Technica 2012/12

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CHF 12.–

12.2012

www.technica-online.ch www.marktspiegel.ch

fachzeitschrift für die maschinen-, elektro- und metallindustrie

RY TITELBILDSTO

Hydrotter Dehnspannfu für die panung Volumenzers Seite 36

Dossier Industrie 4.0 Extraseiten zum Leitthema der Automation Schweiz 2013

Gratfreie Querbohrungen

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Automation Schweiz 2013 Alles über die erste Messe des Jahres 2013: von den Workshops über Messerundgänge bis zu den Vorträgen. Die Automation Schweiz im Überblick.

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Werkzeugmaschinen Mitarbeitende entlasten und neue Aufgabenbereiche angehen: Möglich machte dies ein 5-Achs-BAZ von Fehlmann und eine Automatisierungslösung von Erowa.

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Antriebstechnik Eine durchgängige Automatisierungslösung optimiert den Bau einer vollkommen neuen und sehr exotischen Windenergieanlage.


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technica 12.2012

EDITORIAL

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Nur eine Revolution Eine Regierung, die eine Revolution herbeirufen will, ist eine Nachricht Wert. Den meisten Staatsmächten jagt eine Revolution ja normalerweise Angst und Schrecken ein. Nicht aber die vierte industrielle Revolution und nicht der deutschen Regierung. Man gab ihr auch schon einen griffigen und für einmal einen deutsch und deutlichen Namen: «Industrie 4.0». Nun steht sie also abgesegnet und sozusagen amtlich beglaubigt vor der Tür. Vielleicht haben wir lange noch geglaubt, dass eine solch grosse Umwälzung einfach nur die Kombination von ineinandergreifenden technologischen Entwicklungen sein würde, die dann schrittweise in den Produktionshallen und Entwicklungsabteilungen vieler Firmen ohne viel Brimborium Einzug halten. Eine Umwälzung, die man in ein paar Jahren oder einem Jahrzehnt oder noch später einfach als Paradigmenwechsel begreifen und auch so bezeichnen wird.

«Ich bin ein Glückspilz. Ich kenne über 5000 Möglichkeiten, wie man keine Glühbirne herstellt.» (Thomas Edison, 1847–1931, Erfinder und Glühbirnen-Perfektionist)

Aber so planlos und bescheiden geht das heute nicht mehr. Es ist für einmal die deutsche Regierung, die die Revolution plant und sie auch scheinbar flink durchsetzen möchte. Man ist bestrebt, dem Rest der Welt das «Internet der Dinge», die «Cyber-Physischen Systeme» und überhaupt die Produktion der Zukunft anzubieten – und zwar in rund sieben Jahren: im Jahr 2020 also. Bisher ist bei dieser Revolution noch niemand auf die Barrikade gestiegen. Vielleicht auch, weil man in der Verblüffung, dass das Ausrufen einer Revolution nun von oben nach unten erfolgt, gar nicht weiss, wer eigentlich auf die Barrikade gehen soll. Etwa die Revolutionsführer selbst? Niemand? Und wer wird zu den Verlierern gehören?

Wir dürfen jedenfalls festhalten, dass die vierte industrielle Revolution auch ohne die deutsche Innovationspolitik gekommen wäre. Und auch dass die Schweizer Unternehmen wohl weiterhin vorne mit dabei sein werden, ob nun mit «Industrie 4.0» oder welcher Begriff sich auch immer einbürgern wird. Apropos Schweiz: Hier verursacht der Begriff mehrheitlich Stirnrunzeln, auch wenn ein paar gewichtige Schweizer Firmen und Köpfe mit Sicherheit die «Industrie 4.0» mitbestimmen (werden). Eine Umfrage an der vergangenen Prodex/Swisstech zeigte: Viele Schweizer Aussteller konnten sich darunter nichts vorstellen. Der Messeveranstalter Easyfairs wird nun mit dem Messeleitthema «Industrie 4.0» an der Automation Schweiz 2013 der hiesigen Industrie den Begriff und die dazugehörigen Technologien näherbringen. Es ist ein gut gewählter Zeitpunkt. Denn die Easyfairs-Messe in Winterthur wird nur der Anfang sein von mehreren Messen im 2013, welche das Thema bereits ins Programm aufgenommen haben. Die «technica» nimmt dieses Messeleitthema auch als Anlass, unsere Leserinnen und Leser mit einem Grundlagendossier zur «Industrie 4.0» auf die kommende/-n Veranstaltung/-en vorzubereiten und sie sozusagen auf das 2013 einzustimmen. Und diese Vorschau ins 2013 ist auch das Stichwort, um das 2012 abzuschliessen: Im Namen des ganzen «technica»-Teams wünsche ich unseren Leserinnen und Lesern mit dieser Dezember-Ausgabe, dass ein interessantes neues Jahr auf sie zukommt – ein innovatives auch, das ja nicht immer in einer technischen Revolution enden muss, sondern sich auch ab und zu an das nebenstehende Zitat von Edison halten darf, wenns einmal nicht so klappt. Wir freuen uns, Sie auch im 2013 begleiten zu dürfen.

Eugen Albisser, Chefredaktor «technica»


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INHALTSVERZEICHNIS

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Dossier Industrie 4.0

Am Thema «Industrie 4.0» gibts im 2013 kein Vorbeikommen. Doch wohin gehen die Entwicklungen? Und wie relevant ist das Thema für die Schweizer Maschinenindustrie? «technica» recherchierte und bringt zum Beginn einer Artikel-Serie ein Grundlagendossier.

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Automation Schweiz

Die Automation Schweiz 2013 wird im Januar wieder die Schweizer Automationsbranche in den Bereichen Antriebstechnik, Engineering, Industrial Handling, Industrie-Elektronik, Mechatronik, Sensorik und Steuerungstechnik mit über 100 Ausstellern vertreten.

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Hochleistungssägen

Die Firma Delta Qualitätsstahl GmbH setzt in der Just-in-Time-Auftragsabwicklung für die produkt- und termingerechte Anarbeitung stark auf Kasto-Bandsägeautomaten mit KPCTechnologie. Eines der Ergebnisse: Schnittzeitreduktionen von bis zu 50 Prozent.

Fokusthemen: Industrie 4.0, Seite 1, 12 – 20, 23 / Grüne Technologien, Seite 38, 40, 42, 44 1 Editorial 4 Nachrichten 6 Märkte und Unternehmen – Mobile Endgeräte auf dem Vormarsch – ABBTS: Anerkennung geerntet – Das Jubiläumsjahr 2012

Dossier Industrie 4.0 12 Was ist die 4. Industrielle Revolution? Hintergründe zur Industrie 4.0 14 «Chance für die Schweizer Industrie» Interview mit Prof.Konrad Wegener 18 Strategie null.null Erfolgreiche Schweizer Innovationspolitik 20 Vernetzung von A bis Z Intelligente Vernetzung bis an die Maschine

FACHMESSEN Easyfairs Automation Schweiz 2013 23 Industrie 4.0 als grosses Messethema Die Messe im Überblick Prodex/Swisstech 26 «Wichtige Messen für die Schweiz» Eine erste Rückschau auf beide Messen

Euroblech 28 Weiterhin die Nummer eins Starker Werkzeugmaschinenbau

FACHARTIKEL Werkzeugmaschinen und Werkzeuge 31 Die High-End-Sägetechnologie Schnittzeitreduktion von bis zu 50 Prozent dank KPC-Technologie 33 Bereit für neue Aufgaben 5-Achs-BAZ von Fehlmann in Verbindung mit einer Erowa-Automatisierung 34 Gratfreie Querbohrungen Vollhartmetallbohrer mit Vorschneidstufe von HAM 36 Hydro-Dehnspanntechnik für die Volumenzerspanung TITELBILDSTORY: Schunks Präzisionswerkzeughalter «Tendo E compact»

Automations- und Antriebstechnik 38 Exot von der Stange Durchgängige Automatisierungslösungen für neue Windenergieanlage

40 Nachhaltigkeit als Unternehmensstrategie Die Pilz-Unternehmensstrategie 2012 41 Von Kopf bis Fuss in Edelstahl Compar präsentierte neue Epson-Roboter in der Schutzart IP67 42 Die Luft geht nicht aus Kosten senken bei der Drucklufterzeugung

Zulieferindustrie 43 Mechanik und Biotechnologie – ein Widerspruch? Gewindespindel: zuverlässig und steril 44 Smartes Rechenzentrum Effizient, sicher und hoch verfügbar dank grüner Energie

Industrial IT 46 Durch Echtzeitsimulation Prozesse straffen Lohnfertiger RCM-Estech setzt auf Virtual Machining für die Fertigungsoptimierung


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INHALTSVERZEICHNIS

Fokusthemen & Industrie 4.0 gien lo Grüne Techno

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Gratfreie Querbohrungen

Spezielle Vollhartmetallbohrer mit Vorschneidstufe sorgen bei der Fertigung von CRInjektoren für nahezu gratfreie Querbohrungen. Daraus resultiert mehr Prozesssicherheit sowie der Wegfall von Arbeitsgängen, Werkzeugen und Werkzeugwechseln.

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Mehr Tempo: ab Auf sofort dieist unser GesamtFormel CC sortiment online verfügbar: setzen und

voll in Fahrt kommen.

volland.ch

Aus aktuellen Gründen hat die Redaktion «technica» sich entschlossen, das Fokusthema «Industrie 4.0» ins Heft zu nehmen – und daraus auch gleich eine Spezialbeilage für die Messe Automation Schweiz 2013 zu publizieren. Aber auch das vorgesehene Fokusthema «Grüne Technologien» ist natürlich mit Fachartikeln vertreten.

VERBÄNDE UND ORGANISATIONEN SVBF – Planung und Produktion 49 Verlangen Sie keine Gehaltserhöhung! Lohngespräche clever führen 51 Meinungen zum Werkplatz Schweiz Rückblick auf die Crossviews 2012 53 Investitionen in Service lohnen sich Dreimal höhere Umsatzmargen mit Service-Leistungen

OSEC – Export Forum 54 Intensiver Austausch Das Aussenwirtschaftsforum im April 2013 55 Produkte 58 Lieferantenverzeichnis 62 Agenda – Pangas: Schweisskurse 2013 – 1. Salzburger Leichtbau-Kongress – Easyfairs Maintenance 2013 – Maschinenbauforum an der Easyfairs Automation 2013 64 In dieser Ausgabe/Impressum US 3 TechniKnacknuss/Vorschau

ZUM TITELBILD:

Präzisionswerkzeughalter «Tendo E compact» von Schunk Die Zeiten des brachialen Schruppens sind vorbei. Wer heute in kurzer Zeit viele Späne machen will, greift zu hochwertigen Schneiden und intelligenten Werkzeughaltersystemen, die hohe Drehmomente übertragen und zugleich auftretende Schwingungen zuverlässig dämpfen. Nun gibt es erstmals ein Hydro-Dehnspannfutter, das sich vollwertig für die Volumenzerspanung eignet. Seite 36

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CABLES& CHAINS


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NACHRICHTEN

F

UNK ENFLUG

M Werner De Schepper, AZ Medien

Cornelia Buchwalder, Swissmem L

Lieber Werner De Schepper Wir sprachen in der letzten Kolumne über den Fachkräftemangel und wie wir Jugendliche für Technikberufe begeistern möchten. Die grosse Frage lautete am Ende: Können Kinder bereits von den Eltern vorbelastet sein? Wie sieht das bei deinen Kindern aus? Liebe Cornelia Buchwalder Wenn der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, dann sind meine Tochter und mein Sohn verloren für die Welt der technischen Berufe. Aber gemach. Noch sind meine Kinder nicht verloren. Mein 13-jähriger Sohn Sander zum Beispiel liest keine Literatur. Dafür verschlingt er Sachbücher. Nicht unbedingt über Werkzeuge und Maschinenbau, dafür über Krebse und Garnelen. Und weil er seine Schalentiere in einem Aquarium hält, liest er neuerdings sogar auf irgendwelchen Aquarianer-Homepages Fachartikel über Aquarienbau. Richtung Tiere oder Technik? Sander geht jetzt in die erste Sekundarstufe und hat noch alles offen. Und das ist gut so … aber natürlich hätte ich es als Mitbesitzer eines schönen Restaurants namens Flügelrad in Olten auch gerne, wenn er eine Lehre als Koch machen würde. Dann wäre der Apfel zwar auch weit vom Baum gefallen, denn ich kann überhaupt nicht kochen, aber es würde mir sicher munden. Nochmals anders liegt der Fall bei meiner 16-jährigen Tochter Melissa. Sie verschlingt wie ich früher nächtelang Bücher. Seit ein paar Monaten besucht sie die Fachmittelschule in Olten und tendiert Richtung Lehrerberuf – wie meine Mutter. Und leider gibt es wohl eher keine Physiklehrerin – diese Noten haben zumindest noch viel Potenzial nach oben. Letzthin sagte Melissa zum Thema Berufswahl aber noch folgenden Satz, der mich natürlich heimlich freute: «Papa, ich finde Journalistin eigentlich noch einen coolen Beruf: Dann muss ich wie du nie zu Hause sein.» Und damit du, Cornelia, zum Schluss auch noch ein bisschen glücklich bist, sagte sie neulich auch. «Papa, wir hatten an der Kanti einen Tecday. Da gab es coole Module.» Kinder sind unsere Hoffnung.

Werner De Schepper, stv. Chefredaktor der Aargauer Zeitung, Moderator, Theologe und bekennender Techniklaie, fragt; Cornelia Buchwalder, Ressortleiterin Fachgruppen bei Swissmem, antwortet.

Siemens Schweiz mit Auftragsrückgang Die Regionalgesellschaft Siemens Schweiz verzeichnet für das Geschäftsjahr 2012 (01.10.2011 bis 30.09.2012) einen Auftragseingang von 1,112 Mrd. Franken (im Vorjahr 1,349 Mrd. Franken). Der Umsatz beläuft sich auf 1,222 Mrd. Franken (1,340 Mrd. Franken). Der Rückgang bei Auftragseingang und Umsatz ist in erster Linie auf den schwächeren Geschäftsgang beim Sektor Industry zurückzuführen, der stark von der exportorientierten Schweizer Maschinenindustrie abhängig ist. Die Schwierigkeiten in den Euroländern und der starke Franken trafen diese Branche besonders hart. Ende September beschäftigte die Regionalgesellschaft insgesamt 3098 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (im Vorjahr: 3021). www.siemens.ch

Kauf der Swissmetal Lüdenscheid GmbH vollzogen Der kürzlich geschlossene Kaufvertrag zwischen der sich im Mehrheitsbesitz des französischen Unternehmens Le Bronze Industriel SAS befindenden LBIS SA und der sich in Nachlass befindenden Swmtl-Tochter Swissmetal Industries AG konnte vollzogen und damit die Beteiligung an der Swissmetal Lüdenscheid GmbH auf die LBIS SA übertragen werden. Ebenfalls hat die Swissmetal Industries AG im Nachgang zur Kündigung des bisherigen Sozialplans per 30. Juni 2012 in enger Abstimmung mit dem Sachwalter und mit Beratung durch Swissmem in den letzten Monaten Verhandlungen mit den Sozialpartnern über einen neuen Sozialplan geführt. www.swissmetal.com

Gefragtes Ingenieurstudium ABB ernennt Eric Elzvik zum Finanzchef ABB hat Erik Elzvik, Finanzchef der Division Industrieautomation und Antriebe des Unternehmens, zum Chief Financial Officer (CFO) und Mitglied der Konzernleitung von ABB ernannt. Somit tritt Elzvik die Nachfolge von Michel Demaré an. Er übernimmt die neue Position zum 1. Februar 2013. «Die Finanzbranche

Die Zahl der jungen Frauen und Männer, die sich für ein ingenieurwissenschaftliches Studium entscheiden, hat sich in den letzten fünf Jahren deutlich erhöht. Dies zeigt der diesjährige Bericht «Ingenieur-Nachwuchs Schweiz» von IngCH Engineers Shape our Future zur Entwicklung des Ingenieur-Angebots in der Schweiz. 2011 haben an den Schweizer universitären Hochschulen rund 2800 Personen ein Studium der Ingenieurwissenschaften begonnen – 35 % mehr als noch vor fünf Jahren. Auch an den Fachhochschulen stiegen die Studieneintritte mit +27 % beträchtlich an. Der Trend zeigt bis 2020 nach oben: Zwar nimmt die 20-jährige Bevölkerung in der Schweiz ab 2012 ab, was sich in weniger Maturitäten und Bachelorstudierenden niederschlagen wird. Dem Arbeitsmarkt werden trotzdem mehr Ingenieurinnen und Ingenieure zur Verfügung stehen, wie das Bundesamt für Statistik prognostiziert: Da mehr Studierende vom Bachelorins Masterstudium übertreten und der Zuzug von Studierenden mit ausländischen Bachelor zunimmt, steigen die Studieneintritte auf Masterstufe und die Masterabschlüsse bis 2020 kräftig. www.ingch.ch

KORRIGENDUM Erik Elzvik.

(Bild: ABB)

kennt Eric bereits. Seine Präsenz gewährleistet Kontinuität im Hinblick auf die Finanzstrategie und Governance im Finanzwesen», sagt Joe Hogan, Vorsitzender der Konzernleitung von ABB. Elzvik, 52 Jahre, trat ABB 1984 bei und hatte verschiedene Führungspositionen in Schweden, Singapur und der Schweiz inne. Unter anderem war er als Leiter der Konzernentwicklung und Leiter des Bereichs Fusionen, Übernahmen und Joint Ventures von ABB tätig. www.abb.ch

In der letzten Ausgabe hat sich ein Fehler eingeschlichen. Die Mikron SA gehört selbstverständlich nicht zu GF Agie Charmilles und war mit einem eigenen Stand auf der Prodex vertreten. Wir dürfen aber auch gleich vermelden, dass die beiden Unternehmen zumindest beim Prodex-Award sehr nahe zusammen waren: Mikron Tool SA Agno gewann den 2. Platz mit ihren präzisen und dennoch flexiblen Hartmetall-Kleinstbohrern CrazyDrill Flex, und der 3. Platz ging an GF Agie Charmilles, welche für das Drahterodieren einen sehr effizienten Drahtwechsler entwickelte. Die «technica» entschuldigt sich für den Fehler und gratuliert den beiden Firmen für die Podestplätze.


