Das Festival „Um alles in der Welt – Lessingtage“ fndet
zum 10. Mal statt und ist in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich. Zum ersten Mal konzentrieren sich die Lessingtage in einem eigenen Schwerpunkt auf die antikoloniale Emanzipation in Afrika – zwei Aufführungen aus
weiblicher Sicht, voller Lebenslust, ganz im Sinne der
afrikanischen „Le Rire“Philosophie. „Who is Happy in
Russia?“ fragt dagegen das Moskauer GogolCenter
und kämpft damit für Demokratie und Freiheit. In
Hamburg ist erstmals eine Inszenierung des russischen Regisseurs Kirill Serebrennikov zu sehen. Er
steht seit August 2017 in Moskau unter Hausarrest und
hat de facto Arbeitsverbot. Der libanesische Choreograf Omar Rajeh gibt in seiner TanzPerformance
„#minaret“ denjenigen eine Stimme, die übrig geblieben sind im vom Krieg zerstörten Aleppo. Und in Europa? Hier suchen zwei Exil Ensembles nach einer
Sprache für sich selbst, indes junge Europäerinnen
und Europäer aus den verschiedensten europäischen
Städten mit der Behauptung „I AM EUROPE“ antrete