesteinsböden) samt den mit ihnen komplexartig verzahnten Schneeböden und Windkantenrasen zusammengefasst. Die charakteristische Vegetationseinheit dieses Lebensraumtyps ist neben den Schneebodengesellschaften und Beständen der Dreispaltigen Binse (Juncus trifidus) vor allem der Krummseggenrasen in der alpinen Höhenstufe (2.200 und 2.800 m Seehöhe). Diese Rasen sind von widerstandsfähigen, grasartigen Pflanzen (Seggen, Schwingel) dominiert

Schutzstatus

prioritärer Lebensraum

Rote Liste gefährdeter Biotoptypen Kärnten11/Österreich12

Biotoptyp

Region /Kategorie Gefährdung

BT Hochgebirgs-Silikatrasen, Subtyp Krummseggen-/BorstgrasK Ö

11 KEUSCH et al. 2010

12 UBA 2015

Silikatrasen

IUCN -

Österr. Bericht nach Artikel 17 FFH-RL (Erhaltungszustand)13

Berichtsjahr kontinentale Region alpine Region

2007

2013-

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

Artenzusammensetzung:

FV =favourable (günstig)

FV =favourable (günstig)

(A) Bestände mit =5 lebensraumtypischen Gefäßpflanzenarten der Artenliste

(B) Bestände mit 3-4 lebensraumtypischen Gefäßpflanzenarten

(C) Bestände mit < 3 lebensraumtypischen Gefäßpflanzenarten

Störungszeiger:

(A) Keine-gering: Störungszeiger, wie z.B. Weide- und Nährstoffzeiger decken im Bestand nicht mehr als 5% der Fläche

(B) Mittel: Störungszeiger, wie z.B. Weide- und Nährstoffzeiger decken im Bestand zwischen 5-20% der Fläche

(C) Hoch: Störungszeiger, wie z.B. Weide- und Nährstoffzeiger decken im Bestand mehr als 20% der Fläche

Vegetationsdeckung:

(A) Deckung der Vegetation >80%

(B) Vegetation 60-80%

(C) Deckung der Vegetation <60%

Beeinträchtigungen (z.B. durch Infrastruktur):

(A) Niedrig (keine Zerschneidungen in unmittelbarer Nähe)

(B) Mittel (Zerschneidungen in unmittelbarer Nähe)

(C) Hoch (Zerschneidungen des Bestandes mit relevanten Flächenverlust)

Anleitung zur Beurteilung siehe ELLMAUER, T. (Hrsg.) (2005a):

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: A – hervorragend

2004: A – hervorragend

2017: A – hervorragend. Allen Flächen dieses Vegetationstyps im Gebiet wurde ein ausgezeichneter Erhaltungszustand (A) zugeordnet. Dem ausgezeichneten Erhaltungszustand wurden Flächen zugeordnet, die maximal einen geringfügigen Anteil an Fettweiden und überwiegend geschlossene Vegetationsdecken aufweisen.

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Die Flächen befindet sich über der Waldgrenze (alpine Naturrasen) oder sind aufgrund der hohen Standortsdynamik von Natur aus waldfrei (lawinare Urrasen). Mögliche Gefährdungsursachen sind Vertritt mit Erosionen durch Weidevieh sowie durch Wanderer. Da vor allem der Rauchkofel ein beliebtes Zielt für Wanderer ist, bestehen hier Gefährdungstendenzen.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Diese natürlich ausgeprägten Bestände sollen entsprechend dem natürlichen Standortspotenzial erhalten bleiben.

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Der Lebensraumtyp benötigt prinzipiell keine Pflege, allerdings ist am Übergangsbereich von alpiner zu subalpiner Stufe vereinzelt ein Aufkommen von Zwergsträuchern und Krummholz möglich. Almwirtschaftlich genutzte Bestände sollen weiterhin standortangepasst bewirtschaftet werden. In tieferen Lagen sind eine standortsangepasste Bestossung und eine entsprechende Weidepflege (Schwenden von Zwergsträuchern und Krummholz) erforderlich Bei Wanderern soll durch entsprechende Bewusstseinsbildung und Informationsmaßnahmen sowie Besucherlenkungsmaßnahmen möglichen Schäden des Lebensraumtyps

UBA 2013

vorgebeugt werden.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen.

6170 – Alpine und subalpine Kalkrasen

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Kurzcharakteristik des LRT und Vorkommen im Gebiet:

Der zweithäufigste FFH-Lebensraum des Natura 2000 Gebietes ist der „alpine und subalpine Kalkrasen“. Zu diesem Lebensraumtyp gehören vor allem die natürlichen Blaugrasrasen, die im gesamten Natura 2000 Gebiet weit verbreitet sind. Es handelt sich einerseits um primäre Rasen in der alpinen Zone sowie auch um Almweiden der subalpinen Höhenstufe. Der Lebensraumtyp findet sich beigemischt auch beispielsweise zu den Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation, zu Schutthalden, zu Latschengebüschen und anderen Lebensräumen.

Pflanzengemeinschaften und Arten:

Die Palette des im Lebensraumtyp zusammengefassten Rasen ist groß und reicht von offenen niedrigwüchsigen natürlichen Urrasen der alpinen Stufe bis zu dichten hochwüchsigen Bergmähdern und Extensivweiden der hochmontanen bis subalpinen Stufe. All diesen unterschiedlichen Rasentypen sind die basenreichen Böden und eine Reihe von Kalkzeigern wie dem Wundklee, der Alpenaster oder dem Alpenmaßlieb gemeinsam.

Die Urrasen können jedoch auch an Lawinenbahnen und Felsfluchten bis weit in die montane Stufe hinabsteigen. Charakteristisch sind auch die Mosaike der Treppenrasen mit offenen Erosionsstellen. In diesen wechselt kleinflächig Kalkschutt mit bewachsenen Rasenflächen.

Schutzstatus

prioritärer Lebensraum

Rote Liste gefährdeter Biotoptypen Kärnten14/Österreich15

14 KEUSCH et al. 2010

15 UBA 2015

Biotoptyp

BT Offener HochgebirgsKarbonatrasen, Subtyp Subalpinalpiner, offener HochgebirgsKarbonatrasen

Region /Kategorie Gefährdung

Österr. Bericht nach Artikel 17 FFH-RL (Erhaltungszustand)16

Berichtsjahr kontinentale Region alpine Region

2007 2013

U1 unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend)

U1x unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), unbekannter Trend

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

Artenzusammensetzung:

U1 unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend)

U1x unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), unbekannter Trend

(A) Bestände mit =10 lebensraumtypischen Gefäßpflanzenarten der Artenliste

(B) Bestände mit 5-9 lebensraumtypischen Gefäßpflanzenarten

(C) Bestände mit < 5 lebensraumtypischen Gefäßpflanzenarten

Störungszeiger:

(A) Keine-gering: Störungszeiger, wie z.B. Weide- und Nährstoffzeiger decken im Bestand nicht mehr als 5% der Fläche

(B) Mittel: Störungszeiger, wie z.B. Weide- und Nährstoffzeiger decken im Bestand zwischen 5-20% der Fläche

(C) Hoch: Störungszeiger, wie z.B. Weide- und Nährstoffzeiger decken im Bestand mehr als 20% der Fläche

Vegetationsstruktur:

(A) Typischer Vegetationsaufbau, (Überschirmung bzw. Verbuschung <20%)

(B) Vegetation neben den Graminoiden von (hochwüchsigen) Kräutern dominiert; Überschirmung bzw. Verbuschungsgrad 20-50%

(C) Überschirmung bzw. Verbuschungsgrad >50%

Beeinträchtigungen (z.B. durch Infrastruktur):

(A) Niedrig (keine Zerschneidungen in unmittelbarer Nähe)

(B) Mittel (Zerschneidungen in unmittelbarer Nähe)

(C) Hoch (Zerschneidungen des Bestandes mit relevanten Flächenverlust)

Anleitung zur Beurteilung siehe ELLMAUER, T. (Hrsg.) (2005a):

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: A – hervorragend

2004: A – hervorragend

2017: A – hervorragend

94 % der im Gebiet vorkommenden Flächen dieses Schutzobjektes wurden dem ausgezeichneten Erhaltungszustand (A) zugewiesen. Diesem wurden Flächen zugeordnet, die höchstens mäßig intensiv beweidet werden und die entweder primäre Rasengesellschaften sind, oder nur einen kleinen Anteil an Fettweidearten enthalten. Die restlichen 6 % wurden dem Erhaltungszustand „B“ zugeordnet; auf diesen Flächen waren erhöhte Anteile an Fettweidearten vorhanden oder eine Gehölzsukzession im Gange.

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Gefährdungen im Gebiet sind gering, sie bestehen in erster Linie in Änderungen der Landnutzung (Intensivierung der Almwirtschaft oder Nutzungsauflassung der Almwirtschaft) sowie einer touristischen Erschließung.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Die natürlich ausgeprägten Bestände sollen entsprechend dem natürlichen Standortspotenzial erhalten bleiben.

Flächen des Lebensraumtyps, die unter der natürlichen Waldgrenze liegen und beweidet werden, sollten weiterhin einer extensiven Beweidung zugeführt werden

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Almwirtschaftlich genutzte Bestände unterhalb der Waldgrenze sollen weiterhin standortangepasst bewirtschaftet werden. Dabei ist eine Rücksichtnahme auf sensible Lebensräume wie z. B. Quellfluren und flachgründige Bereiche erforderlich.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen.

6230 – Artenreiche montane Borstgrasrasen auf Silikatböden

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Kurzcharakteristik des LRT und Vorkommen im Gebiet:

Artenreiche Borstgrasrasen (Bürstlingsrasen) befinden sich hauptsächlich im Bereich der almwirtschaftlich genutzten Flächen unterhalb der der natürlichen Waldgrenze im Bereich der Wolayeralm und des Mahderkopfes Borstgrasrasen sind durch historische extensive Almnutzung weit verbreitete magere Almweiden auf basenarmen Böden (auf Silikatgestein und auch auf oberflächlich versauerten Braunerden und -lehmen über Kalk und Dolomit).

Pflanzengemeinschaften und Arten:

Dieser FFH-Lebensraumtyp beinhaltet im Gebiet vor allem den Vegetationstyp „kräuterarmer Borstgrasrasen“ (Bürstlingrasen „streng“).

Schutzstatus

prioritärer Lebensraum

Rote Liste gefährdeter Biotoptypen Kärnten17/Österreich18

Biotoptyp Region /Kategorie Gefährdung

BT Frische basenarme Magerweide der Bergstufe

17 KEUSCH et al. 2010

18 UBA 2015

Österr. Bericht nach Artikel 17 FFH-RL (Erhaltungszustand)19

Berichtsjahr kontinentale Region alpine Region

2007 2013

U2 unfavourable–bad (ungünstig–schlecht),

U2- unfavourable–bad (ungünstig–schlecht), Trend: – in Verschlechterung

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

Flächengröße:

(A) >1 ha

(B) 0,1 – 1 ha

(C) <1ha

Artenzusammensetzung:

(A) >12 lebensraumtypische Arten

(B) 6-11 lebensraumtypische Arten

(C) <6 lebensraumtypische Arten

Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen:

U1 unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend)

U1= unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), Trend: gleichbleibend

(A) typische Strukturen vollständig vorhanden, gehölzfreie Bestände

(B) typische Strukturen teilweise vorhanden, Zwergsträucher nur kleinflächig, natürliche Standort- und Strukturvielfalt unvollständig ausgebildet; oder: mäßig verbuscht

(C) typische Strukturen fragmentarisch vorhanden, Zwergsträuchern auf größeren Teilflächen, natürliche Standort- und Strukturvielfalt fragmentarisch ausgebildet; oder stark verbuscht

Störungszeiger

(A) < 5% Deckung im Bestand

(B) 5% - 20 % Deckung im Bestand

(C) > 20% Deckung im Bestand

Anleitung zur Beurteilung siehe ELLMAUER, T. (Hrsg.) (2005a):

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: A – hervorragend

2004: A – hervorragend

2017: A – hervorragend

Dem ausgezeichneten Erhaltungszustand (A) wurden rund 92 % der Flächen zugeordnet, die höchstens "mäßig intensiv" beweidet werden und die zu 100 % dem Lebensraumtyp entsprechen. Nährstoffreichere Flächen in Kontakt mit Fettweiden (Milchkrautweide) wurden mit gutem Erhaltungszustand (B) eingestuft. Dies betrifft nur rund 8 % dieses Lebensraumtyps im Gebiet.

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Die meisten Bestände benötigen eine Nutzung durch Beweidung oder Mahd. Eine Gefährdung geht daher von einer Änderung der Flächennutzung (Intensivierung oder Auflassung der Almwirtschaft und Verbuschung bzw. Verwaldung) aus. Eine Düngung sollte unterbleiben bzw. sehr gezielt, unter Abstimmung mit ExpertInnen erfolgen.

Durch Zusammenarbeit mit dem Naturschutz im Zuge des Naturschutzplanes auf der Alm erfolgt derzeit eine standortangepasste Bewirtschaftung der Alm. Gezielte almwirtschaftliche Pflegemaßnahmen zur Erhaltung des Lebensraumtyps werden gefördert.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Der prioritäre Lebensraumtyp soll in seiner aktuellen Ausprägung erhalten bleiben. Zur langfristigen Erhaltung der Bestände soll eine extensive almwirtschaftliche Nutzung und Pflege aufrecht erhalten werden.

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Almwirtschaftlich genutzte Bestände unterhalb der Waldgrenze sollen weiterhin standortsangepasst bewirtschaftet werden. Eine standortsangepasste Bestoßung und eine entsprechende Weidepflege sind notwendig.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen.

6430 – Feuchte Hochstaudenfluren

© eb&p Umweltbüro GmbH

Kurzcharakteristik des LRT und Vorkommen im Gebiet:

Meist handelt es sich um kleinflächige Bestände die sich häufig unmittelbar am Fuß von Felswänden und Schuttfluren finden. Als „Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe“ wurden kaum beweidete Hochstaudenfluren auf der Valentinalm und im Bereich des Judenkopfes eingestuft.

Pflanzengemeinschaften und Arten:

Bei den ausgewiesenen Flächen dominieren Alpendost-Hochstaudenfluren, auch anderer Vegetationsgesellschaften wie Buntreitgras-Hochstaudenwiese, Rostseggenrasen oder Milchkrautweiden können mit den Hochstaudenfluren verzahnt sein.

Schutzstatus

prioritärer Lebensraum

Rote Liste gefährdeter Biotoptypen Kärnten20/Österreich21

Biotoptyp

BT Subalpine bis alpine Hochstaudenflur

Region /Kategorie Gefährdung

Österr. Bericht nach Artikel 17 FFH-RL (Erhaltungszustand)22

20 KEUSCH et al. 2010

21 UBA 2015

22 UBA 2013

Berichtsjahr kontinentale Region

2007

2013 X (unbekannt)

U1x unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), unbekannter Trend

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

Flächengröße:

(A) >0,5 ha

(B) 0,05 – 0,5 ha

(C) <0,05 ha

Artenzusammensetzung:

(A) >8 lebensraumtypische Arten

(B) 4-7 lebensraumtypische Arten

(C) <4 lebensraumtypische Arten

Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen:

alpine Region

X (unbekannt)

FV =favourable (günstig)

(A) typische Strukturen vollständig vorhanden, Verbund mit typischen Kontaktlebensräumen

(B) typische Strukturen teilweise vorhanden, oder mäßig verbuscht

(C) typische Strukturen fragmentarisch vorhanden, oder stark verbuscht

Störungszeiger

(A) < 5% Deckung im Bestand

(B) 5% - 20 % Deckung im Bestand

(C) > 20% Deckung im Bestand

Anleitung zur Beurteilung siehe ELLMAUER, T. (Hrsg.) (2005a):

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: A – hervorragend

2004: A – hervorragend

2017: A – hervorragend

Die Flächengrößen sind zwischen 0,12 und etwa 3 Hektar, die Standorte sind meist artenreich. Störungszeiger sind nur in geringem Ausmaß vorhanden und die Hochstaudenfluren sind typisch ausgeprägt. 86 % der Flächen wurde der ausgezeichnete Erhaltungszustand „A“ zugewiesen. 14 % der Fläche wurden mit gutem Erhaltungszustand "B" eingestuft, sie sind meist mit Almweiden verzahnt.

