the Hundert Vol. 5 - Old meets New Economy

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NUMMER 05

OLD MEETS NEW ECONOMY

Ein Handbuch f端r die Zukunft: 50 spannende Fallstudien der Zusammenarbeit zwischen traditionellen Unternehmen und innovativen Startups.



N UR DIE VORSTELLUNG DES GUTEN, WELCHE DIE ENTGEGENGESETZ TE VORSTELLUNG ÜBERWIEGT, TREIBT STETS DEN WILLEN ZUR HANDLUNG AN. Gottfried Wilhelm Leibniz

Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 — 1716), bedeutender deutscher Mathematiker, Physiker, Philosoph, Sprachwissenschaftler und Historiker



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Vorwort // T H E H U N D E R T

© BUNDESREGIERUNG/BERGMANN

SIGMA R G A B R I E L

Sigmar Gabriel ist seit Dezember 2013 Bundesminister für Wirtschaft und Energie. Als ich die Anfrage für ein Vorwort zum Thema „Old meets new Economy“ erhielt, musste ich schmunzeln. Denn ich habe immer klar gesagt, dass ich die Unterscheidung zwischen „alter“ Industrie und einer „neuen“ digitalen und Dienstleistungswirtschaft für Humbug halte. Unabhängig vom Wirtschaftssektor hat die Bundesregierung stets auf Wachstum und Innovation gesetzt und nicht einzelne Wirtschaftszweige als „veraltet“ abgeschrieben. Dieser klugen Entscheidung verdanken wir, dass die deutsche Wirtschaft heute stark ist und gute Ausgangsbedingungen vorfindet - auch für die Industrie 4.0. Klar ist aber auch: Digitale Technologien sind einer der wichtigsten Treiber für Wachstum und Innovation. Dabei stellen sie traditionelle Wirtschaftsbranchen vor die Herausforderung, ihre Geschäftsmodelle ins digitale Zeitalter zu transferieren. Das fällt zum Teil schwer, ist aber notwendig! Startups sind dabei ein wichtiger Impuls- und Ideengeber. Diese Ausgabe von „the Hundert“ zeigt anhand konkreter Beispiele, wie sowohl innovative Startups als auch etablierte Unternehmen von einer Zusammenarbeit profitieren können: Passgenaue Lösungen von Startups helfen etablierten Unternehmen, innovative Produkte zu entwickeln und neue Wachstumsfelder zu erschließen. Startups können hierbei Geschäftsbeziehungen aufbauen und hochwertige Kunden gewinnen, die ihnen ein nachhaltiges Unternehmenswachstum erlauben. Das sollte Inspiration für beide Seiten sein, um Vorurteile abzubauen und den Mut aufzubringen, neue Wege gemeinsam zu beschreiten. Ich wünschen Ihnen eine inspirierende Lektüre!

Sigmar Gabriel

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42REPORTS + DB STATION&SERVICE

MACHTFIT + DR. BECKER UNTERNEHMENSGRUPPE

KIWI + DEGEWO

UBERALL + UNTERWEGS

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BERGFÜRST BANK + FAH GRUNDBESITZ

MILA + VODAFONE

QLEARNING + TU BERLIN

RELAYR + BSH HAUSGERÄTE

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MEDIASPOT + BERLINLINIENBUS.DE

INDIELUX + CLEANTECH INNOVATION CENTER

ODOSCOPE + CAPGEMINI CONSULTING

SOPAT + BASF

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HARDWARE.CO + CONRAD ELECTRONIC

COMPANISTO + PROSIEBENSAT.1 MEDIA

K.LAB + KLETT

STILNEST + ROMONDIA GOLDSCHMIEDE

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ZOOBE + STUDIOCANAL

SMARTLAW + WOLTERS KLUWER

YUKKA LAB + AWP FINANZNACHRICHTEN

DAILYME TV + ALBA BERLIN

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NEWSCASE + MADSACK

DESIGNBY.ME TECHNOLOGY + PETER KAISER SCHUHFABRIK

BOOK A TIGER + VILEDA PROFESSIONAL

ALLY + VOLKSWAGEN

P. 140 ORIGINAL UNVERPACKT + SAP

100 U NT E R NE HME N


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AMPION + MERCK

HOME EAT HOME + COCA-COLA

KLICKRENT + ZEPPELIN RENTAL

UMOLI + BIO COMPANY

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MYBOOK + ULLSTEIN BUCHVERLAGE

WENDERO + T-SYSTEMS INTERNATIONAL

GOLDENTRYCICLE + HAHN FILM

NEURONATION + SPIEGEL ONLINE

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ETVENTURE + KLÖCKNER & CO

ORDERBIRD + ETL ADHOGA

BLUE BIOLABS + BERLINER WASSERBETRIEBE

GUTSCHEINE.DE + MEDIENGRUPPE RTL

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BEACONINSIDE + COMPUTACENTER

DCM + WEBERBANK

CATERNA + BARMER GEK

BLOGFOSTER + AXEL SPRINGER MEDIA IMPACT

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GMPVC + WALL AG

INTRAPRENÖR + REWE GROUP

PLUGSURFING + VATTENFALL

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VIGOUR + VIACOM

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MBR TARGETING + STRÖER MEDIA

THERMONDO + E.ON

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INHALTSVERZEICHNIS

7 Vorwort - Sigmar Gabriel 8 Fallstudien Übersicht 10 Vorwort - Jan Thomas 12 Statements 19 Gastbeitrag Tobias Kollmann 20 Gastbeitrag Florian Heinemann 23 Gastbeitrag Christoph Keese 24 Digitale Innovationen für die Gastronomie 76 Gesundheit weiter gedacht 77 Eine Top-Adresse für Gründer in Berlin 78 Wie traditionelle Unternehmen und Startups voneinander profitieren 80 Gastbeitrag Lars Zimmermann 81 Gastbeitrag Tobias Schwarz 82 Gastbeitrag Brigitte Zypries

83 Gastbeitrag Christian Freese 84 Gastbeitrag Stefanie Peters 86 Gastbeitrag Maxim Nohroudi 87 Top ideas meet top technology 88 „Bei uns gibt es kein Papier mehr” 90 Gastbeitrag Wolfgang Wopperer Beholz 142 Digitaler Wandel: Tradition trifft Gründergeist 144 Gastbeitrag Constanze Buchheim 145 Gastbeitrag Tilo Bonow 146 Fakten zur Berliner Startup-Szene 148 the Hundert auf Events 153 Netzwerk 154 Danke / Medienpartner 156 Wie Innovation ensteht 158 Impressum

„DENK ICH AN DEUTSCHLAND IN DER NACHT ...” Obgleich in einem gänzlich anderen Kontext entstanden, wohnt dem Zitat Heinrich Heines aus dem Jahr 1844 eine nahezu erschreckende Aktualität inne. Denn gegenwärtig ist Deutschland dabei, den Anschluss an die Weltspitze zu verpassen. Das Land der Erfinder stellt gemütlich die Weichen in Richtung Bedeutungslosigkeit. Es grassiert eine Mentalität der „Deutschen Angst“, bei der man – wider besseres Wissen – eher gewillt ist, das Neue zu verbieten, als das Experiment zu wagen. Den Chancen keine Chance. Übermächtige Lobbyverbände schützen ihre Klientel mithilfe antiquierter Gesetze. Und während sich unsere Gesellschaft medial mit Nebelkerzendebatten einlullen lässt, werden Innovationstreiber vor unüberwindbare Hürden gestellt. Ein Bärendienst an der Zukunft unseres Landes und auf Kosten nächster Generationen. Eine gesunde Gesellschaft benötigt eine florierende Wirtschaft. Jedoch ist eine Wirtschaft ohne ausreichende Innovationskraft ein Auslaufmodell. Schönheit ist vergänglich. Wohlstand ebenso. Dem Schumpeterschen Postulat der „schöpferischen Zerstörung" folgend müssen wir lernen, Abschied zu nehmen, um das Neue willkommen zu heißen. Die deutsche Wirtschaft blickt zwar auf eine lange erfolgreiche Epoche zurück. Doch diese Zeiten sind vorbei. Die globalen Tonangeber sitzen längst nicht mehr in Deutschland, oft nicht einmal mehr in Europa. Im Global Innovation Index der Beratungsfirma Booz & Company findet man Deutschland nicht mehr unter den Top Ten. Innovationen entstehen heutzutage immer öfter in kleinen Unternehmen und kleinen Einheiten. Das amerikanische Credo „Fail fast“ ist hierzulande jedoch nicht gewünscht. Dabei ist die wichtigste Währung im heutigen Wettbewerb Innovationsgeschwindigkeit. Das deutsche Paradebeispiel ist Zalando, der wahrscheinlich innovativste Modehändler der Welt. Zalando wurde in nicht einmal sieben Jahren zum europäischen Marktführer aufgebaut und an die Börse gebracht. Das ist leider eine absolute Ausnahmeerscheinung in Deutschland.

Startups kommt in diesem Spiel die Rolle der Herausforderer zu. Der Visionäre. Der Furchtlosen. Der positiven Zerstörer. Sie brechen verkrustete Strukturen auf und greifen die ineffizienten Prozesse an. Sie sind agil und schnell und agieren oft auf technisch beeindruckendem Niveau. Und sie vermeiden Wasserköpfe und Bürokratie. Aber auch Startups benötigen Hilfe, um erfolgreich zu sein: Kapital, Rahmenbedingungen, Partner – und Bestätigung. Die Akzeptanz der Mutigen ist in der Gesellschaft noch ausbaufähig. Auch – oder vor allem – in den Einkaufsabteilungen etablierter Unternehmen. Derzeit kommen die global erfolgreichen Startups so gut wie nie aus Deutschland. Mit „the Hundert – Old meets New Economy“ möchten wir daher einen konstruktiven Beitrag zur Veränderung unseres Landes leisten. Anhand von fünfzig Fallstudien und zahlreichen Gastartikeln möchten wir darstellen, wie fruchtbar der Schulterschluss von etablierten und jungen Unternehmen sein kann. Synergie bedeutet, „sich gegenseitig zu fördern“. So wird das Ganze mehr als die Summe seiner Teile. Nehmen Sie diese Ausgabe daher als Impuls für Ihr eigenes Unternehmen und helfen Sie mit, die Weichen für die kommenden Jahrzehnte zu stellen. Nicht versäumen möchte ich, mich bereits an dieser Stelle von ganzem Herzen bei meiner Kollegin Katarzyna Oldziejewska für ihren außerordentlichen Einsatz zu bedanken. Sie sorgt mit viel Herzblut und praktisch im Alleingang dafür, dass unsere Magazinreihe „the Hundert“ auf diesem hohen Niveau realisiert wird. Liebe Kata, vielen Dank für diese großartige Unterstützung! Und abschließend der Hinweis: Wie immer kann man diese Ausgabe von „the Hundert“ kostenlos herunterladen. Empfehlen Sie diese bitte vielen Unternehmern, Geschäftsführern, Politikern und Medienvertretern weiter. Denn die Veränderung wohnt in uns allen ... Herzlichst Ihr Jan Thomas

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Natürlich haben Menschen Angst vor Veränderung. Volkswirte der Bank ING-DiBa haben soeben verkündet, dass über die Hälfte unserer heutigen Arbeitsplätze der Digitalisierung zum Opfer fallen wird. Doch diese Entwicklung ist ohnehin nicht aufzuhalten. Die Frage ist nur: Soll Deutschland gestalten oder gestaltet werden? ©

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DANKE! AN ALLE SPONSOREN UND UNTERSTÜTZER, OHNE DIE DAS HEFT NICHT MÖGLICH GEWESEN WÄRE.

Unsere Premium-Sponsoren:

Unsere Produktionspartner:

In diesem Zusammenhang möchten wir

Nicht zuletzt möchten wir uns bei dem engagierten

auch unsere Druckerei Laserline hervorheben,

Team von Operation Butterfly bedanken, das mit

die erneut die Produktion in der

seiner detailverliebten und vorausahnenden

bestmöglichen Qualität ermöglicht hat.

Denkweise dafür gesorgt hat, dass diese Ausgabe von the Hundert eine ganz besondere ist.

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T H E H U N D E R T // Statements

OLD UND NEW ECONOMY Warum die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Startups notwendig ist

M AT H I A S D Ö P F N E R

ERIC SCHWEITZER

Vorstandsvorsitzender, Axel Springer

Präsident, IHK

„Old oder New Economy. Entweder oder. Viele Unternehmer hadern mit der Digitalisierung, branchenübergreifend. Dass die Schwergewichte der neuen Wirtschaft ganz überwiegend in den USA entstehen, nicht hier, ist hinlänglich bekannt. Genauso bekannt ist die Debatte über die Ursachen – fehlendes Wagniskapital, langsamer Breitbandausbau, mangelhafte politische Rahmenbedingungen, vielleicht der deutsche Hang zur Gemütlichkeit. Gleichwohl: Gerade in der Industrie baut die Wertschöpfung schon heute wesentlich auf digitalisierten Prozessen auf. Und: Geschwindigkeit ist nicht alles. Die Stärken der Old Economy werden auch in Zukunft eine Rolle spielen. Werte wie Nachhaltigkeit, Zuverlässigkeit und Qualität werden immer noch gefragt sein, nicht nur – aber ganz entscheidend – beim Umgang mit Daten. Was liegt also näher, als die Stärken von Old und New Economy zu bündeln – nicht Alt gegen Jung auszuspielen, sondern voneinander zu lernen? Dafür braucht es Orte für Dialog, wie die von Axel Springer mitorganisierte NOAH-Konferenz im Juni in Berlin. Erfolgreiche Vertreter der Old Economy öffnen sich für Disruption, erschließen mit Partnerschaften und Investitionen Räume für die digitale Transformation im eigenen Unternehmen. So wird es heißen: Old und New Economy. Und so wird die digitale Transformation auch hierzulande ein Erfolg.“

„Der digitale Wandel hat die deutsche Wirtschaft auf ganzer Breite erfasst. Kaum eine Branche, kaum ein Unternehmen, das nicht durch die Digitalisierung und das Internet beeinflusst ist. Diese Entwicklung wird die Zukunft unserer Wirtschaft entscheidend prägen. Es stellt die Unternehmen vor die große Aufgabe, ihre Geschäfts- und Arbeitsprozesse neu auszurichten und sich und ihre Produkte einer immer schnelleren, digitalisierten Weltwirtschaft anzupassen. Gleichzeitig bieten sich aber auch Chancen, sofern die Unternehmen sich den neuen Herausforderungen stellen. Im Partnering zwischen Startups und der etablierten Wirtschaft sehen wir ein riesiges Potenzial für die deutsche Wirtschaft, sich nachhaltig zu innovieren und unsere Position als führende Industrienation auszubauen.“

© RAINER KURZEDER

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RAINER HILLEBRAND Stellvertretender Vorstandsvorsitzender, Otto Group „Die Informations- und Kommunikationstechnik verändert das Verhalten der Kunden und damit die Märkte radikal. Aus diesem Grund treiben wir seit 2008 den Aufbau innovativer Startups im E-Commerce und Technologie-Bereich voran: Über den Startup-Inkubator Project A Ventures, dessen Hauptinvestor wir sind, unterstützen wir Unternehmen in der SeedPhase. Mit unserer Beteiligungsgesellschaft e.ventures decken wir die Early- und Later-Stage-Phase ab und investieren weltweit in vielversprechende Geschäftsmodelle. Auf diese Weise sichern wir uns den kontinuierlichen Zugang zu neuen Ideen, von denen wir in allen Bereichen der Otto Group profitieren. Insgesamt haben wir einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag in über 130 Beteiligungen in mehr als zehn Ländern investiert. Tendenz steigend.“

© RAINER KURZEDER

S T E FA N S C H A I B L E CEO für Deutschland und Zentraleuropa, Roland Berger Strategy Consultants „Digitale Unternehmen wie Airbnb verdrängen zunehmend etablierte Platzhirsche aus wichtigen Teilen der Wertschöpfung. Die große Herausforderung, vor allem für unsere Industrieunternehmen, liegt darin, die neuen digitalen Geschäftsmodelle in unseren Unternehmen oder in Kooperation mit ihnen zu entwickeln, damit die Wertschöpfung in Deutschland und Europa stattfindet. 605 Milliarden Euro könnte es Europa bis 2025 kosten, den Anschluss an die Digitalisierung der Industrie zu verlieren, oder bei Gelingen 1,25 Billionen Euro einbringen. Das zeigt eine Studie von Roland Berger und dem BDI. Dazu müssen Firmen lernen, Startups und neue IT-Unternehmen nicht einfach zu kaufen und zu integrieren, sondern ein Umfeld zu schaffen, in dem die digitalen Geschäftsmodelle am besten gedeihen können. Hier sind neue, firmenübergreifende Kooperationen nötig, in Querschnittsthemen auch mit Wettbewerbern. Keines der 20 größten digitalen Unternehmen nach Marktkapitalisierung kommt aus Europa. Das muss sich ändern. Wir können dabei selbstbewusst auftreten: Denn wie sollten deutsche und europäische Ingenieure und Softwareentwickler, wenn sie gezielt zusammenarbeiten, aufzuhalten sein?“

RUBIN RITTER Vorstand, Zalando „Unsere Partnerschaft mit etablierten Anbietern wie der Post beziehungsweise DHL sind ein tolles Beispiel dafür, wie relevant die Zusammenarbeit zwischen Old und New Economy im E-Commerce ist. Mit der Post haben wir von Anfang an einen äußerst zuverlässigen, flexiblen und innovativen Partner an unserer Seite, mit dem wir hervorragend an neuen Servicestandards und Zukunftsprojekten wie dem Paketbutler arbeiten. Das gleiche gilt für internationale Modemarken wie Nike oder Topshop, mit denen uns eine Partnerschaft auf Augenhöhe verbindet. So bringen sie jahrzehntelange Erfahrung im Modehandel ein und wir ermöglichen gleichzeitig tiefe Einblicke in den Onlinehandel und die Vorlieben ihrer Kunden.“

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T H E H U N D E R T // Statements

CORNELIA YZER Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung Berlin „Old Economy und New Economy können und müssen sich ergänzen. Startups stärken durch ihre Innovationskraft die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Wirtschaft. Sie verfügen über eine starke Innovationsorientierung und ihre Geschäftsmodelle basieren auf neuen Lösungsansätzen. Etablierte Unternehmen dagegen haben das nötige Kapital sowie Markt- und Umsetzungskraft. Eine Zusammenarbeit beider Seiten öffnet das Startup-Ökosystem und rüstet unsere Industrielandschaft für die Zukunft. In Berlin unterstützen wir das beispielsweise mit unserem Format „Zukunftslunch“. Wir bringen Startups der digitalen Wirtschaft mit etablierten Unternehmen aus dem Mittelstand gezielt zusammen. Wir ermöglichen damit Einblicke in die Welt des anderen, verbunden mit der Chance, bislang ungenutzte Innovationspotenziale zu heben und damit gemeinsam neue Märkte zu erobern.“

© SENWTF LOPATA

FLORIAN LANGENSCHEIDT Unternehmer, Business Angel, Publizist und Kuratoriumsvorsitzender Deutscher Gründerpreis

© CLAUDE LANGLOIS

„Unser Land ist Weltspitze. Wenn es um Export geht. Wenn es um the German Mittelstand als unser wirtschaftliches Rückgrat geht. Wenn es um globale Marktführerschaft in unzähligen Industrien geht. Und wenn es um industrielle Tradition und Erfahrung geht. Im Startup-Bereich sind wir es noch nicht ganz, holen aber schnell auf. Endlich gibt es so etwas wie eine neue deutsche Gründerzeit – mit dem Zentrum Berlin. Hier brauchen wir noch Training, um aufs olympische Treppchen zu kommen. Das ist zu schaffen, wenn wir die vorhandenen Stärken der deutschen Wirtschaft kombinieren mit der ungestümen Innovationskraft der jungen Gründerfirmen, die durch radikale Ideen disruptiv tradierte Verfahren und Methoden in Frage stellen. Der Hidden Champion aus Bayern, Baden-Württemberg oder NRW in Kooperation mit dem Kreuzberger Startup – das ist eine Gewinneroption, wenn es um zukünftige Wettbewerbsfähigkeit in der Welt geht. Wie man an der Geschichte des Nobelpreises sieht: Innovation entsteht eher vor dem 40. Geburtstag. Wenn sie mit einem Spitzenplatz auf der Lernkurve kombiniert wird, wird sie auch in der Umsetzung unschlagbar. Deshalb sind Foren für Old and New so erfolgreich, deswegen gibt es kluge Ansätze wie den Deutschen Innovations Fonds, daher haben viele DAX-30-Unternehmen beeindruckende Venture-Capital-Aktivitäten oder Inkubatoren – und deshalb ist dieses Heft so wichtig.“

FLORIAN NÖLL Vorstandsvorsitzender, Bundesverband Deutsche Startups „Ich bin von einer einfachen Formel überzeugt: Mittelstand von heute + Startups = Mittelstand von morgen. Dabei steht für mich fest: Von einer Zusammenarbeit zwischen Startups und etablierten Mittelständlern profitieren nicht nur die Jungen. Nur noch jeder zehnte mittelständische Unternehmer in Deutschland ist unter 40. Gleichzeitig investieren 40 Prozent der über Sechzigjährigen nicht mehr in die Zukunftsfähigkeit ihrer Unternehmen. Und als ob das als Herausforderung nicht ausreichen würde, muss dieser Mittelstand die digitale Transformation meistern. Natürlich hat er dem unternehmerischen Nachwuchs auch viel zu bieten: Erfahrung, Kunden, Know-how in Vertrieb und Co. und auch Kapital. Im Team könnte es eine Erfolgsformel für Deutschland werden.“

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FRANK WIETHOFF Regionalvorstand Ost, KPMG „Online-Shops kontra stationärer Handel, Uber gegen den Rest der Taxi-Welt: Startups kannibalisieren traditionelle Branchen – das ist ein Vorwurf, mit dem sich Firmengründer und -chefs auch in den Medien immer wieder auseinandersetzen. Dabei ist es ein großer Fehler, die Old und New Economy in Konkurrenz zueinander zu sehen. Vielmehr profitieren beide Seiten voneinander. Junge, dynamische Unternehmen erhalten Zugang zu wertvollen Ressourcen, profitieren von der Erfahrung etablierter Unternehmen. Die Kooperation zwischen Old und New Economy fördert unternehmerisches Denken, sorgt in traditionellen Unternehmen für frischen Wind durch die Impulse der Firmengründer und treibt Innovation. Die Wirtschaftskraft und Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes wird so langfristig gesichert.“

© M I C H A E L S E T Z P FA N D T

MARKUS VOIGT BERNHARD ROHLEDER

Präsident, VBKI

Hauptgeschäftsführer, BITKOM

„Mit der Digitalisierung ist die vierte große Revolution der Wirtschaft in vollem Gange. Weltweit sind so gut wie alle Sektoren und Branchen von einem tiefgreifenden Wandel erfasst, Geschwindigkeit entscheidet über Erfolg und Misserfolg. Wer seine Marktposition behaupten will, muss vor allem eines sein: schnell. Berlin ist der Ort, an dem lästiger Anpassungsdruck zur echten Chance werden kann: Nirgendwo sonst in Deutschland ist es leichter, bewährtes Know-how mit digitaler Exzellenz zu mischen. Klassisches Unternehmertum und junge Startups agieren in unmittelbarer Nachbarschaft, Business-Netzwerke wie der VBKI ermöglichen den effizienten Austausch von Kontakten und Ideen. Dieser Brückenbau ist von strategischer Bedeutung: Denn wer sein Potenzial auf den Märkten der Zukunft ausschöpfen will, muss in beiden Welten zuhause sein. Industrie 4.0, Smart City oder E-Mobility – die Herausforderungen sind bekannt, die Suche nach Lösungen in vollem Gange. Berlin ist das natürliche Bindeglied zwischen Old und New Economy. Unsere Aufgabe muss es sein, auf diese Schnittstellenfunktion und die mit ihr verbundenen Chancen aufmerksam zu machen. Wenn uns dies gelingt, wird ein erheblicher Teil der Antwort auf die Fragen der Zukunft von hier kommen.“

„Deutschland hat eine herausragend leistungsfähige Industrie, einen einzigartig innovativen Mittelstand und inzwischen auch eine dynamische, schnell wachsende Startup-Szene. Diese weltweit einmalige Kombination von Stärken müssen wir bei der laufenden Digitalisierung aller Wirtschaftsbereiche besser nutzen. Wenn wir künftig erfolgreich sein wollen, müssen wir für noch mehr Austausch und Kooperation zwischen etablierten und jungen, zwischen Gobal Playern und Kleinunternehmen sorgen. Zu viele traditionelle Unternehmen fühlen sich von frischen und oft frechen Startups vor allem bedroht. Viele setzen darauf, ihr altes Geschäftsmodell zu verteidigen und sind zu zögerlich bei einer Nach-Vorne-Strategie. Statt auf Gesetzen aus dem Zeitalter der Pferdedroschken zu beharren, müssen wir mehr Venture Capital ins Land holen und Hochrisikoinvestitionen steuerlich belohnen. Und wir müssen dafür sorgen, dass Startups die Mitarbeiter finden können, die sie brauchen. Zuwanderungspolitik und Bildungspolitik sind auch Startup- und Digital-Politik.“

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T H E H U N D E R T // Statements

ALEXANDER HÜSING Chefredaktuer, deutsche-startups.de „Kleine, flexible Startups mit Gründern in T-Shirts und große unbewegliche Unternehmen mit Managern in Nadelstreifen passen einfach nicht zusammen. Dieses Bild ist alt und falsch. Denn es gibt gute Gründe, warum Old und New Economy sich beschnuppern sollten. Manager, zieht wieder das T-Shirt an! Gründer, holt den Anzug aus dem Schrank! Denn Startups und Unternehmen können viel voneinander lernen - aber beide Seiten müssen sich dafür öffnen, die Scheu vor einander überwinden. Die Startup-Welt ist risikoreich, wagemutig, im permanenten Beta-Zustand, immer unfertig. Ein Zustand, den Konzerne gebrauchen könnten. Denn wer fertig ist, steht still, wagt nichts mehr und geht kein Risiko mehr ein. In Konzernen gibt es etablierte Strukturen und Prozesse sowie eine Organisation, die Ausfälle und Fehler verhindern kann. So manches Startup sollte dankbar sein, wenn ihm jemand mit jahrelanger Erfahrung bei diesen Themen helfen kann..”

TIMOTHEUS HÖTTGES Vorstandsvorsitzender, Deutsche Telekom „Lange Zeit haben wir beim Thema Internet und Digitalisierung vor allem auf Amerika geschaut. In den USA wurde die Entwicklung extrem früh antizipiert, dort gründeten sich Welt-Unternehmen wie Microsoft, Apple, Google oder Facebook. Doch immer mehr verschwimmen die Grenzen zwischen dieser New Economy und der Old Economy. Längst werden auch Unternehmen aus Maschinen- und Anlagenbau und aus der Automobilindustrie vom digitalen Wandel erfasst. Und so werden die Weichen für die Zukunft der digitalen Wirtschaft eben nicht mehr nur im Silicon Valley, sondern auch auf der Hannover Messe gestellt. Die Herausforderungen für Deutschland als „Ausrüster der Welt“ sind gewaltig, aber eben auch die Chancen. Es geht darum, uns auf unsere traditionellen Stärken zu besinnen und gleichzeitig die riesigen Möglichkeiten von Vernetzung und Digitalisierung zu nutzen. Ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingen kann, Deutschlands Rolle als Weltmarktführer bei der Planung und Produktion von Fahrzeugen, Maschinen, Medizin- und Haustechnik zu bewahren und sogar auszubauen. Die Telekom steht bereit als Partner auf diesem Weg, der neue und alte Wirtschaft verbindet – für eine digitale Zukunft made in Germany.”

PHILIPP JUSTUS Vice President Google DACH and CEE „Nicht nur der Weltraum bietet sie, die unendlichen Weiten. Auch in der digitalen Welt sind die Chancen fast grenzenlos. Wenn wir bei Google über Innovation und Technologien der Zukunft reden, fällt daher unweigerlich der Begriff des Moonshot Thinking: die Freiheit und die Bereitschaft also, bei technologischer Entwicklung weit zu denken und wirklich Großes, manchmal auch Verrücktes zu wagen. Ganz wie es ein Flug zum Mond in den 1960er-Jahren war. Dieses Denken und dieser Mut zeichnen Startups aus. Deshalb unterstützen wir mit unserem Programm Google for Entrepreneurs überall auf der Welt junge Gründer und Unternehmer. Wir brauchen mehr „Mondfahrer”, egal ob im Silicon Valley, in London oder Berlin.“

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Gastbeitrag // T H E H U N D E R T

Die Schlüsselfrage Warum die digitale Zukunft Deutschlands in der Kooperation von Konzernen und Startups liegt von Tobias Kollmann

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ie digitale Transformation beginnt immer zuerst im Kopf! Jeder Akteur in der Wirtschaft sollte sich hierfür eine einfache Frage stellen: Mit welchem digitalen Geschäftsmodell würde ein Startup aus dem Silicon Valley mit sehr viel Kapital die eigene Branche morgen kaputt machen? Das nennt man dann disruptive Innovation, und es findet kaum ein Gespräch im Valley statt, bei dem diese Perspektive oder dieses Ziel nicht ausgerufen wird. Nach einer Antwort auf diese Frage muss dann die Erkenntnis stehen, es heute selbst konsequent anzugehen. Für Startups in Deutschland bedeutet das, es mit einer eigenen Ideen zu versuchen. Für Konzerne bedeutet es neben der eigenen digitalen Transformation aber auch, mit Startups zusammenzuarbeiten. Warum? Die notwendigen Veränderungen hin zu digitalen und disruptiven Innovationen gerade für große Unternehmen sind leider kein „technischer Knopf", den man so einfach drücken kann, sondern in erster Linie ein „evolutionärer Kopf", der benötigt wird, um digitale Geschäftsprozesse und -modelle wirklich zu verstehen und in den Unternehmen anzugehen. Kreative Köpfe für digitale Innovationen findet man aber in Deutschland im Moment eher nicht in den Konzernen, sondern hauptsächlich in den Startups in Berlin, Hamburg, Köln, München und anderswo in unserem Land. Deswegen sollten Konzerne auf diese Köpfe zugehen. Es lohnt sich!

PROFESSOR DR. TOBIAS KOLLMANN ist Inhaber des Lehrstuhls für E-Business und E-Entrepreneurship an der Universität DuisburgEssen, Vorsitzender des Beirats Junge Digitale Wirtschaft beim Bundeswirtschaftsministerium und Beauftragter für die Digitale Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen.

Da die jungen und kreativen „digitalen Köpfe“ aber nicht innerhalb von Konzernen arbeiten wollen, muss es einen unternehmensübergreifenden und strategischen Ansatz der Zusammenarbeit geben. Dieser macht für beide Seiten Sinn! Gerade im Bereich der jungen digitalen Wirtschaft haben Startups in der Regel ihre Stärken am Anfang des Innovationsprozesses, wenn Konzerne wegen ihrer Strukturen zeitlich und inhaltlich nicht so flexibel agieren können. Dafür spielen letztere ihre Stärke in späteren Entwicklungsphasen aus, da auf weitreichende Vertriebs- und Netzwerkformen zurückgegriffen werden kann, um die E-Business-Modelle weitreichend zu implementieren.

Wirtschaft in Europa machen. Vielleicht gelingt es uns nicht, das nächste Facebook oder Google aus Deutschland heraus zu entwickeln. Aber vielleicht werden die ersten wirklichen deutschen digitalen Weltmarktführer aus der klassischen Industrie mit ihren vielen schon vorhandenen Hidden Champions kommen, wenn es ihnen auch mit Hilfe von Startups gelingt, sich digital zu transformieren. Ob diese Zusammenarbeit über Inkubatoren, Acceleratoren, Corporate Venture Capital oder die direkte Projektarbeit im Rahmen einer Kunden-Lieferanten-Beziehung aufgebaut wird, ist dabei zweitrangig. Entscheidend ist die Erkenntnis, dass die Zusammenführung von Konzernen und Startups

Gerade aus dem Schulterschluss von Startups, Mittelstand und Industrie kann daher eine besondere Kraft für digitale Geschäftsmodelle geschaffen werden. Auf der einen Seite brauchen Startups den Zugang zu Märkten, auf der anderen Seite brauchen Mittelstand und Industrie den Zugang zu digitalen Innovationen. Das muss unser Alleinstellungsmerkmal werden und unser Land zu einem perfekten Standort für die Digitale

zu einem Schlüssel für die digitale Zukunft in Deutschland werden kann. Und GO …

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T H E H U N D E R T // Gastbeitrag

Wie Old und New Economy stärker voneinander profitieren könnten und warum dies für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft wichtig ist… von Florian Heinemann

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ie Digitalisierung ist „gekommen um zu bleiben“. Und wie jede sehr grundlegende Veränderung in der (Wirtschafts-)Geschichte bietet sie Gründern und Unternehmern die Chance, neue Produkte und Geschäftsmodelle zu entwickeln, mit denen sie auch etablierte Unternehmen, gegebenenfalls ganze Branchen, herausfordern können. Marc Andreessen hat diese Entwicklung in seinem mittlerweile legendären Artikel für das Wall Street Journal „Why Software Is Eating The World“ im Jahr 2011 eindrucksvoll beschrieben: Zum einen findet eine zunehmende Digitalisierung der eigentlichen Produkte statt. Zum anderen erfolgt die Distribution beziehungsweise Verbreitung der Produkte verstärkt digital. Und zum Teil verlaufen diese beiden Entwicklungen parallel. Doch wie können etablierte Unternehmen mit diesen Entwicklungen umgehen und womöglich sogar davon profitieren? Der Schlüssel für die nachhaltig erfolgreiche Bewältigung der Digitalisierung liegt im Aufbau von branchen- und unternehmensspezifischer Digitalkompetenz im Unternehmen selbst — und eben nur in den seltensten Fällen in der detaillierten Ausarbeitung einer mittel- bis langfristigen Digitalstrategie. Dies erscheint auf den ersten Blick kontraintuitiv. Aber die Formulierung einer solchen auf drei bis fünf Jahre oder länger ausgelegten Strategie erweist sich in der Regel angesichts (a) der schnellen Veränderungszyklen in diesem Bereich und (b) der häufig nicht ausreichend vorhandenen Digitalkompetenz in den Unternehmen und bei ihren angestammten Beratern als wenig sinnvoll. Vielmehr muss es für etablierte Unternehmen primär darum gehen, diese Kompetenz möglichst schnell und in möglichst hoher Qualität aufzubauen. Dies gilt nicht nur für solche Unternehmen, deren Kernprodukte oder -wertschöpfung von der Digitalisierung betroffen sind, oder technologielastige Unternehmen, sondern eben auch für die Firmen, bei denen „nur“ unterstützende Wertschöpfungsketten zunehmend digitaler werden. Zusammen genommen dürfte es hier folglich nur wenige Ausnahmen geben.

wesentliche Brutstätte für den Aufbau von Digitalkompetenz. Und angewandt in passenden, etablierten Unternehmen wäre der Wirkungsgrad dieser Kompetenz häufig deutlich größer als in tendenziell eher überschaubaren und vielfach unterfinanzierten Startup-Settings. Nur wenige etablierte Unternehmen in Deutschland haben jedoch bislang systematisch funktionierende Ansätze der Zusammenarbeit beziehungsweise im Umgang mit digitalen Startups umgesetzt, die einerseits relevant zum Aufbau von spezifischer digitaler Kompetenz in der eigenen Organisation beitragen und andererseits die finanziellen Spielräume der Startups vergrößern. Dabei wäre dies eine klassische „Win-Win-Situation“ für alle Beteiligten. Und es gibt zahlreiche Beispiele im Pharma- und Biotechnologie-Bereich, wo dieses Zusammenspiel zwischen Startups und etablierten Unternehmen erfolgreich praktiziert wird. Hier stellen in Startups generierte Erkenntnisse bereits seit langem einen wesentlichen Bestandteil der Innovations-Pipeline der etablierten Spieler dar. Und eine solche „Pipeline-Denke“ in Bezug auf (a) notwendige Kompetenzen und (b) sinnvolle ergänzende Produkte oder Services bildet einen gezielten und pragmatischen Rahmen, wie „Corporates“ über ihre Zusammenarbeit mit digitalen Startups nachdenken sollten. Die Umsetzung einer solchen „Pipeline-Denke“ in Richtung von Startups kann erfolgen über (a) Akquisitionen, (b) direkte und indirekte Beteiligungen und (c) reine Kunden-Lieferanten-Beziehungen. In der Regel wird eine Mischung dieser drei Ansätze in Kombination mit den in Eigenregie betriebenen Digitalaktivitäten am sinnvollsten sein. Und selbst Unternehmen wie Google, Facebook oder Amazon agieren exakt in dieser Art und Weise, trotz ihrer zweifelsohne nativen „Digital-DNA“ und der damit verbundenen, bereits sehr ausgeprägten Digitalkompetenz.

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Daraus ergibt sich nun die Möglichkeit für etablierte Unternehmen, von einer wachsenden und professioneller werdenden digitalen Startup-Szene auch in Deutschland erheblich zu profitieren: Denn digitale Startups sind per Definition eine


Segment // T H E H U N D E R T

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Wenn man also die unstrittigerweise zunehmende Relevanz dieser Kompetenz für die Wettbewerbs- oder sogar Überlebensfähigkeit von Unternehmen insgesamt berücksichtigt, wird deutlich, warum das Zusammenspiel von etablierten Unternehmen und Startups intensiver und produktiver werden muss. Die ja mittlerweile bereits obligatorische Silicon-Valley-Reise des Topmanagements deutscher Unternehmen kann hier nur ein kleiner, initiierender oder begleitender Baustein sein. Doch dazu müssen sich beide Seiten bewegen: Startups sollten den vielfach bereits zu erkennenden Pfad der Professionalisierung weiter beschreiten. Zudem müssen sie lernen, ihren potenziellen Beitrag zum (digitalen) Kompetenzaufbau bei etablierten Unternehmen klarer und für diese verarbeitbarer darzustellen. Umgekehrt ist es erforderlich, dass etablierte Unternehmen im Zusammenhang mit Startups stärker in Kompetenzpotenzialen beziehungsweise Potenzialen zum Kompetenzaufbau denken. Vielfach herrscht hier noch die Meinung vor, dass in Startups nicht nachhaltig gewirtschaftet wird. Dass Startups, selbst wenn diese – nachweislich falschen – Ansichten zutreffen würden, das digitale Kompetenzprofil eines etablierten Unternehmens relevant verbessern können und dass dieser Kompetenzzuwachs viel wesentlichere Auswirkungen auf die Gesamtorganisation haben kann als zusätzlicher Umsatz, Free Cash Flow oder Gewinn, wird bislang nur von wenigen etablierten Firmen erkannt, oder nur wenige Firmen lassen diese Erkenntnis mit erkennbarer Konsequenz in ihre Handlungen einfließen. Dies muss sich dringend ändern, wenn diese Unternehmen in Deutschland gemessen an der Digitalkompetenz nicht weiter zurückfallen wollen. Denn nur dann haben sie eine realistische Chance, der mit Sicherheit bleibenden Digitalisierung zu entgegnen: „Wir gehen nicht mehr weg.“

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PROJECT A VENTURES ist ein Berliner Frühphasen-Investor und Company Builder im Bereich digitaler Technologien – und mit den Investoren Otto Group und Axel Springer selbst ein Beispiel für die Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen. Mit Finanzierung und der operativen Kompetenz von fast 100 Experten unterstützt Project A Startups dabei, eigene Fähigkeiten in zentralen Funktionsbereichen aufzubauen. An den Standorten in Berlin und São Paulo arbeiten Spezialisten aus Bereichen wie IT/Produkt, Marketing/CRM, Business Intelligence und Organisationsaufbau. Project A hat in den letzten Jahren aktiv zum Aufbau erfolgreicher Unternehmen wie Tirendo, nu3, Glow, Eyeota, World Remit oder Tictail beigetragen. www.project-a.com

FLORIAN HEINEMANN ist einer der vier Gründer und Geschäftsführer von Project A und für die Bereiche Performance Marketing und Business Intelligence verantwortlich. Er ist Business Angel in über 60 Startups und gilt in Europa als einer der führenden Online Marketing Experten.



Gastbeitrag // T H E H U N D E R T

Warum deutsche Unternehmen das Silicon Valley besser verstehen müssen

Wirtschaftszweigs zu treffen, der nicht von der Digitalisierung revolutioniert werden wird – bislang ist mir ein solches Beispiel nicht begegnet. Für Axel Springer, meinen Arbeitgeber, habe ich 2013 ein halbes Jahr in Palo Alto gelebt und die Arbeitsweise im Tal untersucht. Neun wichtige Eigenschaften und Strategien habe ich dabei beobachtet – in meinem Buch* gehe ich detailliert auf sie ein: Geschwindigkeit, Leidenschaft, Technologie, Offenheit, Unternehmergeist, Venture Capital, nach den Sternen greifen, in skalierbaren Geschäftsmodelle denken und Plattformen errichten.

von Christoph Keese

Das Silicon Valley wird getrieben von leidenschaftlichen Gründern, meistens Ingenieuren, die eine Idee haben, mit der sie die Welt verbessern möchten. Einfach nur reich werden zu wollen, treibt keinen dieser Leute an. Es ist der Traum, etwas Großes und Bleibendes zu schaffen, ein kniffliges Problem zu lösen, das Leben etwas sicherer und einfacher zu machen. Diese Gründer denken disruptiv. Sie wollen bestehende Wertschöpfungsketten unterbrechen und neue Plattformen an ihre Stelle setzen. Diese Plattformen sollen so stark wie möglich skalieren: Wenn die Fixkosten einmal bezahlt sind, sinken die Grenzkosten gegen Null und lassen extrem profitables Wachstum zu. Weil das Wachstum so profitabel ist, lohnt es sich, erst spät zu monetarisieren. Es ist besser, mehr Publikum zu gewinnen und es später zahlen zu lassen, als die Wachstumskurve zu früh abzuschneiden. Befeuert wird dieses Gründer-Ökosystem durch üppig fließendes Wagniskapital. Im Jahr 2014 sind 26 Milliarden Dollar Venture Capital im Silicon Valley investiert worden, in Deutschland waren es nur 700 Millionen Euro.

