Technica 2013-08

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CHF 12.–

8.2013

www.technica-online.ch www.marktspiegel.ch

fachzeitschrift für die maschinen-, elektro- und metallindustrie

RY TITELBILDSTO

CMT-

Schweissen ze Leistungsgren angehoben Seite 29

Grosse, komplexe Teile schweissen Mit einer leistungsfähigen 7-Achs-Roboterschweissanlage

Mit Wuchten zu höherer Werkzeugqualität

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Werkzeugmaschinen Die DIXI 210 basiert auf der DMU 210 P. Aber was macht aus einem Universalzentrum von Deckel Maho Pfronten eine echte DIXI? Darauf gibt es nur eine Antwort.

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Fertigungsautomatisierung Massgeschneiderte Stangenlade-Lösungen zur Optimierung der Fertigungsabläufe: So sehen High-End-Leistungen zu konkurrenzfähigen Preisen aus.

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Messtechnik Die Chip-in-Oil-Technologie (CiO) setzt den Trend zur Miniaturisierung in der Sensorik in die Wirklichkeit um. Ein paar Beispiele aus der Druckmesstechnik.


Modulare Messtechnik auf höchstem Niveau

Die NI-PXI-Hardware ist zusammen mit der Systemdesignsoftware NI LabVIEW noch leistungsfähiger und flexibler und bietet ein hervorragendes Preis-LeistungsVerhältnis. Durch die Kombination aus modularer Hardware und produktiver Software können Ingenieure Kosten drastisch senken, Tests schneller ausführen, den Durchsatz steigern und die Skalierbarkeit erhöhen. Dank mehr als 500 PXI-Produkten, über 200 Vertriebsbüros weltweit und mehr als 700 Alliance Partnern bietet NI eine umfassende Lösung für die sich ständig ändernden Anforderungen bei automatisierten Tests.

>> ni.com/automated-test-platform/d 056 2005151 © 2013 | National Instruments, NI, ni.com und LabVIEW sind Marken der National Instruments Corporation. Die Alliance Partner von NI sind unabhängige Unternehmen und stehen in keinem Agentur-, Kooperations- oder Joint-Venture-Verhältnis zu NI.

Die grafische Entwicklungsumgebung NI LabVIEW bietet herausragende Hardwareintegration und ermöglicht es Ihnen, intuitiv zu programmieren.


EDITORIAL

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«Yes we (s)can!» Wer ein demokratisches Verständnis hat, wird sich wohl in den letzten Wochen darüber aufgeregt haben, als der Ex-Geheimdienstagent Edward Snowden brisante Details über die fast unglaublichen Bespitzelungsaktivitäten des US-Geheimdienstes NSA veröffentlichte. Und das ist sicher nur die Spitze des Eisbergs, denn in den USA gibt es viele Geheimdienste und verwandte Institutionen mit geschätzten 200 000 Mitarbeitern und 30 Milliarden Dollar Budget, die natürlich ihre Daseinsberechtigung hart verteidigen wollen. Dass Demokratien aber mit äusserst undemokratischen Mitteln arbeiten, wird immer augenscheinlicher und ist ein Armutszeichen. Egal ob in den USA, Deutschland, Italien oder England - überall werden Machenschaften bekannt, die wenig mit modernem Demokratieverständnis zu tun haben. Wann kommt bei uns die nächste «Fichenaffäre»? Snowden hat meiner Meinung nach eine sehr mutige Tat begangen, die ihm aber sein Leben kosten

Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut. (Laotse) könnte. Man kann hier fast schon den Vergleich mit Wilhelm Tell ziehen und seine eigentliche Tat hat etwas Heldenhaftes und Helvetisches, was wir ja regelmässig am 1. August feiern: sich nämlich gegen Machtmissbrauch sowie undemokratisches Verhalten zu wehren, das Recht auf Freiheit und Selbstbestimmung zu bewahren. Ärgerlich ist das Ganze natürlich besonders auch für Firmen, deren eigene Geheimnisse auch ausgespäht werden - sogar vom eigenen Staat und Telekommunikationsunternehmen. Hier ist darum dringend eine Schadensbegrenzung oder besser -Behebung angeraten und man sollte sich vom Spottbegriff «Yes we scan» wieder auf die ursprüngliche, positive Botschaft «Yes we can» besinnen, was jedoch im politischen Prozess ungleich schwieriger vonstatten gehen wird als im industriellen Bereich.

Hier kann man auch beschädigte Maschinen und Bauteile kosteneffizient reparieren, womit wir zu unserem Brennpunktartikel- und zum Fokusthema kommen, dem (Reparatur-)Schweissen. Denn hinter der Füge- bzw. Verbindungstechnik steckt mehr als nur das blosse Verbinden: «Ohne Fügetechnik ist nix mit Nachhaltigkeit», sagte GSI-(Gesellschaft für Schweisstechnik International) Geschäftsführer Klaus Middeldorf. Gerade auch in der Instandhaltung und Maschinenwartung spielt vor allem das Reparaturschweissen eine immer wichtigere und kostensparende Rolle. Mit weiteren, neuen Techniken wie dem «Thermischen Spritzen», welches sogar bei beschädigten Turbinen und Kompressoren erfolgreich eingesetzt werden kann, werden hochtemperaturbeständige Schichten eingebracht, was gerade bei sehr teuren Bauteilen eine enorme Kosteneinsparung ermöglicht. Wichtige Voraussetzung ist natürlich, die entsprechende Messtechnik anzuwenden, um die Bauteildefekte exakt vermessen und den Schaden eruieren zu können. Daher könnte sinngemäss das von US-Präsident Obama ausgesprochene, zur Ikone erhobene und hier als Titel für das Editorial umgemünzte Zitat auch für Schadensanalyse und kostenbegrenzende Möglichkeiten eingesetzt werden; erst einmal seine eigenen Maschinen oder Geräte zu «scannen» und eine Reparatur zu erwägen. Das ist gelebte Nachhaltigkeit, senkt die Kosten und gibt dazu ein gutes Gefühl, etwas Positives für die Umwelt zu tun. Wie und welche neuen Technologien dazu möglich sind, lesen Sie im aktuellen «technica»-Heft.

Markus Frutig, Redaktor «technica»


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INHALTSVERZEICHNIS

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UNKT BRENN P

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Reparaturschweissen

Reparieren statt austauschen. Damit kann man auch Geld sparen. Am Anfang aber steht die akribische Schadensanalyse. «Nur wenn bekannt ist, was die Schadensursache ist, lässt sich eine zielgerichtete Reparaturschweissung durchführen», heisst ein Tipp vom Experten.

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Werkzeugmaschinen

Wie interessant ist eigentlich der Schweizer Markt für WFL und welche Maschinen wird man an der EMO sehen? Ein grosses Interview mit Geschäftsführer Norbert Jungreithmayr, aufgenommen während des traditionellen Technologiemeetings in Linz.

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Fügetechnik

Mit dem Nachweis sehr guter elektrischer Leitfähigkeit der Tox-Rund-Punkt-Verbindungen eröffnen sich den Herstellern elektrischer/elektronischer/mechatronischer Baugruppen völlig neue Produktions- und Montagestrategien.

Fokusthema: Schweissen, Seite 01, 12, 29, 30, 33, 34 1 Editorial 4 Nachrichten/Kolumne Funkenflug 8 Märkte und Unternehmen – Strom vom freien Markt – Hausausstellung Newemag: Lösungen für erhöhte Anforderungen Serie Industrie 4.0 10 Vergesst den Menschen nicht Der Blickwinkel eines Produzenten Brennpunkt 12 Reparaturschweissen – Erst die Analyse, dann die Reparatur – Reparaturschweissen mit dem Laser

FACHMESSEN World Medtech Forum 15 Kurskorrektur des Weltforums Das WMTF setze seine Erfolgsgeschichte fort, heisst es. Das stimmt nicht ganz EMO 16 Da gibt jeder sein Bestes» Erste kleine Vorschau auf die grosse Messe mit ein paar Reisevorbereitungstipps

FACHARTIKEL Werkzeugmaschinen und Werkzeuge 17 Pionier der Komplettbearbeitung WFL zeigt neueste Maschinenmodelle und auch innovative Software 20 Programm mit Blick in die Zukunft Bearbeitungsprofis aus der ganzen Schweiz zu Besuch bei Suvema 20 Kleine Schneidplatten – grosse Leistung Neues Spannkonzept erzeugt Spannkraftkomponenten Richtung Auflagefläche 22 Neues Vertriebs- und Servicezentrum DMG/Mori Seiki eröffnete Ende Juni in Le Locle neues Vertriebs- und Servicezentrum 24 «Der Schweizer Markt steht für Innovationen und höchste Präzision» Interview mit Lothar Horn, Geschäftsführer der Paul Horn GmbH 25 Taumelnd nur beim Fräsen Mapal und das trochoide Fräsen und die Minimalmengenschmierung 26 Mit bester Wuchtgüte zu besseren Werkzeugen Perfekter Rundlauf sorgt für deutliche Steigerung der Werkzeugqualität 28 Massgeschneiderte Stangenlader Massgeschneiderte Lösungen zur Optimierung der Fertigungsabläufe

Fügen – Trennen – Formen 29 Leistungsgrenze angehoben Weiterentwicklung vergrössert das Prozessfenster von CMT 30 Grosse und komplexe Bauteile schweissen Leistungsfähige Cloos-Roboterschweissanlage in Betrieb bei SSI Schäfer 33 Fliegender Wechsel Bezahlbare Inverter-Technologie für jede Schweissaufgabe und die UP-Technologie 34 Alternative Verbindungstechnik Tox-Rund-Punkt-Verbindungen eröffnen neue Produktions- und Montagestrategien 36 Werkzeuge vom Stanzexperten Stanzteileproduktion vom Engineering bis zur Logistik von Unipress

Automations- und Antriebstechnik 38 Auf Her(t)z und Nieren geprüft EMWB hat in ein neues Prüflabor investiert – das bislang umfassendste der Schweiz 40 Geprüfte Sicherheit 100 %-Komponenten-Prüfung mit Bildverarbeitungssystem Trevista von Stemmer 42 Sicher in die Serie Einheit aus hochgenauer Messmaschine, Sensor und Software vereinfacht komplexe Messung in der täglichen Praxis


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INHALTSVERZEICHNIS

Mess- und Prüftechnik

Das neue Versuchs- und Prüflabor für elektrische Antriebssysteme der Elektromotorenwerk Brienz AG bietet umfangreiche Tests verschiedenster Motorentypen und unterschiedlichem Netzbetrieb. Exklusivinterview mit Markus Thöni, Technischer Geschäftsführer des EMWB.

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MultiValid Process Control ontro

Zulieferindustrie 44 Blitzblank Absolut zunderfreie Oberfläche nötig? Dann heisst es strahltechnisch bearbeiten

VERBÄNDE UND ORGANISATIONEN SVBF – Planung und Produktion 48 Fallstricke der Globalisierung Referat von Hans-Joachim Hess anlässlich der FHNW-Feier «50 Jahre Ingenieurausbildung» 50 Nachhaltiger Erfolg mit ganzheitlichen Produktionssystemen Wer seine Mitarbeiter kontinuierlich verbessert, bringt die Firma nachhaltig auf Kurs 51 Produkte 57 Lieferantenverzeichnis 62 In dieser Ausgabe/Impressum 63 Agenda – CleanDays bei Walter Meier – Schulungen bei Tecalto – Distrelec-Seminare – B&R Seminare

` Objektorientiertes Projektieren mittels leistungsstarker Bibliotheksfunktionen ` Investitionssicherheit durch Offenheit und Integration von Smart Engineering ` Flexibler Einsatzbereich in allen Branchen durch hohe Skalierbarkeit ` Die vollständige Leittechniklösung von der Prozessdatenerfassung bis zum validierungspflichtigen Prozess

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NACHRICHTEN

F

UNK ENFLUG

T Cornelia Buchwalder Swissmem T Eugen Albisser Chefredaktor technica

Lieber Chefredaktor Nach einem Jahr die Klingen wetzen mit Werner De Schepper hat er sich zurückgezogen. Nun werde ich deine Fragen beantworten und vor allem auch gleich zu Beginn dir eine stellen! Ich beginne gerne einmal sehr direkt: Was denkst du, befähigt dich, Chefredaktor der «technica» zu sein? Gespannt auf die kommenden Kolumnen-Duelle, Cornelia. Liebe Cornelia Das ist eine fast schon philosophische Einstiegsfrage. Also eine unendlich grosse und ich will mich deshalb auf einen Aspekt konzentrieren. Das heisst, ich lasse alle Voraussetzungen weg, die man als Chefredaktor sowieso haben muss: Neugier, logisches Denkvermögen, Skepsis, Sprachkompetenz, Hartnäckigkeit. Charme ist übrigens auch gut, aber nicht überlebensnotwendig. Wie es im Wort Chefredaktor schon steht: Ich bin ein wenig auch ein Chef. Das wiederum heisst: Ich muss Entscheidungen treffen. Und dann dazu stehen. Das unterscheidet mich nicht von anderen leitenden Angestellten. Chefredaktor einer Fachzeitschrift zu sein ist allerdings etwas sehr Spezielles. Er sollte sich in zwei Bereichen sehr gut auskennen: in jenem, über den er schreibt und schreiben lässt, und im Journalismus. So nebenbei: Ich besitze einen technischen und einen linguistischen Wissensrucksack, gefüllt mit einigen Jahren Erfahrung als Printjournalist (Umwelttechnologien, Umweltschutz, Wirtschaft). Wir sind Technikexperten, und wir berichten über Technik, entwickeln sie aber nicht. Diesen Schritt überlassen wir unseren Lesern. Wo wir Fachjournalisten aber persönlich etwas bewirken können, ist im Fachjournalismus selbst. Das geht oft vergessen. Ich bin überzeugt, dass ein Chefredaktor auch eine unerschütterliche Leidenschaft haben muss für den Journalismus, ansonsten ist eine Kommunikationsabteilung ein weitaus geeigneterer Arbeitsort. Etwas überspitzt gesagt: Ein Chefredaktor sollte das Presserecht noch im betrunkenen Zustand deklamieren können, Niklaus Meienberg, Gay Talese und weitere grosse Journalisten gelesen haben und Watergate nacherzählen können. Diese Hingabe ist wichtig, weil wir damit die Schönheit und Wichtigkeit unseres Berufes erkennen und so auch verteidigen können. Je besser ich den Journalismus kenne und lebe, umso leichter fällt es mir auch zu definieren und vorzuleben, welche Art Zeitschrift ich herausgeben möchte. Und damit bin ich wieder am Anfang der Antwort: Ein Chefredaktor muss sich entscheiden. Für einen journalistischen Auftritt seines Mediums. Und diese Entscheidung muss er immer wieder mit Leidenschaft vertreten. Ich hoffe, das tue ich.

Im FUNKENFLUG «duellieren» sich abwechselnd mit Frage stellen und Antwort geben Cornelia Buchwalder, Ressortleiterin Fachgruppen bei Swissmem, und «technica»-Chefredaktor Eugen Albisser zu Themen der MEM-Branche, Technologien, Medien, Politik und was sie und ihre Branchen sonst noch beschäftigt im Arbeitsalltag.

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ABB Schweiz: positive Auftragslage

Offline zur Werkzeuglösung Die Software der Walter AG für den optimalen Einsatz von Werkzeugen, «GPS (Global Productivity System)», ist in der aktuellen Version 2.05 ab sofort auch auf DVD erhältlich. Die DVD ermöglicht den Einsatz der Software auch auf Computern ohne Internetzugang. Ob Bohren, Gewinden oder Eckfräsen, Zerspanungstechniker profitieren von einer einfachen Bedienungsführung bei der Werkzeugempfehlung. Das Programm navigiert Schritt für Schritt zur Werkzeuglösung. www.walter-tools.com

ABB Schweiz verzeichnete mit 1,77 Milliarden Franken im 1. Halbjahr ein Auftragsplus von 5 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode (2012: 1,69 Mrd. CHF). Der Umsatz von 1,71 Milliarden Franken liegt leicht unter dem Vorjahreswert (2012: 1,77 Mrd. CHF). Mit rund 7000 Mitarbeitenden per 30. Juni ist die Beschäftigungslage bei ABB Schweiz stabil. Der positive Bestellungseingang ist insbesondere auf Aufträge im Bahnbereich, für Hochspannungsanlagen sowie auf Grossprojekte zur Ausrüstung von Minenanlagen in Asien und Südamerika zurückzuführen. Das Geschäft mit Turboladern hat sich auf dem erwarteten tieferen Niveau stabilisiert. www.abb.ch

KVT-Koenig AG komplettiert Führungsteam 3M Schweiz unter neuer Führung Christiane Grün ist ab sofort Managing Director der 3M Alpine Region. Die Health-Care-Expertin leitet in dieser Funktion die Geschicke von 3M in der Schweiz und in Österreich. Christiane Grün ist seit Juni neu Managing Director der 3M Alpine Region. Sie folgt auf Felix Thun-Hohenstein, der künftig eine neue Herausforderung als Global Business Director

Alparslan Kütükçüoglu übernimmt die Funktion des CEO der KVT-Koenig AG, Dietikon. Damit ist das Führungsteam der KVT-Koenig Gruppe wieder komplett. Nach dem Verkauf des Bereichs Verbindungstechnologie und dem Ausscheiden des früheren CEOs Christoph Eisenhardt hatten Jürg E. Wenger, Chief Financial Officer, und Robert Hollinger, Leiter Dichtungstechnologie, die Leitung des Unternehmens interimistisch übernommen. Mit der strategischen Fokussierung insbesondere auf das Dichtungsgeschäft hat das marktführende Unternehmen eine internationale Wachstums- und Entwicklungsstrategie formuliert. www.kvt-koenig.ch

Schweizer brillieren in technischen Berufen

Christiane Grün.

(Bild: 3M)

annehmen wird. In ihrer neuen Position zeichnet Grün für 271 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Schweiz und einen Umsatz von 208,3 Millionen Franken verantwortlich. «Ich freue mich, ein so hoch motiviertes und kompetentes Team zu übernehmen. Wir werden gemeinsam die nächsten Schritte für weiteres nachhaltiges Wachstum in der Alpinen Region erarbeiten und umsetzen», erklärte Christiane Grün. www.3M.com/ch

Anfangs Juli haben sich in Leipzig junge Berufsleute aus 54 Nationen gemessen und in 46 Disziplinen ihre Weltmeister erkoren. Die Schweizer Teilnehmer waren dabei besonders erfolgreich: Sie holten insgesamt 17 Medaillen und belegten in der Nationenwertung nach Südkorea den zweiten Platz. Einen hohen Anteil an diesem Gesamterfolg hatten die Teilnehmer in den technischen Berufen. Sie konnten sich erfolgreich gegen die zunehmend stärker werdende internationale Konkurrenz behaupten und sich gegenüber den vergangenen Weltmeisterschaften in London 2011 noch einmal steigern. Die Resultate in den technischen Berufen: Gold: Thomas Etterlin, Konstrukteur; Silvan Melchior, Elektroniker Silber: Armin Beckerbauer, Polymechaniker, Automation; Jonas Wälter, Informatiker, Software-Lösungen für Unternehmen Bronze: Pascal Sieber, Polymechaniker, CNC-Fräsen Diplom: Marco Hofer, Automatiker; Luca Zoss, Automatiker; Riccardo Bieler, CNC-Drehen www.swiss-skills.ch www.swissmem.ch


Für höchste Anforderungen zertifiziert

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NACHRICHTEN

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Korrigendum In der «technica» 6/7.2013 ist uns im Leichtbauroboter-Artikel ein Fehler unterlaufen. Richtig muss es heissen: Der Kuka «LBR 4+» ist nicht ausverkauft und der «LBR iiwa» ist eine Neuentwicklung. Kuka arbeitet schon seit Jahren an der Leichtbautechnologie. Mit dem «LBR iiwa» ist nun der erste industrietaugliche Leichtbauroboter vorgestellt worden.

LÖSUNGSANBIETER FÜR ANALYTISCHE LABORS

B&R mit zertifizierten Partnern Die DIN EN 15085 umfasst sämtliche Richtlinien und Vorgaben, die Schweissarbeiten an Schienenfahrzeugen erfordern. (Bild: Wolfensberger AG) In diesem Jahr wurde Wolfensbergers Abteilung Schweisstechnik nach DIN EN 15085 (Schweissen von Schienenfahrzeugen) mit dem höchsten Zertifizierungslevel CL1 erfolgreich zertifiziert. Mit der erlangten Stufe darf die Wolfensberger AG Schweissnähte mit höchsten Anforderungen ausführen. Die Erlangung des Zertifikates ist für die Herstellung von Schienenfahrzeugteilen für die Wolfensberger AG von höchster Wichtigkeit. Mit dieser zusätzlichen Qualifikation werden ihre Aktivitäten als Hersteller und Lieferant von Schienenfahrzeugteilen untermauert und weiter ausgebaut. www.wolfensberger.ch

Sieben Schweizer System- und Lösungsanbieter dürfen sich seit Mitte Jahr offiziell B&R Qualified Partner nennen. Damit stehen den Schweizer B&R-Kunden nun ein ganzes Netz von System- und Lösungsanbietern zur Verfügung: AVM Engineering AG in Bütschwil, Bircher ProcessControl AG in Beringen, BSR Automation AG in Kriens, Easy SA in Moutier, Pantec Engineering AG in Ruggell, SmartControl GmbH in Andelfingen und Wito Automation AG in Weinfelden. «B&R Qualified Partner beweisen neben erfolgreich durchgeführten Referenzprojekten ihre besondere Kompetenz in einem speziellen Zertifizierungsverfahren, das jährlich durchgeführt wird. Durch ständige Schulung der Qualified Partner können sich B&R-Kunden sicher sein, dass immer auf dem neusten Stand der Technik gearbeitet wird», hiess es in der Mitteilung des Unternehmens. www.br-automation.com

Sieben Systemintegratoren von B&R wurden nach einem neuen Beurteilungsverfahren «B&R Qualified Partner» zertifiziert.

Neue Ausgabe des «Vademecum Aussenwirtschaft» Switzerland Global Enterprise (vormals Osec) hat in diesen Tagen eine neue Ausgabe des jährlich erscheinenden «Vademecum Aussenwirtschaft» publiziert. Das handliche Nachschlagewerk, das auch online verfügbar ist, bietet wertvolle Informationen zur Schweizer Aussenwirtschaft. Es umfasst Zahlen und Fakten zu den Schweizer Exporten und Importen (nach Ländern und Branchen) sowie zum internationalen Güterhandel. Zudem sind darin Daten zu den weltweiten Direktinvestitionen der Schweiz, zu den grössten Direktinvestoren weltweit, Angaben zur Schweiz im internationalen Vergleich und zum globalen Netzwerk von Switzerland Global Enterprise enthalten. www.switzerland-ge.com/ vademecum

(Bild: B&R)

Und der Gewinner ist… Die Automatisierungsspezialisten der Firma Weiss Schweiz haben an der vergangenen SwissT.fair in Moutier und Zürich nicht nur mit ihren «4 Schritten zur perfekten Automation» Besucher an den Stand gelockt, sondern auch mit einem Wettbewerb, dessen Preis wohl auch entschiedene Autofahrer zum Mitmachen animierte: Das Fahrrad der Marke UrbanRider Singlespeed gewann schliesslich Florent Günter von der Firma Helios A. Charpilloz SA in Bévilard, links im Bild, der den Preis von Bruno Schär persönlich übernehmen durfte. www.weiss-gmbh.ch

Kundenservice ist unsere Stärke – und Ihr Vorteil Unser Angebot umfasst: • FTIR Spektroskopie • UV-VIS + FL Spektroskopie • Elektronenmikroskopie • Chemische Sensoren • Probenaufbereitung und Laborzubehör • Spezialanfertigungen und Baugruppen • Kurse und Services Die eigene feinmechanische Werkstatt ermöglicht es uns, auf Ihren Bedarf einzugehen und Geräte wo nötig anzupassen oder selbst zu fertigen.

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NACHRICHTEN

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Differenzierung als Erfolgsrezept Wie behaupten sich global aufgestellte Unternehmen in einem zunehmend schwierig werdenden Umfeld? Die Maxon Motor AG begegnet dieser Herausforderung mit einer hohen Innovationsrate, stetiger Optimierung bestehender Prozesse, einem weltweiten Service und der Erschliessung neuer Märkte. «Auch wir müssen um Aufträge

kämpfen», verriet CEO Eugen Elmiger anlässlich der Bilanzmedienkonferenz am Unternehmenssitz in Sachseln. Und dieser Kampf gehe oftmals über den Preis. «Das, was wir hier produzieren, darf nicht teuer sein. Trotzdem müssen unsere Präzisionsantriebe höchsten Ansprüchen genügen», versucht der Stratege den knallharten Wettbewerb erst gar nicht zu beschönigen. Entscheidend sei daher eine Differenzierung des Portfolios nach Lösungen für einfache und nach Lösungen für hohe und anspruchsvolle Anforderungen. Das setze allerdings ein flexibles Agieren voraus, das sich wie ein roter Faden durch alle Abläufe des Unternehmens ziehe. Bestehende Prozesse würden dabei permanent hinterfragt, die Organisation ständig angepasst. Dies gelte selbst für die Entwicklung oder Erschliessung von Märkten. «In manchen sind wir stabil oder wachsend, andere sind rückläufig oder befinden sich im freien Fall», sagt er. Ein Beispiel für einen Markt, in dem es für die Innerschweizer nicht mehr so gut läuft, sind die Halbleiter-Bestückungsautomaten. Kompensieren lassen sich solche Negativentwicklungen mit dem Ausweichen in andere Nischen. Ein umsatzträchtiger Markt ist die Medizintechnik. In diesem ist das Unternehmen breit aufgestellt und generiert hier mit knapp 100 Millionen Schweizer

Franken im Jahr fast die Hälfte seines Umsatzes. Neben der Laborautomation kommen die Lösungen unter anderem in Pumpen, der Prothetik und in Operationsrobotern zum Einsatz. Diese Vielseitigkeit schafft zwar unternehmerische Sicherheit, fordert aber auch die Entwicklungsabteilung. «Es braucht zu den Motoren meist spezielle Getriebe und Sensoren. Jeder Markt hat wieder seine eigenen Anforderungen», weiss Eugen Elmiger. Eine andere Nische, die im Vergleich zur Medizintechnik umsatzmässig diese Bezeichnung wirklich verdient, ist der Radsport. In diesen High-End-ConsumerMarkt lieferte Maxon Motor bereits mehrere zehntausend elektronische Umwerfer und bestätigt damit, dass wer Trends erkennt und flexibel auf diese reagiert, weiterhin seine Daseinsberechtigung hat. Innovation schafft Innovation. Flexible Prozesse und flexibles Agieren sind aber nur ein Teil des Erfolgs. Ein anderer ist stetige Innovation. Diese brachte unter anderem das im Herbst 2012 vorgestellte DCX-Antriebssystem hervor. Bei diesem bestimmt der Anwender am PC alle relevanten Parameter seines Antriebs und erhält sein Unikat bereits nach elf Tagen geliefert. Es ist dabei vor allem die Vielzahl der Möglichkeiten, die Eugen Elmiger schwärmen lässt. «Von der Farbe und Länge des Anschlusskabels über die Wahl der Bürsten und des Gebersystems bis hin zur Getriebeuntersetzung und dem Design des Flansches kann hier wirklich alles online konfiguriert werden», wirbt der CEO für dieses neuartige System. Dass Innovation, weitere Innovation hervorruft, sofern man dem Anwender aufmerksam zuhört, zeigt sich am Beispiel der EC4-Plattform. Der leistungsstarke 4-mm-Motor mit speziellem auf Keramiktechnologie basierendem Getriebe ist eigentlich für mobile Geräte oder den Einsatz als Mikropumpe gedacht. «Doch es gibt bereits Kunden, die diesen in anderen Anwendungen implantieren wollen», sagt der CEO und ergänzt: «Das ist eine grosse Herausforderung. Aber wir werden es schaffen.» www.maxon.ch Autor: Markus Back, Redaktion Megalink

Studer gewinnt in Polen Innovationspreis für CT960 Die Schweizer Schleifspezialisten haben für ihre Innenrundschleifmaschine CT960 auf der Messe «Poznan International Fair» die Goldmedaille in der Kategorie «Innovations-Technologies-Machines Poland» gewonnen. Die Alleskönnerin mit vier Spindeln für komplexe Schleifaufgaben erhielt Neuerungen im Bereich der B-Achse und des Schleifspindel-Revolvers. Der neue Schleifspindel-Revolver ist eine sehr wichtige Komponente zur Komplettbearbeitung. Die entscheidende Neuheit der CT960 liegt bei der automatischen B-Achse des Werkstückspindelstocks mit Schwenkbereich +61° bis -91° und einem Direktantrieb, der sehr schnell und präzise positioniert sowie auch ein sehr genaues Schleifen mit Interpolation der B-Achse zum Schleifen von Radien erlaubt. Dank der Neukonzeption hat die B-Achse keine Auflagefläche mehr, ist komplett geschlossen und somit

Neuer Schleifspindel-Revolver – ermöglicht den Einsatz von bis zu vier Schleifspindeln und einem Messtaster. (Bild: Studer) verschleissfrei und noch schneller in der Bewegung. Mit ihrer Genauigkeit von ‹ 1/10 000° liegt die Maschine im Bereich des kaum noch Messbaren. www.studer.com

Innovationspreis für zwei Ingenieurinnen der FHNW Sabrina Payo Muñoz und Galina Bernhardt, Mechatronik Trinational-Ingenieurinnen der FHNW, wurden für ihre Bachelor-Theses mit dem Innovationspreis 2012 von Swiss Engineering STV Sektion Basel ausgezeichnet. Die Themen der beiden Arbeiten waren sehr unterschiedlich: Sabrina Payo Muñoz befasste sich mit Temperatur- und Drucksensorik mittels inkjetgedruckten Silberstrukturen. Galina Bernhardt forschte im Rahmen einer Untersuchung zum Bienensterben mittels Micro-Computertomographien. Der Innovationspreis 2012 wurde erstmals verliehen und soll zukünftig innovative Ab-

schlussarbeiten im Ingenieurwesen der FHNW in Fachkreisen und in der Öffentlichkeit bekannt machen. Mit der eingereichten Bachelorthesis erfüllten sie die Kriterien der Jury bezüglich Kreativität und Innovation, Ingenieurrelevanz sowie kommunikativem Auftreten und Erscheinungsbild.

Abstract der Thesis von Sabrina Payo Muñoz www.fhnw.ch/technik/files/ AbstractSabrinaPayo.pdf Abstract der Thesis von Galina Berhardt www.fhnw.ch/technik/ files/AbstractGalina_Bernhardt.pdf

Die Preisträgerinnen Galina Bernhardt und Sabrina Payo Muñoz. (Bild: Swiss Engineering STV Basel)


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NACHRICHTEN

Schaeffler zerstört 26 Tonnen Wälzlager-Plagiate Wälzlager verschiedenster Bauarten und Grösse werden vom Greifarm des Baggers unter lautem Getöse in die Schrottpresse befördert. Es handelt sich bei allen Lagern um gefälschte Produkte mit den Markenaufdrucken INA und FAG, die bei Razzien sichergestellt wurden. Es waren diesmal 26 Tonnen gefälschte Lager im Nominalwert von über einer Million Euro. Die Plagiate stammen zum Grossteil aus Razzien bei Lager-Händlern in Europa,

Für Schaeffler schwer zu beziffernder Schaden: Denn neben den entgangenen Verkaufserlösen und dem Imageschaden durch die minderwertige Ware entstehen enorme Kosten für Ermittlung, Sicherstellung und fachgerechte Entsorgung der Lager. (Bild: Schaeffler / Berny Meyer)

unter anderem aus Italien und Grossbritannien. Aber auch gefälschte Lager aus Deutschland sind dabei: «Marken- und Produktpiraterie ist kein Phänomen, das sich auf China oder Südosteuropa beschränkt. Es findet auch hier vor unserer Haustür statt», so Ingrid Bichelmeir-Böhn, Leiterin des Global Brand Protection Teams bei Schaeffler. Geschädigt werden nicht nur die Unternehmen, die Markenwaren herstellen und aufwändig Forschung, Entwicklung und Qualitätssicherung betreiben, sondern auch Firmen, die solche gefälschten Teile einbauen, und deren Kunden. Ein aktueller Fall aus der Schweiz beweist erneut, dass der Ausfall eines Wälzlagers als sicherheitsrelevantes Teil in Anlagen und Maschinen erhebliche Schäden auslösen kann. Aufgrund einer Kundenreklamation stellte sich bei einem Schweizer Unternehmen heraus, dass bei der Reparatur einer Maschine ein gefälschtes Zylinderrollenlager eingebaut wurde. So kam es bereits nach einem halben Jahr trotz regelmässiger Wartung zum Heisslauf. Dieser wurde zwar vom Kunden rechtzeitig bemerkt, dennoch wurden Reparaturkosten in Höhe von rund 21 500 Franken verursacht, die den Lagerwert um ein Vielfaches übersteigen. www.hydrel.ch

NI nimmt Kollmorgen ins Programm National Instruments hat die Motion Control-Produkte von Kollmorgen in sein globales Verkaufsprogramm aufgenommen. «Kollmorgen wird von OEMs wegen der hohen Performance der Motion ControlLösungen geschätzt», sagt Jamie Smith, Leiter Industrial Embedded Marketing bei National Instruments. «Diese Kompetenz sowie die globale Präsenz von Kollmorgen passen perfekt zu unserer Systemdesignsoftware.» Die durchgängige grafische Programmierung von Mess-, Steuer- und Regelsystemen mit LabVIEW bietet Anwendern weitreichende Vorteile innerhalb eines effizienten Engineerings.