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Eine Gefährdung dieses Lebensraumtyps ist derzeit nicht erkennbar.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Natürliche Hochstaudenfluren entlang von Bächen und Feuchtflächen sowie unterhalb von Felsen und Schuttfluren sollen in ihrer qualitativen Ausprägung (hohe Struktur- und Artenvielfalt) und hinsichtlich der Flächenausdehnung erhalten bleiben. Almweiden, sekundär mit Hochstauden verunkrautet sollen weiterhin beweidet werden.

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Für natürliche Bestände des Lebensraumtyps (Hochstaudenfluren in feuchten Gräben oder Lawinenrinnen) ist die Erhaltung einer möglichst natürlichen Entwicklung und des unbeeinflussten Störregimes (wie z. B. Lawinen) die vordringlichste Maßnahme. Sekundäre Bestände (durch Nutzungsaufgabe auf Almweiden entstanden) und feuchte Hochstaudenfluren, die im Mosaik mit genutzten Almweiden vorkommen sollen sich im Zusammenwirken mit einer extensiven Almbewirtschaftung natürlich entwickeln.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen.

8110 – Silikatschutthalden der montanen bis nivalen Stufe

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Kurzcharakteristik des LRT und Vorkommen im Gebiet:

In den Silikatgebirgen entwickeln sich Schutthalden am Fuß von Felswänden, im Gletscher-Vorfeld (Gletschermoränen) und in steilen Rinnen. Der FFH-Lebensraumtyp „Silikatschutthalden der montanen bis nivalen Stufe“ findet sich am Nordwest-Hang des Rauchkofels.

Pflanzengemeinschaften und Arten:

Silikatschutthalden sind meist lückige, mit Polsterpflanzen besiedelte Vegetationsgesellschaften. Ihre Ausprägung wird wesentlich von der Beweglichkeit des Schutts festgelegt. Ruhschutthalden können sich langfristig zu Krummseggenrasen oder anderen Rasentypen der entsprechenden Höhenlagen weiterentwickeln.

Schutzstatus

prioritärer Lebensraum

Rote Liste gefährdeter Biotoptypen Kärnten23/Österreich24

Biotoptyp

BT Silikatblockschutthalde der Hochlagen

Region /Kategorie

Österr. Bericht nach Artikel 17 FFH-RL (Erhaltungszustand)25

23 KEUSCH et al. 2010

24 UBA 2015

Gefährdung

Berichtsjahr kontinentale Region

2007

2013-

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

Dynamik:

alpine Region

FV =favourable (günstig)

FV =favourable (günstig)

(A) Regschutthalde: Vorhandene Dynamik durch Kryoturbation, Solifluktuation oder Gesteinszufuhr

(B) Ruhschutthalde: Dynamik durch natürliche Prozesse zum Stillstand gekommen

(C) Künstliche Dynamik z.B. durch Gesteinsabbautätigkeiten, Bautätigkeiten u.ä., oder Dynamik durch Verbauungsmaßnahmen u. dgl. zum Stillstand gekommen

Beeinträchtigungen:

(A) Niedrig (keine Zerschneidungen)

(B) Mittel (Zerschneidungen durch Infrastrukturen <2m Breite)

(C) Hoch (Zerschneidungen durch Infrastrukturen >2m Breite)

Anleitung zur Beurteilung siehe ELLMAUER, T. (Hrsg.) (2005a):

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: A – hervorragend

2004: A – hervorragend

2017: A – hervorragend

Bei den ausgewiesenen Flächen handelt es sich um natürliche Schutthalden ohne jeglichen erkennbaren menschlichen Einfluss. Der Erhaltungszustand der Schutthalden wird daher als ausgezeichnet (A) festgestellt.

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Derzeit sind keine Gefährdungen erkennbar.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Die natürliche Dynamik des Lebensraumtyps soll in der aktuellen Form erhalten bleiben.

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Derzeit sind keine Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen erforderlich.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen.

8120 – Kalk- und Kalkschieferschutthalden der montanen bis alpinen Stufe

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Kurzcharakteristik des LRT und Vorkommen im Gebiet: Der Lebensraumtyp „Kalk- und Kalkschieferschutthalden“ der montanen bis alpinen Stufe liegt vor allem unter den Felswänden an den Süd- und Westgrenzen des Natura 2000 Gebiets.

Pflanzengemeinschaften und Arten:

Kalkschutthalden sind meist lückig mit Pionierpflanzen besiedelte Standorte. Ihre Ausprägung wird wesentlich von der Beweglichkeit und der Größe des Schutts festgelegt. Eine Erhebung der Pflanzenarten liegt nicht vor.

Schutzstatus

prioritärer Lebensraum

Rote Liste gefährdeter Biotoptypen Kärnten26/Österreich27

Biotoptyp Region /Kategorie Gefährdung

BT Karbonatregschutthalde der Hochlagen K

Österr. Bericht nach Artikel 17 FFH-RL (Erhaltungszustand)28

Berichtsjahr kontinentale Region

2007 2013-

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

Dynamik:

alpine Region

FV =favourable (günstig)

FV =favourable (günstig)

(A) Regschutthalde: Vorhandene Dynamik durch Kryoturbation, Solifluktuation oder Gesteinszufuhr

(B) Ruhschutthalde: Dynamik durch natürliche Prozesse zum Stillstand gekommen

(C) Künstliche Dynamik z.B. durch Gesteinsabbautätigkeiten, Bautätigkeiten u.ä., oder Dynamik durch Verbauungsmaßnahmen u. dgl. zum Stillstand gekommen

Beeinträchtigungen:

(A) Niedrig (keine Zerschneidungen)

(B) Mittel (Zerschneidungen durch Infrastrukturen <2m Breite)

(C) Hoch (Zerschneidungen durch Infrastrukturen >2m Breite)

Anleitung zur Beurteilung siehe ELLMAUER, T. (Hrsg.) (2005a):

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: A – hervorragend

2004: A – hervorragend

2017: A – hervorragend

Sämtliche Schutthalden befinden sich am Fuß der Felswände und unterliegen einer hohen Dynamik (Regschutthalden). Mit Ausnahme von alpinen Wanderwegen sind keine Einflüsse des Menschen gegeben. Der Erhaltungszustand der Schutthalden wird daher mit ausgezeichnet (A) bewertet.

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Derzeit sind keine Gefährdungen erkennbar.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Die natürliche Dynamik des Lebensraumtyps soll in der aktuellen Form erhalten bleiben.

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Derzeit sind keine Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen erforderlich.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen.

8210 – Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation

© eb&p Umweltbüro GmbH

Kurzcharakteristik des LRT und Vorkommen im Gebiet:

Dem Lebensraumtyp „Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation“ werden sämtliche Kalkstöcke des Natura 2000 Gebietes (Kellerspitze, Hohe Warte, Seekopf) zugeordnet.

Pflanzengemeinschaften und Arten:

Eine Erhebung der Pflanzenarten liegt nicht vor.

Schutzstatus

prioritärer Lebensraum

Rote Liste gefährdeter Biotoptypen Kärnten29/Österreich30

Biotoptyp Region /Kategorie Gefährdung

BT Karbonatfelswand der Hochlagen mit Felsspaltenvegetation

Österr. Bericht nach Artikel 17 FFH-RL (Erhaltungszustand)31

Berichtsjahr kontinentale Region alpine Region

29 KEUSCH et al. 2010

30 UBA 2015

31 UBA 2013

2007 2013-

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

Struktur:

FV =favourable (günstig)

FV =favourable (günstig)

(A) Vegetationsdeckung <25% und/oder freistehende Felswand (weniger als 25% Überschirmung)

(B) Vegetationsdeckung 25-50% und/oder Überschirmung 25-50%

(C) Vegetationsdeckung >50% und/oder Überschirmung >50%

Beeinträchtigungen:

(A) Niedrig (keine Beeinträchtigungen ersichtlich)

(B) Mittel (kleinere Beeinträchtigungen, z.B. Klettern oder Abbautätigkeit auf<10% der Fläche ))

(C) Hoch (deutliche Beeinträchtigungen, z.B. Klettern oder Abbautätigkeit auf >10% der Fläche )

Anleitung zur Beurteilung siehe ELLMAUER, T. (Hrsg.) (2005a):

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: A – hervorragend

2004: A – hervorragend

2017: A – hervorragend

Auf den ausgewiesenen Flächen finden keine Beeinträchtigungen durch Abbautätigkeit statt. Die Freizeitnutzungen beschränken sich auf einzelne Kletterrouten, die im Vergleich zum Gesamtausmaß der Felsen minimale Anteile beanspruchen. Der Erhaltungszustand wird daher als ausgezeichnet (A) bewertet.

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Derzeit ist keine Gefährdung erkennbar.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Die Natürliche Entwicklung des Lebensraumtyps soll beibehalten werden.

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Derzeit sind keine Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen erforderlich

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen (z.B. in Hinblick auf ggf. zunehmende menschliche Aktivitäten wie Sportausübung).

8220 – Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation

© eb&p Umweltbüro GmbH

Kurzcharakteristik des LRT und Vorkommen im Gebiet: Silikatfelsen sind Extremstandorte hinsichtlich Klima und Wasserhaushalt. Nur speziell angepasste Lebensformen und Pflanzengesellschaften überdauern diese Bedingungen. Der Lebensraumtyp umfasst natürliche und naturnahe, waldfreie Silikatfelsen ohne Bodenbildung in allen Höhenlagen (von collin bis alpin), welche eine charakteristische, meist artenarme Silikatfelsspaltenvegetation tragen. Der Lebensraumtyp ist almwirtschaftlich unbedeutend. Sprengungen im Zusammenhang mit Wegebaumaßnahmen oder sonstigen Anlagen können in Konflikt mit den Erhaltungszielen stehen. Der Lebensraumtyp „Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation“ wurde der Geologie des Gebietes entsprechend nur selten ausgewiesen Lediglich zwei Felsbänder am Westabhang des Rauchkofels wurden diesem Lebensraumtyp zugeordnet. Die beigemischten natürlichen Rasenbestände werden aufgrund der Steilheit des Geländes almwirtschaftlich nicht genutzt.

Pflanzengemeinschaften und Arten: Eine detaillierte Artenerhebung liegt nicht vor.

Schutzstatus

prioritärer Lebensraum

Rote Liste gefährdeter Biotoptypen Kärnten32/Österreich33

Biotoptyp

Region /Kategorie Gefährdung

BT Silikatfelswand der Hochlagen K *

32 KEUSCH et al. 2010

33 UBA 2015

mit Felsspaltenvegetation Ö IUCN * -

Österr. Bericht nach Artikel 17 FFH-RL (Erhaltungszustand)34

Berichtsjahr kontinentale Region

2007 2013 U1 unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend)

U1x unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), unbekannter Trend

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

Struktur:

alpine Region

FV =favourable (günstig)

FV =favourable (günstig)

(A) Vegetationsdeckung <25% und/oder freistehende Felswand (weniger als 25% Überschirmung)

(B) Vegetationsdeckung 25-50% und/oder Überschirmung 25-50%

(C) Vegetationsdeckung >50% und/oder Überschirmung >50%

Beeinträchtigungen:

(A) Niedrig (keine Beeinträchtigungen ersichtlich)

(B) Mittel (kleinere Beeinträchtigungen, z.B. Klettern oder Abbautätigkeit auf<10% der Fläche ))

(C) Hoch (deutliche Beeinträchtigungen, z.B. Klettern oder Abbautätigkeit auf >10% der Fläche )

Anleitung zur Beurteilung siehe ELLMAUER, T. (Hrsg.) (2005a):

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: A – hervorragend

2004: A – hervorragend

2017: A – hervorragend

Die dem Lebensraumtyp zugeordneten Flächen sind Großteils unzugänglich. Der Erhaltungszustand wird mit ausgezeichnet (A) eingestuft.

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Derzeit ist keine Gefährdung erkennbar.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Die Natürliche Entwicklung des Lebensraumtyps soll beibehalten werden.

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Derzeit sind keine Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen erforderlich.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen (z.B. in Hinblick auf ggf. zunehmende menschliche Aktivitäten wie Sportausübung).

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

8340 – Permanente Gletscher

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Kurzcharakteristik des LRT und Vorkommen im Gebiet:

Dem FFH-Lebensraum „Permanente Gletscher“ wurde der südlichste Gletscher Kärntens, das Eiskar unter dem Kollinkofel zugeordnet. Gletschervermessungen der letzten Jahre zeigen einen Rückgang des Eiskars.

Pflanzengemeinschaften und Arten:Schutzstatus

prioritärer Lebensraum

Rote Liste gefährdeter Biotoptypen Kärnten35/Österreich36

Biotoptyp

Österr. Bericht nach Artikel 17 FFH-RL (Erhaltungszustand)37

35 KEUSCH et al. 2010

36 UBA 2015

37 UBA 2013

Berichtsjahr kontinentale Region

2007 2013-

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

Beeinträchtigungen:

(A) Niedrig (keine Beeinträchtigungen ersichtlich)

alpine Region

U2 unfavourable–bad (ungünstig–schlecht)

U2- unfavourable–bad (ungünstig–schlecht), Trend: – in Verschlechterung

(B) Mittel (kleinere Beeinträchtigungen, z.B. Klettern oder Abbautätigkeit auf<10% der Fläche ))

(C) Hoch (deutliche Beeinträchtigungen, z.B. Klettern oder Abbautätigkeit auf >10% der Fläche )

Anleitung zur Beurteilung siehe ELLMAUER, T. (Hrsg.) (2005a):

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: A – hervorragend

2004: A – hervorragend

2017: A – hervorragend

Auf den vergletscherten Flächen sind keine direkten Beeinträchtigungen gegeben. Der Erhaltungszustand wird mit ausgezeichnet (A) eingestuft. Das Abschmelzen der Gletscher durch Klimawandel wurde bei der Einstufung nicht berücksichtigt.

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Die Gefährdung des Eiskar-Gletschers besteht im massiven Abschmelzen durch die Klimaerwärmung. Ansonsten sind keine Gefährdungen erkennbar, da das Gletscherkar abgelegen der Wanderwege liegt und sehr schwierig zu erreichen ist.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Die natürliche Entwicklung des Gletschers beibehalten.

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Derzeit sind keine Maßnahmen vorgesehen.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Ein Monitoring des Lebensraumtyps erfolgt im Rahmen des Gletschermonitorings durch den Alpenverein bzw. durch die ZAMG. Periodische sollte zur Dokumentation der Entwicklung des Flächenausmaßes die Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation).

9140 – Mitteleuropäischer subalpiner Buchenwald mit Ahorn

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Kurzcharakteristik des LRT und Vorkommen im Gebiet:

Dem FFH-Lebensraumtyp „Mitteleuropäischer subalpiner Buchenwald mit Ahorn und Rumex arifolius“ entsprechen einerseits die Legbuchen- Buschwälder und andererseits die naturnah ausgebildeten Buchenwälder des Gebietes. Der Lebensraumtyp hat seinen Verbreitungsschwerpunkt auf der Valentinalm. Er kommt dort beidseitig an den Talboden angrenzend vor. Ein weiterer großflächiger Bestand liegt im Gebiet des Judenkopfes.

Pflanzengemeinschaften und Arten:

Eine detaillierte Artenliste des Pflanzenbestandes liegt nicht vor.