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oran liegt es nur, dass im Silicon Valley nahezu alle großen Erfolge des Digitalzeitalters entstanden sind, während die deutsche Volkswirtschaft den Anschluss an die Digitalisierung verloren hat? Google, Apple, Twitter, Amazon, Salesforce, Uber, Instagram, Facebook und Abertausend anderer Unternehmen haben innerhalb weniger Jahrzehnte Billionen Börsenwerte und Umsätze geschaffen, bieten Hunderttausenden von Menschen Arbeit und katapultierten die amerikanische Westküste in die Liga der reichsten Regionen der Welt. In Deutschland hingehen signalisiert schon die Zusammensetzung des Dax 30, dass unsere besten Zeiten hinter uns liegen: Privatisierte Staatsunternehmen und Champions traditioneller Branchen wie Auto und Chemie geben den Ton an. Die meisten von ihnen stellen zwar Güter auf dem neuesten Stand der Technik her, doch die ihnen zugrunde liegenden Erfindungen reichen mehr als 100 Jahre zurück. Der letzte durchschlagende deutsche Welterfolg in der Digitalwirtschaft heißt SAP und wurde 1972 gegründet.

Es wird wohl leider noch lange dauern, bis Deutschland deutlich mehr Venture Capital ausgibt. Auf dem Weg dorthin können deutsche Firmen aber schon viel Sinnvolles tun: eine neue Gründungskultur unterstützen helfen, einfallsreichen Erfindern eine Chance geben, Freiräume in bestehenden Strukturen schaffen und Mitarbeitern die Möglichkeit einräumen, ihr eigenes Unternehmen im Unternehmen zu gründen. Denn eines lehrt das Silicon Valley: Der Ehrgeiz von Gründern gepaart mit Kapital schlägt jedes traditionelle Entwicklungsmodell.

Vom Silicon Valley zu lernen, wird für die deutsche Wirtschaft zu einer Existenzfrage werden. Lernen heißt nicht kopieren. Lernen heißt, die Stärken des Silicon Valley herauszuarbeiten, mit den eigenen Stärken zu verbinden und die Fehler der Amerikaner tunlichst außen vor zu lassen. „Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert werden“, hat die ehemalige HP-Chefin Carly Fiorina einmal treffend gesagt. Das bedeutet: Alle Branchen werden früher oder später einmal mit der Digitalbranche konvergieren. Zumindest wird der Digitalanteil an ihrer Wertschöpfung immer weiter steigern. Somit klopft das Silicon Valley über kurz oder lang an die Tür jeder Branche. Ich versuche seit Jahren, auf das eine Beispiel eines

CHRISTOPH KEESE ist Executive Vice President der Axel Springer SE. Er hat zu diesem Thema jüngst ein Buch veröffentlicht: „Silicon Valley – Was aus dem mächtigsten Tal der Welt auf uns zukommt“. Knaus Verlag, München, 19,99 Euro

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DIGITA L E I N N O VAT I O NE N FÜR D I E G A S T R O NO MI E METRO steigt gemeinsam mit dem US-Unternehmen Techstars, einem der international renommiertesten Startup-Netzwerke, in die Förderung innovativer junger Firmen ein.

Gesucht werden Gründer-Teams mit technologiebasieten Services und Produkten, die die Geschäftsabläufe oder Kundenbeziehungen von Restaurants, Cafés, Imbiss- und Cateringbetrieben oder Hotels vereinfachen, beschleunigen und in das digitale Zeitalter führen. Ziel ist, diese wichtige Metro-Kundengruppe künftig mit technischen Innovationen noch erfolgreicher zu machen. Für die Gründer wiederum bietet der Zugang zu den Metro-Kunden und den 5.500 Außendienst-Mitarbeitern des Großhändlers international ein riesiges Potenzial. „Unsere Kunden sind Unternehmer, die von Innovationen profitieren wollen”, sagt Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender der Metro AG und Geschäftsführer von Metro Cash & Carry. „Wir verstehen ihre Bedürfnisse und stehen ihnen zur Seite, damit sie erfolgreich ihre Geschäfte ausbauen können. Es ist also eine logische Konsequenz, dass wir nun erstmals eine Plattform bieten, die Hightech-Startups aus aller Welt mit der Gastronomie zusammenbringt.“ Der Techstars METRO Accelerator umfasst ein dreimonatiges Förderprogramm in Berlin, in dem zehn ausgewählte, internationale Startup-Teams bei der Weiterentwicklung ihrer Innovationen intensiv durch Mentoren unterstützt werden. Metro, selbst in 26 Ländern mit 21 Millionen Kunden welt-

weit aktiv, stellt den Gründern dazu das gebündelte Fachwissen ihrer Experten aus Einkauf, Vertrieb, Marketing, Strategie, Finanzwesen, Recht und Kommunikation zur Verfügung. Techstars bringt sein international erprobtes Verfahren für das Förderprogramm und ein Netzwerk aus mehr als 3.000 Mentoren, Investoren und erfahrenen Mitgliedern der Startup-Community ein. Die Digital-Agentur R/GA wird den zehn ausgewählten Teams exklusiven Zugang zu Dienstleistungen rund um Marken-Strategie und -Aufbau über verschiedene Kanäle gewähren. Unternehmen und Startup-Teams aus aller Welt, die sich für den Techstars METRO Accelerator interessieren, können ihre Bewerbung bis zum 3. August 2015 online einreichen. Die ausgewählten Teilnehmer starten mit dem dreimonatigen Programm am 12. Oktober 2015 in Berlin-Mitte im neuen German Tech Entrepreneurship Center (GTEC). Auf dem Demo Day im Januar 2016 präsentieren sich die Teams internationalen Investoren, führenden Branchenvertretern und der Öffentlichkeit. Weiterführende Informationen: www.techstarsmetro.com Twitter: @mg_innovate // Hashtag: #tsmetro

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Advertorial // T H E H U N D E R T

ALEXANDER ZUMDIECK

ROB JOHNSON Managing Director Techstars for Techstars METRO Accelerator

Managing Director Metro for Techstars METRO Accelerator

„Techstars freut sich, gemeinsam mit Metro den weltweit ersten Accelerator für Gastgewerbe und Food Tech aufzubauen. Wir werden Startups in diesem Sektor beschleunigen, weil hier zwei besondere Gelegenheiten zusammenkommen: Zum einen macht Metro erhebliche Ressourcen zugänglich und zum anderen bietet Techstars seine bewährten Förder-Methoden. Berlin verfügt über ein schnell wachsendes Ökosystem für Gründer — wir sind stolz, die Umwandlung dieser historischen Stadt in ein aufstrebendes Tech Hub zu begleiten.”

„Metro ist ein langjähriger Partner von Hotels, Restaurants und Catering-Unternehmern. Wir freuen uns, mit Techstars und R/GA zwei Partner gefunden zu haben, die helfen, den weltweit ersten Startup-Accelerator für diesen Sektor zum Erfolg zu führen. Mit dem Know-how rund um Gründung und Wachstum von Techstars, der Branding- und Digitalerfahrung von R/GA und dem Verständnis für und Zugang zu Hotels, Restaurants und Catering der Metro ist dies ein einzigartiges Programm."

TECHSTARS METRO ACCELERATOR > Fokus auf Gastronomie und Technologie > Starkes, erprobtes Netzwerk

© MARKO PRISKE

> Bewerbung bis 03. August unter www.techstarsmetro.com

Techstars METRO Launch Event, Berlin der 27. April 2015

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D A S N E U E M O N AT S M A G A Z I N F Ü R D E U T S C H L A N D S G R Ü N D E R M E T R O P O L E .

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T H E H U N D E R T // Pitch Event

4 2R E P ORTS + DB STATI ON & S E R V I C E

© DANIEL HOFER

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Michael Willumat, Vermietungsentwickler DB Station&Service, Christian Wallin, Gründer 42reports, Svetlana Naperstak, Projektmanagerin DB Station&Service

Nächste Station: Startup Wie der Großkonzern Deutsche Bahn durch neue Technologien sein Produktportfolio optimiert

SMA RT BUILD INGS

42REPORTS

42reports Retail Analytics überträgt das Online-User-Tracking auf den stationären Handel. Das Berliner Unternehmen erlaubt den Händlern die kostengünstige Erfassung und standardisierte und dauerhafte Analyse von Kunden und Passanten. Die Kunden nutzen diese neuen Informationen zur Optimierung ihrer Marketingaktivitäten und können so Umsatzsteigerungen realisieren. www.42reports.com

DB STATION & SERVICE

Die DB Station&Service AG betreibt für die Deutsche Bahn rund 5.400 Bahnhöfe in ganz Deutschland. Mit circa einer Million Quadratmeter Vermarktungsfläche in etwa 1.000 Empfangsgebäuden und fast 17 Millionen Kundenkontakten täglich bieten die Bahnhöfe eine einzigartige Reichweite, um neue Produkte zu testen und einzuführen. www.deutschebahn.com/nextstation

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> Umsatzsteigerung durch Innovation > Strategische Partner-Kunde-Beziehung > Proof für weitere Startup-Kooperationen

CHRISTIAN WA L L I N Gründer 42reports „Die Deutsche Bahn ist ‚as Corporate as it gets�. Für Startups ist das erst einmal ein Kulturschock, aber im Geschäftskundenvertrieb ist solch eine Referenz so etwas wie der Goldstandard.“

SVETLANA N A P E R S TA K Projektmanagerin DB Station&Service „Gründer von Startups sind wie kleine Pflanzen, man muss sie fernhalten vom Großkonzerndickicht. Das war nicht einfach. Schön, dass 42reports dran geblieben ist!“

© DANIEL HOFER

Anfang 2014 machte der Bahnhofsbetreiber DB Station&Service sich auf die Suche nach innovativen Konzepten rund um das Thema Bahnhof. Ziel war es, neue Erlösquellen und Geschäftsmodelle zu entwickeln, aber auch Möglichkeiten zu finden, um Umsätze zu steigern. Dabei setzte man gezielt auf die Kreativität und Dynamik von Startups. Gemeinsam sollten neue Services und Produkte entstehen, um auf die sich verändernden Bedürfnisse der Reisenden zu reagieren. Das 2013 gegründete Berliner Startup 42reports, das Besucherströme anhand von WLAN-Suchsignalen erfasst, war währenddessen auf der Suche nach neuen Kunden und Partnern. Zielgruppe waren Ladengeschäfte, Shoppingcenter und öffentliche Orte wie Flughäfen und Bahnhöfe. Im Februar 2014 hatte die DB acht Finalisten zum Pitch Next Station geladen. Gekommen waren sehr unterschiedliche Startups aus den Bereichen Handel, Mobilität, Kundenbindung aber auch Big Data, darunter 42reports, das als einer der drei Gewinner hervorging. GEDULD NICHT VERLIEREN Wenige Wochen später ist 42reports in die Büroräume der Deutschen Bahn an der Spree gezogen. Bei der Zusammenarbeit ist die Bahn zum einen Kunde und setzt das Produkt an unterschiedlichen Standorten ein.

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Zum anderen ist die Bahn auch Partner. Gerade im Geschäftskundenvertrieb ist eine Empfehlung seitens der Bahn ein starkes Argument. Das war nicht nur für die Kundenakquise für 42reports von Vorteil, sondern ebenso bei der erfolgreichen siebenstelligen Finanzierungsrunde im September 2014. Herausforderungen und Unterschiede sieht man auf beiden Seiten: auf der einen Seite lange Entscheidungswege und komplexe Einkaufsprozesse im Konzern, auf der anderen Seite ein Startup mit einem Produkt in der Entwicklungsphase. Wichtig ist dabei, dass man die Geduld nicht verliert und gemeinsam an den Lösungen arbeitet. AUF EXPANSIONSKURS Zusammenfassend ergibt sich durch die Kooperation ein Gewinn für beide Seiten. Die DB kann neue Produkte und Technologien auf den Weg bringen, während 42reports einen starken und vertrauensvollen Kunden und Partner im Rücken hat. Die Zusammenarbeit besteht auch weiterhin und geht in eine klassische Kundenbeziehung über. 42reports sitzt nun im neuen eigenen Büro und ist weiterhin auf Expansionskurs. Die DB Station&Service AG setzt in Zukunft auch auf die Innovationskraft von Startups. Mit einem Startup Weekend und einem weiteren PitchEvent sucht sie auch im Jahr 2015 neue Konzepte für die Bahnhöfe.


T H E H U N D E R T // Investment

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MA C H TF I T + D R . B E C K E R UN TE RN E H M E NS GR U PP E Der Online-Coach am Arbeitsplatz Digitalisierung in der Gesundheitsbranche

Seit 2011 bietet machtfit Gesundheitslösungen für Unternehmen im betrieblichen Rahmen an. Nachdem in den vergangenen Jahren bereits mehrere namhafte Kunden gewonnen wurden, war man nun auf der Suche nach Wachstumskapital, um die Vertriebsaktivitäten auszubauen. Eher zufällig traf man dabei auf die Dr. Becker Klinikgruppe, die sich im ersten Schritt für machtfit als Vertriebsplattform für ihre digitalen Produkte interessierte. In einem gemeinsamen ersten Gespräch war schnell klar, dass hier zwei Unternehmen gut zusammenpassen und neben einem Investment viele weitere Möglichkeiten zur Zusammenarbeit bestehen. Gerade die langjährige Erfahrung der Dr. Becker Klinikgruppe im Gesundheitswesen wurde dabei von machtfit geschätzt. Auf der anderen Seite war für die Klinikgruppe eine Zusammenarbeit mit machtfit der nächste logische Schritt auf dem Weg in eine digitale Zukunft.

GESUN DHE IT

BESSER LEBEN LERNEN Mit dem finanziellen Investment der Dr. Becker Klinikgruppe konnte das laufende Geschäft ausgebaut werden. Daneben findet eine Zusammenarbeit auf verschiedenen weiteren Ebenen

statt, wie zum Beispiel Produkt oder Vertrieb. So bietet Dr. Becker innovative Online-Coachings zu den Themen Ernährung, Suchtentwöhnung und Stress an. Diese Coachings wurden direkt auf der machtfit-Plattform integriert und somit erstmals auch einer Vielzahl von Arbeitnehmern verfügbar gemacht. Geplant ist, zukünftig weitere Coachings, wie zum Beispiel Rückentrainings, anzubieten. Außerdem unterstützt Dr. Becker machtfit im operativen Geschäft, indem Netzwerke verfügbar gemacht werden und ein regelmäßiger Austausch stattfindet. Dabei werden viele Gespräche geführt über aktuelle Entwicklungen im Gesundheitswesen bis hin zu Vertriebsthemen. FIT FÜR DIE ZUKUNFT Beide Partner sind sich einig, dass eine intensive Zusammenarbeit auch in Zukunft stattfinden wird. Gerade die inhaltliche Nähe von Prävention (machtfit) und Rehabilitation (Dr. Becker Klinikgruppe) bietet viele Anknüpfungspunkte, um Produkte und Themen gemeinsam zu entwickeln. Beide Parteien können eine solche Zusammenarbeit nur empfehlen. Der Austausch zwischen etablierten und jungen aufstrebenden Unternehmen setzt Ideen frei, die sowohl kurzfristig als auch auf lange Sicht erfolgsversprechende Synergien bieten.

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DR. PETRA BECKER Geschäftsführerin Dr. Becker Unternehmensgruppe „Ich bin überzeugt, dass die Denk- und Herangehensweise eines jungen Startups uns viele Impulse gibt, innovative Lösungen für unsere Patienten zu finden.“

PHILIPPE BOPP Geschäftsführer machtfit „Uns war wichtig, nicht nur einen Investor für unseren Wachstumskurs zu suchen, sondern einen erfahrenen Partner aus dem Gesundheitsmarkt zu finden.“


Philippe Bopp und Petra Becker in der alten Stadtvilla (Räumlichkeiten der Dr. Becker Unternehmensgruppe)

> Investment öffnet Vertriebschancen > Digitalisierung im Gesundheitsmarkt > Weitere Synergien in Aussicht

MACHTFIT

DR. BECKER UNTERNEHMENSGRUPPE

Die machtfit GmbH bietet seit 2011 innovative Lösungen, die die Gesundheit und Zufriedenheit von Arbeitnehmern fördern. Dabei unterstützt machtfit Firmen darin, Gesundheitsförderung attraktiv, mitarbeiterorientiert und effektiv zu gestalten. Am Berliner Firmensitz beschäftigt machtfit 15 Mitarbeiter. Bundesweit vertrauen mehr als 80 Kunden bereits auf die Gesundheitslösungen der machtfit GmbH. www.machtfit.de

Die Dr. Becker Unternehmensgruppe ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen mit Hauptsitz in Köln. Deutschlandweit werden acht Rehabilitationszentren, drei Therapiezentren und fünf Vitalis Wohnparks für die Lang- und Kurzzeitpflege betrieben. Die Dr. Becker Unternehmensgruppe beschäftigt 1.650 Mitarbeiter und erwirtschaftet jährlich einen Umsatz in Höhe von rund 122 Millionen Euro. www.dbkg.de

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K IW I + DE G EW O © DANIEL HOFER

Vergessen Sie Ihren Hausschlüssel! Wie das größte Wohnungsunternehmen Berlins gemeinsam mit einem Startup eine 4.000 Jahre alte Technik endlich ablöst

SM A RT C ITY

Wer kennt das nicht: Man steht bepackt mit Einkaufstüten oder einem Kind auf dem Arm vor der Haustür und fragt sich, wo denn die dritte oder vierte Hand frei ist, um nach dem Hausschlüssel zu suchen. Es ist kalt, dunkel und regnet, und man wünscht sich einfach, endlich durch die Tür zu kommen. Hier hilft Kiwi – ohne Suchen, ohne Knöpfe, ohne Schlüssel. Natürlich kann Kiwi nur mit der Genehmigung des Eigentümers der Immobilie installiert werden. Also sind innovative Immobilienunternehmen wie degewo gefragt, die ihren Mietern diesen Komfort nicht vorenthalten wollen. Die Kiwi.ki GmbH entwickelt seit mehr als drei Jahren die Kiwi-Technologie und hat bereits über 1.000 Installationen hauptsächlich in Berlin. Für Kiwi ist degewo der ideale Partner.

„Als führendes Wohnungsunternehmen ist es unser Selbstverständnis, Innovationen zu treiben und in die Umsetzung zu bringen“, sagt degewo-Vorstand Kristina Jahn. Kurz nach einem ersten Treffen im Frühjahr 2014 war klar, dass Kiwi ideal in das Konzept von degewo passt, anwenderfreundliche Technologien und innovative Projekte für die Wohnungswirtschaft zu identifizieren und umzusetzen. Nur drei Monate nach dem ersten Kontakt wurden bereits im Sommer die ersten zehn degewo-Häuser im Rahmen eines Pilottests mit Kiwi ausgestattet. Ziel des Pilottests war es unter anderem, die Zuverlässigkeit, Sicherheit und auch die Akzeptanz zu testen.

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IM NOTFALL SCHNELLER Kiwi hat die Erwartungen weit übertroffen, und nun will degewo die KiwiLösung seinen Mietern großflächiger anbieten. Kiwi hilft darüber hinaus Unternehmen, die berechtigt Zutritt zu den Mehrfamilienhäusern haben. Dazu zählen neben Post- und Entsorgungsunternehmen auch Zeitungsverlage, Sozialdienste, Handwerker sowie Paket- und Lebensmittelzusteller. Sogar Rettungsdienste und Feuerwehr können im Notfall mit Kiwi schneller ins Haus gelangen und Hilfe leisten. Seit Anfang 2015 werden zunächst einige Hundert Häuser aus dem Bestand von degewo mit Kiwi ausgerüstet. Die Mieter haben die Möglichkeit, Kiwi zunächst kostenlos und völlig unverbindlich zu testen und erste Erfahrungen zu sammeln.


Technologie // T H E H U N D E R T

KIWI

Kiwi ist das sichere, schlüssellose Zugangssystem für Hauseingangstüren. Mit Kiwi öffnen Mieter ihre Haustür bequem – ohne Suchen, ohne Knöpfe, ohne Schlüssel. Hausverwaltungen und Dienstleister wie Post und Müllabfuhr können ihre Arbeit mit Kiwi effizienter machen. Kiwi funktioniert über die personalisierte Kiwi-App oder mittels eines Transponders (Ki), der bequem in der Tasche verbleibt. www.kiwi.ki

DEGEWO

degewo ist das führende Wohnungsunternehmen in Berlin. Mit rund 75.000 Wohnungen und 1.200 Mitarbeitern zählt es zu den größten und leistungsfähigsten Wohnungsunternehmen Deutschlands. degewo verfügt über Wohnungen in allen Berliner Stadtteilen. Als kommunales Wohnungsunternehmen hat degewo den Begriff Stadtrendite geprägt und bekennt sich zur „Verantwortung für Berlin und seine Menschen“. www.degewo.de

> Smarte Lösung für die Wohnungswirtschaft > Viele Installationen für das Startup > Auch Mieter und Dienstleister profitieren

C H R I S T I A N B O G AT U Mitgründer und Geschäftsführer Kiwi „Unsere intensive Zusammenarbeit beweist mal wieder, dass auch große Unternehmen wie degewo schnell, tatkräftig und vor allem kundenfreundlich handeln.“

KRISTINA JAHN Vorstandsmitglied degewo

© DANIEL HOFER

„Wir haben Kiwi eingeführt, weil es für unsere Mieter einen echten Service bietet. Neue Technologien gehören zu unserem Selbstverständnis.“


T H E H U N D E R T // Kundenbeziehung

UB ER A L L + U NT E R W E GS © DANIEL HOFER

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> Antiquariat trifft auf Internet > Verbesserte Sichtbarkeit im Netz > Mehr On- und Offline-Besucher

Das Team von uberall: David Federhen, Josha Benner, Florian Hübner und die Inhaberin von Unterwegs, Marie-Luise Suret-Becker

Das vielleicht modernste Antiquariat Berlins UBERALL

Deutschlands marktführende Geomarketing-Plattform uberall.com unterstützt Unternehmen aller Größen dabei, ihre Online-Präsenz für die lokale Suche zu optimieren. Der Fokus liegt auf Filialisten, Franchise-Unternehmen und Verbänden. Die uberall-Technologie sorgt für eine erhöhte Sichtbarkeit bei Google, Google Maps, Yelp, Facebook und anderen Plattformen. www.uberall.com

GEOM A RK ETING

UNTERWEGS

Unterwegs – Antiquariat und Galerie zugleich – bietet Bücher zu den Gebieten Architektur, Fotografie, Berlin und historische Reiseführer. Fotoausstellungen zu den Themen Architektur und Stadt runden das Angebot ab. Das Ladengeschäft richtet sich an traditionelle Bücherliebhaber, aber auch an junge Sammler auf der Suche nach Vintage und Fotografien. www.berlinbook.com

Wie das Internet Kunden in das Ladengeschäft von Unterwegs lockt Unterwegs ist ein Antiquariat mit Fotogalerie in der Torstraße in BerlinMitte. Inhaberin Marie-Luise Surek-Becker – seit mehr als 25 Jahren in der Branche tätig – hat längst erkannt, dass das Internet für ihr Geschäft wichtig ist. Über einen Online-Katalog bietet sie ihr auf Architektur, Fotografie, Berlin und historische Reiseführer spezialisiertes Sortiment an. Dort können Bücher- und Fotoliebhaber auch einkaufen. Seit 2013 lässt die Germanistin und Buchhändlerin zudem ihre Firmeneinträge von uberall pflegen. Die Geomarketing-Plattform sorgt dafür, dass das Unternehmensprofil der Galerie online auf allen wichtigen Verzeichnissen, Karten- und Navigationsdiensten und Bewertungsportalen zu finden ist. Das beeinflusst auch das Google-Ranking positiv. Sucht ein Interessent nach „Antiquariat Berlin-Mitte“, findet er Unterwegs bei Google und Co. stets auf einem der ersten Plätze. „Seit wir uberall.com nutzen, haben wir rund 34 Prozent mehr Online-Anfragen. Und spürbar mehr Kunden – Berliner, aber auch Touristen aus aller Welt – kommen in den Laden, weil sie im Netz nach einem Antiquariat in der Nähe gesucht haben”, sagt Surek-Becker. „Das freut uns sehr, denn das belebt das Geschäft.”

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Gründerbus // T H E H U N D E R T

AMPION

Das deutsche Startup organisiert Gründerbusse in Afrika, in denen talentierte afrikanische Programmierer, Designer und Business Developer mit internationalen Investoren zusammentreffen. 2014 wurden auf diese Weise mehr als 30 afrikanische Startups gegründet, die zum Teil wichtige Lösungen für Probleme des Kontinents entwickelt und Preise gewonnen haben. www.ampion.org

A MPI O N + ME R C K

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MERCK

Merck ist ein führendes Unternehmen für innovative und hochwertige Hightech-Produkte in den Bereichen Pharma und Chemie. Mit den Sparten Merck Serono, Consumer Health, Performance Materials und Merck Millipore erwirtschaftete Merck im Jahr 2014 Gesamterlöse von rund 11,5 Milliarden Euro. Merck ist das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt. www.merck.de

> IT-Entwicklung für Afrika > Gezielter Netzwerkaufbau > Pläne für Startup-Accelerator

©AMPION

Ostafrika Venture Bus 2014

Gute Ideen aus Kenia Der Pharma- und Chemiekonzern Merck verstärkt seit einigen Jahren seine Aktivitäten in Afrika, ein Markt auf dem das Startup Ampion hervorragend vernetzt ist. Über einen Fernsehbericht der Deutschen Welle wurde Merck auf die Ampion Venture Busse in Afrika aufmerksam. Ampion operiert in 14 Ländern des Kontinents, hat einen Draht zur lokalen IT-Szene und Talenten und verfügt über eine hohe mediale Aufmerksamkeit.

Darunter war zum Beispiel auch das Team Mobi-Dawa, ein Beipackzettel via App, das sein Startup in diesem Jahr auf der Cebit vorgestellt hat. Merck ist daran interessiert, in die Besten der im Venture Bus entstehenden Startups zu investieren. Für Ampion, das so viele afrikanische Startups wie möglich bei einem erfolgreichen Markteintritt unterstützen möchte, ist dies ein wichtiger Faktor. Derzeit beschäftigen sich Merck und Ampion mit der Möglichkeit, einen Accelerator in Kenia aufzubauen, der ausgewählte Startups intensiv beim Markteintritt betreut und nach der Teilnahme am Venture Bus gezielt weiterentwickelt.

Im Venture Bus Ostafrika begleitete Merck 2014 erstmals 40 von Ampion ausgewählte Talente, die dort IT-basierte medizinische Dienstleistungen für den lokalen Markt entwickelten.

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SO CIA L EN TREP RE NEURS HIP

Ältester Pharmakonzern der Welt und Startup fördern gemeinsam IT-Innovationen in Ostafrika


T H E H U N D E R T // Accellerator

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HOM E E AT H O ME + C OC A - C OL A HOME EAT HOME

COCA-COLA

Coca-Cola ist mit einem Portfolio von mehr als 500 Marken der weltgrößte Anbieter von alkoholfreien Getränken. Zum Sortiment zählen auch Wässer, Sportgetränke, Energydrinks, Tees sowie weitere Heißgetränke. Täglich werden in über 200 Ländern mehr als 1,9 Milliarden mal Produkte aus dem Hause Coca-Cola verzehrt. www.coca-cola-deutschland.de

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Unter dem Motto „Der schnelle Weg zum selber kochen“ bietet Home eat Home jede Woche vorgepackte Einkaufstüten für drei abwechslungsreiche Gerichte zum Selberkochen an. Auswahl und Bezahlung erfolgen per App – die Einkaufstüte mit den Zutaten inklusive Kochanleitung kann an 15 Kühlschränken, die in Shops und Spätkaufläden in Berlin aufgestellt sind, abgeholt werden. www.home-eat-home.de

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SEBASTIAN ESSER Mitgründer Home eat Home „Der Zugang zum Know-how von Coca-Cola stellte für uns einen wertvollen Vorteil bei der Entwicklung und Umsetzung unserer Homeeat-Home-Idee dar. So greifen wir beispielsweise auch auf die bestehende Infrastruktur von Coca-Cola bei Vertrieb und Distribution zurück.“

DAV I D B U T L E R FAL © B.

„Das Coca-Cola Founders Netzwerk bedeutet eine Win-win-Situation für beide Seiten. Startups erhalten Zugang zu unserem Netzwerk und damit einen entscheidenden Vorteil bei der Umsetzung ihrer Ideen. Wir wiederum profitieren von der Zusammenarbeit, da wir neue, kreative Modelle und Herangehensweisen erlernen, die auch für uns sinnvoll sein können.“ © DANIEL HOFER

LE BENSM ITTEL

Innovationschef Coca-Cola

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Die Gründer von Home eat Home: Fried Große-Dunker und Marc Sebastian Esser © DANIEL HOFER

Essen für gestresste Hauptstädter Auf der weltweiten Suche nach frischen Ideen trifft Coca-Cola auf vorgepackte Einkaufstüten in Kühlschränken

Im September 2013 begegneten sich Sebastian Esser und Fried Große-Dunker zum ersten Mal. Zuvor hatten sich beide auf eine Ausschreibung des Coca-Cola Founders Network beworben. Gesucht wurden zwei junge Unternehmer, die als Team eine Unternehmensidee entwickeln und dabei von Coca-Cola unterstützt werden. Esser und Große-Dunker gewannen das Casting, verstanden sich auf Anhieb und tüftelten gemeinsam an einer Gründeridee. HUNGER? SPÄTI! Das Resultat startete Ende 2014 unter dem Namen Home eat Home in Berlin und bietet gestressten Hauptstädtern vorgepackte Einkaufstüten für ein entspanntes Kochvergnügen zum Feierabend an. Jede Woche stehen drei

abwechslungsreiche Gerichte zur Auswahl, die per App oder über die Website ausgewählt und bequem online bezahlt werden können. Die Einkaufstüte mit Zutaten und Kochanleitung kann aus Kühlschränken, die in bislang 15 Shops und „Spätis“ in Berlin aufgestellt sind, abgeholt werden. Eine Bestellung über Lieferheld.de ist ebenfalls möglich. ERST SUCHEN, DANN ENTWICKELN Dass sich Coca-Cola in der Gründerszene involviert, liegt nahe. Für das Unternehmen sind Innovationen seit jeher wichtig – seien es neue Getränke oder innovative Marketing-Ansätze. Bei seinem Engagement in der Gründerszene setzt Coca-Cola mit seinem Startup-Modell am „Founders First“Ansatz an und geht damit einen eher

unüblichen Weg. Während die meisten Accelerator-Programme vorwiegend in Ideen investieren, sucht Coca-Cola erst einmal interessante Jungunternehmer. Sind die gefunden, geht es an die Ideenentwicklung. Zehn Startup-Teams aus Metropolen wie Rio de Janeiro, Buenos Aires, Bangalore, Istanbul oder Singapur zählen mittlerweile zum Netzwerk. Coca-Cola verspricht sich von der engen Zusammenarbeit mit den jungen Gründern frische und kreative Denkanstöße für das eigene Geschäftsmodell.

> Gemeinschaftliche Ideenentwicklung > Unkonventioneller „Founders First"-Ansatz > Infrastruktur trifft auf Kreativität

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T H E H U N D E R T // Ausgründung Segment

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KLI C K R E NT + Z E PP E LI N R E NTA L

© DANIEL HOFER

O N LINE- MIETM A R KT

KLICKRENT

Klickrent ist der Marktplatz für das Mieten und Vermieten von Maschinen und Geräten. Besitzer können ihr Equipment in Zeiten geringer Auslastung in die Vermietung geben und damit Geld verdienen. Vermieter profitieren von der hohen Reichweite und der Erschließung neuer Kundengruppen, Mieter von einem breiten, qualitativ hochwertigen Angebot und wettbewerbsfähigen Preisen. Klickrent will den Mietmarkt konsolidieren und transparenter gestalten. www.klickrent.com

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Segment // T H E H U N D E R T

Das Team von Klickrent

ZEPPELIN RENTAL

Zeppelin Rental bietet maßgeschneiderte wirtschaftliche Systemlösungen für Bau, Industrie, Handwerk und Veranstalter. Das Portfolio umfasst die Vermietung von Baumaschinen und -equipment, temporäre Raum- und Infrastrukturlösungen, Verkehrsleitführung, Prüfdienstleistungen, Schulungen, Energieversorgung sowie übergeordnete Bau- und Projektlogistik. Das Unternehmen ist Teil des Zeppelin Konzerns, der mit rund 7.700 Mitarbeitern an weltweit 190 Standorten mehr als 2,4 Milliarden Euro umsetzt. www.zeppelin-rental.de

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T H E H U N D E R T // Ausgründung

Graf Zeppelin lernt teilen Mit einem Marktplatz für die Vermietung von Maschinen hält die Sharing Economy Einzug in die Bauindustrie

WOLFGANG HAHNENBERG Vorsitzender Geschäftsführer Zeppelin Rental „Sharing-Modelle werden vor dem baunahen Umfeld nicht haltmachen. Mit Klickrent werden wir als Marktführer den Sharing-Markt in unserer Branche gestalten."

SÖREN W. LADIG Geschäftsführer Klickrent

O N LINE- MIETM A R KT

„Das Vertrauen, die Erfahrung und die vielseitige Unterstützung von Zeppelin Rental sind die beste Ausgangslage, die man sich als Startup wünschen kann."

Zeppelin Rental mit Sitz in Garching bei München ist Hauptgesellschafter der Berliner Klickrent. Als Teil des Zeppelin Konzerns steht das Unternehmen in der Tradition von Ferdinand Graf von Zeppelin, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Konstruktion seiner gigantischen Luftschiffe für Innovation und Fortschritt stand. Noch heute prägen sein Pioniergeist und sein Glaube an eine Vision die Unternehmenskultur. So ist es nicht erstaunlich, dass Zeppelin Rental auch online Maßstäbe in der Branche setzt. Vorreiter Airbnb zeigte, wie man mit einem Sharing-Economy-Ansatz die klassische Mietbranche aufrütteln kann. Im Jahr 2013 erkannte Zeppelin Rental, dass sich die Sharing Economy auch immer mehr auf klassische Branchen wie die Bauindustrie ausweitet und beobachtete Unternehmen wie Yardclub und Getable, die mit entsprechenden Modellen auf dem US-Markt erfolgreich waren. Dies führte zu der strategischen Entscheidung, eine Online-Plattform für das Teilen von Maschinen zu schaffen, die sich auch dem Wettbewerb öffnen sollte. Die Entscheidung für eine weitestgehend unabhängige Firma mit externen Online-Profis, die bis dato keine Berührung mit dem Verkauf und der Vermietung von Baumaschinen hatten, lag auf der Hand: Einerseits konnte man sich so Experten mit jahrelanger Online-Erfahrung heranholen und andererseits eine „thinking outside the box“-Herangehensweise gewährleisten.

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GRÜNDUNG EIGENSTÄNDIGER FIRMA So wurde Klickrent mit Sitz in Berlin im Januar 2014 gegründet. Das Startup ist nicht von Venture Capital oder Business Angels abhängig, sondern hat die volle Unterstützung des Zeppelin Konzerns und profitiert von dessen jahrzehntelanger Erfahrung rund um den Handel, Service und die Vermietung von Baumaschinen und -equipment. Nach außen hin tritt Klickrent jedoch eigenständig auf. Als Geschäftsführer wurde im Frühjahr 2014 Sören W. Ladig gewonnen, studierter Informatiker und Onliner durch und durch mit viel Erfahrung in der Startup-Welt und dem nötigen Netzwerk, um ein Team zum Aufbau einer Online-Mietplattform auf die Beine zu stellen. „GRAFEN ÜBERWINDEN GRENZEN“ Die Zusammenarbeit zwischen Zeppelin Rental und Klickrent beruht auf einem regen, täglichen Austausch. Klickrent profitiert vom direkten Zugang zu Kunden und zum Mietmarkt an sich; Zeppelin Rental lernt, wie agile Produktentwicklung funktioniert und dass es Marketing Konferenzen namens „Online Marketing Rockstars“ gibt. Die gemeinsame Vision, den OnlineMietmarkt zu revolutionieren, steht im Mittelpunkt und der Weg dorthin wird von beiden Unternehmen stetig hinterfragt und optimiert. Ganz nach dem Motto „Grafen überwinden Grenzen“ überschreitet Zeppelin Rental mit Klickrent einerseits die Grenze vom analogen Mietgeschäft zum digitalen und öffnet sich andererseits dem Markt – auf Klickrent sollen auch andere Vermieter ihr Equipment vermitteln können.


Derzeit besteht das Klickrent-Team aus sechs festen und drei freien Mitarbeitern beziehungsweise Studenten aus fünf Ländern. Alle bringen jahrelange Erfahrung im Online-Geschäft – von Axel Springer bis Zanox – in das junge Unternehmen ein. Die offizielle Bürosprache ist Englisch. WEITERE LÖSUNGEN IN PLANUNG Klickrent ist nicht nur eines von vielen Projekten, sondern eine von der Geschäftsführung getriebene, strategische Investition in die Zukunft. Auf lange Sicht will Klickrent mehr sein als „nur”

ein Marktplatz für die Vermittlung von Mietaufträgen. Ziel ist es, den Kunden auf ganzer Linie zu unterstützen. So sollen unter anderem Fuhrpark-Management oder der Check-in und Checkout von Maschinen per Klickrent-App möglich sein. Auch Telematiklösungen, also Ortung und Tracking von Maschinen, hat das Startup bereits auf dem Schirm. Das Klickrent-Team arbeitet in agilen, iterativen Prozessen. So kön-

nen Änderungen und Optimierungen schnell eingespielt und getestet werden, um optimal auf Kundenbedürfnisse und Veränderungen im Markt einzugehen.

> Bereicherung durch gegenseitige Expertise > Zugang zu Markt und Kunden > Langfristige, gemeinsame Planung

© DANIEL HOFER

DIE SHARING ECONOMY WEITET SICH AUCH AUF KLASSISCHE BRANCHEN WIE DIE BAUINDUSTRIE AUS.

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T H E H U N D E R T // Distributionspartnerschaft

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UM OL I + BI O C O MP A NY

Polina Marchenko, Eva Hoefer, Georg Kaiser, Alexander Reeg

LE BENSM ITTEL

© DANIEL HOFER

POLINA MARCHENKO

GEORG KAISER

Gründerin KptnCook

Gründer und Geschäftsführer Bio Company

„Sich Gedanken um den richtigen Partner zu machen, lohnt sich, so kann jeder sich auf seine Expertise fokussieren und zusammen einen Mehrwert schaffen.“

„Wir sind selbst Gründungspionier und freuen uns, kreative Potenziale zu unterstützen, besonders weil beiden Unternehmen frisches Essen am Herzen liegt.“

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„Was kann ich aus den ganzen Zutaten im Supermarkt Leckeres kochen?“ Weil die drei Gründer häufig nach der Arbeit und kurz vor Ladenschluss grübelnd vor den Regalen standen und sich mit dieser Frage beschäftigten, kamen sie auf die Idee, das Problem mit der KptnCook App zu lösen. Damit schlugen sie eine bislang fehlende Brücke zwischen Rezeptinspiration und dem Einkauf im lokalen Supermarkt. Ein nachhaltiger Lebensmittelkonsum stand für das Team im Vordergrund, deswegen lag es auf der Hand, die Bio Company für eine Zusammenarbeit anzusprechen. Der Gründer Georg Kaiser hatte ein offenes Ohr für das Startup und erkannte das Potenzial der App für den Lebensmitteleinzelhandel. „Wir haben ja auch mal als Gründungsunternehmen angefangen.“ Damals vor 15 Jahren hat die Bio Company mit dem Konzept eines Bio-Supermarktes mit Vollsortiment die

UMOLI

Wie der Lebensmittelhandel und eine App Menschen zu nachhaltiger Küche bewegen

Bedürfnisse der Zeit getroffen. Viele Kunden kochen gerne mit frischen Zutaten, daher fand Bio Company die Idee einer App mit Rezeptvorschlägen, die man sich aus dem Sortiment zusammenstellen kann, sehr spannend. REZEPTE NACH SORTIMENT Beide Unternehmen teilen die Vision, mehr Menschen zum Kochen zu motivieren. Die Kunden der Bio Company erhalten mit der KptnCook App neue Rezeptideen zusammen mit der passenden Produktliste und den Preisen. Das Startup berücksichtigt bei der Rezeptauswahl das Sortiment und kümmert sich mit seiner technischen Expertise um das Zutaten-Produkt-Mapping und die App-Entwicklung. Die Bio Company stellt aktuelle filialspezifische Daten zur Verfügung und leistet mediale Unterstützung, um den neuen Service bekannt zu machen. Die offene und angenehme Kommunikation seitens der Bio Compa-

Seit ihrem Kennenlernen auf dem Startup Weekend in Berlin arbeiten die drei Umoli-Gründer an der KptnCook App und verbinden so Rezeptinspiration mit dem Einkauf im Supermarkt. Jeden Tag werden drei 30-Minuten-Rezepte von Foodbloggern vorgestellt. Die Nutzer können einen Supermarkt auswählen und erhalten die passende Einkaufsliste mit Produkten und Preisen. Step-byStep-Bilder helfen bei der Zubereitung. www.kptncook.com

ny war ein wichtiger Baustein für die erfolgreiche Kooperation. KUNDENNÄHE UND INNOVATION Die Nachfrage nach Bio und regionalen Produkten wächst weiter stark, worauf beide Unternehmen setzen. Auch der Trend zum Selberkochen kommt bei einer immer breiteren Bevölkerungsschicht an. Wie auf einem digitalen Regal wird das Sortiment der Bio Company rezeptspezifisch dargestellt. Die Supermarktkette kann ihre Kunden so auch mobil erreichen, ohne eine eigene App entwickeln und vermarkten zu müssen. Im bislang sehr stark preisgetriebenem Lebensmitteleinzelhandel können sich die einzelnen Player nur über Qualität, Kundennähe und Innovationsbereitschaft differenzieren. Jedes der beiden Unternehmen kann sich auf seine Expertise fokussieren und beide profitieren voneinander, indem sie die Offlinemit der Onlinewelt stärker verzahnen.