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NACHRICHTEN

Neuer GF bei Bito Schweiz Daniel Böhm (42) heisst der neue Geschäftsführer der Bito-Lagertechnik Bittmann AG in Rotkreuz. Damit ist er unter anderem auch für die strategische Daniel Böhm. Weiterentwicklung (Bild: Ernst Müller) des Unternehmens sowie für die Führung und Entwicklung der Mitarbeitenden verantwortlich. Sein anvisiertes Ziel ist es, das Geschäft des Lagertechnikspezialisten Bito in der Schweiz auszubauen und die Organisation breiter aufzustellen. Bevor Böhm Geschäftsführer wurde, war der Technische Kaufmann zehn Jahre als Verkaufsberater bei einem anderen grossen Lagertechnik-Spezialisten tätig. Davor arbeitete er bei einem Hersteller für Flurförderzeuge – ebenfalls im Vertrieb. www.bito.ch

Enge Zusammenarbeit Baumer und Silicon Software geben eine enge Zusammenarbeit zur Integration der VisualApplets-Technologie in Kameras für «Machine Vision»-Applikationen bekannt. Das Ziel ist eine einfach nutzbare Vorverarbeitung von Bilddaten, um komplexe Algorithmen bereits in der Kamera zu berechnen. Abhängig vom konkreten Anwendungsfall kann dadurch die Latenz bzw. die zu übertragende Datenmenge reduziert und der PC bei der finalen Auswertung entlastet werden. Im Ergebnis werden die Robustheit der Bildauswertung und die Inspektionsgeschwindigkeit deutlich verbessert. Das von Silicon Software entwickelte VisualApplets ist ein grafhisch orientiertes Werkzeug, das die Programmierung von Bildverarbeitungsaufgaben auf FPGA-Hardware erheblich vereinfacht. Basis dafür ist eine umfangreiche Bibliothek von Hardware-Operatoren, die eine Bildverarbeitung in Echtzeit ermöglichen. www.baumer.ch

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Energieverbrauch gesenkt Schneider Electric hat im Rahmen des «Schneider Energy Action»-Programms den jährlichen eigenen Energieverbrauch um 15% gesenkt. Bis 2014 wird eine weitere Reduktion um 10% angestrebt, auch in der Schweiz. Am Industriestandort Feller in Horgen erzielte Schneider Electric von 2006 bis 2011 eine Senkung des Gesamtenergieverbrauchs von 21,5% pro Million erwirtschafteten Umsatz. In Bezug auf Maschinenstunden in der Fertigung wurde im gleichen Zeitraum eine Reduktion des Stromverbrauchs von 10% erreicht. Diese Effizienzsteigerungen schlagen sich nun in tieferen Energiekosten nieder. Der Return-on-Investment liegt im Schnitt bei unter drei Jahren. «Wir wollen nicht nur unsere Kunden dabei unterstützen, Energie effizienter zu nutzen, sondern mit gutem Beispiel vorangehen. Unsere Mitarbeitenden setzen das Vorhaben mit grossem Engagement um und können ihr Know-how im Bereich Energiemanagement am eigenen Arbeitsplatz anwenden», sagt Matthias Bölke, CEO von Schneider Electric Schweiz. www.schneider-electric.ch

Chris Douglass, Country Representative DACH bei Autodesk. (Bild: Autodesk)

Erfolgreiche Autodesk University Der Softwarehersteller Autodesk trug zum ersten Mal in Deutschland die Autodesk University aus. Die Anwenderkonferenz richtete sich an Teilnehmer aus den Bereichen Mechanik und Maschinenbau, Architektur und Bau sowie digitale Medien und Entertainment. «Es gibt immer mehr Verschmelzung und Interaktion zwischen den einzelnen Bereichen, sodass wir die Anwender unserer Lösungen nicht nur einer einzigen Branche zuordnen können,» erklärt Chris Douglass, Country Representative DACH bei Autodesk, das neue branchenübergreifende Konzept der Autodesk University. «Dadurch geben wir Anwendern, Experten und Interessierten die Möglichkeit, sich auf einer einzigen Veranstaltung interdisziplinär auszutauschen, ihren breit gefächerten Interessen nachzugehen und sich über vielfältige Themen umfassend zu informieren.» www.autodesk.ch

Maxon nun offiziell «Spezialist für Luft- und Raumfahrtindustrie» Seit dem 23. Oktober 2012 ist das QualitätsSicherungs-System QMS von Maxon Motor gemäss der Qualitätsnorm EN 9100 zertifiziert. Der Anbieter hochpräziser Antriebe und Systeme bis 500 Watt ist somit auch offiziell ein «Spezialist für die Luft- und Raumfahrtindustrie». Die Norm EN 9100 ist speziell für die Unternehmen konzipiert, die Komponenten für die Luftund Raumfahrtindustrie entwickeln und produzieren. Damit stehen dem Unternehmen als direkter Lieferant die Türen zu den Firmen der

Luftfahrtbranche offen. «Ab jetzt sind wir in der Lage, noch gezielter in die Wachstums- und Nischenmärkte der Luft- und Raumfahrt einzudringen und Projekte mit EN 9100-Anforderungen noch verstärkter zu akquirieren. Die dadurch resultierende Qualitätsoffensive geht durch die gesamte Firma. Die Zertifizierung bedeutet, dass Maxon Motor per sofort in der Lage ist, Produkte EN 9100-konform zu entwickeln, zu produzieren und zu verkaufen», sagte Eugen Elmiger, CEO der Maxon Motor AG. www.maxonmotor.ch


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MÄRKTE UND UNTERNEHMEN

VIP-Kongress 2012 von National Instruments zeigte Wege in die technologische Zukunft

Mobile Endgeräte auf dem Vormarsch Virtuell, mobil, intelligent: Solchen Leitlinien für die Entwicklung folgen Innovationen in der Mess- und Automatisierungstechnik. Diese standen beim 17. Technologie- und Anwenderkongress von National Instruments in Fürstenfeld bei München im Mittelpunkt. Zum VIP-Kongress 2012 unter dem Motto «Virtuelle Instrumente in der Praxis» kamen 685 Teilnehmer – ein neuer Rekord! MICHAELA GEIGER

National Instruments

E

Seit 1976 stellt National Instruments Ingenieuren und Wissenschaftlern Werkzeuge zur Verfügung, mit denen sie produktiver, innovativer und kreativer arbeiten können. Das Konzept des «Graphical System Design» gibt Anwendern eine Plattform mit integrierter Hard- und Software für die schnelle Entwicklung von Mess-, Steuer- und Regelsystemen an die Hand.

iner der grössten Trends bei automatisierten Testanwendungen in den vergangenen drei Jahrzehnten war der Umstieg auf PC-basierte modulare Plattformen, auf denen die aktuellsten handelsüblichen Standardtechnologien für die Datenverarbeitung mit immer leistungsstärkeren Prozessoren, neuen I/OBussen und erweiterten Betriebssystemen eingesetzt werden. Daneben entwickelt sich seit einigen Jahren eine völlig neue Art von Datenverarbeitungsgeräten: Tablet-PCs und Smartphones. Diese eröffnen vorausdenkenden Unternehmen weitere Möglichkeiten, um handelsübliche Standardtechnologien beispielsweise in automatisierten Prüfsystemen zu nutzen, wie Teilnehmer des NI-Kongresses in Technologie- und Anwendervorträgen erfuhren.

Vorteil: Dezentraler Zugang. Zu den Pluspunkten mobiler Geräte gehören eine höhere Mobilität, einfachere Handhabung und kürzere Startzeiten. Tablet-PCs und Smartphones können PCs oder PC-basierte Messplattformen wie PXI zwar nicht ersetzen, doch bieten sie deutliche Vorteile, wenn sie als Erweiterung eines Prüfsystems genutzt werden. Zum Beispiel über einen dezentralen Zugang auf Informationen über den Status eines Prüfsystems sowie Ergebnisse. Als künftige Einsatzgebiete sind die Überwachung, Steuerung und Regelung

von Prüfsystemen, die Prüfung von Daten und die Anzeige von Berichten vorstellbar. Abgerufen werden können die Informationen von Server-Anwendungen über Webdienste, die nach Industriestandard funktionieren und aus jeder Programmiersprache aufgerufen werden können. Dies vereinfacht die Kommunikation mit mobilen Geräten. Komplizierter wird die Entscheidung bei der Frage, ob mobile Anwendungen direkt auf dem Betriebssystem (nativ) oder im Browser des Geräts (webbasiert) ausgeführt werden sollen. Dies hat enorme Auswirkungen auf jeden Aspekt einer Anwendung – vom Fachwissen für die Entwicklung bis hin zu den Funktionen, die in die Distribution eingebettet werden. Mobil ist auch die Zukunft von LabView-Programmierern: Diese erwartet in Zukunft neben Neuerungen in der aktuellen Version 2012 der Systemdesignsoftware NI LabView auch die Nutzung von Tablet-Computern nicht nur als Display oder Mensch-Maschine-Schnittstelle, sondern mittelfris-

tig auch als Programmier- und Eingabestation. Insgesamt stellten professionelle Anwender und Systemintegratoren am NI-Kongress in mehr als 110 Vorträgen Produkte und Systemlösungen sowie innovative Konzepte und Lösungsansätze zu aktuellen Problemstellungen der Industrie vor. Die Bandbreite reichte dabei von der industriellen Messund Prüftechnik über automatisierte Tests bis hin zu Steuer- und Regeltechnik sowie aus dem Industrial-Embedded-Bereich. Neue Klasse von Messgeräten. Im Mittelpunkt der Keynote von Rahman Jamal, Technical and Marketing Director Europe von National Instruments, standen Neuheiten rund um das PXI-Ökosystem von NI, angeführt durch den ersten Vertreter einer neuen Klasse softwaredesignter Messgeräte: Anders als herkömmliche RF-Messgeräte gestattet der Vektorsignal-Transceiver (VST) NI PXIe-5644R dem Anwender, mithHilfe von NI LabVIEW die offene, FPGA-basierte (Field-Programmable Gate Array) Hardware selbst auf die individuellen Anforderungen zuzuschneiden. Damit kann der Anwender – und nicht wie bisher nur der Hersteller – die Funktionalität seines Messgerätes selbst bestimmen. Darüber hinaus wurden der PXI-Express-Vektornetzwerkanalysator NI PXIe-5632, ein PXI-ExpressChassis mit 18 Hybridsteckplätzen sowie der Embedded-Controller NI PXIe-8135 vorgestellt. Insgesamt bietet National Instruments somit nun über 500 PXI-Produkte an, mehr als jeder andere vergleichbare Anbieter. Bei Produkten für die klassische Datenerfassung präsentiert National Instruments ein Stand-aloneSystem für NI CompactDAQ als Neuheit. Für verteilte Mess-, Steuer- und Regelungsanwendungen wurden zudem das MXI-Express-RIO-Erweiterungschassis NI 9154 und das Ethernet-RIO-Erweiterungschassis NI 9146 für die NI-CompactRIO-Platt● form vorgestellt.

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Rahman Jamal, Technical & Marketing Director Europe bei National Instruments, präsentiert eine ganz neue Klasse von softwaredesignten Messgeräten von National Instruments. (Bild: National Instruments)


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MÄRKTE UND UNTERNEHMEN

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Diplomfeier ABB Technikerschule

Anerkennung und Respekt geerntet 148 Absolventen der ABB Technikerschule, Baden, dürfen sich seit Kurzem «Diplomierter Techniker HF» nennen. Zu ihrer Diplomierung im Badener «Martinsberg» gratulierte ihnen auch Altbundesrat Joseph Deiss, der die Diplomansprache hielt. MARTIN GYSI

D

ie Diplomanden der Fachbereiche Betriebstechnik, Logistik, Energietechnik, Konstruktionstechnik, Informatik und Systemtechnik dürfen auf ein Studium mit hohem Praxisbezug – insbesondere auch im Vergleich zu den «höheren» Studiengängen FH und ETH – zurückblicken, was sie für die Schweizer Industrie besonders wertvoll macht. Darauf wies auch Joseph Deiss in seiner heutigen Funktion als Verwaltungsratspräsident der Alstom (Schweiz) AG hin. Eine praxisnahe Ausbildung im Dienst der Schweizer Industrie setzt jedoch nicht nur engagierte Studenten voraus, die bereit sind, nebenberuflich viel von ihrer Freizeit in die Weiterbildung zu investieren. Sie stellt auch erhebliche Anforderungen an die Ausbildungsstätten. In seiner Begrüssungsansprache wies Konrad Wirtensohn als Geschäftsführer der ABB Technikerschule darauf hin, dass man

dieser Herausforderung auch in Baden in verschiedener Weise Rechnung trägt. Zur Erreichung der als strategisches Ziel anvisierten Qualitätsführerschaft in der technischen Ausbildung wird derzeit kräftig investiert. Einerseits in die Lehrmethoden, Unterrichtshilfsmittel und die fachdidaktische Ausbildung der Dozierenden, andererseits aber auch in die Infrastruktur. Derzeit ist der Erweiterungsbau in Entste- Benjamin Brun «Bester seines Jahrgangs» – eingerahmt hung und soll im Frühjahr 2014 in Betrieb (v. l. n. r.): Rektor Kurt Rubeli, ODEC-Vizepräsident Mirko Ganarin, Dr. Giorgio Friedrich, Bereichsleiter Energietechnik, genommen werden. Er wird nicht nur das und Geschäftsführer Konrad Wirthensohn. (Bild: zvg) derzeit knappe Angebot an Schulräumen ergänzen, sondern unter anderem auch ein Elek- matik. Rektor Kurt Rubeli konnte als Abschluss der tro- und ein Maschinenlabor enthalten. Nicht zu- Diplomfeier einem offensichtlich «guten Jahrletzt werden mit dem Erweiterungen die räumli- gang» (Diplomprüfungs-Durchschnittsnote: 4,96) chen Voraussetzungen für den Ausbau des Leis- zum Diplom gratulieren. Den ODEC-Preis für die tungsangebotes geschaffen. Dazu gehört beispiels- beste Durchschnittsnote der letzten drei Semester weise der vor Kurzem mit auf Anhieb mit 16 Stu- – stolze 5,65 – erhielt Benjamin Brun, Zufikon, ww ww.abbts.ch dierenden begonnene Studiengang Gebäudeauto- Fachbereich Energietechnik. ●

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MÄRKTE UND UNTERNEHMEN

Jubiläumsjahr 2012

Eine runde Sache Jubilar sein heisst heutzutage nicht bloss auf ein langens «Leben» zurückblicken zu können. Es bedeutet, ein gutes Gespür zu haben, was der Markt wollte und will. Aber auch Krisen zu überstehen und Konstanz in wichtigen Bereichen wie Qualitätsbewusstsein, Durchsetzungsvermögen und Risikobereitschaft zu besitzen. Wir von «technica» haben dazu einige Jubilare zusammengestellt, welche in diesem Jahr etwas zu feiern hatten. MARKUS FRUTIG

G

emäss der NZZ wurden 2011 39 665 Firmengründungen ins Handelsregister eingetragen und 11 924 Firmen machten gemäss Bundesamt für Statistik wieder dicht (Gesellschaftsauflösungen nach Art. 731b OR inklusive). Es ist nicht nur ein Glücksmoment, sondern hinter Unternehmertun steckt harte Arbeit und wie es einmal ein Kunde von mir ausdrückte: «Unternehmer tun etwas unternehmen!» Die folgende Auflistung ist ein Auszug der Firmen, welche viel getan haben und nun auf etliche Jahre ihres Bestehens zurückblicken können.

Axnum AG. Das Unternehmen konnte sich in kurzer Zeit mit seiner Spezialisierung auf eine hochwertige Produktpalette für die Automation, Montage- und Beschriftungstechnik einschliesslich der damit zusammenhängenden Lösungen zur Rationalisierung und Vereinfachung der Produktion einen ausgezeichneten Ruf als kompetentes Vertriebsunternehmen erarbeiten. www.axnum.ch

Jahre

Beutler Nova AG. Auf der Einladung zur Jubiläumsfeier stand: «Miteinander haben wir den Weg seit 1992 unter die Füsse genommen und gemeinsam haben wir auch Tiefen überstanden. Daher wollen wir auch gemeinsam feiern, den Blick nach vorn richten und uns den kommenden Herausforderungen stellen.» Dieser Einladung folgten Gäste aus dem In- und Ausland, Vertreter der Gemeindebehörde von Gettnau, wie auch die gesamte Belegschaft der Firma Beutler Nova AG. Als Geschäftsführer der Firma hiess Adrian Achermann die illustre Gästeschar willkommen, die er gleichzeitig auf eine Zeitreise in die Vergangenheit begleitete. In seinem kurzen, jedoch sehr interessanten Rückblick auf die Ge-

Jahre

schichte der Firma erwähnte er auch Hans Schärli, der insgesamt 18 Jahre als Geschäftsführer der Beutler Nova AG tätig war. Dazu sagte sein Nachfolger Adrian Achermann: «Hans Schärli hat die Geschicke der Firma massgeblich geprägt und sie zukunftsorientiert geführt. Und wir dürfen auch heute noch auf sein Wissen zurückgreifen und auf seine Unterstützung als Verwaltungsrat zählen.» Simon Scherrenbacher erklärt im Kurzinterview: «Unser Unternehmen bietet produktionsorientierte, kreative, wirtschaftliche und leistungsstarke Kompaktpressen-Lösungen, um unsere Kunden am Markt erfolgreicher zu machen. Und dies alles in einem attraktiven Preis-Nutzen-Verhältnis. Ein besonderer Meilenstein in der Unternehmensgeschichte war 1999 der Eintritt in den Müller Weingarten Konzern (und 2007 der gemeinsame Übertritt zum Schuler Konzern) und somit den Zugang zum europäischen, ja sogar globalen Markt.» Als Voraussetzung, damit die Firma doppelt so alt werden kann, ist «ein gesundes Marktumfeld sowie sind kreative und innovative Ideen von guten und motivierten Mitarbeitenden mit hohem Mass an Flexibilität Voraussetzung.» www.beutler-nova.ch Fronius Schweiz AG. In diesem Jahr hat auch die Fronius Schweiz AG ihr 20-jähriges Bestehen feiern können. Davon hatten auch die Kunden etwas. Denn im ganzen Jahr 2012 hat Fronius Schweiz einen Jubiläumsrabatt von 30% auf das komplette TransSteel-Sortiment eingeführt. Seit 1992 ist die Fronius Schweiz AG also mit ihrem mittlerweile 26-köpfigen Team für den Vertrieb der Fronius Produkte in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein zuständig. Gestartet hatte die Tochterfirma als eigenständige Schweizer AG mit 16 Mitarbeitern. Der Firmensitz ist in Rümlang nahe Zürich, aber auch im bernischen Burgdorf hat die Fronius Schweiz AG seit 2005 eine Filiale. Seit 2010 ist

Jahre

die Schweizer Tochterfirma von Fronius in drei Sparten unterwegs: Zur Schweisstechnik kamen damals auch die Sparte Batterieladesysteme die Solarelektronik hinzu. www.fronius.ch Stemmer Imaging GmbH. Die Firmengründung der Stemmer Imaging GmbH jährte sich zum 25. Mal. Am 1. Juli 1987 gründete Wilhelm Stemmer die Stemmer Imaging GmbH. Bereits 14 Jahre zuvor hatte Stemmer die Einzelfirma «Wilhelm Stemmer Vertrieb für elektronische Bauelemente» ins Leben gerufen, die sich mit den Themen Netzwerktechnik und Messdatenerfassung beschäftigte. Was 1987 aus dem Bereich der Messdatenerfassung heraus als junges Unternehmen mit ausschliesslichem Fokus auf die Bildverarbeitung an den Start ging, hat sich innerhalb des vergangenen Vierteljahrhunderts zum grössten Technologielieferanten für die Bildverarbeitung in Europa entwickelt. Das am 30. Juni 2012 abgelaufene Jubiläumsgeschäftsjahr des Unternehmens war mit knappem Vorsprung gegenüber dem Vorjahreszeitraum das erfolgreichste der Firmenhistorie: Die deutsche Zentrale von Stemmer Imaging konnte das Boom-Geschäftsjahr 2010/11 mit einem damaligen Umsatzwachstum von mehr als 60 Prozent unerwartet nochmals leicht übertreffen. Für die Zukunft sieht Stemmer sein Unternehmen weiterhin gut aufgestellt: «Bildverarbeitungs-Anwender finden bei Stemmer Imaging sowohl in Bezug auf die Technologie als auch in punkto Service alles, was sie von einem guten Partner erwarten. Unser Unternehmensmotto lautet ‹Imaging is our Passion›, und mit dieser Leidenschaft für die Bildverarbeitung werden wir auch in den kommenden Jahren alles dafür tun, um unsere Kunden dabei zu unterstützen, erfolgreich zu sein.» www.stemmer-imaging.ch

Jahre

1862

1877

1887

1992

1912

1912

1912

1912

Sandvik

Brütsch/ Rüegger

Kaltenbach

Schw. Masch. Import

Federnfabrik Schmid

Suva

Fritz Studer

Faes


technica 12.2012

20 Jahre Beutler Nova AG.

(Bild: Beutler Nova)

100 Jahre Fritz Studer AG.

(Bild: Fritz Studer AG)

B & R Schweiz. Das im Frühjahr 1987 gegründete Schweizer Tochterunternehmen des internationalen Automatisierungsherstellers Bernecker + Rainer feierte am 23. November 2012 offiziell sein 25-jähriges Bestehen – und dies gleich mit dem zum dritten Mal durchgeführten B & R Innovationday. Dieser Kundenevent hat sich innert kurzer Zeit zu einer beliebten Plattform für den gemeinsamen Erfahrungsaustausch entwickelt und als ein Ort, wo man sich über die neusten Technologien und Produktetrends informieren kann. Der Erfolg dieses Kundenevents kann man auch als Spiegelbild betrachten generell für die Leistungen des Unternehmens B & R, dass sich der «Vision etwas Grosses für die Automatisierungsbranche zu leisten» verschrieben hat, anderseits als Kompliment an das Schweizer Tochterunternehmen, dass es versteht, diese Vision der Schweizer Industrie nahezubringen – mit anwendbaren durchgängigen Automatisierungslösungen für viele Branchen. www.br-automation.ch

Jahre

Jahre

9

MÄRKTE UND UNTERNEHMEN

Schall. Der Schwabe Paul Eberhard Schall ist seit Jahrzehnten einer der erfolgreichsten privaten Messeveranstal-

Luftaufnahme des Kaltenbach-Konzerns.

(Bild: Kaltenbach) 135 Jahre Brütsch/Rüegger.

(Bild: Brütsch/Rüegger)

Das «Messe»-Ehepaar Schall. V. l. n. r.: Udo Lütze (CEO Luetze International Group), Friedrich Lütze (Firmengründer) und Jürgen Seybold (President Lutze Inc.) in der Hall of Fame. (Bild: Lütze)

ter Deutschlands. Wie kaum ein anderer hat der Unternehmer ein treffsicheres Gespür für Themen, Trends und Märkte gezeigt. Angefangen hatte er mit einer Hausmesse für grafische Maschinen und 15 Ausstellern. Heute veranstaltet er technische Weltleitmessen, die in Deutschland, Europa, China und Indien stattfinden, sowie Publikumsmessen, die Hunderttausende Besucher anlocken. In Stuttgart ist seine Firmengruppe der grösste Gastveranstalter, der sich auf der neuen Landesmesse mit jährlich rund 200 000 Quadratmetern einmietet und damit mehrfach das Messegelände füllt. www.schall-messen.de Faes AG. Als im Jahre 1912 der Mechaniker Jakob Faes seine Werkstatt in Richterswil einrichtete, war die Schweizerische Maschinenindustrie schon seit Generationen auf den Weltmärkten etabliert. Heute stellt Faes im Auftrag von Technologieunternehmen aller Branchen Präzisionsteile, Baugruppen und Systeme her und ist damit ein kompetenter Wertschöpfungspartner nach Mass. Das Leistungsspektrum reicht von der Produktion einzelner Produktionsteile über die Herstellung von Grossserien

Jahre

(Bild: Schall)

bis hin zu komplexen mechatronischen Systemen. Eine spezielle Stärke der Faes AG liegt in der voll integrierten Auftragsabwicklung, bei welcher alle Wertschöpfungsschritte in der Betriebssoftware abgebildet und durchgängig abgewickelt werden. Mit dem aktuellen technischen Stand hat die heutige Faes AG gute Voraussetzungen geschaffen, um die spannende, hundertjährige Firmengeschichte auch weiterhin erfolgreich zu gestalten. www.faes.com Fritz Studer AG. Die Fritz Studer AG kann auf ihr hundertjähriges Bestehen zurückblicken. 1912 gründete Fritz Studer in Steffisburg eine kleine mechanische Werkstätte. Weil ihm zur Bearbeitung von genauen Teilen eine Schleifmaschine fehlte, konstruierte der junge Firmenchef kurzerhand ein Eigenfabrikat. Damit legte er den Grundstein zu einer sehr erfolgreichen Geschichte. Studer ist heute weltweiter Branchenleader bei komplexen Schleifprozessen. Die Studer-Technologie-Kompetenz wird für über 400 Schleifversuche und Tests mit einem Customer Center und einem Tech Center unterstrichen. Maschinen von Studer werden in einigen

Jahre

1932

1952

1962

1962

1962

1987

1987

1992

GewindeZiegler

Baumer Electric

Schall

Minimotor

Ernst Grob

B&R Schweiz

Stemmer Imaging

Fronius Schweiz


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12.2012 technica

MÄRKTE UND UNTERNEHMEN

Das Schweizer Tochterunternehmen der B & R feierte das Jubiläum mit dem beliebten Innovationday.