Ein konkretes Beispiel für die Integration sind die Servoregler der Kollmorgen-Reihe AKD, die seit ihrer Markteinführung über eine passende Schnittstelle zur LabVIEW-Entwicklungsumgebung verfügen. Letztlich wird die Zusammenarbeit der zwei führenden Unternehmen im Bereich Motorsteuerung das Entwickeln anspruchsvoller Maschinen leichter machen. NI bietet deshalb die gesamte Bandbreite an Motion ControlProdukten von Kollmorgen an: Antriebe, Motoren, lineare Positionierungssysteme, Getriebe, Kabel und Zubehör. www.kollmorgen.com www.switzerland.ni.com

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Ihre Ideen finden bei uns ihre Form. Bis zur Serie.

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MÄRKTE UND UNTERNEHMEN

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Auch KMU können vom liberalisierten Strommarkt profitieren

Strom vom freien Markt Starker Franken, schwache Konjunktur, Konkurrenzdruck: Viele Schweizer KMU müssen derzeit sparen, wo sie nur können. Noch wenig bekannt ist die Möglichkeit, die Fixkosten bei der Energierechnung zu senken. Dank den tiefen Strompreisen ist der Strommarkt für KMU so interessant wie nie zuvor.

G

rossunternehmen wie Coop, Migros oder die SBB profitieren seit längerem vom liberalisierten Strommarkt in der Schweiz. Kleine und mittelgrosse Unternehmen haben bis anhin aber kaum daran gedacht, ihren Strom auf dem freien Markt einzukaufen – dort wo er am günstigsten ist. Erst 13 Prozent aller Schweizer KMU haben bis Ende 2012 ihren Anbieter gewechselt und beziehen Strom zu Marktpreisen. Dass der Strom zu Marktpreisen günstiger ist als die Schweizer Grundversorgungstarife, war nicht immer so. Bedingt durch Wirtschaftskrise, Investitionen in erneuerbare Energien und Neubauten von Kraftwerken, gibt es an den Strombörsen mittlerweile ein Überangebot an Strom. Daher sind die Strompreise seit letztem Herbst kontinuierlich gesunken. Der Grosshandelspreis hat sich in den letzten 12 Monaten um 25 % reduziert.

Bis zu 40 Prozent sparen. Schweizer Grossunternehmen sparen mit dem Schritt in den freien Markt rasch Millionenbeträge. Aber auch für KMU rechnet sich ein Wechsel. «Je nach Branche können KMU ihre Fixkosten schnell um mehrere Zehntausend Franken senken – bis zu 40 Prozent von dem, was sie jetzt bezahlen», so Fredi Keller, CEO Swisspower Energy. 17 Schweizer Stadtwerke sind am Energieunternehmen beteiligt, das sich auf das Geschäft mit Multisite-, Gross- und KMU-Kunden konzentriert. Swisspower Energy hat vor Kurzem eine Online-Verkaufsplattform für KMU lanciert (www.günstiger-kmu-strom.ch), mit der ein Vertragsabschluss mit dem Stromanbieter in wenigen Klicks möglich ist. Fredi Keller: «Es war uns sehr wichtig, den Markteintritt für KMU einfach und

Auf dem freien Markt Strom einkaufen ist günstiger. Dennoch haben erst 13 % aller Schweizer KMU bis Ende 2012 ihren Anbieter gewechselt und beziehen Strom zu Marktpreisen. (Bild: iStockphoto)

unkompliziert zu gestalten. Jetzt können KMU die Stromrechnung selbst unter die Lupe nehmen und schnell das Sparpotenzial ermitteln.» Einfach und schnell zu günstigem Strom – Stromversorgung garantiert. Einfach geht es auch weiter, wenn sich ein KMU für den Strombezug auf dem freien Markt entscheidet. Swisspower Energy wickelt beispielsweise die Kündigung beim vorherigen Stromanbieter ab. Wer in den freien Markt wechselt, wird künftig zwei Stromjahresrechnungen bekommen: eine vom neuen Anbieter für den bezogenen Strom und eine vom lokalen Strom-

versorger für die Netznutzung und die gesetzlichen Abgaben. Nach einem Übertritt in den freien Strommarkt ist eine Rückkehr in den Grundversorgungstarif nicht mehr möglich. Dennoch ist allen Unternehmen eine sichere Stromversorgung zu 100 Prozent garantiert. Diese Sicherheit ist im Stromversorgungsge● setz (StromVG) der Schweiz geregelt. www.günstiger-kmu-strom.ch Quellen: www.kmu-barometer.ch

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MÄRKTE UND UNTERNEHMEN

Die Technologiemesse für Gebäude und Infrastruktur Newemag Hausausstellung

Lösungen für erhöhte Anforderungen Weil die Firma Newemag bald nach Eschenbach LU umzieht, fand in diesem Jahr die Hausausstellung zum letzten Mal in Rotkreuz statt. Wie aber empfängt man seine Gäste zum letzten Mal an der alten Wirkungsstätte? Genauso wie immer natürlich. Mit intelligenten Fachvorträgen, reichhaltigem Buffet und einem repräsentativen Werkzeugmaschinenpark. EUGEN ALBISSER

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ie Firma Newemag (und Schneider mc in Chavornay/VD) verfügen mit den Marken Miyano, Matsuura, Brother, Nigata, Hyundai-Wia, Nexturn, GDW, Correaanayak, Ibarmia und Dahlih ein vielfältiges Angebot an Werkzeugmaschinen – und dies für die Stangenbearbeitung, 5-Achs- und Futterbearbeitung, Langdrehen und bis zur Horizontal-, Vertikalund Grossteilebearbeitung. Ein solches Angebot braucht Platz oder wie es in einer Mitteilung an die Kunden hiess: «In den vergangenen Jahren erhöhten sich bei Newemag die Anforderungen an die Infrastruktur und die Geschäftsprozesse immer mehr. Die räumlichen Ressourcen am jetzigen Standort in Rotkreuz wurden sowohl in der Ausstellungshalle als auch im Bürobereich knapp.»

Europapremiere der BNA-42 GTY. Im Oktober soll also der Umzug erfolgen, doch noch einmal konnten die Gäste in Rotkreuz selbst in den «kleineren» Ausstellungshallen mehr als genug sehen und erfahren. Neben den Fachvorträgen zur «5-SeitenBearbeitung – leicht gemacht» und dem «Gewindefräsen für Uhren- und Medizinbranche» kündigte Newemag als Highlights den kompakten Kurzdreher Miyano BNA-42 GTY an – eine Europapremiere – und die Matsuura MX-520. Der Kurzdreher von Miyano wird als kompakteste Maschine mit Stangendurchlass bezeichnet, hat eine Grundfläche von 2300 mm x 1510 mm und verfügt über

10 Achsen mit verfahrbarem Hauptspindelstock. Dazu ist das Drehzenter mit einem 16-StationenRevolver und Y-Achse ausgestattet. Für die Produktivitätssteigerung wurde sogar ein Vertikalhalter mit bis zu 13 weiteren Werkzeugpositionen entwickelt. Auch die Marke Matsuura war prominent vertreten mit der MX-520 für die hochpräzise 5-Achsen-Simultan-Bearbeitung, aber auch mit der MAM 72-3VS, der 5-achsigen Produktionsanlage, die über ein integriertes 40-plätziges Palettensystem verfügt und somit über eine längere Zeit mannlos produzieren kann. Pirmin Zehnder, Geschäftsführer und Inhaber der Newemag, war mit der Hausausstellung rundum zufrieden: «Es war eine gelungene Hausausstellung mit vielen Besuchern, interessanten Fachdiskussionen wie auch schönen, gemütlichen Momenten.» ●

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Bald bezugsbereit: Newemags neues und grösseres Firmengebäude in Eschenbach.

10. – 13. September 2013 Messe Basel www.ineltec.ch

(Bild: Newemag)


Industrie

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Serie Industrie 4.0, Teil sieben: Der Blickwinkel eines Produzenten

Vergesst den Menschen nicht Das Unternehmen Phoenix Contact setzt auf den Aufbau einer ganzheitlichen virtuellen Welt, die den Menschen mithilfe von iPad und Co. wieder in den Mittelpunkt stellt. NIKOLAUS FECHT

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rstmals las ich von einer industriellen Revolution namens Industrie 4.0 an einem Samstagmorgen in der Tageszeitung», erinnert sich Frank Possel-Dölken, Director Manufacturing Systems bei der Phoenix Contact Deutschland GmbH aus Blomberg. «Schmunzelnd dachte ich damals: Oh, was kommt denn da wieder für eine Marketingwelle auf uns zu.» Am Anfang war der ehemalige Wissenschaftler des renommierten Werkzeugmaschinenlabors aus Aachen skeptisch, denn Ende der 90er-Jahre sah er bereits viele funktionierende Prototypen, bei denen er sich heute fragt, warum er sie immer noch nicht kaufen kann. Possel-Dölken: «Und viele dieser Themen tauchen nun plötzlich bei Industrie 4.0 wieder auf.» Doch die Skepsis ist gewichen, heute beschäftigt er sich selbst intensiv mit dem Thema. Dabei geht es ihm um mehr als nur Industrie 4.0: Der Experte für Automatisierung spricht lieber von der Smart Factory, die sieben Themen umfasst: Engineering, Vernetzung, Intelligenz, Wandlungsfähigkeit, Sicherheit, Interaktion zwischen Menschen mit technischen Systemen und Effizienz (schonender Umgang mit Ressourcen).

Was passiert, wenn ein IT-System ausfällt? Ein An-

Frank Possel-Dölken, Phoenix Contact: «Es ist nicht damit getan, dem Mitarbeiter ein iPad in die Hand zu drücken. Denn es gibt beim Einzug dieser Geräte in die Automatisierungstechnik ein paar Probleme, die nicht so trivial sind.» (Bild: Fecht)

satz betrifft das Bewältigen der ungeheuren Komplexität beim Herstellen der Produkte von Phoenix Contact, die es teilweise in mehreren 1000 Varianten gibt. Eine wichtige Rolle spielt dabei die intelligente Vernetzung. «Wir produzieren beispielsweise im fliegenden Wechsel Steckverbinder in kleinen

Losgrössen», berichtet Possel-Dölken. «Eine Anlage stellt also unter Umständen 200 bis 250 Steckervarianten her.» Dabei stellt sich an jeder Fertigungsstation immer wieder die Frage: Welche Positionen und Parameter werden aktuell für die nächste Produktvariante benötigt? Wo findet die Station die

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KLIMATISIERUNG


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dazu nötigen Informationen? Hinzu kommen jeweils andere Aufträge zum Bedrucken und zum Überprüfen der gedruckten Schaltungsbilder. «Die Herausforderung besteht darin, die gesicherte maximale Leistungsfähigkeit an den Grenzen des technisch Machbaren zu erreichen», sagt der Fachmann. «Hinzu kommt die gesicherte Verwendung der jeweils richtigen Daten.» Weil sich aber Produkte und ihre Daten permanent ändern, gelte es, die neuen Informationen auch zuverlässig und durchgängig «einzupflegen». Ausserdem müsse das System auch für den Fall der Ausfälle gewappnet sein. «Was passiert, wenn ein IT-System ausfällt, wenn ein Netzwerk nicht verfügbar ist», fragt Possel-Dölken. «Eine Anforderung besteht also darin, dass die Teilsysteme trotz Vernetzung auch autonom funktionieren müssen.» Daher müssen Datensätze in den Systemen mehrfach vorhanden sein. Doch diese sogenannte Redundanz dürfe nicht manuell, sondern müsse automatisch gemanagt werden. Maschine in den Mittelpunkt stellen war ein Fehler. Darüber hinaus müsse auch dafür gesorgt werden, dass sich die Informationsversorgung von den Maschinen und Terminals löse. Der Informationsfluss müsse mobil werden, damit auch der Mensch dezentral – losgelöst vom Maschinenpark – über smarte Endgeräte mit dem Netz kommunizieren könne. Doch er warnt vor Blauäugigkeit. «Es ist nicht damit getan, den Mitarbeitern einen iPad in die Hand zu drücken», warnt der Experte. «Denn es gibt beim Einzug dieser Geräte in die Automatisierungstechnik ein paar Probleme, die nicht so trivial sind. Stellen Sie sich nur vor, Sie stehen inmitten von zehn Maschinen, von denen jede über mehr als zehn intelligente Geräte und Systeme ver-

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fügt, die über Bluetooth und Co. kommunizieren.» Was macht der Mitarbeiter, der Zugriff auf eine von mehreren intelligenten Kameras erhalten will? Und wie wird sichergestellt, dass nicht jeder Besitzer eines netzwerkfähigen Gerätes mit dieser Kamera kommunizieren kann. Hier hofft der Experte auf einen Wandel durch Industrie 4.0: «Wir haben in der Vergangenheit in der Automatisierung den Fehler gemacht, dass wir die Maschine in den Mittelpunkt gestellt haben.» Daher heisst für ihn eine wichtige Fragestellung: Wo sind heute Menschen in der Produktion unterwegs und in welchen Situationen benötigen sie Unterstützung. Doch mit der optimalen Vernetzung allein sei es nicht getan. Wenn jemand smarte Tabletts in die Produktion integriere, müsse er sich auch Gedanken zur Ergonomie machen. «Die Mitarbeiter sollen ja in erster Linie in der Produktion arbeiten und nicht Tabletts halten», meint der Fachmann. «Daher muss ich mir einfallen lassen, wie sich beispielsweise so ein Gerät befestigen ● lässt.» PHOENIX CONTACT AG 8317 Tagelswangen, 052 354 55 55 infoswiss@phoenixcontact.com www.phoenixcontact.com ARTIKELSERIE INDUSTRIE 4.0 Die «Industrie 4.0» ist das grosse Industriethema im Jahr 2013. Diese Serie mit ihren zwölf Folgen zeigt auf, wie die Vordenker aus der Schweiz und aus Deutschland die Chancen, Risiken und Nebenwirkungen dieser 4. Industriellen Revolution einschätzen. In der nächsten «technica»-Ausgabe: Der Einfluss auf die Logistik.

IT-INFRASTRUKTUR

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Die Schweiz im Spiegel ihres Wirkens Weshalb sind Schweizer Produkte im Ausland so gefragt? Welche Bedeutung hat der Unternehmensstandort Schweiz für ein ausländisches Unternehmen? Welche Zukunft gibt es für das «Modell Schweiz»? Und schliesslich – wie schätzt die Schweiz sich selbst ein? Verschiedene nationale und internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kultur beleuchten am Herbst-Forum 2013 die Schweiz aus ihrer Sicht. Die Schweiz wird für ihre qualitativ hochstehenden Exportprodukte geliebt und bewundert. Die Innovationskraft und der hohe Standard in Wissenschaft und Technologie werden weltweit mit Höchstnoten bewertet. Direkte Demokratie und politische Stabilität geniessen im Ausland weitherum Anerkennung und Respekt. Eine intakte Umwelt und hohe Lebensqualität sind weitere bedeutende Pluspunkte der Schweiz. Und dennoch scheint es, als hätte das Image einige Kratzer abgekriegt. Das 25. internationale Europa Forum Luzern beleuchtet im Herbst-Forum 2013 unter dem Titel «Swiss Images» die Schweiz aus unterschiedlichen Perspektiven. Sowohl über den Sonderfall Schweiz, die Krisenfestigkeit oder die Währungs-Herausforderung als auch über Swissness und Schweizer Brands im Ausland diskutieren hochrangige Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Hauptreferent an der öffentlichen Abendveranstaltung ist Bundespräsident Ueli Maurer. Das Europa Forum Luzern bietet nicht nur aktuellste Informationen aus erster Hand, sondern ist darüber hinaus eine einmalige Netzwerkplattform, um mit Teilnehmern und Experten ins Gespräch zu ● kommen und Kontakte zu pflegen. (ea)

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Reparaturschweissen auf dem Vormarsch

Erst die Analyse, dann die Reparatur Trotz aller Unterschiede in den Dimensionen, der Konstruktion und der Einsatzart haben Mobilkräne, Windenergieanlagen, Stahlbauwerke und Stahlbrücken etwas gemeinsam: Bei ihrer Instandsetzung ist oft Reparaturschweissen gefragt. Worauf es dabei ankommt, recherchierte technica bei einer der weltweit anerkanntesten Adressen: bei der Schweisstechnischen Lehrund Versuchsanstalt (SLV) im deutschen Duisburg. NIKOLAUS FECHT

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inen gemeinsamen Nenner haben alle Instandsetzungsverfahren: Am Anfang steht die akribische Schadensanalyse. Dipl.-Ing. Jörg Mährlein, SLV-Leiter: «Nur wenn bekannt ist, was die Schadensursache ist, lässt sich eine zielgerichtete Reparaturschweissung durchführen.» Gefragt seien hier sehr gute Kenntnisse aus den Werkstoffwissenschaften, denn es handle sich oft auch um Werkstoffe aus den 1940er-Jahren. Um eine verbindliche Aussage treffen zu können, sei es notwendig, Proben zu entnehmen und zu untersuchen. «Das gehört mittlerweile bei uns zum Tagesgeschäft», berichtet Mährlein. «Neulich erhielten wir eine Anfrage beim Umbau eines Bauwerks von 1890, bei dem Sicherungsmassnahmen anstanden. Wir haben dann untersucht, mit welchen Schweissparametern, -zusätzen und -prozessen sich die Reparatur optimal verwirklichen lässt.» Doch um Illusionen vorzubeugen: Reparaturschweissen ist keine billige Alternative, sondern wegen des hohen Aufwandes bei der Vorbereitung, Analyse, Ermittlung der Schweisszusätze in der Regel teurer als Neuschweissen. Hinzu komme, dass die Experten bei der Schadensanalyse im Voraus oftmals nicht alle Parameter erfassen können,

die eventuell zu einer Kostensteigerung führen. Ausserdem müssten die Schweisser in der Regel vor Ort, also zum Beispiel auf Baustellen, unter zum Teil ungünstigen Bedingungen arbeiten. Ausserdem würden die Fachleute auch manchmal feststellen, dass deutlich mehr als erwartet geschädigt ist und dass deswegen der Reparaturaufwand zunehme. Keine generellen Rezepte. Generelle Rezepte – etwa zum Reparaturschweissen von Grossbauteilen und zur Auswahl des richtigen Verfahrens – kann der Fachmann nicht nennen. «Neben den technischen Aspekten hat oftmals auch die Sicherheitsphilosophie, die sich in einem Vertrag widerspiegelt, einen Einfluss auf die zu verwendenden Schweissverfahren», erläutert Mährlein. «Klassisch zählen aber immer noch das teilmechanisierte MAG-Schweissen und seine vollmechanisierte Variante sowie das UP-Schweissen zu den Favoriten.» Thermisches Spritzen eigne sich oft zum Reparieren von Turbinen und Kompressoren. Mithilfe dieses Verfahrens erhalten die Antriebskomponenten die benötigten, hochtemperaturbeständigen Schichten – ohne die sonst beim Auftragsschweissen übliche hohe Wärmeeinbringung und den damit verbundenen Verzug. «Gerade hier werden

Folgeerscheinung: Weil die Fehlerursache nicht beachtet wurde, trat nach der Reparaturschweissung erneut ein Anriss an der oberen Ecke des Knotenblechs auf. (Bild: SLV Duisburg)

Spritzzusatzwerkstoffe verwendet, die etwa aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung eine vollkommen andere Verarbeitung erfordern als normale ferritische Zusatzwerkstoffe», erklärt der Fachmann. «Da das thermische Spritzen sich nicht mit dem Schweissen vergleichen lässt, muss auch hier das Personal, angefangen vom thermischen Spritzer bis hin zur Spritzaufsicht, besonders geschult sein.» Die SLV ist in Sachen Reparaturschweissen aber auch beim Repowering von Windenergieanlagen oder beim Instandsetzen von Bauwerken oder Anlagen gefragt. Die Experten ermitteln dabei oft in einer umfassenden Beratung, welche Schweissnähte sie durch welche Verfahren prüfen können und welche Reparaturmassnahmen sich daraus ableiten lassen. Eventuell steht dann auch eine Erneuerung des Korrosionsschutzes an.

Spezialauftrag: Rofin-Lasag passt die Parameter seiner gepulsten Laser (im Bild ein SLS 200 CL) an die Reparatur-Aufgabe an.

Verbindungen wie sie in keinem Lehrbuch stehen. Doch manchmal kommen auch andere Fügeverfahren ins Spiel. «Unser Herz hängt zwar am Schweissen, wenn aber geklebt, geschraubt oder genietet wird, dient es letztendlich der Produktsi-


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Alles aus einer Hand cherheit und dem Interesse des Kunden, der sein Bauwerk oder seine Anlage wieder möglichst schnell in Betrieb nehmen will», gibt Mährlein zu. «So beschäftigen sich die Kollegen auch mit mechanischen Fügeverfahren wie Toxen oder Clinchen.» Bei beschädigten Stellen biete es sich eventuell an, die durch das Schweissen auftretenden Zugspannungen mit einer Oberflächenbehandlung – sie ähnelt dem Abhämmern des Nahtbereichs – in Druckspannungen umzuwandeln, um so die Ermüdungsfestigkeit zu verbessern. Mährlein: «Diese Methode wird auch im Rahmen unserer schweisstechnischen Ausbildung vorgestellt, um den zukünftigen Schweissaufsichtspersonen auch die neusten Erkenntnisse vermitteln zu können.» Es komme beim Reparieren schon vor, dass die Experten von den sogenannten technisch anerkannten Regeln der Technik abweichen müssen. So könne es passieren, dass die Duisburger zunächst die tatsächlich am Bauteil vorhandenen Spannungen messen, um daraus die dann möglichen Ver-

bindungen abzuleiten. «Das kann dann schon einmal eine Verbindung werden, wie es sie in keinem Lehrbuch gibt», meint der Niederlassungsleiter. «Wir bieten eine Lösung immer in Abstimmung mit dem Betreiber, der eventuell zuständigen Prüfstelle oder Bauaufsichtsbehörde an.» Es komme aber immer wieder darauf an, für jedes Vorhaben die Verfahren auf ihre Wirtschaftlichkeit und auch die Einsatzmöglichkeiten zu untersuchen. Grenzüberschreitender Know-how-Austausch gehört daher in Sachen Schweissen zum Geschäft des gemeinnützigen Unternehmens. So gibt es eine sehr enge Kooperation mit dem Schweizerischen Verein für Schweisstechnik SVS in Basel, mit denen die Deutschen in vielen Bereichen gleiche Wege gehen. Aufgrund dieser engen Kontakte sieht Mährlein «keine Unterschiede bei den Vorgehensweisen». www.slv-duisburg.de www.svsxass.ch/

Reparaturschweissen mit dem Laser

Funkende Auftragsarbeiten Auch beim Reparaturschweissen befindet sich der Laser auf dem Vormarsch. Was für die funkenden Auftragsarbeiten der besonderen Art spricht, berichtet Rofin-Lasag-Applikationsleiterin Noémie Dury aus Thun. NIKOLAUS FECHT

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rau Dury, bei welchen Anlagen, Bauwerken und Maschinen ist das Laser-Reparaturschweissen besonders gefragt? Noémie Dury, Head of Laser Application & Process Development: Wir haben in der Schweiz, in Deutschland und in vielen europäischen Ländern Kunden. Die Themen sind überall die gleichen: Gefragt ist das Verfahren bei allen Teilen, die sehr teuer sind und bei denen die Reparatur sich lohnt. Beim Reparaturschweissen arbeiten wir partnerschaftlich eng zusammen mit der Schunk Lasertechnik AG, die auch die Anlagen verkauft. Die Technik kommt vor allem bei der Reparatur von Spritzgussformen und von Turbinenelementen zum Einsatz. Für welche Anwendungen eignet sich das LaserReparaturschweissen besonders? Für das Verfahren spricht, dass der Anwender die dabei entstehende Wärme sehr gut kontrollieren kann. Daher kommt die Laserbearbeitung besonders infrage bei Werkstoffen, die sich schwierig

So repariert der Laser Ein Beispiel aus der Praxis: Wegen dynamischer Wechselbeanspruchung kam es in einem Spritzgusswerkzeug aus Warmarbeitsstahl 1.2344 zu einem Ermüdungsbruch. Ein gepulster Nd:YAG-Laser SLS 200 CL 60 (2,2 kW Spitzenleistung, 15 ms Pulslänge, 10 Hz Frequenz) von LASAG hat mit 0,3 mm Draht den Bruch repariert, der per Erodieren gefinisht wurde. Die komplette Reparatur dauerte 30 Stunden. Der Anwender hat mit dem Werkzeug seitdem zwei Millionen Mal Teile ohne jeden Ausfall spritzgegossen.

schweissen lassen. Dazu zählen beispielsweise typische Turbinenlegierungen wie Inconel und René Superalloys. Es kommen beim Reparaturschweissen leistungsstarke Nd:YAG-Laser zum Einsatz, die wahlweise mit Pulver oder Draht arbeiten. Für das Reparieren haben wir den sogenannten BladeWelder entwickelt, dessen Parameter an die Aufgabe angepasst wurde. Es handelt sich um einen gepulsten Festkörperlaser des Typs Lasag SLS 200 CL 60 HP, der eine maximale Pulsenergie von 110 J erzeugt. >>

Halle 3 / Stand G112 Panasonic hat für seinen spritzerarmen Schweißprozess TAWERS Active Wire einen neuen Servopull Brenner entwickelt. Dieser besitzt einen 150W starken Motor und ermöglicht es dem Anwender beim Schweißen auf einen zusätzlichen Wasserkühler zu verzichten, auch die Schlauchverbindungen zum Kühlgerät entfallen dadurch Dank des neuen Servopull Brenners und der Software Active TAWERS wird beim MIG/MAG Schweißen eine durchgängige sehr gute Schweißnahtqualität mit enormer Spritzerreduktion auch in Zwangslagen erreicht. Hieraus resultieren eine verbesserte Energiebilanz und eine Reduzierung der Schweißspritzer auf ein Minimum. Zudem wird die Wärmeeinbringung in das Bauteil reduziert was insbesondere bei Feinkornbaustahl und hochlegierten Stählen von Vorteil ist. Wir würden uns freuen, Sie am PanasonicStand begrüssen zu dürfen.

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Welches Verfahren bevorzugen Sie? Lasag setzt eher auf das Schweissen mit Draht, weil sich so beispielsweise nicht nur die Spitze, sondern auch funktionelle Flächen einer Turbinenschaufel reparieren lassen. Und wie sieht es finanziell aus? Unser Verfahren ist deswegen oft gefragt, weil die Reparatur maximal 60 Prozent der sonst anstehenden Kosten für eine Neuherstellung der Turbinenschaufel ausmachen darf. Ähnlich günstig ist es auch bei den Spritzgussformen. Bieten Sie auch Beratungen und Schulungen für Reparaturschweissen an? Ja, den Käufern unserer Laserquellen bieten wir diesen Service. ROFIN-LASAG AG 3602 Thun, 033 227 45 45 info@lasag.ch, www.lasag.ch Noémie Dury, Head of Laser Application & Process Development bei der ROFIN-LASAG AG, Thun: «Gefragt ist Laser-Reparaturschweissen bei allen Teilen, die sehr teuer sind und bei denen die Reparatur sich lohnt.» (Bilder: Rofin-Lasag)

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World Medtech Forum ●

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World Medtech Forum Lucerne vom 17. bis 19. September 2013

Rund 220 Aussteller, 100 Referenten und 20 Workshops und Veranstaltungen: Das World Medtech Forum Lucerne setze seine Erfolgsgeschichte fort, sagen die Veranstalter. Ganz so ist es allerdings nicht.

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Ambitioniert gestartet, nun die Korrektur. Dass nun bei der zweiten Austragung des World Medtech

Forums Lucerne weniger Aussteller (250 im 2012 vs. 220 im 2013), weniger Referenten (150 vs. 100) und auch weniger Workshops (30 vs. 20) angeboten werden als bei der Premiere, ist ebenfalls eine logische Folge. Doch man muss sich auch bewusst werden, dass die letztjährige Erstaustragung mit einem sehr ambitionierten Programm startete; nun folgt die nötige Korrektur nach unten – was wieder Luft nach oben lässt. Das WMTF setze seine Erfolgsgeschichte fort, verkünden die Veranstalter in ihrer Programmschrift. Diese Vorspiegelung nicht ganz korrekter Tatsachen gehört leider zum PR-Spiel. Komisch, denn genau dies hätte das WMTF gar nicht nötig. Denn es war bereits letztes Jahr und ist auch in diesem Jahr trotz reduziertem Angebot ein absolut hochkarätiger Anlass, der erst noch richtig entdeckt werden muss.

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INFO: VDW – Generalkommissariat EMO Hannover 2013 Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. Corneliusstraße 4 · 60325 Frankfurt am Main · GERMANY Tel. +49 69 756081- 0 · Fax +49 69 756081-74 emo@vdw.de · www.emo-hannover.de

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Netzwerken wird gross geschrieben. Herzstück der Fachmesse ist zum Beispiel das «Center of Attention» mit Referaten hochkarätiger Experten aus Hochschulen und der Industrie zu wissenschaftlichen Fragestellungen. Zahlreiche Veranstaltungen bieten die Chance, Kontakte zu knüpfen, sei es am 1-to-1-Partnering, an der Medtech Night oder an Corporate Events für Cluster, Organisationen und Fachgruppen, die das WMTF als Plattform nutzen. Spannende Einblicke gewährt der in Europa einmalige Expertenpark. Unter Federführung von Prof. Konrad Wegener, Experte für Produktionstechnik an der ETH Zürich, zeigen namhafte Werkzeugmaschinenhersteller, mit welchen Lösungsansätzen sie die ganze Prozesskette der Medizintechnik abdecken. Dabei gehen sie in rege Tuchfühlung mit kompetenten Partnern. Nicht weniger spannend sind die Redner am Kongress. Während der Executive Day den Reigen mit kritischen Kommentaren zum Gesundheitswesen eröffnet, geben Fachleute am North American Day und South American Day Tipps und Anregungen zur Eroberung dieser aufstrebenden Märkte. Zudem können an den Networking Lunches oder in den Workshops zu aktuellen Themen Fragen weiter vertieft werden. (ea) ● www.medtech-forum.ch

Kurskorrektur des Weltforums

as World Medtech Forum Lucerne (WMTF) wird in diesem Jahr an der Messe Luzern abgehalten. Im vergangenen Jahr fand zumindest der prestigeträchtige Teil, der Kongress, im Stadtzentrum statt. Ein Argument damals: Die weltweit anreisenden Kongressteilnehmer sollen auch etwas von der Touristenstadt haben. Dieser Bonus hat nun ein wenig ausgedient; die Kongressbesucher müssen an den Stadtrand zum Messegelände, wo nun Fachmesse und Kongress zusammen durchgeführt werden. Aber nach den tiefen Besucherzahlen im 2012 ist dies nur die logische Folge. Die Kongressteilnehmer sollen nun auch die Messe besuchen und Aussteller und Messebesucher Kongressluft einatmen.

FACHMESSEN

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FACHMESSEN

● EMO

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Soll Impulse liefern für die Produktion der kommenden Jahre: die EMO 2013 in Hannover. (Bild: Deutsche Messe)

EMO Hannover 2013 – Metallbearbeitung präsentiert sich auf Messe der Superlative

«Da gibt jeder sein Bestes» Vom 16. bis 21. September 2013 ist EMO-Hannover-Zeit. Zur Weltleitmesse der Metallbearbeitung präsentieren internationale Hersteller von Produktionstechnik unter dem Leitthema «Intelligence in Production» ihre Produkte, Lösungen und Dienstleistungen rund um den Werkstoff Metall.

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it ‹Intelligence in Production› zeigt die EMO Hannover Fachbesuchern aus aller Welt, wie sie ihre Herausforderungen heute und morgen in der Fertigung am besten lösen können», sagt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer beim EMO-Veranstalter VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) anlässlich der EMO-Pressekonferenz in Zürich. «Die EMO ist das Schaufenster für die Welt. Hier trifft sich alles, was mit Werkzeugmaschinen zu tun hat: Investitionsentscheider aus den verschiedensten Industriebranchen, Weltmarktführer in der Produktionstechnik, Vertreter aus Wissenschaft und Politik. Internationale Anbieter stellen ihren Kunden Innovationen auf Top-Niveau vor. Schliesslich gibt die EMO Hannover entscheidende Impulse für die Produktion der kommenden Jahre», so Schäfer weiter. Zur letzten Veranstaltung im Jahr 2011 stellten über 2000 Firmen auf der EMO aus. 60 Prozent kamen nicht aus Deutschland, sondern aus 40 Ländern dieser Erde. Allein aus Osteuropa präsentierten sich 68 Aussteller. «Für jeden Werkzeugmaschinenhersteller, der international Geschäfte machen will, ist die Teilnahme an der EMO Hannover ein absolutes Muss», ist sich Wilfried Schäfer sicher. Ebenso fänden Anwender von Werkzeugmaschinen in Hannover die richtige Produktionstechnik und die kompetenten Gesprächspartner. Das gelte für Hersteller von Kleinserien wie für Produzenten von Massenprodukten. 2011 nahmen 140 000 Fachbesucher aus über 100 Ländern das Angebot der EMO Hannover an. Der Auslandsanteil betrug 36 Prozent. Etwa zwei Drittel der Gäste kamen aus Europa.