BIO COMPANY

Das Unternehmen wurde 1999 in Berlin-Charlottenburg gegründet und ist heute Marktführer in Berlin-Brandenburg. Die Bio Company bietet einen hohen Anteil regionaler Waren an. So stammen Obst- und Gemüsewaren in saisonalen Spitzenzeiten bis zu 40 Prozent aus der Region. Bei Brot- und Backwaren sowie beim Fleisch und der Wurst sind es ganzjährig 75 Prozent, bei Eiern und Milch fast 100 Prozent. www.biocompany.de

© DANIEL HOFER

Digitales Rezeptregal

> Gemeinsame Werte > Fokus auf die eigene Stärke > Wachsender Markt


T H E H U N D E R T // Investment

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B ER G F ÜRS T BA NK + FAH G RU N D B E S I T Z

© BERGFÜRST BANK

Die Gründer von Bergfürst Bank: Guido Sandler und Dennis Bemmann

Ehrwürdiges „Betongold“ und hypermoderne Finanzierung Immobiliengesellschaft trifft auf Neo Investing-Plattform: So wird die konservative Anlageform auch für risiko- und internetaffine Investoren interessant

CROWD FU N DIN G

BERGFÜRST BANK

Bergfürst ist eine Neo Investing-Bank, bei der sich Privatinvestoren bereits ab 250 Euro am Eigenkapital von jungen Unternehmen in der Wachstumsphase und an einzelnen Immobilien beteiligen können. Auf der regulierten Plattform können die Investitionen im Rahmen von Angebot und Nachfrage gehandelt werden. Bergfürst eröffnet Privatanlegern somit ganz neue Anlageklassen. de.bergfuerst.com

FAH GRUNDBESITZ

Die FAH ist eine private Gesellschaft, die vorwiegend in Wohnimmobilien in Hamburg und Berlin investiert. Sie ist eine rein immobilienhaltende Gesellschaft, die nicht verkauft. Geschäftsführender Gesellschafter der FAH Grundbesitz ist Arne Olofsson. www.fahgruppe.de

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Segment // T H E H U N D E R T

> Neue Anlageform für Privatanleger > Neue Finanzierung von Immobilien > Mehr Transparenz

GUIDO SANDLER Vorstand Bergfürst Bank „Am Ende profitieren alle: Der Immobilienhalter kann sich kostengünstig und schnell refinanzieren. Kleinanleger profitieren von hohen Zinsen, der Beteiligung an der Wertsteigerung und erwerben im Rahmen von Angebot und Nachfrage handelbare Wertpapiere — ganz ohne Weichkosten.“

ARNE OLOFSSON Geschäftsführer FAH Grundbesitz „Gemeinsam mit Bergfürst haben wir beim Middendorf Haus Pionierarbeit in der digitalen Finanzierung geleistet. Was die Kosten und die Schnelligkeit angeht, ist diese Form der Finanzierung einfach beeindruckend! Der direkte Austausch mit unseren Investoren war für uns neu und erkenntnisreich zugleich.“

© BERGFÜRST BANK

Die Bergfürst Bank AG, gegründet von Guido Sandler und Dennis Bemmann, ist eine Neo Investing-Plattform, die seit 2012 Anlagemöglichkeiten für Kleinanleger, die Crowd, bietet. Ihre Spezialität: Sie eröffnet den Zugang zu Anlageklassen, die Privatanlegern bislang verwehrt waren. 2014 konzipierte Bergfürst eine neue Risikoklasse. Konservativer sollte sie sein, ein anderer, handelbarer Wertpapier-Typ sollte her: Immobilien-Anleihen! Wer in Immobilien investieren wollte, konnte bislang nur Fonds-Anteile kaufen – mit hohen Kosten und geringer Transparenz. Das Bergfürst-Modell kommt ohne Weichkosten (das sind vor allem Vertriebs- und Marketingkosten) aus, offeriert verständliche Einzelimmobilien und eine Wertsteigerungsbeteiligung am Laufzeitende. Für Bergfürst hieß es nun, in der Old Economy nach dem ersten passenden Partner zu suchen. Gefunden wurde Arne Olofsson, Gesellschafter der Immobiliengesellschaft FAH. Immobiliengesellschaften kooperieren bei der Kapitalbeschaffung mit etablierten Banken oder institutionellen Geldgebern. Crowdfinanzierung klang da recht

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exotisch – bot aber klare Vorteile: Sie ist günstig, schnell und kann das Potenzial des Social-Marketing besonders gut nutzen. Das war für beide recht spannend: Würde sich die internet- und eher risikoaffine Crowd für ehrwürdiges „Betongold“ begeistern? Wird die FAH Grundbesitz den hohen Anspruch an Transparenz und Öffentlichkeit meistern? MISSION ERFÜLLT Kurz nach Emissionsstart war schnell klar: Das Angebot kommt an und dank effizienter Online-Strukturen war auch die Öffentlichkeitsarbeit kein Problem für die FAH Grundbesitz. Nach rund einem Monat waren 1,1 Millionen Euro über die Crowd eingesammelt – Mission erfüllt! Bergfürst hat eine echte Alternative zu den gängigen Kapitalgebern von Immobiliengesellschaften und für Investoren eine neue Anlageklasse geschaffen. Old und New passen hier so gut zusammen, dass der Erfolg nun in Serie gehen soll. Die nächste Immobilien-Emission ist bereits in Planung. Anleger können sich auf diese Weise ein vielfältiges Immobilien-Portfolio bei Bergfürst aufbauen.


T H E H U N D E R T // Pilotprojekt

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M ILA + V ODAF O NE

> Innovation im Kundenservice > Pilotprojekt in Berlin > Rollout in ganz Deutschland möglich

Das Team von Mila

© MANUEL GRENACHER

Kunden helfen Kunden Warum Crowd Customer Service wichtig für die Zukunft des technischen Supports ist

MILA

Mila ist ein Marktplatz, auf dem Nutzer Services in ihrer Nachbarschaft finden, buchen und bewerten können. Großunternehmen können den Marktplatz nutzen, um eine ServiceCommunity rund um ihre Produkte und Dienstleistungen aufzubauen und damit ihren Kundenservice zu erweitern. www.mila.com

KUND EN SE RVIC E

VODAFONE

Vodafone Deutschland ist mit 10.500 Mitarbeitern und 9,8 Milliarden Euro Umsatz einer der größten und modernsten Telekommunikationsanbieter in Europa. Als innovativer und integrierter Technologie- und Dienstleistungskonzern steht Vodafone Deutschland für Kommunikation aus einer Hand. www.vodafone.de

Die Unternehmensberatung PwC hat herausgefunden, dass mit dem technischen Fortschritt auch die Ansprüche der Kunden an den Kundenservice wachsen. Ziel der Kooperation von Vodafone Deutschland und Mila ist es, innovative Angebote im Kundenservice zu machen. In einer Pilotphase testen die beiden Unternehmen seit vergangenem Jahr in Berlin einen Crowd Customer Service. Hierbei helfen technisch begabte Vodafone-Kunden – die sogenannten Vodafone Service Friends – anderen Kunden bei technischen Fragen, etwa rund um die Einrichtung des WLAN oder bei der Konfiguration ihres Smartphones. Mila stellt Vodafone Deutschland seinen Online-Marktplatz zur Verfügung, auf dem sich Vodafone-Kunden als Helfer registrieren und von anderen Kunden in ihrer Nähe gefunden, gebucht und bewertet werden können. Damit erweitert Vodafone Deutschland seinen bestehenden Kundenservice und bietet zusätzliche Dienstleistungen rund um TV, mobile Geräte, Computer, Netzwerk und Internet an. Das Projekt ist einzigartig in der deutschen Telekommunikationsbranche. Nach erfolgreicher Testphase wird geprüft, ob der Service in ganz Deutschland angeboten wird. Die Vision: Vodafone Service Friends sollen sich als zusätzlicher Kundenservice etablieren.

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HAUSTIER.

UPDATE FÜR DEN KOPF Algorithmen bestimmen unser Leben. Wir verlieben uns in künstliche Intelligenz. Unsere Hausroboter programmieren wir selber. Und der Postbote ist bald eine Drohne. WIRED zeigt, was es heute schon gibt und was morgen kommt.

DIE NEUE AUSGABE AB DEM 26. MAI IM HANDEL

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WIRED.DE


T H E H U N D E R T // Innovationt

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E - LE A R N IN G

© LUDWIG SCHUBERT

Das Team von qLearning

Q L EARN I N G + T U B E R LI N Lehre neu gedacht QLEARNING APPLICATIONS

Wie durch Technologie jeder Studierende auch zum Lehrenden wird

Als Studenten entwickelten die Gründer eine Lern-App, um Übungsfragen für die Klausuren mit Kommilitonen teilen zu können. Heute haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, das spielerische Lernen mit dem Smartphone an Universitäten zu etablieren und setzen bei der Erstellung der Inhalte auf Partnerschaften mit exzellenten Studierenden und Universitäten. www.qLearning.io

Eine einfache Frage war der Grund für den ersten Austausch: Wie beeinflusst Technologie den Lernerfolg der Studierenden? Nach einiger Zeit kam vom Startup die Idee: Jeder Studierende soll die Möglichkeit erhalten, mobiles Lernen in seinen individuellen Lernprozess zu integrieren. Auf beiden Seiten steht eine gemeinsame Vision: Das Lernen der Zukunft wird nicht mehr nur in dunklen Vorlesungssälen oder angestaubten Bibliotheken stattfinden. Das Ziel war die Einführung von studentisch erstellten und kontrollierten Lerninhalten im akademischen Bereich.

Q&U LAB DER TU BERLIN Das Quality and Usability Lab der TU Berlin unter der Leitung von Professor Sebastian Möller befasst sich mit der Interaktion zwischen Mensch, Maschine und Umwelt. Forschungsschwerpunkte sind neben der Qualität und Gebrauchstauglichkeit von digitalen Systemen auch der Bereich E-Learning und die Nutzung von Onlinetools beim Lehren und Lernen. www.qu.tu-berlin.de

Zugleich ergab sich ein Forschungsthema für die TU Berlin und die Möglichkeit, Forschung mit echten Daten auch außerhalb des Labors zu betreiben. Seit einiger Zeit arbeiten beide Partner gemeinsam an der Entwicklung einer neuen Lernplattform und profitieren so von komplementären Stärken, insbesondere aus der Verbindung von theoretisch-fundierten Erkenntnissen und praktisch-orientierten Lösungsansätzen. Die Kooperation ist ergebnisorientiert und durch eine direkte und schlanke Kommunikation gekennzeichnet. Jegliche Zweifel sind auf beiden Seiten verflogen.

> Innovatives Lehrangebot > Mobilisierung der Bildung > Verbindung von Theorie und Praxis 48


Hackathon // T H E H U N D E R T

© ALEXANDER FUCHS

REL AYR + BS H HAU S GE R Ä T E

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> Expertise trifft Kreativität > Offenheit und Internationalität > Ein Event als Katalysator

12 Innovationen in nur 28 Stunden Old und New Economy lassen 40 Talente in einem Berliner Apartment an smarten Technologien tüfteln

28 Stunden lang wetteiferten 40 der talentiertesten Entwickler aus der ganzen Welt um die beste Idee und ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. Die Gewinner vom Team „Blended“ kombinierten einen Bosch Haushaltsmixer mit relayr Sensortechnologie, um die Art der eingefüllten Zutaten zu detektieren, einen smarten Backofen aus der Ferne einzuschalten sowie um Freunde per SMS zu informieren, wann die Mahlzeit fertig ist. Sie durften die Innovation auf der BSH Corporate Summit vorstellen. Das Event zeigte eindrucksvoll, wie ein etabliertes Unternehmen und ein innovatives Startup mit Entwicklern zusammenarbeiten können, um innerhalb kürzester Zeit aufregende neue Konzepte und Produkte zu kreieren. Nun arbeiten BSH und relayr an weiteren innovativen IoT-Produkten im Bereich Connected Products zusammen.

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RELAYR

relayr ist ein Unternehmen mit Fokus auf Internet of Things (IoT), das eine Cloud-Plattform und einfache Open-Source-Werkzeuge (SDKs und ein Sensor-Kit) anbietet, die eine schnelle und kostengünstige Entwicklung von neuen Lösungen, Geräten und Dienstleistungen für das Internet der Dinge ermöglicht. Ziel ist es, Unternehmen jeder Größe in die Lage zu versetzen, eigene IoT-Lösungen zu entwickeln, von Prototypen bis zum Rollout der Lösungen innerhalb eines Geschäftsquartals. www.relayr.io

BSH HAUSGERÄTE

BSH ist der größte Hausgerätehersteller in Europa und eines der weltweit führenden Unternehmen der Branche. 2014 setzte der zur Bosch Gruppe gehörende Hersteller rund 11,4 Milliarden Euro um. Die klare strategische Ausrichtung auf Qualität und Innovation bestimmt das Handeln und die Entwicklung des Unternehmens. www.bsh-group.de

IN TERN ET O F THIN GS

Wie schaffen es junge Spitzentechnologieunternehmen zusammen mit etablierten Firmen, innovativ zu sein? Durch eine Veranstaltung wie „Hack the House“ (hackthehouse.io) in Berlin, wo die Expertise und die Erfahrung von BSH mit der Kreativität von IoT-Pionier relayr zusammenkommen. Das Event fand vor wenigen Wochen – Ende Februar 2015 – in einem großzügigen Berliner Jugendstil-Apartment statt und wurde von einem professionellen Küchenteam begleitet. Die Teilnehmer wurden ermutigt, mithilfe der relayr WunderBar und Plattform sowie BSH Haushaltsgeräten neue IoT-Produkte zu entwickeln.


T H E H U N D E R T // Business Transformation

© DANIEL HOFER

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MYB OOK + UL L ST E I N BU C HV E R LA GE Die digitale Buchhandlung um die Ecke Die Alternative zum Algorithmus: MyBook arbeitet mit persönlichen Empfehlungen

P UBLISHIN G

„Ich trug die Idee schon länger mit mir herum“, erinnert sich Antonia Besse, ehemals Marketing-Direktorin der Ullstein Buchverlage und heute Herz, Hirn und Geschäftsführerin von MyBook. Was anfangs nur im Kopf von Antonia Besse als kleines Pflänzchen zu wachsen begann, nahm schon wenige Monate später konkret Gestalt an: nämlich die Überlegung, mit der Onlineplattform MyBook das Konzept des stationären Buchhandels erstmals auch ins Internet zu bringen. „Als Antonia kam und uns das MyBook-Konzept vorstellte, waren wir sofort begeistert“, erläutert UllsteinGeschäftsführer Alexander Lorbeer die Hintergründe der Kooperation. „Was uns überzeugte, ist leicht erklärt: Bisher fehlte in Deutschland eine Plattform im

Internet, auf der Bücher durch echte Experten individuell auf die Wünsche des Kunden hin empfohlen und dann auch gleich liebevoll verpackt zum Verkauf angeboten werden.” MIT VEREINTEN KRÄFTEN NACH OBEN Um diese Lücke zu schließen, brauchte es die Kraft weiterer strategischer Partner. So gesellten sich zum Hauptinvestor Ullstein Buchverlage schon wenig später namhafte zusätzliche Investoren wie Bonnier Deutschland und die StartupSchmiede etventure, die mit Rat, Tat und Synergieeffekten zur Seite standen. „Im Oktober 2014 war es dann soweit: Aus dem Pflänzchen MyBook war ein erfolgversprechendes Gewächs geworden, das stark genug war, um auf eigenen Beinen zu stehen“, sagt Antonia Besse.

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Und Alexander Lorbeer fügt hinzu: „Wir sind stolz darauf, einer der Investoren bei MyBook zu sein. Doch darüber hinaus gibt es bewusst keine Zusammenarbeit. Denn das Startup kann nur dann langfristig erfolgreich sein, wenn es unabhängig ist und mit allen Verlagen zusammenarbeiten kann.“ EIN START, DER SICH SEHEN LASSEN KANN Und der Erfolg gibt dem Recht. Nur ein halbes Jahr nach Unternehmensgründung kann MyBook bereits auf beeindruckende Zahlen verweisen: Mehr als zwei Millionen Buchempfehlungen wurden ausgesprochen und fast 3.000 Kunden wurden bisher zu glücklichen Lesern gemacht. Tendenz steigend.


MYBOOK

Bei MyBook erhalten Leser persönliche Empfehlungen von echten Buchexperten. Dank eines kurzen Fragebogens erkennt das Team die Interessen des Lesers und schlägt im Anschluss handverlesene Bücher aus bisher 4,5 Millionen Titeln vor. Die Bücher können anschließend schön verpackt und versandkostenfrei im integrierten Shop bestellt werden. www.mybook.de

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D.

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ULLSTEIN BUCHVERLAGE Die Ullstein Buchverlage, die zum schwedischen Medienkonzern Bonnier gehören, sind eine der großen Verlagsgruppen in Deutschland. Zu ihr gehören so traditionsreiche Marken wie Ullstein, List, Propyläen und Econ. Jüngst wurden auch zwei rein digitale Verlage gegründet: Midnight und Forever by Ullstein. www.ullsteinbuchverlage.de

R

ALEXANDER LORBEER

ANTONIA BESSE Geschäftsführerin MyBook

Geschäftsführer Ullstein Buchverlage

„Aus dem Pflänzchen MyBook ist ein erfolgversprechendes Gewächs geworden, das stark genug ist, auf eigenen Beinen zu stehen.“

„Mit MyBook schließt sich die Lücke zwischen E-Commerce und dem klassischen Buchhandel – ganz ohne Algorithmus.“

> Persönliche Empfehlung statt Algorithmus > Startup agiert unabhängig vom Verlag > Über 3.000 Kunden © DANIEL HOFER

Das Team von MyBook


T H E H U N D E R T // Vertriebsoptimierung

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W ENDE RO + T-SYST E M S I NT E R NAT I O NA L

Finn Rieder, Philipp Horn, Cansu Ergün, Arndt Lübbers

© DANIEL HOFER

Der Supermarkt am Arbeitsplatz Wie man mit der richtigen Kundenansprache ein erklärungsbedürftiges Produkt zum Erfolg macht

HAND EL

WENDERO

Die wendero GmbH wurde 2012 in Berlin gegründet und unterstützt Unternehmen bei der Entwicklung, Optimierung und Skalierung ihres Vertriebs von innovativen Digitalprodukten. Mission von wendero ist es, digitalen Innovationen zum Durchbruch zu verhelfen. Bis dato hat wendero dabei mehr als 75 Startups und Großunternehmen operativ mit ihrer Vertriebsmannschaft unterstützt. www.wendero.com

T-SYSTEMS INTERNATIONAL Mit einer weltumspannenden Infrastruktur aus Rechenzentren und Netzen betreibt T-Systems die Informations- und Kommunikationstechnik für multinationale Konzerne und öffentliche Institutionen. Die Großkundensparte der Deutschen Telekom verfügt über Niederlassungen in mehr als 20 Ländern und betreut mit rund 50.000 Mitarbeitern Unternehmen aus allen Branchen rund um ICT-Innovationen. www.t-systems.com

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© DANIEL HOFER

> Innovative Produktneuheit > Vertriebliche Erprobung in der Praxis > Weitere Skalierung möglich

FINN RIEDER Gründer und Geschäftsführer wendero „Vertriebserfolg lässt sich nicht am Konferenztisch planen. Entscheidend ist die operative Umsetzung in der Praxis.”

ARNDT LÜBBERS Chef des Partnermanagements Mall2Go „Unsere Produktinnovation Mall2Go ist erklärungsbedürftig. Umso mehr kommt es auf die richtige Platzierung beim Kunden an.”

In Ergänzung zum Kerngeschäft entwickelt T-Systems fortlaufend neue digitale Geschäftsfelder. Zuletzt wurde etwa mit Mall2Go ein Service für Unternehmen gestartet, der Appbasierten Einkauf von Lebensmitteln und Alltagsprodukten mittels Lieferung an eine Abholstation am Arbeitsplatz ermöglicht. Mitarbeiter kaufen Lebensmittel über das Smartphone ein, wann und wo sie wollen, und erhalten ihren Einkauf im Unternehmen und nicht im Supermarkt. T-Systems liefert mit Mall2Go einen Komplettservice inklusive Abholstation, Shop-Anbindung, Content und Video Wall. Mit neuen Geschäftsmodellen stellen sich auch neue Fragen im Vertrieb: Wer ist mein idealer Zielkunde und über welche Vertriebskanäle und mit welcher Botschaft erreiche ich ihn am besten? Was sind die effizientesten Vertriebsabläufe und welche Konvertierungsraten lassen sich hiermit erzielen? SYSTEMATISCHER VERTRIEB Zur Lösung dieser und anderer Fragen kooperiert T-Systems mit dem Startup wendero, das auf die operative, vertriebliche Umsetzung und Skalierung

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von digitalen Geschäftsideen spezialisiert ist. Aus beiden Firmen wurde ein mehrköpfiges Projektteam aufgestellt, das in Vollzeit die Markteinführung von Mall2Go vorantreibt — und zwar nicht am Konferenztisch, sondern durch eine systematische Erprobung in der Praxis: Gemeinsam wurden Zielkunden identifiziert, Entscheider telefonisch kontaktiert und Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern vor Ort besucht. Die Bilanz dieser engen Zusammenarbeit kann sich sehen lassen: Anhand der operativen vertrieblichen Erprobung und der Kundenrückmeldungen konnte der ideale Vertriebsansatz abgeleitet und mit den ersten Kunden der Proof of Concept erbracht werden. Letzterer ist maßgeblich für die weitere Skalierung von Mall2Go. Den Erfolg der gemeinsamen Anstrengungen führen die beiden Partner im Kern auf zwei Faktoren zurück: ein innovatives Produkt in Verbindung mit einem kundenorientierten Vertriebsansatz. Denn selbst bei den innovativsten Technologien entscheidet letztlich erst die richtige Kundenansprache über den Erfolg am Markt.


T H E H U N D E R T // Strategische Partnerschaft

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GOLDENTRYCICLE + HAHN FILM Wenn liebestolle Roboter Laufen lernen

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Spieleentwickler GoldenTricycle und Animationsveteran Gerhard Hahn planen langfristige Kooperation

Am Anfang war der Frust. Den Architekturstudenten Matthias Titze und Felix Möckel wurde schnell klar, dass auf dem Weg zur selbstbestimmten Gestaltung moderner Stadtarchitektur noch viele Steine im Weg lagen. Die Perspektive, für den Rest des Lebens triste Reihenhäuser zu bauen, entmutigte die beiden so sehr, dass sie nächtelang enttäuscht über Alternativen nachdachten und sich dabei durch alle gängigen Computergames spielten. Weil Matthias an jedem Spiel etwas auszusetzen hatte, platzte Felix schließlich der Kragen: „Dann mach’s doch besser!” Warum nicht? Matthias fand Gefallen an dem Gedanken und Felix wollte schon immer mal ein Spiel um einen liebestollen Roboter machen. Sie gründeten GoldenTricycle und einige Monate später war der Prototyp des frechen Puzzle-Adventures „Clarc” fertig – und ihre Bankkonten leer.

Nach diesen guten Erfahrungen mit dem von Felix Möckel und Matthias Titze geleiteten Team beschloss Gerhard Hahn, zwei weitere App-Projekte mit der gleichen Mannschaft zu realisieren. Damit konnte die Weiterbeschäftigung der inzwischen acht Mitarbeiter gesichert werden. Die Zusammenarbeit, insbesondere die jederzeit mögliche Kommunikation mit den Kreativen von Hahn Film, aber auch der direkte Zugriff auf den vollständigen Fundus gewährleisteten dabei eine enorme Qualitätssteigerung ohne Budgeterhöhung. ZUKUNFTSWEISENDE PRODUKTION Videospiel- und Filmtechnik wachsen immer enger zusammen. Es gilt, die dazu passende Erzählform zu finden. Hahn Film plant die Entwicklung eines zukunftsweisenden Produktionssystems zur Herstellung von Animationsserien unter Verwendung von EchtzeitSpiele-Engines und Live-Bewegungsaufnahme. Auch dafür will Gerhard Hahn mit den innovativen und experimentierfreudigen Gründern von GoldenTricycle zusammenarbeiten.

VIDE OSP IELE

FINANZIERUNG STATT INSOLVENZ Ein Partner musste gefunden werden, der den beiden finanziell unter die Arme greifen würde. Kurz vor der Kontopfändung liefen sie zufällig Gerhard Hahn über den Weg. Der durch seine Produktionen „Benjamin Blümchen”, „Werner – Beinhart”, „Mia and me” und die „Sorgenfresser” bekannte Animationsfilmproduzent fand Gefallen an den beiden talentierten Jungunternehmern und sagte die Restfinanzierung zu. Ein Joint Venture wurde gegründet, das Team vergrößert und durch Einzug in die Räume der Hahn Film AG konnte deren Infrastruktur und kreative

Kompetenz genutzt werden. „Clarc” wurde planmäßig fertiggestellt und erhielt 2014 den mit 50.000 Euro dotierten Deutschen Computerspielpreis in der Kategorie „Bestes Mobiles Spiel 2014“ sowie den „Pädi 2014“.

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FELIX MÖCKEL Mitgründer GoldenTricycle „Ohne die finanzielle Rückendeckung und den kreativen Input von Gerhard Hahn hätte „Clarc” keine Chance gehabt, je zu einem so erfolgreichen Produkt zu werden, und wir sind überzeugt, in Gerd einen Partner für viele zukünftige Projekte gefunden zu haben.“

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GERHARD HAHN Vorstandsvorsitzender Hahn Film „Um sich jung und fit zu halten, laufen viele Kollegen Marathon oder schwitzen in Muckibuden. Ich umgebe mich mit jungen Kreativen — dadurch bleiben zumindest meine Projekte frisch und es schont meine Kniegelenke!“

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Felix Möckel, Mitgründer GoldenTricycle, Gerhard Hahn, Vorstandsvorsitzender Hahn Film und Matthias Titze, Mitgründer GoldenTricycle © OLGA CRESS

> Computerspiel- und Filmtechnik wachsen zusammen > Deutscher Computerspielpreis 2014 > Finanzieller Rückhalt für kreativen Input

GOLDENTRICYCLE

HAHN FILM

Nach dem Studium arbeiteten Felix Möckel und Matthias Titze gemeinsam als Visualisierer für diverse Architekturbüros, bevor sie Ende 2011 beschlossen, neue Wege zu beschreiten. Sie kündigten ihre Jobs und begannen, ihre Arbeitskraft auf die Entwicklung ihres ersten mobilen Videospiels zu konzentrieren. GoldenTricycle war geboren. www.goldentricycle.com

Seit 35 Jahren mischt die Hahn Film AG in der europäischen Animationsszene in vorderster Reihe mit. Kinoerfolge wie „Asterix in Amerika“ oder die Werner-Filme sowie die auf Designs von Hahn Film basierenden TV-Serien „Benjamin Blümchen“, „Bibi Blocksberg“, „Simsalagrimm“, „Schule der kleinen Vampire“ und „Mia and me“ machten Hahn Film zur international renommiertesten deutschen Animationsfirma. www.hahnfilm.com

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T H E H U N D E R T // Investment

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NEURONATION + SPIEGEL ONLINE © J Ö R G M Ü L L E R /A G E N T U R F O C U S

> Erfolgreiche High-Traffic-Kooperation > Mehrwertangebot für Spiegel-Online-Leser > Know-how für internationale Kooperationen

Redakteure von Spiegel Online bei einer Besprechung

Spiegel-Online-Leser trainieren mehr Wie das Nachrichtenportal mit GehirnFitnesstests Nutzer an sich bindet

NEURONATION

NeuroNation ist Europas Marktführer für Gehirntraining und die einzige Gehirntrainings-App, die von einer Krankenkasse erstattet wird. 2011 mit der Freien Universität Berlin entwickelt, bietet das Unternehmen heute 60 personalisierte Übungen im Web und als App. NeuroNation wurde vom Bundesgesundheitsministerium und vom App Store ausgezeichnet. www.neuronation.de

M EDTECH

SPIEGEL ONLINE

Spiegel Online ist die führende Nachrichtenseite im deutschsprachigen Internet: schnell, aktuell, präzise, hintergründig und unterhaltsam. Rund um die Uhr liefert das rund 150-köpfige Redaktionsteam Nachrichten, Analysen, Kommentare und Videos – im Web, auf Smartphones und Tablets. www.spiegel.de

Für die Kooperation erstellt NeuroNation interaktive Persönlichkeits- und Gehirnfitness-Tests für Spiegel Online. Die Unternehmen sind im Januar 2014 zusammengekommen und haben in ersten Gesprächen schnell erkannt, dass die Nutzer von Spiegel Online und NeuroNation gut zueinanderpassen. Die Ziele beider Seiten ließen sich vereinbaren: Für NeuroNation stand die Erhöhung der Reichweite im Vordergrund; für Spiegel Online war eine stärkere Interaktion der Nutzer mit der Website von Interesse. Dafür entwickelt das NeuroNation-Testteam seit Sommer 2014 auf Basis neuropsychologischer Studien Tests, die Spaß machen und dem Nutzer einen Einblick in seine kognitiven Fähigkeiten vermitteln. Seit dem ersten Tag verläuft die Kooperation von der Konzeption bis hin zur Umsetzung sehr unkompliziert. Der Austausch fällt leicht und der Erfolg motiviert beide Seiten. „Die Kooperation mit Spiegel Online ist für uns sehr wichtig“, sagt Jakob Futorjanski, Geschäftsführer von NeuroNation. „Als Startup lernen wir enorm viel über die Herausforderungen und Strategien des Spiegel-Verlags. Dies nutzen wir für den Aufbau internationaler strategischer Kooperationen.“

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ARCHITEKTUR

Tisch „RackPod S“ mit Multibox

Inspiriert von der Idee, dass alle Menschen ihre Räume und Einrichtung frei gestalten können, entwirft Jürg Steiner im Berlin der 80er Jahre sein »Räumliches Bausystem«. Am Bausystem haben wir seither vieles weiterentwickelt. Die Idee von Freiheit ist geblieben. System 180 – Frei. Raum. Gestalten.

www.system180.com

EINRICHTUNG


T H E H U N D E R T // Vertriebsinnovation

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MEDI A SP OT + B ER L I N L I N I E N B U S . D E

Das Team von berlinlinienbus.de

M OBILITÄT

MEDIASPOT

Seit 2014 bietet das Berliner Startup mediaspot eine neuartige App für Android- und iOS-Geräte an. Mit ihr werden bezahlpflichtige Inhalte an ausgewählten Orten für die Nutzer der mediaspot-App gratis bereitgestellt. Angeboten werden unter anderem aktuelle digitale Magazine und Bücher, die kostenfrei und zeitlich unbegrenzt gelesen werden können, solange die Nutzer sich vor Ort aufhalten. www.mediaspot.berlin

BERLINLINIENBUS.DE

Die Berlin Linien Bus GmbH wurde im Jahr 1969 gegründet. Heute gehören acht Busunternehmen zu dem Kooperationsnetzwerk, das unter der Marke berlinlinienbus.de deutschlandweit mehr als 200 Ziele verbindet. Das Unternehmen versteht sich als innovativer Anbieter umweltschonender Mobilität und verantwortungsvoller Ansprechpartner in Fragen der Sicherheit und Weiterentwicklung des Fernbusverkehrs. www.berlinlinienbus.de

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Lesestoff für die Reise Wie ein Startup Fernbusreisenden innovative Unterhaltungsangebote ermöglicht 2014 hatten die Gründer von mediaspot einen klaren Wunsch: kostenlos an schönen Orten lesen – auf dem Smartphone oder Tablet. Ihr Angebot: Magazine und Bücher, die von den Nutzern an ausgewählten Orten, den „M-Spots”, zeitlich unbegrenzt und kostenlos gelesen werden können. Um die mediaspot-App erfolgreich umzusetzen, mussten nicht nur die Nutzer, sondern auch noch Verlage und potenzielle M-Spots vom Nutzen der App überzeugt werden. Dabei stieß mediaspot auf ein bekanntes Problem: Ohne konkrete Leseangebote fiel die Suche nach geeigneten M-Spots schwer, und ohne große Verbreitung waren Verlage nicht bereit, Lizenzen für ihre Titel zur Verfügung zu stellen. berlinlinienbus.de ergriff die Chance und signalisierte die Bereitschaft, das junge Unternehmen zu unterstützen. Über persönliche Kontakte konnte schnell ein erster Gesprächstermin mit berlinlinienbus.de vereinbart

JÖRG SCHAUBE Geschäftsführer berlinlinienbus.de „Die mediaspot-App ist einfach, sicher und innovativ. Sie passt zu unserem Verständnis als Vorreiter eines modernen Fernbusmarktes. Deshalb haben wir diese Innovation für unsere Kunden gemeinsam mit mediaspot schnell umgesetzt.“

DANIEL SCHIEBE

werden. Die nachfolgende Präsentation führte noch Ende 2014 zu einer Zusammenarbeit und zur Ausstattung von mehr als 100 Fernbussen mit der auf iBeacons basierenden mediaspot-Technologie. AUCH RAUM FÜR FEHLER Anfang 2015 wurde die mediaspot-App offiziell für Apple- sowie Android-Geräte veröffentlicht und eine sechsmonatige Testphase im Alltagsbetrieb begonnen. Begleitet wurde die Einführung der App mit umfangreicher Kommunikation über branchenspezifische Verteiler beider Partner, die zu weiteren Anfragen aus dem In- und Ausland führten. Durch die Kooperation mit berlinlinienbus.de wurde mediaspot ein schneller Markteinstieg ermöglicht, der sich sowohl in den Nutzerzahlen als auch in gestiegenen Verlagsanfragen ablesen lässt. Konsens beider Partner ist, dass neue Ideen und Produkte ausreichend Raum für Entwicklung, aber auch für Fehler haben müssen, um erfolgreich zu reifen. Von der Zusammenarbeit profitieren beide Unternehmen dabei gleichermaßen. berlinlinienbus.de fördert das positive Image als technologischer Vorreiter der Branche und serviceorientierter Anbieter von Busreisen, während mediaspot in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird und die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit des Systems beweisen kann. Anregungen aus der Praxis werden gezielt umgesetzt und in der Weiterentwicklung der mediaspot-App berücksichtigt – so ist zum Beispiel für das vierte Quartal 2015 die Integration von Musik- und Filmangeboten geplant.

Gründer mediaspot > Bücher kostenlos und überall lesen

„Dank berlinlinienbus.de konnten wir unsere

> Schneller Markteinstieg durch Kooperation

App schon frühzeitig in unserer Zielgruppe bundesweit und unter „realen“ Alltagsbedingungen testen und überarbeiten. Das hat erheblich zur Optimierung unserer App und der dazugehörigen Hardware beigetragen.“

> Weitere Angebote in Planung

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T H E H U N D E R T // Segment

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IN DIE L UX + C LE A NT E C H IN N OVATI ON C E NT E R © DANIEL HOFER

C LEANTE CH

INDIELUX

Marcus Vietzke hatte 2009 die Idee, ein Unternehmen für die Entwicklung und Herstellung von kleinen Solaranlagen für Hausbalkone zu gründen. Nach Abschluss seines Ingenieurstudiums machte er Nägel mit Köpfen. Mithilfe des vom Bundeswirtschaftsministerium aufgelegten Förderprogramms Exist wagte er eine universitäre Ausgründung und startete mit der Firma indielux. Der Name ist Programm: Er bedeutet Unabhängigkeit von traditionellen Energieversorgern. Ein Prototyp existiert bereits. www.indielux.com

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Entwicklung und Forschung // T H E H U N D E R T

Energie vom eigenen Balkon Wie das CleanTech Innovation Center saubere Technologien und Startups in Berlin-Marzahn fördert Christian Gräff, seit acht Jahren Stadtrat für Wirtschaft im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf, hat eine klare Vision. Marzahn-Hellersdorf ist wirtschaftlich aufstrebend, innovativ, grün und bietet attraktive Arbeits- und Lebensbedingungen. Im großen Areal zwischen Wolfener und Bitterfelder Straße ist das neue, junge Image des Bezirks besonders greifbar. Dort entsteht gerade auf 90 Hektar der CleanTech Business Park, ein Industrie- und Gewerbepark speziell für produktionsorientierte Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energie. „Cleantech bedeutet Zukunft und daher wollen wir bewusst darauf spezialisierte Unternehmen bei uns ansiedeln“, so Gräff. LIEBE AUF DEN ERSTEN BLICK Der Stadtrat ist sich im Klaren darüber, dass dieses ehrgeizige Ziel nur dann zu realisieren ist, wenn er nicht nur auf die Old Economy, sondern auf die junge Gründerszene setzt. Die gleichen Gedanken beschäftigen Sebastian Blecke, Geschäftsführer der GSG Berlin, die seit Mitte der neunziger Jahre hier den econopark Wolfener Straße betreibt, einen Gewerbestandort für kleine und

Sebastian Blecke, Operativer Geschäftsführer GSG Berlin, Marcus Vietzke, Gründer und Geschäftsführer indielux und Christian Gräff, Bezirksstadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung

CLEANTECH INNOVATION CENTER 2014 schlossen sich die Wirtschaftsförderung des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf und die GSG Berlin zusammen, um das CleanTech Innovation Center (CIC) in einer öffentlich-privaten Partnerschaft zu betreiben. Die GSG Berlin, 1965 gegründet, gehört zu den führenden Anbietern von Büro- und Gewerbeflächen in Berlin. Das CIC bietet vorzugsweise Cleantech-Startups Coworking-Plätze mit angeschlossener Werkstatt, ein begleitendes Mentoringprogramm sowie internationale Kontakte. www.cleantech-innovationcenter.de

Innovation Center Berlin

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T H E H U N D E R T // Entwicklung und Forschung

MARZAHN-HELLERSDORF IST WIRTSCHAFTLICH AUFSTREBEND, GRÜN UND BIETET ATTR AKTIVE ARBEITSBEDINGUNGEN.

CHRISTIAN GRÄFF Bezirksstadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung „Wir unterstützen mit dem CIC Startups auf ihrem Weg zum Erfolg. Junge Gründer haben hier einen großen Vorteil: Sie können wachsen!“

SEBASTIAN BLECKE

C LEANTE CH

Operativer Geschäftsführer GSG Berlin „Marzahn und Startups. Immobilienunternehmen und Gründer. Old versus New Economy. Für uns sind das keine Widersprüche, sondern Teil unserer 50-jährigen Erfolgsgeschichte. Ein Leitthema verbindet uns dabei mit jungen Unternehmern: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“

mittelständische Unternehmen. Beide gründeten im Herbst 2014 das CleanTech Innovation Center (CIC). Hier sollen innovative Gründer forschen und tüfteln, umsorgt und assistiert von erfahrenen Mentoren und einem Partnernetzwerk aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Den Startups stehen kostengünstige Büro- und Werkstattflächen zur Verfügung. Ein weiterer exklusiver Vorzug: Die Gründer können ein internationales Austauschprogramm mit New York nutzen. „Bislang stellen wir für das CIC Flächen auf gut 600 Quadratmetern zur Verfügung”, sagt Blecke. „Die Räumlichkeiten wurden explizit auf die Gründer und ihre Bedürfnisse ausgerichtet. Bei Bedarf stehen außerdem mehr als 10.000 Quadratmeter für Wachstum zur Verfügung. Wer hier klein anfängt, kann groß rauskommen.“ Die Verbindung zwischen dem CIC und der Firma indielux ist – so schnulzig es auch klingen mag – eine Liebe auf den ersten Blick. Unternehmensgründer Marcus Vietzke: „Wir waren im letzten Herbst auf einer Startup-Veranstaltung und haben dort Andrea Hötzeldt kennengelernt, die Managerin des CIC. Sie lud uns zur Besichtigung des CIC ein. Nach der Besichtigung sind wir geblieben.“ Für Vietzke und seinen Projektpartner Mathias Helfert sind die Bedingungen im CIC nahezu ideal. Die Grundkosten für die Nutzung von Büro und Werkstatt sind minimal. Dazu

können Konferenzraum und gemütliche Lounge-Ecken für Gespräche genutzt werden und auch eine moderne Küche für Lunch-Treffen steht zur Verfügung. POTENZIAL VON DREI MILLIONEN HAUSHALTEN Ohne die Rahmenbedingungen, die das CIC bietet, könnten Marcus Vietzke und Mathias Helfert nicht so unbeschwert an der Praxisreife ihrer Solaranlage für Balkone arbeiten. Denn nach Auslaufen der Förderung durch das Bundeswirtschaftsministerium befindet sich das junge Unternehmen indielux derzeit „in der typischen Finanzierungslücke“, wie Vietzke es ausdrückt. „Wir suchen jetzt nach Partnern, mit denen wir eine größere Pilotphase realisieren und die Entwicklung so weit vorantreiben können, dass eine Serienproduktion wirtschaftlich Sinn ergibt und starten kann.“ Unabhängig vom noch fehlenden Geld sind die beiden Gründer fest vom Erfolg ihrer Idee überzeugt. Es gibt ein Potenzial von rund drei Millionen Haushalten in Deutschland, die eine eigene Solaranlage am Balkon ihrer Miet- oder Eigentumswohnung anbringen würden, wenn sie denn auf den Markt käme. Die kleine Photovoltaikanlage aus dem Hause indielux verhilft nach derzeitigem technischen Stand dazu, ein Zehntel des Strombedarfs eines Haushaltes zur Hälfte der Kosten zu decken.

> Startplatz für junge Cleantech-Unternehmen > Wachstumsfördernder Standort > Türöffner für internationale Märkte

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Segment // T H E H U N D E R T

WER HIER KLEIN ANFÄNGT, KANN GROSS RAUSKOMMEN.