Jahren leichter und dynamischer gebaut sein. Zusätzliche Intelligenz und Sparsamkeit im Energieverbrauch werden sie auszeichnen. Mit dem Label Bluecompetence will Studer beim Bau und Betrieb ihrer Maschinen im Endeffekt den CO2-Ausstoss senken. Im eigenen Applikationszentrum mit modernster Infrastruktur nehmen sich mehr als 80 Ingenieure und Konstrukteure solcher Problemstellungen an. www.studer.com Suva. Am 2. Oktober 1912 erteilte der Bundesrat dem neu gewählten Verwaltungsrat den Auftrag zur Gründung der Suva. Der Schutz der Gesundheit und die finanzielle Absicherung für Verunfallte und ihre Angehörigen waren und sind ein Grundstein des sozialen Friedens in unserem Land. Bis heute ist das Modell Suva ein erfolgreiches Beispiel der gelebten Sozialpartnerschaft. www.suva.ch

Jahre

Das Kaltenbach. Unternehmen wurde 1887 durch Julius Kaltenbach gegründet und wird heute in der vierten Generation durch Valentin Kaltenbach geführt. Simon Schlecht zu den Feierlichkeiten: «Es gab eine grosse Feier für unsere Kunden, Geschäftspartner und die Belegschaft mit einem netten Rahmenprogramm. Ausserdem wurde in Lörrach ein Museum über die Geschichte der Firma Kaltenbach eröffnet. Ursprünglich wurde Kaltenbach bekannt durch die

Jahre

Wilhelm Stemmer.

(Bild: Stemmer)

Der Faes-Hauptsitz in Wollerau.

(Bild: Faes)

Herstellung von Kreissägemaschinen. Heute bietet das Unternehmen ein Komplettprogramm rund um das Thema Metallbearbeitung an. Wer Profilstahl oder Blech bearbeitet, erhält heute bei Kaltenbach alles aus einer Hand: Sägen und Bohren, Brennen, Schneiden und Ausklinken, Stanzen und Scheren, Strahlen und Konservieren. Ein weiterer wichtiger Bereich ist der gesamte After-Sales-Bereich. Hierunter fallen beispielsweise Wartungen, Schulungen und andere Dienstleistungen. Voraussetzung, damit das Unternehmen doppelt so alt wird, ist in jedem Fall eine hohe Innovationsbereitschaft und das ständige Streben nach Verbesserungen in allen Unternehmensbereichen. Im Mittelpunkt stehen hierbei immer die Erwartungen und Forderungen von Kunden. Zusätzlich legen wir Wert auf engagierte und motivierte Mitarbeitender.» www.kaltenbach.com

«ToolShop» war Brütsch/Rüegger Tools bereits in den Anfängen des Internetbooms in den 90ern einer der Vorreiter und bietet heute eine Vielzahl von zusätzlichen Lösungen zur Senkung der Beschaffungsprozesskosten seiner Kunden an, wie beispielsweise B2B-Anbindungen, automatisierte Bestellerfassungen, E-Procurement und elektronische Rechnungsabwicklung. Im Bereich der Lagerhaltung, Verfügbarkeit und tagfertigen Auslieferung hat Brütsch/Rüegger Tools in den letzten Jahren über 60 Millionen Franken investiert mit dem Ziel, seine Kunden noch schneller und umfassender zu beliefern. Seit Anfang 2012 ist das modernste ToolCenter der Schweiz operativ – Qualität und Innovation auf über 16 000 m2. www.brw.ch

Brütsch/Rüegger. Der Geschäftsbereich «Brütsch/ Rüegger Tools» verfügt als international tätiges Handelsunternehmen über ein Vollsortiment von über 130 000 Qualitätswerkzeugen aus den Bereichen Mess-, Fertigungs-, Montage- und Verbindungstechnik sowie über Normteile und Arbeitsschutz für den industriellen Anwender. Innovative und ganzheitliche Ansätze sind heutzutage gefragter denn je, um die Gesamtkosten in der Beschaffung von C-Teilen zu reduzieren. Dementsprechend liegt der Fokus der Brütsch/Rüegger Tools auf der steten Weiterentwicklung von Sortimenten, Dienstleistungen, Prozessen und Kompetenzen. Mit der elektronischen Internetplattform

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Jahre

1992

1992

1992

2002

2002

Profibus

Technica

Beutler Nova

Ceratizit

Axnum

Weitere Jubilare 10 Jahre Ceratizit

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AUTOMATION SCHWEIZ 2013

Industrie

4.0

technica

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Mit «Open Core Engineering» schlägt Bosch Rexroth die Brücke zwischen SPS- und IT-Automatisierung: Damit setzen Maschinenhersteller Applikationsprogramme mit Java als native Apps um und können Smart Devices nahtlos in die Automatisierung einbinden. (Bild: Bosch Rexroth)

Industrie 4.0 ist bereits in Deutschland in aller Munde. Was steckt dahinter? Ein Einstieg

Das Zukunftsprojekt «Industrie 4.0» ist eine Zielsetzung, welche von einem Arbeitskreis aus der Deutschen Wirtschaft, Verbänden, Politik und Wissenschaft zur Erhöhung und Verstärkung der Wettbewerbsfähigkeit in Produktion, Dienstleistung und Arbeitsgestaltung initiiert wurde. Ist es mehr als eine blosse politische Agenda oder ein neues Planungsinstrument für die Produktionsleiter grosser Unternehmen? Markus Frutig Heutzutage beherrschen neue Technologien, kürzere Produktlebenszyklen, Ressourcenknappheit, demografischer Wandel, verbunden mit Instabilität (Bankenkrise, Währungskrise, Eurokrise oder Internethype) und Ressourcenknappheit die Schlagzeilen und das Marktgeschehen. Steigende Komplexität und Dynamik sind dabei grosse Herausforderungen für die industrielle Produktion. Wo in der Automation früher alles analog, später digital und mit verteilten SPS gesteuert wurde und inzwischen immer mehr smart und drahtlos funktionieren muss (sogenanntes smartes CPS Netzwerk), findet ein Wandel in der gesamten Technologiewelt statt.

Einer der grossen Trends ist dazu die Individualisierung einzelner Produkte. Die weitgehende Integration von Kunden und Geschäftspartnern in Geschäfts- und Wertschöpfungsprozesse und die Verkopplung von Produktion und hochwertigen Dienstleitungen mündet in sogenannten hybriden (smarten) Produkten. Gemäss dem deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DKFI) erlangen dabei die sogenannten Cyber-Physical-Systeme (CPS) mehr Bedeutung, d. h. die Vernetzung von eingebetteten Informations- und Kommunikationstechnologien untereinander und mit dem Internet. Zusätzlich zur stärkeren Automatisierung in der Industrie ist die Entwicklung intelligenterer Monito-

ring- und autonomer Entscheidungsprozesse relevant, um Unternehmen und ganze Wertschöpfungsnetzwerke in nahezu Echtzeit steuern und optimieren zu können. Neue Geschäftsmodelle und erhebliche Optimierungspotenziale in Produktion und Logistik gilt es, zu erschliessen. Hinzu kommen neue Dienstleistungen für wichtige Anwendungen, wie die in der Hightechstrategie identifizierten Bedarfsfelder Mobilität, Gesundheit sowie Klima und Energie. Diese Entwicklung wird «Industrie 4.0» oder die 4. Industrielle Revolution benannt. Die Zukunft. Alles ist smart? Beim Thema «Smart Factory» liegen die Schwerpunkte auf intelligenten


technica 12.2012

Produktionssystemen und -verfahren sowie auf der Realisierung verteilter und vernetzter Produktionsstätten. Anton S. Huber, CEO Siemens Automation, liefert beispielsweise mit der digitalen Werkbank die Basis für die «Digitalisierung der industriellen technischen Wertschöpfung», gibt aber zu bedenken, dass es «einige Jahre dauern kann, bis die Industrie in der Lage ist, ihre Produkte virtuell so miteinander zu verknüpfen, wie sie es sich heute wünscht.» (Quelle: PLM portal). Unter der Überschrift «Smart Production» werden unter anderem die unternehmensübergreifende Produktionslogistik, die MenschMaschine-Interaktion und 3D in industriellen Anwendungen noch stärker in den Blick genommen. Die enge Einbindung von KMUs als Anbieter wie An-

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Die vier Stufen der Industriellen Revolutionen.

wender von «smarten» Produktionsmethoden ist hierbei von zentraler Bedeutung. Manfred Wittenstein, Vorstandsvorsitzender der Wittenstein AG, fasst dieses Thema anschaulich zusammen: «Maschinen, Produktionsmittel und halbfertige Produkte sollen einmal via Internet in ständiger Verbindung miteinander stehen, sodass man bei-

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(Bild: IFS)

spielsweise die Spezifikation eines Zahnrads noch in letzter Minute ändern kann. Die Voraussetzungen, um nach und nach Elemente einer «mitdenkenden» Produktion der Zukunft – den Cyber-Physischen Systemen (CPS) – in die Prozesse zu integrieren, sind also geschaffen. ●

INFOS ABB, www.abb.ch Bosch Rexroth, www.boschrexroth.ch Festo, www.festo.ch Siemens, www.siemens.com Trumpf, www.ch.trumpf.com Wittenstein, www.wittenstein.ch und www.wittenstein-urbaneproduktion.de

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Industrie

4.0

technica

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Die Inspire AG beschäftigt sich seit rund neun Jahren mit der Umsetzung von neuen und effizienteren Werkzeugmaschinen und Applikationen für die Industrie. Für deren Leiter, Professor Konrad Wegener, ist daher der Begriff «Industrie 4.0» nicht unbedingt etwas Neues, wie er im Exklusivinterview mit der «technica» verrät; aber sicher relevant für die Zukunft der Schweiz und deren Wettbewerbsfähigkeit. Von Markus Frutig Konrad Wegener, der Leiter des iwf der ETH Zürich war selber 14 Jahre aktiv in der Werkzeugmaschinenindustrie. Heute forscht er mit seinem Institut iwf der ETH Zürich zusammen mit Inspire nicht nur der Wissenschaft halber, sondern intensiv für die Industrie. Daher hält er die Zusammenhänge und die bisherige Entwicklungslinie für jedes Schweizer KMU von Bedeutung und erklärt die Hintergründe der geschichtlichen Entwicklung. Energieeffizienz, Cyberphysikalische Systeme oder Vir-

tuelle Fabrik sind allesamt Teile des Ganzen. Das zu verstehen und intelligent miteinander zu vernetzen, sind Herausforderungen, denen heutzutage jedes Unternehmen gegenübersteht. Denn intelligente und nachhaltig betriebene Wertschöpfung ist ebenso ein wichtiges Anliegen, welches die zukünftigen Generationen sichert und weiterbringen kann. Herr Wegener, was bedeutet Industrie 4.0 für Sie und die Schweizer MEM-Branche?

Konrad Wegener: Wir stehen genauso wie die Schweizer Industrie mitten in dem Thema der vierten industriellen Revolution. Diese formulierte deutsche Strategie hat ja als Ziel, die Industrie international wettbewerbsfähig zu halten. Der Wert dieser Forschungsagenda ist auch der, dass natürlich sehr viele Experten dazu befragt wurden. Ich finde es gut, dass sich die Politik an dieser Stelle damit auseinandersetzt, wohin die Industrie geht bzw. wohin sie gehen muss. Wir haben im letzten


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Hohe Dynamik in kompakter Form

Prof. Konrad Wegener: «Wir stehen genauso wie die Schweizer Industrie mitten in dem Thema der vierten industriellen Revolution.» (Bilder: Markus Frutig)

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Jahrzehnt in Deutschland wie in der Schweiz erkannt, dass es ohne industrielle Produktion einfach nicht geht. Dies ist auch für mein Wirken hier in der Schweiz eine ganz wesentliche Erkenntnis. Denn die Wertschöpfung durch die Produktion wird gebraucht, um die Volkswirtschaft stabil zu halten. In Europa sieht man gut, dass die Volkswirtschaften mit geringen Produktionsprozentsätzen am Schrumpfen sind. Also ist dies nicht nur eine spezifisch deutsche Planungsthematik? Ja, natürlich. Aber die Schweiz und Deutschland stellen einen einheitlichen Werkzeugmaschinenkulturkreis dar. Naturgemäss werden darin ähnliche Ideen generiert. Dazu ist Deutschland unser allerwich-

tigster Aussenhandelspartner. Zweitens sprechen wir alle die gleiche Sprache und drittens sind wir prinzipiell ein einziger Wirtschaftsraum, auch wenn darüber immer diskutiert wird. Wir hängen da alle zusammen. (Das Rollo setzt sich gerade in Bewegung.) Da sind wir gleich beim Thema: Wir hier auf der Erde sind sozusagen ein «Cyberphysical Product» – welches mit der Sonne und allem Möglichen vernetzt ist. Es entscheidet selber, wann es die Rollos herunterfährt, nur der Mensch wird nicht gefragt… (lacht) Welche Auswirkungen hat dies auf die Produktion und die Wettbewerbsfähigkeit generell? «Wir sehen doch unseren Wettbewerb immer so gerne in China. Aufgrund der Tatsache, >>

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Industrie

4.0

«Wir hier auf der Erde sind sozusagen ein ‹Cyberphysikal Product›.»

«Wir müssen sehr sorgfältig beobachten, was die anderen machen.»

«Die Energiethematik wird in Jeremy Rifkins Buch ‹the third industrial revolution›sozusagen als Kern dieser Veränderung der Industrie gesehen.»

technica

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dass Mitteleuropa, also Deutschland, die Schweiz, Österreich und Norditalien die Werkzeug produzierenden Nationen sind. Wenn sich dann Deutschland beispielsweise gegen den chinesischen Wettbewerb zur Wehr setzt, dann verdrängt es ja nicht nur die Chinesen, sondern auch die anderen Kollegen, oder? Daher müssen wir sehr sorgfältig beobachten, was die anderen machen, und müssen unsere eigenen Wege gehen. Beide sind wir Hochlohnländer und beide bauen Produktionsanlagen vom Feinsten. Dazu betone ich immer, dass die Schweiz Weltmeister im Export und in der Produktion von Werkzeugmaschinen ist (gerechnet auf die Pro-Kopf-Produktionszahlen). Sie haben Industrie 4.0 als Agenda bezeichnet. Ist das Internet der Dinge auch Schweizer Thema? Prinzipiell sieht man ja klar, dass die Schweizer Industrie mitten auf dem Weg ist. Das Internet und die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien entwickeln sich so gigantisch, dass es kein Unternehmen lange überlebt, wenn es sich dieser Entwicklung verschliesst. Wir werden mit dem Strom mitgerissen: Es ist das Zusammenwachsen dieser internetbasierten Technologien mit den realen Produkten auf dieser Welt. Virtuelle und reale Welt treffen sich und die Produkte werden sozusagen zu ‹hybriden Produkten› (laut Agenda). Wie sieht das dann konkret aus? Man verkauft beispielsweise nicht mehr ein reines Telefon, sondern ein Produkt, mit dem ich als Kunde über das Internet agiere, also verschiedenste Funktionalitäten (Apps) herunterladen und konfigurieren kann. Das werden wir in unseren anderen Produkten auch haben; also beispielsweise, dass

Inspire Inspire versteht sich als hochschulnahes Kompetenzzentrum für die Schweizer Maschinenindustrie, betreibt Forschung für die Industrie und löst Probleme in allen Wissensgebieten rund um die Fertigungstechnik. Inspire ist eine gemeinsame Initiative von Swissmem, der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie (BBT).


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eine Werkzeugmaschine mit einem Netz von CAM-Modul-Herstellern interagieren kann, sich automatisch die vernünftigsten Strategien zusammensammelt. Oder man möchte als Werkzeugmaschinenhersteller seine Kundschaft lebenslang an das Herstellerunternehmen bzw. seine Kultur binden – das war übrigens schon immer Thema bei uns. Das geht am besten, indem man als Hersteller Informationen mit dem Kunden teilt, also zu Neudeutsch ‹shared›. Was bedeutet dies im Einzelnen? Das können Kenntnisse, Erfahrungen oder alle Themen sein, die zum Betrieb einer Maschine nötig sind. Das kann auch über die heutige Steuerungstechnik hinausgehen; wenn Maschinen eine gewisse Intelligenz erhalten, sie sich selbst konfigurieren oder reparieren oder sie eine ei-

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gene Zustandserkennung haben, oder vieles andere mehr.» Ist es nur ein alter Zopf? Man könnte es natürlich immer sehen, wie man will. Aber es ist ein wichtiger Punkt oder Wert dieser Agenda, sozusagen zu schauen, ob die ‹Kanonen noch richtig stehen›. Gerade wenn sich eine Technologie so sprunghaft entwickelt, lohnt es sich allemal, darüber nachzudenken und zu schauen, was man alles damit machen kann. Diese sprunghafte Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnik zieht eine sprunghafte Entwicklung des gesamten gesellschaftlichen Lebens nach sich. Insofern ist es eine neue industrielle Revolution. Ist dies rein auf einzelne Produktionsprozesse bezogen? Nein, das beeinflusst uns insge-

samt. Die aktuellen Lösungsansätze zur Energiethematik werden durch diese Technologien erst ermöglicht. Also der Weg weg von zentralen Grosskraftwerken. Diese Thematik ist auch ein wichtiger Teil von Industrie 4.0 und wird im Buch ‹the third industrial revolution› von Jeremy Rifkin sozusagen als Kern dieser Veränderung der Industrie gesehen. Gerade zur Energiepolitik habe ich eine enge Verbindung (über Meyer Burger, die mir sehr am Herzen liegt), und daher beobachte ich die Dinge in diesem Zusammenhang sehr sorgfältig.

Interview Teil 2 Wie gut Schweizer Ingenieure für diese neue Entwicklung gerüstet sind, was es für unsere Industrie konkret bedeutet, mit welchen Chancen und Schwierigkeiten KMUs dieser Thematik gegenüberstehen und wie die nahe Zukunft sich in diesem Bereich weiterentwickeln wird, lesen sie in der nächsten Ausgabe der «technica» 01/2013.

Vielen Dank für das Gespräch!

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Industrie

4.0

technica

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Bereit für die Industrie 4.0: Produktionsstandort von Wittenstein in Fellbach in der Nähe von Stuttgart.

Erfolgreiche Schweizer Innovationspolitik

In Deutschland macht ein Begriff die Runde: Industrie 4.0. Angestossen von der Regierung, herrscht in unserem Nachbarland Aufbruchsstimmung. Und in der Schweiz? Der Begriff «Industrie 4.0» ist noch weitgehend unbekannt und eine Innovationspolitik wie in Deutschland sowieso. Von Eugen Albisser, Chefredaktor technica Es war das grosse Thema an der vergangenen und der bevorstehenden Hannover Messe. Es wird das Thema sein an der Easyfairs Automation 2013, an der EMO 2013 und an vielen weiteren Messen und Kongressen in 2013: die 4. industrielle Revolution. Dabei geht es also um «Produkte, die ihre eigenen Produktionsprozesse regeln, oder Rohlinge, die der Fabrikanlage über Funk ihren Fertigungsplan schicken und so zu aktiven Steuerungskomponenten in der Fabrik der Zukunft werden. Aus starren, unflexiblen Fabrikstrassen werden modulare, effiziente und ressourcenschonende ‹smarte Fabriken›», so hat man es vor ein paar Monaten in Hannover angekündigt. Die Schlagworte heissen hier: das Internet der Dinge, smarte Fabriken, «CyberPhysische Systeme» oder generell einfach «Industrie 4.0».