Strikte Planung nach Produktschwerpunkten. Ihre Grösse mit zuletzt rund 180 000 m² Nettoausstellungsfläche sollte jedem Besucher den umfassenden Überblick zur intelligenten Produktionstechnik garantieren und zwar aus den Bereichen spanende

und umformende Werkzeugmaschinen, Fertigungssysteme, Präzisionswerkzeuge, Messtechnik, automatisierter Materialfluss, CAx-Technologien, Steuerungs- und Antriebstechnik sowie Zubehör. Um sich leicht zu orientieren und das Gesuchte schnell zu finden, ist die Messe strikt nach Produktschwerpunkten gegliedert. Die Grösse und der Stellenwert der EMO Hannover als wichtigste Plattform für die internationale Metallbearbeitung motivieren die Aussteller, Maschinen in Dimensionen und in einer Anzahl zu zeigen, wie sie sonst auf keiner anderen Veranstaltung anzutreffen sind. Der Besucher kann also sehen, anfassen und

sich ganz konkret am Produkt erklären lassen, was es kann und wo seine Vorteile liegen. Zur EMO Hannover 2011 wurden 47 000 Tonnen Maschinen und Messegut auf das Messegelände transportiert. EMO Hannover ist wichtigstes Innovations- und Investitionsforum. Produktionsexperten reisen mit hohen Erwartungen zur EMO nach Hannover, denn traditionell ist sie das wichtigste Innovationsforum für die Metallbearbeitung weltweit. Daher ist sie auch für die Aussteller der wichtigste Meilenstein, auf den sie intensiv hinarbeiten, um ihre neuen Maschinen und Entwicklungen dem gesamten Markt zu präsentieren. Wie keine andere Veranstaltung weltweit sehen sie die EMO Hannover als einzigartige Möglichkeit, sich vor einem internationalen Publikum gegenüber dem Wettbewerb zu positionieren und profilieren. «Da gibt jeder ● sein Bestes», sagt Schäfer in Zürich. www.emo-hannover.de

Nachgefragt – Reisevorbereitung Wie lange im Voraus sollte man eigentlich für Hannover buchen? Drei Fragen an die Produktmanagerin Messereisen, Selda Büyükdag, bei der Firma Travelxperts in Uzwil. Im September findet die EMO in Hannover statt; ich nehme an, wer jetzt noch kurzfristig Flug und Hotel buchen will, muss tief ins Portemonnaie greifen? In der Tat. Da die Swiss nun das Monopol für die Strecke Zürich–Hannover besitzt, kann sie die Preise hoch ansetzen. Im Hotel-Segment ist die Auslastung bereits ein Jahr vor dem EMO-Messebeginn sehr hoch. Deshalb würde man kurzfristig auch nur zu eher hohen Preisen ein Zimmer bekommen, wenn überhaupt. Die extrem erhöhten Logier- und teilweise auch Reisekosten sind immer wieder ein Gesprächsthema bei den Messebesuchern. Versucht hier Travelxperts auch auf begrenzte Budgets einzugehen? Wir haben durch den Einkauf unserer Kontingente bei unseren Leistungsträgern die Möglichkeit, zu guten Konditionen einzukaufen und dadurch interessante Angebote weiterzureichen. Ein oder meh-

rere Flugzeuge zu chartern, wäre selbstverständlich während unserer Messen die beste Lösung, um die Flugpreise sehr niedrig zu halten. Daran arbeiten wir und wir wären natürlich an einer Zusammenarbeit mit der jeweiligen Interessengruppe einer Messe sehr interessiert, um die Flüge wirtschaftlich gesichert durchführen zu können. Grundsätzlich: Wie lange im Voraus sollte man sich am besten vor einer Messe bereits um Hotel und Reise kümmern? Wir bieten die Möglichkeit, durch unser eigenes Kontingent die ganze Buchungssituation aufeinander anzupassen, da das Buchungsverhalten immer kurzfristiger wird. Allerdings ist es doch weiterhin so: «Wer früher kommt, mahlt zuerst.» (ea) ● •••••••••• TRAVELXPERTS 9240 Uzwil, 071 955 06 06 info@travelxperts.ch, www.travelxperts.ch Travelxperts hat als Schweizer Messe-Reiseveranstalter eine über 20-jährige Erfahrung und ist der offizielle Schweizer Reisepartner der Deutschen Messe AG.


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Werkzeugmaschinen ●

WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

WFL Technologiemeeting 2013 in Linz

Pionier der Komplettbearbeitung

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FACHBERICHTE

WFL Millturn Technologies zeigte während des traditionellen Technologiemeetings in Linz nicht nur die neuesten Maschinenmodelle, sondern auch Innovationen aus dem Bereich Software. CHRISTOF LAMPERT

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ährend der Technologietage kamen, angefangen von der «kleinen» M35 Millturn bis hin zur M150 Millturn, die verschiedensten WFL-Maschinenmodelle zum Einsatz. Insgesamt wurden am Messegelände 10 verschiedene Millturns präsentiert. Neben Drehen, Fräsen, Bohren wurden auch weitere Technologien wie Tieflochbohren, Innendrehen, Abwälzfräsen und weitere Bohr- und Fräsoperationen auf realitätsnahen Werkstücken gezeigt. Auch im Hinblick auf die Werkstückwahl gab es dieses Mal einige Highlights. So wurde z. B. auf der M120 Millturn /3000 mm eine komplexe, originale Flugzeugfahrwerkskomponente mit einer Länge von ca. 2000 mm aus hochfestem Stahl bearbeitet. Weitere speziell entwickelte Demonstrationswerkstücke veranschaulichen gezielt komplexe Bearbeitungsabläufe. Die mittlerweile 30-jährige Erfahrung hat das Linzer Unternehmen «WFL Millturn Technologies GmbH & Co. KG» zu einem der zuverlässigsten Partner in der Komplettbearbeitung gemacht. Mit

Drehlängen von 2 bis 10 m und Drehdurchmessern von 520–1500 mm kann ein umfangreiches Spektrum an Werkstücken komplett bearbeitet werden. Das WFL Technologiemeeting war auch dieses Jahr mit seinen zahlreichen Ausstellern und dem attraktiven Mix aus allem, was zur modernen und effizienten Fertigung gehört, eine gelungene Veranstaltung für jeden CNC-Interessierten. Interview mit Norbert Jungreithmayr, GF WFL Millturn Technologies Herr Jungreithmayr, WFL gilt ja als der Pionier der Komplettbearbeitung. Wie sehen Sie Ihre Marktstellung heute und wo liegen die Stärken von WFL? Wir sehen uns nach wie vor als weltweiter Pionier in Sachen Komplettbearbeitung und haben uns als einziger Anbieter nur dieser Technologie verschrieben. Wir werden diesen Erfolgspfad nicht verlassen und uns weiterhin als die Nummer eins in dieser Nische am Markt präsentieren. In den letzten Jahren hat sich der Markt der Komplettbearbeitung >>

Die Philosophie von WFL: Rohteil rein – komplexes Fertigteil raus.


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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

global gesehen stark ausgedehnt, weil dieses Fertigungsverfahren handfeste wirtschaftliche Vorteile in sich birgt. Immer mehr Unternehmen wünschen sich eine effiziente und kostengünstige Fertigungslösung für ihre Werkstücke, um am Markt konkurrenzfähig zu sein, und wir liefern die perfekte Lösung: Dem Kunden wird nicht nur ein hervorragendes Maschinenkonzept zur Verfügung gestellt, sondern das vollendete Komplettpaket einer Fertigungslösung.

Norbert Jungreithmayr, GF WFL Millturn Technologies.

In welchen Branchen sehen Sie das grösste Wachstumspotenzial? Für WFL sind die verschiedensten Branchen von Interesse, im Allgemeinen sehen wir das grösste Wachstumspotenzial in den Branchen Aerospace, Energy und dem allgemeinen Maschinenbau. Komplexere Kundenwerkstücke erfordern immer ausgereiftere Fertigungslösungen, um diese effizient produzieren zu können. Dies betrifft sämtliche Branchen und ermöglicht WFL dadurch eine sehr breite Branchenaufstellung.

● Werkzeugmaschinen

8.2013 technica

Werden auf der EMO technische Weiterentwicklungen bzw. Neuentwicklungen zu sehen sein? Die EMO ist die Weltleitmesse der Metallbearbeitung und schlechthin «DIE» Plattform, um technische Weiterentwicklungen bzw. Neuentwicklungen zu präsentieren. Natürlich werden wir diese Gelegenheit wieder nutzen, um unsere Innovationen zu präsentieren. Wir werden auf unserem über 500 m2 grossen Stand drei verschiedene Maschinenmodelle mit diversen Highlights und Neuerungen zeigen. Daneben werden wir auch noch weitere wichtige Themen dem Besucher präsentieren: So z.B. unser neues Ergonomic Light Concept als auch Neuerungen aus dem Bereich der WFL Software. Ganz nach dem EMO-Motto «Intelligence in Production» wird dem Besucher das A – WFL der Komplettbearbeitung näher gebracht. Geben Sie uns bitte einen kurzen Ausblick in die Zukunft. Welche Ziele, Strategien verfolgen Sie kurz- und langfristig? Unser Ziel ist und bleibt die «Komplettbearbeitung». Durch ständige Forschungs- und Entwicklungsarbeiten werden wir diese Bearbeitungstechnologie weiter vorantreiben, sowohl auf technologischer Basis als auch maschinentechnisch. Wir haben die Komplettbearbeitung begründet und sehen weiterhin, auch in Zukunft, hohes Potenzial für diese effiziente Fertigungslösung. Um Marktchancen bestmöglich zu nutzen, wird bei uns neben der Herstellung hochqualitativer Maschinen vor allem auf die jeweilige Produktionsaufgabe des Kunden und deren Lösung Wert gelegt. Betrachtet man die Märkte, wird in Zukunft der Export bei europäischen Werkzeugmaschinenherstellern dominieren, da sich Länder wie China, Indien, Russland und Brasilien momentan stark entwickeln

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und die Nachfrage dort stetig steigt. Die österreichische Werkzeugmaschinenindustrie hat sich als zuverlässiger und qualitätsorientierter Partner am weltweiten Markt etabliert und bietet daher für WFL auch zukünftig grossen Chancen. Sie haben in den letzten Jahren viel Geld in den Standort Linz investiert. Ist der Ausbau Ihres Produktionsstandortes nun abgeschlossen oder sind noch weitere Investitionen geplant? Dieses Jahr ist noch ein weiterer Ausbau, im wahrsten Sinne des Wortes, geplant. Sowohl Büroals auch Produktionsflächen werden beachtlich erweitert. Ende 2013 soll alles fertig sein. Wie interessant ist eigentlich der Schweizer Markt für WFL? Betrachtet man den europäischen Markt, nimmt die Schweiz einen wichtigen Stellenwert ein. Laut dem VDW zählt die Schweiz neben Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Italien zu den grössten europäischen Märkten. Auch für WFL ist die Schweiz ein wichtiger Markt mit relativ konstanten Aufträgen. Speziell in den Branchen Hydraulik und Pneumatik, Druckmaschinen und dem allgemeinen Maschinenbau sieht WFL in der Schweiz gutes Potenzial. Modernste Fertigungstechnik ist auch in unserem Nachbarland heiss begehrt. ● WFL MILLTURN TECHNOLOGIES office@wfl.at, www.wfl.at EMO: Halle 26, F27 WFL Vertretung Schweiz KURT MÜLLER AG WERKZEUGMASCHINEN 8952 Schlieren, 044 730 5555 info@kurt-muller-ag.ch, www.kurt-muller-ag.ch


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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

● Werkzeugmaschinen

8.2013 technica

Hausausstellung Suvema AG in Biberist

Programm mit Blick in die Zukunft Auch dieses Jahr luden die CNC-Spezialisten aus Biberist Kunden und Geschäftsfreunde zur traditionellen Hausausstellung ein. Bearbeitungsprofis aus der ganzen Schweiz liessen sich hautnah und sehr praxisbezogen über die News aus dem Hause Suvema AG informieren.

E

s war ein reges Kommen und Gehen in der grossen Werkhalle, und wie gewohnt stiess der sympathische «Mix» mit Produktinformationen aus erster Hand und geselligem Zusammensein beim Fachpublikum auf grosses Echo. Alleine das Leitthema «Rapid Proto-

Komplexe Formen drucken statt giessen: Ein Anziehungspunkt an der Suvema-Hausmesse 2013 waren die Praxisvorführungen in 3D-Drucktechnologie. (Bild: Suvema)

typing mit dem Einsatz von 3D-Drucktechnologie» versprach schon einiges und zog zahlreiche Besucher in den Bann, wie man auch aus den anschliessenden Fragerunden erkennen konnte, die zum Beispiel nach den Vorträgen stattfanden. Mit verschiedenen 3D-Produktionsprintern von 3D Systems führte die Suvema AG in der Praxis vor, wie wirtschaftlich und schnell mit diesem Verfahren Modelle, Muster und funktionsfähige Bauteile mit komplexen Geometrien in Kunststoff hergestellt werden können. Geschäftsleiter Robert Häusler freute sich über das grosse Interesse und meinte dazu: «Ganz bewusst und mit Blick in die Zukunft haben wir diese innovative Technologie ins Programm aufgenommen. Sie ergänzt unsere Kernkompetenzen in der spanabhebenden CNC-Bearbeitung auf ideale Weise.» Deutlich mehr Besucher. An der Leistungsschau in Biberist wurde natürlich auch das aktuelle Lieferprogramm mit Werkzeugmaschinen mit den Weltmarken Okuma, Citizen, Akira-Seiki und Sugino

präsentiert. Und da Suvema in diesem Jahr die Generalvertretung der Traditionsmarke Bridgeport übernommen hat, fehlte auch sie nicht im Ausstellungsprogramm. Diese Maschinen verfügen mit ihren grosszügigen Verfahrwegen, verschiedenen Ausrüstungsvarianten und einer hohen Flexibilität bei den Steuerungen (Heidenhain, Fanuc, Siemens) über die besten Voraussetzungen für einen vielseitigen Einsatz in der Teilefertigung. Mit Zufriedenheit blickt Robert Häusler auf die intensiven Tage in Biberist zurück: «Im Vergleich zur letzten Hausmesse hatten wir deutlich mehr Besucher. Vor allem aber war das Interesse gross und konkret. Wir spüren deutlich, dass unsere Kunden an die Zukunft glauben und bereit sind, entspre● chend zu investieren.» (ea)

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D

urch moderne Guss- und Schmiedetechnik-Verfahren haben sich die Aufmasse für die spanabhebende Bearbeitung kontinuierlich verringert. Gleichzeitig sind aber die Schnittparameter aus Gründen der wirtschaftlichen Bearbeitung immer anspruchsvoller geworden. Die Anforderungen an moderne Werkzeugkonzepte sind mithin logischerweise kleine wirtschaftliche Wendeschneidplatten, die aber hohe Schnittwerte und Schneidenbelastung prozesssicher verkraften. Die Entwicklung der Schneidstoffe und der Beschichtungen hat diesem Trend schon längst Rechnung getragen, moderne Schneidstoffe erlauben höhere Schnittwerte. Parallel zum Schneidstoff müssen natürlich auch das Werkzeug und vor allem die Wendeschneidplattenbefestigung die geforderten höheren Schnittwerte prozesssicher beherrschen. Eine der meistverwendeten Klemmungen in der Drehbearbeitung ist die Kniehebelklemmung, die vor allem durch ihr einfaches Handling überzeugt. Der gravierende Nachteil dieses Spannkonzeptes ist jedoch, dass die gesamte Spannkraft nur gegen die seitlichen Anlageflächen drückt. Eine Spann-

kraftkomponente in Richtung der Auflagefläche ist nicht vorhanden. Dieses Manko der Kniehebelspannung hat Ingersoll durch die neue Tank-Serie behoben. Das neue Spannkonzept erzeugt Spannkraftkomponenten, die die Wendeschneidplatte sowohl gegen die Anlageflächen als auch gegen die Auflagefläche ziehen. Um die gewünschten höheren Vorschübe zu realisieren, wurden die neuen T-Tank-Wendeschneidplatten dicker und somit stabiler ausgeführt. Vergleich der Spannsysteme «Herkömmliches ISO SpannkonAuch diese Massnahme ist entschei(Bild: Ingersoll) zept» gegenüber «T-TANK-Spannkonzept». dend mitverantwortlich für die erzielte höhere Standzeit, die natürlich auch eine höhere mässig angeboten. Weiterhin stehen auch optimaProduktivität und exzellente Produktionssicherheit le Spanbrecher zur Verfügung in den Ausführun● bedeutet. Das Ergebnis dieses neuen Spannkon- gen FG, PC und MT. (pz) zeptes ist ein robuster Klemmhalter und eine ausgezeichnete Stabilität der Wendeschneidplattenbefestigung. Die neuen Halter und Wendeschneid- SCHNEGG TOOLS AG platten werden in den unterschiedlichen Geomet- CH-2563 Ipsach, 032 333 70 33 rien CNMG, DNMG, SNMG und TNMG standard- info@schnegg-tools.ch – www.schnegg-tools.ch


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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

● Werkzeugmaschinen

8.2013 technica

Das neue Technologie- und Vorführzentrum in Le Locle.

DMG/Mori Seiki baut Service in der Schweiz aus

Neues Vertriebs- und Servicezentrum DMG/Mori Seiki eröffnete Ende Juni in Le Locle ihr neues Vertriebs- und Servicezentrum. Gleichzeitig präsentierte DIXI Machines das neue Technologie- und Vorführzentrum, in dem Kunden DIXI-Präzisionsbearbeitungszentren sowie DMG/ Mori Seiki-Technologie fortan live unter Span erfahren können. CHRISTOF LAMPERT

A

uch wird das Unternehmen nun mit seiner Training-Akademie an diesem Standort vertreten sein, um den französischsprechenden Kunden ganzheitliche Lösungen für die CNC-Aus- und Weiterbildung anbieten zu können. «Mit unserem ersten Service-Stützpunkt in der französischen Schweiz sind wir nun auch hier näher am Kunden, und können uns optimal um ihre fertigungstechnischen Aufgabenstellungen kümmern», kommentiert Silvio Lehmann, CEO DMG/Mori Seiki Europe. Seit 2007 läuft das DIXI-Maschinengeschäft unter der Regie von Mori Seiki, und gliedert sich in zwei Bereiche: Der erste umfasst die traditionellen DIXI-Produkte, namentlich die Präzisions-Bearbeitungszentren der DHP-Serie und die Lehrenbohrwerke der JIG-Baureihe. Die zweite Produktlinie umfasst die Produktion der Vertikalzentren der NMVSerie von Mori Seiki, die in den Baugrössen 1500, 3000 und 5000 exklusiv in der Schweiz und hauptsächlich für Europa produziert wird. Unternehmen aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Werkzeugbau, Automobil, Motorsport, Prototypbau sowie aus dem weiten Feld der Präzisionsapplikationen vertrauen bis heute auf die Qualitätsmaschinen «made by DIXI». Mit der Weltpremiere der DIXI 210 wurde im Januar 2013 ein weiteres zukunftsweisendes Kapitel der über 100-jährigen Unternehmensgeschichte von DIXI Machines aufgeschlagen. Die DIXI 210 repräsentiert alle Schweizer Präzisions-

tugenden wie die Leistungen deutscher Ingenieurskunst von DMG, und kombiniert diese mit den handwerklichen Fertigkeiten der über 90 Mitarbeiter von DIXI in Le Locle. Das Ergebnis, das auch auf dem Grand Opening in Le Locle zu sehen war, ist eine Highend-Portalmaschine im Grossformat für ultragenaue Bearbeitungen in einem Toleranzfenster von 35 µm im gesamten Arbeitsbereich. Interview mit Tobias Steiner, Geschäftsführer der DIXI Machines Division, Mori Seiki International S.A. (MSI) in Le Locle Herr Steiner, vergleicht man die genormten Standardwerte, baut DIXI laut Ihren Angaben die genauesten Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren der Welt. Wer braucht solche Präzisionsmaschinen, die innerhalb weniger µm positionieren? Erlauben Sie mir zunächst, ihren Verweis auf die Toleranzen zu konkretisieren. Denn das Positionieren im µm-Bereich schaffen etliche Hersteller von Werkzeugmaschinen. Die legendäre DIXI-Präzision manifestiert sich demnach in erster Linie durch eine ultragenaue Positionierung im Raum, also im hochpräzisen Zusammenspiel aller Linear- und Rundachsen zu- und miteinander für minimalste Form- und Lagetoleranzen am Bauteil. Was der Frage nach den relevanten Kunden noch mehr Nachdruck verleiht. Viele DIXI-Maschinen kommen bei der Bearbeitung

von Motor- oder Getriebegehäusen für die Luftund Raumfahrt zum Einsatz, wo gegenüberliegende Lagerbohrungen exakt zueinander fluchten müssen. Ein weiteres repräsentatives Einsatzgebiet sind Motorblöcke für Hochleistungsaggregate, etwa im Motorsport. Spindelkästen und Spindelgehäuse im Werkzeugmaschinenbau sind ebenfalls ein Thema. Wir haben beispielsweise einen Kunden, der in der Produktion der eigenen Schleifmaschinen inzwischen auf das Schaben verzichten kann, weil die Werkstücke inzwischen perfekt mit einer DIXI bearbeitet werden. Auch etliche Hersteller von hochwertigen Spritzguss-Werkzeugen suchen das µm, um im späteren Produktionsprozess Teile mit perfekten Oberflächen gewährleisten zu können. Hinzu kommen Hersteller von Prototypen jedweder Couleur und Grösse. Sie sehen also, Anwendungen gibt es viele und weit mehr als man denkt. Und das gilt auch für die neue DIXI 210 mit ihren enormen Verfahrwegen von (in X, Y und Z) 1800 x 2100 x 1450 mm und Bauteilgewichten bis 8000 kg? Das gilt erst recht für die DIXI 210. Schliesslich ist sie jetzt die erste Maschine weltweit in dieser Grössenordnung, die Genauigkeiten im Raum von 35 µm erzielt. Bislang muss von den Anwendern ein exorbitanter Aufwand betrieben werden, um überhaupt entsprechend präzise Bauteile fertigen zu können. Mit Bezug auf den grossen Arbeits-


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Werkzeugmaschinen ●

WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

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Auch Dr.-Ing. Masahiko Mori, Präsident Mori Seiki und Dr. Rüdiger Kapitza, Vorstandsvorsitzender der Gildemeister AG, waren bei der Eröffnung in Le Locle dabei.

Tobias Steiner, Geschäftsführer der DIXI Machines Division.

raum gibt es zudem etliche Möglichkeiten der Mehrfachspannung mehrerer kleinerer Bauteile, die sich aufgrund der hohen volumetrischen Präzision der Maschine beliebig auf der Palette platzieren lassen, ohne Einbussen bei der Genauigkeit befürchten zu müssen.

richtungen entsprechend ausgelegt sein, wobei noch dazu beim Spannen selbst darauf zu achten ist, keine Spannungen oder gar Deformationen ins Bauteil zu bringen. Und letztlich spielen auch die eingesetzten Werkzeuge und die Bearbeitungsstrategien eine Rolle, um während des Prozesses möglichst wenig Temperatur ins Bauteil zu bringen. Bei all diesen Fragestellungen unterstützen wir den Kunden vor und während der Installation. Ein wichtiges Erfolgsmerkmal in diesem Zusammenhang ist, dass wir die DIXI-Maschine beim Kunden auf die individuellen Rahmenbedingungen hin optimieren. Dazu wird die Maschine nach der Installation komplett volumetrisch vermessen und gegebenenfalls numerisch feinstjustiert respektive kompensiert. Und sollten uns während dieses Prozesses Störfaktoren im Umfeld auffallen, weisen wir den Kunden darauf hin und beraten ihn, was zu tun ist, um die entscheidenden µm zu finden. ●

Die DIXI 210 basiert auf der DMU 210 P. Was macht aus einem Universalzentrum von Deckel Maho Pfronten eine echte DIXI? Da gibt es nur eine Antwort. Die erzielbare volumetrische Genauigkeit von 35 µm. Das ist, wie schon betont, ein einzigartiger Wert, den in diesem Arbeitsbereich kein anderer Hersteller bieten kann. Aber DIXI dürfte mehr tun als nur den Schriftzug zu verändern? Zunächst einmal ist die DMU 210 P eine hochstabile und hochsteife Maschine mit exzellenten Eigenschaften sowohl beim dynamischen Schlichten als auch im anspruchsvollen Leistungsfräsen mit hohen Drehmomenten. Sie bietet demnach von Natur aus beste Voraussetzungen für präzises Komplettbearbeiten in einer Aufspannung, wie unzählige Installationen weltweit tagtäglich eindrucksvoll

unter Beweis stellen. Die Basis stimmt also und hätte, salopp formuliert, von uns sein können. Vor allem entscheidend für die höhere Genauigkeit im Raum der DIXI 210 gegenüber der DMU 210 P ist in erster Linie das manuelle Schaben aller genauigkeits-bestimmenden Kontaktflächen, in das wir rund 500 Stunden investieren. Denn erst dadurch ist sichergestellt, dass alle Achsen ultraexakt miteinander harmonieren. Darüber hinaus gibt es dann noch viele Optimierungen im Details, wie ein spezielles Thermomanagement mitsamt Kühlung für alle Wärme bildenden Komponenten. DIXI-Maschinen werden grundsätzlich in einer Hallenumgebung produziert, in der die Temperatur auf 0,2° genau konstant ist. Stellt die Suche nach dem µm ähnliche Anforderungen an den Betreiber der Maschinen? Grundsätzlich gilt: Präzision lässt sich nicht kaufen, Präzision muss gefertigt werden – wobei in diesem Kontext die Maschine die entscheidende Rolle spielt. Doch auch das betriebliche Umfeld spielt natürlich eine Rolle. So muss die Temperatur in den Werkhallen jederzeit konstant sein, um prozesssicher und allzeit aufs µm wiederholgenau fertigen zu können. Ebenso müssen die Spannvor-

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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

● Werkzeuge

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Interview mit Lothar Horn, Geschäftsführer der Paul Horn GmbH

«Der Schweizer Markt steht für Innovationen und höchste Präzision» Anfang Juni veranstaltete die Hartmetall-Werkzeugfabrik Horn in Tübingen traditionell ihre Technologietage. Auch wir von der «technica» waren vor Ort und sprachen mit Lothar Horn, GF der Paul Horn GmbH, über die Neuheiten bei der Bearbeitung zwischen zwei Flanken, die Erschliessung neuer Märkte und über die Zukunftsaussichten des Schweizer Marktes. CHRISTROF LAMPERT

H

err Horn, Ihre Firma ist bekannt als Spezialist für die Bearbeitung zwischen zwei Flanken. Gleichzeitig entwickeln Sie auch unterschiedlichste Sonderlösungen. Können Sie uns hier ein paar Beispiele nennen? Die Bearbeitung zwischen zwei Flanken ist weiterhin unsere Kernkompetenz. Dennoch entwickeln wir uns bzw. unser Produktportfolio weiter in Richtung anspruchsvolle Anwendungen. Ein Beispiel hierfür ist unser Hochvorschubfräser, der mehr als erfolgreich bei zahlreichen Kunden im Einsatz ist und bis jetzt Spitzenergebnisse bei der Bearbeitung erzielen konnte. Darüber hinaus beschäftigen wir

Lothar Horn, Geschäftsführer der Paul Horn GmbH. (Bild: Paul Horn GmbH)

uns zu fast 50 Prozent mit Sonderlösungen. Vom Aussendienst über die Konstruktion bis zur Produktion und Beschichtung sind wir bemüht, unseren Kunden die beste Lösung anzubieten. Dabei kommen oft an die Anwendung angepasste Sonderwerkzeuge mit speziellen Massen und Geometrien oder auch Kombiwerkzeuge zum Einsatz. Ein Dialog zwischen Aussendienst und Kunde ist daher ein zentraler Punkt in der Lösungsfindung. Sonderplatten sind beispielsweise bei unseren Formplatten aber auch bei Standardanwendungen wie bei unseren Abstechsystemen im Einsatz. Es ist immer abhängig davon, ob sich die Verbesserung beim Kunden rechnet. In anderen Fällen kann auch das Standardwerkzeug der richtige Weg sein, wobei wir keine DIN-Werkzeuge im Standard-Sortiment haben, sondern Eigenentwicklungen. Sie planen eine erneute Erweiterung Ihrer Räumlichkeiten und haben dafür ein neues Grundstück

in Tübingen gekauft. Ist dies der logische Schritt eines geplanten Wachstums? Schauen Sie sich unsere Vergangenheit an. Jedes Mal, wenn wir gebaut haben und meinten, das genügt uns für die nächsten Jahre, mussten wir bald feststellen, dass der vorhandene Platz ausgereizt ist. Nun leben wir nicht in der Vergangenheit, sondern blicken in die Zukunft. Ja – wir planen mit weiterem Wachstum. Zum einen durch das Erschliessen neuer regionaler Märkte, zum anderen durch den Weg neuer zusätzlicher Produkte. Wichtig ist das Gesamtkonzept: Räumlich, maschinell und vor allem personell müssen wir so aufgestellt sein, um künftige Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen. Auf Mitarbeiterqualifikation und -bildung legen wir dabei besonders Wert. Nur durch Sie kommen unsere Technologien zum tragen und unsere Produkte zum Kunden. Ein logischer Schritt diesbezüglich war die Gründung der Horn Akademie vor über einem Jahr, welche sich diesem Thema widmet, aber auch die Thematik Kundenseminare abdeckt. Wo sehen Sie die Märkte mit dem grössten Zukunftspotenzial? Bei diesem Thema muss ich etwas differenzieren. Zum einen in Regionen, zum anderen in Branchen. Bei den Regionen sind Zukunftspotenziale vor allem in Russland, China und den USA zu sehen. Dort sind für die Potenziale vor allem die Automobilbauer verantwortlich, die gerade für uns einen entscheidenden Einfluss haben. Auch in der Schweiz sehe ich ein entsprechendes Potenzial. Hier sind vor allem die Mikrobearbeitung, die Medizinindustrie aber auch die Uhren- und Schmuckindustrie zu nennen, also Industrien, bei denen Präzision, Wiederholgenauigkeit und entsprechende Standzeiten absolut notwendig sind. Aus diesem Grund haben wir beispielsweise unser MikroDrehplattensystem für die Uhrenindustrie «Swiss Finish» getauft. Nach der ersten Werkzeugeinstellung müssen beim Werkzeugoffset keine Korrekturen vorgenommen werden – Spitzenhöhe auf ± 0.0025 mm sind durch Horn garantiert. Die Schneiden sind absolut ausbruchsfrei und werden unter 200-facher Vergrösserung zu 100 Prozent kontrolliert. Weltweit betrachtet stehen vor allem bei den Automobilherstellern Modellwechsel und neue Motorengenerationen an. Auch die Gesamtzahl der künftig zugelassenen Fahrzeuge soll steigen. Das hat direkte Auswirkungen auf uns. Auch

die Medizintechnik, eine Branche, die kaum konjunkturellen Schwankungen unterliegt, verzeichnet im Bereich Zerspanung ein stetiges jährliches Wachstum von ca. fünf Prozent. Mit der EMO in Hannover steht 2013 ein absolutes Messe-Highlight an. Wie sehen Sie die EMO als Fachmesse und welche Neuheiten werden Sie auf der Messe dem Fachpublikum präsentieren? Die EMO in Hannover ist die Weltleitmesse für unseren Bereich. Alle Präzisionswerkzeughersteller versuchen, ihre Neuheiten auf der EMO zu präsentieren. Auch unsere Forschung- und Entwicklung zielt terminlich darauf ab. Das bereits angesprochene Swiss Finish aber auch Neuheiten in den Bereichen Stechen und Fräsen haben ihren ersten Auftritt in Hannover. Darüber hinaus bauen wir unser vorhandenes Sortiment in den Bereichen Schneidplatten, Fräser, aber auch bei den Trägerwerkzeugen weiter aus. Horn ist in der Schweiz seit über 40 Jahren durch die Firma Dihawag vertreten. Wie wichtig ist für Ihr Unternehmen der Schweizer Markt und wie sehen Sie die Zusammenarbeit mit Dihawag? Die lange Zusammenarbeit mit Dihawag zeigt, wie sehr wir uns auf unseren Partner in der Schweiz verlassen können. Im Dialog konnten wir zahlreiche Lösungen speziell für die Schweiz entwickeln, die im späteren Verlauf auch international zum Einsatz kamen und kommen. Die sehr guten Strukturen, die Organisation sowie die hervorragende Kommunikation von Dihawag bestätigt unsere Zusammenarbeit Tag für Tag. Der Schweizer Markt steht für Innovationen und höchste Präzision. Schlagwörter, die auch auf uns zu 100 Prozent zutreffen. Auch das weltbekannte «Swiss Made» ist seit langem ein Garant hierfür und dieses Attribut wollen wir mit unseren Werkzeugen bereits im Entstehungsprozess stärken. Die Schweiz – ein traditioneller Markt mit sehr guten Zukunftsaussich● ten. PAUL HORN GMBH D-72072 Tübingen, +49(0)7071 70040 info@phorn.de, www.phorn.de EMO: Halle 5, B49 DIHAWAG 2504 Biel-Bienne, 032 344 60 60 info@dihawag.ch, www.dihawag.ch


Werkzeuge ●

technica 8.2013

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Mapal weiter auf Wachstumskurs

Taumelnd nur beim Fräsen Die international agierende Mapal Gruppe kann positive Zahlen vorweisen. Und dies nicht nur bei den Zahlen für das Geschäftsjahr 2012, sondern zum Beispiel bei den Schnittgeschwindigkeiten beim trochoiden Fräsen (Taumelfräsen) oder den Energieeinsparungen bei der Minimalmengenschmierung. CHRISTOF LAMPERT

U

nser Unternehmen gehört in vielen Bereichen zu den Marktführern. Durch unsere breite Branchenaufstellung und die internationale Präsenz sehen wir uns gut positioniert. Als Familienunternehmen sind wir nicht von externen Investoren abhängig. Das bringt uns ein hohes Mass an Entscheidungsfreiheit», sagt Mapals geschäftsführender Gesellschafter Dr. Dieter Kress. Mit einem Investitionsvolumen von 50 Mio. Euro hat das Unternehmen im Jahr 2012 vor allem die Fertigungskapazitäten weiter ausgebaut und Produktionsprozesse optimiert. Dabei setzt es gleichermassen auf Erweiterungen in den internationalen Märkten und am Stammsitz im württembergischen Aalen. «Das stetige Wachstum der letzten Jahre ist ein Ergebnis unserer kontinuierlichen, hohen Investitionen in die Qualifikation unserer Mitarbeiter, in Gebäude, Maschinenpark und internationale Präsenz. Die Basis des Erfolgs sind innovative Produkte in exzellenter Qualität, die wir individuell für die Anforderungen des Kunden konfigurieren», so Dr. Kress. Mit einem eigenen Produktionsund Vertriebsnetz in 21 Ländern ist Mapal überall nah bei seinen Kunden und hat so die Möglichkeit, flexibel auf aktuelle Marktentwicklungen zu reagieren.

