The Gap 173

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Termine Bühne Mythos VOEST In einem Dokumentartheaterprojekt nimmt sich das Landestheater Linz dem Stahlkonzern VOEST an. Als wichtiger Arbeitgeber prägend für die Region, blickt der Konzern auf eine bewegte Geschichte zurück – von der Gründung als Aktiengesellschaft für Erzbergbau über die Entwicklungen zur NS-Zeit bis hin zur Etablierung als sogenannter Global Player mit mehreren Subunternehmen. »Mythos VOEST« untersucht unter anderem den wechselseitigen Einfluss zwischen Betrieb und Stadt. 22. Februar bis 19. Mai Linz, Landestheater

Ungebetene Gäste

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She He Me Paul Spittler inszeniert für das Kosmos Theater einen Text der jordanischen TheatermacherIn Amahl Khouri über Queerness im arabischen Raum. Grundlage für das Stück sind Gespräche, die Khouri über Jahre mit trans-, inter- und homosexuellen Personen geführt hat. Die drei ProtagonistInnen Randa, Omar und Rok erzählen darin unter anderem von Bedrohung, Flucht und der Entwicklung von Geschlecht und Sexualität. Mittels verschiedener Orts- und Rollenwechsel werden die Erfahrungen auf die Bühne gebracht und ein Bogen durch mehrere Jahrtausende Geschlechterdiskurs gespannt. Letztendlich wird in »She He Me«, das als szenisches Spiel in Wien zur Uraufführung kommt, vor allem der Frage nach den Möglichkeiten der (Selbst-)Akzeptanz nachgegangen. 1. bis 16. März Wien, Kosmos Theater

In einem Projekt zwischen Performance und Aktionskunst widmet sich das Kollektiv Darum, bestehend aus Laura Andreß, Victoria Halper und Kai Krösche dem Phänomen einsamer Begräbnisse, solchen also, bei denen keinerlei Angehörige anwesend sind. Diese Randerscheinung, die in Wien etwa 500 Mal pro Jahr auftritt, wird als Ausgangspunkt gewählt, um sich wortwörtlich auf Spurensuche zu begeben. So wird das Phänomen symbolisch am Stadtrand verortet und die Frage verhandelt, wie man sich Menschen annähern kann, die man nie kennengelernt hat. 24. bis 31. März Wien, Werk X

Schlammland Gewalt Das Stück porträtiert ein Alpendorf, in dem es durch eine Eruption aufeinanderprallender Meinungen und Moralvorstellungen zu einer tatsächlichen Eruption kommt. Eine Schlammlawine wird ausgelöst, die das Land unter sich begräbt. Christina Tscharyiski inszeniert einen Text von Ingeborg-Bachmann-Preisträger Ferdinand Schmalz, der von Veränderungen an einem Ort handelt, der sich über ein unverrückbares, 30 Millionen Jahre bestehendes Gebirge definiert. 28. März bis 25. April Graz, Schauspielhaus

Das Festival für Neues aus Choreografie und Performance kann mittlerweile auf sein dreißigjähriges Bestehen zurückblicken. Unter dem Motto »Dancing 30 Years Ahead« finden im März Veranstaltungen statt, die um die Themen Selbstermächtigung, Alltagsrassismus und soziale Konventionen kreisen. Gespielt wird im Atelier Augarten, im Dschungel Wien und im Studio Brut in der Zieglergasse. Zu sehen sind unter anderem sechs Uraufführungen lokaler KünstlerInnen. 8. bis 30. März Wien, diverse Locations

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Oliver Maus

Imagetanz

Choreografin Veza Fernández verhandelt in ihrem neuen Gruppenstück »Amadora Lllama (Or The Loving Flame Is Also The Lover That Calls)« in einer Mischung aus Tanz und Text die Sehnsuchtserfahrungen und Leidenschaft einer weiblichen Ordensgemeinschaft. Ausgangspunkt der Inszenierung sind Gedichte der spanischen Nonne Teresa von Ávila, die aus dem 16. Jahrhundert stammen. Die Kirchenlehrerin und Reformistin Teresa verarbeitete darin Erfahrungen, die sie als »mystisch« bezeichnete. Beza Fernández, die sich in der Vergangenheit bereits oftmals mit Familie, Liebe und Religion auseinandergesetzt hat, stellt in »Amadora Lllama« queer-feministische Verkörperungen in einen religiösen Kontext und begibt sich auf die Suche nach einem darin befindlichen emanzipatorisches Potenzial. 11. bis 13. April Wien, Tanzquartier Halle G

Franzi Kreis, Mani Froh

Amadora Llama

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