Die deutsche Bundesregierung hat anfangs des Jahres also nochmals betont, dass die Industrie 4.0 zu den Zukunftsprojekten der Hightech-Strategie gehört und man sich einen Innovationsvorsprung sichern wolle bei eben dieser «4. Industriellen Revolution». 200 Millionen Euro investiert die deutsche Regierung in diese Agenda, welche dem Land im Jahr 2020 den Podestplatz sicher soll. Die deutsche Strategie. «Auf Initiative der Bundesregierung haben Experten bereits 2009 eine ‹Nationale Roadmap Embedded Systems› vorgelegt», heisst es in den Strategiepapieren. «Die Neuausrichtung der Forschung für die Bereiche Produktion, Dienstleistung und Arbeitsgestaltung bezieht die Verwirklichung des Zukunftsprojektes In-

dustrie 4.0 mit ein. Beim Thema ‹Smart Factory› liegen die Schwerpunkte auf intelligenten Produktionssystemen und -verfahren sowie auf der Realisierung verteilter und vernetzter Produktionsstätten. Parallel dazu werden innerhalb des Zukunftsprojektes strategische Fördermassnahmen im Bereich des Internet der Dinge auf das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 ausgerichtet. Unter der Überschrift ‹Smart Production› werden unter anderem die unternehmensübergreifende Produktionslogistik, die Mensch-Maschine-Interaktion und 3D in industriellen Anwendungen noch stärker in den Blick genommen.» CIM oder mehr? Vielleicht haben einige noch gelächelt, denn irgendwie hört es sich weiter


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nach CIM an, dem «Computer Integrated Manufacturing», welches die Industrie seit nunmehr über zwei Jahrzehnten begleitet. Und tatsächlich sehen viele Unternehmer zwischen CIM und Industrie 4.0 keinen grossen Unterschied. Dezentral, die Cloud und höhere Rechnerleistungen, ja gut, aber deswegen gleich eine Revolution ausrufen? Überhaupt hat man bereits mehrmals erfahren: Alleine schon die Standardisierungen und die Durchgängigkeit haben schon anderen «Revolutionen» einen Streich gespielt. Dennoch gibt es Unternehmen, die sich nicht davon abschrecken lassen. Wittenstein zum Beispiel hat beim Neubau am Standort im deutschen Fellbach «alle Vorbereitungen getroffen: Maschinen, Produktionsmittel und halb fertige Produkte sollen einmal via Internet in ständiger Verbindung miteinander stehen, sodass man beispielsweise die Spezifikation eines Zahnrads noch in letzter Minute ändern kann», hiess es in einer Pressemitteilung. Und Dr. Manfred Wittenstein, Vorstandsvorsitzender der Wittenstein AG, die ja auch im bündnerischen Grüsch eine Produktion unterhält, meint: «Wir haben in Fellbach eine Demonstrationsfabrik errichtet, in der wir nach und nach exemplarisch die Konzepte von Industrie 4.0 integrieren wollen.» Unaufgeregte Schweizer Industrie. Während also in Deutschland die «Industrie 4.0» bereits in aller Munde ist, Firmen sich bereits auf den historischen Wandel vorbereiten und die deutsche Regierung nichts unversucht lässt, die «Industrie 4.0» deutsch und deutlich zu prägen, können Schweizer Firmen den Begriff kaum einordnen. Eine Kurzumfrage an den kürzlich zu Ende gegangenen Fachmessen Prodex und Swisstech in Basel ergab: 90 Prozent

aller befragten Aussteller hatten ihn noch nie gehört. Smart Factory, CIM, Internet der Dinge; das schon, aber eine 4. Industrielle Revolution? Sollte da nicht der Bund so etwas wie ein Gegenstück zur deutschen Innovationsoffensive betreiben, damit die Schweizer Industrie nicht den Anschluss verpasst? Das erfolgreiche Bottom-up-Prinzip. Eine nationale HightechStrategie auszurufen und so auch einen Begriff wie die Industrie 4.0 breit zu streuen, ist in der Schweiz nicht Sache der Politik. Denn das Credo der Schweizer Innovationspolitik lautet: keine Innovationspolitik zu betreiben. Oder anders: Es gibt keine Innovationspolitik, dafür eine immer durchgängigere und seit Jahren wachsende und verbesserte Innovationsförderung. Historisch gewachsen ist in der Schweiz zudem das Bottom-up-Prinzip und daher eigentlich auch das Dekret: keine Direktzahlungen an die Industrie. Diese politische Zurückhaltung steht zwar immer wieder zur Diskussion, eine Aufweichung erfährt sie aber weder durch Wirtschaftskrisen noch durch Initiativen wie den «Masterplan Cleantech». Dieser ist in der Bevölkerung verwurzelt, ist also vielmehr eine Graswurzel- resp. eine Basisbewegung. Und sogar dann reagiert die Industrie sehr zurückhaltend wie der Cleantech-Masterplan und die neuste Energiepolitik zeigen. Das mag ein Grund sein, dass selbst in Krisenzeiten die Politik sich nicht mit einer übergeordneten Strategie einmischt. Aber es hat auch einen anderen Grund: Die Schweizer Industrie und überhaupt die Wirtschaft haben gezeigt, dass sie auch ohne nationale Strategie erfolgreich sein können. Erfolgreich und innovativ, wie ein Blick auf die diversen Innovationsranglisten belegt: ● Spitzenplätze überall.

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Industrie

4.0

technica

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SOFTWARE – Industrie 4.0 braucht Vernetzung von A bis Z

Integraler Bestandteil von Industrie 4.0 ist die richtige Vernetzung von Software mit der gesamten Hardware eines Unternehmens. Als Industrienationen leben die Schweiz und Deutschland von hoch qualitativen Produkten, die in die ganze Welt exportiert werden. Maschinen oder Fahrzeuge mit dem Qualitätssiegel «Made in Switzerland» oder Made in Germany» sind weltweit sehr angesehen. Variantenvielfalt, kurze Auftragsdurchläufe und höchste Flexibilität zwingen allerdings auch die etablierten Branchen zur Optimierung ihrer Produktionsprozesse. Flexible Automatisierungskonzepte, durchgängige Datenströme bis hin zu hocheffizienten Produktionssystemen mit Selbststeuerung – Experten sprechen von der vierten Industrierevolution «Industrie 4.0» – beherrschen die Diskussionsrunden der Fertigungsoptimie-

rer. Die direkte Verknüpfung der Informationstechnologie mit der Sensorik der Produktionsund Logistikanlagen stehen dabei im Fokus der Überlegungen. Die moderne Technik bietet heute dazu auch eine Vielfalt an Lösungen an. Abnehmede Qualität der ITProzesse. Betrachtet man nun die Ausgangssituation in den Unternehmen, dann ist zu erkennen, dass sich der Einsatz von Informationstechnologien weitestgehend etabliert hat, allerdings ist auch zu erkennen, dass die Qualität der IT-Prozesse von der kaufmännischen Unternehmenssteuerung hin zur Bearbeitungsmaschine stark abnehmen. Die IT-Systeme der Verwaltung und der Produktent-

Ein heterogenes Datenkonzept ermöglicht die nahtlose Integration des CAM-Datenmanagements in bestehende IT-Infrastrukturen. (Bilder: Coscom)

wicklung sind noch relativ stark vernetzt, verlässt man allerdings diese Bereiche, so trifft man in den meisten Fällen auf lokale Softwaremodule. Diese dienen nur mehr zur Unterstützung von Prozessinseln. So findet man in der NC-Programmierung ein CAD/CAM-System, in der Werkzeugausgabe eventuell eine Datenbank und an den Maschinen eine DNC-Software vor. Zudem gibt es zur Prozessüberwachung noch eine Maschinenund/oder eine Betriebsdatenerfassung. Im Büro des Produktionsplaners wird ein Feinplanungssystem eingesetzt und der Betriebselektriker betreibt eine kleine Wartungsapplikation auf seinem Notebook. Das Qualitätsmanagement verfügt über eine leistungsstarke Spezialsoftware, die mit dem Kunden besser vernetzt ist als mit der eigenen Produktion. Ein Zustand, der in vielen Details verwurzelt ist. So trifft man im Fertigungsumfeld oftmals eine extrem inhomogene Hardwarestruktur vor, die Mitarbeitenden verfügen meist über unterschiedliche Ausbildungsgrade und viele spezialisierte Themenbereiche müssen zusammengeführt werden. Vernetzung von A bis Z. Das Softwarehaus Coscom Computer GmbH und sein Tochterunternehmen Proxia Software AG beschäftigen sich ausgiebig mit dieser Thematik und haben sich auf die vertikale und horizonta-


STAND: H02

EULACHHALLE WINTERTHUR

23. & 24. J ANUAR 2 013 technica 12.2012

AUTOMATION SCHWEIZ 2013

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AUTOMATION Schweiz 2013 Die Messe der Automationsbranche

le Integration von prozessunterstützenden Softwaremodulen spezialisiert. Neben der Etablierung von leistungsstarken eigenen Softwaremodulen im CAD/CAM-, Werkzeugverwaltungs-, Maschinensimulations-, DNCund MES-Bereich, hat diese Unternehmensgruppe ihren Schwerpunkt in der Zusammenführung von Informationsträgern aus dem Fertigungsbereich. Wesentliche Beschleunigung. Dieses Datenund Informationsnetzwerk kommuniziert mit der übergeordneten IT-Infrastruktur aus der kaufmännischen Unternehmenssteuerung und der Produktentwicklung. Das Ziel ist eine Forcierung der durchgängigen Datenkommunikation in der Fertigung. Die Praxis zeigt, dass die bereichsübergreifende Bereitstellung von Informationen die Initialisierung von Fertigungsprozessen, auch mit der Prämisse der Verfügbarkeitssicherheit, der geforderten Qualitätserbringung und der maximalen Ausschöpfung des Leistungspotenzials, wesentlich beschleunigt. Einzelne Softwaremodule erfahren durch eine Prozessintegration eine enorme Effizienzsteigerung. So wird das integrierte CAD/CAM-System mit Maschinenraumsimulation und gekoppelter Werkzeugverwaltung zur wichtigsten Prozesssteuereinheit für die Maschine. Denn nur in dieser Kombination ist gewährleistet, dass zum Auftragsstart ein kollisionsfreies, leistungsoptimiertes NC-Programm und alle notwendigen Werkzeuge einsatzbereit an der Maschine vorhanden sind. Die volle Wertschöpfung kann nun ab dem ersten Bauteil beginnen. Etwaige Prozessstörungen werden durch die MES-Module in Echtzeit erfasst und bedarfsgerecht dargestellt. Massnahmen zur Störungsbehebung können umgehend eingeleitet und Produktivitätseinbussen dadurch minimiert, bzw. verhindert werden. Das hier vorgestellte Integrationskonzept der Coscom-Unternehmensgruppe verbindet sozusagen die MES-Welt mit der CAD/CAM-Welt. Diese Verknüpfung ist vielleicht nicht revolutionär, es bietet aber ein gewaltiges Ausschöpfungspotenzial für die Fertigungsunternehmen. ●

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Easyfairs Automation Schweiz ●

FACHMESSEN

Easyfairs Automation 2013: am 23. und 24. Januar in Winterthur

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Industrie 4.0 als grosses Messethema FACHMESSEN Die Vorbereitungen zur Automation Schweiz 2013, welche am 23. und 24. Januar 2013 in den Eulachhallen Winterthur stattfinden wird, laufen auf Hochtouren. Zum ersten Mal an einer Messe in der Schweiz wird ein zentraler Schwerpunkt auf das wichtige und bereits im Ausland viel diskutierte Thema Industrie 4.0 gelegt. MARKUS FRUTIG

D

ie Automation Schweiz 2013 wird im Januar wieder die Schweizer Automationsbranche in den Bereichen Antriebstechnik, Engineering, Industrial Handling, Industrie-Elektronik, Mechatronik, Sensorik und Steuerungstechnik mit über 100 Ausstellern vertreten. Dazu gibt es, wie von den Easyfairs-Messen bekannt, auch eine Reihe von Vorträgen, sogenannte «learn-Shops», ein Robotikpark (u. a. das National Centre of Competence in Research Robotics) mit praxisnahen Workshops und weitere Veranstaltungen. Das Rahmenprogramm der Messe greift den Schwerpunkt «Industrie 4.0 – in Produktion, Dienstleistung und Arbeitsgestaltung» auf. Dabei geht es konkret um die Beantwortung der Fragen: Sind Sie und Ihr Unternehmen fit für die vierte industrielle Revolution? Die Wirtschaft steht an der Schwelle zur vierten industriellen Revolution. Und wo ste-

hen Sie? Was sind die Merkmale und Bedingungen der Industrieproduktion der Zukunft? Experten aus der Schweiz und Deutschland werden an der Messe in Winterthur Auskunft geben zu diesem aktuellen Thema. Besucher sollen bei den Expertenvorträgen oder auf der Podiumsdiskussion am ersten Messeabend erfahren, was sie persönlich tun können, um die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft eines Unternehmens nachhaltig zu stärken. Der interaktive Workshop der HSG St. Gallen soll nach Angabe der Veranstalter die Teilnehmer ausserdem «fit machen bei aktuellen Unternehmer- und Managementfragen». Expertenvorträge zum Schwerpunktthema Industrie 4.0. Die Automation Schweiz 2013 bietet Besuchern wie Ausstellern im Rahmen der «learn-Shops» an beiden Messetagen Präsentationen und kurze Expertenvorträge zu folgenden Themen und Zeiten: >>

An der Branchenmesse für Antriebs- und Automationslösungen dreht sich diesmal das Rad schwerpunktmässig rund um die neue industrielle Revolution «Industrie 4.0».


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FACHMESSEN

● Easyfairs Automation Schweiz

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schungs- und Beratungstätigkeit bei inspire, dem produktionstechnischen Kompetenzzentrum im ETH-Umfeld, umfasst den Maschinenbau, die energie- und ressourcenschonende Fertigung sowie das Technologie- und Innovationsmanagement. Von 14.00 bis 14.30 Uhr referiert Mauritius Bollier von der Suva zum Thema: «Industrie 4.0: Arbeitssicherheit in der modernen Industrie». Von 15.00 bis 16.30 Uhr referiert Dieter Schaudel, Schaudel Consult, zum Leitthema: «Industrie 4.0: Automation und Ethik» – inklusive anschliessender Diskussionsrunde. Hier geht es um Fragen wie: Welche Automatisierung ist ethisch vertretbar, welche nicht und wer entscheidet? Agieren autonome Systeme im rechtsfreien Raum? Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus? Schaudel ist Innovationsberater sowie Lehrbeauftragter an der Universität D-Freiburg und an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in D-Lörrach. Zuvor war er über Jahrzehnte als Innovations- und Technologiemanager in Instituten und Firmen der Mess- und Automatisierungstechnik verantwortlich. Die Podiumsdiskussion am ersten Messeabend zum Thema «Industrie 4.0» – und was dies für die Schweizer Industrie bedeutet – wird vom bekannten Kolumnisten, Moderator und Journalisten Werner (Bilder: M. Frutig) De Schepper geleitet.

Am Mittwoch, 23. Januar, referiert von 10.30 bis 11.00 Uhr Stefan Gerlach vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO zum Thema: «Industrie 4.0 – Zukunft der Produktionsarbeit». Wie sieht die Zukunft der Produktionsarbeit aus? Der Begriff «Industrie 4.0» beschreibt den vierten grundlegenden Paradigmenwechsel in der Produktion. Nach Mechanisierung, Industrialisierung und Automatisierung stellt der Paradigmenwechsel hin zu verstärkter Vernetzung intelligenter Produktionstechnik durch eingebettete Steuerungen die vierte industrielle Revolution dar. Das Fraunhofer IAO erforscht den Faktor Mensch in der «Industrie 4.0». Von 11.30 bis 12.00 Uhr referiert Detlef Zühlke zum Thema: «Industrie 4.0 – Die intelligente Fabrik der Zukunft» vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH und Technologie-Initiative Smartfactory KL e. V. Zühlke ist Bereichsleiter für innovative Fabriksysteme, und dazu zählt allen voran die smarte Fabrik, basierend auf Cyber-Physical-Systems/Vernetzung/

Funkelndes ...

Im Einsatz!

vertikale und horizontale Integration/Ressourcenschonung. Andererseits steht er dem SmartfactoryTrägerverein vor, der hier eine grosse Forschungsund Demonstrationsfabrik betreibt und die Neuerungen der Industrie-4.0-Ära prototypisch anwendet. Von 13.00 bis 13.30 Uhr referiert Lukas Weiss vom inspire Institut an der ETH zum Thema: «Industrie 4.0: Energieeffizienz in der modernen Fertigung». Er ist Leiter der Gruppe Maschinen bei ETH-Zürich-inspire AG. inspire ist das schweizerische Kompetenzzentrum für Produktionstechnik. Der Berufsweg von Lukas Weiss begann in der Qualitätssicherung von Schlüsselkomponenten der Kommunikationstechnik. Sein nächster Schritt führte in die Entwicklung und Herstellung von lasergestützten Vermessungsinstrumenten und deren Produktionsverlagerung von der Schweiz nach Südostasien. Zurück in der Schweiz fand er als Entwicklungsleiter des Drehmaschinenherstellers Tornos den Weg zur Werkzeugmaschine, die ihn seither nicht mehr losgelassen hat. Seine For-

Am Donnerstag, dem 24. Januar, präsentiert Adrian Schaffer, Leiter Technik B + R Industrie-Automation AG, Schweiz, von 10.00–10.30 Uhr aktuelle Erkenntnisse und Möglichkeiten des Condition Monitoring unter dem Thema: «Am Puls der Maschine». Podiumsgespräch und Get-Together. Ab 17 Uhr finden das Podiumsgespräch und BranchenGet-Together statt. Das Schwerpunktthema lautet: Fit für die vierte industrielle Revolution? Was sind die technologie-, wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Standortperspektiven? Moderieren wird diese Runde Werner De Schepper, Moderator «Talk Täglich», Aargau. Als Teilnehmer wird u. a. Hans Hess, Präsident von Swissmem, kommen. Er ist schon seit über 13 Jahren eng mit Swissmem verbunden. Als CEO von Leica Geosystems wurde er 1999 in den Vorstand und 2004 in den Vorstandsausschuss gewählt. 2007 übernahm er das Vizepräsidium und vertrat Swissmem von 2007 bis 2010 im Vorstandsausschuss des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes (SAV); seit 2009 ist er im Vorstandsausschuss der Economiesuisse. 2010 wurde er zum Verbandspräsidenten gewählt. Darüber hinaus werden Lukas Weiss, Leiter der Gruppe Maschinen bei ETH Zürich – Inspire AG, Paolo Salvagno, Geschäftsführer B + R Industrie-

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Easyfairs Automation Schweiz ●

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Automation AG, Schweiz, und Detlef Zühlke vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH, Technologie-Initiative SmartFactory KL, aktuellste Informationen und Branchen-Insiderwissen über diese komplexe Thematik beisteuern. Begleitprogramm und «learn-Shops». Ebenso wichtig, wie Kontakte pflegen und neue Produkte präsentieren, ist an einem Branchentreff wie der Automation Schweiz 2013 ein gutes Begleitprogramm. Dazu gibt es wieder die beliebten Guided Tours, präsentiert von «Megalink» und mobile Massagen, aber auch ganz neue interaktive Workshops. Interaktiver Workshop der HSG St. Gallen. Zentrales Thema wird hierbei sein: «Unterstützung und Förderung von KMU». Das Institut der HSG St. Gallen widmet sich als einziges Institut auf dieser Ebene in der Schweiz – ausschliesslich – der Förderung von Klein- und Mittelunternehmen. easyFairs konnte KMU-HSG als Partner gewinnen, und die Besucher können im Rahmen des Forums an Input-Referaten zu Unternehmer- und Managementthemen teilnehmen. Die Foren sind für alle interessierten Messebesucher kostenlos zugänglich und finden am 23. Januar um 10.30 und 14.30 Uhr statt.

Cleveres Entwickeln von Lösungen und Strategien. In diesem interaktiven Workshop bekommen die Teilnehmer Inspiration und Tools an die Hand, wie man auf clevere Art und Weise zielführende Lösungen im Bereich Strategie, Organisation und Change entwickeln kann. Stichworte zum Inhalt: «Von Kopf bis Fuss auf Lösung eingestellt: das lösungsgetriebene Mindset»; der Umgang mit dem Problemdenken: «ja, aber ...»; nützliche Fragen in Lösungsgenerierungsprozessen: «was hilft, Lösungen zu entwickeln, die auch tatsächlich umgesetzt werden können und umgesetzt werden wollen?»; Suchmuster für mögliche Lösungen. Referent ist Christoph Graf, Seminar- und Projektleiter am Schweizerischen Institut für Klein- und Mittelunternehmen an der Universität St. Gallen. Geführte Messerundgänge mit «Megalink». Die Automation Schweiz 2013 bietet zwei verschiedene «Guided Tours» jeweils an beiden Tagen an. Die geführten Messerundgänge finden in Zusammenarbeit mit der Fachzeitschrift «Megalink» statt. Die Führung mit Gruppen von max. 20 Personen – ausgestattet mit Headsets – geht auf zwei verschiedenen Rundgängen zu den wichtigsten Innovationen und Produkten des jeweiligen Themenbereichs einer Tour. An den besuchten Ständen erhält

FACHMESSEN

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Das SBB RailAway-Messeangebot Easyfairs bietet in Zusammenarbeit mit «SBB RailAway» spezielle Tickets zu einem Sondertarif an (10 Prozent Ermässigung auf die Bahnanreise, Shuttlebus zum Messegelände und Gratis-Konsumationsgutschein im Wert von CHF 10.–). Dieses Angebot ist nur gültig bei Vorweisen des Eintritt-Tickets am Bahnschalter. Die Fahrausweise sind gültig ab jedem Bahnhof in der Schweiz zum Messegelände und zurück. Weitere Informationen und Onlinekauf unter sbb.ch/messen. Eintritt-Ticket zur Messe unter www.easyfairs.com/automationschweiz

Daten und Fakten zur Automation 2013 Schwerpunktthemen: Antriebstechnik Industrial Handling Mechatronik Steuerungstechnik

Engineering Industrie-Elektronik Sensorik Zubehör

Ort: Eulachhallen, Wartstrasse 73 8400 Winterthur Datum: 23. und 24. Januar 2013 Öffnungszeiten: 09.00–17.00 Uhr Kosten: Eintritt gratis Veranstalter: Easyfairs Switzerland GmbH 4132 Muttenz, 061 228 10 00 schweiz@easyfairs.com www.easyfairs.com/automationschweiz

die Gruppe eine individuelle Demonstration von zirka 15 Minuten Dauer. So gewinnt man nicht nur einen gestrafften Überblick über die Messe selbst, sondern auch zu einem Thema und dem derzeitigen Wissens- und Entwicklungsstand. Anmeldungen unter www.megalink.ch/guided● tours.