Trochoides Fräsen – auch für Bearbeitungszentren. Mit dem trochoiden Fräsen lassen sich in vielen Anwendungen gegenüber dem konventionellen Fräsen deutliche Verbesserungen in punkto Werkzeugkosten, Aufspannung, Bearbeitungszeiten und Belastung der Maschinenkomponenten erreichen. Schon ein Vergleich der in einem Fräsversuch von Mapal ermittelten Schnittwerte zeigt, was mit diesem Verfahren, das auch unter Wirbelfräsen, Taumelfräsen oder Wave Milling firmiert, möglich ist: Während beim konventionellen Trockenfräsen von Einsatzstahl (16MnCr5) eine Schnittgeschwindigkeit um die 200 m/min bei einem Vorschub 0,05 mm/Zahn erreicht wurde, liess sich die gleiche Aufgabe mit dem neuen Trochoid-Hartmetallfräser von Mapal mit einer Schnittgeschwindigkeit von 600 m/min bei doppelt so

schnellem Vorschub erledigen. Selbst bei der Bearbeitung von V2A-Stahl konnte durch den Wechsel der Frästechnik eine deutliche Beschleunigung erreicht werden: Bei einem Vorschub von 0,05 mm/Zahn wurde statt der maximal möglichen 60 bis 100 m/min eine Schnittgeschwindigkeit von 250 m/min erzielt. Wird das trochoide Fräsen in Bearbeitungszentren eingesetzt, sind zusätzliche Kosteneinsparungen möglich. Weil mit nur einem Werkzeug sehr unterschiedliche Nutbreiten oder Taschengrössen erzeugt

Filigrane und dünnwandige Bauteile können mit dem trochoiden Fräsen wirtschaftlich und präzise bearbeitet werden. (Bild: zvg)

werden können, muss das Werkzeug seltener gewechselt werden und es bleibt Platz im Werkzeugmagazin. Auch konstruktionstechnisch bietet das trochoide Fräsen Vorteile. Wegen der geringeren radialen Kräfte können wesentlich filigranere und dünnwandigere Bauteile realisiert und höhere Genauigkeiten erreicht werden. Gleichzeitig werden die Spindellager geschont und die Werkzeugstandzeit erhöht sich. Mit MMS-Technologie Ressourcen und Kosten sparen. Der Einsatz der MMS-Technologie reduziert die Kosten für Schmiermedien drastisch – um bis zu 95 %. Hinzu kommen verringerte Kosten für Energie durch den Verzicht auf Hochdruckpumpen. Trotz des geringen Mehraufwands für Druckluft einer MMS-Bearbei-

tung sind Einsparungen der Energiekosten im Bereich von 20–25 % realisierbar. Die Investitionskosten für eine MMS-Anlage sind wesentlich geringer als die einer Anlage für Vollschmierung, und der benötigte Raum ist kleiner. Die Vorteile der MMS-Technologie sind aber nicht auf die Kosten beschränkt. Die Themen Umweltschutz und Ressourcenschonung haben zum sogenannten «Carbon Footprint» geführt. Diese CO2-Bilanz von Produktion und Dienstleistungen erlaubt eine Bewertung und gezielte Minimierung der einzelnen Treiber. Die MMS-Technologie gilt somit als umweltfreundliche und nachhaltige Variante zur Vollschmierung. Werkzeuge stellen nur ein Glied der Kette dar, die bei der Umstellung einer Bearbeitung auf die MMS-Technologie optimiert und abgestimmt werden muss. Der gesamte Bearbeitungsprozess inklusive aller Komponenten muss auf die MMS-Bearbeitung hin angepasst werden. Es ist aufgrund der vielen Abstimmungsdetails ratsam, die MMS-Strategie mit einem erfahrenen Technologiepartner zu definieren und umzusetzen. Als Technologiepartner bietet Mapal Unterstützung in jeder Phase der Einführung. In der Projektierungs- und der Pilotphase projektieren die Tool Expert Teams das Werkstück und kümmern sich um Beschaffung und Lieferung aller Werkzeuge. Daneben wurde die Abteilung re.tooling bei Mapal personell deutlich erweitert, die sich mit der kompletten Planung und Auslegung des Prozesses inklusive Spannvorrichtungen, NC-Programme und Werkzeuge beschäftigt. Auch die Installation des Prozesses, die Endabnahme und die Sicherstellung der Prozessfähigkeit wird vom re.tooling-Team über● nommen.

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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

● Werkzeuge

8.2013 technica

Perfekter Rundlauf sorgt für deutliche Steigerung der Werkzeugqualität

Mit bester Wuchtgüte zu besseren Werkzeugen Mit dem Einführen des Wuchtens konnte die Werkzeugschleiferei Nipper einen Qualitätssprung realisieren. Die CNC-Schleifmaschinen laufen wesentlich ruhiger und die geschliffenen Werkzeuge weisen eine deutlich höhere Oberflächenqualität sowie längere Standzeiten auf. Der perfekte Rundlauf erlaubt nun auch die Fertigung von Werkzeugen mit Durchmessern von nur noch 0,3 mm.

N

ach rund 20 Jahren einer kontinuierlichen Entwicklung erlebte die Werkzeugschleiferei Nipper aus dem niedersächsischen Molbergen 2011 einen echten Qualitätssprung. «Als wir damals anfingen, unsere Schleifscheiben zu wuchten, liefen die Maschinen schlagartig besser, wir konnten das Bearbeitungstempo deutlich erhöhen, und vor allem wurde die Qualität der Werkzeugoberflächen erheblich besser», berichtet Firmenmitgründer Ludger Nipper über seine Erfahrungen mit der Wuchtmaschine Tool Dynamic 2009 Comfort des Unternehmens Haimer. «Höhere Drehzahlen und die nun möglichen grösseren Vorschübe beschleunigten die Bearbeitung um 20 bis 25 Prozent», schätzt Nipper. Der Schlüssel für diesen Erfolg ist der vibrationsfreie Lauf, der dann erreicht wird, wenn gewuchtete Einheiten von Werkzeugaufnahme und Schleifscheibe zum Einsatz kommen. Denn Unwucht und die daraus resultierenden Schwingungen haben vielfältige negative Auswirkungen, zum Beispiel die verringerte Produktivität. Zwar kann man oft durch eine reduzierte Vorschubgeschwindigkeit die Vibrationen in gerade noch erträglichem Rahmen halten und die geforderte Oberflä-

«Das Material ist sehr spröde und darf keinen Schlag bekommen, sonst entstehen Haarrisse, die zum Werkzeugbruch führen können. Seit wir die Schleifscheiben wuchten, treten fast keine Werkzeugbrüche mehr auf.»

Wenig Aufwand, grosser Vorteil: Innerhalb weniger Minuten werden Schleifscheibe und Aufnahme bei der Nipper GmbH gewuchtet und sorgen mit perfektem Rundlauf und bester Wuchtgüte für beste (Bilder: Haimer) Werkzeugqualität.

chengüte bei den bearbeiteten Werkzeugen erreichen, doch bei Werkzeugen aus Vollhartmetall hat auch das seine Grenzen. «90 bis 95 Prozent der Werkzeuge, die wir anfertigen, bestehen aus Vollhartmetall», erläutert Ludger Nipper und betont:

Jederzeit ein zuverlässiger Überblick: Auf dem Bildschirm der Tool Dynamic 2009 Comfort sind alle Informationen und Arbeitsanweisungen klar überschaubar.

Qualitätssprung sorgte für Aha-Erlebnis bei den Kunden. Die Qualitätsverbesserung lässt sich nicht nur am Ausbleiben solch schwerer Schäden festmachen. Dank der besseren Qualität von Oberflächen und Schneiden erzielen die Werkzeuge bei den Kunden längere Standzeiten und erlauben teilweise die Bearbeitung anspruchsvollerer Materialien. Die Qualitätssteigerung wirkte durchaus als Verkaufsunterstützung. Bei einigen Kunden lösten die Verbesserungen ein regelrechtes Aha-Erlebnis aus, wie Ludger Nipper berichtet. Die höhere Standzeit resultiert daraus, dass bei der Bearbeitung mit gewuchteten Schleifscheiben das Entstehen von Mikroausbrüchen und Mikrorissen vermieden wird. An solchen Schäden setzt üblicherweise der Verschleiss ein. Dank des vibrationsfreien Laufs der CNC-Maschinen konnte Nipper auch die Werkzeugpalette in den Bereich extrem filigraner Werkzeuge hinein erweitern. «Wir gehen nun hinunter bis zu 0,4 mm Durchmesser. Stufenbohrer fertigen wir sogar mit nur 0,3 mm Durchmesser. An die Fertigung solcher Werkzeuge ist ohne das Wuchten gar nicht zu denken», zeigt sich Ludger Nipper auch nach zwei Jahren Erfahrung mit dem Wuchten immer noch begeistert. Auf der anderen Seite kann das Unternehmen mit den optimal rundlaufenden Schleifscheiben die eigenen Kosten senken. Denn jeder noch so leichte «Schlag» der Schleifscheibe greift nicht nur das zu fertigende Werkzeug an, sondern belastet auch die wertvollen Spindeln in den CNC-Maschinen. Die Folgen werden hier zwar nur schleichend sichtbar. Doch vor allem direkt angetriebene Hochleistungsspindeln werden durch Unwucht höher belastet und zerstört – sie müssen früher ausgetauscht werden. «Die Reparaturkosten an den Maschinen gingen denn auch nach dem Einführen des Wuchtens zurück», bestätigt Ludger Nipper. Die Schleifscheiben verschleissen durch Unwucht natürlich ebenfalls schneller und müssen häufiger abgerichtet werden. Programm führt den Anwender durch den Wuchtvorgang. Der Aufwand, um diese Vorteile zu erreichen, ist sehr gering. Mit der anwenderfreundli-


Werkzeuge ●

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chen Haimer-Wuchttechnologie dauert das Wuchten eines Schleifscheibensatzes bestehend aus Aufnahme und Schleifscheibe maximal zwei Minuten. Die Maschine misst die Fliehkräfte, die bei der Rotation der ungewuchteten Einheit von Werkzeug und Werkzeugaufnahme entstehen. Daraus errechnet eine Software, an welcher Stelle und wie viel Wuchtgewicht zur Korrektur nötig ist. Die Wuchtmaschine Tool Dynamic 2009 Comfort

Die Haimer-Wuchtmaschine Tool Dynamic 2009 Comfort ist eine Anlage mit Tastatur, Maus und TFT-Bildschirm, auf dem alle Schritte und Daten übersichtlich angezeigt werden.

WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

von Haimer ist eine Anlage mit Tastatur, Maus und einem TFT-Bildschirm, auf dem alle Schritte und Daten übersichtlich angezeigt werden. Der Bediener setzt die Werkzeugaufnahme in die Maschine und wählt im Menü die passenden Vorgaben aus. Danach führt das Programm den Anwender Schritt für Schritt durch den Wuchtvorgang. Eine Lasermarkierung zeigt am zu wuchtenden Werkzeug an, wo Gewichtskorrekturen durch Entnahme oder Hinzufügen von Material nötig sind. Statt an den definierten Stellen kleine Wuchtschrauben einzudrehen oder Material wegzubohren, ziehen die Mitarbeiter bei Nipper die Arbeit mit den Wuchtringen von Haimer vor. Diese Ringe besitzen eine definierte Unwucht. Zwei von ihnen werden übereinander auf die Schleifscheibendorne geschoben. Nach dem Wuchtvorgang zeigt die Wuchtmaschine exakt an, wie diese beiden Ringe gegeneinander verdreht werden müssen, um die Unwucht zu beseitigen. Ein grosser Vorteil des Haimer-Verfahrens ist, dass unmittelbar nacheinander Scheibensätze mit unterschiedlichem Gewicht gewuchtet werden können. Das ist bei manchen konkurrierenden Verfahren anders. Dort wird beispielsweise gemessen, wie weit die Achse von der Unwucht ausgelenkt wird. Damit ist diese Technologie masseabhängig,

Sauberer Rundlauf spart fünfstellige Summen Unwucht erzeugt Fliehkräfte, die mit der Drehzahl quadratisch ansteigen. Bei gleicher Unwucht erzeugt eine Spindel bei 10 000 min-1 eine 25-mal so hohe Fliehkraft gegenüber einer Drehzahl von 2000 min-1. Die resultierenden Vibrationen belasten die Spindellagerung, deren Lebensdauer nach Erfahrungswerten um etwa 50 Prozent sinkt. Hersteller von Werkzeugmaschinen und Spindeln haben auf diese Erkenntnis mit der Vorschrift reagiert, ausgewuchtete Werkzeuge zu verwenden. Andernfalls gibt es keine oder nur eingeschränkte Gewährleistung für die Spindel. Vibrationen können auch die Werkzeugstandzeit beträchtlich verschlechtern. Zudem sinkt die Bearbeitungsqualität. Um die geforderten Ergebnisse zu erreichen, kann man die Werkzeuge entweder wuchten – oder Drehzahl, Vorschub und Schnitttiefe reduzieren. Dadurch sinkt die Produktivität. Die Firma Haimer, Igenhausen, Spezialist für hoch-

präzise Werkzeugaufnahmen und Wuchttechnologie, verdeutlicht das Problem mit einigen einfachen Zahlen: Eine moderne Werkzeugschleifmaschine kostet pro Stunde ca. 100 Euro, also rund 125 Franken bei einem einschichtigen Betrieb und 1600 Std. Laufzeit pro Jahr. Bei einer Steigerung der Schleifleistung durch Wuchten von nur 10 Prozent spart man etwas mehr als 12 Franken pro Stunde oder hochgerechnet rund 20 000 Franken pro Jahr. Erfahrungen aus der Haimer eigenen Produktion und Aussagen von Kunden, die ihre Schleifscheiben bereits auswuchten, sprechen eher von noch höheren Steigerungen der Schleifleistung durch das Wuchten, wie am Beispiel der Firma Nipper zu sehen ist. Und dabei sind Einsparungen durch verbesserte Oberflächengüte, höhere Massgenauigkeit und weniger Maschinenstillstände noch gar nicht mitgerechnet.

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Wuchten ohne Bohren: Diese Wuchtringe besitzen eine definierte Unwucht. Zwei von ihnen werden übereinander auf die Werkzeugaufnahme geschoben und axial gegeneinander verdreht, um die Unwucht zu beseitigen.

und die Anlage muss für jedes veränderte Werkzeuggewicht neu kalibriert werden. Bei der Haimer-Technik ist ein Kalibrieren hingegen nur einmal pro Halbjahr erforderlich. Patentiertes Adaptersystem für exakte Ergebnisse. Ein wesentlicher Bestandteil bei allen Wuchtmaschinen vom Typ Haimer Tool Dynamic ist das patentierte Adaptersystem. Haimer hat hier sein Know-how als Hersteller von Spannwerkzeugen genutzt und eine grosse Schwäche anderer Wuchtmaschinen vermieden. Um genaue, reproduzierbare Ergebnisse zu bekommen, müssen die zu wuchtenden Werkzeugaufnahmen wie in einer Frässpindel gespannt werden. Entscheidend ist hier die Wiederholgenauigkeit, auch wenn Steilkegel oder HSK schon etwas abgenutzt sind. So hat Haimer ein Adaptersystem entwickelt, das sich mühelos in der Wuchtspindel wechseln lässt. Die Auswahl standardisierter Spannadapter ist gross. (ea) ●

HAIMER GMBH haimer@haimer.de, www.haimer.de EMO: Halle 4, Stand E20 Haimer Vertretung Schweiz: DIHAWAG 2504 Biel/Bienne, 032 344 60 60 info@dihawag.ch, www.dihawag.ch WERKZEUGSCHLEIFEREI NIPPER GMBH D-49688 Lastrup, www.nipper-gmbh.de


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LNS Group präsentiert zwei Neuheiten

Massgeschneiderte Stangenlade-Lösungen Massgeschneiderte Lösungen zur Optimierung der Fertigungsabläufe der Kunden – das stand im Fokus der Forschungsteams der Schweizer LNS Group, als das neue Stangenlademagazin Tryton Watch Industry entwickelt wurde.

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as neue Stangenlademagazin ist für Hochpräzisions-Drehmaschinen und einen Stangendurchmesser von 1–7 mm konzipiert. «Das neue Tryton ist eine optimierte Version des Tryton 112 CNC. Das Produkt ist auf die Ansprüche der Mikromechanik- und Uhrenbranche zugeschnitten, mit derselben High-EndLeistung und einem konkurrenzfähigen Preis», erklärt Samuel Ventron, Produktmanager bei LNS Europa. «Mit dem neuen Tryton Watch Industry ist es uns gelungen, die Tryton-Serie neu zu positionieren und zu optimieren.»

Karitatives zum 40-Jahr-Jubiläum der LNS Das Westschweizer Unternehmen LNS Group feiert heuer ihr 40-jähriges Bestehen und dies auf spezielle Art und Weise: Die zahlreichen LNS-Abteilungen auf der ganzen Welt helfen direkt vor Ort und unterstützen lokale Projekte, indem die LNS-Mitarbeiter ihre Zeit investieren. «Unsere Mitarbeiter auf der ganzen Welt helfen in der Nachbarschaft der jeweiligen Büros und Fabriken», sagt Thomas Boehmer, CEO der LNS Group. LNS SA wurde 1973 gegründet, die LNS Group im Jahr 2000. Die LNS Group beschäftigt 800 Arbeitskräfte und betreibt neun Produktionsstandorte in der Schweiz, Nordamerika, Grossbritannien, China, Taiwan, Türkei, Italien und Japan. Bis heute hat LNS mehr als 120 000 Stangenlade-Einrichtungen und 100 000 Späneförderer installiert.

680 Stangenladegeräte für führenden Hersteller der Uhrenindustrie. Schon Mitte der Achtzigerjahre begann die LNS Group, einen der grössten Hersteller der Uhrenindustrie zu beliefern. Mittlerweile wurden mehr als 680 Stangenladegeräte für verschiedene Fertigungseinheiten geliefert. Um die Effizienz weiter zu erhöhen, wollte der Kunde sowohl bei Drehmaschinen als auch bei Peripheriegeräten auf maximale Zuverlässigkeit bei gleichzeitiger Reduktion der Funktionalitäten setzen. Aus diesem Grund bestellte das Unternehmen 50 Tryton Watch Industry-Stangenlademagazine. Die ersten Geräte sind schon im Einsatz und optimieren die Fertigungsabläufe rund um die Uhr – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Neben Stangenlade-Einrichtungen liefert LNS auch Späneförderer und Luftfiltrations-Systeme. Die Stillstandszeiten der Maschinen können durch effiziente Entfernung der Späne beträchtlich reduziert werden. Zudem verarbeiten die Fox-Luftfiltrations-Systeme den Ausstoss von Ölnebel und sorgen für einen sauberen Arbeitsbereich. Alpha 552: Erweiterung des Einstiegssegments. Und mit der Präsentation des Alpha 552 – Europapremiere an der EMO – erweitert die LNS Group auch das Einstiegssegment in der Produktpalette der Stangenladegeräte. «High-End-Geräte wie die Express- und die Sprint-Serie sind weiterhin sehr erfolgreich. Wir erwarten aber, dass das Einstiegs-

segment in den kommenden Jahren signifikant wachsen wird», erklärt Gilbert Lile, CEO der LNS Europe Business Unit. Mit der Erweiterung der Alpha-Serie will die LNS Group einen beträchtlichen Teil dieses wachsenden Marktes erobern. Die wichtigste Charakteristik des Alpha 552 ist seine Zuverlässigkeit: Ein solider Träger gibt dem Magazin optimale Stabilität; lange Führungselemente sorgen für optimale Führung und Dämpfung. Ein verstärkter Vorderfuss garantiert noch bessere Rigidität. «Alpha 552 kann Stangen mit einem Durchmesser von 5,52 mm und einer Länge von bis zu 4,20 m verarbeiten», so Lile. Die Bedienung des Alpha 552 wird einfach sein: Das «Quick Change System» ermöglicht es dem Anwender, die Führungselemente ohne Werkzeug auszutauschen. Der Sensorbildschirm ist benutzerfreundlich und verfügt über erhöhte Speicherkapazität und zahlreiche unterstützte Sprachen. Darüber hinaus erfüllt Alpha 552 ● höchste Sicherheitsstandards. Bild: Auf die Ansprüche der Mikromechanik- und Uhrenbranche zugeschnitten: das neue Stangenlademagazin Tryton Watch Industry. (Bild: LNS)

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Fügetechnik ●

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TITELBILDSTORY – Weiterentwicklung vergrössert das Prozessfenster von CMT

Leistungsgrenze angehoben Fronius hat seinen Cold-Metal-Transfer-Schweissprozess (CMT) weiterentwickelt. Ein neuer Algorithmus ermöglicht es, dass der fortschrittliche Prozess nun erstmals auch in Einsatzgebieten genutzt werden kann, die bisher gänzlich oder teilweise dem Übergangs- bzw. Impulslichtbogen vorbehalten waren. Neue Kennliniencharakteristiken sorgen dabei für einfache Bedienung und optimale Schweissergebnisse. Bereits ausgelieferte Systeme können ohne Zusatzkosten nachgerüstet werden.

M

it dem neuen Algorithmus ist es den Fronius-Entwicklern gelungen, die Frequenz der für den CMT-Prozess charakteristischen Vor- und Zurückbewegung der Drahtelektrode auf bis zu 130 Hz anzuheben. Darüber hinaus haben die Schweissspezialisten auch das Stromprofil der Kennlinien überarbeitet. Dadurch kann die Leistungsgrenze des CMT-Prozesses je nach Zusatzwerkstoff und Drahtdurchmesser um bis zu max. 40 Prozent angehoben werden.

Neue Kennliniencharakteristiken. Zu den neuen Kennliniencharakteristiken gehört «Universal». Sie wurde für alle Standardanwendungen konzipiert und zeichnet sich durch eine gute Spaltüberbrückbarkeit aus. Für die Anwendungen, bei denen der Einbrand bzw. die Schweissgeschwindigkeit im Vordergrund steht, hat Fronius «Dynamic» entwickelt. Speziell für das Wurzelschweissen eignet sich die neue Kennliniencharakteristik «Root», die damit z. B. für den Pipelinebau prädestiniert ist. Mit dem neu definier-

CMT – so funktionierts Normalerweise wird bei Kurzlichtbogenschweissverfahren ein Schweissdraht mit gleichmässiger Geschwindigkeit nach vorne befördert. Wenn der Draht das Werkstück berührt, entsteht ein Kurzschluss, die Stromstärke steigt stark an und der Tropfen wird dadurch bei hoher Temperatur abgelöst. Das besondere an CMT ist, dass sich der Schweissdraht bis zu 100-mal in der Sekunde vor und zurückbewegt: Der Lichtbogen schmilzt den nach vorne bewegten Schweissdraht an. Sobald der Schweissdraht auf das Werkstück trifft, zieht er sich sofort wieder zurück und der Tropfen löst sich mechanisch und unter Einfluss der Oberflächenspannung des Schmelzbades ab. In dem Moment, in dem der Schweissdraht aufgebracht wird, ist die Energie gleich null. Damit sinkt die Gefahr erheblich, dass sich beispielsweise dünne Bleche durch das Schweissen verziehen oder gar durchbrennen. Andreas Millinger, CMT Experte bei Fronius International GmbH

ten Leistungsfeld steht dem CMT-Anwender eine Vielzahl an Kennlinien für diverse Zusatzwerkstoffe und Anwendungsbereiche zur Verfügung.

Erweitertes Prozessfenster durch neuen Algorithmus und überarbeitete Stromprofile für einen 1,2-mm-Stahldraht G3Si1 unter 18 % CO2.

Schliffbild einer mit 10,5 m/min Drahtvorschubgeschwindigkeit geschweissten a3-Kehlnaht mit optimaler Wurzelerfassung (Material S235; Grund- und Stegblech 2,0 mm, Vs: 110 cm/min, I: 270 A, U: 19 V, 1,2-mmStahldraht G3Si1 unter Schutzgas M21 18 % CO2, 82 % Argon). (Bilder: Fronius International GmbH)

Höhere Schweissgeschwindigkeiten. Die höhere Abschmelzleistung und Energiedichte in der Lichtbogenphase der neuen CMT-Kennlinien vergrössert die Einbrandtiefe und ermöglicht höhere Schweissgeschwindigkeiten bei gewohnter CMTProzessstabilität. Dank der höheren Schweissgeschwindigkeit sinkt die Streckenenergie auf ein Niveau, das deutlich unter dem eines Übergangsbzw. Impulslichtbogens liegt. Damit lassen sich beispielsweise auch Kehlnahtverbindungen bei dickeren Blechen problemlos schweissen. Zahlreiche Unternehmen aus der Automobilindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau und vielen anderen Branchen profitieren bereits heute von den Vorteilen des CMT-Prozesses in der Einzel- und Serienproduktion. Die aktuellen und zukünftigen Weiterentwicklungen des CMT-Schweissverfahrens werden zu einer noch grösseren Verbreitung füh● ren. (ea) FRONIUS SCHWEIZ AG 8153 Rümlang, 0848 37 66 487 sales.switzerland@fronius.com, www.fronius.com Schweissen & Schneiden: Halle 3, F 102


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FÜGEN-TRENNEN-FORMEN

● Fügetechnik

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SSI Schäfer schweisst mit moderner Cloos-Robotertechnik

Grosse und komplexe Bauteile schweissen

Der Qirox-Roboter wechselt automatisch zwischen Eindraht- und TandemSchweissbrenner – je nach der geforderten Schweissgeschwindigkeit. Ebenfalls über dem Roboter befindet sich die automatische Brenner-Reinigungsstation. Auf dieser Cloos-Roboteranlage schweisst SSI Schäfer die bis zu 10 Meter langen Komponenten für das neue Regalbediengerät – im Bild aufgespannt ist (Bilder: Cloos) ein Hubwagen mit gut 600 Kilogramm Gewicht.

Der Lasersensor am Roboterarm sorgt für die optimale Positionierung des Eindraht- und Tandem-Schweissbrenners zur Naht.

Auf diesem Dreh-Kipp-Positionierer werden Komponenten bis 3 Tonnen Gewicht – hier ein Fahrwerksträger – geschweisst, während ein neues Werkstück zwischen den beiden grossen Drehtischen eingespannt wird.

Für seine komplexen Schweissbaugruppen hat SSI Schäfer eine leistungsfähige Cloos-Roboterschweissanlage in Betrieb genommen. Ausgestattet mit Eindraht- und Tandem-Schweissbrenner, Lasersensorik und einem dynamischen 7-Achs-Roboter arbeitet die Anlage im 4-Schicht-Betrieb und liefert gleichbleibend hohe Qualität. DIPL.–ING. WALTER LUTZ

I

n den vergangenen Jahren hat sich das tschechische Werk der SSI Schäfer in Hranice konsequent vom reinen Komponentenfertiger zum Maschinenbauer weiterentwickelt. «Heute konstruieren wir komplette Anlagen, realisieren die Elektrik, montieren Komponenten und Baugruppen zu kompletten Maschinen

und machen auf Kundenwunsch den Service», erklärt Robert Selzer, Geschäftsführer des SSI Schäfer-Werks. Auch den eigenen Maschinenpark baut SSI Schäfer dazu stetig aus: Stanz-Nibbel-Anlagen sind in den grossen Fertigungshallen ebenso zu finden wie Laser- und Plasma-Schneid-Zentren und moderne Pulverbeschichtungsanlagen, auf denen Teile nach Kundenwunsch lackiert werden. «Etwa

einen Viertel unserer Produktion lasten wir mit Fremdprodukten aus», so Selzer. «Damit haben wir die Möglichkeit, unsere Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt real zu testen.» 7-Achs-Roboter mit 15-m-Manipulator. Neben den 200 qualifizierten Handschweissern sind im Werk auch fünf Cloos-Robotersysteme im Einsatz. Jüngste


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Investition ist ein siebenachsiger Cloos-Qirox-Roboter, der sich auf einer 15 m langen Fahrbahn zwischen zwei 5-Tonnen-Drehtischen bewegt. Dazwischen lassen sich entsprechend grosse Bauteile einspannen. Das derzeit grösste Teil ist der Teilmast der Regalbediengeräte mit gut 10 m Länge: An ihm fährt später der Hubwagen zwischen den Regalen in die Höhe. Bis zu vier Masten können aufeinandergestellt werden zu einer Gesamthöhe von 45 m für Hochregallager, die ihrem Namen alle Ehre machen. Die Cloos-Anlage verfügt über einige Besonderheiten: So wechselt der Roboter automatisch zwischen Eindraht- und Tandem-Schweissbrenner, um die jeweils optimale Schweissnahtbildung zu erreichen und die maximale Schweissgeschwindigkeit zu nutzen. Eine Brennerdüsen-Reinigungsstation ist ebenfalls integriert und wird vom Roboter bei Bedarf automatisch angefahren. «Einzigartig ist auch der Lasersensor, der fest am Roboterarm installiert ist und unabhängig vom verwendeten Brenner und dem jeweiligen Spaltmass für eine optimale Lichtbogenführung sorgt. Dieses System haben wir integriert, obwohl unsere Spalte mit Toleranzen von nur zwei bis drei Zehntel-Millimeter aus der Vorfertigung kommen», ist Robert Selzer stolz auf die Exaktheit und hohe Qualität seiner Produktion.

Fügetechnik ●

Individuelle Parametersätze einfach programmieren. Schweisstechnisch wird die Roboteranlage von zwei Quinto GLC 603-Schweissstromquellen versorgt, die computergesteuert die Parameter liefern für die verwendeten Speed- und Tandem-Weld-MAG-Verfahren, die Blechstärken zwischen 4 und 12 mm und die verschiedenen Nahtformen. Die I/I-Regelung für den unteren sowie die U/I-Regelung für den oberen Leistungsbereich liefern exakt den jeweils benötigten Schweissstrom. Über den variablen Synergiemodus lassen sich individuelle Parametersätze auf Basis der mitgelieferten Kennlinien einfach programmieren. Das grosse frontseitige LCD-Display mit Handrad sorgt für Übersichtlichkeit und einfache Bedienung. Eine einmal programmierte Qualität ist jederzeit abrufbar. Optional ist z. B. eine integrierte Schweissdaten- und Porositätsüberwachung. Gesteuert wird die Gesamtanlage von der weiterentwickelten Cloos-Steuerung, die in einem Schaltschrank untergebracht ist, der zwischen den beiden Roboter-Arbeitsbereichen positioniert ist. Über das handliche PHG-Bediengerät mit seinen grossen Folientasten und dem übersichtlichen LCD-Bildschirm haben die SSI-Bediener die Cloos-Anlage im Griff. Um die Zeiten zu nutzen, in denen ein neues Werkstück auf den Positionierer gespannt wird, hat Sel-

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zer daneben einen weiteren Dreh-Kipp-Positionierer aufstellen lassen. «Darauf werden kleinere Teile bis drei Tonnen Gewicht geschweisst.» Seine Erwartung erfüllten die Cloos-Fachleute auch während der nur sechsmonatigen Planungs- und Entwicklungsphase für die entsprechende Fertigungstechnik, in der die Roboteranlage ein wichtiger integrativer Bestandteil ist. Weitere sechs Monate hat es gedauert bis alles gebaut, geliefert und in Betrieb genommen war. Seitdem läuft die Anlage rund um die Uhr. ●

CLOOS SCHWEISSTECHNIK GMBH info@cloos.de, www.cloos.de Schweissen & Schneiden: Halle 3, J113 Cloos Vertretung Schweiz: HEBUTEC AG SCHWEISSTECHNIK 9501 Wil, 071 911 77 11, info@schweissen-schleifen.ch www.hebutec.ch/schweisstechnik SSI SCHÄFER AG 8213 Neunkirch, 052 687 32 32 ssi-info@ssi-schaefer.ch, www.ssi-schaefer.ch

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/ Batterieladesysteme / Schweisstechnik / Solarelektronik

ESAB mit vielen Neuheiten an der Schweissen & Schneiden 2013

Fliegender Wechsel ESAB Schweiss- und Schneidtechnik wird eine ganze Reihe neuer Produkte und Prozesse auf der Messe Schweissen & Schneiden, vom 16.– 21. September 2013 in Essen, präsentieren. Darunter zum Beispiel eine bezahlbare Inverter-Technologie für jede Schweissaufgabe und die einzigartige Unterpulver-(UP)-Technologie.

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n Essen wird die Firma ESAB Schweissund Schneidtechnik als Europapremiere die brandneue Warrior zeigen. Eine Multiprozess-Schweissausrüstung für MIG/MAG, Fülldraht, E-Hand- und WIG-Schweissen, sowie Kohlefugenhobeln. Warrior bietet bis zu 500 Ampere bei 60 % Einschaltdauer in einer hoch zuverlässigen und robusten Einheit. Die Schweissmaschine verschweisst Füll- und Massivdrähte von 0,8 bis 1,6 mm Durchmesser, liefert sehr gute Ergebnisse im E-Handbereich, insbesondere bei basischen und Zelluloseelektroden und bietet Kohlefugenhobeln bis 10 mm Elektrodendurchmesser. Warrior, so die Firma, das sei bezahlbare InverterTechnologie für jede Schweissaufgabe mit Merkmalen wie Netzkompensation, schnell und einfach durch den Schweisser einstellbare Parametereinstellungen und der ESABs TrueArcVoltage für kompromisslos korrekte Lichtbogenspannung und erheblich geringeren Energieverbrauch verglichen mit stufengeschalteten Stromquellen.