© DANIEL HOFER

MARCUS VIETZKE Gründer und Geschäftsführer indielux „Das CIC hat für uns ein ideales Paket geschnürt – niedrige Kosten für Büro und Werkstatt, gute Verkehrsanbindung und eine große öffentliche Aufmerksamkeit.“

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T H E H U N D E R T // Technologielösung

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O DO S C OP E + CA PG E M I N I C O NS U LT I NG

Karen Hünermann und Ralph Hünermann von odoscope und Nicole Jannaschk-Schmitz, Beraterin Capgemini Consulting © SELINA PFRÜNER

BER ATUNG

ODOSCOPE

odoscope, eine Plattform für Operational Intelligence, startete bereits 2006 im Bereich der smarten Webanalyse. Ziel des Kölner Unternehmens ist es, Betreiber von Websites bei der Optimierung ihrer Online-Präsenzen zu unterstützen. odoscope arbeitet nicht modellbasiert, sondern ermittelt im jeweiligen Moment für jeden einzelnen Nutzer individuell die passenden Inhalte und Angebote. www.odoscope.de

CAPGEMINI CONSULTING

Capgemini Consulting ist die globale Strategie- und Transformationsberatung der Capgemini Gruppe. Mit mehr als 3.600 Beratern weltweit unterstützt Capgemini Consulting seine Kunden bei der Konzeption innovativer Strategien sowie deren Umsetzung. Dabei begleitet Capgemini Consulting führende Unternehmen und öffentliche Institutionen bei ihrer individuellen „Digital Transformation“. www.de.capgemini-consulting.com

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Teamwork für maßgeschneiderte und effiziente Technologielösungen Neue Formen der digitalen Kommunikation: Strategieberatung und Startup gehen gemeinsame Wege

RALPH HÜNERMANN Gründer und Vorstand odoscope „Wir haben einen Partner gefunden, der es uns ermöglicht, als Startup auch mit großen, global agierenden Unternehmen Projekte zu realisieren.“

NICOLE JANNASCHKSCHMITZ

Im Sommer 2014 suchte Capgemini Consulting erstmalig junge und innovative Startups, die sich neuen Formen der Kommunikation, Interaktion und Transaktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Marketing, Vertrieb und Service widmen. Neben Startup-Spirit standen besonders die innovativen Themen und Marktansätze der Teilnehmer als Counterpart zu den aktuellen Themen der Berater von Capgemini Consulting im Mittelpunkt des deutschlandweiten Contests. HOHES WETTBEWERBSNIVEAU Aus dem großen Bewerberkreis wurden die Top-Ten-Startups ausgewählt. Diese erhielten die Chance, ihr Konzept in einem Live-Pitch vor Branchenvertretern sowie Vertretern von Capgemini Consulting vorzustellen. Der Gewinner wurde neben dem Preisgeld mit Beratertagen im Capgemini Consulting Innovationszentrum in Berlin und einer anschließenden Partnerschaft geehrt. Als odoscope von dem Wettbewerb hörte, stand eine Bewerbung für das Startup sofort fest. Capgemini Consulting war als Strategieberater gut bekannt und der Contest ein möglicher Türöffner beziehungsweise Markteintritt für das Startup. Unter den angetretenen Teams herrschte während der zwei Tage eine sehr freundschaftliche Atmosphäre und odoscope hat sich von Capgemini sehr gut betreut gefühlt, berichtet odoscope Vorstand Dr. Ralph Hünermann. Das

Beraterin Capgemini Consulting

Wettbewerbsniveau war hoch und die Mitstreiter von odoscope präsentierten sehr anspruchsvolle Ideen. Umso glücklicher waren die Gründer von odoscope, als ihr Name bei der Siegerverkündung fiel: Sie hatten es geschafft, ihr innovatives Produkt für E-Commerce- und E-Business-Unternehmen erfolgreich zu präsentieren. CHANCE ZUM MARKTEINTRITT Die Operational-Intelligence-Plattform odoscope ist ein selbstlernendes System, das in Echtzeit bislang ungesehene Zusammenhänge in großen Datenmengen erkennt und auf dieser Basis optimiert. Für Onlineshop- und Websites-Betreiber heißt das, dass sie mit odoscope sowohl ihre Kunden als auch Interessenten individuell durch nutzerbezogene Designs, Bilder, Layouts und Anordnung von Elementen ansprechen können. odoscope hat den Partnervertrag mit Capgemini Consulting als Chance zum Markteintritt wahrgenommen. Gemeinsam wollen odoscope und Capgemini Consulting auf die Anforderungen des Marktes reagieren und Kunden maßgeschneiderte und effiziente Technologielösungen anbieten. Auch für die Unternehmensberater bietet die Partnerschaft einige Vorteile. Die ersten Capgemini Consultants sind in ihrem Berliner Büro von odoscope geschult worden und haben Know-how in Sachen Operational Intelligence erworben.

> Innovation im Bereich E-Commerce > Maßgeschneiderte Technologie-Lösungen

„Auch für uns ist der StartupSpirit auf ersten Trainings spürbar. Das sollten wir beibehalten und mit dem diesjährigen Contest daran anschließen.“

> Kooperatives Netzwerk

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T H E H U N D E R T // Produktionsoptimierung

SO P AT + BA S F © URS KÜSTER

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Innovative Partikelmessung: Sopat-Geschäftsführer Sebastian Maaß diskutiert mit seinem Team die Messergebnisse

> Startup trifft Weltkonzern > Produktionsoptimierung durch Innovation > Türöffner für andere Industriegrößen

Gut reagiert

SOPAT

Startup verschafft Einblicke in die industrielle Produktion, die sonst im Verborgenen abläuft

PA RTIKEL MESSTE CHNIK

Die Idee zu dem Startup Sopat entstand an der TU Berlin im Rahmen einer Dissertation. Der Gründer Sebastian Maaß entwickelte daraufhin gemeinsam mit einem Informatiker und einem Wirtschaftsingenieur ein industrielles Partikelmesstechniksystem. Über das Internet erfuhr schließlich BASF von der Innovation, die eine Echtzeitüberwachung von Produktionsverfahren in abgeschlossenen Behältnissen ermöglicht. Im Moment nutzt der Konzern das Partikelmessverfahren in einem Pilotprojekt bei der Produktion des expandierbaren Polystyrols (EPS) Neopor – die Weiterentwicklung des Dämmklassikers Styropor. Während der Herstellung von Neopor im Laborreaktor – ein geschlossenes System, in dem die chemische Reaktion abläuft – war es bisher nicht möglich, den Zustand des Neopor in Echtzeit zu bestimmen. Dank des Verfahrens von Sopat erhält BASF jederzeit einen Einblick über das, was in dem Kessel passiert. So kann ausgeschlossen werden, dass beispielsweise die Reaktion zu schnell läuft. Die innovative Technologie aus der TU Berlin steigert die Transparenz, die Effizienz und ist zudem kostengünstig. Eine wichtige Erkenntnis für das akademische Startup im Dialog mit der Industrie war: Der Usability-Faktor zählt.

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Sopat (Smart Online Particle Analysis) entwickelte ein industrielles Endoskop, die Sopat-Sonde, das im Gegensatz zu Offline-Methoden direkt in einem Reaktor angebracht werden kann und damit eine Permanent-überwachung ermöglicht. Eine eigens entwickelte Software analysiert die aufgenommenen Bilder und überträgt die erfassten Daten in Tabellen. Sopat wurde durch das Centre for Entrepreneurship der TU Berlin unterstützt. www.sopat.de

BASF

Im Jahr 2015 feiert der Chemie-Konzern BASF seinen 150. Geburtstag. Das Portfolio reicht von Chemikalien, Kunststoffen, Veredeungsprodukten und Pflanzenschutzmitteln bis hin zu Öl und Gas. BASF erzielte 2014 einen Umsatz von 74 Milliarden Euro. www.basf.com


10â‚Ź OFF Code: DIRTY

Let us handle your laundry & dry cleaning


T H E H U N D E R T // Restrukturierung

ETVE N TU RE + K LÖ C K NE R & CO

© ETVENTURE

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ETVENTURE etventure identifiziert, entwickelt und testet branchenübergreifend digitale Geschäftsansätze im Auftrag von Unternehmen oder in Eigenregie. Verlaufen die Markttests positiv, wird aus der Idee ein neues Geschäftsmodell aufgebaut, entweder als Teil eines Unternehmens oder als Startup. etventure betreibt außerdem die Berlin School of Digital Business und den Accelerator European Pioneers. www.etventure.com

ALEXANDER FRANKE Geschäftsführer etventure Business Ignition „Klöckner ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass traditionelle Unternehmen und Startup-Denke sich nicht widersprechen müssen.”

KLÖCKNER & CO Klöckner & Co ist der größte produzentenunabhängige Stahl- und Metallhändler und eines der führenden Stahl-Service-Center-Unternehmen im Gesamtmarkt Europa und Amerika. An rund 220 Standorten in 15 Ländern bedient der Konzern etwa 150.000 Kunden. Klöckner & Co hat um die 9.700 Mitarbeiter und setzte im Geschäftsjahr 2014 circa 6,5 Milliarden Euro um. www.kloeckner.com

GISBERT RÜHL Vorstandschef Klöckner & Co

H ANDE L

„Das etventure-Team hat innerhalb kürzester Zeit ein tief greifendes Verständnis für die Bedürfnisse unserer Kunden entwickelt.”

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Stahl wird digital Bestellungen erfolgen im Stahlhandel auch heute noch hauptsächlich per Telefon und Fax. Sowohl Klöckner als auch seine Kunden haben zwar moderne IT-Systeme und solche zur Ressourcenplanung, doch die können bisher häufig nicht miteinander kommunizieren. Die Folge ist beispielsweise, dass Bestelldaten jeweils auf der anderen Seite noch händisch in Excel-Tabellen eingegeben werden – hier gibt es großes Verbesserungspotential hinsichtlich Effizienz, Fehlervermeidung und Transparenz. Klöckner-Vorstandschef Gisbert Rühl hat die Digitalisierung zur Chefsache und im Jahr 2014 die Berliner Beratung etventure zu seinem Digitalisierungspartner gemacht. etventure nutzt die Methoden „Lean Startup” und „Design Thinking”, die anders als in traditioneller Denkweise nicht das Produkt, sondern den Nutzer ins Zentrum der Betrachtung stellen. Um schnell und schlank vorgehen zu

Wie ein Startup die digitale Transformation im Stahlhandel vorantreibt

können, war es bei einem riesigen Konzern wie Klöckner nötig, sich zunächst auf eine Region zu konzentrieren. Dafür wurde der Standort in Regensburg gewählt, weil dieser prototypisch wie ein eigenes Klöckner-Ökosystem funktioniert: mit Verkauf, Logistik, Lagerung und Anarbeitung. KLEINE PROTOTYPEN – GROSSE WIRKUNG Als Erstes hat etventure Kunden, Mitarbeiter und Wettbewerber von Klöckner interviewt und so herausgefunden, was diese am meisten stört – die so genannten „Pain Points“. Im zweiten Schritt wurde gemeinsam mit Klöckner eine Prioritätenliste erstellt: Welche Probleme sind die gravierendsten und welche lassen sich mit dem geringsten Aufwand am schnellsten lösen? Anschließend wurden kleine Prototypen gebaut und nach intensiven Nutzertests zu fertigen Produkten weiterentwickelt. Entscheidend war, dass die Produkte nur die

allernötigsten Funktionen umfassen, um ein Problem zu lösen – sogenannte MVPs (Minimum Viable Products). Binnen weniger Monate konnten drei Services entwickelt werden, die die Zusammenarbeit von Klöckner und seinen Kunden zukünftig erheblich erleichtern werden: ein intelligenter Verspätungsalarm bei unpünktlichen Stahllieferungen, einfache Verwaltung der Materialzertifikate und die Möglichkeit für Kunden, ihre Bestände und Rahmenverträge dank der Schnittstelle zum Klöckner-SAP-System digital zu verwalten. Ende 2014 hat Klöckner seine Digitalisierungsprojekte im Berliner Tochterunternehmen Kloeckner.i gebündelt, weitere gemeinsame Digitalisierungsinitiativen mit etventure laufen derzeit in Europa und den USA. Das Ziel ist, bis 2019 mehr als die Hälfte des Klöckner-Umsatzes online zu generieren. Klöckner ist damit weltweit Vorreiter in seiner Branche.

> Der Nutzer im Mittelpunkt, nicht das Produkt > Klare Prioritätenliste > Entwicklung digitaler Lösungen in Europa und USA


T H E H U N D E R T // Workshops

Gründerteam mit dem iPad-Kassensystem orderbird: Patrick Brienen, Jakob Schreyer und Bastian Schmidtke

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O RDE RBI RD + E T L A D HO GA © ORDERBIRD

Frech trifft seriös

FINTEC H

orderbird bietet ein vielfach ausgezeichnetes iPad-Kassensystem für die Gastronomie an, das innovativ und leicht zu bedienen ist. Als preiswerte „Software as a Service” auf dem iPad, iPod touch oder dem iPhone ist es ein echter Weckruf für die antiquierte Kassenbranche. Das Berliner Startup tritt frech und jung auf: duzt die Kunden, lässt alte Kassen zerstören und bezahlt dafür eine Abwrackprämie. Die Themen Schwarzgeld und Kassenmanipulation setzen die ganze Branche unter Generalverdacht. orderbird positioniert sich klar gegen Schwarzgeld. Seit Jahren verschärft die Finanzverwaltung die Anforderungen an eine ordnungsgemäße Buchführung in bargeldintensiven Branchen wie der Gastronomie und damit auch an die Kassensysteme. Gastronomen stehen diesen Regeln oft ratlos gegenüber, da nötiges Expertenwissen fehlt. orderbird suchte daher den fachlichen Austausch zu Profis im Bereich Buchführung

Kassenanbieter und Steuerberater starten Aufklärungkampagne für sichere Kassenführung und bewahren Gastronomen vor Illegalität und Betriebsprüfung in der Gastronomie. Schnell war der perfekte Partner gefunden: Die ETL Adhoga als führende Steuerberatung für die Hotellerie und Gastronomie unterstützte das Startup bei den Finanzamt-Exporten für Steuerprüfungen. KOSTENFREIE WORKSHOPS Von Anfang an stimmte die Chemie zwischen dem etablierten Experten, Erich Nagl, und Bastian Schmidtke, Mitgründer von orderbird. Schnell entwickelten sich aus Gesprächen gemeinsame Maßnahmen. orderbird und ETL Adhoga wissen, dass innerbetriebliche Optimierungen zu einem hohen betriebswirtschaftlichen Erfolg führen. Seit 2013 bieten die Unternehmen zusammen kostenfreie Workshops an, um Gastronomen mit richtiger Betriebs- und Kassenführung erfolgreicher zu machen. Nach einer Gesetzesänderung im Jahr 2015 weiten beide Unternehmen die sehr erfolgreichen Workshops zu einer

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Veranstaltungsreihe aus: Deutschlandweit finden fast 50 Workshops unter dem Motto „Sichere Kasse 2015“ statt. In gut zwei Stunden werden den Gastronomen die geltenden Anforderungen an Kassensysteme und Kassenbücher vermittelt. Steuerberater bieten wertvolles Praxiswissen für die Buchführung sowie praxisnahe Tipps für die Umsetzung von Gesetzesänderungen in den Betrieben an. Ein orderbird-Mitarbeiter erklärt, welche nützlichen Funktionen moderne Kassensysteme bieten. PROMINENTE UNTERSTÜTZUNG Bereits 2014 starteten die Unternehmen den Gastro-Gründerpreis, der mit mehr als 200 Bewerbern und einer renommierten Jury, der auch Fernsehkoch Christian Rach angehört, zu einem vollen Erfolg wurde. Ob in Produktentwicklung, Marketing oder Vertrieb – beide Unternehmen profitieren von der Zusammenarbeit, da sie in vielen Bereichen voneinander lernen und sich gegenseitig inspirieren.


> Know-how-Gewinn für Gastronomen > Gemeinsame Veranstaltungen und Gründerpreis

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© ORDERBIRD

> Gegenseitiges Lernen und Inspiration

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BASTIAN SCHMIDTKE

ERICH NAGL

Mitgründer orderbird

Vorstand ETL Adhoga

„Die Seriosität und Größe der ETL Adhoga und unser lautes, eher ungestümes Auftreten sorgen dafür, dass wir gemeinsam besser gehört werden. Von den großen Betrieben, die die ETL Adhoga betreut, lernen wir viel, wie wir auch kleine Unternehmen erfolgreicher machen können."

„Wer stets das Gleiche tut, muss damit rechnen, stets die gleichen Ergebnisse zu erzielen – daher probieren wir gerne mal etwas Neues aus. Die Kooperation mit orderbird war für uns ein Experiment, welches sich sehr schnell in eine wertvolle Partnerschaft gewandelt hat."

ORDERBIRD

ETL ADHOGA

Jakob Schreyer, Bastian Schmidtke, Patrick Brienen und Artur Hasselbach gründeten 2011 orderbird, um eine Kassenlösung anzubieten, die erschwinglich und intuitiv ist und sich den Bedürfnissen der modernen Gastronomie anpasst. Mit mehr als 3.500 Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie Großbritannien und Irland zählt orderbird zu den beliebtesten Gastronomiekassensystemen. www.orderbird.com

Die ETL Adhoga ist die Branchenlösung für das Gastgewerbe der international agierenden ETL-Gruppe, die zu den Top 5 der führenden Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften Deutschlands gehört. Sie vereint an mehr als 700 Standorten mehr als 1.200 Steuerberater, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer, Unternehmensberater und Finanzdienstleister und beschäftigt rund 6.600 Mitarbeiter. www.etl-adhoga.de

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T H E H U N D E R T // Entwicklung und Forschung

BL UE BI OL A B S + B ER L I N E R WA S S E R B E T R I E B E © STUDIO MONBIJOU

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> Innovative Trinkwasseranalyse > Mehr Effizienz, weniger Kosten > Weitere gemeinsame Projekte

Oliver Thronicker (Geschäftsführender Gesellschafter) und Manuel Popiol (Geschäftsführer) von Blue Biolabs

Neue Methoden für besseres Wasser Ein auf Mikro- und Molekularbiologie spezialisiertes Startup aus der TU Berlin kooperiert mit einem der größten Wasserversorger Europas

M OLEK ULA RBIO LO G IE

Blue Biolabs ist ein molekularbiologischer Dienstleister, der vor allem im Wassersektor aktiv ist. Mit seinen neuen Methoden zur Untersuchung von technischen und hygienischen Problemen in Brunnen bedient er den Wassermarkt seit Ende 2012 von Berlin aus. Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) wiederum sind als einer der größten Wasserversorger Europas sehr an Möglichkeiten zur Verbesserung der Versorgungssicherheit und der Überwachung der Wassergewinnung interessiert. Wegen der räumlichen Nähe war es nur natürlich, dass die BWB zu den ersten Kunden von Blue Biolabs gehörten und zudem Probenmaterial und Testbrunnen zur Verfügung stellten. Blue Biolabs ist heute ein verlässlicher Partner der BWB. Die neuartigen Analysemethoden helfen den Wasserbetrieben zum Beispiel, die Ergiebigkeit ihrer Brunnen besser beurteilen zu können und so langfristig Kosten zu sparen. Blue Biolabs möchte die Zusammenarbeit in den kommenden Jahren weiter verstärken. Geplant ist, eine neuartige Software im Bereich des hygienischen Trinkwassermonitorings einzusetzen, um die Auswertung der Daten zu erleichtern und das Trinkwassernetz noch genauer überwachen zu können.

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BLUE BIOLABS

Blue Biolabs ist eine Ausgründung der TU Berlin. Das Startup ist spezialisiert auf die mikro- und molekularbiologische Analyse von Trinkwasser und hilft, technische und hygienische Probleme aufzuklären. Zurzeit hat Blue Biolabs sieben Mitarbeiter und wächst stark. www.bluebiolabs.de

BERLINER WASSERBETRIEBE Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) sind einer der größten Wasserversorger Europas. Unter den vielen Wasserversorgern Deutschlands gehören sie zu den innovationsfreundlichsten Unternehmen überhaupt und haben in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass sie für Neuerungen offen sind. www.bwb.de


Exit // T H E H U N D E R T

Das Team von Gutscheine.de

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© GUTSCHEINE.DE

GUTSCHEINE.DE + MEDIENGRUPPE RTL

> Einstieg in den E-Commerce für RTL > Reichweitengewinn für Startup > Gemeinsame Visionen durch Synergieeffekte

Vom Medienwandel zum Mehrwert Ein E-Couponing-Portal, ein TV-Riese und eine Übernahme für die weitere Entwicklung der eigenen Plattform gefunden. Mit den reichweitenstarken Angeboten der Mediengruppe RTL Deutschland sind die Weichen für den weiteren Ausbau des Geschäftsmodells gestellt. Geprägt von einem transparenten Vertrauensverhältnis stärken beide Unternehmen ihre Verbundenheit, lernen voneinander und profitieren von der Wechselbeziehung.

Auf der anderen Seite hat das Couponing-Portal mit Mediengruppe RTL den nach eigenen Angaben bestmöglichen Partner

Die Mediengruppe RTL Deutschland zeigt sich als offener und zuverlässiger Partner gegenüber neuen Geschäftsmodellen und Entwicklungen. Mit den starken Gutscheinseiten wachsen die digitalen Geschäftsfelder des Mutterkonzerns. Beide Unternehmen transformieren ihre Visionen zu klaren Zielen, die gemeinsam umgesetzt werden.

GUTSCHEINE.DE

MEDIENGRUPPE RTL

Das im Jahr 2009 gegründete Berliner Unternehmen bietet Gutscheine für viele OnlineShops verschiedener Branchen an. Neben Online-Gutscheinen gehören auch regionale Gutscheine für lokale Geschäfte sowie Geschenkgutscheine und Gutscheinvordrucke zum Angebot. Hinter einem riesigen Angebot verbirgt sich ein großes Team an fleißigen Redakteuren. www.gutscheine.de

Die Mediengruppe RTL Deutschland bündelt unter dem Dach der RTL interactive GmbH digitale, interaktive und transaktionsbasierte Geschäftsfelder jenseits des klassischen, werbefinanzierten Free-TVs. Das Unternehmen entwickelt dabei innovative Themen, Produkte und Plattformen, die gleichermaßen für das Publikum wie auch Werbetreibende attraktiv sind. www.mediengruppe-rtl.de

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ME DIEN

Die Mediengruppe RTL Deutschland ist 2012 mit Gutscheine. de ins E-Couponing-Geschäft eingestiegen und hat mit der Übernahme – kurz nach dem Erwerb von Netzathleten – weiter in das wachstumsstarke Internetgeschäft investiert. Beide Akteure erhoffen sich von der neuen Beziehung weitreichende Impulse. Die Mediengruppe RTL Deutschland erschließt und erweitert mit Gutscheine.de neue transaktionsbasierte und vor allem werbeunabhängige Geschäftsfelder. Mit dem Team von Gutscheine.de und der Auswahl an Angeboten mit hohem Nutzwert erhofft sich die Mediengruppe RTL starke Wachstumschancen im Bereich E-Commerce.


Traditionelles Handwerk trifft

Old meets New ist ein Erfolgsrezept! Denn die Kombination von Erfahrung und Wissen mit einer visionären Idee und dem Mut zu ständiger Innovation ist unschlagbar. Mit diesem Konzept sind wir vor fast 20 Jahren als eines der ersten StartUps Berlins an den Markt gegangen – und haben uns bis heute zur größten mittelständischen Druckerei in Berlin entwickelt. Als Druckpartner setzen wir Erfahrung, KnowHow und modernste Technik ein, damit Sie mit exzellenten Druckprodukten überzeugen können. Ob old oder new economy – Sie können von uns stets das Beste erwarten. DISCOVER THE WORLD OF LASERLINE


neueste Technologie

LASERLINE Druckzentrum · Scheringstraße 1 · 13355 Berlin · Tel. 030 46 70 96 - 0 · www.laser-line.de


T H E H U N D E R T // Advertorial

GESU N D H E I T W EITE R G E DAC HT

Wie BARMER GEK mit jungen Unternehmen neue Projekte entwickelt. Vieles verändert sich. So auch unsere Einstellung zum Thema Gesundheit. Wie wollen wir künftig leben? Und was ist uns wirklich wichtig? Welche Bedeutung spielt für uns Ernährung? Oder wie wollen wir künftig arbeiten? Einerseits wächst unser Wissen, andererseits haben wir immer mehr Fragen. Die BARMER GEK – ein Dienstleister mit mehr als 100-jähriger Tradition – setzt

CHRISTIAN BOCK Marketingleiter der BARMER GEK

sich deshalb kritisch mit gesellschaftlichen Trends auseinander und ist aufgeschlossen gegenüber Neuem. So geht die BARMER GEK zum Beispiel in der Prävention neue Wege mit dem Startup Ackerhelden. Ganz am Anfang stand die Kernfrage: „Wie lässt sich Gesundheitskompetenz besser fördern?“ Das Projekt soll dazu beitragen. Die Gemüseäcker der Ackerhelden gibt es an verschiedenen Standorten in Deutschland. Alle sind biozertifiziert und mit mehr als 20 leckeren Gemüsesorten vorbepflanzt. Zwischen Mai und November können junge Ackerhelden ihr eigenes Biogemüse anbauen. Beratung, Gartengeräte und Rezepte sind inklusive. „Als Anreiz, sich bei den Ackerhelden zu engagieren, haben wir das Projekt in unser Bonusprogramm eingebunden“, erklärt Christian Bock, Marketingleiter der BARMER GEK. Auf diese Weise will die Krankenkasse ihre Versicherten motivieren, sich für eine gesunde Ernährung zu engagieren.

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Eine ähnliche Kooperation aus dem Bereich Bewegung gibt es mit URBANATIX. URBANATIX war ursprünglich ein Jugendkulturprojekt – entstanden aus der Idee, Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen mit internationalen Artisten und Trainern zusammenzubringen und eine neue Form der Bewegungskunst zu entwickeln. Inzwischen ist URBANATIX längst erwachsen und zu einer Showproduktion herangereift. Die Street-Artisten des Showteams sind mittlerweile eine feste Institution des Ruhrgebiets. Mit der Unterstützung des Projekts verknüpft die BARMER GEK das Ziel, junge Menschen für Bewegung zu begeistern und sich sportlich auszuprobieren. Denn genau das ist die Idee hinter dem Motto der Kasse: „Gesundheit weiter gedacht.“ www.barmer-gek.de


Advertorial // T H E H U N D E R T

© IBB/TORSTEN ELGER

Der Wirtschaftsfördertag 2015 im Atrium der IBB erwies sich als Magnet für Vertreter von Old und New Economy in Berlin.

IB B: E I N E TOP- A D RE S S E FÜR G RÜN D E R IN BE RL I N Old meets New Economy – wo, wenn nicht in Berlin, einem Standort mit langer Industrietradition, an dem heute alle 20 Stunden ein Internet-Unternehmen gegründet wird. Wo, wenn nicht in Berlin, wo der Strukturwandel in den letzten Jahren drastisch aufgezeigt hat, wie wichtig Erneuerung ist. Und wo, wenn nicht bei der Investitionsbank Berlin (IBB), wo gestandene Unternehmer und junge Entrepreneure Tag für Tag ein- und ausgehen, um Unterstützung für ihre Vorhaben zu finden. Egal ob Technologie-Startup oder traditionelles Unternehmen – hier sind alle Gründer willkommen! Die IBB ist die richtige Adresse, denn sie ist nicht nur die Förderbank, sondern auch die Gründerbank Berlins. Finan-

zierungen, Coachings, Beratung – hier erhalten Gründerinnen und Gründer genau die Angebote und Programme, die sie für ihr jeweiliges Vorhaben brauchen. Mikrokredite, zinsverbilligte Darlehen oder Frühphasenfinanzierungen für Technologiefirmen – bei der IBB gibt es das komplette Spektrum. Eine immer wichtigere Rolle bei der Finanzierung von jungen Technologieunternehmen spielt Risikokapital. Die IBB stellt Venture Capital mit ihrer IBB Beteiligungsgesellschaft bereit. Über den VC Fonds Technologie Berlin sowie den VC Fonds Kreativwirtschaft Berlin beteiligt sie sich an jungen Berliner Technologie- und Kreativunternehmen mit Wachstumspotenzial.

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Geld bedeutet sicher viel, ist aber bekanntlich nicht alles. Das gilt auch und gerade für Existenzgründer. Hier ist die IBB ebenfalls ein starker Partner. So führt sie unter dem Dach der IBB Business Team GmbH den BusinessplanWettbewerb Berlin-Brandenburg durch und stellt mit dem Coaching BONUS und der Gründermesse deGUT zahlreiche nicht-monetäre Unterstützungsangebote für Gründer bereit. Kurzum: Die IBB ist für Gründer die Top-Adresse in Berlin. www.ibb.de/gruenden


T H E H U N D E R T // Advertorial

W IE T RA DI TI O NE LLE UN TE RN E H M E N U ND STA RT UP S V O NE I NA ND E R PR OF I TI E RE N

„Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt: schnellere Pferde.“ Das Bonmot von Henry Ford hat ein Jahrhundert nach der Einführung des Fließbands im Automobilbau nichts von seiner Originalität verloren. Überträgt man es auf heute, sind es die Vertreter der traditionellen Unternehmen, die noch immer glauben, sie würden als erste ans Ziel kommen, wenn sie nur ihre Pferde zum Galopp antreiben. Dabei werden sie längst abgehängt – von jungen Unternehmen und deren revolutionären Technologien der Digitalisierung.

Manchen in den etablierten Unternehmen macht das Angst. Sie scheuen den Wandel und wollen am Altvertrauten festhalten. Doch das wäre falsch. Denn der gewaltige Umbruch, in dem unsere Gesellschaft steckt, ist keine Gefahr, sondern eine Chance – gerade für etablierte Unternehmen mit ihrem lange aufgebauten Kundenstamm. Er hilft ihnen, Trends frühzeitig aufzuspüren, näher an die Abnehmer ihrer Produkte zu rücken, disruptive Ideen zu erkennen und neue Technologien zu erproben, bevor andere sie gegen sie verwenden. Kurz: Er macht die Unternehmen besser.

Sie sind dynamisch, flexibel und radikal kundenfokussiert. Sie vertrauen in grenzenlosem Optimismus auf die Zukunft und scheren sich nicht ums Gestern. Stolpern sie, stehen sie auf und machen es besser: Mit dieser Haltung krempeln Startups eine Branche nach der anderen um — auch die der Berater.

KPMG hat das verstanden und beschäftigt sich in einer eigens geschaffenen Einheit intensiv mit der Gründerszene – etwa auf innovativen Plattformen wie dem hy!-Netzwerk. Aus diesen vertrauensvollen Kooperationen ist ein tiefes Verständnis der digitalen Transformation gewachsen. Es liefert den Beratern

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von KPMG wertvolle Expertise aus erster Hand und hilft ihren Kunden genauso wie ihnen selbst, sich neu zu erfinden. Denn das ist das Gebot, für jeden, der nicht von der Digitalisierung hinweggefegt werden will. 100 Jahre nach Henry Ford ist es Zeit einzusehen: Schneller werden unsere Pferde nicht. Aber es gibt Alternativen.

Frank Wiethoff Regionalvorstand Ost KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Klingelhöferstraße 18, 10785 Berlin E-Mail fwiethoff@kpmg.com Tel. 030 2068 4800


Wir fördern das Banking der Zukunft! main incubator steht für Innovationen im Finanzdienstleistungsbereich. Wir unterstützen Startups und Entrepreneure mit Lösungen für das Banking der Zukunft durch: √ Zugang zum Geschäfts- und Firmenkundennetzwerk der Commerzbank √ Zugang zu Banking Know-how √ Beteiligungskapital √ Büroräume und IT-Infrastruktur in Frankfurt √ Unsere Initiative „Between the Towers. FinTechCity_Frankfurt“ mit monatlichen Events zur Förderung des FinTech-Ökosystems

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Ideen gemeinsam zum Erfolg führen Mittelstandsbank

Eine gute Idee zu haben und marktreif zu machen ist das eine. Sie erfolgreich im In- und Ausland durchzusetzen das andere. Die Commerzbank unterstützt Startups bei beidem. Einerseits als Anker-Investor beim main incubator, zu dem wir für Sie Brücken bauen, wenn Sie innovative Lösungen oder Produkte entwickeln, die auch im Banking angewendet werden können. Andererseits mit unserer ganzen Kompetenz als führende Mittelstandsbank, von der Sie mit Ihrem Startup nur profitieren können. Deshalb sind wir als Bank für Startups nicht nur Dienstleister und Berater, sondern vor allem auch Netzwerkpartner: Für uns hört eine partnerschaftliche Geschäftsbeziehung nicht mit dem Konto auf. Wir unterstützen Sie bei der Erschließung von Fördermitteln, der Steuerung nationaler und internationaler Zahlungs- und Währungsströme sowie mit individuellen Finanzierungslösungen. Mehr Informationen: Jörg Frischholz, Niederlassungsleiter Mittelstand Berlin Telefon 030 2653-5000, joerg.frischholz@commerzbank.com


T H E H U N D E R T // Gastbeitrag

Der Handlungsdruck nimmt zu Warum der erfolgreiche deutsche Mittelstand nicht einfach so weitermachen kann von Lars Zimmermann

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ie Digitalisierung ist die große Herausforderung unserer Zeit. Sie wirbelt in Industrie und Gesellschaft bewährte Abläufe und Denkmuster durcheinander. Der Punkt ist erreicht, an dem wir uns als führende Industrienation der Welt entscheiden müssen: Bleiben wir passiv und werden zum Spielball der digitalen Kräfte? Oder wollen wir, um im Bild zu bleiben, auf der digitalen Welle der Konkurrenz davonsurfen? Vieles steht und fällt mit der Frage, wie wir Tradition und Zukunft zueinander bringen, wie wir die Schnittstelle zwischen etabliertem Unternehmertum und dem digitalen Kosmos organisieren. Gegenwärtig beschleicht einen das Gefühl, dass beide Welten noch allzu oft bei ihren eigenen Leisten bleiben und ihre Zukunft getrennt voneinander planen. Warum auch nicht? Gehört die deutsche Industrie nicht zu den wettbewerbsfähigsten der Welt? Entstammen unserem Mittelstand nicht zahlreiche Weltmarktführer und Hidden Champions? Schließlich: Ist die Berliner Startup-Szene nicht eine der erfolgreichsten der Welt? Es stimmt schon, der erfreuliche Status quo erzwingt das Handeln nicht. Aber die Welt dreht sich weiter, der Handlungsdruck wird zunehmen. Und: Wir sind längst nicht so gut, wie wir selbst denken. Das Spielfeld, auf dem in Zukunft um Marktanteile gerungen wird und Geschäftserfolge erzielt werden, ist durch zwei Phänomene gekennzeichnet: Innovation und Digitalisierung. Nur wer die neuen Spielregeln kennt und die damit verbundenen Herausforderungen annimmt, wird Erfolg haben. Der erfreuliche Zustand der deutschen Wirtschaft sollte nicht Anlass geben, sich zufrieden zurückzulehnen. Er sollte vielmehr als hervorragende Ausgangsposition begriffen werden, die Zukunft entschlossen mitzugestalten. Es gilt der Satz: Es muss sich alles ändern, damit es bleibt wie es ist. Einstweilen verharrt gerade der industrielle Mittelstand in Deutschland in einer abwartenden Haltung. Man spürt wenig von dem Spirit, der es uns erlaubt hat, die großen Umwälzungen der Vergangenheit – Mechanisierung, Elektrifizierung, Automatisierung – mitzuprägen und zu unseren Gunsten zu nutzen. Begriffe wie Cloud-Computing, Smart Factory, Industrie 4.0 sorgen vielfach für Unbehagen, sie transportieren mehr Fragen als Antworten. Wer garantiert mir, dass neue digitale Geschäftsmodelle tatsächlich besser funktionieren als das bewährte System – und sich nicht als Fehlinvestition entpuppen? Laufe ich Gefahr, meine Geschäftsgeheimnisse preiszugeben, wenn ich meine Wertschöpfungsketten digitalisiere? Das Zögern liegt vor allem in einer diffusen Angst vor Kontrollverlust begründet. Zu Recht: Denn es wird in der Industrie Verlierer geben, weil sie die digitale Transformation nicht ernst nehmen. Abhilfe lässt sich nur schaffen, wenn Wissenslücken geschlossen und fehlendes Verständnis beseitigt wird. Ein gezielter, systematischer und globaler Austausch zwischen traditioneller Industrie und jungen Digitalunternehmen kann aufklärerisch wirken und dazu beitragen, die Digitalisierung als das zu begreifen, was sie ist: eine Chance, die wir verdammt sind, zu nutzen.

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LARS ZIMMERMANN ist Mitglied des Präsidiums des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) und leitet in dieser Funktion auch den Schwerpunkt StartupWirtschaft.


Gastbeitrag // T H E H U N D E R T

Wer den Dampf macht Die Politik begreift die Herausforderungen der Industrie 4.0 nicht von Tobias Schwarz

TOBIAS SCHWARZ leitet das Online-Magazin Netzpiloten.de. Der in Berlin lebende Blogger hat Politikwissenschaft in München, Venedig und Berlin studiert und arbeitete unter anderem für die Blogging-Plattform Tumblr, den netzpolitischen Think Tank Co:llaboratory und die Unternehmensberatung McKinsey & Company. Tobias ist Sprecher im Gründungsvorstand der German Coworking Federation.

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eutschland steht gut da, wenn es um die Industrie 4.0 geht. Davon konnte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einer Reise Ende Februar selbst einen Eindruck machen, als sie zwei Firmen in Bayern besuchte, die „Roboter und Steuerungstechnologien” herstellen, wie es Christina Wirtz, stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung, formulierte. In Europa setzt sich die Bundesregierung dafür ein, dass es einheitliche Standards für diese Technologie gibt, die von der auf dem Gebiet führenden Nation bestimmt werden: Deutschland. Hierzulande wird die Hardware der Zukunft entwickelt und teilweise auch gebaut.

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übersteigt”, schreibt die Smarter-Service-Initiative und benennt damit den entscheidenden Punkt: Daten. Der Automobilhersteller Daimler mag des Deutschen liebstes Kind immer noch produzieren, durch die Verwendung von Android als Betriebssystem für die Wagen weiß aber Google, was die Fahrer wollen und kann dafür smarte Dienste entwickeln. Und vielleicht noch etwas über Autos lernen.

Doch was für die Politik wie eine schön zu erzählende Geschichte klingt, ist nur die halbe Wahrheit. Wir stehen diesen Geräten ratlos gegenüber, wenn es nicht Betriebssysteme geben würde, die als Schnittstelle zwischen der Hardware und uns Nutzern fungieren würden. Die Software dafür wird aber nicht in Deutschland entwickelt. Sie entsteht an der Westküste der USA oder in China und ist der wohl wichtigste Faktor der Industrie 4.0. Die deutsche Denkweise basiert auf dem Besitz von Produktionsmitteln, Infrastruktur und der physischen Kontrolle über Prozesse. Dies wirkt im Zeitalter global miteinander kommunizierender Technik wie ein Anachronismus des Industriezeitalters.

Gemeinsame Standards sind wichtig, aber die Bundesregierung, und mit ihr die deutsche Industrie, verkennt dabei die Rolle von Software. „Man wartet, bis Google über die Unterhaltungselektronik ausliest, welche Fehler ein Auto hat – da ist in Deutschland keiner dran”, warnt der ehemalige IBM-Cheftechnologe Gunter Dueck. Die Dampfmaschinen der Zukunft zu entwickeln, ihnen stählerne Räder zu verpassen und sie auf hier produzierte Gleise zu setzen, wird nicht ausreichen, um auch die nächste industrielle Revolution zu meistern. Der Grund ist einfach, denn wenn – um im Bilde von der Eisenbahn zu bleiben – der alles antreibende Dampf in Südkorea, China oder dem Silicon Valley entwickelt wird, kann hier schnell alles zum Stillstand kommen.

Dabei zeigen uns die Unternehmen des Silicon Valley schon seit Jahren, wie die Zukunft funktionieren wird. „Wer sich beispielsweise das Geschäftsmodell von iTunes anschaut, wird verstehen, dass bei Apple der angeschlossene Service-Umsatz bis zum Achtfachen den Produktumsatz je iPhone-Kunde

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T H E H U N D E R T // Gastbeitrag

BRIGITTE ZYPRIES ist Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie mit besonderer Zuständigkeit für Digitalpolitik und für die Deutsche Luft- und Raumfahrt. Von 2002 bis 2009 war sie Bundesministerin der Justiz; zuvor Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und im Niedersächsischen Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales. Seit 2005 ist sie direkt gewählte Bundestagsabgeordnete. ©

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Den digitalen Wandel gestalten von Brigitte Zypries

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nnovation bedeutet Fortschritt. Neue Ideen, Produkte und Dienstleistungen befördern die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland. Die Digitalisierung ist ein wesentlicher Treiber und beschleunigt Umbruchprozesse. Digitale Innovationen versprechen Unternehmen und Kunden große Vorteile und fördern so den Wettbewerb. Doch das Neue bringt fast zwangsläufig manchmal auch „kreative Zerstörung“ mit sich und wirbelt durchaus auch etablierte Strukturen auf. Es gibt völlig neue Angebote- aber auch etablierte und uns vertraute Produkte. Dienstleistungen und Arbeitsprozesse werden laufend verändert. Digitale Verteilung und die Möglichkeiten digitaler Arbeit greifen an manchen Stellen auch sinnvolle und erhaltenswerte Spielregeln zum Schutz von Wettbewerb, Verbraucherinnen und Verbrauchern und Beschäftigten an. Hier ist es an der Politik, den Gewerkschaften, der Industrie und der Gesellschaft, diesen Wandel in unser aller Sinne zu bewerten und zu gestalten. Im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen zur Zeit vor allem Angebote aus dem Bereich der Personenbeförderung oder der Beherbergung. Auch die Gesundheits- und Finanzbranche befindet sich in starken Wandelungsprozessen. Gemeinsam ist diesen Branchen, dass sie stark reguliert sind. Neue Geschäftsmodelle und verändertes Verbraucherverhalten, neue Techniken und Beschäftigungsformen stoßen sich zum Teil an diesen Regeln. Das betrifft insbesondere steuer-, versicherungs- und arbeitsrechtliche Normen, aber auch Aspekte wie technische Sicherheit und Hygiene. Gerade bei Angeboten der sogenannten Sharing Economy verschwindet häufig die Unterscheidung zwischen gewerblichen und nichtgewerblichen Anbietern und damit die Grenze zwischen reguliertem und nichtreguliertem Bereich.

Klar ist, dass geltendes Recht von jedem Marktteilnehmer beachtet werden muss. Die allgemeine Geltung der Gesetze ist Grundpfeiler unseres Rechtsstaats. Regeltreue ist eine Grundvoraussetzung für fairen Wettbewerb und einen funktionierenden Markt — sonst werden entweder etablierte oder neue Anbieter künstlich benachteiligt. Geschäftsmodellen, die mit kalkuliertem Rechtsbruch rücksichtslos wachsen wollen, muss daher eine Absage erteilt werden. Das Recht weicht nicht dem technisch Machbaren und gilt auch für das digitale Leben. Allerdings brauchen wir auch in Deutschland einen Rahmen, der vielversprechende neue, volkswirtschaftlich sinnvolle Geschäftsmodelle ermöglicht. Denn unsere Gesetze dienen dem Schutz wesentlicher Rechtsgüter – nicht dem Schutz von Geschäftsmodellen vor Konkurrenz. Die Aufgabe der Politik besteht darin, einen modernen Ordnungsrahmen zu schaffen, der Innovationen und Wettbewerb ausreichend Spielraum bietet. Hierzu führt die Bundesregierung einen intensiven Dialog mit der Wirtschaft, der Gesellschaft und den Sozialpartnern auf Grundlage der Digitalen Agenda. Uns ist bewusst, dass für junge, innovative Startups ein schneller Markteintritt entscheidend ist, weil der finanzielle Puffer häufig nicht ausreicht, um langwierige Anpassungen des Rechtsrahmens abzuwarten. Hier gilt es, gemeinsam über neue Strukturen nachzudenken, um sensible Regulierungsthemen frühzeitig zu identifizieren und auf die politische Agenda zu bringen. Führen Sie den Dialog mit uns!