Neueste Antriebstechnologien, Software und Peripherie rund um die Automation werden in Winterthur zu sehen sein.

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FACHMESSEN

● Prodex/Swisstech

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Die Organisatoren sind zufrieden: Rund 29 000 Besucher kamen an die Prodex und über 22 400 an die Swisstech.

(Bilder: Thomas Entzeroth, Zürich)

Prodex/Swisstech-Nachschau

«Wichtige Messen für die Schweiz» Beim Rückblick auf die beiden Messen Prodex/Swisstech zeigt sich wieder einmal: Die Mehrheit der Aussteller ist der Meinung, dass sie massgeblich dazu beiträgt, den Werkplatz Schweiz zu festigen.

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ie Prodex, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Werkzeuge und Fertigungsmesstechnik, schloss nach vier Messetagen mit 29 004 Fachbesuchern ihre Tore (2010: 30 855). Branchenexperten, Interessierte aus Industrie, Wirtschaft und Fachhochschulen haben sich in Basel intensiv ausgetauscht. Die Organisatoren sowie die 315 Aussteller sind trotz der angespannten Lage in der Maschinen-, Elektround Metallindustrie sowie des Preisdrucks aus dem EU-Raum mit dem Besucherinteresse sehr zufrieden. Auch dieses Jahr wurde die ProzesskettenFachmesse von den beiden Branchenverbänden Tecnoswiss und Swissmem unterstützt. Die Mehrheit der Aussteller ist der Überzeugung, dass die Prodex massgeblich dazu beiträgt, dass der Werkplatz Schweiz gefestigt werden kann. Einerseits war die Verleihung des Prodex Award ein Abbild des hohen Standes des Werkplatzes Schweiz, andererseits auch der Besuch von zahlreichen Fachhochschulen am ersten Messetag: Die

Lernenden erhielten einen kostenlosen Eintritt und eine Mittagsverpflegung. Bei vielen Firmen waren ihre Auszubildenden vor Ort und informierten die interessierten Lernenden über die Berufsmöglichkeiten in der MEM-Indstrie. Der Prodex Award 2012 ging an die Fritz Studer AG. Bereits zum dritten Mal wurde der Prodex Award verliehen. Aus allen Einsendungen wurden die zehn Besten von einer Fachjury nominiert. Als Bewertungskriterien galten Neuheit und Originalität der Idee, Qualität der praktischen Umsetzung und das Marktpotenzial. Ausschliesslich Schweizer Unternehmen ist es in diesem Jahr gelungen, die ersten drei Plätze zu belegen. Diese Platzierungen zeigen klar auf, dass Schweizer Unternehmen im internationalen Wettbewerb in Sachen Innovation top sind. Platz eins ging an den Schleifmaschinenhersteller Fritz Studer AG, Platz zwei an Mikron Tool SA Agno und Platz drei an GF Agie Charmilles. Dass in

Auch Deutschland, wichtigstes Exportland für die Schweiz, findet gefallen an der Swisstech. Im Bild: Expertenrunde am Baden-Würtemberg Tag zum Thema «Baden-Württemberg und die Schweiz – Im Wechselspiel der Märkte».

diesem Jahr eine Softwarelösung auf Platz eins liegt, zeigt den Wandel der MEM-Industrie eindrücklich auf. Die Softwarelösung, die den Schleifvorgang von Werkstücken vereinfacht, optimiert und letztlich perfektioniert – sowohl im wirtschaftlichen als auch im technologischen Sinn – ist für einen WZM-Hersteller eine neue Herausforderung in der Steuerungstechnik und Softwareentwicklung. Hier hat die Fritz Studer AG in den letzten Jahren erheblich investiert. Die Plätze zwei und drei gehen ins Tessin: zum einen an den Werkzeughersteller Mikron Tool SA Agno, der mit hochflexiblen Hartmetall-Kleinstbohrern Akzente setzt. Platz drei geht an GF Agie Charmilles, welche für das Drahterodieren ein Drahtwechselsystem entwickelt hat, das den Erodierprozess erheblich beschleunigt. Swissmem-Thementage zogen das Publikum an. Swissmem, ein Partnerverband der Prodex, trat dieses Jahr erstmals mit einem eigenen Forum auf. An vier Thementagen wurden an den Podiumsdiskussionen interessante Themen aufgegriffen, geführte Rundgänge organisiert und Experten-Referate geboten. Am Nachwuchstag wurde über «Berufsbildung – das Erfolgsmodell in der Schweizer MEM-Industrie» referiert. Bei «Medical Manufacturing – Schweizer Kompetenz in Medizin- und Produktionstechnik» wurde unter anderem aufgezeigt, dass die Schweiz ein einzigartiges Umfeld mit breitem Know-how besitzt. Mit dem Thema Energiesparen befasste sich das Referat «Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in der Produktion» – eine Thematik, die uns Tag für Tag beschäftigt. «Dimensionelle Messtechnik – Mehrwert durch


Prodex/Swisstech ●

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Präzision in der Fertigung» zeigte uns weiteres Potenzial auf, wie wir schneller und qualitativ besser produzieren können. Swisstech 2012: Drehkreuz der Zulieferindustrie. Europas zentrale Messe der Zulieferindustrie fand bereits zum 16. Mal statt und präsentierte auch dieses Jahr wieder Neuheiten, Innovationen und Trends. Die 560 nationalen und internationalen Aussteller informierten während der vier Messetagen 22 412 Fachbesucher aus den Bereichen Einkauf, Beschaffung, Fertigung und Produktion. Die Messeleitung sowie die Aussteller sind trotz der momentanen Lage in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie sowie des Preisdrucks aus dem EURaum mit dem Besucherinteresse zufrieden. Die Aussteller zeigten auf rund 10 800 Nettoquadratmetern neben Fertigungsleistungen von Metall- und Kunststoffteilen auch Wärme- und Oberflächenbehandlung, Trends bei den Werkstoffen, Halbfabrikaten und Bauteilen sowie neue und weiterentwickelte Werkzeuge. Viele Aussteller nutzten den Messeauftritt nebst der Präsentation ihrer Produkte und Dienstleistungen auch für persönliche Gespräche mit bestehenden und potenziellen Kunden. Baden-Württemberg Tag. Die Podiumsdiskussion zum Thema «Baden-Württemberg und die Schweiz – Im Wechselspiel der Märkte» brachte Politik und Wirtschaft zusammen. Moderiert wur-

Schweizer Meister gekürt Swissmechanic führte zum vierten Mal die BerufsSchweizermeisterschaft der Polymechaniker in den Disziplinen Automation, CNC-Drehen und CNCFräsen durch. Die Messebesucher konnten die besten acht Kandidaten jeder Disziplin während den Messetagen live bei ihren Arbeiten verfolgen. Diese drei Gewinner können nächstes Jahr an die Berufs-Weltmeisterschaft in Leipzig die Schweiz vertreten: Disziplin Automation: Armin Beckerbauer, RUAG Schweiz AG/Aviation, Alpnach Disziplin CNC-Drehen: Tobias Gallusser, Unisto AG, Horn Disziplin CNC-Fräsen: Pascal Sieber, Josef Hasler Maschinenbau AG, Hinterforst Zum dritten Mal wurde aus den Erstplatzierten der «Best of all» erkoren. Der Sieger, Armin Beckerbauer vom Lehrbetrieb RUAG Schweiz AG/Aviation, darf ein ganzes Jahr einen Kleinwagen, gesponsert von Fraisa, fahren.

FACHMESSEN

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Ausstellerstimmen zur Prodex «Die Prodex 2012 ist für Gühring die nationale Plattform, um uns bei unseren bestehenden aber auch bei allfälligen Neukunden zu präsentieren. Wir nutzen unseren diesjährigen Messeauftritt dafür, die Branche über das neu eröffnete Servicezentrum in der Schweiz und über die zusätzlichen Dienstleistungen im Nachschleifen, Nachbeschichten und die Sonderwerkzeuge zu informieren.» Markus Blum, Geschäftsführer Gühring (Schweiz) AG «Die Qualität der Messebesucher war sehr hoch. Es konnten fachspezifische und vertiefte Gespräche, im speziellen über die Messtechnik, gehalten werden.» René Ulmann, Verkaufsleiter Kunz Precision AG «Für uns ist die Prodex eine sehr wichtige Plattform. Hier können wir uns dem Schweizer Markt präsentieren.» Adrian Schneebeli, Leitung Industrielle Messtechnik Carl Zeiss AG

de die Diskussion von Stephan Klapproth, Journalist und Moderator beim Schweizer Fernsehen. Das Fazit aus dem Gespräch mit Experten aus BadenWürttemberg und der Schweiz über die Zukunftsthemen Finanzen, Forschung, Produktion und Energie im gemeinsamen Wirtschaftsraum war: Nur gemeinsam sind wir stark. Die Wichtigkeit der Wirtschaftsbeziehung zwischen den beiden Ländern wird auch dadurch unterstrichen, dass Deutschland seit der zweiten Durchführung der Swisstech mit einem Gemeinschaftsstand vertreten ist. Angela Müller von der Handwerkskammer Dresden äusserte sich wie folgt dazu: «Deutschland, wichtigstes Exportland für die Schweiz, ist bereits zum 15. Mal an der Swisstech mit einem Gemeinschaftsstand vertreten. Die 29 Aussteller bei uns am Stand sind mit der Qualität der Fachbesucher zufrieden und konnten gute Kontakte knüpfen.» Begleitveranstaltungen griffen wichtige Branchenthemen auf. Im Swisstech-Forum fanden jeden Tag informative Fachvorträge und Podiumsdiskussionen statt, welche zahlreiche Besucher anzogen. Am Podiumsgespräch von procure.ch, Fachverband für Einkauf und Supply Management, wurde die Herausforderung in Einkauf und Beschaffung diskutiert. Die Fachvorträge der Virtuellen Fabrik zum Thema «Fokus Kooperation – die Virtuelle Fabrik unter der Lupe. Was vermag enge Zusammen-

30% Steigerung der Maschinenlaufzeit mit COSCOM CAD/CAM-Software

«Die Prodex ist die Leitmesse der Branche. Sie hat sich in den letzten Jahren etabliert und ist deshalb für uns unverzichtbar. Sie bietet einen umfassenden Überblick und die Qualität der Besucher ist hochstehend.» Stefan Luther, Geschäftsleitung Argonag AG Werkzeugmaschinen «Als wichtigste nationale Messe der Maschinenindustrie ist die Prodex für unsere Branche eine unverzichtbare Plattform, um unsere Hightechprodukte in der Schweiz zu präsentieren. Auch konnte wir am ersten Messetag den zahlreich erschienenen Berufslernenden unser Portfolio präsentieren. Wir sind mit dem Verlauf der Prodex sehr zufrieden.» Hans Marfurt, Geschäftsführer Trumpf Maschinen AG «Wir sind mit der diesjährigen Prodex äusserst zufrieden. Wir konnten gute und vor allem auch neue Kontakte knüpfen. Die Besucher waren zahlreich auf unserem Stand.» Jörg Zubler, Geschäftsführer hp Müller Werkzeugmaschinen AG

arbeit in Netzwerken zu leisten?» zeigten mögliche Lösungen und Wege auf. Zudem erhielt die Virtuelle Fabrik, eine Plattform für Mechatronik, von der Schweizerischen Gesellschaft für Ideen- und Innovationsmanagement den «Idee Suisse Award» verliehen. Präsenz der Fachverbände war stark. Diverse Fachverbände, unter anderem Swissmechanic (Schweizerischer Verband mechanisch-technischer Betriebe), der KVS (Kunststoff-Verband Schweiz) und Procure.ch (Fachverband für Einkauf und Supply Management), waren vor Ort. Diese Organisationen setzen sich nicht nur für die Interessen der Mitglieder ein, sondern besitzen auch ein breites und fachspezifisches Aus- und Weiterbildungsangebot. ● Die «technica» wird in der Ausgabe 01-2013 nochmals ausführlich über die Prodex und Swisstech berichten.

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FACHMESSEN

● Euroblech

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Euroblech-Nachschau: 60 500 Besucher an der 22. Technologiemesse für Blechbearbeitung

Weiterhin die Nummer eins Mit 1520 Ausstellern aus 39 Ländern sowie 84 000 m2 Nettoausstellungsfläche stellte die 22. Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung erneut die Nummer eins in ihrem Bereich dar. 60 500 Besucher aus aller Welt informierten sich an fünf Messetagen über Technologien, Maschinen und Werkzeuge in Hard- und Software. EDGAR GRUNDLER

M

it einem leichten Wachstum um 4,5% bei den Ausstellern und um 7% bei der Hallenfläche setzte sich auch bei der EuroBLECH ein Trend fort, der schon bei den anderen Metaller-Fachmessen des Jahres 2012 zu beobachten war. Während sich die Automobil- und Konsumproduktemärkte in einer leichten aber kontinuierlichen Abwärtsspirale befinden, zieht der Werkzeugmaschinenbau weiterhin fast unbehelligt seine Kreise. Allerdings wird bei einer näheren Betrachtung auch sichtbar, dass es vor allem die Märkte deutschsprachigen Raums und in Asien sind, welche nicht zum ersten Mal die Zugpferdfunktion übernehmen, während das restliche Europa mit satten Rückgängen negativ von sich reden macht. Daran wird sich über einen längeren Zeitraum nicht sehr viel ändern, weshalb auch der erfolgreiche Messeveranstalter Mack Brooks weiter in die Ferne drängt, um im Jahr 2013 in Indien, in Russland und in China mit den Töchtern «Blech India», «Blech Russia» und «Blech China» entsprechende Vermarktungsplattformen auf die Beine zu stellen. Vor allem für die europäischen Hersteller und Anbieter von Maschinen und Werkzeugen zur Blechbearbeitung ist das nur von Vorteil, weil nicht zuletzt die EuroBLECH in Hannover zeigte, dass etwa so mancher asiatische Wettbewerber noch ordentlich Hausaufgaben machen muss, will er auf den hiesigen anspruchsvollen Märkten reüssieren. Umgekehrt wird für die hiesigen Hersteller aber ziemlich sicher ein Schuh draus, weil sich die asiatischen Produzenten und deren Zulieferer hinsichtlich Qualität und Liefertreue mehr und mehr den

europäischen und den US-amerikanischen (Kunden-)Wünschen anpassen müssen. Was wieder einmal offenkundig wurde auf der EuroBLECH: Die Wünsche der europäischen Produzenten und Hersteller gehen immer mehr in Richtung Automatisierung – angefangen zum Beispiel mit einem Blechlagerturm, wie ihn die Firma Remmert zeigte. Remmerts platzsparendes Lagersystem. Mit dem Basic-Tower bietet Remmert ein praktisches und platzsparendes Lagersystem für Bleche und ähnliche Flachgüter. In verschiedenen Grössen (14 bis 33 Ebenen) und Höhen (3.830 bis 7.250 mm) lieferbar sowie für Palettennutzlasten bis 3.000 kg ausgelegt, ergibt sich in Bezug auf die verdichtete Lagerung von Blechen usw. ein Platzvorteil von bis zu 70%. Des Weiteren ist der Basic-Tower überall, sprich: in direkter Nähe zu den Maschinen für die Blechbearbeitung aufzustellen, wodurch sich aufwändige Transporte erübrigen und die Zugriffszeiten deutlich reduziert werden können. www.remmert.de

gar ein Effizienzgebot der Stunde. Zwar wird der Faserlaser vielfach als «die» modernste Lösung zum Schneiden von Blechen dargestellt, jedoch gilt es da eben bezüglich Dicken eine ganz klare Grenze zu ziehen. Dies hat auch LVD getan, nämlich dergestalt, dass im Schneidsystem Electra FL eine hocheffiziente Festkörperlaserquelle im Einsatz ist, die dünne Bleche mit bis zu 50% höheren Schneidgeschwindigkeiten trennt als mit herkömmlichen CO2-Laserquellen. Zudem können die Bleche aus Baustahl, Edelstahl, Aluminium, Kupfer und Messing sein und so oder so geht es, dank einer erhöhten Strahlabsorption des Laserstrahls mit 1 µm Wellenlänge durch das jeweilige Material, schon sehr flott zur Sache. www.lvdgroup.com Leistungsfähiger Roboter HS-165/-200G. Nutzlasten bis 200 kg handhabt der neue Roboter HS-165/-

LVD mit hocheffizienter Festkörperlaserquelle. Schneiden mit Faserlaser ist nicht nur «in», sondern bis zu einem gewissen Blechdickenbereich so-

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technica 12.2012

200G von Panasonic und zählt damit sowie mit einem Arbeitsbereich von 2660 mm zu den Leistungsfähigen im Lande. Ebendies kann er beim Schweissen oder wahlweise auch beim Schneiden eindrucksvoll unter Beweis stellen. Denn im Sinne einer kompletten Automationslösung, also in Kombination mit einem Panasonic-Schweissroboter, lassen sich Roboter-Bewegungen mit denen des Werkstück-Positioniersystems koordinieren und synchronisieren. Beim Schweissen wird dann nur noch die Position des Bauteils programmiert, während die relative Schweissbrennerposition automatisch beibehalten bleibt. Damit ist die Programmierung der Schweissnaht so einfach wie bei einem feststehenden Bauteil. www.mtp-ag.ch Kuka – Gesamtlösungen zum Schutzgasschweissen. Aus einer Hand bietet Kuka Gesamtlösungen zum Schutzgasschweissen. Bestehend aus speziell für die Anforderungen des Schutzgasschweissens konzipierten Robotern (Kuka Arc Welding Roboter KR 16 L8 arc HW Hohlwellenausführung), der Steuerung

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KR C4 sowie einem Kuka-Positionierer, erlaubt der Baukasten die Realisierung individueller und dabei wirtschaftlicher Roboter-Schweissanlagen. Mit einer Reichweite von 2.016 mm und einer PositionierWiederholgenauigkeit von +/–0,05 mm lassen sich auch grossformatige Bauteile qualitätssicher schweissen; zumal die für neue Kuka-Positionierer bewährten Komponenten aus der Roboter-Baureihe Kuka Quantec verwendet werden, womit bedarfsgerecht wahlweise ein- bis dreiachsige Manipulatoren aufzubauen sind. www.kuka.ch Cloos – weiterentwickelte Invertertechnologie. Die heute am häufigsten angewendeten Schweissverfahren sind die Schweissverfahren Metall-Inert-Gas

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Nimm zwei: elektrische und hydraulische Antriebswelt vereint «Heilix Blechle». Kurz, knapp und schwäbisch fiel vor wenigen Jahren der EuroBLECH-Kommentar einer Fachzeitschrift über die Innovationskraft von Maschinenherstellern aus, die scheinbar veraltete Hydraulikantriebe durch hochmoderne, elektromechanische Servoelektrik ersetzt hatten.