Neue Inverter-Schweissstromquelle für WIG & EHand. Ebenfalls auf dieser Messe vorgestellt wird die neue Heliarc 353i AC/DC. Dies ist ein Schweissinverter für hochqualitatives WIG-Wechsel- und Gleichstromschweissen, sowie Stabelektrodenschweissen aller Typen. Die hoch energieeffiziente Heliarc bietet eine grosse Funktionsvielfalt mit aussergewöhnlichen AC- und DC-Schweisseigenschaften für Stabelektroden inklusive Zelluloseelektroden (E-XX10, E-XX11). Wechselstrompulsen bis zu 2 Hz macht die Heliarc 353i AC/DC zum idealen Gerät für das Schweissen von dünnen Aluminiumblechen. ICE und Aristo 1000 AC/DC: UP-Technik der nächsten Generation. ESAB wird die neue ICE-Technologie präsentieren, die einzigartige Unterpulver- (UP)Technologie, die enorme Produktivitätssteigerungen liefern soll, ohne den Wärmeeintrag zu erhöhen. Die patentierte ICE-Technologie ist die derzeit produktivste und kosteneffektivste UP-Lösung. Diese elegante, und dennoch einfache Technik, ist der nächste Entwicklungsschritt, basierend auf der TwinArc-Technologie von ESAB. Anstatt weitere Energie hinzuzufügen, wird bei ICE die überschüssige Wärme aus den Lichtbögen des TwinArc-Prozesses zum Abschmelzen eines zusätzlichen Kaltdrahtes genutzt. Zusätzlich zur höheren Abschmelzleistung ergeben sich weitere Vorteile wie «High Deposition Root» zum hochproduktiven

Schweissen von Wurzel- und Kapplagen, «Flat Cap Control» für besonders flache Decklagen sowie die Senkung des Pulververbrauchs, der Schweisskosten und des Nacharbeitsaufwands bei reduziertem Wärmeeintrag und Energieverbrauch. Hochproduktives UP-Schweissen. Die Firma wird an ihrem Stand auch den neuen Aristo 1000 AC/DC Inverter präsentieren zum hochproduktiven UPSchweissen bei höchsten Anforderungen. Das elektronische Umschalten von Gleich- auf Wechselstrom (welding on the fly) während des laufenden Schweissvorgangs erlaubt beim Rundnaht-

ESAB kommt mit weiteren Produkten und Technologien auf den Markt, die nach eigenen Angaben weiter dazu beigetragen sollen, für jede Schweissaufgabe eine Lösung anbieten zu können. (Bild: ESAB)

schweissen den Wechsel von Wurzel- über Füllund Decklage ohne Unterbrechung. Die aktive Formgestaltung der Decklagen (Bead Profile Modeling) gelingt dem Schweisser durch entsprechenden Druckknopf. Die zum Patent angemeldete Technologie, gleichbleibende Schweissenergie auch über lange Kabel (Cable Boost) zu transportieren, vereinfacht die Positionierung der Quelle bei grösseren Anlagen. Aristo 1000 AC/DC setzt ausserdem den Massstab für höchste Wirtschaftlichkeit und Energieausnutzung. (ea) ●

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FÜGEN-TRENNEN-FORMEN

● Fügetechnik

8.2013 technica

Tox-Rund-Punkte: Bestens elektrisch leitfähig

Alternative Verbindungstechnik Mit dem Nachweis sehr guter elektrischer Leitfähigkeit der Tox-Rund-Punkt-Verbindungen eröffnen sich den Herstellern elektrischer/elektronischer/mechatronischer Baugruppen völlig neue Produktions- und Montagestrategien. CHRISTOF LAMPERT

D

as Institut für Elektrische Energieversorgung und Hochspannungstechnik der TU Dresden führte ein Projekt «Untersuchen der bekannten Fügeverfahren hinsichtlich elektrotechnischer Anwendungen» durch. Dies mit dem Ergebnis, dass dem Tox-Rund-Punkt-Blechverbindungsverfahren der Tox Pressotechnik GmbH & Co. KG aus dem süddeutschen Weingarten «die mit Abstand beste elektrische Leitfähigkeit» im Vergleich zu anderen mechanischen Fügeverfahren bescheinigt wurde. Zum einen wurde damit ein wissenschaftlicher Beweis erbracht. Zum anderen ergeben sich daraus vor allem für Hersteller und Zulieferer elektrotechnischer, elektronischer sowie

je den Aspekt der Produktions- und Montage-Automatisierung zu beachten, die bei den genannten konventionellen Verbindungsverfahren ebenfalls einen hohen technischen und damit finanziellen Aufwand erfordert. Clinchen statt Löten und Schweissen. Die enormen Chancen der «alternativen» Verbindungstechnik für elektrische Baugruppen erkannt und somit «alles richtig gemacht» hat hier ein bekannter Automotive-Zulieferer für elektrische Ausrüstungen. Als es um die Produktions- und Montagetechnik für einen neuen, in grossen Stückzahlen zu produzierenden Lastverteiler ging, setzten sich die Entwickler und Produktionsingenieure mit einem Lieferanten für Sondermaschinen zusammen, und diese

Geschäftsführer Hinrich Dohrmann demonstriert die Funktionsweise einer Tox-Roboterzange.

mechatronischer Baugruppen und Geräte wirtschaftliche Alternativen bezüglich Fertigungs- und Montageprozessen für Löt-, Schwalllöt-, Buckel-/ Punktschweiss- und Laserlöt- bzw. LaserschweissVerbindungen. Wurden bis dato mit dem ToxRund-Punkt durchaus schon Schalt- und Kontaktelemente in elektrischen Bauteilen und Baugruppen verbunden, so sind nun weitere Anwendungen in den genannten Bereichen Elektrotechnik, Elektronik und Mechatronik möglich. Damit können die Produzenten und deren Zulieferer Effizienz- und Wirtschaftlichkeitspotenziale ausschöpfen, die weit über solche Wettbewerbsfähigkeitsfaktoren wie das Einsparen von Material- und Betriebskosten hinausgehen. Zu nennen wären hier z. B. die Vermeidung von hohen Investitionen in Löt-, Schweiss- und Laserschweissmaschinen und auch der damit verbundenen hohen Betriebs- und Wartungskosten. Des Weiteren gilt es mehr denn

wiederum nahmen mit den Anwendungsingenieuren von Tox Pressotechnik Kontakt auf. Gemeinsam wurde dann ein hochautomatisiertes Montagesystem für Stromschienen in den besagten Lastverteilern konzipiert. Kern der Prozesslösungen zum Verbinden «mit hoher elektrischer Leitfähigkeit» ist das Tox-Rund-Punkt-Blechverbindungsverfahren, das hier in den beiden Verfahrensvarianten TWINpoint und Einzelpunkt zur Ausführung kommt. Sowohl das Tox-TWINpoint-Werkzeug als auch die beiden Tox-Einzelpunkt-Werkzeuge sind in sogenannten Roboterzangen aufgenommen, die inklusive der Presskraft-Antriebstechnik ebenfalls aus dem Hause Tox Pressotechnik stammen. Die drei Roboterzangen haben 55 kN Presskraft, eine Ausladung von 150 mm und einen Werkzeugöffnungsweg von 95 mm. Die eingebauten Tox-Rund-Punkt-Werkzeugsätze bestehen jeweils aus Stempel und Matrize. Als Antriebseinheit wur-

den für alle drei Zangen stempelseitig die elektromechanischen Servo-Antriebe Tox-ElectricDrive vom Typ EPMR gewählt. Der stempelseitige Abstreifer ist mit einem Tox-ToolCheck-System ausgerüstet. Damit wird der Zustand der Tox-Clinch-Matrize überwacht und sichergestellt, dass immer mit einer intakten Matrize gefügt wird. Matrizenseitig ist lediglich ein Abstreifer eingebaut. Clinch-Komplettlösungen aus einer Hand. Die Verwendung einheitlicher C-förmiger Roboterzangen und elektromechanischer Antriebe erlaubt die universellflexible Nutzung der Stationen zum Verbinden unterschiedlicher Stromschienen für mehrere LastverteilerAusführungen. So ist die Tox-Roboterzange zum Verbinden von MFB-E-Stromschienen mit Midi-Fuse beispielsweise mit einem universell anwendbaren TWINpoint-Werkzeugsatz ausgerüstet. Dieser verbindet Stromschienen aus 1,5 mm dickem Material mit solchem aus wahlweise 0,6 oder 0,4 mm dünnem Material elektrisch leitfähig und prozesssicher. Ähnlich verhält es sich bei der Tox-Roboterzange zum Einzelpunkt-Verbinden von MFB-E-Stromschienen mit Megafuse- und B+-Stromschienen. Mit demselben Werkzeug werden die Materialkombinationen 2,5 mm in 1,5 mm bzw. 2,0 mm in 1,5 mm gefügt. Die dritte Pressstation schliesslich ist mit einem Einzelpunkt-Werkzeugsystem zum Verbinden von MFB-EStromschienen der Materialkombination 2,0 mm in 1,0 mm ausgelegt. Alle drei Clinch-Werkzeugsysteme werden über eine zentrale Sprüheinrichtung mit Öl besprüht, um die Füge- und Abstreifkräfte zu reduzieren. Für noch mehr Flexibilität der Gesamtanlage zum Verbinden von Stromschienen für Lastverteiler gibt es ausserdem eine weitere Tox-Roboterzange mit einem Einzelpunkt-Werkzeug sowie eine Tox-Maschinenzange mit einem Tox-Rund-Punkt-Werkzeug. Zum weiteren Lieferumfang von Tox Pressotechnik gehörten zudem die Schaltschrankanlage mit den Versorgungs-/Controller-Einheiten, die zugehörigen Verbindungskabel, und schliesslich eine Tox-Einpressüberwachung vom Typ CEP 400 als einkanalige Prozessüberwachung für die Qualität der Tox-RundPunkt-Verbindungen. Damit erhielten der Sondermaschinen-Lieferant und der Endkunde/Anwender die prozesstechnische Ausrüstung für die Clinchverbindungen aus einer verantwortlichen Hand, nämlich ausgehend von der Verbindungstechnologie und den ● Werkzeugen bis hin zur Prozessüberwachung. TOX PRESSOTECHNIK AG 4460 Gelterkinden, 061 981 33 70 info@tox-ch.com, www.tox-de.com Schweissen & Schneiden: Halle 4, B122


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FÜGEN-TRENNEN-FORMEN

● Umformtechnik

8.2013 technica

Stanzteileproduktion vom Engineering bis zur Logistik

Werkzeuge vom Stanzexperten Es leuchtet ein: Wer den gesamten Prozess der Herstellung von Stanzbiegeteilen beherrscht, vom Engineering und der Simulation über den Werkzeugbau und das Stanzen bis zur Teilelogistik, der weiss am besten, worauf es beim einzelnen Prozessschritt ankommt. Zum Beispiel beim Werkzeugbau. Dies ist einer der wesentlichsten Gründe für den Erfolg der Unipress-Stanzwerkzeuge auch ausserhalb des eigenen Kundenkreises für Stanzteile. MARTIN GYSI

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as Kerngeschäft der Unipress AG ist die Herstellung hochwertiger Blechstanzbiegeteile für die Automobil-, die Möbelbeschläge- und die Konsumgüterindustrie. Zur Hauptsache handelt es sich um komplexe Bauteile, die sich nur mit Folgeverbundwerkzeugen herstellen lassen. Diese anspruchsvollen Werkzeuge werden in der eigenen Konstruktionsabteilung entwickelt und konstruiert und bei Bedarf auch bereits vor der Fertigung über ein Simulationstool verifiziert. Vor allem bei schwierigen Tiefzieh- und Biegeoperationen – und der Markttrend geht in dieser Richtung – kann der Weg zu einwandfreien Stanzbiegeteilen mittels Simulation erheblich beschleunigt werden. In der modern eingerichteten Werkzeugbauabteilung sorgen dann 14 Mitarbeiter für eine hochpräzise Umsetzung der Konstruktion in leistungsfähige Werkzeuge. Letztere werden bis auf das Härten und Beschichten der Aktivteile vollständig inhouse gefertigt, montiert und eingefahren. Das Erproben und Optimieren der Werkzeuge gehört selbstverständlich auch dann zum Service, wenn die Folgeverbundwerkzeuge bei einem anderen Blechverarbeiter eingesetzt werden sollen. Meist werden als Leistungsnachweis die erste und oft auch noch die zweite Teileserie bei Unipress gestanzt, bevor das Werkzeug zum Stanzbetrieb des Kunden geht.

Wissen, worauf es beim Stanzen ankommt. Was bewegt einen Kunden dazu, seine Werkzeuge bei Unipress und nicht bei einem «reinen» Werkzeugbauer zu ordern? Für Unipress-CEO Gerhard Maier Hintergrundbild (oben): Komplexes Stanzbiegeteil mit eingepressten Stiften und zahlreichen Biegungen und Tiefzügen – in einem Durchgang ab Band gestanzt und gepresst. Bild unten: Beispiel eines 2,5 m langen Folgeverbundwerkzeugs.

ist das sehr gut nachvollziehbar: «Es kommt beim Kunden gut an, wenn sein Werkzeugbauer selber stanzt. Er kann dann nicht nur mit entsprechendem Stanz-Know-how rechnen, sondern er hat auch die Gewähr, dass der Regelkreis beim Einfahren des Werkzeugs gut funktioniert.» Diese Optimierung des Werkzeugs beim Einfahren wird auch deshalb immer wichtiger, weil die Aufgabenstellungen immer komplexer werden: Die Ziehtiefen steigen und immer häufiger beinhalten die Folgeschritte im Werkzeug auch «stanzfremde» Operationen wie das Zuführen und Einpressen von Stiften und Gewindemuttern. Diese zunehmenden Anforderungen führen wiederum dazu, dass sich die dafür nötigen Folgeschritte manchmal nicht in einem Folgeverbundwerkzeug realisieren lassen. Gefordert ist dann allenfalls eine Werkzeuglösung mit einem externen, maschinenseitigen Teiletransfer. Fit für internationale Märkte. Die sichere Beherrschung der steigenden Komplexität ist gleichzeitig

Unipress-CEO Gerhard Maier mit je einem Rotorund Statorblechpacket für ein Elektrowerkzeug. Die Blechpackete werden in einem Durchgang gestanzt und gestapelt. (Bilder: Martin Gysi)

Die Firma Unipress AG Der Stanzspezialist Unipress AG ist Teil der SuhnerGruppe. Im Werk in Lupfig beschäftigt das Unternehmen derzeit ca. 70 Mitarbeiter. Das Unternehmen hat sich spezialisiert auf das Planen, Entwickeln und Gestalten anspruchsvoller Stanzbiegeteile. Angeboten wird die gesamte Prozesskette, von der Produktentwicklung über die Werkzeugkonstruktion, den Werkzeugbau, die Teileproduktion inkl. Teilereinigung bis zur Teilelogistik, die unter anderem auch die Verpackung der Stanzbiegeteile in

ESD-Boxen beinhaltet. Dank Simulations-Tools und CAD-CAM-Kopplung im Werkzeugbau steht das Unternehmen für qualitativ hochstehende Produkte und Stanzwerkzeuge mit kurzen Terminen. Für die Produktion stehen Schnellstanzautomaten mit bis zu 400 Tonnen Presskraft zur Verfügung. Hauptsächliche Marktsegmente sind die Automobil- und die Beschlägeindustrie sowie die Branchen Konsumgüter und Automation. Das Unternehmen ist zertifiziert nach ISO 9001, ISO 14001 und ISO / TS 16949.

eine der Antworten, auf die Frage, weshalb es ein Schweizer Blechteilezulieferer fertigbringt, 85 Prozent seiner Produkte zu exportieren. Weitere Gründe liegen in der Fähigkeit, auch komplexe Stanz-, Zieh- und Fügeschritte in einer Stanzfolge zu integrieren, was zu kurzen Durchlaufzeiten führt. Aber auch das hoch qualifizierte Personal, der hohe Automatisierungsgrad mit zum Beispiel Laserbeschriftung im Stanztakt und die Fähigkeit, den gesamten Produktentstehungsprozess aus einer Hand anbieten zu können, sind die weiteren Trümpfe gegen hohe Lohnkosten und die Frankenstärke. ● UNIPRESS AG 5201 Brugg, 056 464 29 29 info@unipress.ch, www.unipress.ch


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AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK

● Antriebstechnik

8.2013 technica

Das Elektromotorenwerk Brienz AG hat in ein neues Prüflabor investiert – das bislang umfassendste der Schweiz

Auf Her(t)z und Nieren geprüft Für die Geschäftsleitung des Elektromotorenwerks Brienz AG (EMWB) war die Entscheidung klar: Ein neues Versuchs- und Prüflabor für elektrische Antriebssysteme muss her, um aktuellen Anforderungen und Normen gerecht zu werden. Kürzlich wurde es eingeweiht. Nicht nur der Hersteller von Sondermotoren profitiert davon für seine Eigenentwicklungen, sondern auch externe Kunden. Davon überzeugte sich die «technica» im Interview mit Markus Thöni, Technischer Geschäftsführer Elektromotorenwerk Brienz AG, welcher einen Blick hinter die Kulissen freigab. MARKUS FRUTIG

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ünf Prüfmechaniken mit sechs Lastmaschinen zu Drehmomentleistungen von 5 bis 3000 Nm für umfangreiche Tests verschiedenster Motorentypen und unterschiedlichem Netzbetrieb stehen hier im malerischen Brienz zur Verfügung. Selbst für explosionsgeschützte Motoren sind hier umfangreiche Prüfungen möglich. Prüflinge bis zwei Tonnen Gesamtgewicht werden einfach über die Krananlage auf den Prüfstand gehievt und können hier auf Herz und Nieren getestet und dokumentiert werden. Markus Thöni, Technischer Geschäftsführer des EMWB, erzählt im folgenden Interview, wie es dazu kam und wer alles davon profitiert.

Herr Thöni, Sie haben das umfassendste Prüflabor der Schweiz auf die Beine gestellt. Wie kam es dazu? Markus Thöni: Die Hintergründe dazu waren vor allem, dass wir ein rund 20 Jahre altes Motorenprüflabor hatten. Das war viel einfacher aufgebaut und wesentlich weniger umfangreich; wir konnten nur motorische Messungen machen und in der Leistung schwer begrenzt. So konnten wir einfach viele Dinge nicht messen. Auch mit den Genauigkeiten oder den neuen Effizienzklassen kamen wir an unsere Grenzen. So haben wir uns schon vor einigen Jahren damit auseinandergesetzt, etwas Neues auf die Beine zu stellen. Wie sah das Pflichtenheft demnach aus? In der Zwischenzeit haben wir immer wieder Sonderprüfstände gebaut, um kundenspezifische An-

Blick auf die Messung eines Motors mit 2100 Nm (Typ «DM1 355LX4» 400 V/600 A). Die Schwankung der Drehzahl beträgt äusserst exakte +/– 0,1 Um(Bild: EMWB) drehungen.

Markus Thöni, Technischer Geschäftsführer EMWB (links), und Martin von Allmen, Leiter Wicklerei am mobilen Prüfstand. Das Prüflabor ist offen für alle Firmen, die Antriebstechnik anwenden und diesbezüglich (Bilder: Markus Frutig) Hilfe von Spezialisten benötigen.

triebe zu prüfen. Was natürlich auch für uns ein Aufwand war. So haben wir uns dann 2010 konkret dahinter gesetzt und ein Pflichtenheft aufgestellt, was wir alles messen möchten. Dann haben wir einen Partner gesucht, um das Ganze zu bauen. Nach der Evaluation haben wir schlussendlich mit der Firma Kistler aus D-Lorch einen kompetenten Partner gefunden, um das ganze Prüflabor – so wie es jetzt dasteht – zu bauen. Sämtliche Lastmaschinen haben wir dank unserer grossen Erfahrung im Elektromaschinenbau in unserem Hause konstruiert und gebaut. Alle Lastmaschinen sind flüssigkeits- und luftgekühlt. Was war der Hintergrund für diese doch grosse Investitionsentscheidung? Der Hintergrund war auf der einen Seite, dass die Leistung der damaligen Antriebe (Drehmomente, Drehzahl und so weiter) sehr begrenzt war. Andererseits natürlich auch, dass wir heute viel näher an die Grenzen des Machbaren gehen können; wir reizen die Antriebe viel stärker aus und haben weniger Reserven in den Motoren. Das heisst, dass die Motoren eine grössere Leistungsdichte aufweisen, wo wir immer näher an die Grenzen des technisch Machbaren kommen. Somit möchten und müssen wir auch genauer wissen, wo wir genau liegen. Das ist natürlich für unsere eigene Fertigung ein Muss, wo wir sehr viele Prototypen als kundenspezifische Antriebe bauen. Auch die ex-

plosionsgeschützten Motoren, die wir selber fabrizieren, können wir in unserem zertifizierten Labor prüfen. Da ist es nun auch von der Dokumentation und vom ganzen Ablauf her wesentlich einfacher, als früher. Der neue Motorenprüfstand soll ja in erster Linie für die Qualitätsprüfung der eigenen Produkte dienen – warum haben Sie den Schritt für die Öffentlichkeit gemacht? Die Überlegung einerseits ist natürlich – wie sie korrekt gesagt haben – dass wir für uns in erster Linie unsere Produkte kompetent prüfen können. Das zweite ist: Wir haben einige Vertriebspartner in der Schweiz, denen wir die Motoren von uns verkaufen, die natürlich auch Messungen benötigen. Diese treten dann für Dritte auch quasi als Dienstleister auf. Natürlich ist es ein Ziel, auch dieses Labor auszulasten. Aber generell ist das sicher auch für viele interessant, wenn sie wissen, was ihr Antrieb, den sie einsetzen, auch wirklich für Leistungen bringt. Welche Messungen können Sie nun mit dem neuen Motorenprüfstand bieten? Es sind fünf Einzelmessstände mit sechs Lastmaschinen installiert. Wir können auf allen das gleiche messen; von der Messung her sind wir dort nicht eingeschränkt. Natürlich macht es keinen Sinn, auf der grössten Mechanik einen Einphasen-


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Antriebstechnik ●

AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK

motor zu testen, rein vom Leistungsspektrum her. In der Regel fängt es an bei Leerlaufmessungen, geht dann über zu Drehmoment-Kennlinien, Lastprüfungen, Wirkungsgradmessungen, Ex-Prüfungen (nach ATEX 95 und IECEx-Messungen), im Netz- oder Umrichterbetrieb (Nenn-, Unter- und Überspannung), Kurven abfahren und so weiter. Da sind wir nicht begrenzt. Blick in einen Steuerungsschrank mit modernster Siemens-SteueWas ist das ganz Besondere rung: «Dem Thema Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) haben der Prüfstände? wir grosse Aufmerksamkeit geschenkt», erklärt Markus Thöni. Das ganz Besondere ist sicher das Leistungsspektrum von diesem Prüffeld. Das heisst, wir gehen wirklich vom Dreh- Welche Herausforderungen mussten Sie mit moment «null» bis an die 3000er-Grenze mit der der Umsetzung meistern? grössten Messwelle, also 3000 Nm! Von den Dreh- Die komplette Steuerung hat die Firma Kistler nach zahlen her ist die grösste Drehzahl mit 30 000 Um- einem Pflichtenheft umgesetzt. Das heisst, wir hadrehungen ganz sicher sehr hoch. Der grösste Prüf- ben zusammen ein umfangreiches Anforderungsstand hat immer noch 4500 Umdrehungen, auch profil erstellt für das Labor. Das hat dann auf die entsprechenden Umrichter, die Leitungsquerschniteine beachtliche Drehzahl. Von der Steuerung her ist sicher das Hauptmerk- te usw., geführt. Plus die Thematik mit der Ausmal, dass die Energie im Kreis geführt wird. Das wertung, die natürlich für uns sehr wichtig ist. heisst, wir fahren im Vierquadranten-Antrieb (4Q). Also die Temperatur-, Widerstands-, Spannungs-, Aktuell haben wir einen grossen Motor mit etwa Strom-, Drehmoment- oder Drehzahlmessung und 710 Ampere als Prüfling aufgespannt, der 690 Am- dass die Messwerte auch zu hundert Prozent richpere in der Lastmaschine zieht; der effektiv aus dem tig verarbeitet werden und alles vollständig dokuNetz bezogene Strom beträgt über diese Anord- mentiert wird. Das war die grösste Herausfordenung lediglich 60 Ampere! Das ist ganz sicher auch rung in dem Sinn. für Dauermessungen ein grosser Vorteil. Für Blockierungsmessungen stehen dann immer noch Wie sieht es mit EMV-Richtlinien aus? Ja, dem Thema Elektromagnetische Verträglichkeit 650 Ampere zur Verfügung. Was ebenfalls besonders ist, ist die ganze Umset- (EMV) haben wir grosse Aufmerksamkeit gezung nach der neuen EU-Maschinenrichtlinie – also schenkt. Störungen im Prüflabor sind auch in Bevon der Steuerung bis zur Mechanik wurde alles zu zug auf die genaue Datenermittlung äusserst prohundert Prozent umgesetzt, weil wir hier die Si- blematisch. Getrennte Kabelführungen und möglichst kurze (direkte) Leitungen sind nebst einer socherheit auch gross schreiben. Die Auswertung als solches ist sicher auch ausser- liden und sicheren Erdung sehr wichtig. gewöhnlich, sodass alle Messsignale zu hundert Prozent taktgleich abgefragt werden, was für Wir- Was natürlich auch durch diese mobile Prüfkungsgradmessungen und so weiter natürlich be- station sozusagen gewährleistet ist, um sehr sonders wichtig ist. kurze Kabelwege zu realisieren … Genau. Und bei dem aktuellen Prüfling haben wir beispielsweise bei 2100 Nm Lastvorgabe eine Schwankung der Drehzahl von lediglich +/– 0,1 Umdrehungen. Das ist wirklich sehr genau. Was natürlich für uns aussergewöhnlich ist, sind die Lastmaschinen. Die Lastmaschinen haben wir zu hundert Prozent selber gebaut. Das sind allesamt PrototyMarkus Thöni: «Die selbst gebauten Lastmaschinen sind allesamt Prototypen, pen, flüssigkeitsgekühlt flüssigkeitsgekühlt mit zusätzlicher Innenluftkühlung, einer enormen Leismit zusätzlicher Innentungsdichte und sehr guten Wirkungsgraden.»

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luftkühlung, mit einer enormen Leistungsdichte und guten Wirkungsgraden. Natürlich auch im Hinblick auf die bezogene Energie aus dem Netz. Wer sind vor allem Ihre Kunden und für wen ist diese Dienstleistung interessant? Grundsätzlich möchten wir das nicht einschränken und wollen dieses breite Angebot an Drittfirmen gerne als kompetenter Dienstleister zur Verfügung stellen. Also im Grunde alle Unternehmen, die auch mit Antriebstechnologie arbeiten? Grundsätzlich denken wir hier an Firmen, die Antriebstechnik anwenden und diesbezüglich Hilfe eines Spezialisten brauchen. Ob es nun darum geht, Optimierungspotenzial herauszufinden oder angegebene Daten zu prüfen, ist eher sekundär. Auch zur Prototypenentwicklung oder wenn man für sein Leistungsspektrum einen Antrieb benötigt, der besonders klein sein muss? Genau, dann ist es natürlich auch etwas von unseren eigenen Produkten, von denen wir natürlich die Prototypen hier auf dem Prüfstand testen können und dann genau wissen, dass die berechneten Daten mit den geprüften übereinstimmen; wenn wir die Leistung überfahren und wenn der Motor hart an seine Reserve kommt. Oder wie sieht das thermisch aus, also eventuell eine Paketverlängerung, Paketverkürzung, eine andere Wicklung mit den ganzen mechanischen Daten eruieren. Dann die Lagererwärmung, die Lüfterverluste und so weiter. Das ist dann vor allem für unsere eigenen Produkte sehr interessant. Haben Sie nicht Angst, die Konkurrenz zu «nahe» an Ihre eigene Entwicklungsarbeit zu lassen? Ich persönlich habe nicht Angst, denn wir haben das auch intern getrennt. Wenn man das Organigramm anschaut, ist das ein eigenständiger Prozess. Das Labor ist quasi ein internes Dienstleistungszentrum, das ausschliesslich der Geschäftsleitung unterstellt ist. Das gibt natürlich schon zusätzlich eine gewisse Abkopplung zum Betrieb. Ein Mitbewerber kommt ja nur zu uns, wenn er eine Messung nicht selber ausführen kann. In diesem Falle prüfen wir sein Produkt als Dienstleister. Es ist also der Mehrwert, den Sie als Kompetenzcenter für Antriebstechnologie Ihren Kunden bieten? Genau. Wir müssen das ja für uns so oder so haben. Ohne das geht es nicht! Unsere Kunden können sich auf unsere Produkte verlassen und dank den Spitzenprodukten erfolgreich am Markt agie● ren. ELEKTROMOTORENWERK BRIENZ AG 3855 Brienz, 033 952 24 24 info@emwb.ch, www.emwb.ch


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AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK

● Bildverarbeitung

8.2013 technica

100%-Prüfung von Lenkungskomponenten für die Automobilindustrie

Geprüfte Sicherheit Es wäre der Albtraum eines jeden Autofahrers: Die Lenkung des Wagens reagiert falsch oder gar nicht mehr! Um diese Extremsituation zu verhindern, setzt der Automobilzulieferer Swoboda bei der Prüfung von Komponenten für elektronische Lenkungssteuerungen auf das Bildverarbeitungssystem Trevista von Stemmer.

H

ochpräzise Metall-Kunststoff-Verbundteile werden bei vielen Anwendungen im Automobil eingesetzt. «Solche Hybride finden sich unter anderem in den Lenkungssteuerungen nahezu aller führenden Automarken und -modelle. Die Fertigung solcher Verbundteile stellt eine Kernkompetenz der Swoboda KG dar», erklärt der Betriebsleiter des Stammwerkes in Wiggensbach (D) bei Kempten im Allgäu. «Auch in Getriebesteuerungen, Steckverbindern, Magnet- und Hochstrombaugruppen sowie in vielen weiteren Kfz-Elementen sind die Baugruppen von Swoboda die Schnittstelle zwischen Elektronik und Mechanik. Im Einsatz sorgen sie für eine sichere Umsetzung der Fahrerkommandos in die Reaktionen des Fahrzeugs», so der Betriebsleiter weiter. In seinen Produktionsanlagen setzt das Allgäuer Unternehmen auf modernste Automatisierungstechnik. Bildverarbeitung ist dabei in vielen Prüfstationen ein fester Bestandteil zur Qualitätskontrolle der Produkte. Dies gilt auch für die Herstellung von Komponenten für elektromechanische Lenkungssteuerungen in Automobilen. Diese hybriden Bauelemente mit Kunststoffanteilen, metallischen Leiterbahnen und Bondflächen sind aus den Lenkungen moderner Fahrzeuge heutzutage nicht mehr wegzudenken. Der komplette Produktionsprozess für diese komplexen Bauteile ist sehr vielfältig und erfordert eine durchdachte Kombination verschiedener Fertigungs- und Prüfverfah-

ren. Sämtliche Steuerungselemente eines Automobils zählen zu den wichtigsten Funktionen: Der Ausfall oder eine reduzierte Leistung der Lenkkraftunterstützung kann zu einer gefährlichen Situation im Strassenverkehr führen. Aus diesem Grund müssen alle Bauteile dieser Funktionsgruppe mit 100-prozentiger Sicherheit fehlerfrei sein. Herausforderungen an ein optisches Prüfsystem. Unterschiede der Materialoberflächen: Die Qualitätskontrolle dieser Baugruppen stellt eine sehr anspruchsvolle Aufgabe dar. «Die wesentliche Herausforderung bei der Prüfung dieser Produkte besteht in den Unterschieden der Materialoberflächen», beschreibt ein Swoboda-Bildverarbeitungsspezialist der Abteilung Verfahrenstechnik die Randbedingungen der Aufgabenstellung, die er bei der Realisierung der Prüfstation zu lösen hatte. «Die optischen Schwankungen der Oberflächenqualität der metallischen Teile von matt bis glänzend sind mit einem üblichen Bildverarbeitungssystem aufgrund der unterschiedlichen Lichtreflexionen schwer zu analysieren. Dies führt zu einem erhöhten Pseudoausschuss und somit zu Nachsortierung und Mehrkosten. Mit dem Trevista-System, das wir seit einigen Monaten an dieser Prüfstation einsetzen, sind wir jetzt in der Lage, die Oberflächenbeschaffenheit hochauflösend zu erkennen und zu analysieren.» Auf diese Weise konnte die Sicherheit der Fehlererkennung nach den Worten des BV-Experten deut-

In seinen Produktionsanlagen setzt Swoboda auf modernste Automatisierungstechnik. Bildverarbeitung ist dabei in vielen Prüfstationen ein fester Bestandteil zur Qualitätskontrolle. (Bilder: Stemmer)

Je nach notwendigem Messfeld von 20 mm bis zu 200 mm stehen drei Dom-Grössen des Systems zur Auswahl. (Bild: Trevista)

lich verbessert werden: «Der Pseudoausschuss reduzierte sich schon in einem frühen Stadium des Projekts um rund zwei Drittel. Wir sahen zwar anfangs noch Optimierungspotenzial bei der notwendigen Erkennung von Verbiegungen und Verkippungen der Bauteil-Bondflächen, doch auch für diese Aufgabe haben wir in enger Zusammenarbeit mit Stemmer Imaging inzwischen bereits eine geeignete Lösung gefunden.» Trevista als hilfreiche Alternative. Die Anlage, auf der die Lenkungssteuerungskomponenten von Swoboda produziert werden, ist bereits seit 2009 in Betrieb. Zunächst hatten die Ingenieure des Unternehmens die Prüfstation auf Basis eines 2D-Bildverarbeitungssystems realisiert, das jedoch einen vermehrten Pseudoausschuss zur Folge hatte. «Dieses fälschliche Ausschleusen von scheinbar fehlerhaften Teilen, die sich bei der manuellen Nachkontrolle dann doch als fehlerfrei erwiesen haben, wollten wir aus Kostengründen minimieren und nach Möglichkeit komplett ausschliessen», fasst der Wiggensbacher Betriebsleiter die damalige Situation zusammen. «Wir waren daher auf der Suche nach einem geeigneten Alternativsystem und wurden während der Stuttgarter Fachmesse Control im Mai 2012 fündig», ergänzt einer der Systementwickler für die Swoboda-Bildverarbeitungssysteme. Dr. Tobias Henzler aus dem Vertrieb der deutschen Muttergesellschaft von Stemmer Imaging, zuständig für Bildverarbeitungslösungen und 3D-Technologien, führte dem Swoboda-Experten während dieser Messe erstmals das Trevista-System vor, das über Stemmer Imaging vertrieben wird. Die während der Messe gesammelten ersten positiven Eindrücke bestätigten sich in der Folge in einigen weiteren Tests und intensiven Machbarkeitsstudien. Stärken ausgespielt. Speziell für die Inspektion glänzender Teile: In der Anwendung bei Swoboda spielt das Bildverarbeitungssystem Trevista seine


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Bildverarbeitung ●

AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK

Stärken voll aus. Die Beleuchtungseinrichtung eines Trevista-Systems in der Form eines Doms sorgt dabei für eine optimale Ausleuchtung der Prüfobjekte und hält störendes Fremdlicht ab. Die robuste Konstruktion erlaubt zudem eine einfache Integration in den Produktionsprozess oder einen Prüfautomaten. Die Besonderheit dieses Systems ist jedoch ihre patentierte Shape-from-Shading-Technologie, die sich speziell für die Inspektion glänzender oder spiegelnder Oberflächen hervorragend eignet, wie sie bei den Swoboda-Hybrid-Bauteilen vorliegen. Metallische Bauteile mit unterschiedlichster Oberflächenbeschaffenheit bis hin zu schwarzem Kunststoff können damit problemlos geprüft werden.