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Gastbeitrag // T H E H U N D E R T

Zum anderen sorgt die digitale Vernetzung dafür, dass aus Blechlawinen intelligente Plattformen werden, die als zusätzliche städtische Infrastrukturebene die Grundlage für neue Dienstleistungen bilden – beispielsweise Echtzeit-Apothekenlieferdienste. Klar ist aber auch: Im Dauerstau sind derlei Dienste kaum möglich.

Die Gesetze brauchen ein Update

Uber hilft, smarte Städte Realität werden zu lassen. Für die meisten Menschen in urbanen Räumen ist der eigene PKW eigentlich überflüssig: Viele Wege lassen sich schon heute schneller und günstiger mit einer Kombination aus ÖPNV, Carsharing, Taxi, Fahrrad und zu Fuß abdecken. Situativ ergibt sich aber immer wieder der Bedarf für individuelle Mobilität – beispielsweise, weil ein Ziel mit dem ÖPNV nicht zu erreichen ist und die anderen Verkehrsmittel zu teuer oder zu umständlich sind. Für diese Fälle gibt es derzeit noch kein jederzeit verfügbares günstiges Angebot.

von Christian Freese

Regulierung und Innovation stehen in einem permanenten Spannungsverhältnis, wie das Beispiel Uber anschaulich illustriert. Warum Regulierung technischen Entwicklungen mehr Raum bieten sollte, beschreibt

Uber schließt diese Lücke und macht damit den Verzicht auf den eigenen PKW attraktiv. Doch nicht nur Uber kann davon profitieren: Je mehr Menschen auf ein eigenes Fahrzeug verzichten und sich alternativer Transportmittel bedienen, desto mehr Nachfrage gibt es auch nach anderen Mobilitätsdienstleistungen – einschließlich Taxi. Der Kuchen wird also für alle größer.

Uber-Manager Christian Freese aus Berlin.

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as 21. Jahrhundert wird das Jahrhundert der Städte: Bereits heute lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in urbanen Regionen – 2050 werden es zwei Drittel sein. Damit dieses Wachstum sozial und ökologisch darstellbar ist, müssen die Städte der Zukunft smarter werden und die Verschwendung von Ressourcen für ineffiziente Mobilität enden.

Uber hilft, das Mobilitätserlebnis dabei so einfach und bequem wie möglich zu gestalten. Die Plattform bringt Angebot und Nachfrage in Echtzeit zusammen und antizipiert durch statistische Analyse sogar zukünftige Nachfrage. Deshalb dauert es nie lange, bis ein Fahrzeug verfügbar ist. Beide Seiten profitieren – Kunden durch kurze Wartezeiten, Fahrer durch attraktive Verdienstmöglichkeiten und eine hohe Auslastung.

Denn davon leisten wir uns derzeit eine ganze Menge: Durchschnittlich wird ein PKW in Deutschland nur 45 Minuten am Tag genutzt, meistens befindet sich darin dann nur eine Person. Diesen Luxus der niedrigen Auslastung erkaufen wir uns mit unzähligen Quadratkilometern Parkplätzen. Und trotz mehr als 640.000 Kilometern Straßennetz kommen die 43 Millionen PKW in Deutschland oft nur im Schritttempo voran, vor allem in Städten. Das kostet Nerven – und Geld: Die durch Staus verursachten volkswirtschaftlichen Kosten in Deutschland liegen bei 250 Millionen Euro – pro Tag.

Um das volle Potenzial der Uber-Plattform künftig ausschöpfen zu können, bedarf es in Deutschland allerdings einer Modernisierung des Rechtsrahmens, der im Kern aus den 1960er-Jahren stammt. Damit keine Missverständnisse entstehen: Wir sind nicht gegen Regulierung. Ganz im Gegenteil teilen wir viele der gesetzlich verankerten Ziele: Qualität, Sicherheit und Transparenz gehören zum Kern unseres Serviceversprechens. Dass aber in Zeiten von Smartphones und Satellitennavigation Aufträge nur „fernmündlich“ übermittelt werden dürfen und jeder Fahrer alle Straßen einer Stadt auswendig kennen soll, dient wohl doch eher dem Schutz des bestehenden Angebots vor Innovationen als dem Schutz der Verbraucher vor Benachteiligung. Es ist jetzt an der Politik, ein Update für das Smartphone-Zeitalter vorzunehmen.

Die Städte der Zukunft werden sich eine solche Verschwendung nicht mehr leisten. Zum einen wird Platz zunehmend knapp und teuer – Verkehrsinfrastruktur steht längst in Konkurrenz zu anderen Nutzungsarten für vorhandene Flächen.

CHRISTIAN FREESE

© HOFFOTOGRAFEN

ist General Manager bei Uber in Deutschland. Vor Uber war er Principal bei Roland Berger Strategy Consultants. Dort verantwortete er das europäische Mobilitätsgeschäft und unterstützte globale Unternehmen aus dem Transportsektor bei der Entwicklung von Digital- und Wachstumsstrategien. Christian absolvierte einen bilingualen MBA der IESE Business School in Barcelona und studierte WIrtschaftsingenieurwesen an der KIT in Karlsruhe.

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T H E H U N D E R T // Gastbeitrag

Sieben Schritte zur digitalen Transformation von Stefanie Peters

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ie Digitalisierung bringt Unternehmen unzählige Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung und zum Umsatzwachstum, und damit auch zur Gewinnsteigerung. Schwierig ist jedoch, sich als etabliertes Unternehmen von festgefahrenen Arbeitsweisen und Strukturen zu verabschieden und die Möglichkeiten der Digitalisierung zu erkennen und diese umzusetzen. Um im digitalen Zeitalter Schritt halten zu können, müssen Unternehmen sieben Maßnahmen ergreifen. 1. AUFBAU EINER DIGITALEN INFRASTRUKTUR Eine digitale Infrastruktur besteht sowohl aus den „harten Elementen“ einer soliden IT-Architektur und einer zentralen Datenbank als auch „weichen Elementen“ wie digitale Kompetenzen und agile Methoden, die im Unternehmen vorhanden sein müssen. Nur mit einer einheitlichen Datenstruktur, auf die jeder Mitarbeiter zugreifen kann, können Kundendaten sinnvoll ausgewertet werden, um somit neue gewinnbringende Erkenntnisse aus dem Kaufverhalten der Kunden ziehen zu können. Digitale Kompetenzen über alle Abteilungen hinweg ermöglichen ein besseres Verständnis für digitale Geschäftsmodelle und damit potenzielle Erlösquellen für das Unternehmen. Durch die Anwendung agiler Methoden können neue Lösungen schneller an den Markt gebracht werden – ein wichtiger Differenzierungsfaktor gegenüber dem Wettbewerb. 2. DIGITALE VERNETZUNG ALLER GESCHÄFTSBEREICHE Die Digitalisierung muss in allen Bereichen eines Unternehmens umgesetzt und in den täglichen Workflow der Mitarbeiter integriert werden. Um dies zu gewährleisten, empfiehlt sich eine Analyse der Kernprozesse der einzelnen Geschäftsbereiche mit einer anschließenden schrittweisen Optimierung der Arbeitsprozesse, die eine bestmögliche Vernetzung und

STEFANIE PETERS

hat im Mai 2011 enable2grow gegründet – die erste Wachstumsberatung für die digitale Wirtschaft. Seit 2008 war die fünfsprachige Diplom-Kauffrau mit MBA bereits als Beraterin für Internetunternehmen wie Citydeal.fr (heute Groupon), mytheresa.com, beUnic.com, jomondo.de und reputation.com tätig. Zuvor baute sie als Director Business Development für Jajah die europäischen Partnernetzwerke aus und leitete für be2 als Regional Manager das operative Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Peters begann ihre Karriere bei Accenture und war anschließend als Principal bei der Boston Consulting Group in München, Paris und New York tätig, wo sie langjährige Erfahrungen in den Bereichen Internet und E-Commerce sammelte.

Transparenz gewährleisten. Gleichzeitig sind einheitliche Methoden, Werkzeuge und Entscheidungskriterien zur Unterstützung der digitalisierten Prozesse einzuführen. Dann sind messbare Produktivitätssteigerungen in jedem Unternehmen machbar. 3. DIGITALE TALENTE GEWINNEN UND BINDEN Das Personal ist maßgeblich für den Erfolg eines Unternehmens verantwortlich. Eine Firma sollte deshalb die richtigen Talente anziehen sowie rekrutieren, die sich in der digitalen Welt auskennen. Hierzu zählen beispielsweise Online-Marketing Manager, Web Analysts und Social Media Manager, sowie Data Specialists, Scrum Master und Produktmanager. Der somit neu aufgebaute Expertenpool an „Digital Natives“ sollte keinesfalls als Silo betrachtet, sondern unbedingt in allen Geschäftsbereichen verteilt sein, sodass dort die digitalen Kompetenzen bestmöglich zum Einsatz kommen und auch bestehende Mitarbeiter, sogenannte „Digital Immigrants“, von ihren neuen Kollegen lernen können. Nicht zu vergessen sind durchdachte Weiterentwicklungsmöglichkeiten für die digitalen Talente, um ihnen eine langfristige Perspektive zu bieten und sie damit an das Unternehmen zu binden. 4. BRÜCKEN SCHLAGEN In vielen Unternehmen sind die Berührungspunkte zwischen IT und Business sehr gering. Hinzu kommen die gefühlten Gräben zwischen der alten Offline-Welt und der neuen Online-Welt in der Organisation. Um sowohl den Kunden eine bestmögliche Leistung als auch den Mitarbeitern ein motivierendes Umfeld zu bieten, müssen alte Strukturen aufgebrochen und Gräben mit Brücken überwunden werden. Durch die Schaffung von Bindegliedern wie Produktmanagement als Verbindung zwischen IT und Business oder auch der Einführung einer „Digital Business Unit“ können die Offlineund Online-Welt miteinander verbunden werden, um somit die digitale Transformation voranzutreiben.

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5. ABTEILUNGSÜBERGREIFENDES ARBEITEN Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen Geschäftsführer teamübergreifendes Arbeiten fördern. Durch das vernetzte Denken und verstärkte Teamwork können optimale Lösungen für die Kunden entwickelt und kann auf neue Trends und Technologien schnell und effizient reagiert werden. Auch intern sind fach- und funktionsübergreifende Teams ein Muss, um neue Produkte schnell auf den Markt zu bringen. Dieses „laterale Mitdenken“ sollte auch über das Anreizsystem der Mitarbeiter abgebildet werden, das heißt, variable Gehälter wie Boni sollten nicht nur auf die individuelle Leistung des einzelnen Mitarbeiters abzielen, sondern auch den Fortschritt eines wichtigen Team-Projekts berücksichtigen. So können potenzielle Zielkonflikte schneller gelöst und der Erfolg von Langzeitprojekten erhöht werden. 6. MODERNISIERUNG DER UNTERNEHMENSKULTUR Die vorherrschende Unternehmenskultur muss im traditionellen Unternehmen Schritt für Schritt modernisiert und „digital“ als wichtiger Bestandteil in deren DNA eingewoben werden. Dafür ist das volle Commitment der Geschäftsführung erforderlich, die nicht nur eine digitale Vision und Strategie an alle Mitarbeiter kommunizieren, sondern auch „digital“ in der Firma vorleben. Dies setzt voraus, dass sie mit dem Thema vertraut sind und verstehen, welche Veränderungen die Digitalisierung in der eigenen Branche mit sich bringen wird. Dieses Verständnis muss natürlich kontinuierlich mit den Mitarbeitern geteilt und konkretisiert werden. Erst wenn der einzelne Mitarbeiter daraus ableiten kann, was sich für ihn/sie in seinem/ihrem Tätigkeitsbereich ändern wird, kann sich die Unternehmenskultur an die neue Realität anpassen. Dabei sind auch realistische Erwartungen zu formulieren: Digitale Transformation ist für ein großes Unternehmen ein Marathon – und wir laufen gerade erst die ersten 100 Meter. 7. ANPASSUNG DER MARKE AN DIE DIGITALE TRANSFORMATION Alle Facetten der Marke, sei es der Onlineauftritt oder das Employer Branding, müssen die neuen digitalen Werte und Visionen widerspiegeln. Dazu ist der Markenkern auf digitale Elemente zu prüfen, die Zielgruppe nochmals zu schärfen und daraus Kernaussagen zu formulieren, die sowohl der neuen Strategie des Unternehmens als auch den gestiegenen Ansprüchen von Kunden und potenziellen Arbeitnehmern genügen. So darf an modernem Look-andfeel im Außenauftritt nicht gespart werden, und auch die relevanten Online-Kanäle, insbesondere Social Media, müssen gekonnt bespielt werden. Nur dann ist eine digitale Transformation auch nach außen sichtbar und glaubhaft gegenüber allen Stakeholdern vermittelbar. Fazit: Wenn Sie diese sieben Schritte befolgen, sind Sie auf einem guten Weg zu einem digitalisierten Unternehmen.

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T H E H U N D E R T // Gastbeitrag

Daten sind der neue Treibstoff von Maxim Nohroudi

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as Jahr 1886: In New York wird die Freiheitsstatue enthüllt. Coca-Cola kommt auf den Markt. Maggi auch. Oskar Kokoschka wird geboren. König Ludwig II. von Bayern stirbt. Und Menschen nutzen Kutschen zur Fortbewegung. So sieht Mobilität am Ende des 19. JahrHUNDERTs aus. Januar 1886: Früh morgens spaziert Carl Benz zum Patentamt und meldet den „Benz Patent-Motorwagen Nummer 1“ an: Dieser Tag wird die Welt verändern. Er wird Mobilität revolutionieren. Und er wird das Fundament für einen Weltkonzern legen. DAS AUTOMOBIL ENTSTEHT In der Öffentlichkeit erntet Benz Spott. Der „Wagen ohne Pferde“ wird belächelt. Selbst zwei Jahrzehnte später verkennen deutsche Eliten das Potenzial. „Das Auto hat keine Zukunft. Ich setze auf das Pferd“, sagt Kaiser Wilhelm II. 1904 bei einer Testfahrt. 20 Jahre sind nun vergangen seit AOL das Internet in die deutschen Haushalte brachte. Und wie damals Kaiser Wilhelm ist auch heute vielen nicht bewusst, was gerade passiert. Stichwort #neuland. Viele Chancen bleiben aktuell ungenutzt. Aus Angst oder Unverständnis oder Hochmut – oder allen drei. Das erlebe ich täglich. Ein Beispiel: 20. Februar 2014. Ich war Zuhörer einer Diskussion. Topentscheider aus Industrie, Politik und Gewerkschaften saßen auf dem Podium. Facebook hatte den Kauf von Whatsapp für 19 Milliarden US-Dollar bekannt gegeben. Einhellige Reaktion vor Ort: Hochmut und Unverständnis. Doch keiner stellte Fragen, vor allem nicht sich selbst: Warum kauft Facebook Whatsapp? Was mag die Strategie sein? Nein. Zuckerberg wurde als Narr skizziert. Unsere Elite war sich einig: Das Geschäftsmodell Deutschland funktioniert tadellos. Wir machen das hier alles viel besser. Diese Haltung hat mich zutiefst erschreckt. Wo bleibt die Neugier? Der Drang etwas verstehen zu wollen? DATEN VERÄNDERN DIE INDUSTRIE Disruptiver Wandel ist allgegenwärtig. In den 1990er-Jahren ein Musikalbum von Madonna zu kaufen, ging mit vielen Einschränkungen einher: Wo ist der nächste CD-Laden? Wann hat er geöffnet? Ist das Album auf Lager? Heute sind Alben immer und überall erwerb- und abrufbar. Gleiches gilt für E-Commerce, E-Books und Film-Streaming.

MAXIM NOHROUDI

ist Mitgründer und CEO von ally, wo er sich den geschäftlichen Aufgaben widmet. Maxim ist Ökonom und hat in Harvard sowie am MIT und der WHU studiert. Vor seiner Startup-Karriere war er der jüngste Vizepräsident an einer deutschen Universität. Und wenn er das Büro nicht gerade mit 80er-Musik beschallt, kümmert sich Maxim bei ally um Product, HR und Investor Relations.

Der Transportindustrie steht jene Disruption kurz bevor. Unsere Vision ist es, Fortbewegung so zu nutzen, wie man heute Spotify, Netflix und Airbnb nutzt: stets verfügbar – immer und überall. Sharing Economy und Data-Crowdsourcing werden die Treiber sein. Der zukünftige Wert liegt nicht mehr im Asset, dem Auto oder Bus, sondern in den Daten, die das Asset optimieren und navigieren. Daten werden die Transportindustrie auf den Kopf stellen. Genauso wie der Verbrennungsmotor vor 100 Jahren. Wie immer gibt es jene, die Chancen nutzen, und andere, deren Skepsis vorschnell laut wird. Jene, die angreifen, weil sie Neues ausprobieren wollen und nichts zu verlieren haben. Und jene, die in der Defensive sind und alte Geschäftsmodelle verteidigen müssen. Das ist kein neues Phänomen. Zurück ins Jahr 1886: Die großen Kutschenhersteller versorgten die Bürger mit Mobilitätsprodukten – wie das heute BMW, Daimler und VW machen. Jene Kutschenhersteller hatten damals die große Chance, die nächste Generation von Mobilität zu gestalten: von der Kutsche hin zum Automobil. Wie viele der 100 Kutschenhersteller haben diesen Übergang gemeistert? Fast keiner. Nur die Firma Karmann aus Osnabrück, mittlerweile insolvent. Die Geschichte wiederholt sich. Wir haben uns von den Kutschen zum Automobil entwickelt. Die nächste Etappe ist data-driven mobility. Mobilität ohne Daten-Einbindung ist wie eine Kutsche ohne Gespann: Es gilt, in Zukunft nicht auf das falsche Pferd zu setzen und die digitale Revolution zu begrüßen – denn sie nimmt volle Fahrt auf.

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Advertorial // T H E H U N D E R T

TALK TO ME Wenn ich im Büro bin, dann sitze ich der Oracle Niederlassung in Potsdam und blicke über den Tiefen See nach Berlin. Hier koordiniere ich mit großer Leidenschaft – als Startup und VC Strategy Lead – alle Aktivitäten für Oracle in Deutschland rund um dieses Thema. josefina.nungesser@oracle.com PHONE +49.172.6103409

NO LIMITS Wer groß denkt, muss die besten Technologie im Visier haben! Wenn es steil nach oben geht, dann explodieren in kürzester Zeit Daten und Nutzerzahlen. Keiner beherrscht dieses Wachstum so gut wie wir. Daher hat Soundcloud uns als starken Partner gewählt . Warum erklärt Dr. Markus Harder, Director Finance und IT von Soundcloud wie folgt: „Mit Oracle Cloud-Anwendungen setzen wir auf integrierte und skalierbare Lösungen, die den Erfolg unseres Unternehmens langfristig unterstützen und mit unseren hohen Anforderungen wachsen.“

PREPARE FOR TOMORROW Der technologische wie der gesellschaftliche Wandel vollzieht sich immer schneller. So müssen Geschäftsmodelle und IT-Lösungen sich kurzfristig anpassen lassen. Startups brauchen IT-Strukturen, die offen für zukünftige Möglichkeiten und flexibel sind. Gleichzeitig müssen die Plattformen maximale Stabilität, Sicherheit sowie enorme Skalierbarkeit bieten. Die Forderung lautet bewährte Standards und Performance einerseits, Offenheit und Funktionalität auf der anderen Seite. Oracle bietet diese Voraussetzungen und lässt dem Startup zudem die Freiheit, alle Komponenten im eigenen Haus oder in der Cloud zu nutzen.

TOP IDEAS MEET TOP TECHNOLOGY © M A X T H R E L FA L L

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„ BE I UN S GI B T E S KE I N P A P I E R ME HR “

ANDREAS REICHERT Co-Founder Steuerberater

Die felix1.de AG Steuerberatungsgesellschaft ist ein Unternehmen der ETL-Gruppe. Die ETL ist mit über 740 Kanzleien und einem Umsatz von mehr als 600 Millionen Euro Marktführer im Bereich Steuerberatung in Deutschland. Sowohl Marc Müller als auch Andreas Reichert treiben seit der Gründung 2013 mit felix1.de die Digitalisierung der Steuerberatungsbranche voran. Marc Müller, seit 2001 bei der ETL und Mitglied des Vorstands, verantwortet den Geschäftsbereich Online-Steuerberatung in der ETL-Gruppe. Andreas Reichert bringt als Co-Founder für felix1.de seine langjährige Erfahrung aus der Softwareentwicklung und dem Projektmanagement ein. www.etl.de

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Advertorial // T H E H U N D E R T

Beleg mit dem Smartphone abfotografieren und in die Cloud laden – fertig ist die Buchhaltung. Einer von über 240 Steuerberatern stellt online sicher, dass alles richtig ist. Individuelle Beratung gibt es aber auch persönlich vor Ort. Das ist modern, bequem und unglaublich einfach. Das Berliner Startup felix1.de ist mittlerweile Deutschlands größte Online-Steuerberatungsgesellschaft und überzeugt seit dem Start im Juli 2014 insbesondere junge Unternehmer, die keine Lust mehr auf Papier haben. www.felix1.de

MARC MÜLLER CEO Steuerberater

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T H E H U N D E R T // Gastbeitrag

WOLFGANG WOPPERER BEHOLZ ist gelernter Philosoph und ungelernter Unternehmer. Er ist Mitgründer des Hamburger Tech-Inkubators mindmatters und des betahaus Hamburg. Er begleitet Innovationsprojekte und Produktentwicklungen für Startups und etablierte Unternehmen; daneben schreibt und spricht er zu den Themen Innovationskultur, neue Abeitsformen und Maker Culture.

Größe und Innovation: Geht das zusammen? von Wolfgang Wopperer Beholz

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roß ist effizienter als klein – zumindest in der Natur: Ein Elefant etwa verbraucht pro Kilogramm Körpermasse nur ein Zwanzigstel der Energie, die eine Maus benötigt. Kleiber’s Law heißt das Gesetz, das beschreibt, wie Größe und Energieverbrauch zusammenhängen – und es gilt nicht nur für Lebewesen. In den 1990er-Jahren fanden Komplexitätsforscher um Geoffrey West heraus, dass sich Städte genauso verhalten: Je größer die Stadt, desto geringer der Energieverbrauch je Größeneinheit – desto effizienter also die Stadt. Doch nicht nur ihre Effizienz, auch die Innovativität von Städten folgt Kleiber’s Law. So ist eine zehnmal so große Stadt nicht zehnmal, sondern 17-mal so innovativ. Die Menge von Innovationen pro Einwohner wächst mit der Größe der Stadt – Städte werden immer innovativer, je größer sie sind. Unternehmen dagegen, sagt die Forschung, werden immer uninnovativer, je größer sie sind – je größer das Unternehmen, desto weniger Innovation pro Mitarbeiter. Die Ursachen dafür liegen in der Struktur großer Unternehmen: Produktion und Organisation sind auf Skalierung und Effizienz ausgerichtet, die Optimierung bestehender Technologien und Produkte bestimmt den Alltag. Oft fehlt deshalb die Fähigkeit, disruptive Technologien zu entdecken und zu nutzen. Zu Beginn haben solche Technologien oft einen Leistungsrückstand; ihr Potenzial ist noch nicht ausgereizt. Misst ein Unternehmen nun primär Effizienz und Skalierbarkeit, wird schnell der Rückstand betont und das Potenzial vernachlässigt – die Neuerung erscheint wirtschaftlich unattraktiv und wird deshalb nicht weiterverfolgt. Die Instrumente, mit denen man sehr erfolgreich evolutionäre Verbesserung steuert, verhindern systematisch das disruptiv Neue.

In der Natur ist das disruptiv Neue die Entstehung neuer Arten. Und sie funktioniert ganz anders, als wir uns Evolution lange vorgestellt haben: Nicht die Jahrtausende dauernde Ansammlung kleiner Veränderungen bringt eine neue Art hervor, sondern wilde Variation innerhalb weniger Generationen. Sie ist sogar der Normalfall, der sich bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen nur immer wieder „ausmittelt“ und deshalb folgenlos bleibt. Ändern sich aber die Bedingungen plötzlich, dann kann eine der Varianten „festgeschrieben“ werden – wenn die anderen Varianten nicht mit der neuen Situation zurechtkommen und aussterben. Schnelle Variation ohne vorgegebenes Ziel, Variantenproduktion auf Vorrat: Das nennt die Innovationsforschung das „fuzzy front end of innovation”, den ungeordneten, unscharfen Anfang von Innovation. Und seine Natur steht in krassem Gegensatz zu konventionellen Unternehmen: informellen, flexiblen, netzwerkartigen Strukturen stehen formalisierte, rigide, hierarchische gegenüber; in dem einen System arbeiten Gründer und Selbstständige, im anderen Manager und Angestellte; hier werden Kreativität und Mut belohnt, dort Vorhersagbarkeit und Fehlervermeidung. Das eigentliche Defizit großer Unternehmen ist es, dass sie diesem „fuzzy front end” keinen Raum geben, sondern auf Anpassung und Eingliederung bestehen – dass sie sich, anders als Städte, zu wenig Vielfalt leisten. Auf die Frage, warum größere Städte innovativer sind, Unternehmen aber nicht, meinte Geoffrey West einmal: „Cities tolerate crazy people. Companies don’t.“

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T H E H U N D E R T // Entwicklung und Forschung

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HA RD WA RE .C O + CON RA D E L EC T R O NI C

Niclas Fritz, Teshia Treuhaft, Jonas Pauly

HA RDWA R E

HARDWARE.C0

Hardware.co ist ein globales Netzwerk und Europas erster Hardware Accelerator für Startups, Experten und Technikbegeisterte. Labs, Events und eine Online-Plattform bilden dabei ein einzigartiges Ökosystem, um Startups aus ganz Europa bei der Realisierung innovativer Produkte und Technologien zu unterstützen. www.hardware.co

CONRAD ELECTRONIC

Seit 1923 steht das Oberpfälzer Familienunternehmen für Technik und Elektronik. Mit rund 600.000 Artikeln, 16 Millionen End- und Geschäftskunden sowie jährlich mehr als 14 Millionen Besuchern in den Filialen ist Conrad Electronic einer der führenden Multichannel-Anbieter. Conrad Electronic ist mit 17 Landesgesellschaften in Europa vertreten. www.conrad.de

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Mehr als gute Ideen Wie ein Labor für Technikbegeisterte mit der Erfahrung eines Familienunternehmens die Entwicklung neuer Hardware beschleunigt

Conrad Electronic und Hardware.co haben im Januar 2015 das Hardware.co Lab by Conrad eröffnet – ein einzigartiges Laboratorium, das Hardware-Startups und Technikbegeisterten qualitativ hochwertige Ressourcen zur Entwicklung und zum Testen neuer HardwareTechnologien zur Verfügung stellt. Neben einer großen Bandbreite an Komponenten, Test-Equipment, Werkzeugen und Maschinen bietet das Lab auch fachkundige Beratung und Workshops, um auch junge und unerfahrene Teams bestmöglich zu unterstützen. Die erfolgreiche Kooperation zwischen Conrad und Hardware.co begann mit der Partnerschaft im Rahmen des Hardware.co Accelerators im Juli 2014. Damals ging es primär um die finanzielle und materielle Unterstützung des Accelerators, um den 16 teilnehmenden

Startups ein entsprechendes Programm anbieten zu können. Aber auch die Erfahrungswerte, die in einem so etablierten Familienunternehmen wie Conrad schlummern, sollten den teilnehmenden Teams durch Impulsvorträge der Conrad-Vertreter weitergegeben werden. WERTE ALS MEHRWERT Das über Jahrzehnte angehäufte Wissen und Netzwerk etablierter Unternehmen kann unerfahrene und schnell agierende Startups vor schwerwiegenden Fehlern bewahren und ihnen gleichzeitig Türen öffnen. Gerade HardwareStartups, die neue Technologien und Produkte entwickeln, benötigen umfassende Unterstützung sowie zahlreiche Ressourcen, um schnell aus einer bloßen Idee ein marktfähiges Produkt machen zu können. Für eine anschließende erfolgreiche Kommerzialisierung spielen nicht nur finanzielle Mittel eine entscheidende Rolle, sondern ebenso der Zugang zu Wissen, Märkten und Produktionsstätten. Die Partnerschaft zwischen Hardware.co und Conrad bietet genau diese Art der Unterstützung und kann für Jungunternehmer den entscheidenden Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen.

Dieses Beispiel zeigt, dass es für Startups und etablierte Unternehmen eine Vielzahl verschiedener Kooperationsmöglichkeiten gibt, durch die alle Beteiligten langfristig voneinander profitieren können. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, dass es Initiativen wie Hardware.co sowie Orte wie das Hardware.co Lab by Conrad gibt, da sie es erst ermöglichen, dass Unternehmen und Startups zueinanderfinden. In Zukunft wollen beide Parteien mit weiteren Partnern Hardware-Startups in Berlin, München und an anderen Orten unterstützen.

> Labor für Hardware-Startups > Vermittlung von Erfahrungswerten > Skalierung auf weitere Standorte

J O N A S P A U LY

JÖRN WERNER

Mitgründer Hardware.co

Vorsitzender der Geschäftsführung Conrad Electronic

„Wir freuen uns, das Angebot für Hardware-Startups durch ein Lab zu erweitern, um die Teams im Accelerator noch intensiver unterstützen zu können.“

„Wir fördern bereits Startups und wollen nun mit dem Hardware.co Lab by Conrad eine Plattform für Startups mit innovativen Technikideen schaffen.“

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T H E H U N D E R T // Kompetenzbündelung

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COM P A N I ST O + PR OS I E BE N S AT. 1 ME D I A Tamo Zwinge, Geschäftsführer Companisto, Jens Pippig, Geschäftsführer ProSiebenSat.1 Accelerator, David Rhotert, Geschäftsführer Companisto

© DANIEL HOFER

Doppelte Zugkraft für Startups

CROWD FU NDIN G

ProSiebenSat.1 Accelerator und Companisto bündeln ihre Kompetenzen

Zwei Unternehmen, eine Zielsetzung: Companisto und ProSiebenSat.1 Media haben es sich beide zur Aufgabe gemacht, Startups zu fördern und die Gründerszene zu stärken. Seit Juni 2012 können Investoren auf der Berliner Crowdinvesting-Plattform Companisto Geld in vielversprechende Unternehmungen anlegen. Auch der ProSiebenSat.1 Accelerator unterstützt

Unternehmer finanziell, bietet Coaching und Mentoring und stellt Büros in München und Berlin zur Verfügung. Die Gemeinsamkeiten mit Companisto gaben dem Accelerator Anlass, eine Kooperation vorzuschlagen. GEBALLTES KNOW-HOW Die Idee ist naheliegend: Wenn sich der deutsche Marktführer im Crowdin-

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vesting und eines der größten Medienhäuser Europas zusammenschließen, entsteht eine starke Kooperation, in der sich geballtes Know-how mit starken Netzwerken bündelt. Ideale Voraussetzungen also für die Förderung von Startups. Beispielhaft für die Zusammenarbeit sind der Lederschuh-Konfigurator Jaimie Jacobs und die Kunstplattform Pablo & Paul. Für die beiden


Startups und erfolgreichen Teilnehmer des ProSiebenSat.1-AcceleratorProgramms öffnete Companisto den Zugang zu Investoren. Es entstand eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Der ProSiebenSat.1 Accelerator kann seinen Startups über den Förderzeitraum hinaus mit einer Finanzierung über Companisto helfen. Die Startups erhalten neben Geld auch Zugang zum geballten Know-how und den Netzwerken der beiden Kooperationspartner und einen starken Marketingeffekt durch das Crowdinvesting. Companisto kann seinen Investoren als erster Anbieter Beteiligungen an qualifizierten Startups anbieten, die zum ProSiebenSat.1 Accelerator gehören.

FORTSETZUNG FOLGT In kurzer Zeit beteiligten sich bis heute über 750 Companisten an den beiden Startups des ProSiebenSat.1 Accelerators und investierten gemeinsam über 350.000 Euro. Dazu wurden die Crowdinvesting-Kampagnen von rund zwei dutzend Presseberichten begleitet. Damit hat die Kooperation trotz ihres kurzen Bestehens ihr Ziel erreicht: Companisto, der ProSiebenSat1. Accelerator sowie die finanzierten Startups profitieren von Synergieeffekten. Einer Fortsetzung der Kooperation steht damit nichts im Wege. Auch zukünftig wollen beide Unternehmen die Vorteile nutzen. Denn so können sie weiteren Startups optimale Startbedingungen für eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung bieten.

TA M O Z W I N G E Geschäftsführer Companisto „Wir sind sehr zufrieden mit der Kooperation, da alle Seiten des Startup-Ökosystems davon profitieren. Einerseits bieten wir jungen Unternehmen eine einzigartige Möglichkeit, ihr Geschäftsmodell auf die nächsthöhere Stufe zu bringen, andererseits können Investoren auf eine qualitativ hochwertige Vorauswahl zugreifen.“

COMPANISTO

Companisto ist deutscher Marktführer für Crowdinvesting – auch Crowdfunding für Startups oder Schwarmfinanzierung genannt – und eine führende Crowdinvesting-Plattform in Europa. Aktuell sind mehr als 35.000 Investoren bei Companisto registriert, die sich gemeinsam mit einem Finanzierungsvolumen von mehr als 18 Millionen Euro an bislang 39 Finanzierungsrunden für Startups beteiligt haben. www.companisto.com

JENS PIPPIG Geschäftsführer ProSiebenSat.1 Accelerator

PROSIEBENSAT.1 MEDIA

„Die gelungene Kooperation mit Companisto ist Ausdruck des Ansatzes des ProSiebenSat.1 Accelerators, dass wir unseren Startups auch nach Ablauf des dreimonatigen Programms tatkräftig unter die Arme greifen, um zu ihrem Geschäftserfolg beizutragen.“

© DANIEL HOFER

Das Accelerator-Programm von ProSiebenSat.1 wurde im Januar 2013 ins Leben gerufen und gliedert sich in einen Frühling- und einen Herbst-Turnus. Gegenwärtig sind 20 Unternehmen im Portfolio. Ziel des ProSiebenSat.1 Accelerators ist auch, den Standort Deutschland für die Gründerszene zu stärken und Strukturen zu etablieren, die Innovationen begünstigen. www.p7s1accelerator.com

> Finanzierung über Förderzeitraum hinaus > Marketing und Reichweitensteigerung für Startups > Zugang zu den Netzwerken beider Unternehmen

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T H E H U N D E R T // Digitlaisierung

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Druckfrisch ins Netz Seit seiner Gründung 2011 kooperiert das Startup K.lab mit dem Stuttgarter Familienunternehmen Klett, das bereits ganze Generationen von Lehrern begleitet hat. K.labs Plattform MeinUnterricht.de, auf dem Lehrer Unterrichtsmaterial finden, bearbeiten und herunterladen können, trägt dem Umstand Rechnung, dass längst der Computer das wichtigste Werkzeug für eine differenzierte Unterrichtsvorbereitung (Stichwort Inklusion) ist.

E D UC ATIO N

Für das Startup liegen die Vorteile eines Partners, der nicht nur finanziell, sondern auch inhaltlich unterstützen kann, auf der Hand. Und auch für Klett zahlt sich das strategische Investment aus: Die für MeinUnterricht.de entwickelten technischen Lösungen können problemlos von anderen Unternehmen genutzt werden. So unterstützt K.lab Tochterverlage der Klett-Gruppe bei der Digitalisierung ihrer Angebote. Dank der flexiblen Arbeitsweise des Startups wird es den Verlagen möglich, ihre Unternehmen mit überschaubarem personellen Aufwand fit für die Zukunft zu machen. Dabei wird ein reger Wissenstransfer zwischen Stuttgart und Neukölln gepflegt, nicht nur bei der Produktentwicklung: 2015 wird man gemeinsam einen ersten EdTech-Summit in Berlin ausrichten.

Wie ein Neuköllner Startup einem Familienunternehmen bei der Digitalisierung seiner Angebote hilft

K.LAB EDUCMEDIA

K.lab ist ein 2011 gegründetes EdTech-Startup aus Berlin-Neukölln. Entwickler, Designer, Rechtsexperten und Bildungsenthusiasten arbeiten hier an Onlineanwendungen für den Bildungsbereich – 2012 startete die Lehrkräfte-Plattform MeinUnterricht.de – und unterstützen Verlage bei der Digitalisierung und Auslieferung ihrer Inhalte. www.klab-berlin.com

KLETT LERNEN UND INFORMATION Die Klett Lernen und Informationen GmbH (KLI) ist eine Beteiligungsgesellschaft und Holding der Klett-Gruppe. Zu KLI gehören renommierte europäische Fachinformationsverlage, die unter anderem Material für Lehrkräfte und Erzieher anbieten. Mit 36 Standorten in 14 Ländern ist die Klett-Gruppe ein führendes Bildungsunternehmen in Europa. www.klett-gruppe.de

K.LAB + KLETT

> Digitalisierung von Lerninhalten > Skalierung auf andere Unternehmen > Organisation des ersten EdTech-Summit

Die Geschäftsführer von K.lab: Benjamin Wüstenhagen und Stefan Appelhans

© ROSIE UNTEREGELSBACHER


Produktion // T H E H U N D E R T © LENNART ZELLMER

Florian Krebs, Produktionsleiter Stilnest und Domenico Romondia, Goldschmied

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STIL N E S T + R OM ON DI A GO L DS C H M I E D E

> E-Commerce trifft klassisches Handwerk > Qualität ist verbindendes Element > Gemeinsames Wachstum im Blick

Halsketten aus dem 3D-Drucker Wie ein Berliner E-Commerce Startup mithilfe eines GoldschmiedeFamilienbetriebs Qualität sichert nis: Trotz unterschiedlicher Welten verbindet beide viel. Sowohl bei Stilnest als auch bei Romondia steht Qualität an oberster Stelle.

Stilnest war auf der Suche nach einem Betrieb, der Gold- und Silberschmuck veredelt. Der Kontakt kam über einen weiteren Kooperationspartner zustande. Trotzdem stand am Anfang die Frage, wie ein Familienbetrieb mit dem hektischen Alltag eines schnell wachsenden Startups klarkommt. Die Erkennt-

Die Stilnest-Mitarbeiter haben aus der Zusammenarbeit viel über die Goldschmiedezunft gelernt, dafür mischt das Startup mit seinen schnellen Arbeitsprozessen das alteingesessene Schmuckhandwerk auf. In Zukunft wollen beide zusammenwachsen. Stilnest profitiert von der Erfahrung und Romondia erhält Planungssicherheit: Das Unternehmen hat gerade einen neuen Mitarbeiter eingestellt, das erste Nichtfamilienmitglied.

STILNEST

ROMONDIA GOLDSCHMIEDE

Stilnest ist das erste Verlagshaus für 3D-gedruckten Designerschmuck. Stilnest findet Designer auf der ganzen Welt, übernimmt die Produktion, die Vermarktung sowie den Vertrieb für sie und stellt jede Woche eine neue Kollektion vor. Dabei setzt Stilnest auf das 3D-Druckverfahren, mit dem schnell und in gleichbleibend hoher Qualität produziert werden kann. www.stilnest.com

Die Romondia Goldschmiede und Polierwerkstatt ist ein mittelständisches Familienunternehmen, das sich auf Auftragsarbeiten und die Herstellung von eigenem Schmuck spezialisiert hat. Romondia verbindet klassisches Handwerk mit innovativen Verfahren wie Lasertechnik und moderner Oberflächenbehandlung.

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3D -DRUCK

Manche Kooperationen erscheinen zunächst so unwahrscheinlich, wie der Versuch, Öl und Wasser zu mischen — so auch die zwischen Stilnest und Romondia: Auf der einen Seite steht ein Berliner E-Commerce-Startup, das 3D-gedruckten Designerschmuck verkauft, auf der anderen ein mittelständisches Unternehmen, das keine eigene Website besitzt.


