Thcene Nr. 02/2013

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Alternativ zu Sand oder Perlite sind auch Kokosfasern als Strukturverbesserer sehr geeignet. Natürlich kann man noch organische Zuschlagstoffe zur Nährstoffverbesserung beifügen, wie z. B. Hornspäne (Stickstoff) und Gesteinsmehl, das ein besonders wertvoller Zuschlagstoff ist. Für eine gute Enddrainage am Topfboden ist es unerlässlich, unter die Bodenmischung eine ca. 2 cm dicke Schicht aus Hydroton-Steinen oder Seramis-Granulat aufzubringen. Außerdem müssen die Töpfe natürlich ausreichend Löcher im Boden aufweisen, damit überschüssiges Wasser ungehindert abfließen kann. Organische Düngung empfiehlt sich für eine Balkon-Kultur ganz besonders, weil die Überdüngungsgefahr weitaus geringer als mit Mineraldünger ist und es nicht zur Ablagerung von Nährsalzen an der Bodenoberfläche und den Seitenwänden kommt. Von Blaukorn-Einsatz (Dünger mit Depot/Langzeitwirkung) ist eher abzuraten, da man nie weiß, wann die Nährstoffe in welchen Mengen freigesetzt werden (weil witterungsabhängig) und wann der Nährstoffvorrat aufgebraucht ist. Besser kontrolliert und organisch mit der Gießkanne düngen, am besten im Wechsel klares Wasser und Düngerlösung. Niemals durch die Sonne ausgetrocknete Erde mit Düngerlösung gießen, sondern mit klarem Wasser – andernfalls können die Wurzeln verbrennen.

Bewässerung Oft stellt sich ein großes Problem: Was tun, wenn man verreist und keiner da ist, um die Pflanzen zu versorgen? Meist geht es wohl nur um ein paar Tage, denn hingebungsvolle Grower verreisen im Som-

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mer nicht wochenlang. Das automatische „Blumat“-Bewässerungssystem hat sich bewährt. Über einen Keramiksensor in der Erde gesteuert, ziehen sich die Pflanzen von selbst das benötigte Wasser bedarfsgerecht aus dem Reservoir. Alternativ kann man sich mit Wassercontainer, Pumpe, Zeitschaltuhr und Tropfschlauch-System auch selbst eine Vorrichtung konstruieren, die in Intervallen Wasser an die Pflanzen abgibt. Bei großen, extrem durstigen Pflanzen kann es bei mehrtägiger Abwesenheit an heißen Sommertagen auch mit solchen Systemen mitunter zu Engpässen kommen. Es gibt auch eine einfache passive Lösung, die bei nicht allzu langer Abwesenheit die Pflanzen vor dem Austrocknen schützt: Man versenkt die Töpfe zur Hälfte in einer Wanne, die mit Hydro-Blähton und Wasser (Pegel unterhalb des Topfbodens) gefüllt ist. So können die Wurzeln durch die Löcher am Topfboden Feuchtigkeit aus der Wanne ziehen, wenn das Wasser im Topf verbraucht ist.

Tarnung Glücklich ist derjenige, dem keiner auf den Balkon gucken kann, der auf Tarnmaßnahmen also verzichten kann. In der Regel ist es aber wichtig, dass die Pflanzen nicht zu hoch wachsen. Beschneidung und/oder Herunterbinden sorgt für ein horizontaleres Wachstumsmodell. Beschneiden sollte man nur in der vegetativen Phase, bis spätestens ca. zwei Wochen vorm Einsetzen der Blüte. Aber es ist ohnehin sinnvoll, die Spitze des Haupttriebs schon früh abzuschneiden, nach drei oder vier Internodien, 0,5-1 cm über dem obersten Nodium. Die beiden Seitentriebansätze, die sich an diesem befinden, wachsen dann nach einer kurzen Übergangszeit zu neuen Top-Shoots heran, und auch die unteren Seitenzweige wachsen nach der Beschneidung


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