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Berechnungsalgorithmus PC-basiert und ist in die Softwareplattformen Sherlock von Teledyne Dalsa und Common Vision Blox (CVB) von Stemmer Imaging eingebunden. In dieser Kombination können selbst Fehlermerkmale von nur wenigen Mikrometern Tiefe sichtbar gemacht werden. «Die Parametrisierung der Bildverarbeitungssoftware gestaltet sich einfach und sicher, da die Krümmungsbilder die Formmerkmale von Oberflächen deutlich herausstellen. Dadurch lassen sich Fehler erkennen, die bisher nicht automatisch ausgesondert werden konnten. Mit Trevista können flache, aber auch leicht gekrümmte Oberflächen unterschiedlichen Glanzgrades sicher erfasst werden», beschreibt Dr. Henzler die Stärken des Systems. Bei der Kontrolle von Bauteilen im Stillstand kommen im Trevista-System grundsätzlich Flächenkameras zum Einsatz. Diese Konstellation liegt in der Swoboda-Prüfzelle vor. Im Falle der Inspektion von Mantelflächen rotationssymmetrischer Bauteile erlaubt aber auch eine Kombination mit Zeilenkameras eine lückenlose Kontrolle. Das Zeitverhalten der Beleuchtung muss hierbei speziell auf die Besonderheiten dieser Kameras abgestimmt werden.

Schnelle Umsetzung. Der Einsatz des neuen Systems führte nach den Worten des Betriebsleiters zu einer deutlichen ReDer Betriebsleiter und der Bildverarbeitungsexperte der Swoboda KG mit Dr. Tobias Henzler (v.l.n.r.) vor der Trevista-Prüfstation. duzierung der bis dato erforderlichen manuellen ZusatzEinfache Parametrisierung der Bildverarbeitungs- kontrolle. «Wir haben das Ziel, auf die manuelle software. Die clevere Idee des Systems besteht im Sichtprüfung vollständig zu verzichten, sobald die Unterschied zu anderen Dom-Beleuchtungen dar- Station bewiesen hat, dass sie im Dauerbetrieb zuin, Prüfobjekte mit einer diffusen Beleuchtung aus verlässig arbeitet.» Die Taktzeit stellte dabei kein vier verschiedenen Richtungen auszuleuchten und Problem dar: «Da hatten wir beim Trevista-System dabei jeweils ein Kamerabild aufzunehmen. Ein noch genügend Spielraum, um die Zykluszeit der spezieller Berechnungsalgorithmus verarbeitet vorgelagerten Anlage einzuhalten.» diese vier Eingangsbilder und erzeugt daraus vier Das System hat bisher viele Erwartungen erfüllt. hochwertige synthetische Ergebnisbilder: Die bei- Aus diesem Grund plant man bei Swoboda inzwiden ersten repräsentieren die lokale Neigung der schen bereits den Einsatz weiterer Trevista-StatioOberfläche in x- und y-Richtung. Das dritte, soge- nen für andere Anwendungen und Projekte in der nannte Krümmungsbild, stellt die Topografie der Produktion. (mf) ● Oberfläche richtungsunabhängig dar. Das vierte Ergebnisbild gibt die reine Textur der Oberfläche wieder und ist mit einer konventionellen 2D-Aufnahme ohne störenden Glanz vergleichbar. Hiermit lassen sich topologische OberflächenmerkmaSTEMMER IMAGING AG le sicher von reinen Helligkeitsunterschieden des 8808 Pfäffikon (SZ), 055 415 909-0 Materials oder auch Verunreinigungen durch info@stemmer-imaging.ch Schmiermittel sowie korrodierten Bereichen un- www.stemmer-imaging.ch terscheiden. Diese vier Bilder werden an das Bildverarbeitungs- SWOBODA KG system weitergegeben, welches die automatische D-87487 Wiggensbach, +49 8370 910-0 Fehlerauswertung übernimmt. Dabei arbeitet der info@swoboda.de, www.swoboda.de

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AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK

● Bildverarbeitung

8.2013 technica

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Sicher in die Serie Ein eigener Reinraum gehört in der Region Eindhoven, Niederlande, zum guten Ton. Auch bei Mevi, dem Spezialisten für Prozesse, Prototypen, Test- und Erst-

serien. Der Familienbetrieb schwört bei der Qualitätssicherung auf eine Leitz «PMM-C 8.10.6» von Hexagon Metrology.

M

evi ist Denkfabrik und Fabrik im klassischen Sinn. Das Unternehmen verkauft Ideen, wie Prozesse verbessert oder von Grund auf gestaltet werden können und stellt hochpräzise mechanische Werkstücke her. Am Standort Helmond – einer von dreien der Gruppe – sind dies Prototypen, Test- und Erstserien. Verschiedene Variationen von Dreh-, Fräs-, Schleifund Erodiermaschinen laufen hier auf Hochtouren. Konzentration herrscht in der Reinraumfertigung. Und die Köpfe der Ingenieure rauchen. Mevi ist Versuchsfeld für die grossen Player der Region: ASML lässt hier neue Komponenten seiner Lithographie-Systeme entwickeln und testweise produzieren. Auf die Mevi’sche Kreativität und Kompetenz bauen auch Hersteller von Kopiergeräten, Solaranlagen, Fahrzeugen und Elektronikgeräten.

Den Praxistest bestehen. Bei Prototypen, Test- und Erstserien sind 100%-Kontrollen und die entsprechende Protokollierung selbstverständlich. Nur so kann sich Mevi sicher sein, dass der Fertigungsprozess dahinter praxistauglich ist. Zahlen zeigen, wie wichtig das ist: Der Investitionsbedarf für ein Lithographie-System geht beispielsweise in den achtstelligen Euro-Bereich. Jede Einzelkomponente muss ihre Funktion zuverlässig erfüllen – ansonsten ist der Schaden für Mevi gross. General Director J. C. M. Colen weiss, wie hoch die Qualitätsanforderungen seiner Kunden sind: «Wir sind gefordert, unsere Kundenaufträge absolut sauber zu erfüllen. Viele unserer Kunden gehen weltweit mit ihren Werkstücken in die Serienproduktion. Das heisst, der Fertigungsprozess muss stimmen. Und das bedeutet für uns, dass unsere Vorarbeit strenge Qualitätsanforderungen zu erfüllen hat. Die Leitz PMM-C garantiert uns, dass wir genau gemessen haben und der von uns entwickelte Prozess sicher ist.» Die Genauigkeit steigt. Den Weg in den Messraum legen früher oder später alle Werkstücke zurück. Werkstücke mit Form- und Lagetoleranzen, die im Hundertstel-Mikrometer-Bereich liegen, laufen über die Leitz PMM-C. Ein Blick in die Spezifikationen klärt auf: Die Messgenauigkeit des Geräts beträgt 0,6 + L/800 Mikrometer. Genauigkeit – ein essenzieller Punkt für Mevi, als die Frage nach neuem Mess-Equipment im Raum stand. Doch wie kam es zu der Frage? Colen: «Früher waren wir Werkzeughersteller. In der Zwischenzeit haben wir uns zu einem Fachbetrieb für Highend-Engineering

und Hochpräzisionsfertigung gemausert. Durch diese Entwicklung mussten nicht nur unsere Fertigungsmaschinen, sondern auch die Qualitätssicherung in Sachen Genauigkeit nachziehen.» Das System stimmt. Die Anforderungen waren klar: Gesucht wurde ein hochgenaues stationäres Koordinatenmessgerät mit leicht bedienbarer Software, das reproduzierbare Ergebnisse liefern konnte. Das 3D-Koordinatenmessgerät, das Mevi bislang betrieb, stiess an seine Grenzen. Fündig wurde man bei einem Messeauftritt von Hexagon Metrology. «Wir haben dann gleich testweise einige unserer Teile messen lassen und festgestellt, dass wir mit keiner anderen Maschine so genau und so stabil messen konnten», bestätigt Colen. Überzeugt ist der Geschäftsführer auch von der bewährten Bauweise des Systems, das auf einem durchgängig in Granit und Guss gefertigten Messtisch basiert.

Fundament für erfolgreichen Serienstart. Der taktile High-Speed-Scanning-Sensor LSP-S2 tastet die Werkstücke an. Die aufgenommenen Daten werden an die Messsoftware PC-DMIS weitergegeben und mit dem CAD-Modell oder anderen Referenzmodellen verglichen. Auch mit PC-DMIS betrat Mevi Neuland. Nach einer Lernphase gehen die Messtechniker nun versiert mit PC-DMIS um – und kamen zu dem Schluss, dass Programmieren und Messen einfacher von der Hand geht als mit zuvor genutzter Software. Das Fundament für einen erfolgreichen Serienstart bei Mevi’s-Kunden ist mit dem Gesamtpaket aus hochgenauer Messmaschi● ne, Sensor und Software gelegt. (mf)

1) Hochgenaues Messen einer Komponente für ein (Bilder: Hexagon/Mevi) Lithographie-System. 2) Ausgeklügelt: Die Leitz PMM-C im klimatisierten Messraum. Ein spezielles Fundament minimiert Bodenschwingungen. Alles im Sinne verlässlicher Messergebnisse. 3) Liegt das Werkstück innerhalb der Toleranz? Die Messsoftware PC-DMIS zeigt es exakt. HEXAGON METROLOGY SA 1023 Crissier, 021 633 50 33 mail.ch@hexagonmetrology.com www.hexagonmetrology.ch


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AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK

● Bildverarbeitung

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Innovative Strahllösung zum Entzundern von Kurbelwellen

Blitzblank Um eine absolut zunderfreie Oberfläche herzustellen, werden die bei Thyssenkrupp Gerlach geschmiedeten und vergüteten Kurbelwellen strahltechnisch bearbeitet. Das Unternehmen investierte dafür in ein innovatives Strahlsystem von Rösler. Integriert in einen vollautomatischen Produktionsablauf werden auf dieser Strahlanlage ca. 150 verschiedene Kurbelwellentypen mit den zugehörigen Strahl-Parametern optimiert entzundert.

N

ach dem Schmieden werden die Kurbelwellen in einem speziellen Verfahren vergütet. Sie weisen danach eine dicke und hartnäckige Zunderschicht auf. Da die anschliessende Rissprüfung und die mechanische Bearbeitung eine absolut zunderfreie Oberfläche erfordern, werden die Wellen gestrahlt. «Bei unserer bisherigen Strahlanlage war das Handling der Kurbelwellen sehr arbeits- und mannintensiv und stellte letztendlich ein Unfallrisiko dar. Daher wollten

Teilespezifische Bearbeitungsprogramme per Computersimulation. Um diesen hohen Automatisierungsgrad zu erzielen, wurden zunächst für vier der rund 150 Kurbelwellentypen teilespezifische Programme entwickelt und in der SPS der Anlage hinterlegt. Ausgewählt dafür wurden Wellen mit unterschiedlichen Längen sowie die Typen mit den komplexesten Geometrien und dem engsten Wangenabstand. Insbesondere Letztere stellen beim Strahlen eine sehr hohe Herausforderung dar.

Die Kurbelwellen sind nach dem Vergüten stark mit hartnäckigem Zunder verunreinigt. Dies und die teilweise sehr schmalen Wangenabstände stellen beim Strahlen eine hohe Herausforderung dar. (Fotos: Rösler/Frank Schelhorn)

wir diesen Prozess optimieren und haben uns für die Investition in ein neues Strahlsystem entschieden», berichtet Stefan Nussbaum, Leiter der Vergüterei bei Thyssenkrupp Gerlach. Das Strahlergebnis stellte die wesentliche Anforderung dar. Dafür sollte die neue Anlage ein gezieltes Strahlen bei allen unterschiedlichen Kurbelwellentypen ermöglichen. Die zweite Prämisse war, dass die neue Strahlanlage ohne bauliche Massnahmen wie Fundament oder Dachaufbauten integriert werden musste. «Wir haben anfänglich mit zehn Anlagenherstellern gesprochen, von denen vier in die engere Wahl kamen. Entschieden haben wir uns dann für das Konzept der RKWS 2 x 2 von Rösler. Die Anlage ist klein, kompakt und weist einen aussergewöhnlich hohen Automatisierungsgrad auf», erklärt Stefan Nussbaum.

Die Programme beinhalten die Strahlzeit, Turbinenund Werkstückrotationsgeschwindigkeit, Oszillationsweg sowie die Turbinenstrahlwinkel um ein optimales Strahlergebnis zu erzielen. Die Ermittlung dieser Daten für den Strahlprozess erfolgte durch Computersimulation sowie Versuchen. Ein in die Anlage integriertes Wegemesssystem gewährleistet, dass die definierte Position der Teile unter den Strahlturbinen genau eingehalten wird. Das Strahlbild ist durch eine elektrisch verstellbare Lineareinheit stufenlos einstell- und anpassbar. Da bei der RKWS auch die Anpassung der Werkstückträger in den Beladestationen an den jeweiligen Kurbelwellentyp automatisch erfolgt, sind keinerlei manuellen Arbeiten erforderlich. Ab dem Schmieden bis zur Sichtprüfung mannlos. Die Kurbelwellen werden nach dem Schmieden

und Abkühlen mit einem Hängebahnförderer zur fundamentlos aufstellbaren RKWS 2 x 2 transportiert. Hier übernimmt ein Handlingsystem die Kurbelwellen und übergibt sie an eine Richteinheit. Der Roboter der Strahlanlage befördert die Wellen dann in den bereits auf sie eingestellten Werkstückträger der Beladeeinheit, die mit zwei Stationen ausgestattet ist. Dies ermöglicht, zwei einfache Kurbelwellen gleichzeitig zu strahlen oder eine komplexe Kurbelwelle auf zwei Stationen und somit mit zwei verschiedenen Turbinendrehrichtungen. Nach dem Schliessen der Strahlkammer wird die Strahlmittelzufuhr freigegeben, gleichzeitig beginnt die Kurbelwelle auf dem Werkstückträger zu rotieren und oszillieren. Diese Bewegungen tragen dazu bei, dass auch kritische Bereiche zwischen den Wangen von Zunder befreit werden. «Die Möglichkeit der automatischen Strahlwinkelverstellung sowie die Rotation und Oszillation während der Bearbeitung der Teile, hat uns ebenfalls sehr gut gefallen und wurde uns von keinem anderen Anlagenhersteller angeboten», kommentiert Stefan Nussbaum. Für die erforderliche Strahlintensität sorgen bei der RKWS 2 x 2 vier Long Life-Strahlturbinen Gamma 520, die mit einer Antriebsleistung von jeweils 37 kW bis zu 4,5 Tonnen Strahlmittel pro Minute auf die Kurbelwellen befördern. Diese Hochleistungsturbinen verfügen über Wurfschaufeln mit zwei Arbeitsflächen. Die Drehrichtung der Turbinen ist, angepasst an die zu bearbeitende Kurbelwelle, ebenfalls in der SPS hinterlegt. Im Vergleich zu herkömmlichen Turbinen erzielen Gamma TurVier Long Life-Strahlturbinen Gamma 520 mit einer Antriebsleistung von jeweils 37 kW und einem Strahlmitteldurchsatz von bis zu 4,5 Tonnen pro Minute sorgen für den nötigen «Power» der Anlage.


technica 8.2013

binen eine bis zu 30 Prozent höhere Abwurfgeschwindigkeit und zeichnen sich durch extreme Verschleissfestigkeit aus. Guter Verschleissschutz und hohe Wartungsfreundlichkeit. Der Verschleissschutz der Anlage ist optimal auf den hohen Strahlmitteldurchsatz abgestimmt. So besteht die Strahlkammer aus 10 mm Manganstahl. Im Strahlbereich verfügt sie ausserdem über hochverschleissfeste, austauschbare Schutzplatten aus Manganstahl (10 mm) beziehungsweise gehärtetem Werkzeugstahl (20 mm), aus dem auch die Werkstückaufnahmen gefertigt sind. Am Boden der Strahlkammer verhindern mit Strahlmittel gefüllte Wannen, dass im Bereich der

Die für das komplett vollautomatische Strahlen unterschiedlicher Kurbelwellen konzipierte RWKS 2 x 2 benötigt kein Fundament.

Hotspots direkt auf die Auskleidung gestrahlt wird. Auch dies trägt zu einer Minimierung des Verschleisses und zu einer hohen Anlagenverfügbarkeit bei. Das Strahlmittelaufbereitungs- und -Transportsystem ist ebenfalls an den hohen Strahlmitteldurchsatz angepasst. Ein besonderes Augenmerk legten die Konstrukteure auch auf eine hohe Wartungsfreundlichkeit der Anlage. Sie basiert einerseits auf einer guten Zugänglichkeit zu allen servicerelevanten Komponenten. Andererseits ist die Anlage mit einer Kranbahn mit Hebezügen ausgestattet, die eine einfache und schnelle Wartung der Turbinen ermöglichen. (mf) ●

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PERIPHERIE

● Messen- und Prüftechnik

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Miniaturisierung in der Druckmesstechnik

OEM-Transmitter – alles inklusive Bei den OEM-Transmittern von Keller handelt es sich doppelt – und im besten Sinne – um Embedded Systeme. Zum einen sind Sensor und Folgeelektronik in das gleiche Gehäuse eingebettet, zum anderen eignet sich die Transmitter-Kapsel hervorragend zur Einbettung in applikationsspezifische Systeme. Das Ausgangssignal ist je nach Bedarf normiert und über Temperatur kompensiert, ratiometrisch oder digital. DANIEL HOFER, DIPL. EL.–ING. FH UND BERNHARD VETTERLI, DIPL. EL.–ING. HTL

D

ie bei Keller entwickelte Chip-in-OilTechnologie (CiO) setzt den Trend zur Miniaturisierung in der Sensorik in die Wirklichkeit um. Markante Vorteile sind die damit erreichbare hoch kompakte Bauform, die hohe Widerstandsfähigkeit gegen elektrische Störfelder und die hohe Vibrationsbeständigkeit durch kleine Massen und kurze Leitungswege. Im Klartext bedeutet CiO-Technologie, dass im gleichen Gehäuse unmittelbar neben dem Drucksensor ein ASIC montiert wird, der dem Anwender eine Reihe von vorteilhaften Funktionalitäten bietet. Deshalb wird die Druckmesskapsel aber nicht grösser, die Aussenmasse bleiben dieselben. Dieses Transmitter-Konzept ist in den Gehäusen 4L ... 9L, ab einem Durchmesser von 11 mm lieferbar.

Extrem robust. Eingesinterte, druckfeste Glasdurchführungen liefern die Transmitter-Signale nach aussen. Im Innern erfolgt die Verdrahtung durch kurze, leichte Bonddrähte – alles unter Ausschluss von Luft unter Öl. Als Erstes kann also beim weiteren Einbau des Druckaufnehmers auf den Anschluss filigraner Signalaufbereitungsplatinen samt vieladriger Verkabelung verzichtet werden. Als Zweites muss diese Folgelektronik auch nicht vor Feuchte und Betauung geschützt werden. Zusammen mit dem Edelstahlgehäuse wirken die Glasdurchführungen wie Durchführungskondensatoren und bilden einen Faraday’schen Käfig. Damit ist die CiO-Technologie extrem robust gegen elektrische Felder. Selbst Feldstärken von 250 V/m bei Frequenzen bis 4 GHz können das Messsignal nicht beeinflussen. Die digitale Schnittstelle muss vom Gerätebauer selbst geschützt werden.

Der ASIC ist als Mikrocontroller mit entsprechender Peripherie ausgelegt, sodass die Sensorsignale mit grosser Auflösung und Dynamik erfasst werden können. Zusätzlich zum eigentlichen Prozessdruck wird die Temperatur des Drucksensors ge-

Die empfindlichen Sensorsignale werden über ultrakurze Wire-Bond-Drähte mit dem Signalkonditionierungs-IC verbunden und als niederohmiges, aufbereitetes Signal durch die Glasdurchführungspins nach aussen geführt. Selbst der EMV- und ESDSchutz sind integriert. (Bilder: Keller)

messen und bei der Signalaufbereitung zur mathematischen Temperaturkompensation verwendet. Die OEM-Transmitter bieten zwei Ausgangssignale: einen ratiometrischen, analogen Spannungsausgang und eine digitale Inter-Integrated-CircuitSchnittstelle (I2C). Ratiometrisches Ausgangssignal. Der Trick mit dem ratiometrischen Format des Ausgangssignals ist, dass es eigentlich kein Format hat. Denn es ist ab-

Schematischer Aufbau eines C-Line OEM-Transmitters, direkt verbunden mit einem Mikrokontroller mit integriertem Analog/Digital-Konverter. Wird darauf geachtet, dass die Leitungswiderstände niedrig gehalten werden, ist keine Kalibration nötig, da der ADC und der «SigCond» aufeinander referenziert sind.

hängig von der Versorgungsspannung. Für die Anwendung in integrierten Systemen ist das ein unschätzbarer Vorteil. Wird nämlich der dem Transmitter nachfolgende Analog/Digitalwandler mit derselben Versorgungsspannung betrieben, so ist der digitale Messwert immer korrekt. Das liegt daran, dass zwar die Höhe der Digitalisierungsstufen von der Versorgungsspannung abhängt, nicht aber die Zahl der Stufen – und auf die kommt es an. Mit der Nutzung ratiometrischer Signale lässt sich der Aufwand für die Signalübergabe vom Drucktransmitter an den A/D-Wandler der Folgeelektronik deutlich verringern und Kalibrierungsschritte werden überflüssig – im Speziellen beim Anschliessen an einen Mikrokontroller mit integriertem A/D-Wandler ist er gleich Null. Trotzdem ist eine Spanne des Ausgangssignals spezifiziert, nämlich 0,5 ... 4,5 V bei einer Speisespannung von 5,0 V. Mit einer stabilen und genauen Versorgungsspannung kann diese Spanne auch direkt als «Normsignal» genutzt werden. Die Abtastrate von 2 kHz bietet einen sehr guten Dynamikumfang für ein Produkt, das auf dem AD/DA-Prinzip basiert. Obendrein bietet die Embedded Elektronik in CiO-Technologie übrigens einen permanenten Überspannungs- und Verpolungsschutz auf allen Leitungen bis ±33 VDC. Embedded-Schnittstelle I2C. OEM-Transmitter in der Grösse von Druckmesskapseln werden nie direkt an Feldbussysteme angeschlossen. Vielmehr verfügen die jeweiligen Koppelmodule über entsprechende Eingangsschnittstellen, wie z. B. für die Inter-Integrated-Circuit- bzw. die I2C-Schnittstelle. Sie gilt seit Jahren als serieller Standard zur Überwindung kurzer Strecken in Embedded-Systemen. Der I2C-Master benötigt für die seriellen Daten

Schematischer Aufbau eines Mini-Netzwerkes von D-Line OEM-Transmittern mit I2C-Schnittstelle. Zwei freie digitale Tri-State I/O-Leitungen sind einzige Anforderung an den Mikrokontroller, der als Master das Timing frei bestimmt.


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Instandhaltung ●

PERIPHERIE

durch einen Request des Masters erfasst und stehen dann an den Transmittern (Slaves) nach weniger als 4 ms bereit um nach einem vorgegebenen Protokoll ausgetaktet zu werden. Die Werte sind über Temperatur kompensiert und normiert und müssen nur noch von 15 Bit-Ganzzahl in einen einheitsbehafteten Druck bzw. eine Temperatur skaliert werden.

Der kleinste Transmitter mit 11 mm Durchmesser ...

… mit Flansch zum Schweissen oder Dichten oder ...

… als Hochdruckversion.

und den Takt für die synchrone Abfrage (Clock) zwei Leitungen. An den Master werden somit keine Anforderungen an das Timing gestellt, er bestimmt es. Jeder OEM-Transmitter hat eine eigene Adresse, die vom I2C-Master angesprochen wird. In der derzeitigen Konstellation könnten von einem Master 128 unterschiedliche Adressen verwaltet werden. Die Druck- und Temperaturwerte werden

Mobiler Einsatz. Im Gegensatz zur CiO-Version mit ratiometrischem Ausgang können die CiO-Versionen mit I2C-Ausgang auch mit nur 1,8...3,6 VDC Versorgungsspannung arbeiten. Sie sind damit bestens auf mobile, batteriebetriebene Anwendungen vorbereitet. Dazu gehört aber auch die kurze Wandlungszeit von weniger als 10 ms, während der lediglich 1.5 mA gezogen werden und der bestens optimierte Sleep-Mode – in dem die Transmitter wenn sie nicht angefragt werden verharren – der mit typisch 0.1 µA spezifiziert ist. Falls der Master eine angemessen schnelle Kommunikation erlaubt, können somit über 250 Samples pro Sekunde erreicht werden. OEM-Transmitter für alle. Je nach Format des Ausgangssignals – ratiometrisch oder digital – ändern sich typische Kenndaten. Mit dem analogen Ausgang kann der Transmitter bei Temperaturen zwischen –40 °C bis +150 °C eingesetzt werden, während der I2C-Ausgang die obere Grenze bei 110 °C ziehen muss. Der Druckbereich der analogen Version reicht von 2 bar bis 1000 bar und bei der digitalen Version von 2 bar bis 200 bar. Für einen erhöhten Dynamikumfang bei erhöhtem Stromverbrauch von max. 8 mA sollte die analoge Version gewählt werden. Für Low Voltage- und Low Power-Applikationen empfiehlt sich die digitale Version, die auch die Temperaturinformation mitliefert. Fazit. Mit den OEM-Transmittern der C-Serie schlägt Keller ein neues Kapitel der hoch integrierten Druckmesstechnik auf. Das Chip-in-Oil-Konzept bringt die Signalaufbereitung direkt in das mit Öl gefüllte, schützende Gehäuse der Druckmesskapsel aus Edelstahl. Dort findet die Linearisierung, Temperaturkompensation und Parametrierung statt. Zur Integration in übergeordnete Systeme oder batteriebetriebene Geräte stehen Versionen mit ratiometrischem Spannungsausgang oder mit seriell-digitaler I2C-Schnittstelle zur Verfügung. Je nach Applikation sind unterschiedliche Bauformen ● lieferbar. (mf)

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VERBÄNDE & ORGANISATIONEN

Referat von Hans-Joachim Hess

Fallstricke der Globalisierung Sicherheitsbewusstsein ist Mentalitätssache. Daher macht sich der vorausschauende Entwickler oder Konstrukteur Gedanken, wie sein Produkt in den verschiedenen Märkten zur Anwendung kommt. Worauf dabei zu achten ist? – darüber sprach Hans-Joachim Hess anlässlich der Feierlichkeiten zu «50 Jahre Ingenieurausbildung» an der FHNW Windisch. MARKUS BACK

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napp 23 Jahre als Anwalt im Risk Management haben HansJoachim Hess eines gelehrt: Wenn es wegen eines fehlerhaften Produktes zum Prozess kommt, ist sich jeder selbst am nächsten! «Da gibt es auf einmal kein Team mehr. Da ist plötzlich doch jemand Chef gewesen und hat entschieden», erlebte er mehrfach vor Gericht. Daher müsse alles, was aus dem Mund oder der Feder komme, so sicher sein, dass man im Falle eines Prozesses mit gutem Gewissen sagen könne: «An mir lag es nicht!» Am besten gehe das, wenn Wichtiges mit Protokollen, Memos, Analysen oder Audits belegt sei. Nach geltendem Recht wird verlangt, dass jeder, der vor Gericht etwas behauptet, dies mittels Beweisen glaubhaft machen kann. Und da werde Dokumenten in aller Regel mehr Glauben als Worte geschenkt.

Hans-Joachim Hess.

(Bild: zVg)

Doch was bedeutet das für den Ingenieur, Konstrukteur oder Entwickler? Zunächst einmal, so Hans-Joachim Hess, bedeute das vor allem ein kritisches Hinterfragen seines eigenen Handelns. «Habe ich das, was ich gemacht habe, richtig gemacht? Und habe ich es sicher gemacht?» Ganz wichtig seien dabei Kenntnisse über die Zielgruppe des Produkts. Denn diese habe ein bestimmtes Sicherheitsbewusstsein, womöglich sogar eine Abwehrhaltung. All das müsse analysiert und in die späteren Überlegungen miteinbezogen sein. Wichtig seien auch Kenntnisse darüber, wie ein Produkt in den verschiedenen Märkten gesehen werde! Wie gehe beispielsweise jemand damit in Thailand, in der Schweiz oder aber in Brasilien um? Zwar sei dies nicht leicht zu beantworten, doch ein gutes Sicherheitskonzept decke genau diese Fragestellungen ab. Allerdings sei es nicht damit getan, warnt Hans-Joachim Hess, die Abläufe in Arbeitsanweisungen oder einem Pflichtenheft zu fixieren: «Die meisten Prozesse entstehen dadurch, dass nicht nach diesen Handbü>> chern gelebt wird.»

Planung + Produktion, das offizielle Organ des Schweizerischen Verbandes für Betriebsorganisation und Fertigungstechnik, SVBF www.svbf.ch


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Hans-Joachim Hess Hans-Joachim Hess ist Rechtsanwalt mit Kanzleien in Hamburg und Küsnacht. Zudem leitet er seit 1991 das EBDI, Institut für technische Sicherheitsberatung in Küsnacht (www.ebdi.com). Schon während seiner Tätigkeit bei der EU-Kommission 1985–1986 (Rechtsdienst) hat er sich intensiv mit Fragen der europäischen Produzentenhaftung

Markteinführung fehlerfreier Produkte Den freien Zugang zu seinen Nachbarländern erkaufte sich die Schweiz mit dem Zugeständnis, europäische Vorschriften in ihre Gesetzgebung zu integrieren. Diese verlangen unter anderem, dass der Produktehersteller eine Risikobeurteilung oder allgemein eine Sicherheitsanalyse durchführt. Jüngeren Datums ist das seit 1. Juli 2010 geltende Produktesicherheitsgesetz. Es verpflichtet den Hersteller, vor dem Inverkehrbringen seines Produktes das spezifische Gefährdungspotenzial zu ermitteln. Auch in diesem Falle ist wiederum der Entwickler oder Konstrukteur gefordert. Schliesslich wüssten diese am besten, so HansJoachim Hess, was ihr Produkt könne und wie es funktionieren soll. Nach dem Produktesicherheitsgesetz sind die Hersteller, das Gesetz zählt dazu beispielsweise auch die Importeure von Produkten aus dem Ausland, verpflichtet, dass ihre Produkte nahezu fehlerfrei in den Markt kommen. «Das ist eine enorme Managementaufgabe und spielt Rechtsanwälten in die Hände», weiss Hans-Joachim Hess. «Natürlich haben wir es leicht, wenn wir vor Gericht sagen können: ‹Sehen Sie, Sie waren schlecht organisiert!› oder ‹ihre Abläufe haben nicht funktioniert!›» Für Unternehmen bedeute dies in letzter Konsequenz die Einhaltung geltender technischer Normen und die Stärkung des After-Sales-Bereichs. Neben den Nachmarktpflichten (hier wird zum Beispiel geprüft, ob die technische Dokumentation zu Missverständnissen führt) verantwortet der After-Sales-Bereich ebenfalls das Beschwerdemanagement. Dieses befasst sich mit Schadensmeldungen, verfasst dazu entsprechende Dokumente und veranlasst die Beseitigung möglicher Fehler oder Mängel. Ganz wichtig in diesem Zusammenhang, so Hans-Joachim Hess, sei das Setzen einer Frist, in welcher der Fehler oder die Qualitätsabweichung behoben sei: «Das ist juristisch von Relevanz.»

befasst. Heute berät er als Spezialist für Schweizer und europäisches Produktsicherheits- und Haftpflichtrecht Unternehmen im In- und Ausland. Seine Beratungsschwerpunkte sind Produkthaftung und -sicherheit, CE-Kennzeichnung, Krisenmanagement und Notfallplan, Normenwesen, technische Dokumentation und Qualitätsmanagement.