Schutzstatus

prioritärer Lebensraum

Rote Liste gefährdeter Biotoptypen Kärnten38/Österreich39

Biotoptyp

BT Hochmontaner Buchenwald

IUCN

Österr. Bericht nach Artikel 17 FFH-RL (Erhaltungszustand)40

Berichtsjahr kontinentale Region

2007

2013 -

U1= unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), Trend: gleichbleibend

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

Flächengröße:

(A) >10 ha

(B) 1-10 ha

(C) < 1 ha

Baumartenmischung:

alpine Region

U1 unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend)

U1x unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), unbekannter Trend

(A) Natürlich: keine standortsfremden Baumarten, Mischung der obligaten Baumarten im Rahmen der Baumartenempfehlung

(B) Naturnah: Alle obligaten Baumarten der PNV vorhanden. Verschiebung der Deckung einer Baumart um maximal eine Stufe im Altbestand bzw. Anteil von standortsbzw. Gesellschaftsfremden Baumarten =30%

(C) Bedingt naturnah: Obligate Baumarten der PNV zwar vorhanden, Baumartenmischung entspricht aber nicht der PNV; Anteil von standorts- bzw. gesellschaftsfremden Baumarten 30% < 50%

Totholz:

(A) Hoch: >5 fm/ha starkes Totholz (>20cm) im Bestand, ein wesentlicher Anteil (>50%) stehend; es sind alle Zersetzungsgrade vorhandentypische Strukturen teilweise vorhanden

(B) Mittel: 2-5 fm/ha starkes Totholz (>20cm) im Bestand; stehendes Totholz ist vorhanden aber <50%

(C) Niedrig: <2 fm/ha starkes Totholz im Bestand

Störungszeiger:

(A) Keine-gering: Störungszeiger, wie z.B. Weide- und Nährstoffzeiger decken im Bestand nicht mehr als 5% der Fläche

(B) Mittel: Störungszeiger, wie z.B. Weide- und Nährstoffzeiger decken im Bestand 5-20% der Fläche

(C) Hoch: Störungszeiger, wie z.B. Weide- und Nährstoffzeiger decken im Bestand mehr als 20% der Fläche

Anleitung zur Beurteilung siehe ELLMAUER, T. (Hrsg.) (2005a):

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: A – hervorragend

2004: A – hervorragend

2017: A – hervorragend

Die ausgewiesenen Buchenbestände befinden sich in sehr steilem Gelände und werden nur sehr extensiv genutzt. Rund 92 % aller Flächen dieses Lebensraumtyps wurden mit "A" bewertet. Die restlichen 8 % wurden mit einem guten Erhaltungszustand („B“) bewertet, was zumeist auf die zu geringe Flächengröße zurückzuführen ist. Der Gesamterhaltungszustand für das Gebiet wurde mit hervorragend („A“) eingestuft.

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Die Gefährdung besteht in der Intensivierung der forstwirtschaftlichen Nutzungr Allerdings ist eine Bestandesumwandlung zugunsten der Fichte sowie eine Intensivierung der forstwirtschaftlichen Nutzung aufgrund der Morphologie und der Schutzwaldfunktion nicht sehr wahrscheinlich.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Die naturnahe Baumartenzusammensetzung und Waldstruktur soll erhalten werden. Ebenso soll die natürliche Entwicklung soweit als möglich beibehalten werden. Ein entsprechender Totholzanteil soll erhalten bleiben.

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Im Zuge von Vertragsnaturschutzmaßnahmen sollten geeignete Flächenanteile des Bestandes außer Nutzung gestellt werden.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen.

9410 – Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder

© eb&p Umweltbüro GmbH

Kurzcharakteristik des LRT und Vorkommen im Gebiet: Im Gebiet wurden von Fichten dominierte Bestände des Vegetationstyps „Lärchen (Fichten)-Wald“ dem FFHLebensraum „Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder“ zugeordnet. Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt auf der Valentinalm linksufrig des Valentinbachs sowie im Bereich der Judengrasalm.

Pflanzengemeinschaften und Arten:

Eine detaillierte Artenliste des Pflanzenbestandes liegt nicht vor.

Schutzstatus

prioritärer Lebensraum

Rote Liste gefährdeter Biotoptypen Kärnten41/Österreich42

Biotoptyp

BT Montaner bodensaurer Fichten- und Fichten-Tannenwald der Alpen, Subtyp Montaner bodensaurer Fichtenwald der Alpen

Region /Kategorie

Österr. Bericht nach Artikel 17 FFH-RL (Erhaltungszustand)43

41 KEUSCH et al. 2010

42 UBA 2015

Gefährdung

Berichtsjahr kontinentale Region

2007

2013

U1 unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend)

U1= unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), Trend: gleichbleibend

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

Flächengröße:

(A) >60 ha

(B) 5-60 ha

(C) < 5 ha Baumartenmischung:

alpine Region

U1 unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend)

U1= unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), Trend: gleichbleibend

(A) Natürlich: keine standortsfremden Baumarten, Mischung der obligaten Baumarten im Rahmen der Baumartenempfehlung

(B) Naturnah: Alle obligaten Baumarten der PNV vorhanden. Verschiebung der Deckung einer Baumart um maximal eine Stufe im Altbestand bzw. Anteil von standortsbzw. Gesellschaftsfremden Baumarten =30%

(C) Bedingt naturnah: Obligate Baumarten der PNV zwar vorhanden, Baumartenmischung entspricht aber nicht der PNV; Anteil von standorts- bzw. gesellschaftsfremden Baumarten 30% < 50%

Nutzung:

(A) Intensität 1: Keine Endnutzungen erkennbar oder Endnutzungen <1 ha und nicht mehr als 1/10 der Bestandsfläche pro Nutzung

(B) Intensität 2: Endnutzungen 1/10-3/10 der Bestandesfläche

(C) Intensität 3: Endnutzungen <3/10 der Bestandsfläche pro Nutzung

Totholz:

(A) Hoch: >10 fm/ha starkes Totholz (>20cm) im Bestand, ein wesentlicher Anteil (>50%) stehend; es sind alle Zersetzungsgrade vorhandentypische Strukturen teilweise vorhanden

(B) Mittel: 5-10 fm/ha starkes Totholz (>20cm) im Bestand; stehendes Totholz ist vorhanden aber <50%

(C) Niedrig: <5 fm/ha starkes Totholz im Bestand

Störungszeiger:

(A) Keine-gering: Störungszeiger, wie z.B. Weide- und Nährstoffzeiger decken im Bestand nicht mehr als 5% der Fläche

(B) Mittel: Störungszeiger, wie z.B. Weide- und Nährstoffzeiger decken im Bestand 5-20% der Fläche

(C) Hoch: Störungszeiger, wie z.B. Weide- und Nährstoffzeiger decken im Bestand mehr als 20% der Fläche

Anleitung zur Beurteilung siehe ELLMAUER, T. (Hrsg.) (2005a):

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: A – hervorragend

2004: A – hervorragend

2017: A – hervorragend

Die Fichtenwälder der höheren Regionen werden kaum forstwirtschaftlich genutzt; es handelt sich überwiegend um Schutzwälder außer Ertrag. Rund 93 % der Flächen dieses Lebensraumtyps wurde der Erhaltungszustand „A“ (ausgezeichnet) zugewiesen. Die restlichen 7 % wurden mit gut („B“) eingestuft, meist war der Indikator „Flächengröße“ (vgl. Ellmauer & Essl 2005) für einen sehr guten Erhaltungszustand nicht hinreichend.

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Derzeit sind keine Gefährdungen erkennbar.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

In den nicht genutzten bzw. nicht nutzbaren Wäldern soll die natürliche Baumartenzusammensetzung und Waldstruktur auch zukünftig erhalten bleiben. In den ausgewiesenen forstwirtschaftlich genutzten Fichtenwäldern soll eine naturnahe Baumartenzusammensetzung und Waldstruktur angestrebt werden

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Die forstwirtschaftliche Nutzung soll idealerweise über Einzelstammentnahme erfolgen. Kahlschläge sollen ein Flächenausmaß von 0,5 ha nicht überschreiten. Altholz und Totholz soll in Teilbereichen und in Rücksprache mit der zuständigen Behörde (Vertragsnaturschutz im Wald) belassen werden. Extensiv beweidete Wälder können weiterhin extensiv beweidet werden, insbesondere können sie für die Schneeflucht von besonderer almwirtschaftlicher Bedeutung sein.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen.

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

9420 – Alpiner Lärchen- und/oder Arvenwald

© eb&p Umweltbüro GmbH

Kurzcharakteristik des LRT und Vorkommen im Gebiet:

Dem FFH-Lebensraumtyp „Alpine Lärchen- und/oder Arvenwälder“ wurden naturnah ausgeprägte Bestände des Biotoptyps Karbonat Lärchenwald zugeordnet. Seinen Verbreitungsschwerpunkt im Natura 2000 Gebiet hat der Lebensraumtyp im Bereich der Oberen und Unteren Wolayeralm. Kleinere Flächen finden sich auch auf der Valentinalm.

Pflanzengemeinschaften und Arten:

Eine detaillierte Artenliste des Pflanzenbestandes liegt nicht vor.

Schutzstatus

prioritärer Lebensraum

Rote Liste gefährdeter Biotoptypen Kärnten44/Österreich45

Biotoptyp Region /Kategorie Gefährdung

BT Karbonat Lärchenwald K

Österr. Bericht nach Artikel 17 FFH-RL (Erhaltungszustand)46

44 KEUSCH et al. 2010

45 UBA 2015

46 UBA 2013

VU = Vulnerable

Berichtsjahr kontinentale Region

2007 2013-

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

Flächengröße:

(A) >50 ha

(B) 5-50 ha

(C) < 5 ha

Baumartenmischung:

alpine Region

FV =favourable (günstig)

FV =favourable (günstig)

(A) Natürlich: keine standortsfremden Baumarten, Mischung der obligaten Baumarten im Rahmen der Baumartenempfehlung

(B) Naturnah: Alle obligaten Baumarten der PNV vorhanden. Verschiebung der Deckung einer Baumart um maximal eine Stufe im Altbestand bzw. Anteil von standorts bzw. Gesellschaftsfremden Baumarten =30%

(C) Bedingt naturnah: Obligate Baumarten der PNV zwar vorhanden, Baumartenmischung entspricht aber nicht der PNV; Anteil von standorts- bzw. gesellschaftsfremden Baumarten 30% < 50%

Nutzung:

(A) Intensität 1: Keine Endnutzungen erkennbar oder Endnutzungen <1 ha und nicht mehr als 1/10 der Bestandsfläche pro Nutzung

(B) Intensität 2: Endnutzungen 1/10-3/10 der Bestandesfläche

(C) Intensität 3: Endnutzungen <3/10 der Bestandsfläche pro Nutzung

Totholz:

(A) Hoch: >10 fm/ha starkes Totholz (>20cm) im Bestand, ein wesentlicher Anteil (>50%) stehend; es sind alle Zersetzungsgrade vorhandentypische Strukturen teilweise vorhanden

(B) Mittel: 5-10 fm/ha starkes Totholz (>20cm) im Bestand; stehendes Totholz ist vorhanden aber <50%

(C) Niedrig: <5 fm/ha starkes Totholz im Bestand

Störungszeiger:

(A) Keine-gering: Störungszeiger, wie z.B. Weide- und Nährstoffzeiger decken im Bestand nicht mehr als 5% der Fläche

(B) Mittel: Störungszeiger, wie z.B. Weide- und Nährstoffzeiger decken im Bestand 5-20% der Fläche

(C) Hoch: Störungszeiger, wie z.B. Weide- und Nährstoffzeiger decken im Bestand mehr als 20% der Fläche

Anleitung zur Beurteilung siehe ELLMAUER, T. (Hrsg.) (2005a):

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: A – hervorragend

2004: A – hervorragend

2017: A – hervorragend

Rund 95 % der Lärchenwälder sind Flächen ohne ersichtliche Endnutzung und die Mischung der obligaten Baumarten entspricht der natürlichen Ausprägung. Sie werden mit ausgezeichnetem Erhaltungszustand (A) bewertet. Die restlichen 5 % der Lärchenwälder werden mit dem guten Erhaltungszustand „B“ bewertet, da hier die Flächengröße für einen ausgezeichneten Erhaltungszustand nicht hinreichend war (vgl. Ellmauer & Essl 2005). In Summe wird der Erhaltungszustand der Lärchenwälder im Gebiet mit hervorragend beurteilt.

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Derzeit sind keine Gefährdungen erkennbar.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Ziel ist die Erhaltung der natürlichen Baumartenzusammensetzung und Waldstruktur in nicht genutzten bzw. nicht nutzbaren Wäldern. In den genutzten Teilbereichen soll eine naturnahen Baumartenzusammensetzung und Waldstruktur angestrebt werden.

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

In den nicht genutzten Bereichen soll die natürliche Entwicklung beibehalten werden. Eine naturnahe Bestandesstruktur bzw. Baumartenzusammensetzung soll erhalten oder gegebenenfalls geschaffen werden.

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

Unter Rücksprache mit der zuständigen Behörde soll Altholz und Totholz belassen werden (Vertragsnaturschutz im Wald)

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen.

5.2 Arten nach Anhang II und IV der FFH-Richtlinie

Nachfolgend genannte Tier- und Pflanzenarten der FFH-Richtline Anhang II treten im Natura 2000 Gebiet auf.

1065 – Skabiosenscheckenfalter (Euphydryas aurinia)

© Erlebach

Kurzcharakteristik und Vorkommen im Gebiet

Der Skabiosen-Scheckenfalter ist im Natura 2000 Gebiet Wolayersee und Umgebung mit hoher Wahrscheinlichkeit weit verbreitet. Aktuelle Nachweise gelangen sowohl auf der Unteren als auch auf der Oberen Valentinalm. Bereiche mit sehr hoher Vorkommenswahrscheinlichkeit liegen an den Südflanken des Moos- und Gamskofels sowie des Rauchkofels und Mahderkopfes. Mehrere historische Nachweise liegen von der „Valentinalm“ aus dem Zeitraum 1928-1947 vor, zudem existieren zahlreiche weitere Datensätze aus dem benachbarten Plöckengebiet (1925-1954).

Schutzstatus

prioritäre Art geschützt nach FFH-Richtlinie - Anhang II geschützt nach FFH-Richtlinie - Anhang IV

Rote Liste Kärnten 47/Österreich48

Rote Liste Kärnten (Tiere): [Ausgestorben (0)]

47 Christian Wieser, Peter Huemer (1999): Rote Listen der Schmetterlinge Kärntens (Insecta: Lepidoptera). – Publikationen Naturschutz Kaernten – 1999_RL: 133 - 200.

48 https://www.umweltbundesamt.at/

Rote Liste Österreich (Tiere): NT Near Threatened (Vorwarnstufe)

Österr. Bericht nach Artikel 17 FFH-RL 2007-2012 (Erhaltungszustand)49 Berichtsjahr kontinentale Region alpine Region

2007

2013

U2 unfavourable–bad (ungünstig–schlecht)

U1- unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), Trend: in Verschlechterung

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

U1 unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend)

U1= unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), Trend: gleichbleibend

Die Einstufung des Erhaltungszustandes (2004) basiert auf der Auswertung historischer und aktueller Nachweise unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Modellierung der potenziellen Verbreitung des Falters im Gebiet.

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: A – hervorragend

2004: Der Zustand wird mit „A – hervorragend“ eingestuft.

2017: Es erfolgte keine Erhebung und Einstufung des Erhaltungsgrades.

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Der Rückgang in Europa während der letzten 25 Jahre beträgt 20 - 50 % und ist in nahezu allen Ländern (zum Teil in dramatischer Hinsicht) zu beobachten. In Österreich sind der Bestandsrückgang und die aktuelle Bestandessituation in vielen Regionen besorgniserregend. Gefährdungsursachen sind Änderungen in der Landnutzung wie Intensivierungen und Nutzungsauflassungen, da die Art auf extensiv genutzte und vor allem feuchte Grünlandlebensräume angewiesen ist. Diese Gefährdungsursachen treffen z.T. auch für das Gebiet Wolayersee und Umgebung zu, da sowohl Intensivierung der Almwirtschaft als auch Auflassung der Almwirtschaft möglich Entwicklungsszenarien sind. Weiters reagiert die Art sensibel auf Schafbeweidung, da Schafe selektiv die Futterpflanzen der Raupen abweiden.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Eine langfristige Förderung einer überlebensfähigen Population dieses Schmetterlings ist ein wichtiges Ziel. Dafür sollen artenreiche Wiesen- und Weideflächen offengehalten werden. Das Vorkommen dieser Art und der Zusammenhang mit dem Lebensraum extensive Almweide soll auch der Öffentlichkeit bewusst gemacht werden.