«Qineo Tronic Pulse»-Anlagen: Geringe Baugrösse und hoher Wirkungsgrad. (Bild: Cloos Schweisstechnik)

Schweissen (MIG) und Metall-Aktiv-Gas Schweissen (MAG). Die Anwendungsmöglichkeiten beim MAG-Verfahren sind besonders vielfältig. Das Verfahren ist für unlegierte, niedrig und hoch legierte Grundwerkstoffe geeignet. Ideal einsetzbar in der Produktion und bei Reparaturschweissungen. Im Gegensatz dazu wird das MIG-Verfahren bei Aluminium und Kupferwerkstoffen eingesetzt. Mit den «Qineo Tronic Pulse»-Schweissanlagen, die es in den Leistungsgrössen 350A, 450A und 600A gibt, präsentiert die Carl Cloos Schweisstechnik GmbH die weiterentwickelte Invertertechnologie. Bei geringerer Baugrösse und höherem Wirkungsgrad sind das MIG/MAG-Normal-Schweissen und das MIG/ MAG-Schweissen mit Impulslichtbogen möglich. Für die «Qineo Tronic Pulse»-Anlagen stehen drei Bedienungsfelder zur Verfügung, die wahlweise einen der Aufgabenstellung angepassten Bedienumfang bieten. Die Leistungseinstellung lässt sich über Synergiekennlinien einstellen. Es handelt sich um robuste, stufenlos regelbare, primär getaktete MIG/MAG-Impuls-Schweissstromanlagen für den manuellen und automatisierten industriellen Schweissbetrieb. Die Anlagen sind erhältlich mit getrenntem Drahtantrieb für 350A, 450A und 600A Schweissstrom (bei 60 % Einschaltdauer, zehn Minuten und 40 °C). Hinsichtlich Kühlungsart, Bedienungsvariante und Ausstattungsumfang sind alle Anlagen frei konfigurierbar. Die digitale Schweissstromregelung verarbeitet eine deutlich erweiterte Anzahl ergebnisrelevanter Parameter so, dass sowohl das Schweissergebnis als auch die Reproduzierbarkeit hervorragend sind. Spezifizierte Regelalgorithmen begünstigen dabei das Schweissergebnis. www.cloos.ch

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FACHMESSEN

Bei näherem Hinsehen enttäuschten aber die elektromechanischen Lösungen. Katja Ebenhoch, Leiterin des Geschäftsfeldes Industrieller Maschinenbau bei der Hoerbiger Automatisierungstechnik: «Sie sind zu teuer und schwach, wenn grosse Kräfte in Verbindung mit Geschwindigkeit gefragt sind.» Nun stellte Hoerbiger eine besondere Lösung vor: der Antrieb Hoerbiger ePrAX vereint Elektrik und Hydraulik in einem völlig neuen Konzept. Der ePrAX ist im Gegensatz zu einem reinen Elektroantrieb dank der Hydraulik kräftig und langlebig. Dank der kompakten,

Kraftvolles Doppel: Im Bild eine mit zwei ePrAXSystemen ausgestattete Abkantpresse. (Bild: Hoerbiger)

geschlossenen Bauweise arbeitet er ohne Ölleitungen sauber und leckagefrei. «Der Kunde befestigt das geschlossene System wie einen Elektroantrieb mit ein paar Kabeln und acht Schrauben am Rahmen der Abkantpresse», erklärt Katja Ebenhoch. «Die intelligente Elektrohydraulik arbeitet mit Öl und dabei aber stark, schnell, umweltfreundlich, energieeffizient und wirtschaftlich.» In Verbindung mit der Dauerschmierung und aufgrund der kompakten, geschlossenen Bauweise verlängert sich das Wartungsintervall auf mehr als drei Jahre. Premiere feierte die Innovation bei einem süddeutschen Maschinenbauer, der seine neuen Abkantpressen mit jeweils zwei kompakten ePrAXSystemen bestückt. Sie können Bleche bei Hüben von 280 mm (bis zu 450 mm) mit einer Kraft von 110 t (bis zu 250 t) biegen – mit hoher Dynamik (Eilgang bis zu 230 mm/s). www.hoerbiger.com

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Werkzeugmaschinen ●

WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

Kasto-Bandsägeautomaten mit KPC-(Kasto Performance Cutting)Technologie

Die High-End-Sägetechnologie

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FACHBERICHTE

Die Firma Delta Qualitätsstahl GmbH setzt in der Just-in-Time-Auftragsabwicklung für die produkt- und termingerechte Anarbeitung stark auf Kasto-Bandsägeautomaten mit KPC-Technologie. Eines der Ergebnisse: Schnittzeitreduktionen von bis zu 50 Prozent. EDGAR GRUNDLER

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in verfügbarer Lagervorrat von 20 000 Tonnen Qualitätsund Edelstähle, 10 verschiedene Stahlqualitäten in eng abgestuften Abmessungen von 20 bis 1200 mm Durchmesser, pro Tag bis zu 100 abgewickelte Aufträge, das sind die Eckdaten des Stahlhandelsunternehmens Delta Qualitätsstahl GmbH. Zur PIB-Gruppe gehörend und im Jahr 1988 gegründet, wurde das Lagersortiment im Laufe der Jahre ständig erweitert und spezialisiert. Ausserdem begann man früh, den Servicegedanken «zu leben» und investierte deshalb permanent in die neuesten Technologien zur Anarbeitung z. B. durch Sägen, aber auch zur weiteren mechanischen Bearbeitung durch Zentrieren, Planen, Drehen, Bohren/Tiefbohren, Fräsen und Honen. Parallel dazu beschaffte man auch moderne Lagerund Krantechnik, um die intralogistischen Materialfluss- und Handhabungsprozesse, vom Einlagern des Rohmaterials bis zum Auslagern für die Kommissionierung bzw. Anarbeitung, so effizient wie nur möglich zu gestalten.

Die Delta Qualitätsstahl GmbH zählt heute 60 Mitarbeitende, wobei der grösste Teil mit der besagten kunden- oder auftragsspezifischen Anarbeitung beschäftigt ist. Den Löwenanteil der Anarbeitung macht wiederum das Sägen aus und hier setzt Delta Qualitätsstahl GmbH seit vielen Jahren auf die Leistungsfähigkeit der Band- und Kreissägemaschinen von Kasto Maschinenbau. Aktuell verrichten 18 Hochleistungs-Bandsägemaschinen und 1 Kreissägemaschine mehrschichtig ihre Dienste. Allen Sägemaschinen ist ein pragmatisch gewählter Automatisierungsgrad eigen, wodurch die Möglichkeit der rationell-effizienten sowie universell-flexiblen Mehrmaschinenbedienung gegeben ist. Mehrwert durch Dauer-Hochleistungssägen mit KPC. Bestes Beispiel für das nachdrückliche Investment in ausreichende Kapazitäten zum Justin-Time-orientierten Leistungssägen sind drei Hochleistungs-Bandsägeautomaten der Baureihe Kastotec, nämlich zwei Maschinen vom Typ Kastotec AC4 und eine vom Typ Kastotec AC5. Schon von Hause >>

Der Arbeitsraum der Kastotec AC5 mit KPC und mit dem Doppelspannstock zum beidseitigen Spannen des Werkstücks, wodurch sich deutlich mehr Laufruhe und damit Werkzeugschonung ergibt; ausserdem ist die Hartmetall-Sägebandführung KPC-optimiert und eine elektronische Überwachung der Bandspannung vorhanden. (Fotos: Kasto Maschinenbau GmbH)


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Starke Marken

Starke Maschinen

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aus für Dauer-Höchstleistungen im universell-wirtschaftlichen Sägen verschiedenster Stahlqualitäten ausgelegt, wurden die drei Maschinen erstmals mit der High-End-Sägetechnologie KPC (Kasto Performance Cutting) ausgerüstet. Zur Entscheidung «pro KPC» sagte Reiner Scholz, Geschäftsführer von Delta Qualitätsstahl GmbH in Hamm-Rhynern: «Wir haben zwar einen starken Auftragsmix vom Einzelstück bis zur chargenweisen Lieferung von Serienteilen, sehen das Hauptgewicht wegen unserer Kundenstruktur aber schon auf den Serien- bis Massenschnitten in allen denkbaren Stahlqualitäten. Da wir immer bestrebt sind, Aufträge bezüglich Stahlqualitäten und Durchmessern sowie Abschnittanzahl zusammenzufassen, kommen wir auf sehr gute Belegungszeiten, sprich: Auslastungen der Sägemaschinen. Dies wiederum legt den Einsatz der KPC-Technologie nahe, weil wir mit deutlich nach oben angepassten Parametern höhere Schnittleistungen sowie höhere Standzeiten der Sägebänder erreichen und damit insgesamt einen kräftigen Effizienzzuwachs verzeichnen können.» Die Technologie KPC ist in dem Fall speziell für die beiden Baugrössen Kastotec AC4 und Kastotec AC5 ausgelegt und beinhaltet ein ganzes Massnahmenpaket an mechanischen und elektrisch-/ elektronischen Optimierungen sowie Software-Upgrades. Mit den Baugrössen Kastotec AC4 und AC5 sind die Schnittbereiche bis 430 bzw. bis 530 mm Durchmesser abgedeckt, die bei Delta Qualitätsstahl hauptsächlich zu sägen sind. Grundgedanke der KPC-Technologie ist es, sowohl Hartmetall- als auch Bimetall-Sägebänder leistungsgerecht zum Einsatz zu bringen und über die Schnittleistungen sowie die Werkzeugstandzeit mehr Produktivität und damit Mehrwert zu erwirtschaften. Die KPC-Technologie im Detail. Durch die Installation und den Einsatz der KPC-Technologie können die Schnittzeiten der Kastotec-Maschinen um 30 bis 50 % reduziert werden, die Verwendung eines Hartmetall-Sägebandes vorausgesetzt. Aber auch Bimetall-Sägebänder lassen sich parameteroptimiert erheblich besser nutzen sowohl bei Versuchen im Hause Kasto als auch bei Feldversuchen und nicht zuletzt beim anspruchsvollen Kunden der Delta Qualitätsstahl GmbH festgestellt werden konnte. Das KPC-Massnahmenpaket besteht im Wesentlichen aus folgenden Komponenten: SteuerungsVersion BasicControl L, frequenzgeregelter Sägebandhauptantrieb mit 15 kW (Gesamtantriebsleistung 19 kW, davon 14 kW Antriebsleistung am Sägeband), Bandgeschwindigkeitsregelung 20 bis 180 m/min, Steuerung des Sägevorschubs mit Anschnitt- und Ausschnitttechnik, Schnittflächenabhebung bzw. beidseitige Schnittflächenerweiterung (beim Rückhub des Sägebandes wird der Schnittspalt beidseitig erweitert), Spezialsägebandführung mit integrierter Kühlmittelzufuhr, permanente Reinigung des Sägebandes durch zwei beidseitig angeordnete, angetriebene (rotierende) Doppelbürsten,

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verstärkte Kühlmitteleinrichtung, zusätzliche flexible Kühlmitteldüsen, Trum-Guides (stossdämpferunterstützte Präzisions-Führungselemente) am Rücklauftrum zur Führung und Schwingungsdämpfung des Sägebandes, Späneförderer mit einer an das höhere Späneaufkommen angepassten Förderkapazität. Durch die ideale Kombination aus Maschine, Werkzeug und Technologie sind die mechanischen und antriebs- sowie steuerungstechnischen Voraussetzungen gegeben, das Sägen/die Anarbeitung in eine neue Dimension zu überführen. Das sieht auch Peter Graudenz, Betriebsleiter bei Delta Qualitätsstahl GmbH, so: «Mit dem Einsatz der KPC-Technologie auf den drei Kastotec-Maschinen konnten wir auf Anhieb bei Hartmetall-Sägebändern 30 % wie bei HSS-/Bimetall-Sägebändern 15 % mehr Schnittleistungen erzielen. Durch weitere Optimierung der Schnittparameter sowie das feinfühlige Herantasten an die Leistungs-

Der Hochleistungs-Bandsägeautomat Kastotec AC5 mit KPC bei der Delta Qualitätsstahl GmbH beim reproduzierbar präzisen KPC-Sägen von Serienteilen mit geringstem Aufmass.

grenzen sind wir heute bei den HSS-Sägebändern bei rund 50 % Standzeitverbesserung angelangt, was doch eine ganz enorme Leistungssteigerung darstellt. Ausserdem kommen wir allein beim KPCSägen mit HSS-Bändern auf über 12 m2 Schnittfläche. Dabei kommt uns natürlich die Tatsache entgegen, dass wir zumeist grosse Durchmesser sägen und deshalb das Sägeband grossflächig im Eingriff ist, was sich grundsätzlich positiv auf die Standzeiten auswirkt. Zumal auch das sanfte gesteuerte Ansägen bzw. das Ausschneiden am Ende des Sägevorgangs das Sägeband wirkungsvoll schont. Ansonsten arbeiten wir hier eher konservativ, also standzeitfreundlich, und sind auf Prozesssicherheit bedacht, sehen also die wirklichen Grenzen des KPC-Leistungssägens eigentlich noch nicht er● reicht.» REIMMANN AG Schweizer Vertretung von Kasto 8617 Mönchaltorf, 044 949 49 49 info@reimmann.ch, www.reimmann.ch DELTA QUALITÄTSSTAHL GMBH DE-59069 Hamm-Rhynern +49 (0)23 85 93 65 5 www.delta-qualitaetsstahl.de


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Werkzeugmaschinen ●

WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

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Fehlmanns 5-Achs-Bearbeitungszentrum Versa und eine Picomax 90 in Verbindung mit einer Erowa-Automatisierung

Bereit für neue Aufgaben Mit dem neuen 5-Achs-Bearbeitungszentrum Versa und der Picomax 90 von Fehlmann in Verbindung mit einer Erowa-Automatisierung sollen beim Unternehmen 3D.High.Tec zunächst die Mitarbeitenden entlastet, aber auch neue Aufgabenbereiche angegangen werden. Für solche Ziele schneidet man schon mal ein Loch in die Decke, damit das BAZ in die Fabrikationshalle passt.

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eim angestellten Fräsen nutzt man die fünf Achsen schon. Demnächst soll aber noch das Simultanfräsen hinzukommen und dann verspricht man sich vom neuen 5-Achs-Bearbeitungszentrum Versa eine ganze Menge, denn beim Unternehmen 3D.High.Tec wird gefräst, was zu fräsen ist. Das heisst, wenn irgendwie möglich, umgeht man so das Erodieren. Ein Tatsache, die vor allem am Bau von Vorserienwerkzeugen liegt. Scharfe Kanten sind in diesem Stadium selten gefordert und auch das µm in der Ecke wird kaum gesucht. Vielmehr geht es darum, die Werkzeuge für Prototypen und die Vorserie in sehr kurzer Zeit (3 bis 4 Wochen) herzustellen. Deshalb hat man 2008 zunächst in eine Picomax 90 von Fehlmann investiert. Zu dieser Zeit war das Unternehmen Fehlmann in der Region zwar noch nicht so bekannt, aber die durchweg positiven Stimmen von Geschäftspartnern haben Geschäftsführer Thomas Poschmann und Musterbauleiter Daniel Schöffers überzeugt. Die Erfahrungen mit der Picomax 90 inklusive die engen Kontakte zu Fehlmann in dieser Zeit haben dann letztendlich Ende 2011 dazu geführt, in das 5-Achs-Bearbeitungszentrum Versa zu investieren. Dabei ging es den Verantwortlichen vor allem darum, das Fräsen zu automatisieren, weil die Nebenzeiten beim Bestücken der Picomax 90 mittlerweile grenzwertig waren. Die Mitarbeitenden kamen deshalb nachts und am Wochenende extra ins Unternehmen, um die Fertigung kontinuierlich am Laufen zu halten. Das übernimmt seit November 2011 das Automatisierungskonzept von Erowa. Sowohl für die Picomax 90 wie für die Versa. Dazu Thomas Poschmann: «Wir hatten bis dahin noch keinerlei Berührung mit Erowa. Für uns war zu der Zeit aber klar, dass wir in die Automatisierung gehen müssen und dass es zur vorhandenen Picomax 90 eine weitere Maschine von Fehlmann wird. Deshalb war uns wegen der Schnittstellenproblematik wichtig, alles aus einer Hand zu bekommen. Wir haben uns das Konzept bei Fehlmann vor Ort angesehen und es hat und überzeugt.»

Mögliche periphere Fehlerquellen ausgrenzen. Ganz so einfach war es freilich nicht, denn das war ja der Beginn des 5-Achs-Fräsens. Deshalb wollte man sich mit «alles aus einer Hand» zunächst nur darauf konzentrieren und mögliche periphere Fehlerquellen ausgrenzen. Hinzu kam, dass die Werkshalle in Schalksmühle in der Höhe 3,05 m misst, die Versa aber baut 3,3 m hoch. Das heisst, um die

Verfahrwege in «Y» zu ermöglichen, musste eine Aussparung in die Decke eingebracht werden. Das war es den Verantwortlichen allerdings wert, denn in der Kompaktheit ist die Fertigungszelle kaum zu übertreffen. Heute, acht Monate später, werden auf der Allroundmaschine Elektroden, Formeinsätze oder andere Werkstücke aus nahezu allen Materialien gefertigt. Dabei sind in Schalksmühle grosse Fräser nicht unbedingt gern gesehen. Das Maximum liegt bei 16 mm, darüber geht man äusserst selten. Daniel Schöffers sieht seine Favoriten da eher bei kleinen Kugelfräsern: «Wir haben beispielsweise für einen Kunden mit unterschiedlichen Versuchen einen Einsatz mit HRC 52 für einen Lichtwellenleiter gefertigt. Es wurde gefräst und poliert, anschliessend poliererodiert und zum Schluss nur gefräst. Unsere Messungen haben ergeben, dass das beste Ergebnis im reinen Fräsen erzielt werden konnte. Das war ein 0,3-mm-Kugelfräser. Und die Versa. Demzufolge wurde später dann auch das Serienwerkzeug gebaut.»

Interessantes am Rande Erodieren vs. Fräsen Das Erodieren steht bei 3D.HIGH.TEC nicht im Vordergrund, weil man der Ansicht ist, mit dem Fräsen über 90 Prozent abzudecken zu können. Beständigkeit An der ersten Maschine von Fehlmann, einer Picomax 60 konnten selbst nach sechs Jahren noch keine Verluste hinsichtlich Präzision und Zuverlässigkeit festgestellt werden.

Zusätzliche Kapazitäten geschaffen für Kleinserien. Die Affinität zu den Miniaturwerkzeugen setzt natürlich das richtige Maschinenkonzept, die entsprechende Werkzeugaufnahme (HSK 50) und Feingefühl voraus. Diese Erfahrungen machte man in Schalksmühle schon vor der Versa. Fräsarbeiten wurde da bei Engpässen nach draussen vergeben. Mit den Fräsdurchmessern hatte man da allerdings meist Probleme. Diesen Engpass gibt es nicht mehr. Im Gegenteil, Versa und Picomax 90 inklusive der Automatisierung schaffen zusätzliche Kapazitäten, sodass man künftig nach intensiver Schulung der Mitarbeiter, das 5-Achs-Simultanfräsen angehen und auch mit Kleinserie beginnen will. Wie Daniel Schöffers weiss, sind die Maschinenbediener allerdings schon im derzeitigen Stadium von

Die Picomax 90 (links) und die neue Versa (rechts) werden von der Erowa-Automatisierung mit Werkstücken bestückt. Für die Picomax 90 waren hierzu nur geringfügige Modifikationen notwendig. (Bild: zvg)

den Maschinen überzeugt: «Unsere Mitarbeitenden sind einfach nur zufrieden, weil es immer passt. An anderen Maschinen wären nach meiner Erfahrung solche Ergebnisse nur mit erheblichem Mehraufwand zu realisieren. Ein Beispiel hierfür ist das Fräsen einer Kugel, die wirklich keinerlei Absätze aufweist.» Dass alle Verantwortlichen in Schalksmühle mittlerweile zu «Fehlmann-Fans» geworden sind, hat also einerseits mit der Qualität aus der Maschine zu tun. Anderseits wurde bei Fehlmann nicht zu viel versprochen, Zugeständnisse erfüllt. Den Service hat man bislang weder bei der Versa noch bei der Picomax 90 benötigt. Wenn man den aber brauchen würde – und auch da ist man sicher – kann man sich auf die Schweizer verlassen. ●

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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

● Werkzeuge

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Ein Ausschnitt des Injektorkörpers mit dem Bohrungseintritt für die Kugelverschlussbohrung; die Bohrung wird je nach Bohrdurchmesser ohne Anspiegelung mit dem HAM-Stufenbohrfräser in einem Arbeitsgang eingebracht. (Bilder: HAM)

Vollhartmetallbohrer mit Vorschneidstufe von HAM

Stufenbohrfräser fertigt gratfreie Querbohrungen Spezielle Vollhartmetallbohrer mit Vorschneidstufe sorgen im Bosch-Werk Homburg/Saar bei der Fertigung von CR-Injektoren für nahezu gratfreie Querbohrungen. Daraus resultieren mehr Prozesssicherheit sowie der Wegfall von Arbeitsgängen, Werkzeugen, Werkzeugwechsel und auch Produktionseinrichtungen bei gleichzeitig höherer Produktqualität. EDGAR GRUNDLER

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ie Bosch-Gruppe zählt mit knapp 52 Mrd. Euro Umsatz und über 300 000 Mitarbeitenden (Kenndaten 2011) weltweit zu den grössten Technologieunternehmen mit sehr hohem Eigenfertigungsgrad. Allein im Bereich Kraftfahrzeugtechnik werden 59 % des Umsatzes erwirtschaftet, womit Bosch weltweit als grösster Automotive-Zulieferer einzuordnen ist. Im Geschäft mit Diesel-Einspritzsystemen ist der Konzern sogar unangefochtener Weltmarktführer und stellt in seinem internationalen Fertigungsverbund jährlich z. B. Millionen von Diesel- und Benzin-Einspritzsystemen sowie die Komponenten und Baugruppen dafür her. Dem Bosch-Standort in Homburg/Saar kommt in diesem Business für einige seiner Erzeugnisse die Funktion des Leitwerks zu, denn hier werden Common Rail System-Injektoren für Personenkraftwagen (CRI), Common Rail System-Injektoren für Nutzfahrzeuge (CRIN), Common Rail System-Hochdruckspeicher (Rail), Common Rail System-Hoch-

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druckpumpen für Nutzfahrzeuge (CPN5) sowie die Pumpenprodukte Unit Pump (UP) und Reihenpumpe (RP) entwickelt und teilweise auch in grossen Serien produziert. Die Herausforderung: Prozesssichere Serienproduktion kritischer Bauteile. Wie an allen anderen Bosch-Standorten werden auch in den Homburger Werken permanent KVP-Massnahmen initiiert, um die Wirtschaftlichkeit der Produktion auf Dauer sicherzustellen. So selbstredend auch im Bereich der Produktion bzw. der mechanischen Bearbeitung von Injektorkörpern für die erwähnten CRI- und CRIN-Diesel-Einspritzsysteme. Rainer Lauffer, bei der Robert Bosch GmbH im Werk Homburg Abteilung HoP1/MOE 6.2 als Fertigungsplaner zuständig für Werkzeugplanung, Werkzeugtechnologie und Toolmanagement IPN Diesel Systems CR-Injektor, führte dazu aus: «Das in Millionen-Stückzahlen zu produzierende Bauteil Injektorkörper aus dem Werkstoff 50CrMo4 (37 HRC) stellte uns bezüglich einer erforderlichen Querbohrung zur Herstellung der inneren Kanal-

verbindung für den Medienrückfluss (Diesel) immer wieder vor grosse Probleme. Querbohren heisst nämlich in dem Fall, auf einer Transferstrassenstation mit einem Bohrer Durchmesser 2,00 mm ohne Anspiegelung in Schräglage anbohren und dann über die Steigbohrung ca. 8 mm tief bohren. Im zweiten Arbeitsgang erfolgt das Reiben auf das eng tolerierte Endmass mit Durchmesser 2,25 mm. In diese Passung wird schliesslich mit hohem Druck eine präzise Kugel gepresst, um die Eintrittsöffnung der Querbohrung sicher zu verschliessen (Kugelverschlussbohrung). Mit die grössten Probleme ergaben sich durch innere Bohrgrate, ausgehend vom hohen Schnittdruck herkömmlicher Bohrwerkzeuge, die wir nur mithilfe von elektrochemischer Entgrattechnologie (ECM) beseitigen konnten.» Allerdings führten beim elektrochemischen Entgraten unweigerlich auftretende physikalische Materialveränderungen zu Nachteilen hinsichtlich gleichbleibender Produktqualität, weshalb Rainer Lauffer und Kollegen sich auf die Suche nach alternativen Bearbeitungsmöglichkeiten begaben.