Unterscheidung Produkthaftung und Produktsicherheit Eng einher mit Fehlern oder Mängeln gehen die Produkthaftung und -sicherheit. Das seit 1994 geltende und im Schweizer Zivilrecht verankerte Produktehaftpflichtgesetz regelt die Schadenswiedergutmachung – ist ein Anwender durch ein fehlerhaftes oder mangelhaftes Produkt zu Schaden gekommen, kann er nach dem Produktehaftpflichtgesetz haftbar sein. Das später verabschiedete Produktesicherheitsgesetz beschreibt hingegen, wie Produkte in den Warenverkehr gebracht werden müssen. Gerade für kleinere und mittelständische Unternehmen ist dies eine grosse Herausforderung, da es eine Vielzahl neuer Vorschriften brachte, auf die reagiert werden muss. Für Arbeitnehmer ist dabei vor allem Artikel 3 von Bedeutung. «Der ist praktisch das Pflichtenheft eines Konstrukteurs und zu beachten», empfiehlt Hans-Joachim Hess. In diesem heisst es: «Produkte dürfen in Verkehr gebracht werden, wenn sie bei normaler oder bei vernünftigerweise voraussehbarer Verwendung die Sicherheit und die Gesundheit der Verwender und Dritter nicht oder nur geringfügig gefährden.» Für den Juristen ist das ein Satz, über den sich vor Gericht stundenlang diskutieren lässt. Allein schon die Frage, wann ein Produkt normal verwendet werde, fülle ganze Archive. Nicht minder heikel sei die Formulierung der «vernünftigerweise vorhersehbaren Verwendung!» Doch lasse man diese Spitzfindigkeiten einmal aussen vor, so Hans-Joachim Hess, sei der Zweck des Artikels 3 schnell erklärt: Er soll den Missbrauch vom Fehlgebrauch abgrenzen. Ein typisches Beispiel für den Missbrauch eines Produkts sei der Fall, in dem angeblich in den USA versucht wurde, einen nassen Pudel in einer Mikrowelle zu trocknen. «Für so etwas müssen Sie keine Bedienungsleitung schreiben, weil das ein klarer Missbrauch ist», sagt Hans-Joachim Hess. Ganz anders verhalte es sich hingegen bei einem in

Deutschland verhandelten Fall, bei dem es um die Handhabung eines Aktenvernichters ging. Wenn bei der Beseitigung einer Papierverstopfung an diesem plötzlich mit langen Haaren, Krawatte oder dünnen Fingern hantiert werde, liege durch die nicht bestimmungsgemässe Benutzung plötzlich ein Fehlgebrauch vor. Für den Hersteller bedeutet dies, dass er sich ganz genau darüber Gedanken gemacht haben sollte, was zu tun ist, wenn eine solche Situation eintritt, die eben nicht ganz abwegig erscheint und somit auch keinen Missbrauch darstellt. Gebrauchsdauer von Produkten Nach dem Produktsicherheitsgesetz hat ein Produkt so lange sicher zu sein, wie es im Gebrauch ist. Wie wird ein Hersteller aber dieser Verantwortung gerecht und garantiert, dass sein Produkt nicht unsicher wird? Welche Informationen benötigt der Anwender? Offensichtliche Probleme, wie eine lockere Schraube, nimmt der Anwender vermutlich selbst wahr und beseitigt diese. Wie sieht es aber mit mechanischen oder elektronischen Problemen aus, die nicht so ohne Weiteres zu erkennen sind? «Als Hersteller muss ich genau wissen, wie lange meine Maschine oder Anlage laufen soll, und dem Anwender entsprechende Instruktionen geben», so Hans-Joachim Hess. Dies können zum Beispiel Wartungsanweisungen, die Festschreibung von Inspektionsintervallen oder Ähnliches sein. ●

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Lean Leadership

Nachhaltiger Erfolg mit ganzheitlichen Produktionssystemen Eine rein technisch-organisatorische Optimierung führt nur kurzfristig zum Erfolg. Nur wer seine Mitarbeiter kontinuierlich verbessert, bringt das Unternehmen nachhaltig auf Kurs. Die Prinzipien der Führungsarbeit ähneln denen im Sport: Die Führungskraft ist der Trainer, die Mitarbeitenden sind die Spieler. UWE DOMBROWSKI*

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Ganzheitliche Produktionssysteme (GPS) haben sich zum Industriestandard entwickelt. In einer internationalen Studie des Instituts für Fabrikbetriebslehre und Unternehmensforschung (IFU) der TU Braunschweig, gaben 80 Prozent der Befragten an, bereits nach den Gestaltungsprinzipien von GPS zu produzieren. Bei vielen Unternehmen bleiben die Ergebnisse der Implementierung jedoch hinter den Erwartungen zurück oder können diese nicht dauerhaft erfüllen. Zwar ist das GPS oberflächlich eingeführt, ein nachhaltig funktionierender kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) wird jedoch nicht etabliert.

Versäumnisse bei der Implementierung. Vielfach wurden nur die sichtbaren Elemente des GPS übertragen. Beispielsweise haben sich Kanban, 5S, Standardisierung und Wertstromdesign schnell verbreitet. Dies sind jedoch lediglich Lösungen. Der Weg zur Lösung und somit eine Wiederholbarkeit oder gar Weiterentwicklung verlangt nach einem langfristigen Wandel über die sichtbaren Elemente des GPS hinaus. Dieser Zusammenhang lässt sich sehr gut anhand des 4P-Modells veranschaulichen (siehe Grafik). 4P-Modell für nachhaltige GPS. Es beinhaltet die vier Ebenen Philosophie, Prozess, People & Partner sowie Problemlösung, die für eine erfolgreiche GPS-Implementierung berücksichtigt werden soll-

Das 4P-Modell. (Bild: zvg)

ten. Die meisten Unternehmen haben sich zunächst auf die Prozessebene konzentriert, die eher technisch-organisatorisch geprägt ist und den sichtbaren Teil des GPS darstellt. Mit dieser Vorgehensweise stellen sich vorübergehend grosse Erfolge ein. Es wird Verschwendung reduziert, indem Bestände abgebaut werden, Wartezeiten entfallen oder Wege verkürzt werden. Dies erfolgt in der Regel durch die Anwendung von bekannten Lösungen wie Kanban oder 5S. Das für den nachhaltigen Erfolg notwendige kontinuierliche Problemlösen oder der Aufbau und die Festigung einer unternehmensspezifischen Lean-Philosophie werden jedoch versäumt. Ebenso fehlt es an einer langfristigen Entwicklung der Mitarbeiter. Diese Art der GPS-Implementierung wird auch Toolbox-Lean genannt. Hohe Bedeutung. Seit mehreren Jahren setzt sich die Erkenntnis durch, dass die reine Implementierung von GPS-Methoden nicht ausreicht. Der fehlende Schritt zum Erfolg könnte die Einführung eines Lean Leadership sein. Diese These untermauert eine Umfrage des VDI, in der insgesamt 478 Teilnehmer bestätigen, dass Lean Leadership zukünftig eine hohe Bedeutung haben wird. Die wesentlichen Erfolgsfaktoren stellen hierbei die Rolle der Mitarbeiter und das Zusammenspiel mit den Führungskräften dar. Der Mitarbeiter ist nicht mehr nur ein einfacher Produktionsfaktor im Wertschöpfungsprozess, sondern wird vom Objekt zum Subjekt der Verbesserung. Diese Umstellung muss durch die Führungskräfte eingeleitet und im täglichen Umgang gelebt werden. Ein Wertschöpfung. zentraler Begriff im Zusammenhang mit GPS ist die Wertschöpfung. Sie wird stets durch den Kunden definiert und alle Prozesse werden am Kundennutzen ausgerichtet. Da Führung an sich nicht wertschöpfend ist, muss sie unterstützend auf das GPS einwirken. Im übertragenen Sinn sind die Mitarbeiter

hierbei die Spieler und die Führungskraft der Trainer. Lean Leadership ist kein neues Produktionsparadigma, sondern dient der nachhaltigen Implementierung von GPS. Demnach ist Lean Leadership ein methodisches Regelwerk zur nachhaltigen Implementierung und kontinuierlichen Weiterentwicklung von GPS. Es beschreibt das Zusammenwirken von Mitarbeitern und Führungskräften beim gemeinsamen Streben nach Perfektion. Hierbei werden sowohl die Ausrichtung aller Prozesse auf den Kundennutzen als auch die langfristige Weiterentwicklung der Mitarbeiter verfolgt. ●

Potenziale systematisch erkennen und nutzen Der SVBF bietet zusammen mit Hartmut F. Binner einen ganztägigen MITO Methoden-Tool Workshop an. Vorgestellt wird die von Binner entwickelte umfassende, wirtschaftliche und effiziente Methode zur aktiven Identifizierung und systematischen Erschliessung von Verbesserungspotenzialen in Industrie, Dienstleistung und Verwaltung. Das MITO-Methoden-Tool ist ein effizientes, wirtschaftliches und ganzheitliches Analyse-, Diagnose-, Bewertungs- und Entscheidungs-Instrumentarium, das in jedem Unternehmen und in jeder Branche einsetzbar ist. Freitag, 25. Oktober, Kongresshaus Zürich Anmeldung & Info: SVBF Schweiz, zentral@svbf.ch, 043 243 13 50

Literaturverzeichnis VDI – Verein Deutscher Ingenieure, VDI 2870 – Ganzheitliche Produktionssysteme, Berlin: Beuth Verlag, 2012. U. Dombrowski und T. Mielke, «Lean Leadership – Nachhaltige Führung in Ganzheitlichen Produktionssystemen,» ZWF – Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb, pp. 697-701, 10 2012. J. K. Liker und G. L. Convis, The Toyota Way to Lean Leadership – Achieving and sustaining excellence through leadership development, New York: McGraw Hill, 2012. J. K. Liker, The Toyota Way: 14 Management Principles from the World’s Greatest Manufacturer, New York: McGraw-Hill, 2004. C. Orr, «Lean Leadership in Construction», Proceedings of the 13th Annual Conference of the International Group for Lean Construction (IGLC-13), pp. 345-351, 2005.

*Prof. Dr. Ing. Uwe Dombrowski ist Leiter des Instituts für Fabrikbetriebslehre und Unternehmensforschung an der technischen Universität Braunschweig.


PRODUKTE

technica 8.2013

SIMCON

BAUMER

Direkte Schnittstelle für CAD-Dateien

Das komfortable Einlesen von CAD-Dateien in den Formaten STEP und IGS ist jetzt direkt in Cadmould 3D-F möglich. Der Konstrukteur exportiert einfach eine STEP- oder IGES-File aus seinem CAD-System und liest sie per Mausklick in Cadmould 3D-F ein. Die Netzgenerierung erfolgt dann in Cadmould 3D-F automatisch. Dies bedeutet für den Konstrukteur eine erhebliche Vereinfachung gegenüber der bisherigen Vorgehensweise. Selbstverständlich funktionieren weiterhin auch alle bisherigen in Cadmould 3D-F vorhandenen Einstell- und Manipulationsmöglichkeiten wie die generelle Netzfeinheit und die lokale Netzverfeinerung und Vergröberung. Das Release 6.1.2 von Cadmould 3D-F steht den Anwendern ab sofort zur Verfügung.

Simcon kunststofftechnische Software GmbH, 51646 Würselen sales@simcon-worldwide.com, www.simcon-worldwide.com

JOHANNSEN AG

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GGB TRISTAR

Faltenbälge aus elastischem Molerit Faltenbälge werden zum Schutz von Maschinen oder Betriebsvorrichtungen eingesetzt. Die Anwendungsgebiete sind vielfältig, von Hydraulik- und Pneumatik-Zylindern über Gewinde- und Kugelrollspindeln bis hin zu Bearbeitungsund Messmaschinen. Maschinenteile sollen auch vor Bearbeitungsspänen oder Sägemehl geschützt werden, damit die beweglichen Teile einwandfrei funktionieren. Im Tauchverfahren werden diese Faltenbälge aus einem thermoplastischen Kunststoff auf der Basis von PVC gefertigt. Kolbenstangen und Gewindespindeln sollen einwandfrei betätigt werden können, ohne dass Rückstände Widerstand bilden. Mit Faltenbälgen, hergestellt im Tauchverfahren, werden diese Bedingungen erfüllt. Typische Anwendungsbereiche sind auch Fahrzeugbau, Elektro-, Medizin-, Maschinenbau-, Agrar-, Sanitärtechnik und viele mehr. Ein speziell entwickelter thermoplastischer Kunststoff auf Basis von Polyvinylchlorid bietet gute Beständigkeit gegen Kälte, Wärme, UV-Strahlen, Alterung, Seewasser, Gase, Alkalien und Reinigungsmittel. Das Tauchverfahren erlaubt, mit geringen Werkzeugkosten auch kleine bis mittlere Serien zu fertigen. Über 220 Abmessungen sind ab Lager sofort verfügbar, weitere Dimensionen in kurzer Zeit abrufbar. Kundenspezifische Lösungen können nach Zeichnung oder Idee umgesetzt werden. Johannsen AG, 8040 Zürich, 044 401 09 00 info@johannsen-ag.ch, www.johannsen-ag.ch

Gleitlager mit Doppelbund GGByte Bearing Technology (vormals Glacier Garlock Bearings) hat ein patentiertes Design für Doppelbundgleitlager aus zwei gleichen Komponenten entwickelt. Die neuen Flash-Click weisen eine spezielle Geometrie für eine einfache manuelle oder automatisierte Installation auf. Für die Installation werden keine Montagewerkzeuge oder -hilfsmittel benötigt. Ihre zweiteilige Konstruktion erleichtert zudem die Installation aus unterschiedlichen Richtungen. Durch die grossen Toleranzen der Aufnahmebohrung können dabei auch die Gesamtsystemkosten signifikant gesenkt werden. Die Flash-ClickGleitlager sind in allen neun EP-Werkstoffen erhältlich. Die EP-Werkstoffe weisen eine geringe Reibung und eine hohe Verschleissfestigkeit auf und ermöglichen mit ihren dämpfenden Materialeigenschaften einen geräuscharmen Betrieb. In Verbindung mit dem innovativen Design sorgen diese Materialeigenschaften der Gleitlager dafür, dass in vielen Anwendungen wie Autositzen und klappbaren Verdecken teurere Lösungen substituiert werden können. Flash-Click-Gleitlager können vorbehaltlich projektbezogener Machbarkeitsprüfungen in vielen individuellen Abmessungen geliefert werden. Sehr schmale Ausführungen für Blechwandstärken sind ebenso herstellbar wie sehr lange Ausführungen aus mehreren Segmenten bestehend. GGB Tristar Suisse SA, 2544 Bettlach, 032 628 60 00 switzerland@www.ggbearings.com, www.ggbearings.com

Höchstleistungs-Sensoren in zwei Baugrössen Baumer hat seine NextGen-Sensoren ausgebaut. Nach dem O500 gibt es nun auch den O300. Beide Optosensorik-Serien bieten dieselbe Leistungsvielfalt. Während der kleine O300 besonders für Anlagen mit sehr beengten Platzverhältnissen geeignet ist, zeichnet sich der O500 bei Anwendungen aus, die eine grössere Reichweite erfordern. Mit dem O300 rückt Baumer zudem gezielt in den Markt der Ein-Zoll-Dimension vor. Diese Grösse hat sich weltweit zu einem in den verschiedensten Branchen eingesetzten Standard entwickelt. Dabei verfügt der O300 über einen Leistungskatalog, der ihm eine Sonderstellung in dieser Kompaktklasse sichern soll. So bietet der neue Sensor eine grosse Reichweite bei gleichzeitig hoher Betriebssicherheit durch erweiterte Leistungsreserven. Die Fremdlichtsicherheit wiederum lässt den O300 auch bei schwierigsten Lichtverhältnissen funktionieren. Der Baumer Opto-ASIC der neuesten Generation sorgt für Farbunabhängigkeit bei der Detektion der Objekte. Der bereits auf die Befestigungslöcher ausgerichtete Lichtstrahl reduziert den Justieraufwand auf ein Minimum und spart dadurch Montagekosten. Durch die eingepresste Metallhülse ist zudem ein robuster und sicherer Einbau gewährleistet. Baumer Electric AG, 8500 Frauenfeld, 052 728 13 13 sales.ch@baumer.com, www.baumer.com


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BECKHOFF

PRODUKTE

8.2013 technica

FAULHABER

FANUC

RITTAL

Schnellerer Werkzeugwechsel erhöht Produktivität

Grösseres Angebot an Delta-Robotern

Hot-Connect ist eine EtherCAT-Eigenschaft für wechselnde Topologien durch direktes An- oder Abkoppeln während des laufenden Anlagenbetriebes. Mit dem neuen EtherCAT-Koppler EK1101-0080 und dem EtherCAT-Abzweig EK11220080 mit «Fast-Hot-Connect» wird die Anbindungszeit auf ‹ 1 Sekunde reduziert und somit die Produktivität erhöht. Anwendung findet diese Technologie beispielsweise beim schnellen Werkzeugwechsel an Robotern, sodass die Taktzeit verkürzt und der Ausstoss erhöht wird. Mit Hot-Connect werden Anlagenteile via EtherCAT per Plug-and-play an das Steuerungssystem an- oder vom System abgekoppelt. Die Zeit, die für den Werkzeugwechsel benötigt wird, geht 1:1 in die Taktzeit ein. Eine Verkürzung der Werkzeugwechselzeit verkürzt folglich auch die Taktzeit und der Ausstoss wird erhöht. Masterseitig unterstützt die Automatisierungssuite TwinCAT den Fast-Hot-Connect-Betrieb. Das EtherCAT-Klemmensystem ist ein modulares I/O-System, bestehend aus elektronischen Reihenklemmen. Die technologischen Eigenschaften von EtherCAT werden optimal unterstützt, da das EtherCAT-Protokoll bis zur einzelnen Klemme vollständig erhalten bleibt. Für alle in der Automatisierungswelt vorkommenden digitalen und analogen Signalformen stehen entsprechende EtherCAT-Klemmen bereit.

Mit dem M-2iA stellt Fanuc einen neuen Roboter in dieser Klasse vor, der Spitzenwerte bei den Zykluszeiten erzielt (222 Picks pro Minute). Standardmässig integriert ist auch beim neuen M-2iA die Bildverarbeitung iRVision. Schneller als erwartet schliesst Fanuc bei den Deltarobotern die Lücke zwischen dem kleinen M-1iA und dem grösseren M-3iA. Der neue Roboter M-2iA arbeitet mit einer Traglast von bis zu 3 kg. Dieses Marktsegment steht erst am Anfang seiner Entwicklung. So war der M-3iA seit seiner Markteinführung vor zwei Jahren sehr erfolgreich. Diese Marktposition soll mit dem M-2iA ausgebaut werden. Wie bei allen Präsentationen von Delta-Robotern bei Fanuc gibt es auch den M-2iA von Anfang an in zwei Varianten mit unterschiedlich grossen Arbeitsbereichen. Der M-2iA/3S deckt einen Arbeitsraum mit einem Durchmesser von 800 mm und einer Höhe von 300 mm ab. Am Rand des Arbeitsbereiches sind es Bauartbedingt 100 mm weniger. Bei der Langarmversion M-2iA/3SL kommt der Roboter auf einen Arbeitsraum mit 1130 mm Durchmesser und einer Arbeitshöhe im Kernbereich von 400 mm. An diesen Arbeitsbereich schliesst nahtlos der M-3iA an, der in der Standardversion mit 3 kg Traglast beginnt und in der Ausführung als M-3iA/12H jetzt mit 12 kg Traglast die Baureihe nach oben ergänzt.

Beckhoff Automation AG, 8200 Schaffhausen, 052 633 40 40 info@beckhoff.ch, www.beckhoff.ch

FANUC Luxembourg Corporation SA Robotics Schweiz, 2500 Biel/Bienne 8, 032 344 46 46, sales@fanucrobotics.ch, www.fanucrobotics.ch

Piezoelektrischer LEGS-Rotationsmotor Aufgrund der grossen Nachfrage bei den Rotationsmotoren hat das Unternehmen sein Produktportfolio jetzt um einen neuen Motor erweitert. Der LR17 ist das bislang kleinste Modell von Piezomotor und zugleich das erste einer neuen Serie von piezoelektrischen LEGS-Motoren, die mit integrierten Absolutencodern ausgestattet sind. Dieser besonders kompakte Motor mit 17 mm Durchmesser vereint alle Vorzüge der Piezo-LEGS-Technologie. Sein Anhaltemoment ist mit 30 mNm ausgesprochen hoch im Vergleich zur geringen Baugrösse. Das selbsthemmende Verhalten des Friktionsantriebs bewirkt, dass der Motor seine Position halten kann, ohne Strom aufzunehmen. Der integrierte 15-Bit-Magnet-Absolutencoder liefert in einem geschlossenen Regelkreis eine Auflösung von 0,2 Milliradian (0,01º), während in einem offenen Regelkreis Auflösungen erreicht werden, die unter einem Mikroradian liegen. Das ist kennzeichnend für die Piezo-LEGS-Technologie. «Der LR17 ist das erste Modell einer Serie von Motoren mit vier unterschiedlichen Baugrössen. Damit lassen sich äusserst kompakte Bewegungssteuerungslösungen realisieren, die durch den integrierten Winkelgeber eine einfache Systemintegration ermöglichen», sagt Anders Larsson, Vertriebs- und Entwicklungsleiter bei Piezomotor.

Kraftpakete aus dem Baukasten

FAULHABER MINIMOTOR SA, 6980 Castelrotto, 091 611 31 00 info@minimotor.ch, www.minimotor.ch

Rittal AG, 5432 Neuenhof, 056 416 06 00 rittal@rittal.ch, www.rittal.ch

Tragarmsysteme haben sich als ergonomische Verbindung zwischen Maschine, Bediengerät und Personal bewährt, aber die Anforderungen an sie steigen ständig. Was sich aktuell an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine getan hat, zeigt die Neuentwicklung einer Tragarmsystem-Plattform von Rittal. Ein durchgängiges Baukastensystem bietet dem Anwender jetzt einheitliche Funktions-, Montage- und Projektierungslösungen in einem Design und deckt alle vom Markt geforderten Lastbereiche bis zu 180 kg.


PRODUKTE

technica 8.2013

ARP

KLÜBER

IGUS

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BAUMER

Neue Super-Speed KVM-Switches

Linearführung mit einstellbarem Spiel

Mit den neuen USB 3.0 KVMSwitches von ARP lassen sich zwei, beziehungsweise vier Computer über eine Konsole bedienen. Zusätzlich werden USB 3.0-Geräte über den integrierten Hub unterstützt. Die Switches sind erhältlich mit VGA-, HDMI-, DVI DL- und Displayport-Anschlüssen. Dank des integrierten USB 3.0-Hubs lassen sich USB 3.0-Geräte wie zum Beispiel USB-Sticks oder externe Festplatten gemeinsam und mit SuperSpeed nutzen. Dadurch hat man grössere Mengen Daten immer dort zur Verfügung, wo man sie gerade braucht, ohne lästiges Umstecken. Der USB 3.0-Hub ist abwärtskompatibel mit USB 2.0-Geräten. Die neuen ARP USB 3.0-KVM-Switches sind in acht verschiedenen Modellen erhältlich. Es gibt jeweils eine 2-Port- und eine 4-Port-Version für VGA-, HDMI-, DVI DL- und Displayport-Anschlüsse. Die maximale Auflösung beträgt je nach Anschluss 1920 x1200 (HDMI), 2048 x1536 (VGA) beziehungsweise 2560 x1600 Pixel (DVI DL, Displayport). In allen Geräten ist nebst dem integrierten USB 3.0-Hub auch eine Audioumschaltung eingebaut. Audio und USB 3.0 lassen sich bei Bedarf individuell und unabhängig vom KVM-Signal umschalten. Geschaltet wird entweder über Smart Touch Buttons oder frei wählbare Hotkeys. Alle Anschlusskabel sind bereits im Lieferumfang enthalten.

Das Tribopolymer-Unternehmen Igus GmbH erweitert mit der Drylin-Q20-Vierkantführung sein Produktprogramm bei schmierfreien verdrehgesicherten Linearführungen. Mit einer Führung können jetzt freitragende Kräfte bis 10 Nm aus allen Richtungen aufgenommen werden. Das Lagerspiel des Führungsschlittens lässt sich manuell einstellen. Zusätzlich bietet ein Hohlprofil Platz für Versorgungsleitungen. Drylin-Q 20 ist ein quadratisches Führungssystem mit einer Profil-Kantenlänge von 20 Millimeter, das über die Schmier- und Wartungsfreiheit weiteren Zusatznutzen verspricht. Es ist eine Erweiterung der bereits eingeführten Drylin-Q-10-Vierkantführung für kleine Lasten. Die neue Baugrösse eignet sich für alle freitragenden Lösungen. Das Besondere: Aufgrund des Vierkantprofils ist der Neuling vollkommen verdrehsicher. Damit ergänzt DrylinQ 20 das bislang bestehende Igus-Programm um weitere Einsatzmöglichkeiten: Bisherige verdrehgesicherte, freitragende Linearführungen wurden bei Igus entweder mit Rundführungen, die dann mit zwei parallel eingesetzten Wellen geführt sind, oder über eine klassische Schienenführung, die zumeist nicht freitragend eingebaut wird, realisiert. Diese Lücke schliesst ab sofort die als System verfügbare Vierkantführung Drylin-Q 20.

ARP Schweiz AG, 6343 Rotkreuz, 041 799 09 09 verkauf@arp.com, www.arp.com

Igus Schweiz GmbH, 4622 Egerkingen, 062 388 97 97 info@igus.ch, www.igus.ch

Mit hochwertigen Schmierstoffen Wartungsintervalle verlängern

Heavy Duty-Drehgeber für den internationalen Einsatz

Die Konstruktion und Instandhaltung von Anlagen in der Medizinaltechnik unterliegen besonderen Anforderungen. Um eine maximale Produktsicherheit zu gewährleisten, müssen alle Quellen möglicher Verunreinigungen ausgeschaltet werden. Jetzt präsentiert Klüber Lubrication seine Produktreihen der Barrierta und Klüberalfa Spezialschmierstoffe. Diese zeichnen sich durch besonders niedrige Ausgasungswerte auch unter höheren Temperaturen aus und eignen sich neben der Instandhaltung ebenso für die Lebensdauerschmierung bei aggressiver Beanspruchung, beispielsweise durch häufige Reinigung und Sterilisation der Komponenten. Um Verunreinigung des Produktionsguts zu vermeiden, sind Schmierstoffe mit geringen Ausgasungswerten erforderlich.

Der EEx HOG 161 ist der jüngste Heavy Duty-Inkrementaldrehgeber von Baumer in explosionsgeschützter Ausführung. Er ist IECEx-zertifiziert für die Gerätekategorie 2 G. Das erlaubt seinen Einsatz auch in allen der heute weltweit 30 Staaten, die sich dem IECEx-Standard angeschlossen haben. Daher profitieren vor allem Hersteller für den Export bestimmter Maschinen und Anlagen von dieser internationalen Zertifizierung. Das druckfest gekapselte Gerät mit erhöhter Sicherheit entspricht sowohl den Anforderungen der ATEX-Richtlinie 94/9/EG für explosionsgefährdete Bereiche (II 2 G Ex d e IIC T6 Gb) als auch dem IECEx-Schema (Ex d e IIC T6 Gb). Der Drehgeber arbeitet nach dem optischen Abtastprinzip und liefert je nach Ausführung 250 bis 2500 Impulse pro Umdrehung. Seine durchgehende Hohlwelle ist mit 30 bis 70 mm Innendurchmesser lieferbar. Die hohe Lagerlastreserve von radial 650 und axial 450 N garantiert eine lange Lebensdauer. Das robuste Gehäuse schützt den Drehgeber über Jahrzehnte zuverlässig vor Umgebungseinflüssen, und der grosse, in vier Positionen montierbare Klemmenkasten erleichtert die elektrische Installation.

Klüber Lubrication AG (Schweiz), 8050 Zürich, 044 308 69 69 info@ch.klueber.com, www.klueber.com

Baumer Electric AG, 8500 Frauenfeld, 052 728 13 13 sales.ch@baumer.com, www.baumer.com


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KUBO

PRODUKTE

8.2013 technica

BECKHOFF

Noch präzisere Gummiteile Kubo Form investiert in seinen Maschinenpark. Die neuste Anschaffung ist eine Spritzgiesspresse der deutschen Firma REP als Ersatz für die alte horizontale Spritzmaschine MIR, Baujahr 1990. Es handelt sich bereits um die siebte vertikale Elastomerspritzmaschine aus dem Hause REP. Die neue Spritzmaschine entspricht dem aktuellsten Stand der Technik. Ihre Anschaffung ermöglicht eine massive Kapazitätserweiterung, was eine Verkürzung der Lieferfristen bedeutet. Zudem können dank neuster Technologie noch präzisere und hochwertigere Gummiformteile hergestellt werden. Die neue Maschine weist Trenner auf Fahr- und Spritzseite auf zur Aufnahme von komplexen, bis zu vierteiligen Werkzeugen. Das ermöglicht uns in der Werkzeugauslegung zusätzliche Trennebenen. Die Eckdaten der neuen Spritzgiesspresse sind eine Presskraft von 2700 KN, eine vertikale Bauweise für günstigere Platzverhältnisse (auf der bisherigen Stellfläche können nun zwei Vertikalpressen gestellt werden), eine Heizplattengrösse von 640 x 500 mm, das 1000-ccm-Spritzaggregat und die Anbindung an REP-Net zur Aufzeichnung der Prozessdaten. Die Herstellung von präzisen Gummiformteilen ist auch aufgrund einer Idee und einer Skizze möglich. Kubo Form AG, 8307 Effretikon, 052 354 29 29 Info@kubo.ch, www.kubo.ch

FAULHABER

LEE

Integrierte Kommunikation für flexible Automatisierung Mit der neuen Schnittstelle CANopen macht Faulhaber seine komplette Motion Control-Produktpalette nun auch für den in der Automatisierungstechnik bevorzugten Feldbus für Mehrachsanwendungen kompatibel. Neben den externen Controllern der Serien MC 3002, 3003 und 3006 stehen auch die integrierten Versionen 22 … BX4 CxD, 32xx … BX4 Cx und 3564 … B Cx mit der neuen Schnittstelle zur Verfügung. Mit 22 mm Durchmesser präsentiert Faulhaber hierbei ein Komplettsystem aus bürstenlosem DC-Servomotor und dem weltweit kleinsten integrierten CANopen Motion Controller. In Ergänzung zu den bisherigen Schnittstellen RS232 und CAN Faulhaber, die vornehmlich für Einachsanwendungen sowie separat operierende kleine Netzwerke ausgelegt sind, bieten die neuen Motion Controller-Versionen nun auch volle CANopen-Funktionalität gemäss CiA 402. Der Betrieb an übergeordneten Steuerungen wie SPS und die einfache Vernetzung durch dynamisches PDO Mapping wird insbesondere für vernetzte Anwendungen in der Fabrikautomation und dem Industriemaschinenbau bevorzugt. Das standardisierte Protokoll mit entsprechenden Geräteprofilen erlaubt auf komfortable und bewährte Weise die synchrone Ansteuerung mehrerer Achsen. Die Konfiguration der Antriebe auf Feldbusebene kann dabei über die Faulhaber Software Motion Manager 5 erfolgen. FAULHABER MINIMOTOR SA, 6980 Castelrotto, 091 611 31 00 info@minimotor.ch, www.minimotor.ch

Messtechnikklemmen mit Temperaturmessung Mit der EtherCAT-Klemme EL3314-0010 baut Beckhoff sein Spektrum an Messtechnikklemmen weiter aus und integriert die Temperaturmessung in das Automatisierungssystem, sodass kein zusätzliches Messsystem erforderlich ist. Die analoge Eingangsklemme erlaubt den direkten Anschluss von vier Thermoelementen. Im Vergleich zur EL3314 wurde die Messgenauigkeit der EL3314-0010 mehr als verdoppelt. Bezogen auf den Sensortyp K bedeutet das einen Wert von ± 4,11° für die EL3314 und von ± 1,8° für die EL3314-0010. Die Schaltung der Klemme kann Thermoelementsensoren in Zwei-Leitertechnik betreiben. Ein Mikroprozessor realisiert die Linearisierung über den gesamten frei wählbaren Temperaturbereich. Die Kaltstellenkompensation erfolgt durch eine interne, hochpräzise Temperaturmessung an den Klemmen. Auch die mV-Messung kann von der EL3314-0010 ausgeführt werden. Mit der EtherCAT-Klemme EL33560010 wird das Lösungsspektrum für Wägetechnikapplikationen noch feiner skalierbar. Die hochgenaue und schnelle Erfassung von Signalwerten – alle 100 µs, mit 24-Bit-Auflösung und einem Messfehler ‹ ± 0,01 % – wurde sowohl für Anwendungen im Wägebereich als auch zur Schwingungsmessung an bewegten Strukturen entwickelt.

Das neue EFS-Handbuch zeigt eine Übersicht aller Neuheiten des Lee-Standardprogramms sowie die umfangreichen Produktprogramme für den Medizin- und Pharmabereich, die Analysetechnik, der Genforschung und der klinischen Chemie mit sehr kompakten Komponenten wie Ventile, Pumpen und Verbindungssysteme. Die miniaturisierten Produkte der Lee Company werden aufgrund ihrer Qualität und Beschaffenheit auch in den medizinischen Anwendungen als Einwegprodukte für die Chirurgie sowie für langlebige Instrumente und Analysesysteme verwendet. Erweitert wird dieses Programm durch Einpressblenden mit BlendenDurchmesser von 0,1 mm und kleiner (mit oder ohne Schutzsieb), einer eigenständigen Schutzsiebserie und einer Kleinstbaureihe (Rückschlagventile, Blenden, Siebe) mit einem Aussendurchmesser von 2,5 mm. Neu im Produktportfolio sind Miniaturventile mit einer elastomeren Zusatzabdichtung für leckagefreie Abdichtungen, die auch als Füllventile oder für den gasdichten Fluidstopp verwendet werden.