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Auf besonders hoch gelegenen Teilflächen oberhalb der Waldgrenze (subalpine und alpine Rasen) ist auf eine extensive Beweidung zu achten Von einer Schafbeweidung ist Abstand zu nehmen. Zielführend ist die Erhaltung bzw. Schaffung eines kleinräumigen, extensiv genutzten Habitatmosaiks und von Pufferzonen.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Es wird empfohlen, den Bestand im Gebiet in einer höheren Detailschärfe zu erheben und die Erhebungsindikatoren zu dokumentieren. Die Entwicklung der Art soll systematisch im Zeitraum von 3 – 5 Jahren durch ein Monitoring dokumentiert werden. Dies ist vor allem von Bedeutung, wenn sich die almwirtschaftliche Flächennutzung im Bereich des Vorkommens auf der Valentinalm ändern sollte

1087 – Alpenbock (Rosalia alpina)

© Christian Komposch

Kurzcharakteristik und Vorkommen im Gebiet

Der Alpenbock ist mit bis zu 38 mm Körperlänge ein großer heimischer Bockkäfer und durch seine Farbenpracht auch für den Laien unverkennbar. Er lebt in sonnenexponierten, bodentrockenen, zumeist steilen Buchen und Bergmischwäldern der montanen bis subalpinen Höhenstufe. Fast alle Vorkommen beschränken sich auf Standorte mit karbonatischem Untergrund, da die wärmeliebende Art nur hier ausreichend lückige Lebensräume vorfindet, wohingegen Buchenwälder anderenorts zu hohe Kronenschlüsse erreichen.

Die Verbreitung des Alpenbocks im Natura 2000 Gebiet Wolayersee und Umgebung ist eng an das Vorhandensein der Rotbuche gebunden. Folglich deckt sich der Verbreitungsschwerpunkt dieser Käferart mit jener der Rotbuche: ausgedehntere Vorkommen sind im Osten des Gebietes nachgewiesen bzw. zu erwarten, ein potenziell mögliches Vorkommen liegt an der nordwestlichen Grenze des Schutzgebietes.

Schutzstatus

prioritäre Art geschützt nach FFH-Richtlinie - Anhang II geschützt nach FFH-Richtlinie - Anhang IV

Rote Liste „Coleoptera“ Kärnten 50/Österreich51

Rote Liste Kärnten (Coleoptera): Vorwarnliste (V) [keine Bestandsgefährdung aber Rückgang]

Rote Liste Österreich (Coleoptera): (3) gefährdet

Österr. Bericht nach Artikel 17 FFH-RL 2007-2012 (Erhaltungszustand)52 Berichtsjahr kontinentale Region alpine Region

50 STEINER, S. in Holzinger et al. (Hrsg.) 1999: Rote Liste der Bockkäfer Kärntens

51 https://www.umweltbundesamt.at/

52 UBA 2013

2007

2013U2x unfavourable–bad (ungünstig–schlecht); unbekannter Trend

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

U1 unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend)

U1x unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), unbekannter Trend

Methode: Experteneinstufung auf Basis der Einzelindikatoren und historischer Befunde

Historische Daten weisen auf eine weite Verbreitung und hohe bis sehr hohe Populationsdichten vom Alpenbock im Gebiet der Valentinalm bis zum Plöckenpass hin.

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: C– durchschnittlich oder beschränkt

2004: C– durchschnittlich oder beschränkt.

Aufgrund von mangelnden Totholzstrukturen in den Wäldern wurde der Erhaltungszustand als durchschnittlich eingestuft (C).

2017: Es erfolgten keine Erhebungen und Einstufung des Erhaltungsgrades

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Gefährdungen bestehend in Änderungen der forstwirtschaftlichen Nutzungen wie Bestandesumwandlungen, Nutzung von Altholzbeständen oder durch Belassen eines zu geringen Totholzanteils.

Die prioritäre FFH-Art Alpenbock ist eine Schirmart für zahlreiche gefährdete Holzbewohner. Die Sicherung und Förderung der Rotbuche im Gebiet ist wesentlich für die Förderung des Alpenbocks.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Ziel aus Sicht des Naturschutzes ist die langfristige Förderung und Sicherung einer vitalen Population. In erster Linie soll der Lebensraum optimale Bedingungen aufweisen (Erhaltung lückiger und strukturierter BuchenMischwaldbestände mit Totholzanteilen)

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Das Belassen von Altholz sowie liegendem und stehendem Totholz, und der Erhalt von Lichtungen sind wichtige Maßnahmen. Die forstwirtschaftliche Nutzung soll idealerweise über Einzelstammentnahme erfolgen. Eine Außernutzungstellung von ca. 10 bis 25 % der Fläche und einzelner Laub- und Mischwaldbereiche (mit Rotbuche) ist anzustreben (Vertragsnaturschutz). Nach Aufforstungen soll in Abhängigkeit von der Buchennaturverjüngung mindestens (!) ein 30 %iger Buchenanteil erreicht werden. Fichtenforste sollen langfristig zu Fichten-Tannen- Buchenwald umgewandelt werden. Bestehende Rotbuchenwälder v.a. in extremeren Lagen sind nach Möglichkeit einer natürlichen Sukzession zu übergeben. Fällungen von Buchen sollten zumindest teilweise in Brusthöhe erfolgen. Auf den Weideflächen der Valentinalm sollten Einzelbäume (Buchen, Bergahorn) erhalten bleiben bzw. gezielt aufgebracht werden.

Sollte es aufgrund natürlicher Faktoren wie Windwurf, Eis- und Schneebrüche, Lawinen, Waldbrände oder Trockenperioden zu einem vermehrten Totholzangebot an Buchen kommen, sollte ebenfalls über Vertragsnaturschutz eine Regelung zur Belassung eines entsprechenden Anteils des Totholzes getroffen werden.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Kenntnisse zur aktuellen Verbreitung des Alpenbocks in Österreich sind nur punktuell vorhanden. Es wird empfohlen, im Gebiet ein systematisches Monitoring einzurichten und die Bestandesentwicklung zu dokumentieren. Die Erhebungsindikatoren (Populationsindikatoren und Habitatindikatoren) sind festzulegen und im periodischen Zeiträumen zu wiederholen. Brutbäume und Fundstellen sollten mit GPS verortet werden. Eine Wiederholung der Erhebungen sollte zumindest je Berichtszeitraum erfolgen.

Kurzcharakteristik und Vorkommen im Gebiet

Die Alpen-Mannstreu ist die einzige nach der FFH-Richtlinie geschützte Gefäßpflanze, die auf Almweiden vorkommt. In Österreich beschränkt sich ihr Vorkommen auf das Rätikon (Vorarlberg) und auf wenige Stellen in den Karnischen Alpen (Kärnten). Die lila Halbrosettenstaude wächst auf gut wasserversorgten, kalk- und nährstoffreichen tiefgründigen Böden an steinigen sonnigen Hängen der subalpinen Stufe.

In Peer & Franz (2013) werden Vorkommen des Alpen-Mannstreus im Bereich von Latschengebüschen auf der Oberen Valentinalm angegeben. Im Zuge der Geländekartierungen im Jahr 2017 wurde dieses Schutzobjekt an vier Standorten auf der Oberen Valentinalm nachgewiesen. Zwei dieser Standortnachweise erfolgten dank eines Hinweises des Almpersonals.

Standort Eryngium alpinum auf der Oberen Valentinalm53 Nördliche Breite Östliche Länge Erhaltungszustand

53 Im Jahr 2017 und von Peer & Franz (2013) vorgefundene Standorte der Alpenmannstreu auf der Oberen Valentinalm

1604 – Alpenmannstreu (Eryngium alpinum)
© David Muchar

Standort 1.1 bei alter Kriegsstellung (östlich)

Standort 1.2 bei alter Kriegsstellung (westlich)

Standort 2 ca. 500 m west-nordwestlich des Almgebäudes unterhalb eines Latschenfeldes

Standort 3 ca. 500 m nordwestlich des Almgebäudes oberhalb des Triebweges unterhalb eines Latschenfeldes

Standort 4 neben Wirtschaftsweg, nahe beim Almgebäude

Angabe zu weiteren Standort der 2017 nicht eruiert werden konnte aus PEER & FRANZ (2013)

Schutzstatus

prioritäre Art

geschützt nach FFH-Richtlinie - Anhang II geschützt nach FFH-Richtlinie - Anhang IV

Rote Liste Kärnten 55/Österreich56

Rote Liste Kärnten (Pflanzen): (3) gefährdet

Rote Liste Österreich (Pflanzen): Gefährdet (Kat. 3)

Population

46° 37‘ 20,3‘‘ E 12° 53‘ 53,9‘‘ A

46° 37‘ 19,8‘‘ E 12° 53‘ 52,8‘‘ A

46° 37‘ 23,8‘‘ E 12° 54‘ 0,0‘‘ A

B

Österr. Bericht nach Artikel 17 FFH-RL 2007-2012 (Erhaltungszustand)57

Berichtsjahr kontinentale Region alpine Region 2007 2013-

X = unknown (unbekannt) FV =favourable (günstig)

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

Die Beurteilung erfolgt anhand der Indikatoren Habitat und Population. Der Wert der Habitatindikatoren ist mit dem Wert der Populationsindikatoren gemäß Verknüpfungs-Matrix laut ELLMAUER (2005b) zu verschneiden. Dabei wird die Population stärker gewichtet als das Habitat. Die Zukunftsaussichten werden über die habitatorientierten Kriterien berücksichtigt.

Habitatindikatoren:

(D) Gut wasserversorgte, kalkhaltige, nährstoffreiche, sonnige Standorte in Lawinenrunsen

(E) Mäßig gut wasserversorgte, ± kalkhaltige, nähstoffärmere, halbschattige Standorte in Lawinenrunsen

(F) Schlecht wasserversorgte, kalkarme, nähstoffarme, schattige Standorte in Lawinenrunsen

Populationsindikatoren:

(A) Große Population (> 50 Individuen)

(B) Mittelgroße Population (10–50 Individuen)

Kleine Population (< 10 Sprosse)

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: B – gut

2004: Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: keine Einstufung

2017: Im Jahr 2017 wurde der Erhaltungszustand an zwei Standorten auf der Oberen Valentinalm mit A

54 Der Eraltungszustand wurde abgeleitet aus den Angaben in PEER &FRANZ (2013).

55 ROTTENBURG et al. 1999

56 https://www.umweltbundesamt.at/

57 UBA 2013

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

(hervorragender Erhaltungszustand), an einem mit B (guter Erhaltungszustand) und an einem Standort mit C (durchschnittlicher bis schlechter Erhaltungszustand) eingestuft. Faktoren für einen schlechten Erhaltungszustand C waren hier geringe Populationsgrößen und Verbiss durch Weidevieh oder Wild.

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Die sehr attraktive Pflanzenart zählt zu den floristischen Besonderheiten des Gebietes. Die Alpenmanntreu kommt laut PEER & FRANZ (2013) im Gebiet an mittelsteilen bis steilen Süd-, Südost- und Südwest-Hängen zwischen 1.600 und 1.900 m Seehöhe über feuchten, nährstoffreichen, basenreichen Böden vor. Die Art tritt typischerweise randlich von Latschengebüschen, Grünerlengebüschen, auf Almweiden und in Hochstaudenfluren auf.

Eine Gefährdung geht durch Verbuschung mit Latschen aus, sowie durch Verbiss bei (intensiver) Beweidung. Ein regelmäßiges Monitoring der Standorte wird empfohlen.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Ziel aus Sicht des Naturschutzes ist die langfristige Förderung und Sicherung einer vitalen Population Die Vorkommen im Gebiet zählen den wenigen Vorkommen Österreichs!

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Wenn sich das Latschengebüsch ausbreitet und Verdichtet, wird mosaikartiges Schwenden der Latschen empfohlen Bei Bestandesrückgang sollten auch angrenzende Bereiche geschwendet werden. Sollte es zu einer Auflassung der Almbewirtschaftung bzw. Intensivierung der Almbewirtschaftung kommen, sind jedenfalls die Montoring-Intervalle zu verkürzen um die Entwicklung zu dokumentieren und ggf. gegensteuern zu können.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Auf Grund der Seltenheit und der hohen Verantwortlichkeit für diese Pflanze soll begleitend in jeden Fall ein Monitoring durchgeführt werden. Periodische Einstufung der Habitatindikatoren (Alle 3 Jahre) in Hinblick auf Verbuschung, sowie Bestandeszählungen.

Sollte es zu einer Intensivierung bzw. Auflassung der Almbewirtschaftung kommen, sind die Monitoringintervalle zu verkürzen, möglicherweise trägt die extensive Beweidung zur Förderung des Bestandes durch Hintanhalten der Verbuschung bei.

1902 – Gelber Frauenschuh (Cypripedium calceolus)

© eb&p Umweltbüro GmbH

Kurzcharakteristik und Vorkommen im Gebiet

Der Frauenschuh ist eine bekannte Orchidee in lichten Wäldern auf karbonatischen Untergrund. Der Frauenschuh ist eine Orchidee mit gelb/roter Blüte. Blühende Exemplare dieser Orchidee werden 30–60(70) cm hoch. Im blühenden und fruchtenden Zustand kann er mit keiner heimischen Pflanzenart verwechselt werden. Während der Erhebungsarbeiten 2017 konnte dieses Schutzobjekt nicht nachgewiesen werden, es gibt jedoch Hinweise aus der Literatur. Nach dem Verbreitungsatlas der Farn und Blütenpflanzen Kärntens (HARTL et al. 1992) kommt die Art im Gebiet vor. Lt. Ing. Klaus Kleinegger soll das Vorkommen auf der Valentinalm im Bereich einer Quellfassung liegen

Schutzstatus

prioritäre Art geschützt nach FFH-Richtlinie - Anhang II geschützt nach FFH-Richtlinie - Anhang IV

Rote Liste Kärnten 58/Österreich59

Rote Liste Kärnten (Pflanzen): (3) gefährdet

Rote Liste Österreich (Pflanzen): Gefährdet; regional noch stärker gefährdet (Kat. 3r!)

58 ROTTENBURG et al. 1999

59 https://www.umweltbundesamt.at/

Österr. Bericht nach Artikel 17 FFH-RL 2007-2012 (Erhaltungszustand) 60

Berichtsjahr kontinentale Region alpine Region

2007 2013 FV-günstig FV-günstig

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

U1 ungünstig - unzureichend U1x ungünstig - unzureichend, Trend: unbekannt

Die Beurteilung erfolgt anhand der Indikatoren Habitat und Population. Der Wert der Habitatindikatoren ist mit dem Wert der Populationsindikatoren gemäß Verknüpfungs-Matrix laut ELLMAUER (2005b) zu verschneiden. Dabei wird die Population stärker gewichtet als das Habitat.

Habitatindikatoren:

(A) Offene bis lichte Wälder bzw. Latschengebüsche und ihre Säume, über basenreichen, kalkhaltigen Lehm- und Tonböden

(B) Lichte bis geschlossene Wälder bzw. Latschengebüsche und ihre Säume, über veränderten, für Cypripedium calceolus aber noch günstigen Böden

(C) Geschlossene, schattige Wälder über für Cypripedium calceolus nur mehr mäßig geeignetem bis ungünstigen Böden

Populationsindikatoren

(A) Große Population (> 200 Sprosse)

(B) Mittelgroße Population (30–200 Sprosse)

(C) Kleine Population (< 30 Sprosse)

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

2004: Eine Beurteilung des Erhaltungsgrades auf Gebietsebene wurde nicht getroffen

2017: Eine Beurteilung des Erhaltungsgrades auf Gebietsebene wurde nicht getroffen

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Über Gefährdung und Zukunftsaussichten im Gebiet sind keine Aussagen möglich.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Wenn der Bestand im Bereich einer Quellfassung vorkommt, sollten Grabarbeiten und Standortsveränderungen unterlassen werden

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Der genaue Standort soll während der Blüte erhoben und mittels GPS Koordinaten dokumentiert werden. Die Anzahl der Individuen sowie die Habitat-Indikatoren sollten erhoben werden. Daraus sollten entsprechende Entwicklungsmaßnahmen abgeleitet werden.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Wenn die Lage des Bestandes bekannt ist, sollte sollten alle 2 bis 4 Jahre die Habitat- und Populationsindikatoren erhoben werden. Die Anzahl der Exemplare (Individuen) sollte im Zeitraum Ende Mai / Anfang Juni gezählt werden, und das Ausbreitungsgebiet sollte abgegrenzt werden. Bei der Erhebung sollte auch der Verbiss durch das Weidevieh bzw. der Wildverbiss dokumentiert werden (Prozentuell).