BE AC O NI NS I D E + C OM P U TA C E NT E R

IN FOR MATIO NSTEC HNO LO G IE

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Installationskooperation // T H E H U N D E R T

© DANIEL HOFER

BEACONINSIDE

Beaconinside ist ein deutscher Hersteller für Hardware- und Software-Lösungen rund um die BeaconTechnologie. Das Unternehmen wurde 2013 gegründet und bietet iBeacon-Funksender sowie Werkzeuge für die Softwareentwicklung. Beaconinside unterstützt Unternehmen bei der Einführung der Beacon-Technologie und von Anwendungen. Damit können sie Nutzern standortbezogene Dienste zur Verfügung zu stellen. Beaconinside entwickelt und produziert alle Produkte exklusiv in Deutschland. www.beaconinside.com

COMPUTACENTER Computacenter ist Europas führender herstellerübergreifender Dienstleister für eine Informationstechnologie, die Anwender und deren Geschäft erfolgreich macht. Das Portfolio des Unternehmens umfasst den gesamten Lebenszyklus von IT-Infrastrukturen: von der Strategieberatung über die Einführung bis hin zu Service und Betrieb. Computacenter unterhält europaweit Standorte und ein weltweites Partnernetzwerk. www.computacenter.de

Cornelius Rabsch, CTO Beaconinside, Alexander Kaufmann, Regionalmanager Apple Consulting Computacenter und Michael Kappler, Geschäftsführer Beaconinside 99


T H E H U N D E R T // Installationskooperation

VON DER KONZEPTION B I S Z UR I N S TA L L A T I O N UND DEM BETRIEB E I N E S E UR O PAWE I TE N BEACON-PROJEKTS

“ Ohne Vertrauen funkt es nicht Wie ein etablierter IT-Dienstleister beim Innovationsthema Beacon gemeinsame Sache mit einem agilen Startup macht

IN FOR MATIO NSTEC HNO LO G IE

Beacons sind kleine Funksender, die auf dem Bluetooth-Standard basieren. Im Zusammenspiel mit passenden Apps erhalten Nutzer, die mit Beacons ausgestattete Bereiche betreten, automatisch Informationen auf ihr Smartphone oder Tablet. Einzelhändler können damit Marketingkampagnen umsetzen, auf Messen oder Flughäfen dienen sie als Navigator durch die Hallen oder zum richtigen Gate, in der Logistik oder Wartung lassen sich Waren, Standorte und Maschinen schnell identifizieren und alle benötigten Informationen automatisch auf einen Blick bereitstellen. OHNE PARTNER GEHT ES NICHT Der schnelllebige IT-Markt wartet nahezu täglich mit spannenden Innovationen auf. Ein seit Jahrzehnten etablierter IT-Dienstleister wie Computacenter beobachtet die Entwicklungen daher sehr genau. „Obwohl wir nicht auf jeden Trend aufspringen, sehen wir ein großes Potenzial in der Beacon-Technologie und verfolgen das Thema seit 2013 intensiv“, erklärt Alexander Kaufmann, Regionalmanager bei Computacenter. „Diese Technologie passt hervorragend in unsere Mobility-Strategie. Nur: Wir haben festgestellt, dass wir dieses Beacon-Thema nicht allein umsetzen können.“

Das Startup Beaconinside existiert seit 2013. „Wir haben damals mangels Alternativen im Markt beschlossen, eine eigene Hardware zu entwickeln, was uns eine hohe Aufmerksamkeit beschert hat. Bei den daraus resultierenden Terminen mit Interessenten haben wir gemerkt: Konzeptionell und technisch sind wir in der Lage, Projekte in einem gewissen Rahmen umzusetzen“, sagt Michael Kappler, Gründer und Geschäftsführer des Berliner Unternehmens. „Aber die Frage nach einem Rollout in beispielsweise 2.000 Filialen eines großen Handelsunternehmens konnten wir abschließend nicht beantworten. Da wurde uns klar: Wir brauchen einen Partner, mit dem wir gemeinsam das gesamte Spektrum abdecken können – von der Konzeption bis zur großflächigen Installation und dem Betrieb eines bundes- oder gar europaweiten Beacon-Projekts.“ PERFEKTE ERGÄNZUNG Es war der etablierte IT-Dienstleister, der die Initiative ergriff. „Wir haben in dieser Phase zu verschiedenen Startups und jungen Unternehmen, die auf Beacons spezialisiert sind, Kontakt aufgenommen“, erinnert sich Alexander Kaufmann. Zu Beaconinside hatten wir schnell Vertrauen gefasst und sind mit ihnen nach einer mehr-

ALEXANDER KAUFMANN Regionalmanager Apple Consulting Computacenter „Ganz wichtig ist es, unvoreingenommen aufeinander zuzugehen und gleich zu Beginn die Grenzen und Überschneidungen beim Leistungsportfolio zu definieren.“

MICHAEL KAPPLER Gründer und Geschäftsführer Beaconinside „Wir profitieren vom gegenseitigen Wissensschatz und der Ergänzung unserer Kundenportfolios. Dazu gehört aber auch einiges an Vertrauen.“

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monatigen Kennenlern- und Schnupperphase eine präferierte Partnerschaft für Beacon-Projekte eingegangen. Wir haben uns zusammengetan, weil wir uns perfekt ergänzen“, erklärt Kaufmann. „Beaconinside beherrscht Beratung, Konzeption, Business Cases und die Hardware-Thematik. Unsere Stärken sind Infrastrukturdienstleistungen, Mobility- und hardwarenahe Services: Hierzu zählen Rollouts in der Fläche, aber auch Betrieb und Support von Beacon-Infrastrukturen“, so Kaufmann weiter. Auf diese Weise können beide Unternehmen gemeinsam BeaconProjekte jeder Größe stemmen – ohne sich dabei in die Quere zu kommen. Das

Prinzip der Ergänzung sehen beide als einen der zentralen Erfolgsfaktoren für die Zusammenarbeit. DIE CHEMIE STIMMT Neben der Business-Perspektive spielt auch die persönliche Ebene eine wichtige Rolle. Bei Kappler und Kaufmann stimmt die Chemie: Das Tagesgeschäft läuft sehr informell. Es gibt auch keinen Jour fixe, da sie sich ohnehin kontinuierlich abstimmen – beispielsweise über die gemeinsamen Leads. Dazu gehört auch eine Menge Vertrauen: „Es gibt sicherlich Startups, die bei Kooperationen mit großen Unternehmen schlechte Erfahrungen gemacht haben“, sagt

Michael Kappler. „Letzten Endes ging es nur darum, das Wissen des Startups zu extrahieren. Aus gemeinsamen Projekten wurde nichts.“ Dass diese Gefahr in diesem Fall nicht besteht, dafür sorgen verbindliche Vereinbarungen wie Verschwiegenheitserklärungen und ein Partnervertrag. Und am Ende des Tages die persönliche, vertrauensvolle Zusammenarbeit.

> Perfekte Ergänzung der beiden Partner > Infrastruktur und Marktzugang für das Startup > Technologielösung für Old Economy

DAS ER GÄNZUNGSPR INZIP IST EINER DER ZENTRALEN E R F O L G S FA K T O R E N

© DANIEL HOFER

DER ZUSAMMENARBEIT.

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T H E H U N D E R T // Eventreihe

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DC M + WE BE R BA NK

Vorstellung des Kinofilms „Bibi & Tina – Voll Verhext!“: Kinder der Organisation Arche mit Klaus Siegers und Dario Suter © ARCHE

ENTE RTAINM ENT

DCM

DCM vereint als junges Medienunternehmen Film und Internet unter einem Dach. Zum Portfolio zählen namhafte nationale und internationale Filme, für die DCM gemeinsam mit Partnern – und auch für diese – außergewöhnliche Filmpremieren umsetzt. Hinter DCM stehen die namensgebenden Gründer Dario Suter, Christoph Daniel und Marc Schmidheiny sowie deren vierter Partner Joel Brandeis. www.dcmworld.com

WEBERBANK

Die Weberbank ist seit ihrer Gründung im Jahre 1949 den Berliner Unternehmern engverbunden. Insbesondere die Beratung über Konsequenzen unternehmerischer Tätigkeit auf die private Sphäre zählen zu den besonderen Stärken des Hauses. Basis jeder Zusammenarbeit ist das persönliche Gespräch. www.weberbank.de

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Gelungene Unterhaltung Wie eine traditionsreiche Privatbank und ein junges Filmunternehmen Menschen begeistern

Die erste Kooperation zwischen der Weberbank und DCM hat sich zum Filmstart von Dustin Hoffmans Regiedebüt „Quartett” optimal angeboten. Es stand eine außergewöhnliche Premiere an: In der Deutschen Oper Berlin haben 1.500 geladene Gäste den Film des Oscarpreisträgers mit Standing Ovations gefeiert. DCM hat dafür kurzerhand ein komplettes Kino in die Deutsche Oper Berlin eingebaut. Im Anschluss tauschte sich das Publikum beim VIP-Empfang – gesponsert von der Weberbank – über die besten Szenen und den erfolgreichen Start des neuesten DCM-Films aus. Ein gelungener Auftakt einer langfristig angelegten Zusammenarbeit. Die Partnerschaft zwischen beiden Unternehmen geht weit über eine klassische Kooperation hinaus: Seit dem Start von DCM hat die Weberbank das junge Filmunternehmen – das gleichzeitig als Business Angel für Startups

aktiv ist – als Partner bei Premieren und Events begleitet. Beide eint gelungene Unterhaltung als oberstes Ziel – ob als Ausflug in eine andere Welt, auf der Kinoleinwand oder als bereicherndes Gespräch. Der Anspruch ist dabei immer: das Besondere anzubieten und Menschen zusammenzubringen. TREFFEN MIT DEN STARS Dass dieser Anspruch gemeinsam erfüllt wird, zeigt sich nicht nur bei der Deutschlandpremiere von „Quartett”. DCM feierte im Dezember zusammen mit der Weberbank die große Premiere von „Bibi & Tina – Voll Verhext!” im neuen Zoo-Palast mit mehr als 1.000 geladenen großen und kleinen Gästen. Der Family-Entertainment-Film von Detlev Buck hat inzwischen über eine Million Zuschauer begeistert. Vor dem Filmstart gab es ein exklusives Warmup mit Hauptdarstellern, Regisseur und Produzenten – und den Gästen der Weberbank. Vor allem für die Kinder

ein ganz besonderes Erlebnis: das persönliche Treffen mit ihren „Stars“ kurz vor Weihnachten. Bei „Bibi & Tina” gab es außerdem gleich die Idee, etwas für benachteiligte Kinder zu tun, die in ihrem Alltag keine Gelegenheit bekommen, ins Kino zu gehen. Weberbank und DCM haben rund 150 Kinder der gemeinnützigen Arche zu einem Kino-Nachmittag und Treffen mit den Hauptdarstellerinnen von „Bibi & Tina” in die Berliner Kulturbrauerei eingeladen. Dario Suter, Managing Director DCM, und Klaus Siegers, Vorsitzender des Vorstands der Weberbank, sind sich einig: Gemeinsam werden sie noch viele wunderbare Anlässe für gelungene Unterhaltung anbieten.

> Entertainment als oberstes Ziel > Erfolgreiche Partnerschaft seit drei Jahren > Neue gemeinsame Projekte

DARIO SUTER

KLAUS SIEGERS

Managing Director DCM

Vorsitzender des Vorstands der Weberbank

„Things you cannot buy: Dieser Anspruch verbindet DCM und die Weberbank. Gemeinsam schaffen wir einmalige Momente für unser Publikum.“

„Die Kooperation mit DCM ist in jeder Hinsicht ein Erfolg. Der gemeinsame hohe Anspruch bildet die Basis, begeisterte Gäste sind das Ergebnis.“

DC

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© DCM

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M © DC

„Quartett” Premiere in der deutschen Oper Berlin

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Nicolaus Widera, Klaus Stöckemann, Markus Müschenich

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CATE RN A + BA R ME R GE K Online-Sehschule auf Rezept

DIG ITAL HEALTH

Wie es gelingt, neue Wege in der digitalen Therapie zu gehen und sie im klassischen Gesundheitswesen zu etablieren Vor drei Jahren war eigentlich schon alles vorbei: Caterna musste Insolvenz anmelden. Zwar waren die Kunden von dem Produkt, einer Online-Sehschule für Kinder mit der Diagnose Amblyopie, überzeugt. Doch das Geschäftsmodell des Dresdner Startups war noch nicht ausgereift. Dann kam eine sechsstellige Summe vom Berliner Risikokapitalgeber Peppermint Venture Partners, der auf digitale Produkte für die Gesundheitswirtschaft spezialisiert ist. PVP brachte zusätzlich Branchen-Know-how und ein sehr gutes Netzwerk mit, berichtet Geschäftsführer Nicolaus Widera.

VERBESSERUNG BISHERIGER THERAPIE

Nicolaus Widera hat Kommunikationsund Kulturwissenschaften studiert und war an einem konzeptionellen Forschungsprojekt der TU Dresden beteiligt, das die Sehleistung von sehbehinderten Kindern durch eine intensive visuelle Stimulation mit speziell programmierten Mustern verbessern will. Diese therapeutische Stimulation ist eingebettet in besondere Casual Games: große Figuren, kunterbuntes Design, überdimensionaler Cursor. Über einen Zeitraum von drei Monaten sollen die Kinder 20 bis 30 Minuten pro Tag am PC ihre Sehleistung trainieren – und so die Wirkung des Augenpflasters, mit dem

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die Krankheit behandelt wird, verbessern. Bereitgestellt wird alles über eine Online-Therapieplattform. Der letztendlich doch erfolgreiche Weg aus dem Forschungslabor in die Gesundheitsversorgung gelang schließlich mit Hilfe der Startup-Manufaktur Flying Health. „Deren Engagement ist Gold wert, denn Flying Health brachte ein eng gespanntes Netzwerk in der Gesundheitswirtschaft mit“, sagt Widera. „Die Startup-Manufaktur half uns, unsere Marketing-Chancen zu bewerten, neue Geschäftsfelder zu erschließen und weitere strategische Partner und neue Kunden zu gewinnen.“ Über das


Markteintritt // T H E H U N D E R T

Flying-Health-Netzwerk fand Caterna mit der Barmer GEK eine innovative Krankenkasse und mit OcuNet einen Qualitätsverbund von Augenärzten. ÜBERNAHME DER KOSTEN Caterna überzeugte beide und schaffte so den Eintritt in den ersten Gesundheitsmarkt: Seit April 2014 übernimmt

die Barmer GEK als erste Krankenkasse für ihre Versicherten die Kosten der internetbasierten Therapie bei einer funktionellen Sehschwäche von Kindern zwischen vier und zwölf Jahren – und Caterna etablierte damit weltweit die erste „App auf Rezept“ für eine vollständig digitale Therapie. Mit Caternas App auf Rezept ist eine doppelte Sensation

gelungen: der Eintritt eines DigitalHealth-Startups in den ersten Gesundheitsmarkt und der Beweis, dass unser traditionelles Gesundheitswesen im Zeitalter digitaler Therapien und internetbasierter Vertriebswege angekommen ist.

> Online-Sehübungen als Browseranwendung > Leuchtturmcharakter für die Digital-Health-Szene > Neue Wege in der digitalen Therapie

NICOLAUS WIDERA Gründer Caterna Vision „Informationstechnologien auch in der Gesundheitsversorgung zu nutzen mit all ihren Facetten, ist eine ganz folgerichtige Entwicklung. Die Chancen dieser neuen Technik können umso besser und erfolgreicher genutzt werden, wenn hier die etablierten Gesundheitsversorger mit der New Economy eng zusammenwirken."

MAREN DÜRING Hauptverwaltung Ambulante Versorgung Barmer GEK „Mit dem Versorgungskonzept „App auf Rezept" will die Barmer GEK die zum Teil schweren Folgeschäden für die betroffenen Kinder lindern und gemeinsam mit den Augenärzten eine neue ergänzende Versorgung zur Okklusionstherapie anbieten.”

CATERNA VISION

Die Caterna Vision GmbH wurde 2013 gegründet und hat es sich zum Ziel gesetzt, Kinder bei der Therapie von Amblyopie zu unterstützen. Dies ist eine Verminderung der Sehschärfe eines Auges, bedingt durch eine unzureichende Entwicklung des Sehsystems während der frühen Kindheit. Das Unternehmen bietet Sehübungen über eine Online-Therapieplattform an. Caterna setzt gezielt auf den Einsatz von neuen Technologien im Bereich Healthcare. www.caterna.de

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BARMER GEK

Die Barmer GEK ist Deutschlands leistungsstarke gesetzliche Krankenkasse. Mehr als 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten täglich mit Engagement dafür, dass Versicherte die bestmögliche Leistung erhalten. Als durchsetzungsstarker Partner in Politik und Gesellschaft hilft die Barmer mit, dass der hohe Standard des deutschen Gesundheitssystems immer weiter verbessert wird. www.barmer-gek.de


T H E H U N D E R T // Accelerator

BL OG F OS TE R + A X E L SPRIN G E R M E D I A I MPA C T

© DANIEL HOFER

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BLOGFOSTER Blogfoster, 2013 von Simon Staib und Jan Homann in Berlin gegründet, ist ein Marktplatz für Blogger und Werbetreibende. Blogger finden im Blogfoster Store eine umfangreiche Auswahl an Kampagnen, die sie auch ohne technisches Know-how in ihre Blogs einbinden können. Werbetreibende erreichen ihre Zielgruppe auf aktuell rund 1.500 handverlesenen Blogs. Blogfoster stellt eine zentrale Abrechnung mit allen Blogs und ein umfangreiches Reporting bereit. www.blogfoster.com

JAN HOMANN Mitgründer Blogfoster

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„Das Accelerator-Programm hat uns geholfen, die Anfangsphase vom Prototyp bis zum Produkt mit noch mehr Power zu schaffen. Besonders die in dieser Zeit geknüpften Kontakte und das internationale Netzwerk von Axel Springer Plug and Play sind noch heute sehr wertvoll für uns auf dem Weg zum führenden Werbeökosystem für Blogger und Influencer.“

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VERM A R KTUN G

AXEL SPRINGER MEDIA IMPACT Die Konzerntochter von Axel Springer SE, eines der größten digitalen Verlagshäuser Europas, vermarktet starke Marken aus einer Hand. Axel Springer Media Impact bündelt die Vermarktung nationaler Medienangebote der Axel Springer SE sowie weiterer Partner aus dem Print- und Digitalbereich. Das Unternehmen gehört damit zu den größten crossmedialen Medienvermarktern Deutschlands. www.axelspringer.de

KNUT GEISSLER stellvertretender Leiter Digital Marketing ASMI

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„Mit Blogfoster erweitern wir unser Portfolio um redaktionelle Angebote, deren Leser ein besonders großes Vertrauensverhältnis zu den jeweiligen Bloggern haben. Werbung in diesem Umfeld hat daher eine besonders gute Wirkung.“


Geldverdienen mit Blogs Blogfoster verschafft Axel Springer Media Impact eine Reichweite von 4,5 Millionen Lesern Nach einem erfolgreichen Markttest im Spätsommer 2013 – auf ein Produktvideo der geplanten Blogfoster-Software meldeten sich schnell über 700 interessierte Blogger – entschlossen sich die beiden Gründer Simon Staib und Jan Homann, ein Angebot des Axel Springer Plug and Play Accelerators anzunehmen. Das Programm umfasst neben einem Mentoren-Training und Büroräumen auch eine einmalige 25.000-EuroFinanzierung. „Solche AcceleratorProgramme helfen jungen Startups enorm, die schwierige Anfangsphase der Gründung zu überstehen. Besonders die in dieser Zeit geknüpften Kontakte und das internationale Netzwerk von

Axel Springer sind noch heute sehr wertvoll für uns“, kommentiert Homann die Entscheidung. KAUM STREUVERLUSTE In der folgenden Seed-Finanzierung beteiligte sich die Konzerntochter an Blogfoster. Des Weiteren wurde eine Kooperation mit der Axel Springer Media Impact (ASMI) etabliert. „Axel Springer vermarktet schwerpunktmäßig Display-Werbung in unserem PlatinBereich, unser Fokus liegt auf Direktkunden, Advertorials und Sonderintegrationen“, skizziert Homann die Arbeitsteilung.

ASMI profitiert dabei von über 1.500 Blogs, die Blogfoster zu Themennetzwerken bündelt. Egal ob modebewusste Trendsetter oder technikaffine Leser: Dank dieser Struktur können Werbetreibende ihre Zielgruppe aus über 4,5 Millionen Lesern spitz und mit geringen Streuverlusten erreichen. Knut Geißler, stellvertretender Leiter Digital Marketing von ASMI, fasst die Vorteile zusammen: „Mit Blogfoster erweitern wir unser Portfolio um redaktionelle Angebote, deren Leser ein besonders großes Vertrauensverhältnis zu den jeweiligen Bloggern haben. Werbung in diesem Umfeld hat daher eine besonders gute Wirkung.“

> Zugang zu internationalem Netzwerk > Portfolioerweiterung um redaktionellen Content © DANIEL HOFER

> Gezielte Zielgruppenansprache für Werbetreibende

Simon Staib, Knut Geißler, Agnes Sobecki, Jan Homann


T H E H U N D E R T // Marketingprojekt

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Z OOBE + S TU D I O C A NA L Der internationale Kinostart von Paddington – dem populären Bären und seinen Geschichten – hat sich ideal für eine Zusammenarbeit des Filmunternehmens Studiocanal mit dem Berliner Startup Zoobe angeboten. Zoobe wurde zu der offiziellen Smartphone-App, die die Marketingkampagne flankierte und den Paddington Bär zum viralen Markenbotschafter machte. Große und kleine Fans von Paddington konnten rund um den Kinostart persönliche Zoobe-Nachrichten mit dem Bären über ihr Smartphone an Freunde versenden. Hinzu kamen Nachrichten aus dem Film mit der Stimme von Elyas M´Barek, der den Bären im Film gesprochen hat. Alle Zoobe-Nachrichten konnten direkt aus der App über E-Mail, SMS oder Messenger verschickt oder über Social Media geteilt werden.

Das Ergebnis sprach für sich: Innerhalb des Kampagnenzeitraums wurden rund 1,2 Millionen Zoobe-Nachrichten mit Paddington erstellt. „Zoobe ist Marktführer für Character Messaging mit über 600.000 erstellten Videos pro Tag — für uns der optimale Partner, um die Zielgruppe des Films im Rahmen unserer Marketingstrategie viral und reichweitenstark zu erreichen”, sagt Lutz Rippe, Marketingleiter von Studiocanal. „Auch außerhalb Deutschlands ist Zoobe sehr stark aufgestellt, was unserem internationalen Release zugutegekommen ist.“ Weitere Kooperationen sind auch zukünftig bei passenden Projekten oder Filmen zwischen den beiden Unternehmen geplant.

© DCM

E N TE RTAIN M E N T

Paddington lässt grüßen

Wie ein Filmunternehmen eine App für eine internationale Kampagne auf Smartphones und im Netz nutzt

ZOOBE

Zoobe ist weltweiter Marktführer für Character Messaging. Mit der Zoobe-App können Nutzer 3D-animierten Figuren die eigene Stimme leihen und als Message mit Freunden teilen. 2013 ist die App gestartet. Seitdem wurde sie bereits drei Millionen Mal heruntergeladen und es wurden insgesamt mehr als 90 Millionen Messages verschickt, im Schnitt 600.000 pro Tag. www.zoobe.com

STUDIOCANAL

Studiocanal ist eines der führenden europäischen Filmunternehmen. Als einziges Studio ist es in den wichtigsten europäischen Ländern Frankreich, Großbritannien und Deutschland tätig. Jährlich vertreibt es in Europa circa 50 Filme. In Deutschland ist Studiocanal einer der bedeutendsten Filmverleiher und ein führender Anbieter von DVDs und Blu-Rays. www.studiocanal.de

> Starke Reichweite > Ideale Zielgruppenansprache > Internationalität

108 Paddington Bär und Norbert Richard Meinike, CMO von Zoobe



T H E H U N D E R T // Exit

SMA RT L AW + W OLTE RS KLU W E R

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Für jeden die richtigen Verträge Information trifft Internet: Wie Unternehmer, Verbraucher und Rechtsanwälte von der Digitalisierung des Rechtsmarkts profitieren können

RE CHTSB ER ATUN G

SMARTLAW

SmartLaw ist Experte für individuelle, rechtssichere Verträge und Rechtsdokumente im Internet. Der Online-Dienstleister wurde 2012 gegründet und ist seit 2014 Teil von Wolters Kluwer Deutschland. Zum Portfolio gehören unter anderem Arbeitsverträge, Patientenverfügungen und Mietverträge. Die Produkte von SmartLaw füllen die Lücke zwischen Mustervertrag und der Fachberatung von Anwälten. www.smartlaw.de

WOLTERS KLUWER DEUTSCHLAND Wolters Kluwer Deutschland ist ein Wissens- und Informationsdienstleister, der insbesondere in den Bereichen Recht, Wirtschaft und Steuern fundierte Fachinformationen für den professionellen Anwender bietet. Das Unternehmen ist Teil des internationalen Informationsdienstleisters Wolters Kluwer, der weltweit rund 19.000 Mitarbeiter beschäftigt und Kunden in mehr als 150 Ländern bedient. www.wolterskluwer.de

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© SMARTLAW

> Digitalisierung des Rechtsmarkts > Maßgeschneidertes Wissen für jedermann > Freie und kostenpflichtige Lösungen

CHRISTOPH HERRLICH Mitgründer sowie Produkt- und Vertriebschef SmartLaw „Mit dem neuen SmartLaw holen wir unsere Kunden früher ab, bieten ihnen aufbereitete Fachinformationen und — wenn gewünscht — den passenden Kontakt zum Fachanwalt. Wir begleiten unsere Kunden, bis sie für ihr rechtliches Anliegen die passende Lösung gefunden haben.“

INGO MAHL Leiter des Geschäftsbereichs Business of Law Wolters Kluwer Deutschland „Wir hatten die Entwicklungen auf dem Rechtsmarkt schon länger beobachtet und eigene Pläne rund um anwalt24.de dafür entwickelt.”

Seit 175 Jahren steht der Name Wolters Kluwer für Expertise im Bereich Recht, Wirtschaft und Steuern. 70 Prozent der Umsätze kommen bereits aus dem Geschäft mit digitalen Lösungen. Ulrich Hermann, Chef von Wolters Kluwer Deutschland, begleitet diesen Wandel. Seine Vision: die ideale Plattform für weitere Neugründungen digitaler Lösungsangebote im Bereich juristischer Berufe. Anders als im Verlagsgeschäft des letzten Jahrhunderts werden im digitalen Geschäft keine Einzelprodukte mehr angeboten, sondern digitale Ökosysteme, in denen die gesamte Wertschöpfungskette der Kunden unterstützt wird. FACHLICH HÖCHSTES NIVEAU Arbeitsverträge, GmbH-Satzungen und andere Rechtsdokumente unkompliziert und rechtlich sicher selbst erstellen? Bis vor zwei Jahren noch ein schwieriges Unterfangen für Nicht-Juristen. Das wollten die SmartLaw-Gründer ändern. Jeder soll sich selbst um seine rechtlichen Belange kümmern können und das schnell, sicher und auf fachlich höchstem Niveau. Mit dieser Mission starteten die SmartLaw-Gründer 2012 ihren Online-Service. Als Anfang 2014 die SmartLaw-Gründer zu Gesprächen nach Köln kamen, war bereits klar, dass sie nicht nur finanziel-

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le Unterstützung suchen, sondern auch einen strategischen Partner gewinnen wollen. Christoph Herrlich, einer der Gründer von SmartLaw und heute für das Produkt sowie das Großkundengeschäft verantwortlich, war entscheidend an den Übernahmegesprächen beteiligt: „Wir suchten jemanden, der das Thema Digitalisierung des Rechtsmarkts gemeinsam mit uns vorantreiben will und dazu das passende Produktportfolio besitzt.“ MEHR INHALT, MEHR SERVICE Momentan wird an Konzept und Umsetzung von SmartLaw 2.0 gearbeitet. Inhalt, Service und Know-how sollen sinnvoll weiterentwickelt werden, um dem Kunden im digitalen Zeitalter eine perfekte Lösung anbieten zu können, sagt Ingo Mahl, Leiter des Geschäftsbereichs Business of Law bei Wolters Kluwer Deutschland. Im Sommer 2015 wird die neue Plattform online gehen, in einem komplett neuen Design mit einem erweiterten Serviceangebot wie die Einbeziehung von spezialisierten Anwälten. SmartLaw bietet dann freie und kostenpflichtige Lösungen für typische juristische Standardfragen von Unternehmern sowie Privatpersonen an und vermittelt bei weitergehenden Fragestellungen direkt an geeignete Rechtsanwälte. Für die Anwaltschaft ergibt sich so eine Selektion der wirklich interessanten Mandate.


Das Team von Yukka Lab

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YUK KA L A B + AW P F I N A N Z NA C HR I C HT E N © DANIEL HOFER

Wenn Investoren in Stimmung kommen

FINTEC H

Eine intelligente Nachrichten-Analysesoftware erkennt, wohin die Märkte sich entwickeln

Wie entwickeln sich die Finanzmärkte in der Zukunft? Diese Frage beantworten Profis über die Analyse historischer Kursverläufe oder von Unternehmenszahlen. Eine Alternative ist die Auswertung von Marktmeinungen. Dazu war jedoch lange eine aufwendige manuelle Recherche nötig. Yukka-Lab-Vorstand Andreas Pusch wollte diese Prognosemethode effizienter gestalten, professionalisieren und die Ergebnisse zuverlässiger machen. Die Idee der systematischen Sentiment Analyse aus Nachrichten

war geboren. Es musste nur noch ein Weg gefunden werden, diese technologisch umzusetzen. Yukka Lab wurde bei der Entwicklung ihrer Software von Finatris, einem Zürcher Finanzberatungsunternehmen für Banken und Pensionskassen begleitet. So konnten von Anfang an die Wünsche institutioneller Kunden berücksichtigt werden. SentiTrade ist seit 2011 unter anderem bei der Consorsbank und VWD Netsolutions im Einsatz. Die Soft-

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ware erkennt automatisch und mit einer Trefferquote von mehr als 80 Prozent, ob die Stimmung an den Finanzmärkten positiv, negativ oder neutral ist. ZENTRALER QUANTENSPRUNG Möglich ist dies durch die enge Kooperation mit den beiden marktführenden deutschsprachigen Finanznachrichtenagenturen: SentiTrade analysiert in Echtzeit die Inhalte von AWP und dpa-AFX und bereitet sie in einem übersichtlichen Cockpit auf. Yukka Lab erhält


Strategische Kooperation // T H E H U N D E R T

von beiden Anbietern exklusiven Zugriff auf die News-Archive – bis ins Jahr 2005 zurück. So kann SentiTrade historische Parallelen zu den Märkten in den vergangenen zehn Jahren identifizieren. Die laufende Analyse professioneller Newsfeeds ist der zentrale Quantensprung im Vergleich zu den bisher etablierten umfragegestützten Methoden wie auch aktuellen Social-Media-Analysen. Beide

zu SentiTrade konkurrierende Methoden konnten institutionelle Kunden nicht zufriedenstellen.

stellen damit einen vorlaufenden Indikator dar. AWP und dpa-AFX wollen SentiTrade nun auch bei ihren Kunden einsetzen, und so ist die Sentiment Analyse von Yukka Lab auf dem besten Weg, sich als unverzichtbare dritte Säule neben der fundamentalen und technischen Analyse im Vermögensmanagement zu etablieren.

Nach mehr als drei Jahren Praxiseinsatz im Markt ist empirisch belegt, dass die von SentiTrade berechneten Stimmungsindikatoren kommende Trendwechsel an den Finanzmärkten häufig mehrere Wochen im Vorfeld ankündigen. Sie

> Systematische Analyse von Marktmeinungen > Neue Anhaltspunkte für Finanzmarktakteure

EL

© DANIEL HOFER

> Mehrwert für institutionelle Kunden

O . H © D

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ANDREAS PUSCH Vorstandschef Yukka Lab „Die Kooperation mit den führenden deutschsprachigen Finanznachrichtenagenturen ist für uns Anerkennung, Bestätigung und Ansporn zugleich. Wir freuen uns, dass uns diese erstklassigen Adressen als Partner ausgewählt haben."

YUKKA LAB

Yukka Lab aus Berlin ist mit seiner Anwendung SentiTrade der führende Anbieter deutschsprachiger Sentiment Analysen für die Finanzmärkte. Das Unternehmen entwickelt und implementiert Applikationen für die Stimmungsanalyse in Echtzeit. So macht Yukka Lab medial abgebildete Stimmungen für ihre Kunden transparent und sichtbar. www.yukkalab.de

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CHRISTOPH GABERTHÜEL Vorstandschef AWP Finanznachrichten „Mehrwert für unsere Nutzer steht für AWP immer im Zentrum. Die Kombination von qualitativ hochstehenden, zuverlässigen Finanznachrichten und innovativer Technologie zur Sentiment Analyse schafft solchen Mehrwert. Finanzmarktakteure erhalten so völlig neue Anhaltspunkte."

AWP FINANZNACHRICHTEN AWP ist die führende Finanznachrichtenagentur der Schweiz. Mehr als 30.000 Finanzprofis nutzen AWP-Nachrichten für ihre tägliche Arbeit: Viele führende Finanzportale stellen ihren Lesern AWP-News und multimediale Services von AWP zur Verfügung. AWP berichtet in Echtzeit über das nationale und internationale Finanz- und Wirtschaftsgeschehen. www.awp.ch

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T H E H U N D E R T // Second Screen

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DA ILY M E T V + AL BA BE RL I N

Aufgenommen beim Sieg der Basketballer von ALBA Berlin gegen den TBB Trier in der O2 World am 14. März 2015

GUNNAR BOEKE Leiter Marketing und Business Development dailyme TV

Marketing und Kommunikation Alba Berlin „Alba Berlin versteht sich jeher als digitaler „First Mover“ – wir sind gegenüber neuen digitalen Projekten, Kanälen und Netzwerken immer offen!“

SP ORT

„Der Alba Channel ist für uns ein toller Auftakt: Moderne Vereine beginnen bereits, ihre Videoinhalte zu vermarkten – wir sind der perfekte Partner!“

JAN BUCHHOLZ

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DAILYME TV

ALBA BERLIN

In der kostenlosen TV-App stellen sich die Nutzer zunächst ihr Wunschprogramm zusammen, das im WLAN automatisch geladen wird. Die Sendungen sind danach auch offline ohne Qualitätsverlust immer und überall verfügbar. Das Portfolio umfasst Formate von Sendern wie ARD, ZDF, Arte, ProSieben, Sat.1 oder der BBC. Mit 500.000 unterschiedlichen Besuchern im Monat gehört dailyme TV zu den führenden TV-Apps in Deutschland, Österreich und der Schweiz. www.dailyme.de

Der Verein wurde 1989 als BG Charlottenburg gegründet, aus der 1991 der Alba Berlin Basketballteam e. V. hervorging. 2006 wurde die Profiabteilung des Vereins in die neu gegründete Alba Berlin Basketballteam GmbH ausgegliedert. Gesellschafter der GmbH sind der Verein und die Alba Group, die seit 1991 enger Partner und Namensgeber der Albatrosse ist. www.albaberlin.de

Nachspielzeit für Basketballfans Die App dailyme TV verbindet die Fans von Alba Berlin mit ihrem Team auch außerhalb der Spielzeit

Die kostenlose App dailyme TV bietet Alba Berlin als mobile Anwendung einen eigenen Video-Kanal, in dem ständig aktualisierte Clips des Vereins mit den besten Spielszenen, SpielerInterviews und Infos rund um die Basketball-Mannschaft zu sehen sind. Dank der Offline-Funktionalität der App haben Alba-Fans die Möglichkeit, immer und überall über ihren Verein informiert zu bleiben – egal, ob sie sich auf dem Weg in die Halle, in der Fankneipe oder im Bus zum Auswärtsspiel befinden. Diese Situationen im Fanleben sind prädestiniert um die TV-App zu nutzen, die mobiles Fernsehen unterwegs – unabhängig von einer Internetverbindung und ohne Qualitätsverlust – ermöglicht. Das persönliche Programm der Nutzer aktualisiert sich im WLAN automatisch – so haben die Fans ihren Lieblingsverein immer dabei.

Den Startschuss für die Kooperation gab ein gezielter Pitch beim Kommunikationsverantwortlichen von Alba: dailyme TV scheute sich nicht, auch in unverwandten Branchen wie dem Profisportbereich neue Partner anzusprechen. Damit stieß das Startup auf Begeisterung beim Verein Alba Berlin, der sich von vornherein offen für neue Kanäle und Technologien zeigte. „FIRST MOVER” dailyme TV sieht die Kooperation als Pilotprojekt, welches das Thema Mobile-TV im Sportbereich weiter fördern soll. Aufseiten der App-Macher stand darüber hinaus auch die Erschließung neuer Nutzergruppen durch die Einbindung von neuem, stets aktuellem und dadurch sehr attraktivem Videoinhalt aus dem Sportbereich im Vordergrund.

Alba Berlin ist der erste Klub mit einem eigenen Kanal in einer TV-App. Der Verein versteht sich seit jeher als digitaler „First Mover“ in der Basketballwelt und auch im Sport allgemein. Die Verantwortlichen erhoffen sich durch den Kanal in erster Linie mehr Aufmerksamkeit und Reichweite für das Produkt Alba TV und den Verein Alba Berlin. Der Kanal wird sowohl über dailyme TV als auch über die Alba-eigenen Kanäle vermarktet und empfohlen. STEIGENDE NUTZERZAHLEN Zwar ist die Partnerschaft noch zu frisch, um ein abschließendes Fazit zu ziehen. Das erste Feedback von verschiedenen Seiten ist jedoch sehr positiv. Die Fans nehmen den Kanal dankbar an, was sich an stetig steigenden Zugriffen auf die Videos erkennen lässt. Sollten die Zahlen auch nach der Testphase für das Projekt sprechen, ist der Ausbau der Kooperation mit weiterem Inhalt geplant. Außerdem soll ein passendes Vermarktungskonzept dafür gefunden werden.

> Informationsangebot für Fans > Internetunabhängiges Video > Ausbau mit weiteren Inhalten

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deutsche-startups.de

provides daily information and news from the domestic Internet start-up scene. This wealth of daily news is complemented by interviews, portraits of individual start-up companies and entrepreneurs, and market census data on sectors of interest.

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Partnerprogramm // T H E H U N D E R T

M IST E R SP E X + OPTI KE R BÖ S C HE

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> Mehr Service für die Kunden > Online- und stationärer Handel ergänzen sich

Dirk Graber, Geschäftsführer Mister Spex und Ronald Bösche, Geschäftsführer Optiker Bösche

© DANIEL HOFER

> Ausbau der Partnerschaft in Planung

Vier Augen sehen mehr als zwei Europas führender Online-Brillenhändler bietet zusätzlichen Service vor Ort mit einem Optiker-Partnerprogramm

Einer der ersten Kooperationspartner war der Berliner Optiker Ronald Bösche, der mit zwei Filialen inzwischen seit mehr als drei Jahren mit Mister Spex zusammenarbeitet. Bösche sagt über die Kooperation: „Durch die Partnerschaft mit Mister Spex kann ich vom Vertriebsweg Internet profitieren, ohne dass sich Nachteile für meine Stammkunden ergeben.“ Mister-Spex-Gründer und Geschäftsführer Dirk Graber ergänzt: „Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung unseres Multichannel-Modells. Mit unseren Optikern vor Ort bieten wir den Kunden einen Rund-um-Service, von dem alle Beteiligten profitieren.“ In Zukunft soll das Shop-in-Shop-Modell mit Brillen von Mister Spex direkt beim Partneroptiker weiter ausgebaut werden.

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MISTER SPEX

Mister Spex ist Europas führender Online-Optiker. Über seine Website bietet das Berliner Unternehmen neben Kontaktlinsen europaweit das umfangreichste Sortiment an direkt verfügbaren Markenbrillen und Sonnenbrillen zu attraktiven Konditionen in ausgezeichneter Qualität an. Im Jahr 2014 setzte Mister Spex 65 Millionen Euro um. www.misterspex.de

OPTIKER BÖSCHE

Das Familienunternehmen Optiker Bösche beschäftigt in Berlin-Mitte, Prenzlauer Berg und Friedrichshain ein Team von Augenoptikermeistern. Neben einer umfangreichen Augenprüfung mit moderner Technik erhalten die Kunden eine individuelle Brillenberatung. Optiker Bösche bietet sowohl eigene Fassungen als auch Markenbrillen sowie Sonnenbrillen und Kontaktlinsen an. www.optiker-berlin.de

E- COM MERC E

Mister Spex wurde 2007 gegründet und ging 2008 mit einem deutschen Shop ins Internet. Das Geschäft, Brillen zu attraktiven Preisen online zu verkaufen, entwickelte sich schnell und sorgte in der Branche für entsprechendes Aufsehen. Einige stationäre Optiker sahen im Online-Geschäft eine Chance und kamen auf Mister Spex zu, um mit dem Startup zusammenzuarbeiten. Gemeinsam wurde 2011 ein Partnernetzwerk ins Leben gerufen. Die Optiker bieten für Kunden von Mister Spex auf Wunsch zusätzliche Serviceleistungen wie Sehtests und Brillenanpassungen an.


Olaf Wall, Leiter Unternehmensentwicklung Wall AG, Aljoscha Kaplan, Gründer und Managing Partner GMPVC und Saskia Sefranek, Investment Manager GMPVC

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GMPVC + WAL L A G © DANIEL HOFER

Neue Kunden im Vorbeigehen GMPVC und Wall ermöglichen Startups reichweitenstarke Werbekampagnen auch im Bereich der Außenwerbung

WERB UNG

Startups wie etablierte Firmen haben ein gemeinsames Ziel: neue Geschäftsfelder und Kundengruppen erschließen. In Zeiten harten Wettbewerbs und großen Informationsüberflusses können sie sich nur durch innovative Ansätze abheben. Media for Equity, der Tausch von Unternehmensanteilen gegen Werbung, bietet eine Win-win-Situation für Startups und Medienhäuser zugleich. Medienhäuser führen mit Startups die Kunden von morgen frühzeitig an ihr Geschäft heran. Startups, die sonst vor allem online präsent sind, können über Offline-Medien schnell neue Zielgruppen erschließen, die über das Netz nicht zu erreichen sind. BRÜCKEN SCHLAGEN Medienhäuser sind Spezialisten für die Bedürfnisse ihrer etablierten Kunden, die besonders auf Marken- und Vertrauensbildung setzen. Diese unterscheiden sich aber oftmals von der Zielsetzung

und den Methoden von Startups, die eher Performance-orientiert werben. Startups kommen aus dem OnlineUniversum, wo der Kunde gläsern ist und Marketingausgaben per Knopfdruck und auf den Cent genau verfolgt und optimiert werden können. Dabei vernachlässigen sie aber oftmals eine nachhaltige und notwendige Markenbildung, die nur über reichweitenstarke Medien aufgebaut werden kann. GMPVC hilft, zwischen beiden Welten Brücken zu schlagen. URBANARA KOOPERATION GMPVC und Urbanara, die OnlineMarke für hochwertige Heimtextilien und Wohnaccessoires, sind gemeinsam gewachsen. Als erstes Portfoliounternehmen machte Urbanara mit GMPVC auch seine ersten großen OfflineErfahrungen auf Plakaten und im Radio. Drei Jahre später hat Urbanara seinen Umsatz erheblich gesteigert, ein ausge-

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feilteres Sortiment und setzt nach wie vor auf Offline-Medien-Power, insbesondere Außenwerbung, um seine Marke bei einer breiten Zielgruppe zu etablieren. Dass Urbanara und Wall AG so gut zusammenpassen, liegt am gemeinsamen Wertesystem. Beide stehen für höchste Qualität ihrer Produkte und Werbeflächen und wissen um die Notwendigkeit langfristiger Markenbildung. GEMEINSAM ERFOLGREICH Die Vision von GMPVC ist es, die jeweiligen Stärken von Old und New Economy zu nutzen. Beide Seiten profitieren so von den Kernkompetenzen des anderen. Durch diese Partnerschaft werden Startups optimal unterstützt und haben Zugang zu einer größeren Zielgruppe. Traditionelle Medienunternehmen wie die Wall AG lernen von den Bedürfnissen dieser Kundengruppe. Im Tandem können beide Welten voneinander profitieren und gemeinsam wachsen.


