Technica Maerz 2009

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| Robotik

Die Robotikszene in der Schweiz

Starke Schweiz im globalen Markt Wenn im Fernsehen von Robotern gesprochen wird, handelt es sich meist um internationale Robotertourniere, an denen auch Schweizer Hochschulen regelmässig teilnehmen. Es gibt in der Schweiz aber auch eine industrielle Robotik-Szene, die aktiv nicht nur auf dem Binnenmarkt, sondern auch auf dem Weltmarkt erfolgreich agiert – dafür aber weniger am Fernsehen präsent ist. Ein Blick hinter diese Kulissen.

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ie wichtigsten Akteure der Schweizer Roboter-Szene haben sich in der Sektion 42 des Interessenverbundes swissT.net zusammengeschlossen. Diese Sektion erschaffte mit «SwissRobotics» eine eigene Marke, um ihre Anliegen verstärkt und gezielt nach aussen zu tragen. Eine Umfrage bei deren Mitgliedern ABB Robotics, Compar, Kuka, Neuronics und Stäubli ergibt einen interessanten Ein- und Ausblick.

Schweizer Anbieter sind meist Integratoren

wird die Akzeptanz immer grösser und der Einsatz vielfältiger. Auf dem Schweizer Markt rechnet zum Beispiel Werner Erismann von ABB Robotics, Präsident der Sektion 42, mit rund 4500 installierten Robotern, Janine Deufel von Neuroncis geht sogar von rund 5000 Robotern aus. Interessant ist auch die Aussage von Martin Bertschi von Kuka: «Waren es 1995 fünf Kuka-Roboter, zählt wir heute 700 Einheiten.» Die Schweizer Firmen haben also den Roboter entdeckt.

Als Hauptanbieter werden ABB Robotics mit Knickarm- und Delta-Robotern, Kuka und Fanuc mit Knickarm-Robotern und Epson mit Scara-Robotern genannt. Stäubli stellt sowohl Knickarm- wie ScaraRoboter her. Neuronics gibt sich als Spezialist für Roboter, welche mit dem Menschen ohne Schutzabschrankung zusammenarbeiten.

Breit gefächertes Angebot Interessant ist der sehr breit gefächerte Einsatz von Robotern in den verschiedensten Branchen. Zu deren Anwendern zählen die Maschinen-, die Konsumgüter-, die Lebensmittel-, die Verpackungs- und die Uhrenindustrie. Roboter werden aber auch in der Holz- und Steinverarbeitung mit Erfolg eingesetzt. Typische Aufgaben für diese Geräte sind das Beladen/Entladen von

In der Schweizer Robotik-Szene sind vor allem Vertreter namhafter ausländischer Hersteller tätig. Eigentliche Schweizer Hersteller – wie dies Firmen wie Stäubli, Neuronics oder Güdel darstellen – gibt es nur wenige. Mehrere Anbieter beziffern das jährliche Marktvolumen auf etwa 550 bis 600 Roboter bei einem Umsatz von rund 25 bis 30 Mio. Franken ein starker Markt also. War der Roboter früher als Arbeitsplatz-Killer verrucht, ist die Erkenntnis durchgedrungen, dass dieses Gerät im Gegenteil einen echten Mehrwert schaffen und Arbeitsplätze sichern kann. Dementsprechend

Autor Robert Meier freier Fachjournalist, Rupperswil

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Hohe Anforderungen an den Roboter bezüglich «Feinfühligkeit» und Präzision: Uhrenteile aufnehmen und positionieren. (Foto: Stäubli)


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