5.3 Arten nach Anhang I Vogelschutz-Richtlinie

A409 – Birkhuhn (Tetrao tetrix)

Kurzcharakteristik und Vorkommen im Gebiet

Birkhühner kommen im Natura 2000 Gebiet Wolayersee und Umgebung im lückigen Waldgrenzbereich der oberen Wolayeralm auf einer Höhenlage zw. 1700 und 1900 m vor, an den nach Westen geneigten Hängen östlich der Oberen Wolayeralm und in den flachen Bereichen, die südlich der Gebäude der Oberen Wolayeralm gelegen sind. Weiters ist östlich des Mahderkopfes ein Vorkommen, die Hänge liegen nordwestseitig. Die Birkhuhnvorkommen im Wolayertal stehen mit den Vorkommen talauswärts im Austausch. Im Valentintal besiedeln sie die südseitig gelegenen Hänge oberhalb der Oberen Valentinalm zw. 1700 und 1900 m Seehöhe. Der Bestand bei den Birkhühnern wird mit der Anzahl der Hahnen angegeben, es ist mit einem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis zu rechnen. Im Bereich der Wolayeralm ist mit 10 Hahnen zu rechnen, der Bestand in der Valentin beläuft sich auf 5 - 8 Hahnen und hängt mit den weiteren Vorkommen in Richtung des Plöckenpasses zusammen.

Schutzstatus

geschützt nach VS-Richtlinie - Anhang I

Rote Liste Kärnten 61/Österreich62

Das Birkhuhn ist die Charakterart des Waldgrenzbereichs im alpinen Bereich.

Rote Liste Kärnten (Tiere): NT – Gefährdung droht

Rote Liste Österreich (Tiere): NT – Gefährdung droht

61 ROTTENBURG et al. 1999

62 https://www.umweltbundesamt.at/

Österreichischer Bericht gemäß Artikel 12 Vogelschutzrichtlinie, 2009/147/EG7

Berichtsjahr Saison

2008-201263 B

– 29.000 m 0 - 0

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

Lebensraumveränderungen (Aufgabe von Almwirtschaft, Verschieben der Waldgrenze nach oben durch Klimaänderung); Störungen durch touristische Nutzungen/Freizeitaktivitäten; technische Infrastruktur (Schierschließungen, Windräder);

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: B – gut

Methode: Alle zwei Jahre Balzplatzzählungen durch die Jägerschaft und Experteneinschätzung auf Basis der Lebensraumbeurteilung

Für den Bewohner von almwirtschaftlich geprägtem und natürlich lichtem Waldgrenzbereich sind die geeigneten Lebensräume im Gebiet eher kleinräumig vorhanden. Es bestehen Unterschiede in der Nutzung je nach Sommerund Winterhalbjahr. Im Valentintal ist die nur die nach Süden gerichtete Hangseite in der geeigneten Höhenlage für Birkhühner nutzbar, die nordseitigen Hänge sind durchgehend bewaldet und in den oberen Bereichen felsig. Auch im Wolayertal sind die Lebensräume nicht großflächig zusammenhängend, sondern kleinere geeignete Teile mit ungeeigneten Schutt- oder Felsanteilen dazwischen. Aus diesen Habitatindikatoren lässt sich der Erhaltungsgrad daher mit B einstufen, auch nach den Populationsindikatoren Populationsgröße und Populationsstruktur/Reproduktion wird der Erhaltungszustand ebenfalls mit B eingestuft Auch die Zähldaten der Jägerschaft decken sich mit dieser Einschätzung.

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Kurz- und mittelfristig ist von keinen Gefährdungen auszugehen. Die touristische Sommernutzung orientiert sich in diesen Höhenlagen an markierten Wegen und (Kletter)routen, ein Schwerpunkt liegt im Bereich der Wolayerseehütte und entlang des Karnischen Höhenweges. Auch im Winter ist nicht mit Störungen durch Tourengeher zu rechnen. Eine Frühjahrsskitour führt durch das Valentintal auf den Rauchkofel und durchquert in einer Variante ein Birkwildgebiet im Talkessel nördlich der Wolayerseehütte. Die Tourengeher sind aufgrund des langen Zustieges spät am Tag in dem Gebiet und stellen keinen maßgeblichen Störfaktor dar.

Lebensraumverlust für Birkhühner durch Zuwachsen im Waldgrenzbereich ist aufgrund der steilen Lagen mit regelmäßigen Lawinenabgängen und der Fortführung der Almwirtschaft ebenfalls nicht zu erwarten. Klimaveränderungen könnten langfristig gesehen ein vermehrtes Zuwachsen nach oben bedingen.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Erhaltung des aktuellen Bestandes und Sicherung der Vernetzung mit Nachbarbeständen: Die Bestandeszählungen über die Jägerschaft werden alle zwei Jahre durchgeführt und bilden eine gute Grundlage zur Bestandesschätzung. Da das Birkwild nach der Regelung der geringfügigen Entnahme in Kärnten bejagt wird, sind die Bestände auf Revierebene jedenfalls zu zählen, auch wenn kein Hahn zum Abschuss beantragt wird. Bei den Zählungen ist ein revierunabhängiges Zählorgan beizuziehen.

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Keine Zunahme an weglosen, flächigen touristischen Nutzungen: Derzeit geht von den gebündelten, weil auf linearen Wegen stattfindenden touristischen Aktivitäten eine vernachlässigbare Störwirkung für Birkhühner aus. Zwischen den Wegen und Routen verbleiben große Lebensraumteile, die ungestört genutzt werden können. Es ist darauf zu achten, dass bei möglichen, sich neu entwickelnden Trendsportarten das Störpotential von Beginn an untersucht wird und sich diese Aktivitäten nicht großflächig auswirken. Mittels Information über die Tierart sollten Gäste und Besucher im Gebiet sensibilisiert werden, Rücksicht auf die Lebensräume zu nehmen.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Bestandeszählungen durch die Jägerschaft, langfristige Verfolgung des Bestandestrends.

6 UBA 2013

7 BirdLife 2014

63 BIRDLIFE ÖSTERREICH (2014)

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

A408 – Alpenschneehuhn (Lagopus mutus helveticus)

Kurzcharakteristik und Vorkommen im Gebiet

Schneehühner sind eine Charakterart der alpinen Lebensräume oberhalb der Baumgrenze und kommen in der Umgebung des Wolayersees in einer Höhenlage von 2100 – 2400 m vor. Dies betrifft die reich gegliederten Hänge und Grate zwischen Valentintörl und Rauchkofel sowie davon ausgehend den Westrücken hin zum Mahderkopf. Im Valentintal befindet sich geeigneter Lebensraum entlang der Oberhänge des Mooskofels. Die felsigen Gebiete an der Grenze zu Italien bieten keine geeigneten Lebensräume. In den beiden Vorkommensgebieten ist jeweils mit 2 – 3 Brutpaaren zu rechnen, d.h. dass von einem Bestand von 4 – 6 Brutpaaren im gesamten Schutzgebiet auszugehen ist.

Schutzstatus

geschützt nach VS-Richtlinie - Anhang I

Rote Liste Kärnten 64/Österreich65

Das Schneehuhn ist die Charakterart der alpinen Lebensräume oberhalb der Baumgrenze.

Rote Liste Kärnten (Tiere): NT – Gefährdung droht

Rote Liste Österreich (Tiere): LC – Nicht gefährdet

Österreichischer Bericht gemäß Artikel 12 Vogelschutzrichtlinie, 2009/147/EG7

64 ROTTENBURG et al. 1999

65 https://www.umweltbundesamt.at/

6 UBA 2013

Berichtsjahr Saison

2008-201266 B 14.00 – 18.000 0 - 0 2.500 – 3.500

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

Störungen durch touristische Nutzungen/Freizeitaktivitäten.

Eine Verschiebung des Lebensraumes nach oben durch Klimaveränderungen hat für Schneehühner nicht so negative Folgen wie z.B. für Birkhühner, da nach oben noch Platz zum Ausweichen ist. Anders wäre dies in den Mittelgebirgen, wo Schneehühner gerade noch in den Gipfelbereichen sind und durch eine steigende Baumgrenze ihren Lebensraum verlieren könnten.

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: B - gut

Methode: Experteneinschätzung auf Basis der Lebensraumbeurteilung durch Begehungen im Gebiet, 2-maliges Verhören der rufenden Hähne im Frühjahr. Losungsuche in den Kernlebensräumen, v.a. auf abgewehten Rückenbereichen, wo sich Schneehühner zur Nahrungssuche aufhalten.

Für Schneehühner ist aufgrund des hohen, kompakten Felsanteils im Gebiet der Lebensraum nicht großflächig vorhanden, die Vernetzung zu angrenzenden Beständen ist gegeben.

Aus diesen Habitatindikatoren lässt sich der Erhaltungsgrad daher mit B einstufen, auch nach den Populationsindikatoren Populationsgröße und Populationsstruktur/Reproduktion wird der Erhaltungszustand ebenfalls mit B eingestuft.

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Derzeit ist von keinen Gefährdungen für Schneehühner auszugehen. Touristische Nutzungen sind im Sommer an die Wege gebunden, im Winter ist die Schitour auf den Rauchkofel ebenfalls nicht mit gravierenden Störungen verbunden, da aufgrund der vielfältigen und kleinräumigen Strukturierung des Geländes genügend Deckung vorhanden ist. Zu beobachten ist die Entwicklung von Schitouren auf den Mahderkopf, welche sich aufgrund des neuen Almweges attraktiver gestalten könnten. Hier wären Störungen in den Rückenbereichen während der Nahrungsaufnahme gegeben.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Erhaltung des aktuellen Bestandes und Sicherung der Vernetzung mit Nachbarbeständen: Es ist davon auszugehen, dass aktuell die Schneehuhnreviere besetzt sind und eine Anhebung der Brutpaardichte aufgrund der Lebensraumvoraussetzungen nicht möglich ist.

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Keine Zunahme an weglosen, flächigen touristischen Nutzungen: Derzeit sind Schneehühner von touristischen Nutzungen kaum betroffen. Zwischen den Wegen und Routen verbleiben große Lebensraumteile, die ungestört genutzt werden können. Es ist darauf zu achten, dass bei möglichen, sich neu entwickelnden Trendsportarten das Störpotential von Beginn an untersucht wird und sich diese Aktivitäten nicht großflächig auswirken. Mittels Information über die Tierart sollten Gäste und Besucher im Gebiet sensibilisiert werden, Rücksicht auf die Lebensräume zu nehmen.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Insgesamt ist über den Bestand von Schneehühnern das Wissen gering. Das Schneehuhn ist im Jagdgesetz als ganzjährig geschonte Wildart angeführt, es werden von der Jägerschaft aktuell keine Bestandeserhebungen durchgeführt. Es wäre anzustreben, im Abstand von 5 Jahren eine synchrone Revierkartierung mittels Verhören und aktiven Abspielen von Rufen in Zusammenarbeit mit den örtlichen Jägern durchzuführen, um etwaige Bestandesveränderungen erfassen zu können. Anzumerken ist, dass v.a. die Lebensräume im Valentintal unterhalb der Gipfelregion des Mooskofelstockes sehr schwierig zu begehen sind!

7 BirdLife 2014

Kurzcharakteristik und Vorkommen im Gebiet

Lebensraum für Steinhühner findet sich großräumig im Valentintal an den sonnseitigen, schuttdurchzogenen Hängen oberhalb der Unteren Valentinalm über den Mooskofel und Gamskofel bis zum Rauchkofel. Es ist davon auszugehen, dass die ganze Hangseite besiedelt ist, die bevorzugten Höhenlagen können je nach Jahreszeit stark variieren. Im Winter werden auch gern tiefere, geschützte Waldgrenzbereiche aufgesucht oder ganz hoch gelegene, steile, abgeblasene Lagen. Geschlossener Wald und zusammenhängende dichte Strauch- und Zwergstrauchschichten wie auf der gegenüberliegenden Hangseite werden gemieden – ausgenommen bis in den Wald reichende Lawinenriesen. Auf der Seite des Wolayertales ist geeigneter Lebensraum nur kleinräumig an den Südwesthängen des Rauchkofels vorhanden. Nach aktuellem Stand sind Steinhühner hier nur sporadisch anwesend, ein Brutrevier dürfte nicht bestehen. In der Valentintal ist dagegen von einem Bestand von 2 – 3 Brutpaaren auszugehen.

Schutzstatus

geschützt nach VS-Richtlinie - Anhang I

Rote Liste Kärnten 67/Österreich68

Das Steinhuhn als mediterranes Feldhuhn besiedelt in den Alpen den größeren Teil des Jahres grasig-felsige, reich strukturierte, südost- bis südwestseitige steile Hänge weit oberhalb der Baumgrenze.

Rote Liste Kärnten (Tiere): NT – Gefährdung droht

Rote Liste Österreich (Tiere): LC – Nicht gefährdet

67 ROTTENBURG et al. 1999

68 https://www.umweltbundesamt.at/

A412 – Steinhuhn (Alectoris graeca saxatilis)
© Thomas Huber

Österreichischer Bericht gemäß Artikel 12 Vogelschutzrichtlinie, 2009/147/EG7

Berichtsjahr Saison

Indikatoren für den Erhaltungsgrad:

Rückgang der Berglandwirtschaft, Aufgabe von Bergmähdern in stärker bewaldeten Mittelgebirgslagen (z.B. Nockberge). Steinhühner sind aufgrund ihrer steilen Lebensräume generell von touristischen Nutzungen wesentlich weniger betroffen als z.B. das Birkhuhn.

Beurteilung des Erhaltungsgrades (inkl. Erläuterung der Methode)

Beurteilung Erhaltungsgrad auf Gebietsebene: B - gut

Methode: Experteneinschätzung auf Basis der Lebensraumbeurteilung durch Begehungen im Gebiet, 1-maliges Verhören der rufenden Hähne im Frühjahr sowie Losungsfunde. Laufende Sichtbeobachtungen des örtlichen Jagdaufsehers.

Der Lebensraum im Valentintal ist als groß und zusammenhängend zu bezeichnen und korrespondiert mit Nachbarvorkommen entlang des gesamten Karnischen Hauptkammes. Auf der Seite des Wolayertales ist der Lebensraum kleinräumig und hängt mit dem Bestand im Valentintal zusammen.

Aus diesen Habitatindikatoren lässt sich der Erhaltungsgrad daher mit B einstufen, auch nach den Populationsindikatoren Populationsgröße und Populationsstruktur/Reproduktion wird der Erhaltungszustand ebenfalls mit B eingestuft

Gefährdungen & Zukunftsaussichten im Gebiet

Für Steinhühner ist derzeit von keiner Gefährdung auszugehen und es sind im Schutzgebiet keine Gefährdungsursachen zu erwarten.

Erhaltungsziele für das Schutzgut im Gebiet

Erhaltung des aktuellen Bestandes und Sicherung der Vernetzung mit Nachbarbeständen: Es ist davon auszugehen, dass aktuell die Steinhuhnreviere besetzt sind und eine Anhebung der Brutpaardichte aufgrund der Lebensraumvoraussetzungen nicht möglich ist.

Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Gebiet

Zur Zeit erscheint es nicht notwendig, Maßnahmen zur Erhaltung des Schutzgutes Steinhuhn setzen zu müssen. Der Lebensraum für dies Art ist weitgehend unbeeinflusst von touristischen Störungen und wird aufgrund der steilen Lagen derzeit durch regelmäßige Lawinenabgänge offengehalten.

Monitoring und Erfolgskontrolle im Gebiet

Insgesamt ist über den Bestand von Steinhühner genauso wie bei den Schneehühnern das Wissen gering. Das Steinhuhn ist im Jagdgesetz als ganzjährig geschonte Wildart angeführt, aktuell erfolgen keine Bestandeserhebungen durch die Jägerschaft. Es wäre anzustreben, im Abstand von 5 Jahren eine synchrone Revierkartierung mittels Verhören und aktivem Abspielen von Rufen in Zusammenarbeit mit den örtlichen Jägern durchzuführen, um den Bestandestrend erfassen zu können.