Media for Equity // T H E H U N D E R T

GMPVC

GMPVC German Media Pool ist Deutschlands führender, unabhängiger Media-for-EquityInvestor. Im Tausch gegen Unternehmensanteile ermöglicht GMPVC, das in der Startup-Hochburg Berlin beheimatet ist, jungen Unternehmen mittels Werbung durch Wall AG, RTL II und Regiocast, schnelle Bekanntheit für ihre Produkte zu erlangen. GMPVC hat bereits mit 13 Portfoliounternehmen zahlreiche erfolgreiche Media-Kampagnen realisiert. www.germanmediapool.com

ALJOSCHA KAPLAN Managing Director GMPVC „Media-for-Equity-Partnerschaften machen Offline-Media für Startups zugänglicher und sorgen für den notwendigen Werbedruck – alle teilen Risiko und Erfolg.“

WALL AG

Wall AG ist als internationaler Stadtmöblierer und Außenwerber in Deutschland und der Türkei in mehr als 105 Metropolen und Städten aktiv. Das Unternehmen ist Teil des internationalen Konzerns JCDecaux, der weltweiten Nummer eins der Außenwerbung. Als Deutschlands Marktführer für das City-Light-Format steht die Wall AG für intelligente Außenwerbung und verfügt europaweit über 92.000 hochwertige Werbeflächen. www.wall.de

O L A F WA L L Leiter Unternehmensentwicklung Wall AG „Als einer der führenden deutschen Außenwerber freuen wir uns, gemeinsam mit GMPVC junge Unternehmer bei ihren Vorhaben zu unterstützen.“

> Sichtbarkeit für Startups erhöhen > Neue Zielgruppen durch Offline-Werbung

© DANIEL HOFER

> Wissensaufbau und Wachstum im Tandem

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T H E H U N D E R T // Positionierung

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Der Zukunftskick

Durch ein Social Joint Venture zur lernenden Organisation

Erst Bioprodukte, dann digitale Lieferservices: Die Lebensmittelbranche befindet sich wegen eines sich verändernden Konsumverhaltens und der zunehmenden Digitalisierung in einem radikalen Wandel. Als führender Handelskonzern möchten die Rewe Group und ihr Discounter Penny zum Vorreiter dieser Entwicklung werden. Intraprenör entwickelte eine kundenzentrierte Nachhaltigkeitspositionierung, die sich an den Bedürfnissen von Konsumenten und Mitarbeitern orientiert. Dabei rückte die Förderung von jungen Menschen in den Fokus: zum einen, um sich für benachteiligte Jugendliche zu engagieren, zum anderen, um motivierte Talente anzusprechen und die Zielgruppen der Zukunft besser zu verstehen.

INTRAPRENÖR

„Berlin Consulting Dudes“ steht auf den Visitenkarten des jungen Unternehmens. Intraprenör ist ein Hybrid aus Strategie-, Innovationsund Personalberatung. Mit unkonventioneller Methodik hinterfragt das Team erfolgreich traditionelle Muster und begleitet Organisationen in eine sinnstiftende Arbeitswelt und vernetzte Gesellschaft. www.intraprenör.de

REWE GROUP

Die Rewe Group ist mit einem Umsatz von 51 Milliarden Euro und 330.000 Mitarbeitern einer der führenden Handelskonzerne in Deutschland und Europa. Der zur Rewe Group gehörende Discounter Penny befindet sich im Wandel: Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Qualität und guter Preis sind Kernthemen der Entwicklung in den kommenden Jahren. www.rewe-group.com

SO C IAL R ESPO N SIBILITY

In einem gemeinsamen Kreativprozess brachte Intraprenör die Organisation mit dem Sozialunternehmen Rock your life! zusammen. Gemeinsam entstand das Mentoring-Programm „Zukunftskick“, bei dem benachteiligte Jugendliche, engagierte Studierende und Penny in kreativen Formaten voneinander lernen. Mehr Bildungsgerechtigkeit, eine glaubwürdige Arbeitgebermarke, frische Impulse für zukünftige Innovationen.

I N TRA P R E NÖ R + RE WE GR O U P

© MOUSSA HAKAL, 2014

> Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle > Positionierung als Vorreiter > Förderung benachteiligter Jugendlicher

Das Team von Intraprenör 120


Investition // T H E H U N D E R T

P L UGS URF I NG + VAT T E NFA LL

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> Etablierte Infrastruktur mit neuem Komfort > Einfache und sichere Bezahlung > Investition in langfristige Entwicklung

Die Gründer von Plugsurfing: Jacob van Zonneveld und Adam Woolway

Wie ein Energiekonzern und ein Startup die Elektromobilität in Fahrt bringen

Vattenfall engagiert sich seit 2009 für die Elektromobilität, zum Beispiel über Projekte wie „Mini E und gesteuertes Laden“, „Schaufenster Elektromobilität in Berlin“, „Wirtschaft am Strom in Hamburg“ und „CCS für das Schnellladen“. Das Unternehmen betreibt öffentliche Ladeinfrastruktur in Hamburg sowie Berlin und stellt seinen Kunden anbieterübergreifend den Zugang bereit. Fast zwei Jahre haben die Gründer von Plugsurfing nach so einer etablierten Ladeinfrastruktur für ihre Lösung gesucht. Im Jahr 2014 hat es mit Vattenfall geklappt, und seitdem finden die Kunden von Plugsurfing die Ladesäulen von Vattenfall via App und können dort sicher laden und bezahlen.

PLUGSURFING

Plugsurfing ist Europas führende App für Elektromobilität und größte Community von Elektroautofahrern. Die Plugsurfing-App ermöglicht das Auffinden von 15.000 Ladesäulen in Europa und die einfache Abrechnung des Ladevorgangs. Plugsurfings Vision ist es, alle Hindernisse kohlenstofffreier Mobilität zu beseitigen. www.plugsurfing.com

VATTENFALL

„Neue Märkte befeuern Innovationen. Doch die Umsetzung frischer Ideen in hoch regulierten Märkten wie der Energiewirtschaft stellt die Beteiligten auch immer wieder vor Herausforderungen“, sagt Ralf Aßmann, Produktmanager E-Mobilty bei Vattenfall. „Für Vattenfall ist nicht der kurzfristige Hype, sondern eine langfristige und nachhaltige Entwicklung der Elektromobilität das Ziel.“ Indem Vattenfall seine Ladesäulen für Plugsurfing öffnet, profitieren beide Seiten: Vattenfall von zusätzlichen Nutzern, Plugsurfing von der etablierten Ladeinfrastruktur.

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Vattenfall ist in Skandinavien, Deutschland, den Niederlanden sowie Großbritannien tätig und einer der größten Strom- und Wärmeerzeuger Europas. Die von Vattenfall gelieferten Hauptprodukte sind Strom, Wärme und Gas. Außerdem engagiert sich Vattenfall unter anderem in den Bereichen Smart Energy, Ladelösungen und Services für die Elektromobilität. www.vattenfall.de

ELEKTRO MO BILITÄT

Ohne Grenzen


T H E H U N D E R T // Content Distribution

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NEW S C A S E + MA D S A C K

MARC KLAGES

WA N JA S . O B E R H O F

MMS-Geschäftsführer

PU BLISHING

Geschäftsführer newscase

„Wir nehmen die Leser an die Hand und begleiten sie kompetent und serviceorientiert in die digitale Welt.“

„Wir revolutionieren die Welt des Nachrichtenlesens mit unserer App, die eine unabhängige Meinungsvielfalt ermöglicht.“

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Jeder ist sein eigener Chefredakteur Immer gut informiert mit personalisierten Nachrichten

Ziel der Kooperation ist es, ein attraktives Rundumangebot zu schaffen, das nicht nur einen einfachen Zugang zu Nachrichten ermöglicht, sondern auch auf die jeweiligen individuellen Bedürfnisse des einzelnen Lesers eingeht. Deswegen haben Madsack und newscase einen innovativen und digitalen Vertriebsweg geschaffen, über den Menschen verschiedenster Nationalitäten weltweite Nachrichten zur Verfügung gestellt werden. Gemeinsam greifen die beiden Partner den Trend digitalaffiner Menschen auf, eine Vielzahl an Nachrichten-Quellen übergreifend zu konsumieren, um sich über tagesaktuelle Geschehnisse auf dem Laufenden zu halten. Nachrichtenleser haben erstmals die Möglichkeit,

NEWSCASE

den Lokalteil Ihrer Heimatzeitung mit dem Politikteil einer überregionalen Zeitung und all ihren Lieblingsthemen zu kombinieren und direkt über alle Endgeräte hinweg zu individualisieren. UNZENSIERTE UND FREIE MELDUNGEN Der Vorteil der Kooperation liegt darin, einen neuen Grad der Bequemlichkeit zu ermöglichen, der ein entspanntes wie auch spannendes digitales Leseerlebnis bietet. Die gemeinsame Vision ist es, einen bleibenden Beitrag zur Gestaltung einer vernetzten Welt zu leisten und so Menschen verschiedenster Kulturen, Nationalitäten, Einkommensklassen und Sprachen den Zugang zu Nachrichten mit nur einem simplifizierten Produkt zu erleichtern. Durch die Kombination der beiden Geschäftsmodelle bildet sich

newscase bietet seinen Lesern eine digitale Zeitung für iPad und iPhone, welche sich in wenigen Schritten personalisieren lässt. Beeindruckend ist nicht nur die Vielfalt an lokalen und internationalen Nachrichten, sondern auch das Angebot, auf Premium-Inhalte zugreifen zu können, die es sonst nur in der gedruckten Zeitung oder kostenpflichtig im Internet gibt. Alle Nachrichten sind auch offline verfügbar. www.newscase.com

eine verlagsübergreifende Community von Menschen, die neueste technische Möglichkeiten nutzen — immer mit dem Ziel, ihnen über die Grenzen ihrer Länder und deren Informationsangebote hinaus unzensierte und freie Meldungen zur Verfügung zu stellen. Einzigartig ist dabei nicht nur die Vision zur Stärkung der Meinungsvielfalt, sondern auch die Möglichkeit für Verlage, einen neuen digitalen Vertriebskanal zu schaffen, der eine mobile Mediennutzung zum Anfassen ermöglicht. Somit stellen sich die Partner der Herausforderung, Menschen jeder Altersgruppe und jedes Geschlechts ins Zeitalter digitaler Nachrichten zu geleiten.

MADSACK

Die Mediengruppe Madsack schlägt mit ihrem Franchisekonzept „Media Store“ deutschlandweit neue Vertriebswege für digitale Verlagsprodukte ein. Das Unternehmen bietet ein breites Portfolio an Bundles, bestehend aus redaktionellen Inhalten, mobilen Endgeräten und Services. Als „Ermöglicher” der Transformation journalistischer Inhalte baut das Team den digitalen Vertrieb zum Anfassen konsequent aus. www.my-mediastore.de

> Komfortables Leseerlebnis > Digitaler Vertriebsweg > Nachrichten-App von morgen


T H E H U N D E R T // Technologiepartnerschaft

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DESIG N BY.M E T E C HNO LO GY + PETE R KA I SER S C HU HFA B R I K

Thomas Brzezinski, Qualitätsmanager DesignBy.Me und Piotr Czemerys, Geschäftsführer DesignBy.Me

> Innovative 3D-Software-Entwicklung > Erschließen neuer Marktchancen > Basis für weitere Kooperationen

Kein Schuh gleicht dem anderen DesignBy.Me Technology entwickelt einen 3D-Produktkonfigurator für den Schuh- und Taschenmarkt

DESIGNBY.ME TECHNOLOGY DesignBy.Me Technology ist eine Ausgründung der Freien Universität Berlin. Die Gründer sind Exist-Stipendiaten. Das Startup hat ein innovatives 3D-Softwareprogramm für den Schuh- und Taschenmarkt entwickelt. Das Kerngeschäft des Startups besteht jedoch darin, die Software für Unternehmen aus der Schuhbranche zu vertreiben. www.designby.me

E-C OM MERCE

PETER KAISER SCHUHFABRIK Als die älteste Schuhfabrik in Europa fertigt Peter Kaiser seit mehr als 175 Jahren Damenschuhe. Seit seiner Gründung überzeugt das Unternehmen Frauen weltweit von seinen Kollektionen, die durch hochwertige Materialien, Qualität und Passform begeistern. www.peter-kaiser.de

Mit Peter Kaiser kamen die Unternehmer von DesignBy.Me Technology erstmalig auf der Modemesse GDS in Düsseldorf ins Gespräch. Um auf dem überfluteten Schuhmarkt bestehen zu können, bedarf es eines innovativen Konzepts, denn die Kundennachfrage nach Individualität wächst stetig. Die beachtlichen Umsätze von Nike und Adidas zeigen, dass maßgeschneiderte Massenprodukte (Mass Customization) ein großes Marktpotenzial versprechen. DesignBy.Me Technology entwickelte schließlich einen 3D-Konfigurator für Peter Kaiser. Das Startup strebt eine Expansion im Mass-CustomizationMarkt an, in dem der Kunde Schuhe und Taschen nach seinen Wünschen konfigurieren kann. So steht DesignBy.Me bereits in Verhandlung mit diversen Schuhproduzenten, um weitere Kooperationen einzugehen. Als Technologie-Partner für innovative 3D-Konfiguratoren will sich das junge Unternehmen weiterhin durchsetzen.

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B OOK A TI G E R + VILEDA P ROFE S S I O NA L Claude Ritter, Matthias Vosen, Paul Harleman, Nikita Fahrenholz © STEVEBERGMANN

Saubere Sache

CLE ANING SER VICES

Nikita Fahrenholz und Claude Ritter gründeten bereits das Berliner Vorzeige-Startup Lieferheld, das 2012 von Delivery Hero übernommen wurde und heute zu einem der erfolgreichsten Online-Lieferdienstanbietern weltweit zählt. Nun wollten Sie erneut ein großes B2C-Segment bedienen und einen bis jetzt schlecht organisierten Prozess verbessern. Für dieses Ziel bot sich der Reinigungsmarkt an. Er war zwar groß und vielversprechend, doch für Ritter und Fahrenholz zu diesem Zeitpunkt im Detail noch unbekannt. Den Kontrast dazu bildete das Traditionsunternehmen Vileda Professional, ein Familienunternehmen mit jahrzehntelangem Know-how in der Reinigungsbranche. Der erste Kontakt entstand im April 2014 über das Alumni-Netzwerk von McKinsey. Sowohl Fahrenholz als auch Heino

Book A Tiger trifft auf die Erfahrung von Vileda Professional im Reinigungsmarkt

Freudenberg, Präsident von Vileda Professional, waren zuvor bei dem Beratungsunternehmen tätig. SCHAFFEN EINES MARKTFÜHRERS Bei der Kooperation steht der gegenseitige Austausch von Know-how im Vordergrund. Book A Tiger verfügt über sehr gute Erfahrungen im digitalen Bereich, Vileda Professional ist eine führende Marke für professionelle Reinigung. Zu Beginn der Partnerschaft war noch unklar, wie die Kooperation im Detail aussehen soll, doch schon bald kristallisierte sich ein gemeinsames Konzept heraus. Man wollte in der privaten Wohnungsreinigung nicht nur einen neuen Qualitätsstandard, sondern mit diesem USP auch einen deutschen Marktführer schaffen. Um dies zu gewährleisten, stehen Book A Tiger und Vileda Professional in regelmäßigem Kontakt

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und tauschen aktiv Erfahrungen und Daten zum Reinigungsmarkt aus. Bei einer guten Partnerschaft profitieren beide Unternehmen voneinander. Book A Tiger ermöglicht Vileda Professional Einblicke in die Welt eines digitalen Startups. Zudem bietet die Putzkraft-Vermittlungsplattform mit seinen Kunden einen potenziell sehr großen Absatzmarkt für Reinigungsequipment. Im Gegenzug unterstützt Vileda Professional Book A Tiger beim Training und bei der Ausrüstung von Reinigungskräften mit jahrzehntelangem Know-how. Beide Unternehmen arbeiten derzeit an der Entwicklung von innovativen Lernmaterialien zur Weiterbildung der Reinigungskräfte sowie am gemeinsamen Vertrieb von professionellem Reinigungsequipment. Für die Zukunft sind viele weitere gemeinsame Projekte geplant.


Trainingspartnerschaft // T H E H U N D E R T

BOOK A TIGER

Book A Tiger ist ein Online-Portal für die Buchung von Reinigungskräften, das im April 2014 von Claude Ritter und Nikita Fahrenholz gegründet wurde. Die Plattform richtet sich an Privathaushalte und kleine Betriebe. Durch ein intensives Auswahlverfahren und laufende Qualitätskontrollen wird eine hochwertige und nachhaltig zufriedenstellende Servicequalität garantiert. www.bookatiger.com

VILEDA PROFESSIONAL Vileda Professional ist Teil der Freudenberg Gruppe. Seit über 50 Jahren in Sachen Reinigung tätig bietet Vileda Professional Reinigungslösungen, mit denen Anwender schneller, effizienter und kosteneffektiver reinigen. www.vileda-professional.com

> Schaffen neuer Qualitätsstandards > Austausch von Erfahrungen > Entwicklung von Lernmaterialien

CLAUDE RITTER Mitgründer Book A Tiger „Ziel der Kooperation ist es, unsere Kompetenz bei der privaten Wohnungsreinigung zu professionalisieren und damit einen neuen Qualitätsstandard im DACH-Markt zu schaffen.“

HEINO FREUDENBERG Präsident Vileda Professional

© STEVEBERGMANN

„Im Zuge der Partnerschaft können wir potenzielle Käufer unseres Reinigungsequipments direkt ansprechen und einen Blick hinter die Kulissen eines digitalen Startups werfen.“


T H E H U N D E R T // Serviceintegration

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AL LY + V OL KS WA G E N © DOOR2DOOR

MOB ILITÄT

ALLY

ally ist die globale „Urban Transport Cloud“ – sie digitalisiert den Verkehr der Stadt und macht ihn über Softwareanwendungen für jeden zugänglich. Die Vision: ein intelligentes Betriebssystem für die Smart City. Durch seine Cloud-Services eröffnet ally einen neuen Markt für Navigations-, Automobil- und Reiseunternehmen. Das Team von mehr als 30 Toptalenten aus 20 Ländern arbeitet in Berlin an einem Ziel: gemeinsam die Städte weltweit smarter zu machen. www.allyapp.com

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Entwicklung und Forschung // T H E H U N D E R T

Die Gründer von ally: Maxim Nohroudi und Tom Kirschbaum

VOLKSWAGEN

Der Volkswagen Konzern mit Sitz in Wolfsburg ist einer der führenden Automobilhersteller weltweit und mit mehr als zehn Millionen Auslieferungen im Jahr 2014 der größte Automobilproduzent Europas. Der Konzern betreibt in 20 Ländern Europas und in elf Ländern Amerikas, Asiens und Afrikas 118 Fertigungsstätten. 592.586 Beschäftigte produzieren an jedem Arbeitstag rund um den Globus nahezu 41.000 Fahrzeuge, sind mit fahrzeugbezogenen Dienstleistungen befasst oder arbeiten in weiteren Geschäftsfeldern. www.volkswagen.de

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T H E H U N D E R T // Serviceintegration

Schlau durch die Stadt Wie ein Startup und ein

verfügbaren Transportmöglichkeiten in der Messestadt und den VW-eigenen Carsharing-Servics Quicar. So zeigt die App, wie eine intelligente Lösung für multimodale Verkehrsketten um das eigene Angebot gestaltet werden kann.

Automobilkonzern die Mobilität von morgen formen

Das Berliner Startup ally stellt sich den Herausforderungen, die die Gesellschaft heute immer stärker durchdringen: wachsende Bevölkerung in Großstädten, zunehmende Vernetzung und das Bedürfnis nach innovativen Lösungen für den modernen Großstadtbewohner. ally entstand aus der Idee, dass Mobilität im 21. Jahrhundert völlig neu gedacht werden muss. Besonders in Großstädten hat der Nutzer die Qual der Wahl: Zwischen Wolkenkratzern, Shopping Malls und endlosen Häuserfronten das große Angebot an Transportmöglichkeiten zu durchblicken, ist nicht selten eine enorme Herausforderung. Dabei kann Verkehr durch Technologie viel intelligenter gesteuert werden: dynamische Routen, flexible Preise, EchtzeitInformationen. Die ally-App legt jedem Nutzer die freie Auswahl in die Hand. Nur einmal antippen und der smarte Begleiter zeigt die optimale Route von A nach B. POTENZIAL FÜR INDUSTRIE Doch ally ist mehr als eine App. Hinter der Anwendung steckt die „Urban Transport Cloud“. Durch smarte Programmschnittstellen werden öffentliche Mobilitätsdaten, Fahrpläne und

Haltestellen zusammengeführt. Die Cloud vereint Informationen privater Dienstleister sowie Auto- oder FahrradSharing-Anbieter und wird durch eigene Crowdsourcing-Daten stetig aktualisiert. Die Datencloud ermöglicht es Dritten – darunter Automobilherstellern und Reiseunternehmen – Verkehrsdaten als Software as a Service in ihre Produkte zu integrieren. Das Resultat: ally kann innerhalb kürzester Zeit maßgeschneiderte Anwendungen umsetzen. Innovationen wie diese sind nicht nur für City-Bewohner und technikaffine Städte-Erkunder von Vorteil. Vertreter aus den verschiedensten Industrien haben das enorme Potenzial hinter solchen Services für sich entdecken können. Für Automobilkonzerne ist das insofern interessant, als intelligente Lösungen für multimodale Verkehrsketten um das eigene Angebot gestaltet werden können – sozusagen als zusätzlicher Service unter der eigenen Marke. ERWEITERUNG DES EIGENEN ANGEBOTS Für Volkswagen entwickelte ally den VW Cebit Navigator – die Mobilitäts-App zur diesjährigen IT-Messe in Hannover. Der Navigator vergleicht alle

Kooperationen mit dem Berliner Startup ersparen großen Konzernen wertvolle Zeit bei der Entwicklung digitaler Anwendungen. Sie können ihren Kunden innovative Serviceleistungen unter der eigenen Marke bieten und sich damit in Feldern positionieren, zu denen sie anderenfalls nicht oder zumindest nicht so agil Zugang hätten. MASSGESCHNEIDERTE LÖSUNG

Die Kooperationen zwischen ally und Großunternehmen aus unterschiedlichen Bereichen zeigen, wie fruchtbar die Zusammenarbeit zwischen einem Konzern und Startups sein kann. Oft werden innerhalb kürzester Zeit maßgeschneiderte Softwarelösungen entwickelt und dem Praxistest unterworfen. Wichtigste Voraussetzung: gegenseitiges Vertrauen, eine extrem agile Umsetzung und ein konzentrierter Austausch. Die Zusammenarbeit mit Volkswagen ist ein Beispiel für Unternehmenslösungen, die ally mit seiner Datencloud bereitstellt. Sie demonstriert, wie schnell digitale Lösungen auch in traditionellen Strukturen implementiert werden können und wie die Old Economy von digitalen Geschäftsmodellen innovativer Startups profitieren kann.

D I G I TA L E L Ö S U N G E N KÖNNEN IN KÜRZESTER ZEIT AUCH IN TRADITIONELLEN STRUKTUREN IMPLEMENTIERT

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MOB ILITÄT

WERDEN.

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IND US TRIEVERTRETER ENTDECKEN DAS ENORME POTENZIAL HINTER SOLCHEN SERVICES.

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> Intelligente Verkehrslösungen > Gestaltung multimodaler Verkehrsketten > Integration von Drittunternehmen

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ANDERS-SUNDT JENSEN

MAXIM NOHROUDI

Leiter Marketing Kommunikation Volkswagen

Geschäftsführer und Mitgründer ally

„Dank der Kooperation mit ally für die Cebit Navigator App präsentiert Volkswagen zum ersten Mal eine Mobilitäts-App, die sämtliche zentrale Verkehrsparameter einer Stadt bündelt. Dadurch wird den Nutzern die höchstmögliche Flexibilität geboten.“

„ally digitalisiert Verkehr und schlägt die Brücke von der Automobilindustrie zu anderen Verkehrsmitteln. Was in Deutschland bereits etabliert ist, werden wir nun auch in anderen Städten zeigen – etwa in Manila, Santiago de Chile und Rio de Janeiro.“

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T H E H U N D E R T // Technologiepartnerschaft

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V IGO U R + V I A C O M

> Innovative Multiscreen-Technologie > Erweiterter Zugang zu bestehenden TV-Inhalten > Ausweitung der Technologie auf andere Partner

Das Team von Vigour

Fernsehen ohne Grenzen Wie erreichen TV-Anbieter wie Viacom ihre Nutzer auf allen Plattformen? Das Startup Vigour löst das Problem mit einer echten Branchenneuheit

M EDIA

Immer weniger MTV-Fans verfügen über klassische TV-Angebote. Sie zahlen nicht mehr für TV-Pakete, die sie ohnehin kaum nutzen. Diese Generation stellt ihre Inhalte gezielt über das Internet zusammen. „In Zusammenarbeit mit Vigour haben wir die erste Multiscreen-App entwickelt, die unsere Inhalte auf allen Endgeräten verfügbar macht – über native Apps auf allen gängigen Plattformen oder ganz einfach über den Browser”, sagt Bob Bakish, CEO von ViMN. MTV Play bietet über 1.500 Stunden von MTVs beliebtesten Shows on demand sowie bis zu sechs lineare TV-Kanäle in weiten Teilen Europas als OTT-Dienst in verschiedenen Monetarisierungsmodellen an. Das Besondere an Vigours White-Label-OTT-Lösung ist die Möglichkeit der Nutzung mehrerer Geräte gleichzeitig. Du verfolgst beispielsweise auf dem Heimweg die neueste Folge Deiner Lieblingssendung auf dem Smartphone. Sobald Du in Deinem Wohnzimmer ankommst, verbindet sich Dein Smartphone automatisch mit Deinem SmartTV. Sofort lässt sich dort die Sendung abspielen, während sich Dein Telefon in eine Fernbedienung verwandelt oder in das Tor zu Deinem sozialen Netzwerk. Mit MTV Play positioniert sich Viacom als innovatives Medienunternehmen und Vigour kann auf einen Case mit einem starken Partner verweisen.

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VIGOUR

Vigour hilft Medienanbietern, ungesehene Video- und TV-Dienste für eine neue Generation von Nutzern anzubieten. Auf VigourTechnologie basierende Dienste sind für Nutzer gedacht, die ihre Inhalte nicht nur immer, überall und auf allen Geräten erwarten. Sie möchten mehrere Geräte gleichzeitig nutzen, miteinander kombinieren und je nach Nutzungskontext die volle Kontrolle über ihr Medienerlebnis. www.vigour.io

VIACOM

Viacom International Media Networks (VIMN) umfasst mit MTV, Comedy Central, Nickelodeon und anderen bekannten Formaten viele der beliebtesten Multimedia-Entertainment-Marken der Welt. Weltweit werden Viacom-Marken von mehr als 3,2 Milliarden Haushalten in 170 Regionen und 40 Sprachen über 200 lokale Fernsehsender und mehr als 550 digitale und mobile Medienplattformen empfangen. www.viacom.de


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T H E H U N D E R T // Infrastruktur

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TA L E N TW U ND E R + I B M Talente aus der Cloud

HU MAN RE SO URCES

Bereits in der Testphase nutzten 300 Firmen und Personalberater Talentwunder – Tendenz steigend. Rasant ansteigend sind auch die Daten, die evaluiert werden. Dabei kann Talentwunder der technischen Expertise von IBM vertrauen, was die Weiterentwicklung der Computing-Leistungen, die Datensicherheit oder auch weitere Entwicklungsdienste angeht.

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ANDREAS DITTES Gründer und Geschäftsführer Talentwunder

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„Als junges Unternehmen freuen wir uns, mit IBM einen Partner zu haben, der uns mit großem Erfahrungsschatz und Technologie unterstützen kann.“

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Talentwunder hat sich dazu beim Inkubator Project Flying Elephant von WestTech Ventures beworben und durchläuft seit einigen Monaten das Programm, das junge Startups mit Kapital, Büroplätzen und Mentoring unterstützt. Dabei wurde auch der Kontakt zur IBM hergestellt, die als etabliertes Unternehmen Startups mit passenden Lösungen, Expertise und Marketing unterstützt.

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Um sich voll auf ihr Produkt zu konzentrieren, bezieht Talentwunder die nötige Rechenleistung aus der Cloud und muss so keine eigene IT aufbauen. Daher ist wichtig, welche Partner das Startup bei der Weiterentwicklung optimal fördern können, um mit der besten Lösung möglichst schnell vor allen anderen am Markt zu sein.

HOCHTECHNOLOGIE FÜR STARTUPS Talentwunder durchsucht und analysiert Daten aus sozialen Netzwerken, um herauszufinden, wer zu wem passt. Aktuell fließt das Wissen aus mehr als 2,4 Milliarden Profilen in die Analyse ein. Um die Daten intelligent – und damit schnell und zuverlässig – zu analysieren, nutzt Talentwunder Cloud-Technologie von IBM sowie IBM Watson. Das Computersystem Watson kann über seine Cognitive-Computing-Funktionen unterschiedliche Informationen kombinieren und daraus neue Erkenntnisse ziehen. Mithilfe des Watson Personality Insights Service in Bluemix analysiert Talentwunder öffentliche Profile von potentiellen Mitarbeitern und ermöglicht so ein besseres Matching. Watson ist eine neue hochentwickelte Technologie, die über die Entwicklungsplattform IBM Bluemix nun auch für Startups und kleine Unternehmen erschwinglich ist. Als Teil des IBM Startup-Programms für Cloud profitiert Talentwunder von der Beratung, dem IBM-Netzwerk an Kunden und Risikokapitalgebern sowie der vielseitigen Technologie.

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Der Fachkräftemangel zwingt viele Unternehmen, selbst aktiv nach Personal zu suchen. Talentwunder vereinfacht die Suche nach Fachkräften, indem es frei zugängliche Daten aus sozialen Netzwerken nutzt und über eine Suchmaschine bereitstellt. Davon profitieren vor allem Kunden, die über klassische Stellenanzeigen ihre offenen Positionen nicht besetzen können.

OS D ANOGLIDIS

Wie ein Startup Computertechnologie von IBM nutzt, um Unternehmen bei der Fachkräftesuche zu unterstützen

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S T E FA N I E MOLZBERGER Leiterin IBM Cloud Ecosystem Development, DACH IMT „Mit unseren Startup-Programmen sind wir in der Lage, auf Anforderungen von Startups wie Talentwunder einzugehen und gemeinsam Projekte zu entwickeln.“


Andreas Dittes, Stefanie Molzberger und Jörg Rech

© SAKI ATHANASSIOS DANOGLIDIS

> Neue Einsatzmöglichkeit für IBM-Cloud > Modell gegen den Fachkräftemangel > Hohe Datensicherheit und Rechenleistung

TALENTWUNDER

IBM

Es wird immer schwieriger, qualifizierte Angestellte zu finden – besonders in der ITBranche. Talentwunder nutzt Big-Data-Analysen, um aus Milliarden von Profilen in den sozialen Netzwerken die passenden Kandidaten mit hoher Wechselwahrscheinlichkeit zu finden. Talentwunder ist das Google für die Personalsuche. www.talentwunder.com

IBM ist heute das IT-Unternehmen mit der am breitesten gefächerten Erfahrung: Vor mehr als 100 Jahren gegründet hat sich IBM in dieser Zeit immer wieder neu definiert und ist durch Innovationen, die weit über Technologie hinausgehen, zu einer der stärksten Marken der Welt aufgestiegen. www.ibm.com

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T H E H U N D E R T // Digitalisierungspartner

MBR TA RG E T I NG + STR ÖE R M E D I A

© SMARTLAW

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© MBR TARGETING

Werbung mit Wissenschaft

WERB UNG

Wie man die passende Werbung zum richtigen Kunden bringt

2013 hat Ströer über den Einstieg in die Online-Vermarktung mit einer strategischen Neuausrichtung begonnen. Als führender Anbieter für Außenwerbung hat sich der Mediavermarkter durch strategische Zukäufe zusätzlich in kurzer Zeit auch als führender Online-Vermarkter etabliert. Für die Zukunft setzt Ströer auf integrierte Kommunikationslösungen und innovative Technologien. Hier kommt das Berliner Startup mbr

targeting ins Spiel, das seit Oktober 2013 das Online-Portfolio der Ströer-Gruppe ergänzt. mbr targeting ist ein Machine Learning Unternehmen und untersucht mit seinen Algorithmen große Datenmengen in Echtzeit. Die Technik ist damit in der Lage, das Surfverhalten des anonymen Nutzers zu analysieren und anhand der ermittelten Daten nutzerspezifische Werbung auf den besuchten Internetseiten zu platzieren.

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DAS BESTE TEAM Wer Online-Werbung sagt, impliziert Big Data. Informationen über das Nutzerverhalten und die Akzeptanz verschiedener Kanäle sind hierbei unerlässlich. Auch Ströer sieht in der fokussierten Zielgruppenansprache großes Potenzial. Eigene Technologien in Schlüsselbereichen bilden hierfür wichtige Erfolgsfaktoren. Mit der Übernahme von mbr targeting setzte Ströer


© MBR TARGETING

> Bestes Wissenschaftlerteam > Integrierte Kommunikationslösungen > Wettbewerbsvorteil duch proprietäre Technologie

PABLO METZ Geschäftsführer mbr targeting „Geschwindigkeit ist nicht für unser Produkt, sondern auch für unsere Firmenentwicklung essenziell. Unter dem Dach der Ströer-Gruppe haben wir die Möglichkeit, diese weiterhin erfolgreich voranzutreiben.“

explizit auf die Technologieführerschaft im deutschen Onlinemarkt, denn die mbr-Technologie macht es möglich, Online-Werbung zielgenau auf die Bedürfnisse des Nutzers zu konzentrieren. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen rund 30 Mitarbeiter – darunter promovierte Physiker, Mathematiker und Informatiker. Es ist auch diese technische Fokussierung, die mbr targeting von vielen anderen typischen Berliner Startups unterscheidet. Die heutige Technik basiert auf einem ursprünglich entwickelten Algorithmus zur Analyse von großen Datenmengen zur Lösung komplexer Sachverhalte in der theoretischen Biophysik. Ströer hatte den Markt

lange beobachtet und sich schließlich für mbr targeting und das beste Wissenschaftlerteam entschieden. ALT KOMBINIERT MIT JUNG Ströers außergewöhnliche Strategie hat sich bewährt: Durch die Online-Erweiterung hat der Mediavermarkter nicht nur sein Angebot – zusätzlich zur Außenwerbung – ausgedehnt, sondern es geschafft, das älteste Medium mit dem jüngsten in einem erfolgreichen Geschäftsmodell zu vereinen. Startups wie mbr targeting liefern hierbei den wichtigen innovativen Input. Die Grundlagen für die nächsten Entwicklungssprünge unter dem Dach der Ströer-Gruppe sind für das junge Berliner Unternehmen gelegt, um auch zukünftig flexibel, mit ausreichend Platz für Individualität arbeiten zu können.

MBR TARGETING

CHRISTIAN SCHMALZL Vorstand Ströer Media „Mit dem Einstieg in die Online-Vermarktung war es unser Ziel, das, was wir über die letzten Jahrzehnte in der Außenwerbung aufgebaut haben, weiterzuentwickeln. Heute haben wir es geschafft, das älteste mit dem neuesten Medium in einem erfolgreichen Geschäftsmodell zu vereinen.“

mbr targeting ist der Targeting-Spezialist in der Ströer-Gruppe. Das Unternehmen erhöht mit seinem innovativen proprietären Targeting-Verfahren die Profitabilität von Werbeaussteuerungen und Produktempfehlungen. mbr targeting bietet seinen Kunden innovative Machine Learning Algorithmen und Predictive Analytics für Echtzeitanwendungen in der Online-Werbung. www.mbr-targeting.com

STRÖER MEDIA

Ströer Media ist einer der führenden Anbieter für Außen- und Onlinewerbung und bietet seinen Kunden individualisierte und voll integrierte Premium-Kommunikationslösungen an. Ströer setzt damit in Europa auf dem Gebiet der digitalen Medien zukunftsweisende Maßstäbe in Sachen Innovation und Qualität und eröffnet Werbungtreibenden neue Möglichkeiten der gezielten Kundenansprache. www.stroeer.com

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T H E H U N D E R T // Investment

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© DANIEL HOFER

TH ER M ON DO + E . O N

THERMONDO

Thermondo ist der Heizungsbauer für Deutschland. Das Unternehmen hat die Prozesse des Heizungswechsels digitalisiert und revolutioniert das Handwerk. So kommen Kunden einfacher und schneller bei guten Preisen zu einer neuen Heizung. Anhand von 15 Datenpunkten zum Haus und zur alten Heizung findet ein Algorithmus passende Heizungsangebote in Echtzeit. www.thermondo.de

PHILIPP PAUSDER Mitgründer und Geschäftsführer Thermondo „Wir glauben, dass unsere Fähigkeit, Innovationen voranzutreiben, kombiniert mit E.ONs Innovations-Know-how und Kundenbasis die ideale Verbindung für Erfolg in sich stark verändernden Energiemärkten ist. Wir sind davon überzeugt, dass IT-gestützten Energiedienstleistungen die Zukunft gehört.“

ERNE UER BA R E ENERG IEN

E.ON

E.ON ist ein bedeutendes privates Energieunternehmen. Im Geschäftsjahr 2014 erwirtschafteten mehr als 58.000 Mitarbeiter in vielen Ländern Europas sowie in Russland und Nordamerika einen Umsatz von rund 112 Milliarden Euro. E.ON ist in den Bereichen regenerative, konventionelle und dezentrale Stromerzeugung, Erdgasförderung, Strom- und Gashandel, Netze und Vertrieb tätig. www.eon.com

S U S A N A QU I N TA N A - P L A Z A Senior Vice President für Technologie und Innovation E.ON „Thermondo eröffnet uns vielversprechende Perspektiven, das Leben unserer Kunden mit weiteren innovativen Produkten und Dienstleistungen noch angenehmer und effizienter zu machen.“

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Handwerk neu erleben Mit smarten Produkten innovativer Startups erweitert E.ON sein Angebotsportfolio und reagiert auf die Herausforderungen der Energiewende

Die Digitalisierung, neue dezentrale Technologien und die sich dynamisch wandelnden Energiemärkte verändern die Landschaft in der Energieversorgung grundlegend. Kunden und andere Stakeholder erwarten zunehmend digitale Kommunikation, Produkte und Dienstleistungen. Daher setzt E.ON auf smarte Energielösungen und baut dafür Geschäftsbeziehungen zu Startups auf, die vielversprechende Zukunftstechnologien entwickeln und anbieten. E.ON sucht nach Partnern mit Produkten oder Geschäftsmodellen, die das E.ONAngebots- und Leistungsportfolio verbessern und erweitern können.

MEHR TRANSPARENZ Deshalb investierte E.ON in das Startup Thermondo. Das Berliner Unternehmen ist der Heizungsbauer für Deutschland und hat die Prozesse des Heizungswechsels digitalisiert. Anhand von 15 Datenpunkten zum Haus und zur alten Heizung findet ein Algorithmus passende Heizungsangebote in Echtzeit. Neben dem Algorithmus wurde hierfür die größte digitale Produkt-Datenbank mit Millionen von Lösungspaketen für Gas- und Ölheizungen sowie Solarthermie geschaffen. Nach einer ausführlichen Beratung führen die bundesweit aufgestellten Meisterteams

Montage- und Wartungsarbeiten durch. Für Hausbesitzer bedeutet dies mehr Transparenz und Schnelligkeit beim Heizungswechsel. WIN-WIN-SITUATION Die Investition ist eine Win-winSituation. Thermondo bekommt Zugang zu Kunden des Energiekonzerns und E.ON kann im Gegenzug neue, digitale, kundenfreundliche Services anbieten. Mit dem Thermondo-Investment kann E.ON seine Innovationskompetenz weiter ausbauen und am Wertbeitrag partizipieren.

Philipp Pausder, Kristofer Fichtner, Susana Quintana-Plaza, Florian Tetzlaff

> Großes Innovationspotenzial © DANIEL HOFER

> Ideale Ergänzung > Vielversprechende Perspektiven


T H E H U N D E R T // Mentoringprogramm

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ORIGINAL UNVERPACKT + SAP ORIGINAL UNVERPACKT

Original Unverpackt ist der erste Supermarkt Deutschlands, der komplett auf Einwegverpackungen verzichtet. Die Gründerinnen Milena Glimbovski und Sara Wolf eröffneten am 13. September 2014 ihren Laden in der Wiener Straße 16 in Berlin-Kreuzberg nach dem Prinzip „Zero Waste”: Unnötiger Müll soll vermieden und unvermeidbarer Müll recycelt werden. www.original-unverpackt.de

Supermarkt ohne Abfall

SAP

Als Marktführer für Unternehmensanwendungen unterstützt SAP Firmen, ihr Geschäft profitabel zu betreiben, sich kontinuierlich anzupassen und nachhaltig zu wachsen. SAP-Lösungen und -Services vereinfachen Prozesse und versetzen Menschen und Organisationen in die Lage, effizienter zusammenzuarbeiten und Geschäftsinformationen effektiver zu nutzen. www.sap.de

Der Softwarekonzern SAP fördert ökologische und sozial orientierte Unternehmensgründungen

Im Rahmen ihres gesellschaftlichen Engagements ermöglicht SAP durch das Programm Social Impact Start soziale oder ökologische Unternehmensgründungen. Gefördert wird das Programm vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. In seiner Anfangsphase 2013 bis 2014 bekam das Startup Original Unverpackt acht Monate lang Unterstützung durch das Stipendienprogramm. Die Gründerinnen erhielten ein individuelles Coaching, professionelle Fachberatung, Mentoring durch eine SAP-Mitarbeiterin und einen Arbeitsplatz. Inzwischen betreiben die Gründerinnen erfolgreich ihren ersten Supermarkt in Berlin-Kreuzberg, der ganz ohne Einwegverpackungen auskommt. Über ihre Mentorin sagt Milena Glimbovski: „Sie hat uns vor allem geholfen, Strukturen aufzubauen. Sie hat uns Dinge beigebracht, die uns ein Coach in der Form gar nicht hätte mitgeben können. Es ist schön, mit ihr unsere Erfolge und unsere Entwicklung zu teilen.“

ECO -C OMM ERCE

© KATHARINA MASSMANN

Von 2011 bis April 2015 durchliefen mehr als 150 Teams das Programm. Rund 100 Teams haben ein Sozialunternehmen gegründet und damit knapp 400 neue Arbeitsplätze geschaffen. Sie mobilisierten zur Gründung mehr als fünf Millionen Euro und erhielten mehr als 100 nationale und internationale Auszeichnungen. Bei SAP sind rund 160 Mitarbeiter als Mentoren registriert.

> Förderung sozial-ökologischer Projekte > Starthilfe durch Mentoren für Gründer > Schaffen neuer Arbeitsplätze

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Strategische Partnerschaft // T H E H U N D E R T

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C RI N G L E + D K B > Vereinfachung des Zahlungsverkehrs > Geldtransfer einfach per App

Das Team von Cringle

> Sicher wie übliche Bankverfahren

Überweisen leicht gemacht Wie eine Smartphone-App den Geldtransfer zwischen Privatleuten vereinfacht

haben die Gründer von Beginn an die Kooperation mit einem starken Unternehmen angestrebt.