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Werkzeuge ●

WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

Die Lösung: Stufenbohrfräser zur reproduzierbar gratfreien Herstellung von Querbohrungen. In diesem Zusammenhang bezogen sie natürlich auch die Werkzeuglieferanten mit ein und formulierten ein Anforderungsprofil für Bohr- und Reibwerkzeuge zur «gratfreien Herstellung von Querbohrungen.» Anlässlich einer Fachmesse wurden Rainer Lauffer und sein Kollege Michael Walter, als Anwendungstechniker in der Abteilung W350 tätig und als Praktiker sehr kompetent in Sachen Zerspanwerkzeuge, aufmerksam auf die Bohrwerkzeuge – genau genommen auf spezielle Bohrwerkzeuge mit

Rastelektronenmikroskop-Aufnahme der Kugelverschlussbohrung, die mit einem HAM-Stufenbohrfräswerkzeug so gut wie gratfrei gefertigt wird.

Vorschneidstufe – des Vorzugslieferanten Firma HAM Hartmetallwerkzeugfabrik Andreas Maier GmbH im deutschen Schwendi-Hörenhausen. Die nicht alltägliche Aufgabenstellung führte bei HAM zur Entwicklung eines an die Bosch-spezifischen Anforderungen angepassten VollhartmetallBohrwerkzeugs mit Vorschneidstufe, nämlich eines sogenannten Stufenbohrfräsers. Bereits die ersten Versuche mit dem kombinierten, multifunktionalen «Bohrfräsreibwerkzeug» zeigten vielversprechende Ergebnisse, sodass die Entwicklung fortgeführt wurde und in quasi standardisierten VHM-Stufenbohrfräswerkzeugen mündete. Für Steffen Baur, Techn. Verkaufsberater und Projekt-Engineering bei HAM, stellten die Wünsche von Bosch zwar eine grosse, aber doch lösbare Herausforderung dar: «Zunächst haben wir auf Basis des Anforderungsprofils die technische Machbarkeit geprüft. In die Entwicklung und Konstruktion flossen dann die Auslegung des Bohrfräsreibwerkzeugs insgesamt und natürlich die entsprechenden Geometrien zum Pilotieren der Vorschneidstufe und der Aufbohrschneiden ein. Als Schneidstoff wählten wir ein zähhartes, verschleissfestes Ultrafeinstkorn-Hartmetall. Die Musterwerkzeuge wurden harten Feldtests unterworfen und mussten sich dabei ohne Anspiegelung sowohl beim zentralen mittigen Bohren als

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auch beim geraden Eintauchen bewähren. Die darauf aufbauenden Serienwerkzeuge weisen nur noch geringe Optimierungen auf, womit wir festhalten können, dass schon der erste Schuss sozusagen ins Schwarze traf.» 550 «Bohrfräsreibungen» mit einem Einwegwerkzeug. Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die Stufenbohrfräswerkzeuge in der Vorschneidstufe nur 1,85 mm und im Endmass 2,05 mm Durchmesser haben, bei einem Schaftdurchmesser von 4 mm. Das Ultrafeinstkorn und die spezielle Konstruktion sorgen für eine hohe Stabilität, die sich wiederum nachdrücklich sehr positiv auf die Masshaltigkeit der Bearbeitung und die Standzeit auswirkt. Das Konzept der Vorschneidstufe und der nachfolgenden Reibschneiden bewirkt ausserdem eine so gut wie gratfreie Bohrreibbearbeitung, eben wie es sich der Kunde Bosch vorgestellt hat. Nachdem die Produktion bzw. die gratarme Bohrreibbearbeitung nun schon über einen längeren Zeitraum absolut prozesssicher läuft, äusserte sich Rainer Lauffer abschliessend sehr lobend über die Zusammenarbeit mit HAM und die daraus entstandene Lösung: «Das Projekt «Gratfreie bzw. gratminimierte Bohrungen erzeugen» darf ohne jegliche Einschränkung als Erfolgsstory bezeichnet werden. Wir haben für die komplette Bohr- und Reibbearbeitung nur noch ein Werkzeug im Einsatz. Der Arbeitsgang Reiben entfällt ebenso wie das Werkzeug und der Werkzeugwechsel dafür. Ausserdem entfällt der Entgratvorgang und damit auch das entsprechende Teilehandling samt den Entgratanlagen. Trotz Bohren ohne Anspiegelung und 8 mm tiefer Bohr- bzw. Reibbearbeitung kommen wir auf hohe Standmengen bis 550 Stück, bevor wir das Stufenbohrfräswerkzeug vorbeugend wechseln. Wir arbeiten hier mit 50 bar Kühlmitteldruck und spülen die Späne zuverlässig aus, was ebenfalls zur hohen Standzeit beiträgt und darüber hinaus die Qualität der Bohr- bzw. Reibflächen unterstützt. Aufgrund der sehr guten Erfahrungen machen wir heute nach 200 Bearbeitungen lediglich noch eine Stichprobe und prüfen dabei alle Verschneidungen am Werkstück. Da die Kosten für die Stufenbohrfräser wegen der Prozesssicherheit, wegen der Bearbeitungsqualität und dank der hohen Standzeit sowie der erzielten Einsparungen mehr als nur in Ordnung gehen, sehen wir sie als nicht nachschleifbare Einwegwerkzeuge.» Dass sich Bosch-Homburg mit der innovativen Bearbeitungslösung durch HAM in Summe sehr zufrieden zeigt, ist auch daran abzulesen, dass die HAM Hartmetallwerkzeugfabrik Andreas Maier GmbH im Jahr 2011 die Auszeichnung «Preferred ● Supplier of the Bosch Group 2011» erhielt.

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WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

● Spannsysteme

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Hydro-Dehnspanntechnik für die Volumenzerspanung Die Zeiten des brachialen Schruppens sind vorbei. Wer heute in kurzer Zeit viele Späne machen will, greift zu hochwertigen Schneiden und intelligenten Werkzeughaltersystemen, die hohe Drehmomente übertragen und zugleich auftretende Schwingungen zuverlässig dämpfen. Nun gibt es erstmals ein Hydro-Dehnspannfutter, das sich vollwertig für die Volumenzerspanung eignet.

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lickt man auf die Geschichte der hochpräzisen Werkzeugspannung zurück, kommt Hydro-Dehnspannfuttern seit jeher eine besondere Bedeutung zu. Bei ihnen wird die Spannung erzeugt, indem ein Hydraulikmedium mithilfe eines Spannkolbens in eine Dehnkammer gepresst wird. Der Druckanstieg in der Dehnkammer bewirkt, dass sich eine mit dem Grundkörper verbundene Dehnbüchse definiert wölbt und auf diese Weise den Werkzeugschaft flächig spannt. Um die Prozesssicherheit zu erhöhen, werden Schmutzrillen in die Spannfläche eingebracht,

die Öl-, Fett- und Schmierstoffreste vom Werkzeugschaft ableiten, sodass die Spannfläche selbst trocken bleibt. Kein anderes System kombiniert die Faktoren Rundlaufgenauigkeit, Schwingungsdämpfung, Rüstzeitminimierung und Flexibilität so perfekt miteinander wie das Hydro-Dehnspannfutter. Versuche belegen, dass die hohe Rundlaufgenauigkeit auch nach mehreren Tausend Spannvorgängen in vollem Umfang erhalten bleibt. Hinzu kommt, dass die ölgefüllten Dehnkammern und die Dehnbüchsen die bei der Bearbeitung auftretenden Schwingungen dämpfen und Belastungs-

Die Spannschraube Mit der Spannschraube wird der Spannkolben betätigt. Die Spannschraube kann ohne Drehmomentschlüssel auf Anschlag gespannt werden.

Der Spannkolben Mit dem Spannkolben wird das Hydraulik-Medium in das Kammersystem gepresst.

Die Dehnbüchse und das Kammersystem Die Dehnbüchse wölbt sich gleichmässig gegen den Werkzeugschaft. Durch diesen Spannprozess wird zuerst der Werkzeugschaft zentriert und anschliessend vollflächig und kräftig gespannt. Das mit dem Hydraulik-Medium gefüllte Kammersystem hat eine dämpfende Wirkung auf das eingespannte Werkzeug. Die Abnutzung der Werkzeugschneide wird minimiert, die Standzeit um bis zu 40 % erhöht.

Der Grundkörper Am Grundkörper befindet sich die maschinenseitige Schnittstelle, z. B. HSK, SK, JIS-BT usw.

Die Längenverstellschraube Für eine schnelle und einfache Werkzeugvoreinstellung.

Das Werkzeug Das Werkzeug wird zentrisch zur Mittelachse gespannt – höchste Rundlauf- und Wechselwiederholgenauigkeit < 0,003 mm.

Die Schmutzrille Der enorme Spanndruck des Tendo-Hydro-Dehnspannfutters erzeugt eine Verdrängung von Öl-, Fett- oder Schmierstoffresten in die Rille, wodurch die Spannflächen trocken bleiben.

spitzen absorbieren. Dadurch wird der Eingriff der Werkzeuge stabilisiert. Die Kombination aus Rundlaufgenauigkeit und Schwingungsdämpfung schont die Werkzeugschneide, verlängert die Werkzeugstandwege und verhindert sogenannte «Rattermarken» an der Werkstückoberfläche. Zudem bewirkt das gleichmässigere Belastungsprofil, dass sich die Lebensdauer von Spindel und Spindellager verlängert. Einfacher, schneller Werkzeugwechsel. HydroDehnspannfutter kommen ohne zusätzliche und zum Teil teure Peripheriegeräte aus, was sie insbesondere für kleinere und mittlere Betriebe wirtschaftlich interessant macht. Für den sekundenschnellen Werkzeugwechsel genügt ein Innensechskantschlüssel. Angesichts steigender Energieund Personalkosten gewinnt die Spanntechnologie heute zusätzlich an Aktualität: Der kosten- und energieeffiziente Spannvorgang spart Zeit, verbraucht keinerlei Strom und kann vollkommen energieautark selbst innerhalb der Maschine stattfinden. Dabei ist sichergestellt, dass bei jeder Spannung identische Drehmomente übertragen werden. Von Schunk wurde die Hydro-Dehnspanntechnik im Laufe der Jahre kontinuierlich weiterentwickelt. So lassen sich in Tendo Hydro-Dehnspannfutter alle handelsüblichen Schafttypen präzise spannen. Zusätzlich zur axialen Längeneinstellung bieten mittlerweile viele Aufnahmen die Möglichkeit, die Werkzeuge radial, also von der Seite einzustellen, was insbesondere auf mehrspindligen Maschinen zum Tragen kommt. Hydro-Dehnspanntechnik und die Alternativen. Mit «Tendo E compact», einem standardisierten und damit preisattraktiven Hydro-Dehnspannfutter, setzt Schunk nun erneut einen Massstab. Unter anderem mithilfe verstärkter Dehnbüchsen ist es gelungen, die übertragbaren Drehmomente erheblich nach oben zu erhöhen. Damit ergeben sich vollkommen neue Möglichkeiten in der Volumenzerspanung. Vergleicht man die am Markt gängigen Werkzeugspanntechnologien, zeigen sich deutliche Vorteile: Weldonfutter beispielsweise weisen Defizite bei der Rundlaufgenauigkeit auf und neigen zum Rattern. Konventionelle Spannzangenaufnahmen zeigen Schwächen bei der Rundlauf- und Spannwiederholgenauigkeit sowie bei der Spannkraft. Warmschrumpfaufnahmen


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Spannsysteme ●

WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE

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wiederum verfügen über eine gute Rundlaufgenauigkeit, über hohe Spannkräfte und eine hohe Radialsteifigkeit. Aufgrund der monoblockartigen Spannung können sie jedoch die bei der Volumenzerspanung auftretenden Schwingungen kaum dämpfen. Lange Zeit galten daher speziell für die Volumenzerspanung konzipierte Präzisionsaufnahmen auf Basis der Polygonspanntechnik als erste Wahl im Bereich der Volumenzerspanung. Eine fachwerkartige Kammerbauweise gewährleistet bei ihnen eine besonders hohe Steifigkeit. Zudem sorgen Gusseinsätze aus einer Kupferlegierung für eine exzellente Schwingungsdämpfung, die rund viermal höher ist als bei Warmschrumpffuttern. Sehr hohe Spannkräfte. Mit «Tendo E compact» gibt es nun eine zweite Technologie, die sämtliche Vorteile vereint. Die kraftvollen Hydro-Dehnspannfutter, die ausschliesslich am Schunk Stammsitz in Lauffen am Neckar gefertigt werden, übertragen bei Ø 20 mm Drehmomente bis zu 900 Nm, bei Ø 32 mm sogar bis zu 2000 Nm und damit 60 Prozent mehr als konventionelle Hydro-Dehnspannfutter. Sie bieten optimale Voraussetzungen für die

POSITIONIER- UND BEWEGUNGSSYSTEME

Für jeden Kunden mass geschneidert. Der präzise Rundlauf von <0,003 mm – und dies ohne Schwankungen – zahlt sich auch bei der Volumenzerspanung aus.

anspruchsvolle Volumenzerspanung bis hin zum Fräsen von Vollnuten. Ihre ölgefüllten Dehnkammern und die Dehnbüchsen dämpfen die bei der Bearbeitung auftretenden Schwingungen und absorbieren Belastungsspitzen. Wie alle Tendo Hydro-Dehnspannfutter kommt auch «Tendo E compact» ohne zusätzliche und zum Teil teure Peripheriegeräte aus. Die Werkzeughalter schonen die Werkzeugschneide und die Spindel und sorgen zugleich für eine brillante Werkstückoberfläche. Mit ihnen lassen sich in der Volumenzerspanung bis zu 40 % der Werkzeugkosten einsparen. Überzeugend ist auch der Preis der Aufnahme. Da der Werkzeughalter nur in den wichtigsten Durchmessern angeboten wird, konnten die Herstellkosten des Hydro-Dehnspannfutters spürbar gesenkt werden. Diese Kostenvorteile gibt Schunk an seine Kunden weiter: «Tendo E compact» liegt preislich zwischen mechanischen Werkzeugaufnahmen und etablierten Hydro-Dehnspannfuttern. Damit lohnt sich auch für Nutzer von Weldon- oder Warmschrumpffuttern der Wechsel zum deutlich präziseren Tendo. «Tendo E compact» gibt es für die Schnittstellen HSK-A50, HSK-A63, HSK-A100, SK40, SK50, JIS-BT30, JIS-BT40, JIS-BT50 sowie ● SK50. (ea)

SCHUNK INTEC AG 8307 Effretikon, 052 354 31 31 info@ch.schunk.com, www.schunk.com

Durch die kompakte Bauweise sind Haltekräfte und dadurch eine hohe Drehmomentübertragung garantiert. Unter Idealbedingungen bis zu 900 Nm (Bilder: Schunk) (Ø 20 mm) und 2000 Nm (Ø 32 mm).

Mit Schneeberger haben Sie einen Partner an Ihrer Seite, der für Ihre gesamten Bewegungs- und Positionieraufgaben durchdachte Lö sun g en in unterschiedlichsten Anwendungsbereichen liefert.

ANWENDUNGSBEISPIEL: HOCHPRÄZISE MONTAGE UND PRÜFUNG IM REINRAUM Mit seinen leistungsfähigen Positionier- und Bewegungssystemen zählt Schneeberger zu den führenden Unternehmen der Branche. Neben Präzision und Zuverlässigkeit fordern diese Kunden auch einen besonders hohen Reinheitsgrad. Um dies gewährleisten zu können, hat Schneeberger in einen neuen Reinraum nach ISO 6 investiert, in dem ausschließlich Positioniersysteme gefertigt werden, die besonders hohe Anforderungen in punkto Reinheitsgrad zu erfüllen haben. Positionier- und Bewegungssysteme verschaffen den Anwendern entscheidende Wettbewerbsvorteile, in folgenden Branchen: Halbleiter, Flachbildschirm, Elektronik, Optik, Druck, Laserbearbeitung, Solar - Photovoltaik, Dental- und Medizinaltechnik. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches An gebot unter info-ch@schneeberger.com. Oder informieren Sie sich zu Positionier- und Bewegungssysteme und anderen Produkten auf www.schneeberger.com. Schneeberger AG, Lineartechnik St. Urbanstrasse 12, CH-4914 Roggwil


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AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK

● Antriebstechnik

12.2012 technica

Durchgängige Automatisierungslösung optimiert den Bau einer vollkommen neuen Windenergieanlage

Exot von der Stange Obwohl die Konstruktion der Windenergieanlage aus dem Hause Wepfer Technics im Vergleich zur herkömmlichen exotisch aussieht, bilden dennoch aufeinander abgestimmte Standardkomponenten «von der Stange» das automatisierungstechnische Herz der Energieanlage. Ziel der Eigenentwicklung des kreativen Erfinders Hans Wepfer war: Windenergieanlagen anzubieten, die kostengünstig Energie erzeugen, wartungsfreundlich sind und sich möglichst «harmonisch» in die Umwelt einfügen.

M

it einer Höhe von knapp 18 Metern und einer Aussenbreite von gut 25 Metern unterscheidet sich die Windenergieanlage der Wepfer Technics GmbH in Rutschwil bei Winterthur deutlich von anderen Lösungen. Sie besitzt drei Rotoren mit einem Durchmesser von je acht Metern und ist ausgelegt für eine Energieerzeugung von bis zu 300 kW. «Damit positionieren wir uns im Windenergiemarkt zwischen den riesigen Windenergieanlagen im Megawattbereich und den Kleinanlagen mit wenigen Kilowatt», betont Entwickler Hans Wepfer. Genau diese Marktlücke visiert der kreative Tüftler mit seiner neuen Lösung an. Denn seiner Erfahrung nach gibt es allein schon bei den Landwirten eine Vielzahl, die gerne in erneuerbare Energien investieren. Die rasante Ausbreitung von Biogasanlagen und Solardächern auf Scheunen und Ställen belegt dies eindrucksvoll. «Eine solche Windenergieanlage fügt sich harmonisch in die Landschaft, ohne dass gross Notiz von ihr genommen wird», begründet Wepfer ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal seiner Turbine.