6 UBA 2013

7 BirdLife 2014

69 BIRDLIFE ÖSTERREICH (2014)

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

5.4 Listen der Schutzgüter

Die folgenden Tabellen sind den Listen im Standarddatenbogen entsprechend aufgebaut. Schutzgüter, die im Standarddatenbogen angeführt sind, aber definitiv

nicht im Schutzgebiet vorkommen, werden nicht mehr angegeben. Sie werden in Kap. 5.5 (Änderungsvorschläge für den Standarddatenbogen) behandelt.

Schützgüter, für die keine weiteren Daten vorliegen, verbleiben in den Listen, werden aber in der Kategorie „Datenqualität“ mit VP (very poor) beurteilt.

5.4.1

Liste der vorkommenden Lebensräume nach Anhang II und ihre Beurteilung

Tabelle 1: Liste der im Gebiet vorkommenden Lebensräume und ihre Beurteilung (Erläuterung der Felder siehe Leitfaden)

Code Name in Verordnung (Anlage) im STDB Repräsentativität

des

größe

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

Code Name in Verordnung (Anlage) im STDB Repräsentativität [A/B/C/D] Kein VK [X] Datenqualität [G/M/P/VP] Flächengröße [ha] Relativer Flächenanteil am Gebiet [%]

9140 Mitteleuropäischer subalpiner Buchenwald mit Ahorn

9410 Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder

9420 Alpiner Lärchen- und/oder Arvenwald

Beurteilung des relativen Flächenanteils am Gebiet [A/B/C]

5.4.2 Liste der vorkommenden Arten nach Anhang II (FFH-RL) und Anhang I (VS-RL) und ihre Beurteilung

Tabelle 2: Liste der im Gebiet vorkommenden Arten und ihre Beurteilung (Erläuterung der Felder siehe Leitfaden)

Grup pe [A/F/I/ M/ R/ P]

Code Wissenschaftlicher Name Datensensibilität [Y/N] in Verordn ung (Anl age) im STD B Kein VK [X] Populationsgröße Lebenszyklus [p/r/c/w]

A223 Aegolius funereus

A412 Alectoris graeca saxatilis

A091 Aquila chrysaetos

A104 Bonasa bonasia

1902 Cypripedium calceolus

A236 Dryocopus martius

P 1604 Eryngium alpinum

Grup pe [A/F/I/ M/ R/ P]

Code Wissenschaftlicher Name

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

Populationsgröße

bilität

aurinia

B A103 Falco peregrinus

B A217 Glaucidium passerinum

1361 Lynx lynx

A072 Pernis apivorus

A241 Picoides tridactylus

A234 Picus canus

A333 Tichodroma muraria

1354 Ursus arctos

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

5.4.3 Liste sonstiger wertbestimmender Tier- und Pflanzenarten (inkl. Arten nach Anhang IV-FFH-RL)

In der folgenden Liste werden wertbestimmende Tier- und Pflanzenarten angeführt, die in den oben stehenden Listen nicht erfasst sind. Arten, deren Vorkommen wahrscheinlich, die aber aufgrund fehlender Untersuchungen nicht nachgewiesen sind, werden ebenfalls hier angeführt. In der Spalte „Datenqualität“ werden sie mit der Einstufung „VP“ (very poor) versehen.

Tabelle 3: Liste der im Gebiet vorkommenden sonstigen wertbestimmenden Tier- und Pflanzenarten (inkl. Arten nach Anhang IV & V (FFH-RL), Erläuterung der Felder siehe Leitfaden)

Grup pe Code Wissenschaftlicher Name Deutscher Name

P Achillea oxyloba DolomitenSchafgarbe

P Aquilegia einseleana Kleinblütige Akelei

I Arianta chamaeleon carnica -

I Ciliella ciliata (Studer, 1820) - N VP

P Doronicum grandiflorum Großblütige Gämswurz

P Gentiana lutea Gelbe Enzian

P Gentiana utriculosa Schlauch-Enzian

R Lacertha horvathi Kroatische Gebirgseidechse

P Nigritella rubra Widders Kohlröschen

Potenziell gefährdet; regional noch stärker gefährdet (Kat. 4r!) (RLÖ) 4 – potentiell gefährdet (RLK)

VP Reg. Regional gefährdet (RLK - VL, VK)

VP Anh. V Gefährdet (Kat. 3) (RLÖ)

VP x VU gefährdet (RLÖ)

VP Regional gefährdet (Kat.r) (RLÖ)

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

Grup pe Code Wissenschaftlicher Name Deutscher Name in Verordnung (Anlage)

[A/F/I/ M/ R/ P]

P Paederota bonarota Blaue Mänderle

I Pagodulina subdola superstes

P Papaver raethicum

P Pedicularis hacquetii Karst-Läusekraut

P Phyteuma sieberi DolomitenTeufelskralle

P Pleurospermum austriacum

Österreichischer Rippensame

A Rana temporaria Grasfrosch

I Rivolu gammarus lacustris Seeflohkrebs

P Saxifraga hostii Host-Steinbrech

M Sorex alpinus Alpenspitzmaus

P Traunsteinera globosa Rosa Kugelorchis

P Trifolium noricum Norische Klee

R Vipera berus Kreuzotter

*Rote Listen, Anhang V FFH-RL etc.

Datensensibilität [Y/N]

[X]

qualit ät [G/M/P /VP]

Regional gefährdet (Kat.r) (RLÖ)

Reg. Regional gefährdet (RLK - FE, SP)

Potenziell gefährdet (Kat. 4) (RLÖ)

Regional gefährdet (Kat.r)

Vorwarnstufe (RLÖ)

Potenziell gefährdet (Kat. 4a) (RLK)

Vorwarnstufe (RLÖ) 2 stark gefährdet (RLK)

gefährdet (Kat.r) (RLÖ)

Potenziell gefährdet (Kat. 4)

VU gefährdet (RLÖ)

5.5 Änderungsvorschläge für den Standarddatenbogen

Folgende Änderungen zum Standarddatenbogen werden vorgeschlagen:

Kapitel 3 Ecological Information

Punkt 3.1 Habitat types present on the site and assessment for them

Änderungen:

o Löschen des Lebensraumtyps 9110

o Löschen des Lebensraumtyps 91K0

o Ergänzen Lebensraumtyp 9140

o Ergänzen Lebensraumtyp 9410

Begründung: Die angeführten 2 Lebensraumtypen konnten im Zuge der Überarbeitung nicht bestätigt werden. Dafür sind 2 Typen beschrieben, die im Standarddatenbogen derzeit nicht angeführt sind.

o Löschen des Lebensraumtyps 7230

Begründung: Der Lebensraumtyp ist mit 0.01 ha ausgewiesen Aufgrund der Kleinflächigkeit und fehlenden Repräsentativität sollte der Typ im Standarddatenbogen gelöscht werden.

o Aktualisierungen aller Werte in den Spalten der Tabelle:

Begründung: Im Zuge der Überarbeitung wurden aktuelle Orthofotos verwendet. Mit der besseren Bildqualität der Orthofotos erfolgte eine vollständige Neuabgrenzung der Lebensräume. Daher haben sich auch die Bilanzen sowie weitere Parameter geändert.

Punkt 3.2 Species referred to in Article 4 of Directive 2009/147/EC and listed in Annex II of Directive 92/43/EEC and site evaluation for them

o Aktualisierungen aller Werte in den Spalten der Tabelle:

Begründung: Im Zuge der Überarbeitung wurden einige Werte in der Tabelle aktualisiert.

Punkt 3.3 Other important species of flora and fauna (optional)

o Aktualisierungen aller Werte in den Spalten der Tabelle:

Begründung: Im Zuge der Überarbeitung wurden einige Werte in der Tabelle aktualisiert

Kapitel 6 Site Management

Punkt 6.3 Conservation measures (optional)

o Aktualisierungen der Managementmaßnahmen

Begründung: Im Zuge der Überarbeitung wurden Maßnahmen aktualisiert

6 Gefährdungsanalyse

Die Gefährdungen für die einzelnen Schutzgüter sind in den Steckbriefen (Kap. 5) angeführt. Folgend wird eine Zusammenführung dieser Einzelgefährdungen gegeben und diese der „List of threats and pressures“ (http://cdr.eionet.europa.eu/help/natura2000) zugeordnet.

Code Bezeichnung (engl.) Beschreibung der Gefährdung

A04.01.01 intensive cattle grazing

A04.03 abandonment of pastoral systems, lack of grazing

A05.01 Animal breeding

B02.01.02 forest replanting (non native trees)

B02.04 removal of dead and dying trees

D01.01 paths, tracks, cycling tracks

G01.02 walking, horseriding and nonmotorised vehicles

F04.01 pillaging of floristic stations

Eine intensivere Beweidung der almwirtschaftlich genutzten Weideflächen kann die tiefer gelegenen Magerrasen und –weiden in der Waldstufe in ihrem Schutzstatus gefährden. Daher ist auf die bestehende extensive almwirtschaftliche Nutzung und Pflege zu achten, die gleichzeitig Voraussetzung für den Erhalt der wertvollen Extensivweiden ist.

Durch Rücknahme der extensiven Almwirtschaft kann es zu einer Verbuschung/Verheidung der natürlichen und naturnahen Rasen kommen. Eine zu geringe Weidepflege führt in Bereichen gänzlich zu Verheidung und dadurch zu Lebensraumverlust.

Bei Störungen durch den Menschen verbringt ein Birkhuhn viele Stunden auf einem Baum, bevor es zur Schneehöhle zurückkehrt. Die Freizeitnutzer sollen sich daher auf den ausgewiesenen Wegen und Routen bewegen.

Bei der Bepflanzung von forstwirtschaftlich genutzten Waldflächen mit nichtheimischen bzw. nicht dem Standort entsprechender Baumartenzusammensetzung, kann es zum Verlust bzw. zur Verringerung der FFH-Lebensraumtypen kommen.

Die Verringerung bzw. der Verlust von stehendem und liegendem Totholz stellt eine Gefährdung des Lebensraumes für den Alpenbock dar.

Das Gebiet Wolayersee und Umgebung ist gut erschlossen und wird nicht zuletzt wegen seines landschaftlichen Reizes seitens des Wandertourismus relativ intensiv genutzt. Dies führte in der Vergangenheit zu Nutzungskonflikten und wird auch in Zukunft für ein potentielles Konfliktpotenzial sorgen. In sensiblen und unberührten Bereichen kann es durch die touristische Nutzung zu Störungen bei Schutzgütern kommen.

Im Gebiet Wolayersee und Umgebung befindet sich eine offizielle beschilderte Mountainbike-Strecke. Das Mountainbiken abseits des beschilderten Weges führt zur Beeinträchtigung von FFH-Lebensraumtypen und der Störung der vorkommenden Tierarten.

Das Pflücken des Frauenschuhs bzw. des Alpenmannstreu gefährdet das Vorkommen der FFH-Lebensraumarten.

7

Erhaltungsziele für das Gebiet

Die Erhaltungsziele für die einzelnen Schutzgüter sind in den Steckbriefen (Kap. 5) angeführt. Folgend werden diese auf Gebietsebene zusammengefasst:

 Erhalten des FFH-Lebensraumtyps in seiner natürlichen bzw. naturnahen Ausprägung und Beibehaltung der natürlichen Entwicklung

o 4060 Alpine und boreale Heiden

o 4070 Buschvegetation mit Pinus mugo

o 6150 Boreo-alpines Grasland auf Silikatsubstraten

o 6170 Alpine und subalpine Kalkrasen

o 6230 Artenreiche montane Borstgrasrasen auf Silikatböden

o 6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe

o 8110 Silikatschutthalden der montanen bis nivalen Stufe

o 8120 Kalk- und Kalkschieferschutthalden der montanen bis alpinen Stufe Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation

o 8220 Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation

o 8340 Permanente Gletscher

o 9410 Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder

o 9420 Alpiner Lärchen- und/oder Arvenwald

 Erhöhung der Naturnähe

o 9140 Mitteleuropäischer subalpiner Buchenwald mit Ahorn

 Erhaltung des Landschaftsmosaiks

o 4060 Alpine und boreale Heiden

o 4070 Buschvegetation mit Pinus mugo und Rhododendron hirsutum

o 6230 Artenreiche montane Borstgrasrasen auf Silikatböden

 Offenhalten der Wiesen und Weiden

o Scabiosenscheckenfalter (Euphydryas aurinia)

 Verbesserte Kenntnis der Fauna & Flora im Gebiet

o 1065 Skabiosenscheckenfalter (Euphydryas aurinia)

o 1087 Alpenbock (Rosalia alpina)

o 1604 Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum)

o 1902 Gelber Frauenschuh (Cypripedium calceolus)

 Erhöhung des ökologischen Bewusstseins

o 1065 Skabiosenscheckenfalter (Euphydryas aurinia)

o 1087 Alpenbock (Rosalia alpina)

o 1604 Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum)

o 1902 Gelber Frauenschuh (Cypripedium calceolus)

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

o 9140 Mitteleuropäischer subalpiner Buchenwald mit Ahorn

 Langfristige Förderung und Sicherung einer vitalen Population des Schutzobjektes

o 1065 Skabiosenscheckenfalter (Euphydryas aurinia)

o 1087 Alpenbock (Rosalia alpina)

o 1604 Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum)

o 1902 Gelber Frauenschuh (Cypripedium calceolus)

8 Zielkonflikte

Beim Vorhandensein mehrerer bzw. vieler Schutzobjekte mit unterschiedlichen ökologischen Ansprüchen (z. B. Wald- versus Wiesenbewohner) ist das Auftreten von Zielkonflikten möglich. In diesem Fall ist eine Prioritätenreihung der Schutzobjekte in den einzelnen Teilflächen durchzuführen. Im Gebiet Wolayersee und Umgebung sind trotz des großflächigen Vorhandenseins von FFH- Lebensraumtypen keine gravierenden Zielkonflikte zu verzeichnen. Gründe dafür sind die nicht allzu hohe Zahl an botanischen und zoologischen Schutzobjekten, die gebirgige Lage und der damit vorhandene relativ geringe wirtschaftliche Nutzungsdruck. Allerdings ist das Gebiet Wolayersee und Umgebung gut erschlossen und wird nicht zuletzt wegen seines landschaftlichen Reizes seitens des Wandertourismus relativ intensiv genutzt. Dies führte in der Vergangenheit zu Nutzungskonflikten zwischen Freizeitnutzung und Almwirtschaft bzw. Jagd. und wird auch in Zukunft für ein hohes Konfliktpotenzial sorgen. Ein wichtiges Ziel dieses Managementplans ist es, die Nutzungen aufeinander abzustimmen.

9

Erhaltungsmaßnahmen

In Kapitel 5 werden für die Schutzgüter jeweils Maßnahmen vorgeschlagen. Folgend werden diese nach Fachbereichen zusammengeführt und die durch die Maßnahmenumsetzung begünstigten Lebensräume und Arten angeführt. Die Beschreibung der Maßnahmen erfolgt jeweils im Anschluss. Soweit möglich und sinnvoll, werden die Maßnahmen im Maßnahmenplan verortet (siehe Plan 3, Managementmaßnahmen).

9.1 Übergeordnete (administrative und rechtliche) Maßnahmen

Tabelle 4: Übergeordnete Maßnahmen zur Erreichung der Schutzziele im Schutzgebiet Wolayersee und Umgebung

MaßnNr. Maßnahme (Kurzbezeichnung)

Ü1 Öffentlichkeitsarbeit

Ü2 Informations- und Hinweistafeln

Ü3 Besucherlenkung

Ü4 Flächenankauf durch das Land Kärnten oder NGOs

Ü5 Vertiefende Bestandeserhebungen:

 1065 – Skabiosenscheckenfalter (Euphydryas aurinia)

 1087 – Alpenbock (Rosalia alpina)

 1087 – Alpenbock (Rosalia alpina)

 A408 – Alpenschneehuhn (Lagopus mutus helveticus)

 Zu sonstigen wertbestimmenden Arten

Öffentlichkeitsarbeit: Laufende Öffentlichkeitsarbeit und Information der lokalen Bevölkerung soll die Identifikation mit dem Schutzgebiet erhöhen und zur Erreichung der Entwicklungsziele beitragen.