Mit der gleichnamigen Smartphone-App, die seit Dezember 2014 verfügbar ist, will Cringle nun die Digitalisierung dieser Person-to-Person-Zahlungen vorantreiben. Insbesondere wegen der regulatorischen Anforderungen war Cringle früh auf der Suche nach einem Partner, der für das Berliner Startup die Zahlungen der Nutzer absolviert. Statt der üblichen Anbindung an einen spezialisierten Zahlungsabwickler,

Der ideale Partner fand sich mit der zweitgrößten Direktbank Deutschlands, der DKB. Die Kooperation von DKB und Cringle schlägt im Finanzsektor eine Brücke zwischen etablierter Internetbank und jungem Startup, die in diesem Segment einzigartig ist und Bankkunden einen echten Mehrwert bietet. Dabei stellt die DKB die Plattform für die Zahlungsabwicklung bereit und bürgt für Prozess- und Datensicherheit. Einmal in der Cringle-App angemeldet, transferiert die Bank das Geld zwischen den ausgewählten Girokonten mittels gewohnter SEPA-Lastschrift. Auf der anderen Seite liefert Cringle eine Zahlungslösung, die sich rein an den Bedürfnissen der Nutzer orientiert.

CRINGLE

DKB

Cringle bringt Peer-to-Peer-Transaktionen in das Zeitalter der Smartphones und schließt die Lücke zwischen Bargeldaustausch und Online-Überweisung. Der Geldtransfer findet zwischen den Girokonten statt, indem man den Empfänger über die Mobilfunknummer auswählt und den gewünschten Betrag eingibt – ganz ohne Auf- und Entladen von virtuellen Konten. www.cringle.net

Die Deutsche Kreditbank AG (DKB) mit Sitz in Berlin bietet ihren mehr als drei Millionen Privatkunden die Möglichkeit, die täglichen Bankgeschäfte online abzuwickeln und eine breite Palette von Produkten zu nutzen. Um die Angebote für ihre Privatkunden zu erweitern, kooperiert die DKB auch mit Nicht-Banken, zum Beispiel seit dem vergangenen Jahr mit Paypal und Cringle. www.dkb.de

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In Deutschland werden täglich mehr als 122 Millionen Euro zwischen Privatpersonen ausgetauscht, mehr als 92 Prozent davon in bar. Die Gründer des Startups Cringle, Joschka Friedag, Frane Bandov, Malte Klussmann und Konrad Maruszewski, führen dies darauf zurück, dass es für Privatpersonen keine einfache digitale Lösung gibt, vergleichbar mit EC- und Kreditkarten für den Einzelhandel.


DIGITA L E R WA ND E L: TR A DI TI ON T R I F F T GR ÜND E RG E IS T

Warum Berlin die Stadt der Zukunftslösungen ist

Factory - The campus for founders & innovators © ANSGAR KORENG VIA WIKIMEDIA COMMONS

Die Hauptstadt gilt als bedeutender Standort in Europa für Startups sowie als Vorreiterin der Digitalwirtschaft und der innovationsstarken Industrie. Berlin zeichnet sich durch Kreativität und technologisches Gespür aus. Die Stadt hat sich in den vergangenen Jahren zum Zentrum für den digitalen Wandel etabliert. Fast 90 Prozent der Berliner Startups schaffen durch Innovation in Produktion oder Prozessen eine Marktneuheit und sind dadurch als Partner besonders attraktiv für etablierte Industrieunternehmen.

Ob Gesundheit, Verkehr, IKT oder Kreativbranche – seit Jahren wächst die Gründerszene Berlins in allen Bereichen der Wirtschaft. Die Hauptstadt hat bundesweit dabei die Nase vorn: Mehr als 40.000 Betriebe werden jährlich in Berlin gegründet. Berliner Startups sammelten im ersten Quartal 2015 bereits 500 Millionen Euro an Venture Capital ein. Es gab 145 VC-Transaktionen im Zeitraum 2013/2014 – besser war in Europa nur London.

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Eine beachtliche Wirtschaftsleistung verzeichnet auch die Industrie in Berlin – mit über 23 Milliarden Euro Umsatz, 106.000 Beschäftigten und mit Global Playern wie BMW, Beiersdorf oder Procter & Gamble, die in der deutschen Hauptstadt produzieren. Das Technologieunternehmen Siemens zählt mit rund 11.800 Mitarbeitern zu den gewichtigsten Arbeitgebern der Stadt und hat in Berlin seinen größten Produktionsstandort weltweit.


Advertorial // T H E H U N D E R T

Berlin gilt als digitales Laboratorium für den Verbund von neuen und traditionellen Wirtschaftszweigen. Über 100 Kreativlabore, Inkubatoren, Digitalzentren, Makerlabs und Coworking Spaces sind in der Hauptstadt angesiedelt. Dazu gehören immer mehr namhafte Unternehmen, die eigene Innovationszentren gründen, z. B. die Deutsche Telekom, Deutsche Bahn, Bayer, GE, SAP, Cisco, Microsoft oder Zeiss. Sie vernetzen sich mit innovativen Ideen und jungen Talenten, begleiten Startups beim Markteintritt und verwirklichen ihre eigene digitale Transformation aus Berlin heraus. Berlin ist die Stadt der Zukunftslösungen. Hier werden Industrie 4.0, Internet der Dinge, 3D-Druck, Big Data und intelligente Netze mit zahlreichen Initiativen vorangetrieben. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung und Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie

Microsoft Digital Eatery

unterstützen die Vernetzung der Old und New Economy durch Wettbewerbe, Veranstaltungen und Matchmakings. Mit unserem Format „Zukunftslunch“ bringen wir Gründer mit etablierten Unternehmen gezielt zusammen. Bei der Langen Nacht der Industrie organisieren wir speziell für Startups Touren zu Industrieunternehmen. Aus aller Welt ziehen Konzerne, Talente, Gründerinnen und Gründer

© MICROSOFTBERLIN

in die deutsche Hauptstadt. Sie finden hier ideale Rahmenbedingungen, enge Netzwerke, eine ausgezeichnete Forschungslandschaft, hochqualifizierte Fachkräfte, 25.000 Hochschulabsolventen im Jahr, ein internationales Klima. Kurz: the place to be!

Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung, Land Berlin

the place to be for business.

Berlin: Hoch im Kurs. TECHBERLIN – Berlin’s hub for tech & startups. Die Online-Plattform, die zusammenbringt, was zusammen gehört: Startups und Tech-Unternehmen und das Berliner Ökosystem. Für alle die, die schon da sind – und alle die, die noch kommen.

www.techberlin.com

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T H E H U N D E R T // Gastbeitrag

Führung wird nicht obsolet Warum Mentalitäts- und Kulturunterschiede zu Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit zwischen Old und New Economy führen von Constanze Buchheim

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enn Old und New Economy – beziehungsweise die Beteiligten in den Unternehmen – gut zusammenarbeiten könnten, dann wären alle wichtigen Voraussetzungen für Innovationen und damit für weiteres Wachstum geschaffen: Erfahrung in Geschäftsmodellen und Netzwerken träfen auf digitale Kompetenzen und unternehmerisches, agiles Denken. Die digitale Transformation und die Entwicklung neuer Modelle würde begünstigt – entsprechende Kommunikation auf beiden Seiten vorausgesetzt. In der Realität beobachtet man dagegen ein Aufeinandertreffen mehrerer Generationen, die sich schwer damit tun, Verständnis füreinander zu entwickeln. Dabei liegen die Wünsche gar nicht so weit auseinander: Allen ist daran gelegen, schnell und effizient Ziele zu erreichen, um im Zeitalter der Digitalisierung und Globalisierung bestehen zu können. Und das möglichst auf eine Weise zu tun, die alle Beteiligten auf Augenhöhe miteinander arbeiten lässt, den eigenen Werten entspricht und auch noch Freiräume für ein soziales Leben neben dem Beruf zulässt.

Hierarchien in der Arbeitswelt akzeptieren und sich entsprechend im beruflichen Alltag unterordnen beziehungsweise dies auch erwarten, setzt die Generation Y ihr partnerschaftliches, demokratiegeprägtes Grundverständnis kompromisslos durch. Sie erwartet Interaktion und Kommunikation auf Augenhöhe und das Interesse an der eigenen Person als Mitarbeiter. Diese Generation will nicht für ein Unternehmen arbeiten, um dessen Ziele umzusetzen, sondern mit ihm, um die gemeinsamen unternehmerischen Ziele zu erreichen.

VERSCHIEDENE GENERATIONEN HABEN UNTERSCHIEDLICHE WERTE Der Unterschied zwischen den Generationen Y und den Babyboomern: Während Babyboomer und Generation X (die aktuell mehrheitlich das Management der Unternehmen stellen)

BEZIEHUNGSVERSTÄNDNIS DER GEN Y: PARTNERSCHAFT AUF AUGENHÖHE Da dieses Beziehungsverständnis maßgeblich durch die Erziehung geprägt ist und die Generationen mit stark unterschiedlichen Konzepten aufgewachsen sind, ist auch verständlich, dass Veränderungen nicht schnell eintreten. Gedankenwelten und Selbstverständnis prallen hier förmlich aufeinander, weil sie sich direkt in der Beziehungsgestaltung bemerkbar machen: Manager in den Unternehmen führen und managen nach wie vor hierarchisch, geben Anweisungen, spielen mit der eigenen Macht und kommunizieren selten auf Augenhöhe im ersten Kontakt. Das wirkt sich entsprechend nachteilig auf die allgemeine Attraktivität etablierter Organisationen als potenzieller Arbeitgeber, aber auch auf Kooperationen aus, da diese gar nicht erst zustande kommen. Ihr Führungsstil ist weniger durch Vertrauen, sondern mehr durch Kontrolle, Sicherheitsdenken und Fehlerfreiheitsstreben geprägt. Dies widerspricht diametral dem Wunsch der Generation Y nach Freiraum, Eigenverantwortung und Selbstbestimmung. Äußern sie diesen Wunsch, führt das zunächst zur Ablehnung oder zur überzogenen Reaktion des Alleinlassens seitens der Vorgesetzten. Das entspricht aber keinesfalls dem geäußerten Wunsch. Führung wird im digitalen Zeitalter nicht obsolet – sie muss sich aber maßgeblich anpassen in Richtung eines ergebnisorientierten, wertezentrierten Führungsstils, der Freiräume und gleichzeitig Entwicklungsmöglichkeiten schafft. Das kann nur über regelmäßige, lösungsorientierte Gespräche mit klarem gegenseitigen Feedback und gemeinsamen Zielen entstehen und setzt eine Anpassung des eigenen Beziehungsverständnisses an das Gegenüber und an die Führungskultur in den Unternehmen voraus.

CONSTANZE BUCHHEIM

ist Expertin für Recruiting und Führung im Digitalen Zeitalter und im Besonderen mit den HR-Herausforderungen schnell wachsender Unternehmen vertraut. 2009 gründete sie die Personalberatung i-Potentials, die im Rahmen nationaler und internationaler Direktsuchen mehr als 300 Schlüsselrollen mit stark unternehmerischer und digitaler Prägung besetzt hat und sich so zu einem der wichtigsten Player im Ökosystem der europäischen Digitalwirtschaft entwickelt hat.

Entsprechend laut sind die Forderungen nach Transparenz und Mitbestimmung, aber auch Fairness: Arbeit dient der Generation Y nicht mehr zur Existenzsicherung oder Wohlstandssicherung, sondern der Erfüllung. Sie ist nicht mehr bereit, ihre eigenen Wertvorstellungen an der Schwelle zum Unternehmen abzugeben und mit Geld dafür entschädigt zu werden. Manager müssen sich in diesem Konstrukt vom autoritären Entscheider hin zum begleitenden Befähiger, ähnlich einem Coach, entwickeln: Ego und Status rücken mit diesem Beziehungsverständnis zwangsläufig in den Hintergrund.

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Gastbeitrag // T H E H U N D E R T

Auf dem Radar der Old Economy Drei Tricks, wie man sich als Startup bei Konzernen ins Gespräch bringt von Tilo Bonow

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TILO BONOW

mmer mehr Konzerne wollen mit Startups zusammenarbeiten — wegen ihrer innovativen Ideen und ihrer erfolgversprechenden Denk- und Handlungsweisen. Viele junge Unternehmen sind jedoch unerfahren im Umgang mit der Old Economy. Um einen reibungslosen Dialog sicherzustellen, zeigt PR-Profi Tilo Bonow drei erprobte Strategien, mit denen sich Startups bei Konzernen problemlos ins Gespräch bringen können.

ist Gründer und Geschäftsführer von piâbo Public Relations, der führenden Agentur der digitalen Wirtschaft mit Sitz in Berlin. Piâbo erzielt für seine Kunden aus den Branchen Internet, Mobile, Medien, Hardware und Cleantech international herausragende Medienpräsenz. Das Leistungsspektrum umfasst neben Public Relations auch strategisches Social Media Management und Content Marketing. Ziel von piâbo ist es, Unternehmer aktiv beim Erreichen ihrer lokalen und globalen Wachstumsziele zu unterstützen und so maßgeblich zum Erfolg ihrer Unternehmungen beizutragen. www.piabo.net

1. MEDIENPORTFOLIO ERWEITERN Um an Bekanntheit zu gewinnen, gehen Startups meist die Medien an, die von ihren potenziellen Kunden gelesen werden. So wünscht sich ein Food-Startup eine Erwähnung in der Essen & Trinken und ein junges Unternehmen im Bereich Games einen Artikel in der Computerbild. Startups sollten sich jedoch zusätzlich über die Lesegewohnheiten der Entscheider in den für sie relevanten Konzernen informieren und sich auch in diesen Medien platzieren. So kann bereits ein Beitrag im Manager Magazin, dem Handelsblatt oder anderen Wirtschaftsmedien zu einer lukrativen Kooperation mit einem Großkonzern führen. 2. STRATEGISCHES NETWORKING Spätschicht, Heureka Conference, Echtzeit und andere sind beliebte Events und Networking-Veranstaltungen der Gründerszene. Um sich jedoch bei Konzernen ins Gespräch zu bringen, sollten Startups die Branchenevents aufsuchen, auf denen sich die Old Economy tummelt. Sind die passenden Veranstaltungen gefunden, gilt es nicht nur anwesend zu sein, sondern sich mit den richtigen Themen und Inhalten vor Ort auf der Bühne zu präsentieren. Ein professionelles Speaker-Profil mit einer klaren Positionierung gehört deshalb in die PR-Grundausstattung eines jeden Startups. Des Weiteren arbeiten viele Unternehmen der Old Economy eng mit Verbänden und Vereinen zusammen. Daher ist es ratsam, sich frühzeitig über diese zu informieren, sich mit ihnen zu vernetzen und sich aktiv einzubringen. Das Branchenwissen kann Startups dabei helfen, schneller auf den Radar der Old Economy zu kommen.

Deshalb ist es wichtig, dass Gründer im Gespräch mit Unternehmen auf ihre Wortwahl und Ausdrucksweise achten, das Duzen vermeiden und über gängige Floskeln und Fachtermini des Industriezweiges informiert sind. Wer diese bewusst ins Gespräch einfließen lässt, sorgt für einen positiven Eindruck. Auch ein seriöser Kleidungsstil ist unerlässlich.

3. ANPASSUNG AN DIE VORHERRSCHENDE INDUSTRIEKULTUR Junge Unternehmen sollten sich im Umgang mit großen Konzernen nicht verstellen, jedoch müssen kulturelle Unterschiede verstanden und respektiert werden. Beispielsweise ist der recht lockere Umgangston von Startups in den meisten Konzernen wegen der vorherrschenden Hierarchien unüblich.

Um in die Netzwerke der Big Player zu gelangen, ist es außerdem ratsam, bei der Wahl von Business Angels, Mentoren und Aufsichtsratsmitgliedern auf diejenigen zuzugehen, die den Zugang zu Großkonzernen schaffen können.

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T H E H U N D E R T // Gastbeitrag

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Fakten zur Berliner Startup-Szene

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2014 haben Berliner Startups rund 1,1 Milliarden US-Dollar eingesammelt. Quelle: CB Insights

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2015 haben Berliner Startups (Stand Ende März 2015) über 500 Millionen Euro eingesammelt. Quelle: Berlin Partner

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Berlin hat mit über 145 Finanzierungsrunden im Zeitraum 2013/2014 in Europa die Nase vorn – besser war nur London mit 187 Finanzierungen. Quelle Ernst & Young Research Berlin bietet die größte Dichte an VC-finanzierten Unternehmen in Deutschland. Quelle: Deutscher Hightech-Atlas

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In Berlin wird der Startup-Standort Deutschland positiver bewertet als im Rest der Republik: 65 Prozent der Startups bezeichnen die Rahmenbedingungen als gut. Quelle: Ernst & Young Startup-Barometer 2014

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Jedes Jahr produzieren Berlins Hochschulen über 25.000 Absolventen aus aller Welt. Quelle: Berlin Partner

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Innovation: Fast 90 Prozent der Berliner Startups schaffen durch Innovation in Produktion oder Prozessen eine Marktneuheit. Quelle: Deutscher Startup Monitor 2014 Gründungen Digitale Startups: IBB hat Wachstumstrend bestätigt: Die Digitale Wirtschaft war 2013 Arbeitgeber für rund 59.000 Beschäftigte (+7,0 Prozent). Seit 2008 sind in Berlin in diesem Bereich sogar fast 18.000 neue Arbeitsplätze hinzugekommen. Dies bedeutet, dass seit 2008 jeder achte neue Job in Berlin in einem Unternehmen der Digitalen Wirtschaft geschaffen wurde. Quelle: IBB Teamwork: In Berlin werden 83,8 Prozent aller Startups als Team gegründet. Quelle: Deutscher Startup Monitor 2014 In 36,9 Prozent der Startups gehören Kickertisch, Tischtennisplatte und/oder Spielekonsole zur Grundausstattung. Quelle: Deutscher Startup Monitor 2014

Diese Informationen wurden von

BERLIN PARTNER zur Verfügung gestellt.

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T H E H U N D E R T // Events

TH E H U N D E R T AU F E V E NT S the Hundert wird deutschlandweit unter anderem auf den folgenden Konferenzen und Veranstaltungen kostenlos verteilt

BERLIN 10.06.2015

BERLIN 11.—18.06.2015

BERLIN 28.—29.05.2015

Der 16. Deutsche Eigenkapitaltag des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) ist die wichtigste Konferenz der deutschen Beteiligungsbranche mit rund 300 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Zu Gast sind u. a. der israelische Botschafter S. E. Yakov Hadas-Handelsman und Claus-Dietrich Lahrs, Vorstandsvorsitzender, Hugo Boss AG.

DMY International Design Festival Berlin ist das große, wichtige und nicht-subventionierte deutsche Festival für Produktdesign; Wirtschaftsmotor, Denkfabrik und kreatives Drehkreuz für Designer aus Deutschland und der ganzen Welt. Das diesjährige Motto „Back to the Future" bedeutet sowohl eine inhaltliche Weiterentwicklung als auch ein „Zurück zu den Wurzeln".

Mehr als 400 Gründer, Ärzte, Investoren und Entscheider aus Industrie und Politik treffen sich wieder in Berlin, um mit internationalen Meinungsbildnern die neuesten medizinischen Innovationen zu diskutieren. Dieses hochkarätige globale Netzwerk bietet exklusiven Zugang zu den Entscheidungsträgern im Gesundheitswesen und den vielversprechendsten Talenten im Startup-Ökosystem.

www.bvkap.de

www.dmy2015.com

www.charite-summit.de

BERLIN 3.06.2015

BERLIN 28.05.2015

MAINZ 10.06.2015

Zur Frage, wie wir künftig arbeiten werden, findet das BarCamp Arbeiten 4.0 in Berlin, Unter den Linden statt. Thema sind die Potenziale und Herausforderungen der digitalisierten Arbeitswelt. Eröffnet wird die Veranstaltung mit Gunther Dueck, anschließend haben Experten und alle Interessierte die Möglichkeit, sich über Potenziale und Herausforderungen einer neuen Arbeitswelt auszutauschen.

Content Marketing Masters beschäftigt sich mit dem im Marketing immer wichtiger werdenden Thema Content Marketing. Kunden von den eigenen Produkten und Dienstleistungen zu überzeugen – durch hochwertige, Mehrwert schaffende und zielgruppenaffine Inhalte, und sie dadurch an das eigene Unternehmen zu binden, ist das Ziel des Content Marketings. Bei der CMM verraten Experten praxisnahe Tipps und Infos.

Die Monitoring-EXPO ist die erste Veranstaltung ihrer Art und richtet sich an alle, die beruflich mit Themen wie Network-Monitoring, Data Center Information Management, Infrastructure-Monitoring und dem Monitoring of Things im Kontext von Industrie 4.0 zu tun haben. Die Monitoring-EXPO folgt dem Motto „Informieren – Inspirieren – Interagieren“ und will IT Arbeitern eine Entscheidungsbasis vermitteln.

www.arbeiten4punkt0.org

www.contentmarketingmasters.de

www.monitoring-expo.com

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BERLIN 0 7. — 1 1 . 0 6. 2 0 1 5

BERLIN 29.05.2015

KÖLN 24.—25.06.2015

Die weltweit erste PHP-Konferenz, die seit mehr als einer Dekade für pragmatisches Know-how im PHP- und Webumfeld steht. Auf der IPC treffen sich regelmäßig international anerkannte Experten aus der PHP-Industrie mit den PHP-Anwendern und -Entwicklern aus großen und kleinen Unternehmen. Mehr als 80 praxisnahe Workshops, Sessions und Keynotes mit über 60 Top-Rednern und Trainern.

Die GreenTec Awards werden veranstaltet, um ökologisches und ökonomisches Engagement sowie Technologiebegeisterung zu fördern. Die Initiatoren und Veranstalter Marco Voigt und Sven Krüger setzen sich als Ingenieure mit viel Enthusiasmus für dieses Ziel ein. Mehr als 100 Partner, über 50 Botschafter und 30 Aussteller ermöglichen diese außergewöhnliche Veranstaltung.

Omnichannel Days: Auf der Veranstaltung werden aktuelle Trends und neue Geschäftsmodelle präsentiert, Herausforderungen und Lösungsansätze diskutiert sowie die Ergebnisse der aktuellen EHI-Studie „Omnichannel-Commerce 2015“ vorgestellt. Es geht sowohl um Konzepte aus dem stationären Handel als auch um neue Modelle von einstigen Online Pure Playern.

www.greentec-awards.com

www.ominchannel-days.com

BERLIN 2 7. 0 5. 2 0 1 5

NÜRNBERG 15.—18.06.2015

DÜSSELDORF 25.—26.06.2015

BIONNALE 2015: Seit über einem Jahrzehnt ist dies das wichtigste Treffen der Biotechnologie- und Pharma-Branche im Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg - HealthCapital. So kommen auch am 27. Mai wieder internationale Akteure der Life Sciences, Gesundheitswirtschaft, Politik und Finanzwelt zusammen, um sich über das Neueste und Wichtigste der Branche auszutauschen und ihr Unternehmen vor potenziellen Partnern zu präsentieren.

Die Konferenz für .NET-, Web- und Mobile-Entwickler bietet an vier Tagen 250 Sessions, 40 Tracks, 200 Redner, 10 Workshops, 50 Aussteller uvm. Die DWX richtet sich an Entwickler von Webapplikationen, Content- und Online-Manager, Agenturen und Webmaster, .NET, Visual Basic, C++, VBA Softwareentwickler und Mobile-Entwickler.

Das hochkarätige Kongressevent dient als Inspirationsquelle und Ideenplattform, informiert über relevante Zukunftstrends und bietet Networking auf höchster Ebene. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen die drei Fachforen „Die Power des stationären Handels“, „Shopper Experience & Technologien am POS“ und „Neue Wege in der Handelswerbung“. Retailer, Industrievertreter, Keyplayer aus werbetreibenden Unternehmen und internationale Trendsetter diskutieren die Zukunft der Branche.

www.phpconference.com

www.developer-week.de

www.b2match.eu/bionnale2015

www.managementforum.com

FRANKFURT 23.06.2015

BONN 23.06.2015

BERLIN 3 1 . 0 7. — 0 1 . 0 8. 2 0 1 5

Auf dem Future Day '15 erwartet Sie jede Menge Anregung, Innovation und Analyse. Er wird kuratiert von Matthias Horx und Harry Gatterer. Themen: Was bedeutet Nachhaltigkeit in einer Welt fallender Öl- und Rohstoffpreise? Was kommt nach der Zeit des Online-Überdrusses? Können Krisenzeiten konstruktive Zeiten sein? Welche Geschäftsmodelle bewähren sich in Zeiten hoher Marktvolatilität?

Der Family Day 2015 verknüpft Ideen- und Kapitalgeber miteinander und vertieft auch innerhalb seines Portfolios die Zusammenarbeit. Das Event des High-Tech Gründerfonds ist eine exklusive NetworkingVeranstaltung für geladene Gäste.

DNX GLOBAL Digital Nomad Conference ist die erste englischsprachige Konferenz zum ortsunabhängigen Arbeiten und zur Online-Selbstständigkeit. Auf der DNX bekommst du motivierende Reden, inspirierende Geschichten, praxis-taugliche Tipps und viele Networking-Gelegenheiten.

www.high-tech-gruenderfonds.de/ en/events/family-day/

www.zukunftskongress2015.com

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www.dnxglobal.com


T H E H U N D E R T // Events

BERLIN 18.—19.06.2015

KÖLN 9.—11.06.2015

BERLIN 0 7. — 1 7. 0 6. 2 0 1 5

Über 1.500 Human Resources-Verantwortliche versammeln sich zum 6. Personalmanagementkongress in Berlin. Wegweisende Keynotes zum diesjährigen Fokusthema „Zukunft“, rege Diskussionen und erfolgserprobte Best-Practice-Beispiele geben Personalmanagern neue Impulse für ihren Berufsalltag. Startup-Gründer, Filmemacher und Wissenschaftler teilen hier ihre Visionen und berichten, was sie bewegt.

Das Medienforum bietet ein kompaktes Programm für die Medien-, Breitbandund Digitalbranchen als Plattform für den digitalen Zukunftsdialog. Es kooperiert mit der Anga Com, Europas führender Fachmesse für Breitband, Kabel und Satellit sowie der Interactive Cologne, Festival für Digital- und Internetwirtschaft. Exklusive Networking-Events mit Vertretern aus Politik, Medien und Gesellschaft begleiten den Kongress.

Die webinale ist die Konferenz für digitale Professionals, Trendsetter und Macher im World Wide Web. In über 80 Workshops, Sessions und Keynotes stehen die Trends von morgen ebenso auf dem Programm wie praxistaugliches Wissen von heute. Mehr als 90 international renommierte Digitalexperten und Vordenker geben auf der webinale ihr Know-how und entscheidende Impulse an die Teilnehmer weiter.

www.personalmanagementkongress.de

www.medien.nrw.de

MAINZ 3 0 . 0 6. — 0 1 . 0 7. 2 0 1 5

BERLIN 1 6. — 1 7. 0 6. 2 0 1 5

BERLIN 2 7. 0 5. 2 0 1 5

Die Entscheider aus Online-, Mobileund Social Media-Marketing treffen sich im Hilton Hotel Mainz zum 2. Jahreskongress „Digital Marketing“. Unter dem Motto „Comeback der Emotionen – Kreativität im Zeitalter datengetriebenen Marketings“ zeigen Top-Branchenexperten und zahlreiche Praxis-Cases auf, wie das Zusammenspiel von emotionalem Marketing und neuesten Technologien die digitale Kommunikation befeuert.

Die tools ist die Messe und Konferenz rund ums Thema 'Digitale Transformation der Arbeitswelt' für webbasierte Business-Anwendungen zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Es warten spannende Panels, Keynotes, Power Testing Workshops und Erfolgsgeschichten.

Ziel der TechStartupJobs Fair ist es, Unternehmen zu helfen die passenden Talente zu finden und andersrum auch Talenten zu helfen, ihren Weg in die heißesten Startups in der Umgebung zu finden.

www.tools-berlin.de

www.webinale.de

www.techstartupjobs-fair-berlin-spring-2015.eventbrite.co.uk

www.managementforum.com

BERLIN 23.—24.06.2015

FRANKFURT 08.—09.06.2015

Auf dem Strategiegipfel Marketing & Digital Marketing am 23. und 24. Juni 2015 in Berlin diskutieren Marketingentscheider der DACH-Region die brennenden Marketing-Themen im Plenum und in individuell zusammengestellten Gesprächsrunden. Best-Practice-Vorträge von Top-Referenten von Philips, Nestlé und Targobank u.a. bieten neue Ideen.

In Frankfurt werden über 150 Marketingentscheider der OTC-Pharmabranche zum Thema „Pharma Marketing – in search of excellence“ erwartet. Erleben Sie Erfolgsbeispiele u.a. von Vichy, Omega Pharma, Nasic, Aqualibra, Pure, Daylong, Rabenhorst und Nicorette.

www.project-networks.com/MDM

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www.inspirato.de/ pharma-marketing-2015


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Netzwerkpartner // T H E H U N D E R T

N ET Z W E R K Wir bedanken uns bei unseren Partnern und Unterstützern für die Hilfe bei der Distribution, der Öffentlichkeitsarbeit und der Umsetzung von Ideen, die the Hundert noch fesselnder machen.

Die IHK Berlin vertritt mit ihren rund 274.000 Mitgliedern das Gesamtinteresse der Berliner Wirtschaft, ist kundenorientierter Dienstleister für die Unternehmen und hilft ihnen, Chancen zu nutzen und Herausforderungen zu bestehen. Als unabhängiger Vertreter und sachverständiger Förderer der Berliner Wirtschaft ist die IHK Berlin ein kompetenter und kritischer Gesprächspartner für die Politik.

Seit fast 15 Jahren zählt das media. net berlinbrandenburg zu einem der größten regionalen Netzwerke der Medienwirtschaft. Branchen- und länderübergreifend vertritt es mehr als 400 Mitgliedsunternehmen, darunter etablierte und global agierende, aber auch junge Unternehmen. Ziel des unabhängigen Vereins ist die Vernetzung der Akteure und die Verbesserung der regionalen Rahmenbedingungen.

www.medianet-bb.de

www.ihk-berlin.de

Der 1879 gegründete Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) zählt zu den ältesten Wirtschaftsinstitutionen in Deutschland. Seine 1.800 Mitglieder begleiten den Wandel Berlins und setzen sich für die Zukunft der Stadt ein. Als Business-Netzwerk, Förderer des Gemeinwohls, Debattenforum und Denkfabrik liefert der VBKI Impulse und Ideen für einen prosperierenden Hauptstadtstandort und eine lebenswerte Stadt.

www.vbki.de

BITKOM vertritt mehr als 2.200 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.400 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen über 250 Startups und nahezu alle Global Player. BITKOM setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.

Der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) ist die Stimme und das Gesicht der deutschen Beteiligungsbranche. Wir setzen uns für bessere Rahmenbedingungen und einen leichteren Zugang zu Beteiligungskapital ein, analysieren den Markt und fördern den internationalen Austausch der Branche. Wir vertreten 300 Mitglieder, davon knapp 200 Beteiligungsgesellschaften.

www.bvkap.de

Die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) sind der wirtschafts- und sozialpolitische Spitzenverband in der Hauptstadtregion. Als Dachorganisation von rund 60 Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden bietet die UVB eine ideale Plattform für den Kontakt zwischen etablierten Unternehmen und Startups aus dem B2B-Bereich.

www.uvb-online.de

www.bitkom.org

Als Repräsentant und Stimme der Startups engagiert sich Bundesverband Deutsche Startups für ein gründerfreundliches Deutschland. Im Dialog mit Entscheidungsträgern in der Politik erarbeiten sie Vorschläge, die eine Kultur der Selbstständigkeit fördern und die Hürden für Unternehmensgründungen senken. Als Netzwerk verbinden sie Gründer, Startups und deren Freunde miteinander.

Egon Zehnder zählt mit 420 Beratern weltweit zu den führenden Leadership-Beratungen. Uns vertrauen innovative Mittelständler ebenso wie globale Konzerne, traditionsreiche Familienunternehmen und Startups. In Deutschland arbeiten 50 Berater an sechs Standorten für Egon Zehnder, u. a. in Berlin.

www.egonzehnder.com

www.deutschestartups.org

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THE HUNDERT

DANK E ! Wie bei jeder Ausgabe von „the Hundert“ möchten wir uns an dieser Stelle unbedingt bei den zahlreichen Helfern und Unterstützern bedanken, die uns während der letzten Monate zur Seite gestanden haben und ohne die dieses Ergebnis nicht möglich gewesen wäre: Dem gesamten Team von Why Berlin: Corinna Visser, Valeska von Muehldorfer, Kathrin Maas, Claudia Lunscken, Massimo Pisati, Chiara Vilasi, Malgorzata Czubak, Simona Luhová, Robert Hinsch und Daniel Andriani. Es ist eine Freude, den Alltag mit Euch verbringen zu dürfen. Vielen Dank für Euren täglichen Support. Susanna Pozzi, Balázs Tarsoly, Johnnie Clapper, Lilian Eßer, Ricardo Volpato und dem gesamten Team von Operation Butterfly für das abermals großartige Design und die wunderbare Zusammenarbeit. Es ist eine echte Freude. Unserem Fotografen Daniel Hofer für seine facettenreichen Fotos. Marisa Strobel, Christoph Strobel, Julia Meusel und Philipp Strobel von Solokarpfen für ihre Akribie und Verlässlichkeit. Unseren wundervollen Gastautoren Tobias Kollmann, Florian Heinemann, Christoph Keese, Lars Zimmermann, Tobias Schwarz, Brigitte Zypries, Christian Freese, Stefanie Peters, Maxim Nohroudi, Wolfgang Wopperer Beholz und Constanze Buchheim für ihre wertvollen Beiträge. Mathias Döpfner, Eric Schweitzer, Rainer Hillebrand, Stefan Schaible, Rubin Ritter, Cornelia Yzer, Florian Langenscheidt, Frank Wiethoff, Bernhard Rohleder, Markus Voigt, Alexander Hüsing, Timotheus Höttges und Philipp Justus, deren Standpunkte unserer Mission zusätzliches Gewicht verliehen haben. Sigmar Gabriel für sein Vorwort. Tanja Alemany und Annick Moiteaux vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie für die Koordination. Florian Nöll vom Bundesverband Deutsche Startups und Tilo Bonow von piâbo für Eure vielschichtige Unterstützung weit über Gebühr. Peter Walde und Tobias Wager von Mapegy für Ihre imposante Innovationskarte. Steffen Setzer und Manuela Wachs von unserer Haus- und Hof-Druckerei Laserline für die konstant tolle Zusammenarbeit. Christian Herzog, Henning Ravn, Beatrice Vogel, Carl-Philipp Wackernagel und Annabell Dörksen von Berlin Partner. Tanja Mülhans, Claudia Hamboch, Katrin Tobies, Alexander Dennebaum und Silvia Hinz von der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung. Tim Dümichen und Marius Sternberg von KPMG. Chris Bartz und Luzi Teber von der Weberbank. Josefina Nungesser von Oracle. Marc Müller von felix1. Petra Schäfer von Metro. Dem RCKT-Team rund um Andreas Winiarski für ihre Unterstützung. Andrea Peters vom media.net berlinbrandenburg. Sebastian Thomas vom VBKI. Tim Brandt von der IHK. Und ein riesengroßes Dankeschön an alle Netzwerk- und Medienpartner, Sponsoren, Startup-Events und Werbepartner. Und nicht zuletzt möchten wir uns bei allen hundert Teilnehmern für ihre tollen Beiträge bedanken. Wir wissen, dass wir Euch einiges abverlangt haben. Es war uns eine Freude, mit Euch zusammenzuarbeiten.

Jan & Kata

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Segment // T H E H U N D E R T

Unsere Medienpartner:

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T H E H U N D E R T // Segment

O L D M E E T S NE W E C O NO MY: W IE I N N OVAT I O N E NT S T E HT Die Grafik zeigt ein Kooperationsnetzwerk zwischen ausgewählten innovativen Unternehmen im Hinblick auf innovationsrelevante Kennzahlen wie R&D-Aktivität, Anzahl der Patente, Grad der Vernetzung u. a. Firmen mit Verbindungen betreiben also gemeinsam Forschung oder tauchen in gemeinsamen Publikationen auf. Die gelb markierten Verbindungen zwischen Unternehmen der Old und New Economy werden in dieser Ausgabe von the Hundert porträtiert. Erstellt wurde die Analyse von mapegy. Das Berliner Unternehmen entwickelt und vermarktet Analyseund Visualisierungssoftware, die es dem Nutzer ermöglicht, sich einen schnellen Überblick über die Dynamik der globalen Technologielandschaft zu verschaffen. Dafür baut mapegy einen Innovationsgraphen, der die technologie- und innovationsrelevanten Fakten erschließt, verknüpft und somit Entwicklungen von der Technologie zum Produkt global analysierbar macht.

s. 28 ally (ehem. allryder) + Volkswagen s. 128 Ampion + Merck s. 35 Beaconinside + Computacenter s. 98 Bergfürst Bank + FAH Grundbesitz s. 44 blogfoster + Axel Springer Media Impact s. 106 Blue Biolabs + Berliner Wasserbetriebe s. 72 Book A Tiger + Vileda Professional s. 126 Caterna + Barmer GEK s. 104 Companisto + ProSiebenSat.1 Media s. 94 Cringle + DKB s. 141 dailyme TV + Alba Berlin s. 114 DCM + Weberbank s. 102 42reports + DB Station&Service

DesignBy.Me Technology + Peter Kaiser Schuhfabrik etventure + Klöckner & Co GMPVC + Wall AG

machtfit + Dr. Becker Unternehmensgruppe

s. 68

s. 118

GoldenTrycicle + Hahn Film

s. 136 mediaspot + berlinlinienbus.de s. 58 Mila + Vodafone s. 46 Mister Spex + Optiker Bösche s. 117 MyBook + Ullstein Buchverlage s. 50 NeuroNation + Spiegel Online s. 56 newscase + Madsack s. 122 odoscope + Capgemini Consulting s. 64 orderbird + ETL Adhoga s. 70 Original Unverpackt + SAP s. 140 Plugsurfing + Vattenfall s. 121 qlearning + TU Berlin s. 48 relayr + BSH Hausgeräte s. 49 Smartlaw + Wolters Kluwer s. 110 Sopat + BASF s. 66 Stilnest + Romondia Goldschmiede s. 97 Talentwunder + IBM s. 134 Thermondo + E.ON s. 138 Uberall + Unterwegs s. 34 Umoli + Bio Company s. 42 Vigour + Viacom s. 132 wendero + T-Systems International s. 52 Yukka Lab + AWP Finanznachrichten s. 112 Zoobe + Studiocanal s. 108 mbr targeting + Ströer Media

s. 124

s. 54

s. 73 Hardware.co + Conrad Electronic s. 92 Home eat Home + Coca-Cola s. 36 indielux + CleanTech Innovation Center s. 60 Intraprenör + REWE Group s. 120 K.lab + Klett s. 96 Kiwi + degewo s. 32 Klickrent + Zeppelin Rental s. 38 Gutscheine.de + Mediengruppe RTL

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s. 30


Segment // T H E H U N D E R T

Visualisierung von mapegy www.mapegy.com Datenquelle: mapegys Innovationsgraph enth채lt Daten aus Patenten, wissenschaftlichen Publikationen, News-Artikeln, Webseiten und Social Media. 157


IMPRESSUM HERAUSGEBER SENIOR PROJEKTMANAGER UND CHEFREDAKTION (VERANTWORTLICH)

Jan Thomas, jt@the-hundert.com Katarzyna Ołdziejewska, ko@the-hundert.com

CREATIVE DIRECTION

Balázs Tarsoly, balazs.tarsoly@operationbutterfly.com

ART DIRECTION

Susanna Pozzi, susanna.pozzi@operationbutterfly.com

COVER GESTALTUNG MITARBEITER GRAFISCHE GESTALTUNG PRODUCTION MANAGER FOTOGRAF

Lilian Eßer, lilian.esser@operationbutterfly.com Riccardo Volpato, riccardo.volpato@operationbutterfly.com Johnnie Clapper, johnnie.clapper@operationbutterfly.com Daniel Hofer, daniel@danielhofer.com

REDAKTION UND STÄNDIGE MITARBEITER

Corinna Visser, Valeska von Mühldorfer, Kathrin Maas, Claudia Lunscken, Massimo Pisati, Chiara Vilasi, Malgorzata Czubak, Simona Luhova, Robert Hinsch, Daniel Andriani

REDAKTION UND LEKTORAT

Christoph Strobel, Marisa Strobel, Julia Meusel, Philip Strobel

MIT BEITRÄGEN VON

Sigmar Gabriel, Mathias Döpfner, Eric Schweitzer, Rainer Hillebrand, Stefan Schaible, Rubin Ritter, Cornelia Yzer, Florian Langenscheidt, Florian Nöll, Frank Wiethoff, Bernhard Rohleder, Markus Voigt, Alexander Hüsing, Timotheus Höttges, Philipp Justus, Tobias Kollmann, Florian Heinemann, Christoph Keese, Lars Zimmermann, Tobias Schwarz, Brigitte Zypries, Christian Freese, Stefanie Peters, Maxim Nohroudi, Wolfgang Wopperer Beholz, Constanze Buchheim, Tilo Bonow, Tobias Wager Alle Artikel wurden von den Teilnehmern zur Verfügung gestellt.

The Hundert / Why Berlin? Media Publishing House GmbH Borsigstraße 9 D – 10115 Berlin Tel. 030 3087 7474 info@the-hundert.com www.the-hundert.com Why Berlin? Media Publishing House GmbH / Konto 181008400 / BLZ 12040000 / Commerzbank Berlin Laserline Druckzentrum Bucec & Co Berlin KG / Scheringstraße 1 / 13355 Berlin


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Berlin: Hoch im Kurs.

Alte Firmen, neue Firmen Berlin ist Startup-Metropole. Hier flirren Ideen durch die Luft. Hier werden fast im Minutentakt Firmen gegr端ndet und die Weichen f端r schnelles Wachstum gestellt. In Berlin gibt es aber auch viele tolle Unternehmen, deren wilde Gr端nderzeit schon 50 oder 100 Jahre her ist. Sie sind mit etablierten Strukturen und Spitzenprodukten weltweit erfolgreich. Beide passen wunderbar zusammen. Alte Hasen und Newcomer k旦nnen viel voneinander profitieren. Die Startup Unit bei Berlin Partner stellt Verbindungen her. Nehmen Sie Kontakt auf! www.berlin-partner.de/berlin-startup-unit


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