Beckhoff Automation AG, 8200 Schaffhausen, 052 633 40 40 info@beckhoff.ch, www.beckhoff.ch

LEE Hydraulische Miniaturkomponenten GmbH, D-65843 Sulzbach +49 6196 773 690, info@lee.de, www.lee.de

Neues EFS-Handbuch für Medizin und Analyse


PRODUKTE

technica 8.2013

NEUMAIER

NORELEM

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LÜTZE

Messeservice für Aussteller

100 Ampère-Kraftpaket für die Hutschiene

Wer einen Messeauftritt plant, hat vieles zu bedenken. Gut, wenn sich da wenigstens An- und Abtransport des Equipments einschliesslich Standauf- und -abbau wie von selbst erledigen. Wie das geht, zeigt der Transportlogistiker Neumaier mit seinem Messeservice-Paket. Es erlaubt Firmen und Institutionen, ihren Messetransport auszulagern und dabei womöglich noch Kosten zu sparen – egal wo in Europa die Messe stattfindet. Die Logistiker kennen sich mit Messeplätzen, Anfahrtswegen und Formalitäten aus, auf Wunsch buchen sie auch den Messestand. Sonst beginnt der Service mit dem Abholen und Verladen der Ausstellungsstücke. Verpackt oder unverpackt werden sie mit speziell dafür ausgelegten LKW oder Tiefladern direkt in die Messehalle geliefert. Dabei kommt die ganze Erfahrung der Logistikfirma mit Baumaschinen-, Motoren- und Gerätetransporten zum Tragen. Auf dem Messegelände helfen die Logistiker dem Aussteller, sich teure Extraservices des Messeveranstalters zu sparen: Stand, Ausstattung und Exponate werden in der benötigten Reihenfolge angeliefert. Die LKW mit ebenerdig absetzbaren Kofferaufbauten und Hebebühnen sowie die nach Bedarf bereitgestellten Transporthilfsmittel machen Staplerleistungen so gut wie überflüssig. Neumaier bitte aus Dialog entnehmen!

Lütze erweitert seine Compact-Serie um ein dreiphasiges und regelbares 2400-Watt-AC-Schaltnetzteil für die Hutschienenmontage (TS 35 – EN 50022). Neben einer Ausgangsleistung von 100 A verfügt die 2,8 kg schwere Spannungsversorgung über eine abschaltbare Ausgangsspannung, diverse Analogausgänge zur Erfassung der Ausgangsströme und eine integrierte Batterieladefunktion. Zu den technischen Highlights gehören die Unterdrückung von Stromspitzen beim Einschalten, die optionale Parametrierung der Überlastfunktion und die Ausgabe von Störmeldungen. Via Bedienterminal können alle Funktionen eingestellt und überwacht werden. Über die reine Versorgungsfunktion hinaus, kann die neue Stromversorgung also vielseitige Controlling- und Managementaufgaben übernehmen. Mit einer Baubreite von 233 mm ist das neue 100-ANetzteil bis zu 20 Prozent schmaler als die meisten 40-A-Geräte. Neben der Surge-Protektion gemäss VDE 0160 verfügt das neue Schaltnetzteil über einen Unter- beziehungsweise Überspannungsschutz inklusive automatischem Neustart und einer Phasenüberwachung mit PFC Power Factor Correction › 0.92. Eingangsseitig besitzt es drei AC-Eingänge mit einer

Neumaier Logistics GmbH, D-85609 Aschheim, +49 89 909 990 0 info@logistics-group.de, www.logistics-group.de

Linearmodule für vielfältige Bewegungsaufgaben Pneumatisch angetriebene Lineareinheiten übernehmen im Maschinenund Anlagenbau eine breite Palette an Verstell-, Positionier- und Verfahraufgaben. Bei Norelem sind die kompakten und einbaufertigen Bewegungskomponenten als Linear-, Hubund Drehmodule in allen gängigen Baugrössen erhältlich. Aufgrund ihrer modularen Bauweise lassen sich, von der Planung bis zur Inbetriebnahme, selbst komplexe Mehrachssysteme mit präziser Genauigkeit und hoher Dynamik in kürzester Zeit realisieren. Norelem hat sowohl pneumatische Linearmodule mit zwei oder drei Rundführungen als auch Module mit Schienenführung im Angebot. Die pneumatischen Bewegungselemente eignen sich für Anwendungen in kleinen bis mittleren Lastenbereichen bei sehr hoher Führungsgenauigkeit. Mit beiden Typen sind einfache wie umfangreichere Linearmodullösungen insbesondere bei Montage- und Fertigungsautomaten in der Verpackungsindustrie realisierbar. Für schwerere Handlingaufgaben liefert Norelem pneumatische Portalmodule nach Wunsch. Sämtliche Komponenten sind robust und korrosionsbeständig, pneumatische Linearmodule mit Rundführungen kommen insbesondere dort zum Einsatz, wo produktionsbedingt mit erhöhtem Schmutzaufkommen zu rechnen ist. Neben Zwischenpositionen für Drehmodule sind auch Greifmodule als Parallelgreifer erhältlich. norelem Normelemente AG, 6422 Steinen, 041 833 87 00 info@norelem.ch, www.norelem.ch

Nennspannung von 400 bis 500 V. Der Arbeitsspannungsbereich liegt AC zwischen 340 und 550 V sowie DC zwischen 520 und 750 V. Die Statusanzeigen für «DC On» beziehungsweise «DC Off» werden über grüne, beziehungsweise rote LED und alphanumerische Anzeige signalisiert. Im Parallel- und Redundant-Betrieb können maximal bis zu vier Geräte betrieben werden. Mit einem Wirkungsgrad von über 92 Prozent bietet die neue 100-Ampère-Stromversorgung einen überdurchschnittlichen Wert, selbst im Teillastbetrieb. Hintergrund hierfür ist ein mehrstufiger Aufbau und eine besondere Microcontroller-Technologie. Ausgangsseitig beträgt die Nennspannung DC 24 V und ist frei einstellbar zwischen 11,5 bis 29 V. Mit 150 A (5 s mit Uout › 90 Prozent) besitzt die neue Stromversorgung eine grosszügig ausgelegte Überlastreserve, die das Betreiben von Motoren und kapazitiven Lasten ermöglicht. Das Schaltnetzteil verfügt über eine Luftselbstkühlung und ist einsetzbar in einem Arbeitstemperaturbereich von –20 bis 60 °C (Derating). Es erfüllt die Schutzart IP 20 (IEC529, EN60529) und entspricht diversen nationalen und internationalen Standards: UL 508, IEC 950, EN 60950, EN 55011, CE: EN 61000-4-5, Surge immunity level IV, VDE 0160 sowie CE: EN 61000-4-2/3/4/5/6/11. Das Kraftpaket ergänzt das bereits umfassende Angebot an Netzgeräten, das von der Schweizer Niederlassung Lütze in Siebnen neu zu Nettopreisen vertrieben wird. Lütze AG, 8854 Siebnen, 055 450 23 23 info@luetze.ch, www.luetze.ch


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PRODUKTE

PB SWISS TOOLS

8.2013 technica

B&R

NORELEM

WALTER

Werkzeug für den Profi

Pendelauflagen mit verschiedenen Oberflächen

Die neuen MecaTorque-Drehmomentwerkzeuge von PB Swiss Tools erlauben ein sicheres, gleichmässiges und genaues Verschrauben. Das Innenleben der neuen Produkte garantiert andauerndes, gleichmässiges Festziehen von Schrauben mit vorgegebenem Drehmoment. Sei es in der Fertigung, der Montage, im Elektronik- oder vielen anderen Anwendungsbereichen. Der Hersteller bietet zwei Varianten von Drehmomentgriffen an: Den neuen MecaTorque mit rein mechanischem Aufbau und analoger Skala sowie den DigiTorque mit eingebauter Elektronik und digitalem Display. Beide Versionen decken den Bereich zwischen 0,1 und 16,0 Nm lückenlos ab. Sowohl die MecaTorque- als auch die DigiTorque-Griffe können auf einfache Weise verstellt und kalibriert werden. Bei Bedarf sind die Griffe verstellbar: Anwenderinnen und Anwender können ihr Drehmoment stufenlos und ohne Beigabewerkzeug einstellen. Dies geschieht durch Entriegelung der Drehkappe am Griffende, Einstellen des gewünschten Wertes auf der Skala und erneute Verriegelung der Drehkappe. Für die Anzeige auf der analogen Skala gibt es eine metrische (Nm) und eine englische (ft3lbf) Ausführung.

Pendelauflagen kommen als Anschläge, Auflagen und Druckstücke bevorzugt im Werkzeug- und Vorrichtungsbau zum Einsatz. Mit den in zahlreichen Grössen, Varianten und unterschiedlichen Oberflächen erhältlichen Positionierungshilfen lassen sich unbearbeitete wie bearbeitete Werkstücke stützen und spannen. Je nach Aufgabe kommt es dabei manchmal auf die Wahl der richtigen Oberfläche an. Norelem hat ab sofort Pendelauflagen mit Polyurethan- und Diamant-Oberflächen im Angebot. Da unterschiedliche Aufgabenstellungen im Werkzeug- und Maschinenbau ganz spezielle Anforderungen an die Auflage- und Spannfläche stellen können, hat Norelem zwei neue Typen von Pendelauflagen im Programm. Pendelauflagen mit abriebfester und nicht färbender Polyurethan-Oberfläche bieten einen bestmöglichen Schutz gegen die Beschädigung empfindlicher Flächen und erlauben hohe Haltekräfte. Die Polyurethan-Auflage ist dabei fest auf die Kugel vulkanisiert. Ihre perlenartige Struktur lässt die komprimierte Luft entweichen, es entsteht somit keine Saugwirkung zwischen Kontaktfläche und Pendelauflage. Pendelauflagen mit abrasiver Diamantoberfläche kommen insbesondere bei der Aufnahme glatter oder rutschiger Objekte zum Einsatz. Der Diamant-Aufsatz ist fest mit der Kugel verschmolzen.

PB Swiss Tools GmbH, 3457 Wasen, 034 437 71 71 info@pbswisstools.com, www.pbswisstools.com

norelem Normelemente AG, 6422 Steinen, 041 833 87 00 info@norelem.ch, www.norelem.ch

Virtuelle Safety-Lösung Bei der Drehbearbeitung von Stahlwerkstoffen ist Tigertec Silver schon seit Längerem ganz oben dabei. Die Kraftreserven des Hochleistungsschneidstoffs sorgen für Standzeiten, die weit über bisherige Schneidstoffe hinausgehen. Dieselbe Performance bietet Walter nun auch mit neuen Tigertec Silver-Sorten für das Drehen von Gusswerkstoffen. Die besondere Kombination aus neuem Schneidstoff und neuer Geometrie verhalf schon den Wendeplatten der neuen Tigertec Silver ISO-P-Generation zu guten Leistungen beim Drehen von Stahl. In vielen Fällen verzeichneten die Anwender Performance-Steigerungen um 75 Prozent. Dieser Sprung nach vorne beruht zu einem grossen Teil auf einer neuen optimierten Mikrostruktur der verschleisshemmenden Aluminiumoxid-Beschichtung. Eine zusätzliche spezielle mechanische Nachbehandlung der Spanfläche sorgt für Druckspannungen in der Beschichtung, die dem Ausbrechen der Schneiden entgegenwirken. Diese Vorteile bieten nun auch die neuen ISO-K-Wendeplatten für das Drehen von Grauguss (EN-GJL), Kugelgrafitguss (EN-GJS) und Vermikularguss (EN-GJV). Als erste Vertreter schickt Walter die beiden Schneidstoffsorten WKK10S (ISO K10) und WKK20S (ISO K20) ins Rennen. Beide sind zunächst in Verbindung mit der Universalgeometrie MK5 verfügbar, weitere Sorten und Geometrien werden folgen.

Mit SafeLogic-X von B&R werden alle Vorzüge der integrierten Sicherheitstechnik auch für kostensensitive kleinere Anwendungen wirtschaftlich nutzbar. Dabei ist der Leistungsumfang der Lösung gross – von sicheren I/Os über sichere Antriebstechnik, integrierte Diagnose, sichere Linienintegration bis hin zu sicheren Maschinenoptionen. Programmiert wird SafeLogic-X ebenso wie die hardwarebasierte Ausführung SafeLogic in dem sicheren Editor SafeDesigner in Automation Studio. Der Vorteil: Wem SafeLogic-X aufgrund der Anlagengrösse zu klein wird, der kann einfach auf die Sicherheitssteuerung SafeLogic umsteigen. Die Anwendungen sind skalierbar und können je nach Grösse der Anlage unterschiedlich konfiguriert werden. So kann ein Zuwachs an sicheren Ein- und Ausgängen auf einer SafeLogic-Sicherheitssteuerung abgedeckt werden, ohne dass die Programmierung verändert werden muss. Auch eine Neuzertifizierung ist nicht nötig. Das wiederum spart Zeit und Kosten. Diese uneingeschränkte Skalierbarkeit vermeidet Systembrüche von vornherein und ermöglicht andererseits eine einheitliche Herangehensweise im Engineering und eine einheitliche Diagnose. Beides erhöht die Verfügbarkeit von Maschinen und Anlagen. Mit einer reinen Softwareimplementierung wurde bei SafeLogic-X die Hardware-Sicherheitssteuerung eingespart.

Walter (Schweiz) AG, 4501 Solothurn, 032 617 40 72 service.ch@walter-tools.com, www.walter-tools.com

B&R Industrie-Automation AG, 8500 Frauenfeld, 052 728 00 55 office@br-automation.com, www.br-automation.com

Wendeplatten für Gusswerkstoffe


LIEFERANTENVERZEICHNIS

technica 8.2013

Abdeckungen/ ร l(nebel)abscheider

Antriebe und Steuerungen

Automaten-Drehteile

57

Bremsen

Automatisierung

CAD/CAM Systeme Blechbearbeitung/ Laserschneiden # # ' *' % ) # # ' * ! "%! ' % # & "% % !" ((( %

CNC-Drehen Antriebstechnik Mattenweg 1 3855 Brienz Tel. + 41 33 952 24 24 Fax + 41 33 952 24 00 www.emwb.ch info@emwb.ch

Decolletagearbeiten

ZF Services Schweiz AG

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Diamant- und Borazonwerkzeuge

Arbeitsschutz

Automatisches Beladen und Entladen

Diamantwerkzeuge

Bodenmatten

Hier kรถnnte Ihr Eintrag erscheinen! Gerne berate ich Sie: Susanna Franzoni Telefon +41 (o)62 721 00 00 susanna.franzoni@azmedien.ch

Postfach 1215, Gewerbering 10 Tel. 056 664 44 20 CH-5610 Wohlen-1 Fax 056 664 24 23 www.neodress.ch E-Mail: info@neodress.ch


58

LIEFERANTENVERZEICHNIS

8.2013 technica

Dienstleistungen

Hydraulik

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Kompressoren • Vakuum • Gebläse Service • Engineering • Aufbereitung 8105 Regensdorf Tel. 044 871 63 63 • Fax 044 871 63 90 info.swiss@kaeser.com • www.kaeser.com

Industrie-PCs Druck- und Vakuumschalter

Kabel Telefon 062 789 75 95, www.servatechnik.ch LAYHER AG, Flexible Technologie Kalkwerkstrasse 23, D-71737 Kirchberg Fon: +49 7144 3204, Fax: +49 7144 3 4307 info@layher-ag.de, www.layher-ag.de

Elektromotoren

Korrosionsschutz BRUNOX AG

CH-8732 Neuhaus SG

Tel. 055 285 80 80 Fax 055 285 80 81 www.brunox.com

Kennzeichnen & Beschriften gßnstige Energiesparmotoren Rßetschi AG – Antriebstechnik Feldackerstrasse 2, 5040 SchÜftland Tel. 062/739 20 60, Fax 062/739 20 71 www.antriebstech.ch mail@antriebstech.ch

Galvanik

Kompressoren und ZubehĂśr

Kreissägemaschinen

Kunststoffprofile/-Teile

Elektrische und Isolationsmaterialien

thermische aus Duroplasten Halbzeuge und Fertigteile und Thermoplasten

Gravieren

Industriering 37 CH-4227 !!!BĂźsserach "# ###$ $ www.durolaminat.ch

Fon: +41 (0)61 599 88 10 % & '() * !+ ! Fax: 599!+ 88!-20 ,% +61 & (0)61 '() * . % info@durolaminat.ch / 0 $ Mail:

Kupplungen Gummi-PUR-Silikon-Schaum-cfkWalzen-Rollen

Ritterquai 27 Tel. 032 625 58 58 www.typ-gummi-tgw.com CH-4502 Solothurn Fax 032 622 72 40 E-Mail: info@typ-gummi-tgw.ch

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Honmaschinen

Gerne berate ich Sie: Susanna Franzoni Telefon +41 (o)62 721 00 00 susanna.franzoni@azmedien.ch


LIEFERANTENVERZEICHNIS

technica 8.2013

Laserbeschriftungen

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Präzisions-Drehteile

59

Schleif- und Poliermaschinen

PrĂźfmaschinen Schweisskonstruktionen

Lineartechnik

Putztextilien

Lohnfertigung

Reinigungsanlagen

Sensoren

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* $% ! * %$ ( * $% ! * %

LĂśten

Walter Meier (FertigungslÜsungen) AG Bahnstrasse 24 • 8603 Schwerzenbach Telefon 044 806 46 46 • Fax 044 806 47 47 ch.machining@waltermeier.com • www.waltermeier.com

Sicherheitstechnik

Sandstrahl-Anlagen Stahl

Messwerkzeuge

Sandstrahl-ZubehĂśr

fßr Koordinatenmessgeräte (KMG) und Werkzeugmaschinen

Tieflochbohren/-Arbeiten

Industriestrasse 9, CH-7402 Bonaduz Tel. 081 650 26 26 info@nuessler.ch Fax 081 650 26 20 www.nuessler.ch

Normteile

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Schichtdicken-Messgeräte Wälzlager

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60

LIEFERANTENVERZEICHNIS

8.2013 technica

Wasserstrahl-Schneiden

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h Walter Meier (FertigungslÜsungen) AG Bahnstrasse 24 • 8603 Schwerzenbach Telefon 044 806 46 46 • Fax 044 806 47 47 ch.machining@waltermeier.com • www.waltermeier.com

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Grossteilbearbeitung

Werkzeuge

Walter Meier (FertigungslÜsungen) AG Bahnstrasse 24 • 8603 Schwerzenbach Telefon 044 806 46 46 • Fax 044 806 47 47 ch.machining@waltermeier.com • www.waltermeier.com

Werkzeugmaschinen Josef Binkert AG Werkzeugmschinen CH-8304 Wallisellen Grabenstrasse 1 Telefon: 044 832 55 55 Telefax: 044 832 55 66 info@binkertag.ch www.binkertag.ch

Zahnräder


Lieferantenverzeichnis

Kunststoff-Industrie

Bedrucken von Formteilen/ Tampondruck, Prägen, Lasergravur

Hydraulik-Anlagen

Spritzgiessen und Baugruppen Hauptstrasse 59 CH-8637 Laupen ZH Telefon 055 256 50 00 www.sks-laupen.ch

KUNSTSTOFFE WERKZEUGBAU

Compoundieranlagen

Kunststoff-Apparatebau

Spritzgussteile

Buss AG 4133 Pratteln Tel. +41 61 825 66 00 info@busscorp.com www.busscorp.com

2D-/3D-Laerschneiden von Kunststoffen

Technische und Hightech-Kunststoffe Kunststoffprofile

Laserschneiden von Kunststoffen und nichtmetallischen Materialien ZB-Laser AG Bahnstrasse 43 • CH-5012 Schönenwerd Tel. +41 (0)62 858 24 00 • Fax +41 (0)62 858 24 01 info@zb-laser.ch • www.zb-laser.ch

Wir handeln für Sie!

Laserschweissen

Tiefziehteile

Formwerkzeugnormalien E. Ramseier Werkzeugnormalien AG CH-8602 Wangen Tel. 044 834 01 01 Fax 044 834 02 00

Gewindebüchsen und -hülsen

Kunststofftechnik CH-6280 Hochdorf Tel. +41 41 914 72 00 www.bachmann.ch

Lohnspritzguss

KUNSTSTOFF – SPRITZGUSS

Roth Edwin • CH-8590 Romanshorn Salmsacherstrasse 29 • Mail: rothedwin@bluewin.ch Phone +41 71 463 45 07 • Fax +41 71 460 15 64

GFK-Wäscher/-Behälter/-Apparate

PRO-plast Kunststoff GmbH Tel. +49 (0)6155/8405-0 Dieselstraße 4-6 Fax +49 (0)6155/8405-55 D-64347 Griesheim www.pro-plast.de info@pro-plast.de

Ultraschallschweissen Seemoosholzstrasse 14 CH-9320 Arbon Tel. +41 71 680 08 05 Fax +41 71 680 08 06 www.swiss-sonic.ch

Plattenbearbeitung

Waagen

ROTAVER Composites AG CH-3432 Lützelflüh Tel. 034 460 62 62 www.rotaver.ch swiss made

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Gummiartikel und -teile

SWISS Waagen DC GmbH 8614 Bertschikon/ZH Tel. +41 (0)43 843 95 90 Fax +41 (0)43 843 95 92 www.swisswaagen.ch

Werkzeugstahl Prüfmaschinen www.edelstahl-schweiz.ch vk@edelstahl-schweiz.ch

Heizelemente

WALSER+CO.AG 9044 Wald AR Tel. +41 (0)71 878 78 78 Fax +41 (0)71 878 78 77 www.walser-ag.ch info@walser-ag.ch

Spritzgiessen MARTIGNONI AG Kunststofftechnologie 3110 Münsingen Tel. 031 724 10 10 Fax 031 724 10 19 info@martignoni.ch www.martignoni.ch

Gebr. Böhler & Co. AG Hertistrasse 15 CH-8304 Wallisellen Tel. +41 (0)44 832 88 11 Fax +41 (0)44 832 88 00


62

IN DIESER AUSGABE

3M

4

AAC Infotray

51

IMPRESSUM

Messer

31

MTP Mig-Tig-Plasma

13

4

Motorenwerke Brienz

Alfred Imhof

64

National Instruments

Amsler + Co.

14, 21, 43

ABB

ARP

53

B&R

3, 5, 56, 63

Bartholet Landmaschinen

35

Baumer

51, 53

Baumgartner Beckhoff

49 45, 52, 54

Bircher Reglomat

5

Carl Cloos Schweisstechnik

30

Neumaier Logistics neutec Werkzeugmaschinen Newemag norelem Normelemente OSEC P.E. Schall PanGas Paul Horn PB Swiss Tools

38 US 2, 7 55 6 9 55, 56

US 4 24 18, 56

23, 25, 27

PHOENIX CONTACT

10

24, 26, 27

Phoenix Mecano

19

63

Portmann Instruments

22

Realtools

EBDI

48

Resistronic

5 25 14

EMWB Elektromotorenwerke Brienz 38

Rittal

EMAG

32

ROFIN-LASAG

ESAB

33

Rösler

Europa Forum Luzern

11

Schaeffler Gruppe

Fanuc CNC

52

Schnegg Tool

20

SCHUNK Lasertechnik

12

sfb Bildungszentrum

19

26

SF-Filter

35

6

Simcon

51

Sirag

35

FAULHABER MINIMOTOR FHNW Franz Haimer Fritz Studer Fronius

52, 54 6

29, 33

10, 52 12 43, 44 7

GGB Tristar

51

SSI Schäfer

30

Hans Eberle

47

SLV/SVXASS

12

Hebutec

30

Stemmer Imaging

40

HepcoMotion

19

Studer

6

Hexagon

42

Suvema

20

Hydrel IBZ igus

7 43 8, 53

Swissmem Swisspower Energy Switzerland Global Enterprise

4 8, 28 5

Ingersoll

20

Swoboda

40

Jakob Keller Verschlusstechnik

21

TECALTO

63

Johannsen

51

TORNOS

37

Keller Druckmesstechnik

46

TOX

34

Klüber Lubrication

53

Triag

35

Unipress

36

Kollmorgen

7

Kubo Form

54

VDW

Kubo Tech

21

VON ALLMEN

4

Walter Meier

KVT Koenig Verbindungstechnik

15, 16 7 63

LEE

54

Walter (Schweiz)

Leica Geosystems

42

WEISS

LNS

28

WITO Automation

5

Lütze

55

Wolfensberger

5

M. Scherrer

35

MAPAL Dr. Kress

25

Maxon Motor

6

MCH Messe Schweiz

9

Messe Luzern

15

ISSN 0040-0866, 62. Jahrgang 2013 www.technica-online.ch, www.marktspiegel.ch Total verkaufte Auflage: 1360 Exemplare Total Gratisauflage: 7342 Exemplare Ausgezeichnet mit dem Zertifikat «Schweizer Qualitätszeitschriften QFZ» des Verbandes Schweizer Presse

5

DIHAWAG DMG Mori Seiki

die fachzeitschrift für die maschinen-, elektround metallindustrie

41

COSCOM Distrelec

8.2013 technica

4, 56 5

Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 50, Fax +41 (0)58 200 56 51 Geschäftsführer Axel Wüstmann Leiterin Zeitschriften Ratna Irzan Redaktion «technica», Neumattstr. 1, Postfach, CH-5001 Aarau, Tel. +41 (0)58 200 56 42, Fax +41 (0)58 200 56 61 Eugen Albisser, Chefredaktor, Tel. +41 (0)58 200 56 41 Markus Frutig, Redaktor, Tel. +41 (0)58 200 56 29 Externe redaktionelle Mitarbeiter Christof Lampert, Martin Gysi, Nikolaus Fecht, Michael Benzing SVBF-Teil «Planung und Produktion» Offizielles Organ des Schweizerischen Verbands für Betriebsorganisation und Fertigungstechnik SVBF Schweiz, 8021 Zürich, www.svbf.ch. Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Advertorials sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Leiter Werbemarkt Jürg Rykart, Tel. +41 (0)58 200 56 04 Anzeigen Peter Spycher, Tel. +41 (0)58 200 56 33 Verena Müller, Tel. +41 (0)58 200 56 42 Susanna Franzoni, Tel. +41 (0)62 721 00 00 Anzeigentarif unter www.technica-online.ch Verkauf Marktspiegel Susanna Franzoni, Tel. +41 (0)62 721 00 00 Leiter Marketing/Online Valentin Kälin Aboverwaltung abo@technica-online.ch Tel. +41 (0)58 200 55 70 Preise Abonnementspreis: Fr. 95.– Ausland: Fr. 95.– plus Postgebühren Layout/Produktion Pia Zimmermann Druck Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen

Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Belcom AG Dietschi AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG


AGENDA

technica 8.2013

63

Veranstaltungen, Schulungen, Seminare CleanDays bei Walter Meier Bereits zum dritten Mal treffen sich vom 4. bis 6. September 2013 Fachleute und Branchenprofis an den CleanDays 2013 von Walter Meier Fertigungslösungen in Schwerzenbach/ZH. Gemeinsam mit ihren Lieferpartnern Elma, Mafac, BvL, Render und Ilsa stellt Walter Meier Fertigungslösungen einen Querschnitt an Reinigungsmethoden und -anlagen vor und vermittelt Wissenswertes zum Reinigungsumfeld und zu Betriebsmitteln. Die Fachausstellung wird begleitet von diversen Fachvorträgen zu verschiedenen Reinigungsthemen, wobei sich der zweite Ausstellungstag primär den Themen Reinheitsprüfung von Medizinprodukten und Anlagetechnik sowie Reinigungschemie widmet. Am dritten Tag der CleanDays 2013 können Interessierte auf Anmeldung aktuelle Reinigungsprojekte mit den Spezialisten vor Ort diskutieren.

Veranstalter: Walter Meier Thema: Moderne Reinigungstechnik Datum: 4. bis 6. September 2013 Ort: Schwerzenbach Tagesprogramm und Anmeldung: www.waltermeier.com/cleandays

Tecalto – Schulung Schlauchleitungen und Verschraubungen Schlauchleitungen und Verschraubungen haben in der Praxis höchsten Anforderungen zu genügen. Immer wieder kommt es zu unerwarteten Leckagen und Produktionsausfällen. In den meisten Fällen entstehen die Probleme durch unsachgemässe Montage, manchmal auch durch eine falsche Produktwahl. Zugegeben – es ist nicht ganz einfach, aus Hunderten von Produkten die richtigen auszuwählen. Tecalto setzt sich mit einer kompetenten Beratung seit Jahren für die Sicherheit der Produkte und die langlebige Qualität ein. Aus diesem Grund lancieren wir in diesem Herbst eine exklusive Schulung, die den Teilnehmern auf professionellem Niveau praxisgerecht ein er-

www.mozair.com

www.codipro.net inox

www.lifteurop.com

Offizieller Lieferant: Mozair SA Biel

weitertes Wissen vermittelt, um die Kundenzufriedenheit hochzuhalten. Block 1: Rohrleitungen und Verschraubungstechnik, Do, 26.09.2013 Block 2: Hydraulik-Schlauchleitungen, Fr, 27.09.2013 Schulungsort: Hänchen Hydraulik AG, Hungerbüelstrasse 17, 8500 Frauenfeld Dauer: 09.00 bis 16.30 Uhr mit Mittagspause Kurskosten: Block 1 und Block 2 einzeln belegt: je CHF 350.– Block 1 und Block 2, beide Tage komplett: CHF 600.– Anmeldung/Infos: Tecalto AG, Rautistrasse 58, 8048 Zürich, Tel. 044 404 58 58, www.tecalto.ch

Distrelec-Seminare Pneumatik (Grundlagen) Datum: Mittwoch, 25. September 2013 Zeit: 8.30 bis 17.00 Uhr Referent: Ronny Balmer, SMC Pneumatik AG Kosten: CHF 290.– inkl. Dokumentation, Verpflegung und Mittagessen Kursort: Maagtechnic, Dübendorf Infos: www.distrelec.ch/Tel. 044 944 99 11/info@distrelec.com Antriebssysteme mit DC-Motoren kleiner Leistung Datum: Dienstag, 15. Oktober 2013 Zeit: 8.30 bis 16.00 Uhr Referent: Jan Braun, maxon motor ag, Sachseln Kosten: CHF 250.– inkl. Dokumentation, Verpflegung und Mittagessen Kursort: Maagtechnic in Dübendorf Infos: www.distrelec.ch/Tel. 044 944 99 11/info@distrelec.com

B & R-Seminare, auch in französischer Sprache B & R bietet das ganze Jahr über sehr viele praxisnahe Seminare und Workshops an. Neu werden diese auch in französischer Sprache abgehalten und zwar in Biel. Auf Anfrage plant B & R auch spezifische Workshops (Antriebsauslegung, Getriebe, Regelungskonzept und Tuning, sowie andere Themen). Termine und Buchungsmöglichkeit unter www.br-automation.com unter dem Menü Akademie/Termine und Buchung.


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VORSCHAU/TECHNIKNACKNUSS

8.2013 technica

TECHNIKNACKNUSS Das Rätsel für technisch versierte Kreuzworträtselfreunde. Umlaute: 1 Buchstabe Das Lösungswort können Sie auf unserer Homepage www.technica-online.ch in der Rubrik «TechniKnacknuss» eingeben. Einsendeschluss: 28. 08. 2013. Als Preis verlosen wir unter allen Einsendern das Buch «Auf stillen Wegen an starke Orte» von Heinz Staffelbach. So können Sie im Spätsommer Ruhe finden und Kraft schöpfen auf Wanderungen durch verträumte Naturlandschaften.

Die Lösung des Kreuzworträtsels der «technica» 05-13 lautete FACHMESSEN. Die Gewinner des Buches «Leichte Sommerküche» sind Tullio Kammermann, Roger Barmettler, June Rieser.

VORSCHAU Ausgabe 9 11. September 2013

Blechbearbeitung

Messe EMO

Für 60 000 Zyklen gebaut

Teile konstruieren, Schneidpläne und Biegeprogramme erstellen, Fertigungsprozesse planen und überwachen: Eine moderne Blechfertigung ist ohne leistungsstarke Software nicht mehr vorstellbar. Diese Maschinen haben sie.

Unter dem Motto «Intelligence in Production» werden an der EMO in Hannover die Aussteller aus aller Welt Lösungen für die Herausforderungen einer international ausgerichteten Industrie im 21. Jahrhundert zeigen.

Alfred Imhof AG hat für Simplify Engineering-Lifte spezielle Antriebe für Trolley-/Servicelifte der neuen SBB Doppelstockwagen geliefert. Der Antriebsspezialist musste u. a. wartungsfreien Betrieb über 10 Jahre garantieren.


e s i e r r e s Le

ie d n a t spann

t n e ? d g n r u e n e b f a n l r h c ü s N n i Ausge s rive

D C P I SPS

Wir bringen Sie zur SPS IPC Drives, Europas führender Fachmesse für elektrische Automatisierung. Treffen Sie vom 27.– 28.11.2013 die Automatisierungsanbieter aus aller Welt in Nürnberg. Unser Angebot:  Busfahrt am 26. November, ab 15 Uhr.  Zusteigorte entlang der A1.  22 Uhr: Ankunft im Wellness-Parkhotel Altmühltal in Gunzenhausen.  Mittwochmorgen: dreistündige Guided-Tour.  Donnerstagvormittag: zur freien Verfügung.  Donnerstagmittag: Einladung am Stand von Profibus Schweiz, mit Max Felser, anschliessend Apéro.  Ab 14.30 Uhr: Rückfahrt.

Organisiert wird die Reise von Emmesys und Megalink. Wir freuen uns, Sie als Gast begrüssen zu dürfen. Wir sorgen dafür, dass Sie entspannt und auf das Wesentliche konzentriert die Messe geniessen können. Preis pro Person: CHF 435.–. Weitere Infos: Hans Rüegsegger, Telefon 079 680 46 65.

Melden Sie sich noch heute an unter: www.megalink.ch/leserreise oder http://www.emmesys.net/


GENIE®. Standfest, mobil, intelligent. Das Rad kann man nicht neu erfinden. Aber die Gasflasche. → Schweissgase (Argon 4.6 und CORGON® 18) → Intelligentes Display mit Restmenge und verbleibender Entnahmedauer → Hohe Mobilität (abnehmbare Räder, Handgriffe etc.) → Leichter als herkömmliche Gasflaschen → Revolutionäres Design Technische Daten: Flaschengrössen: 10 Liter / 20 Liter Fülldruck: 300 bar Gasinhalt: ca. 3 m³ (3000 l) / ca. 6 m³ (6000 l) Höhe: 570 mm / 670 mm Durchmesser: 320 mm Leergewicht: 15,9 kg / 22 kg

Weitere Informationen finden Sie unter www.pangas.ch. PanGas – ideas become solutions. PanGas AG Hauptsitz, Industriepark 10, CH-6252 Dagmersellen Telefon 0844 800 300, Fax 0844 800 301

ENS : G I R B Ü t es UND sche gib NIE®-Fla E G r e d In Helium. n o l l a B auch


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