Im Zuge des „Besucherlenkungs- und Bewusstseinsbildungsprojekts – Wolayersee und Umgebung“ wurden zahlreiche Fachartikel in regionalen sowie überregionalen Zeitschriften sowie Onlinemedien publiziert. Darin wurde zum Einen das Thema „Natura 2000 – Schutzgebietsnetzwerk“ näher beleuchtet, zum Anderen wurde auf die lokalen Schutzgüter eingegangen. Ebenso wurde ein kritischer Blick auf das Spannungsfeld Nutzung und Schutz geworfen. Die Bewusstseinsbildung in Kooperation mit dem Alpenverein soll fortgeführt werden.

Neben der Öffentlichkeitsarbeit wurde an der Entwicklung eines einheitlichen Erscheinungsbildes (CI) gearbeitet. Als Logo-Vorlage dient das Erscheinungsbild der Alparc Initiative „Be Part of the Mountain“. Dieses Label soll auch weiterhin verwendet und breit ausgerollt werden, um einen Effekt durch den Wiedererkennungswert zu erreichen.

Informations- und Hinweistafeln „Natura 2000 Gebiet“: Die Hinweistafeln und Informationstafeln zum Schutzgebiet (Parkplätzen, Eingang zum Schutzgebiet etc.) sollen laufend instand gesetzt, bei Bedarf zusätzliche aufgestellt werden. Ein möglicher Punkt für eine weitere Informationstafel ist das Gasthaus Valentinalm, da hier sehr viele Besucher erreicht werden könnten.

Besucherlenkung: Zwischen 2017 und 2019 wurden in Zusammenarbeit mit den Alpenverein die Wanderwege instand gesetzt und die Wegemarkierungen erneuert. Als Maßnahme wird empfohlen, die Markierungen regelmäßig zu erneuern. Zwischen dem Valentintörl und dem Rauchkofel ist der Wanderweg sehr stark verzweigt, nimmt viel Fläche in Anspruch und es kommt zu Erosionen. Für diesen Abschnitt soll

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

sukzessive der Hauptweg instand gesetzt und markiert werden. Die Nebenwege sollten durch Steine vom Hauptweg abgeschnitten und aufgelassen werden.

Flächenankauf durch das Land Kärnten oder NGOs: Wenn Grundeigentümer Flächen zum Verkauf anbieten, sollte innerhalb des Natura 2000 Gebietes ein Erwerb der Flächen durch das Land Kärnten angestrebt werden. Dadurch kann die weitere Entwicklung optimal gewährleistet werden. Wenn NGOs wie der Alpenverein oder Naturschutzorganisationen einen Flächenerwerb anstreben, sollte dies ebenfalls unterstützt werden.

Vertiefende Bestandeserhebungen: Aufgrund der hohen Verantwortung für die angeführten Schutzobjekte, verbunden mit den unvollständigen Kenntnissen zu Bestand und genauen Vorkommen werden vertiefende Bestandeserhebungen durch ExpertInnen empfohlen.

9.2 Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den Fachbereiche Landwirtschaft/Almwirtschaft

Tabelle 5: Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den Fachbereich Landwirtschaft

MaßnNr. Maßnahme (Kurzbezeichnung)

LW1 Almwirtschaft: Weidemanagement

LW2 Almwirtschaft: Weidepflege

LW3 Almwirtschaft: Weidemanagement & Weidepflege

Almwirtschaft: Weidemanagement:

Begünstigte LRT und Arten

4060 Alpine und boreale Heiden

6170 Alpine und subalpine Kalkrasen

6230 Artenreiche montane

Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden

6170 Alpine und subalpine Kalkrasen

6230 Artenreiche montane

Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden

6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe

6170 Alpine und subalpine Kalkrasen

6230 Artenreiche montane

Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden

6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe

Unter der Maßnahme „Weidemanagement“ ist die Art und Weise der Beweidung bzw. Weideführung zusammengefasst. Dazu gehören Aktivitäten wie die Nutztierarten die auf einer Almfläche weiden (Rinder, Schafe, Pferde,..), die Anzahl der Tiere pro Flächeneinheit in Kombination mit der Anzahl der Weidetage sowie Zäunungen, Koppelungen oder Behirtungsmaßnahmen. Das richtige Weidemanagement hat sehr hohen Einfluss auf die Entwicklung von Lebensräumen und Arten. Im Gebiet Wolayersee und Umgebung ist die Almwirtschaft eine zentrale Nutzungsform und ausschlaggebend für das Mosaik an unterschiedlichen FFH Lebensräumen und das Landschaftsbild. Sowohl bei einer Nutzungsauflassung als auch bei einer Intensivierung der Almwirtschaft ist von negativen Auswirkungen für die Lebensräume

auszugehen. Mit dem Weidemanagement kann auch gesteuert werden, dass sensible Teilbereiche weniger stark bestoßen bzw. außer Nutzung gestellt und damit entlastet werden, während ertragreiche, ebene Fettweiden intensiver beweidet werden können. Mit der Maßnahmen Weidemanagement soll die extensive und standortsangepasste Form der Beweidung aufrecht erhalten werden. Details zum Weidemanagement sollen in Zusammenarbeit mit den Almbewirtschaftern vereinbart werden. Aktuell werden Vereinbarungen dazu im Naturschutzplan auf der Alm festgelegt.

Almwirtschaft: Weidepflege:

Unter Weidepflege sind Maßnahmen zum Erhalt der Futterfläche und der Verbesserung der Weidequalität (Pflegemahd, Schwenden, Entsteinen, Übersaat) zusammengefasst.

Um das Landschaftsmosaik aus unterschiedlichen Lebensräumen zu erhalten und die gänzliche Verheidung zu verhindern, sollen die Zwergsträucher in Teilbereichen geschwendet werden. In Teilbereichen mit sehr dichten Zwergstrauchheiden soll die natürliche Sukzession zugelassen werden, diese Bereiche sollten nicht bewirtschaftet werden. Aufkommende Jungbäume und aufkommendes Krummholz sollen regelmäßig geschwendet werden. Die Schwendflächen sollen in einer detaillierten Maßnahmenplanung räumlich ausgewiesen werden. Die maximale Angriffsfläche ist unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf den Erhaltungsgrad der Lebensräume festzulegen. Details zu den Weidepflegemaßnahmen sollen in Zusammenarbeit mit den Almbewirtschaftern vereinbart werden. Aktuell erfolgen detaillierte Maßnahmenplanungen und Vereinbarungen dazu im Naturschutzplan auf der Alm.

Ein Offenhalten von extensiven Grünlandflächen ist für den Skabiosen-Scheckenfalter absolut vordringlich! Aus zoologischer Sicht ist eine 1-schürige Mahd optimal, da eine Mahd derzeit nicht umsetzbar ist soll alternativ die extensive Almwirtschaft aufrecht erhalten werden. Primäre Rasen oberhalb der Waldgrenze bleiben auch ohne almwirtschaftliche Nutzung offen.

Almwirtschaft: Weidemanagement & Weidepflege:

Diese Maßnahme beschreibt eine Kombination aus Weidemanagement und Weidepflege und ist Teilfächen zugeordnet, die einerseits gepflegt werden sollten, andererseits zusätzlich durch gezieltes Weidemanagement beweidet werden sollten.

9.3 Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den Fachbereich Forstwirtschaft

Tabelle 6: Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den Fachbereich Forstwirtschaft

MaßnNr. Maßnahme (Kurzbezeichnung)

FW1 Forstwirtschaft: Außernutzungsstellung

Begünstigte LRT und Arten

9140 Mitteleuropäischer subalpiner Buchenwald mit Ahorn und Rumex arifolius

9410 Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder (Vaccinio-Piceetea)

9420 Alpiner Lärchen- und/oder Arvenwald

1087 Alpenbock (Rosalia alpina)

MaßnNr. Maßnahme (Kurzbezeichnung)

FW2 Forstwirtschaft: Totholzanteil erhöhen

FW3 Forstwirtschaft: Einzelstammentnahmen

Forstwirtschaft: Außernutzungsstellung:

Begünstigte LRT und Arten

9140 Mitteleuropäischer subalpiner Buchenwald mit Ahorn und Rumex arifolius

1087 Alpenbock (Rosalia alpina)

9140 Mitteleuropäischer subalpiner Buchenwald mit Ahorn und Rumex arifolius

1087 Alpenbock (Rosalia alpina)

Aus zoologischer Sicht ist die Sicherung und Förderung einer naturnahen Baumartenzusammensetzung mit einem möglichst hohem Rotbuchenanteil (30 %) sowie eine Außernutzungsstellung von 10 bis 25 % der Fläche für den Alpenbock anzustreben. (Vertragsnaturschutz). Auf Waldflächen mit einem zu hohen Fichtenanteil (Fichtenforste) ist langfristig eine Umwandlung in einen Fichten-Tannen- Buchenwald anzustreben. Details sollten im Rahmen von Planungsinstrumenten für Vertragsnaturschutz festgelegt und mit Grundeigentümern vereinbart werden (z.B. Naturschutzplan im Wald)

Forstwirtschaft: Totholzanteil erhöhen:

Stehendes und liegendes Totholz soll in Rücksprache mit der zuständigen Forstbehörde im Bestand belassen werden (im Umfang von ca. 10 bis 25 % der Fläche). Das Altersspektrum der Bäume soll möglichst vielfältig sein und die Baumartenmischung des Totholzes der natürlichen Vegetation entsprechen.

Forstwirtschaft: Einzelstammentnahmen:

Die Maßnahme betrifft Flächen, die in eingeschränktem Maße forstwirtschaftlich nutzbar sind. Weiters ist die Maßnahmen relevant für Lebensräume des Alpenbocks. Auf den betroffenen Waldflächen soll eine möglichst naturnahe Bewirtschaftung stattfinden. Dabei sollt eine dem natürlichen Standort entsprechende Baumartenzusammensetzung und Bestandesstruktur erhalten bzw. geschaffen werden. Die Nutzung soll in Form von Einzelstammentnahmen erfolgen.

Eine Fortführung der extensiven Beweidung der Wälder steht in keinem Widerspruch zu den Erhaltungsund Entwicklungszielen der Schutzgüter.

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

9.4 Prioritätenreihung und Zuständigkeiten für Maßnahmen

In der folgenden Tabelle wird ein Überblick über die Maßnahmen gegeben. Für jede Maßnahme wird angeführt, ob sie im Maßnahmenplan dargestellt ist, welche

Priorität sie hat, ob sie aktiv oder passiv (Entwicklung zulassen) ist und in welchen Zuständigkeitsbereich die Umsetzung fällt.

Tabelle 7: Maßnahmenüberblick mit Prioritätenreihung für das Gebiet Wolayersee und Umgebung

Typ

(Rechtlich

Administrativ Vertraglich) Fachbereich

Administrativ Übergeordnete Maßnahmen Ü1 Öffentlichkeitsarbeit nein hoch AKL, Naturschutz

Administrativ Übergeordnete Maßnahmen Ü5 Vertiefende Bestandeserhebungen

Vertraglich Forstwirtschaft

FW1

Forstwirtschaft: Außernutzungsstellung

nein hoch AKL, Naturschutz

ja hoch

Vertraglich Forstwirtschaft

FW2

Forstwirtschaft: Totholzanteil erhöhen ja hoch

Vertraglich Forstwirtschaft FW3

Forstwirtschaft: Einzelstammentnahmen ja hoch

Almwirtschaft: Weidemanagement

Vertraglich Landwirtschaft LW1

Vertraglich Landwirtschaft

LW2

AKL, Naturschutz in Zusammenarbeit mit Forstbehörden und Grundeigentümern

AKL, Naturschutz in Zusammenarbeit mit Forstbehörden und Grundeigentümern

AKL, Naturschutz in Zusammenarbeit mit Forstbehörden und Grundeigentümern

(Priorität mittel, da in der Periode 2014-2020 ein Naturschutzplan für Teilflächen erstellt wurde und derzeit umgesetzt wird) ja mittel AKL, Naturschutz in Zusammenarbeit mit Landwirten

Almwirtschaft: Weidepflege

(Priorität mittel, da in der Periode 2014-2020 ein Naturschutzplan für Teilflächen erstellt wurde und derzeit umgesetzt wird)

ja mittel AKL, Naturschutz in Zusammenarbeit mit Landwirten

Typ

(Rechtlich Administrativ Vertraglich) Fachbereich

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

Maßn. Code Maßnahme

Vertraglich Landwirtschaft LW3

Administrativ Übergeordnete Maßnahmen Ü2

Almwirtschaft: Weidemanagement & Weidepflege

(Priorität mittel, da in der Periode 2014-2020 ein Naturschutzplan für Teilflächen erstellt wurde und derzeit umgesetzt wird)

Informations- und Hinweistafeln

(Priorität mittel, da in der Periode 2014-2020 Informations- und Hinweistafeln umgesetzt wurden; eine weitere Tafel ist erforderlich bei der Valentinalm)

Administrativ Übergeordnete Maßnahmen Ü3 Besucherlenkung

Planliche Darstellung Priorität Zuständig für Umsetzung

ja mittel AKL, Naturschutz in Zusammenarbeit mit Landwirten

nein mittel AKL, Naturschutz

mittel AKL, Naturschutz; in Zusammenarbeit mit dem Alpenverein

Administrativ Übergeordnete Maßnahmen Ü4 Flächenankauf durch das Land Kärnten oder NGOs mittel AKL, Naturschutz

10 Kostenaufstellung für Erhaltungsmaßnahmen

Tabelle 8: Kostenaufstellung Maßnahmen mit hoher Priorität

Maßnahmen mit hoher Priorität

Maßn. Code Maßnahme/Kostenpunkt Einheit Menge Häufigkeit

Bewertungsansatz* für Einheitspreis Bemerkung, Kostenpunkte

Ü1 Öffentlichkeitsarbeit Stück 1 Jährlich

Pauschalen (Halb- oder Ganztags) mit Stundensätzen basierend auf branchenbezogenen Honorarrichtwerten

Organisation, Durchführung, Vor- und Nachbereitung je 1 Veranstaltung/Jahr; Infoveranstaltung, Exkursion oder Schulbesuche zur Bewusstseinsbildung der Bevölkerung; oder jährlich Verfassen eines Artikels bzw. Beitrag für ein Medium mit regionaler Reichweite

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

Maßn. Code Maßnahme/Kostenpunkt Einheit Menge Häufigkeit

Ü5 Vertiefende Bestandeserhebungen

FW1 Forstwirtschaft: Außernutzungsstellung [ha] **Pot. 119,6 Auf Teilflächen nach Detailplanung

FW2 Forstwirtschaft:

Totholzanteil erhöhen [ha] Pot. 52,8 Auf Teilflächen nach

Detailplanung

FW3 Forstwirtschaft:

Einzelstammentnahmen [ha] Pot 51,7 Auf Teilflächen nach

Detailplanung

Bewertungsansatz* für Einheitspreis

Pauschalen (Halb- oder Ganztags) mit Stundensätzen basierend auf branchenbezogenen Honorarrichtwerten

Pauschalen auf Basis gebräuchlicher Kostenansätze bzw. Kalkulationsansätzen für Vertragsnaturschutz im Wald

Pauschalen auf Basis gebräuchlicher Kostenansätze bzw. Kalkulationsansätzen für Vertragsnaturschutz im Wald

Pauschalen auf Basis gebräuchlicher Kostenansätze bzw.

Kalkulationsansätzen für Vertragsnaturschutz im Wald

Bemerkung, Kostenpunkte

Detaillierte Geländeerhebungen zu Schutzgütern laut Tabelle 4 inklusive Datenauswertung undaufbereitung

Vertragsnaturschutzmaßnahme: Detailplanung der Maßnahme erforderlich; Abstimmung mit der zuständigen Bezirksforstbehörde

Vertragsnaturschutzmaßnahme: Detailplanung der Maßnahme erforderlich; Abstimmung mit der zuständigen Bezirksforstbehörde

Vertragsnaturschutzmaßnahme: Detailplanung der Maßnahme erforderlich; Abstimmung mit der zuständigen Bezirksforstbehörde

* es soll angeführt werden, welcher Kostenansatz (Fördersätze, Richtlinien, Bewertungsansatz) für den Einheitspreis zu wählen ist (z.B. NABL, ÖPUL etc.)

** Pot. = potentielle Gesamtfläche (die tatsächliche Angriffsfläche ist im Rahmen der Detailplanungen festzulegen

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

Tabelle 9: Kostenaufstellung Maßnahmen mit mittlerer Priorität

Maßnahmen mit mittlerer Priorität

Maßn. Code Maßnahme/Kostenpunkt Einheit Menge Häufigkeit

Bewertungsansatz* für Einheitspreis Bemerkung, Kostenpunkte

LW1

Almwirtschaft: Weidemanagement [ha] Pot. 44,18 laufend

LW2 Almwirtschaft: Weidepflege [ha] Pot. 63,80 laufend

Pauschalen auf Basis gebräuchlicher Kostenansätze bzw. Kalkulationsansätzen laut ÖKL Richtwerten bzw. Maschinenringrichtwerten

Pauschalen auf Basis gebräuchlicher Kostenansätze bzw. Kalkulationsansätzen laut ÖKL Richtwerten bzw. Maschinenringrichtwerten

Umsetzung über das Instrument Naturschutzplan auf der Alm

Umsetzung über das Instrument Naturschutzplan auf der Alm

LW3

Almwirtschaft: Weidemanagement & Weidepflege [ha] Pot. 31,65 laufend

Ü2 Informations- und Hinweistafeln Stück 1 Einmalig (Erneuerung/ Austausch bei Bedarf )

Pauschalen auf Basis gebräuchlicher Kostenansätze bzw. Kalkulationsansätzen laut ÖKL Richtwerten bzw. Maschinenringrichtwerten

Pauschalen (Halb- oder Ganztags) mit Stundensätzen basierend auf branchenbezogenen Honorarrichtwerten

Einheitspreise für Materialien laut gebräuchlichen Kostenansätzen bzw. laut Angebotseinholung

Umsetzung über das Instrument Naturschutzplan auf der Alm

Ü3 Besucherlenkung

Bestehende markierte Wanderwege im Gebiet laufend

Ü4 Flächenankauf durch das Land Kärnten oder NGOs [ha] Nach Möglichkeiten laufend

Einheitspreise für Materialien laut gebräuchlichen Kostenansätzen bzw. laut Angebotseinholung

Grundstückspreise laut Grundverkehrsdatenbanken mit lokalen Vergleichswerten für Moorstandorte

(Eine zusätzliche Info-Tafel bei der Valentinalm); Generell Abstimmung mit Grundeigentümern erforderlich, Druckkosten, Fundamente und Montage, Materialkosten

Umsetzung in Zusammenarbeit mit dem Alpenverein (Wegeerhalter)

Nach Möglichkeit sollten Fläche erworben werden

11 Öffentlichkeitsarbeit

Zentrales Anliegen der Öffentlichkeitsarbeit im Gebiet ist die Wissensvermittlung über die ökologischen Zusammenhänge und die Kostbarkeiten im Natura 2000 Gebiet. Bewusst ist dem Menschen der wirtschaftliche Wert, oder auch die Schönheit eines Gebietes. Die ökologische Bedeutung von Lebensräumen für besondere Tierarten oder Pflanzen in einem Gebiet ist häufig nicht ausreichend bekannt. Deshalb sollen Besonderheiten des Gebietes dem Besucher und auch den Eigentümern und Bewirtschaftern mittels Informationstafeln, Broschüren oder Veranstaltungen näher gebracht werden. Bewusstseinsbildung soll vor allem auf Zusammenhänge zwischen Flächennutzung-, Freizeitnutzung und dem Vorkommen von Arten und Lebensräumen eingehen. Beispiele sind der Zusammenhang zwischen dem Vorkommen des Alpenbocks in den Buchenwäldern mit einem entsprechenden Totholzanteil oder der Zusammenhang des Skabiosenscheckenfalters mit dem Lebensraum Extensivgrünland. Wenig bekannt sind auch andere besondere Arten im Gebiet wie z. B. der Deutsche Skorpions, die Triglav-Baldachinspinne, (Endemiten der Südöstlichen Kalkalpen und damit Kostbarkeiten Österreichs) sowie der Hadzis Krümelkanker.

Die Inhalte des vorliegenden Managementplans wurden im Zuge eines Förderprojektes, gefördert im Rahmen des österreichischen Programms für die ländliche Entwicklung 2014-2020 (Zahl: 08-NSCH-761/22017) aktualisiert Im Rahmen dieses Projektes erfolgten umfangreiche Aktivitäten in den Themenbereichen „Öffentlichkeitsarbeit“, „Bewusstseinsbildung“ und „Besucherlenkung“.

Im Modul 2 des Förderprojekts wurden mit den lokalen InteressenvertreterInnen 3 Workshops abgehalten. Nachfolgend sind die Termine und Schwerpunktthemen der durchgeführten Veranstaltungen und Arbeitskreissitzungen aufgelistet:

 Oktober 2017: Startworkshop, erörtert wurde welche Vorgehensweisen in der Vergangenheit zielführend waren bzw. aktuell sind und wie die Besucherinformation im Gebiet verbessert werden kann. Als Hilfestellung zur Festlegung von Maßnahmen wurden dem Gremium aktuelle und zeitgemäße Umsetzungsbeispiele aus anderen Regionen vorgestellt und im Anschluss im Plenum darüber diskutiert.

 Februar 2018: Workshop zur Konzeptentwicklung, über das Themenfeld „Öffentlichkeitsarbeit“ konnten rasch übereinstimmende Ergebnisse erzielt und konkrete Arbeiten an die lokale Bevölkerung sowie den Projektpartnern übertragen werden. Beim Arbeitstreffen wurden konkrete Vorschläge zur Besucherinformation und Besucherlenkung definiert. Inhalte zur Bewusstseinsbildung über das Gebiet rund um den Wolayersee konnten ausgearbeitet werden.

 Februar 2019: Abschlussworkshop, bei dem Zusammentreffen lokaler Akteure wurden die aus den Vorarbeiten resultierenden Maßnahmen und Ergebnisse präsentiert, sowie weitere Umsetzungsmaßnahmen koordiniert und abgestimmt.

Um die lokale Bevölkerung generell und die Outdoor-Sportler im Speziellen für das Thema „Bewusstseinsbildung und Besucherlenkung in sensiblen Gebieten zu sensibilisieren, wurden im Modul 3 gezielte Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt. Folgende Artikel/Informationen wurden im Laufe des Projekts veröffentlicht:

 Alpenverein Landesverband Kärnten (http://www.alpenverein.at/kaernten/naturschutz/news.php): Publikation auf Verbandhomepage

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

 Alpenverein Österreich-Zeitschrift „Bergauf (03/2018, S.34ff)“: Artikel „Be Part of the Mountain“, Natura 2000 Schutzgebiet Wolayersee.

 Alpenverein Sektion Klagenfurt- Zeitschrift „Hochgefühle“ (Nachrichten 4/2018, S. 40): Artikel „Outdoor-Sport und Auswirkungen auf die Natur.

 Alpenverein Sektion Obergailtal-Lesachtal-Zeitschrift „Blickpunkt“ (Heft 87, S. 39): Artikel „Berg-Mensch-Wildtier“.

 Alpenverein Österreich-Zeitschrift „Bergauf (03/2019, S.38ff)“: Artikel „Naturschutz und Outdoorsport: Ein ungleiches Paar?“

 Kleine Zeitung (16. Juni 2019): Onlineartikel „Achtung Konfliktzone: Wie man alpine Brennpunkte in den Bergen entschärft, https://www.kleinezeitung.at/kaernten/5633860/AchtungKonfliktzone_Wie-man-Brennpunkte-in-den-Bergen-entschaerft

 Alpenverein Sektion Obergailtal-Lesachtal-Zeitschrift „Blickpunkt“ (Heft 89, S. 42f): Artikel „Be Part of the Mountain: Das Natura 2000 Gebiet Wolayersee und Umgebung – ein einzigartiger Landschaftsraum“.

 Gemeindezeitung Kötschach-Mauthen (April 2019, S. 17): Artikel „Be Part of the Mountain: Das Natura 2000 Gebiet Wolayersee und Umgebung – ein einzigartiger Landschaftsraum“.

Im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit wurde zusätzlich eine Infomappe im A4-Format inkl. Einlageblättern erstellt. Das fertige Produkt liegt in analoger Form bei ausgewählten Standorten der Region auf. Darin enthalten sind Tourenbeschreibungen (Wandern, MTB, Schitour) und persönliche Botschaften von Interessensvertretern in Form von Interviews. Die Inhalte sollen den Touristen und Outdoor-Sportlern für das Thema Naturschutz und das bewusste Verhalten in der Natur sensibilisieren.

Bei der Hubertuskapelle, einem der Ausgangspunkte für Freizeitaktivitäten wurde ein Infopoint samt Infrastruktur errichtet. Um dem Wunsch der Interessensvertretungen zu entsprechen und keinen „Schilderwald“ im Schutzgebiet entstehen zu lassen, wurde auf eine prägnante und attraktive Besucherinfo in Form eines Infopoints an der Außengrenze des Natura 2000 Gebietes gesetzt. Auf einer Holzkonstruktion befinden sich nunmehr 3 Schautafeln die zu den Themen Natura 2000 allgemein & Schutzgüter Wolayersee, Besonderheiten des Landschaftsraumes & Geschichten, Infrastruktur & Sport sowie Almwirtschaft & Jagd Aufschluss geben.

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

12 Monitoring und Erfolgskontrolle

Tabelle 10: Überblick Monitoringaktivitäten (Stand 2019/04)

Code

Schutzgut Name Schutzgut

Monitoringempfehlungen

4060 Alpine und boreale Heiden Ein Monitoring der Zwergstrauchheiden im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Ein detailliertes Monitoring wird erst bei größeren Flächenreduktionen empfohlen.

4070 Buschvegetation mit Pinus mugo und Rhododendron hirsutum

Ein Monitoring der Latschengebüsche im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Ein detailliertes Monitoring wird erst bei größeren Flächenreduktionen empfohlen.

4080 Subarktisches Knieweidengebüsch Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen.

6150 Boreo-alpines Grasland auf Silikatsubstraten Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen.

6170 Alpine und subalpine Kalkrasen Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen.

6230 Artenreiche montane Borstgrasrasen auf Silikatböden

6430 Feuchte Hochstaudenfluren

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen.

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen.

Monitoring umgesetzt

2004: im Zuge der Ersterhebung 2017: im Zuge der Überarbeitung

2004: im Zuge der Ersterhebung 2017: im Zuge der Überarbeitung

2004:2017: im Zuge der Überarbeitung

2004: im Zuge der Ersterhebung 2017: im Zuge der Überarbeitung

2004: im Zuge der Ersterhebung

2017: im Zuge der Überarbeitung

2004: im Zuge der Ersterhebung

2017: im Zuge der Überarbeitung

2004: im Zuge der Ersterhebung

2017: im Zuge der Überarbeitung

8110 Silikatschutthalden der montanen bis nivalen Stufe

8120 Kalk- und Kalkschieferschutthalden der montanen bis alpinen Stufe

8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

8220 Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation

8340 Permanente Gletscher

9140 Mitteleuropäischer subalpiner Buchenwald mit Ahorn

9410

Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder

9420 Alpiner Lärchen- und/oder Arvenwald

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen.

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen.

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen (z.B. in Hinblick auf ggf. zunehmende menschliche Aktivitäten wie Sportausübung).

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen (z.B. in Hinblick auf ggf. zunehmende menschliche Aktivitäten wie Sportausübung).

Ein Monitoring des Lebensraumtyps erfolgt im Rahmen des Gletschermonitorings durch den Alpenverein bzw. durch die ZAMG. Periodische sollte zur Dokumentation der Entwicklung des Flächenausmaßes die Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation).

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen.

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen.

Ein Monitoring des Lebensraumtyps im Gebiet sollte im Berichtszeitraum durch Überprüfung und Aktualisierungen der Abgrenzungen des Lebensraumtyps erfolgen (z.B. Luftbildinterpretation). Darüber hinaus sollte im Berichtszeitraum stichprobenartig eine Einstufung der Indikatoren für den Erhaltungsgrad erfolgen.

2004: im Zuge der Ersterhebung 2017: im Zuge der Überarbeitung

2004: im Zuge der Ersterhebung 2017: im Zuge der Überarbeitung

2004: im Zuge der Ersterhebung 2017: im Zuge der Überarbeitung

2004: im Zuge der Ersterhebung 2017: im Zuge der Überarbeitung

2004: im Zuge der Ersterhebung 2017: im Zuge der Überarbeitung

2004: im Zuge der Ersterhebung

2017: im Zuge der Überarbeitung

2004: im Zuge der Ersterhebung

2017: im Zuge der Überarbeitung

2004: im Zuge der Ersterhebung

2017: im Zuge der Überarbeitung

1065

1087

Skabiosenscheckenfalter (Euphydryas aurinia)

[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

Es wird empfohlen, den Bestand im Gebiet in einer höheren Detailschärfe zu erheben und die Erhebungsindikatoren zu dokumentieren. Die Entwicklung der Art soll systematisch im Zeitraum von 3 – 5 Jahren durch ein Monitoring dokumentiert werden. Dies ist vor allem von Bedeutung, wenn sich die almwirtschaftliche Flächennutzung im Bereich des Vorkommens auf der Valentinalm ändern sollte.

Alpenbock (Rosalia alpina) Kenntnisse zur aktuellen Verbreitung des Alpenbocks in Österreich sind nur punktuell vorhanden. Es wird empfohlen, im Gebiet ein systematisches Monitoring einzurichten und die Bestandesentwicklung zu dokumentieren. Die Erhebungsindikatoren (Populationsindikatoren und Habitatindikatoren) sind festzulegen und im periodischen Zeiträumen zu wiederholen. Brutbäume und Fundstellen sollten mit GPS verortet werden. Eine Wiederholung der Erhebungen sollte zumindest je Berichtszeitraum erfolgen.

1604 Alpenmannstreu (Eryngium alpinum)

1902 Gelber Frauenschuh (Cypripedium calceolus)

Auf Grund der Seltenheit und der hohen Verantwortlichkeit für diese Pflanze soll begleitend in jeden Fall ein Monitoring durchgeführt werden. Periodische Einstufung der Habitatindikatoren (Alle 3 Jahre) in Hinblick auf Verbuschung, sowie Bestandeszählungen.

Sollte es zu einer Intensivierung bzw. Auflassung der Almbewirtschaftung kommen, sind die Monitoringintervalle zu verkürzen, möglicherweise trägt die extensive Beweidung zur Förderung des Bestandes durch Hintanhalten der Verbuschung bei.

Wenn die Lage des Bestandes bekannt ist, sollte sollten alle 2 bis 4 Jahre die Habitatund Populationsindikatoren erhoben werden. Die Anzahl der Exemplare (Individuen) sollte im Zeitraum Ende Mai / Anfang Juni gezählt werden, und das Ausbreitungsgebiet sollte abgegrenzt werden. Bei der Erhebung sollte auch der Verbiss durch das Weidevieh bzw. der Wildverbiss dokumentiert werden (Prozentuell).

A409 Birkhuhn (Tetrao tetrix) Bestandeszählungen durch die Jägerschaft, langfristige Verfolgung des Bestandestrends.

A408 Alpenschneehuhn (Lagopus mutus helveticus) Es wäre anzustreben, im Abstand von 5 Jahren eine synchrone Revierkartierung mittels Verhören und aktiven Abspielen von Rufen in Zusammenarbeit mit den örtlichen Jägern durchzuführen, um etwaige Bestandesveränderungen erfassen zu können.

A412 Steinhuhn (Alectoris graeca saxatilis) Es wäre anzustreben, im Abstand von 5 Jahren eine synchrone Revierkartierung mittels Verhören und aktivem Abspielen von Rufen in Zusammenarbeit mit den örtlichen Jägern durchzuführen, um den Bestandestrend erfassen zu können.

2004: im Zuge der Ersterhebung 2017: -

2004: im Zuge der Ersterhebung 2017: -

2004:2017: im Zuge der Überarbeitung

2004:2017: -

2004 –2017: im Zuge der Überarbeitung

2004:2017: im Zuge der Überarbeitung

2004:2017: im Zuge der Überarbeitung

13 Literatur

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[Natura 2000 Gebietsmanagementplan Wolayersee und Umgebung]

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