Kurze Realisierungszeit durch Totally Integrated Automation. Auf den ersten Blick wirkt die Anlage sehr exotisch. Auf den zweiten Blick sticht sofort die Detailliebe ins Auge, mit welcher der Entwick-

ler seine Windenergieanlage ins Leben gerufen hat. Nur drei Monate vergingen von der ersten Konstruktionszeichnung bis zur Einweihung. Bei einem Tag der «offenen Tür» im Frühjahr 2012, dem Tag der ersten Stromeinspeisung, präsentierte Wepfer erstmals die Windenergieanlage der Öffentlichkeit. Die besondere Flügelgeometrie der Turbinenräder ist eine weitere vorteilhafte Eigenschaft. Wepfer – ein Pilot aus Leidenschaft – hat sie selbst entworfen. Durch die nach aussen zunehmende Fläche werden aus den sonst gewohnten Propellern sogenannte Repeller. Damit zollt er der Logik Tribut, dass das grösste Drehmoment dann erzeugt wird, wenn die grösste Kraft möglichst weit entfernt vom Rotationsmittelpunkt angreift. «Ausserdem», betont er, «sollten Windenergieanlagen so wenig Geräusche wie möglich machen.» Gut durchdacht sind allerdings nicht nur die äussere Geometrie und der grundlegende Aufbau dieser Windenergieanlage namens Wepfair, sondern auch das Interieur. Es folgt einer besonderen Philosophie. Die gesamte Automatisierung und Antriebstechnik stammt von Siemens und zeigt die Möglichkeiten von Totally Integrated Automation (TIA) im Bereich Windenergieerzeugung auf. Wepfer bestätigt: «Von der Steuerungstechnik über die Schalt- und Antriebstechnik passt alles wie aus ei-

Windenergieanlagen: Automatisierung aus einem Guss

Wepfair heisst die neue Windenergieanlage von Wepfer Technics GmbH in der Schweiz. Sie erzeugt bis zu 300 kW und fügt sich dennoch harmonisch in die Landschaft ein. (Bilder: Siemens)

Mit der Entwicklung einer neuen Windenergieanlage will die Wepfer Technics GmbH aus der Schweiz neuen Schwung in diese Branche bringen. Aber nicht nur die Bauart sowie die Grösse von Wepfair fallen nach heutigen Massstäben dieser Branche aus dem Rahmen, sondern auch das Automatisierungskonzept. So hat sich der Firmenchef Hans Wepfer dazu entschlossen, Steuerung, Visualisierung und Antriebstechnik komplett aus einem Guss zu gestalten. Hierzu wählte er Komponenten von Siemens, die im Zuge von Totally Integrated Automation perfekt aufeinander abgestimmt sind. Den grossen Vorteil, den er darin sieht, ist: «Die Lösungen erfüllen industrielle Massstäbe, sind weltweit verfügbar und erweisen sich in der Handhabung als sehr effizient, zeitsparend und übersichtlich.»

Firmenchef und Entwickler Hans Wepfer freut sich über die «Automatisierung aus einem Guss» seiner Turbine: «Durch die Gesamtlösung gemäss Totally Integrated Automation ist uns eine schnelle Inbetriebnahme gelungen. Sie wird uns auch im Betrieb sowie beim Service viele Vorteile bringen.»

nem Baukasten zusammen und ist aufeinander abgestimmt.» Nur deshalb, weil ausschliesslich industriell bewährte Standardkomponenten eingesetzt werden, kann eine angestrebte kurze Realisierungsphase auch verwirklicht werden. Software «TIA Portal» für ein schnelles Arbeiten. Die Generatoren in den Turbinen sind beispielsweise Torque-Motoren 1FW3 mit Hohlwelle, die getriebelos die Wellenrotation in elektrische Energie umwandeln. Die Einspeisung ins Netz übernehmen Frequenzumrichter vom Typ Sinamics S120. Auch die Gondelverstellung (Yaw) wird mithilfe von Simotics-Getriebemotoren durchgeführt. Ein wesentlicher Vorteil, der sich daraus ergibt, ist, dass bei Programmierung, Parametrierung und Service alle notwendigen Gerätedaten und Einstellwerte bereits vorhanden sind. Wepfer betont: «Durch das neue Engineering Framework TIA Portal ist aufgrund der Systemdurchgängigkeit eine enorm schnelle Umsetzung der Automatisierung auf Steuerungsebene möglich.» Zum Beispiel findet in Step7 des TIA Portals die gesamte Programmierung der Windenergieanlage statt. Die Steuerung übernimmt ein kompakter Simatic IPC427C Microbox PC mit WinAC RTX, der echtzeitfähigen Soft-SPS. Als Bedienstation dient ein Industriemonitor mit


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Antriebstechnik ●

AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK

Durch den Systembaukasten von Siemens passen alle Automatisierungskomponenten zueinander. Der gesamte Schaltschrank mit industrieerprobten Komponenten ist komplett vom Werk in D-Chemnitz konfektioniert und geliefert worden.

Die Visualisierung erfolgt über das Flatpanel, das direkt, wie alle anderen Komponenten auch, an die Steuerung angeschlossen ist. Die Programmierung und Visualisierung lassen sich einfach mithilfe der Software TIA Portal durchführen.

Touch-Bedienung (Flatpanel), dessen Anschluss mit einem Standard-Monitorkabel (DVI oder VGA) erfolgt. Die Visualisierung der gesamten Anlage ist in WinCC V11 Advanced realisiert, eine Software, die ebenfalls als Modulbaustein im TIA Portal integriert ist. Der grosse Vorteil dieses neuen Engineering Frameworks ist, dass sämtliche Daten in einer zentralen Datenbank gespeichert werden und jeder Editor innerhalb des Frameworks auf die gleichen Daten zugreift. «Das erspart viel Zeit und Arbeit bei Programmierung, Parametrierung, Visualisierung und Diagnose», erklärt Wepfer. Diese Durchgängigkeit ist ein wesentlicher Grund für die schnelle Inbetriebnahme dieser ersten Windenergieanlage. Windbibliothek beschleunigt die Inbetriebnahme. Ein weiterer wichtiger Aspekt für den schnellen Realisierungszeitraum auf Steuerungsebene ist die Simatic Wind Library. Diese STEP-7-Software ist auf

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die Anforderungen von Windenergieanlagen hin optimiert. Im Gegensatz zu anderen marktgängigen Systemen bietet Siemens hier ein offenes System an, das ohne Probleme an die Wünsche der Turbinenhersteller oder -betreiber angepasst werden kann. Etwa 80 Prozent der Steuerungsroutinen sind in der Software bereits vorhanden. Die restlichen 20 Prozent gestalten die Windexperten mit ihrem Fachwissen selbst, sparen dadurch enorm an Zeit und schaffen sich damit die notwendigen Wettbewerbsvorteile. Auch die restliche Automatisierung und datentechnische Vernetzung ist mithilfe des Systembaukastens umgesetzt. So werden sämtliche Signale über dezentrale Peripheriestationen Simatic ET 200S zur Steuerung transportiert. Die gesamte Kommunikation in der Windenergieanlage findet über Profinet statt. Wepfer berichtet: «Dieses Bussystem ist so leistungsfähig und einfach in der Handhabung, dass wir uns keine bessere Lösung vorstellen können.»

Das erste Hydro-Dehnspannfutter, das Drehmomente bis 900 Nm überträgt TENDO E compact, Werkzeughalter von SCHUNK

Der erste Torwart mit „Spickzettel“ im richtigen Moment Jens Lehmann, deutsche Torwartlegende

Profinet vereinfacht die Vernetzung. Gebündelt werden die einzelnen Vor-Ort-Stationen über einen Switch vom Typ Scalance. Des Weiteren werden per Profinet die Steuerung und ein Multifunktionsmessgerät PAC3200 in die Automatisierung mit einbezogen, um wichtige Betriebsdaten wie zum Beispiel die Leistung, den Stromfluss, die Spannung und viele weitere Kenngrössen erfassen und sogar am eigenen Display ablesen zu können. «Die gesamte Automatisierung aus einer Hand ist eine runde Sache», versichert Wepfer. Aus seiner Sicht ist Siemens hier der perfekte Zulieferer: «Der komplette Schaltschrank wird im Werk in Chemnitz konfiguriert, konfektioniert und einbaufertig an unsere Anlage geliefert – optimaler geht es meines Erachtens nicht.» In der Automatisierung «aus einem Guss» sieht der Praktiker einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Herstellern. Denn hier kommen ausschliesslich Standardkomponenten zum Einsatz, die damit industrielle Standards erfüllen und weltweit verfügbar sind. Wepfers Fazit: «Wind gibt es überall auf der Welt und die gesamte Automatisierungsausrüstung der Wepfair-Turbinen ist weltweit verfügbar. Das sind die besten Voraussetzungen für einen Produktionsstart mit Rückenwind.» Denn der Firmenchef, der Kreativität, Tempo und Geschäftssinn zu verbinden versteht, hat grossartige Zukunftspläne. So beabsichtigt er, seine Wepfair-Turbinen in Serie zu produzieren. (mf) ●

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AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK

● Antriebstechnik

12.2012 technica

Die Pilz-Unternehmensstrategie 2012

Nachhaltigkeit als Unternehmensstrategie Nachhaltigkeit als Bestandteil der Unternehmensgrundsätze bedeutet für eine Firma wie Pilz: umweltfreundlliche Produkte unter Verwendung von ökologischen Werkstoffen produzieren; energiesparende Techniken entwickeln und in ökologisch gestalteten Gebäuden arbeiten. Ein Blick in die Pilz-Unternehmensstrategie 2012. MARTIN KURTH

N

achhaltigkeit ist ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensgrundsätze bei Pilz. Umweltschutz und Energieeffizienz sind fest in den Prozessen verankert und werden von den 1500 Mitarbeitenden weltweit gelebt. Ein erklärtes Unternehmensziel von Pilz ist es, umweltfreundliche Produkte unter Verwendung von ökologischen Werkstoffen und energiesparenden Techniken zu entwickeln. Dazu zählen sowohl alle Steuerungsprodukte, Schaltgeräte, Sensoren als auch in besonderem Masse die Funktionen rund um die Aktorik. Denn: Zwei Drittel der elektrischen Energie im industriellen Umfeld wird von den elektrischen Antrieben «verbraucht». Mit moderner Servotechnik lässt sich das enorme Einsparpotenzial nutzen, zum Beispiel durch geregelte Antriebe und die bedarfsgerechte Dimensionierung. Energieeffizienz ist eine der spezifischen Pilz Anforderungen, die von der Entwicklungsabteilung an neue Produkte und Weiterentwicklungen gestellt werden. Damit ist sichergestellt, dass das Thema bereits im frühesten Stadium eines Produktlebenszyklus berücksichtigt wird.

Energieeffizienz lohnt sich. Denn: Energieeffizienz lohnt sich auch wirtschaftlich. Das stellt Pilz unter anderem in der Automobilfertigung unter Beweis: Das optimierte Systemdesign des dezen-

tralen E/A-Systems PSSuniversal senkt den Energieverbrauch bei Erfassung und Verarbeitung von Signalen deutlich. Je nach benötigter Anzahl an sicheren Modulen lassen sich im Vergleich zu anderen marktgängigen Systemen deutliche Energieeinsparungen erzielen. Der Grundaufbau von PSSuniversal ist so konzipiert, dass die komplette Sicherheitslogik im Kopfmodul integriert ist. Andere am Markt verfügbare Systeme haben diese in jedem einzelnen Modul, das damit mehr Energie verbraucht. So reduziert sich die Verlustleistung – die in einem Bauelement in Wärme umgesetzte Leistung – was in einer deutlichen Energieeinsparung resultiert.

Basisgerät PNOZmulti Mini; berührungsloser, codierter Sicherheitsschalter PSENcode, elektronisches Überwachungsgerät PMDsigma, Servomotoren PMCtendo SZ.

Die geringere Abgabe von Abwärme erlaubt auch für die sicheren Module eine kleinere Bauform, die wiederum Platz im Schaltschrank spart. Anwender können für ihre Applikation die individuelle Verlustleistung über das Software-Tool PSSuniversal Assistant im Vornhinein berechnen. Monitoring ist der erste Schritt. Bevor jedoch in der Maschinen- oder Anlagensteuerung steuernd oder regelnd eingegriffen werden kann, sind Monitoring-Lösungen der erste Schritt auf dem Weg zum intelligenten Energiemanagement. Die elektronischen Überwachungsgeräte der Familien PMDsigma und PMDsrange von Pilz messen unter anderem Strom, Isolationswiderstand, Spannung oder Wirkleistung. Die ermittelten Daten ermöglichen es, ein Leistungsprofil für Maschinen und Anlagen zu erstellen. Hieraus lässt sich ablesen, wann welche Teile der Anlage wie viel Energie benötigen. Auf Basis dieser Informationen können beispielsweise Anlagen in Betriebspausen gezielt ab- und angeschaltet werden, die sonst längere Zeit im Stand-by-Betrieb laufen und so unnötig Energie verbrauchen würden. Durch den Einsatz von Monitoring-Funktionen in Anlagen, kombiniert mit effizienter Technologie im Schaltungsaufbau eröffnen Pilz Produkte ein grosses Potenzial zur Energieeinsparung. Damit leistet Pilz einen wichtigen Beitrag, dass auch die Kunden von Pilz umweltgerecht und ressourcenschonend handeln können. Äusseres Zeichen für Energieeffizienz bei ● Pilz ist das Siegel «energy saving by Pilz».

PILZ INDUSTRIEELEKTRONIK GMBH 5506 Mägenwil, 062 889 79 30 pilz@pilz.ch, www.pilz.ch

Servomotoren PMCtendo SZ von Pilz gehen in vielen Anwendungen über die Anforderungen der durch die Norm vorgegebenen, internationalen Wirkungsgradklasse IE 4 hinaus. (Bilder: Pilz GmbH & Co. KG)

AUTOR Martin Kurth, Gruppenleiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Pilz GmbH & Co. KG


technica 12.2012

Industrial Handling & Robotik ●

AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK

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Interview mit dem CEO der Compar AG, Dr. Hans Grossmann

Von Kopf bis Fuss in Edelstahl Anlässlich der Einweihung und Präsentation neuer Räumlichkeiten lud der Spezialist für Visionsysteme und Robotik – die Compar AG – an den oberen Zürichsee ein. Neben neuen Vision-Produkten und kompletten Prüfzellen wurden auch neue Roboter präsentiert, welche kompakt, schnell, präzis und dazu in neuen Ausführungen für Spezialanwendungen zu haben sind. «technica» war vor Ort und wollte wissen, was das Unternehmen an Neuheiten bietet. MARKUS FRUTIG

Produktionsprozesse in septischen und aseptischen Umgebungen gelten als Königsklasse der Automation. Der Einsatz aggressiver Reinigungsmittel und Atmosphären kennzeichnen diese Anwendungen in der Medizintechnik, Pharmazie oder der Lebensmittelverarbeitung. Speziell für sie hat Epson seinen bewährten C3 6-Achs-Roboter weiterentwickelt. Dank einer besonderen Kapselung aller beweglichen Teile, einem neuen Gerätedesign nach speziellen hygienischen Gesichtspunkten sowie einer besonderen Oberflächenbeschichtung erfüllt der Epson C3 nunmehr alle Anforderungen für den Einsatz in IP67- und IP67/VHPUmgebungen (Vaporized Hydrogen Peroxide). Der neue Roboter wurde erstmals auf der Automatica in München vorgestellt und ist ab sofort verfügbar.

die Medizinal- und Lebensmittelbranche konzipiert. Er zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er dank dieser Schutzart sehr leicht gereinigt werden kann, da er eine besondere Oberfläche besitzt und keine Taschen bzw. undichte Stellen hat, sodass keine aggressiven Mittel ein- bzw. austreten können. Dies ermöglicht den Einsatz in Reinräumen oder Bereichen, die hoch sensibel sind.

— Herr Grossmann, was zeigen Sie in Ihren neuen Räumlichkeiten? Wir zeigen das gesamte Spektrum unseres Leistungsangebotes, welches bei Machbarkeitsabklärungen anfängt, über Konzepte für Prüfanlagen, das Design und die CAD-Entwicklung, den Bau mit Roboter- und Vision-Integration bis hin zur Inbetriebnahme einer gesamten Anlage und zum Support. — Kann jeder aus der Automations- oder Medizinalbranche beispielsweise zu Ihnen kommen, um eine komplette Produktionslinie zu bekommen? Ja, genau. Wir sind ja seit vielen Jahren in den Bereichen Vision-Systeme und Robotik tätig. Je nach Aufgabenstellung erarbeiten wir individuelle Lösungen bis hin zu ganzen Prüfzellen.

Volker Spanier, Leiter Factory Automation Epson Europa; Dirk Volkens, Verkaufsleiter Factory Automation Epson Europa; Tobias Lüssi, Leiter Robotics und Automation Compar AG; Hans Grossmann, CEO Compar AG (von links) (Bild: M. Frutig) vor dem neuen Epson 6-Achs-Roboter.

— Was zeichnet die Roboter von Epson generell aus? — Was ist das Besondere am neuen Epson 6-Achs-Roboters ProSix C3? Dieser Roboter ist in der Schutzart IP67 VHP ausgeführt und ist speziell für

Epson 6-Achs-Roboter in IP67- und IP67/VHP-Ausführung Durch die besondere Versiegelung aller Gerätedichtungen und ein extrem glattes Gehäuse sind die Automaten leicht zu reinigen. Die besondere Kapselung des Roboters aus vernickelten Gehäuseteilen macht ihn zudem unempfindlich gegen schwache Säuren und Laugen. Geschützt wird aber auch die Umgebung vor dem Roboter: Der Einsatz von inertem Edelstahl und besonderen Dichtungen, die Produktionsprozesse vor Verunreinigungen aus dem Roboter schützen wie beispielsweise Öl oder Fett, machen den Epson C3 zu einem ausgezeichneten Werkzeug in der Medizin-, Pharma- oder Lebensmitteltechnik. Der Epson C3 6-Achser ist zudem sehr schnell. Mit einer durchschnittlichen Taktrate von 0,45 Sekunden sind auch anspruchsvolle Aufgaben schnell erledigt. Der Roboter bietet eine Reichweite von 600 mm bei einer Nutzlast von bis zu 2,5 kg. Die von Epson bekannte grosse Zuverlässigkeit garantiert zudem geringen Wartungsaufwand. Die Medizin- und Pharmatechnik bedeutet für alle Hersteller von Automatisierungslösungen sowohl eine Herausforderung als auch eine grosse Chance. Die Herausforderung rührt aus den besonderen Ansprüchen der Branche hinsichtlich Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Umgebungsbedingungen. Chancen bieten viele, zum Teil noch brachliegende Segmente wie Assistenz- und Diagnostiksysteme, Produktion und Verarbeitung von medizin- und labortechnischen Produkten.

Die Roboter sind sehr schnell und trotz der hohen Positioniergeschwindigkeit sehr präzis und zuverlässig. Wir haben die Vertretung von Epson für die Schweiz und Liechtenstein seit rund 20 Jahren und es macht sehr viel Freude, mit diesen Produkten zu arbeiten. Sie sind für die Industriebereiche optimal geschaffen, in denen wir tätig sind; also vor allem in der Medizinal-, Uhren- und Automobilindustrie. Hier spielt die Qualität, d. h. vor allem Genauigkeit, Präzision und Zuverlässigkeit eine zentrale Rolle. — Welchen Nutzen können interessierte Firmen und Ihre Kunden hier vor Ort bekommen? Wir haben uns dazu entschieden, im Bereich Robotik und Bau von Prüfzellen zu investieren und mehr zu realisieren. Der Bedarf und die Nachfrage bestehender wie potenzieller Kunden in diesem Bereich wachsen stets. Daher haben wir die neuen Räumlichkeiten als Robotiklabor und für die Montage von Prüfzellen mit Vision-Systemen und Roboter-Applikationen ausgebaut. Ich bin überzeugt, dass sich diese Investition in die Zukunft lohnen wird. ● Vielen Dank für das Gespräch.

COMPAR AG 8808 Pfäffikon, 055 416 10 60, info@compar.ch, www.compar.ch


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AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK

● Fluidik

12.2012 technica

Green Technology: Kosten senken bei der Drucklufterzeugung

Die Luft geht nicht aus Compair präsentiert mit Airinsite ein neues, speziell entwickeltes Druckluft-Analysesystem, um Betreiber bei der Senkung der Energiekosten zu unterstützen. Airinsite identifiziert sämtliche unwirtschaftlichen Bereiche und Leckagen eines Druckluftsystems und liefert damit die Basis für eine umfassende Leistungsoptimierung.

S

owohl aus wirtschaftlicher als auch aus gesetzlicher Sicht erhöht sich der Druck in Bezug auf die Energieeffizienz. Seit 2005 sind die durchschnittlichen Stromkosten in Europa um über 60 %* gestiegen. Ein umfassender Druckluft-Check von Compair mit dem neuen Airinsite-Datenanalyse-System liefert detaillierte Informationen, die Ansätze für Energieeinsparungen aufzeigen.

Mit mehr als 200 Jahren Erfahrung bietet Compair ein umfassendes Portfolio an zuverlässigen, energieeffizienten Kompressorentechnologien und Aufbereitungsprodukten, die sich für nahezu jede Anwendung eignen. Ein weltumspannendes Netzwerk von spezialisierten Compair-Vertriebsunternehmen und -Händlern kombiniert globales Know-how mit lokaler Verfügbarkeit, um eine optimale Unterstützung für seine Technologien zu gewährleisten. Compair, ein Unternehmen der weltweit tätigen Gardner Denver-Gruppe, nimmt eine führende Rolle in der Entwicklung hochmoderner Druckluftsysteme ein.

ermitteln und die Amortisierungsdauer von möglicherweise erforderlichen Investitionen zu berechnen. Der Simulations-Assistent der Software enthält standardmässig die Daten aller Compair Kompressor-Baureihen und Modelle. Die Daten weiterer Maschinen anderer Hersteller können auf einfache Weise hinzugefügt werden. Mit dem Berichtassistenten können sowohl Standard- als auch erweiterte Analyseberichte online erstellt, im PDF-Format gespeichert und heruntergeladen werden. Das Cloud-basierte System erlaubt Anwendern, von einem beliebigen Computer aus zuzugreifen, vorausgesetzt, es besteht eine Internetverbindung. Damit sind auch keine Aktualisierungen der Software erforderlich und die gespeicherten Kompressor-Datentabellen sind immer aktuell. ●

tenspeicherung verarbeitet werden. Die Airinsite-Software generiert anhand dieser Messwerte grafische Auswertungen, Simulationen und Berichte, die der Erstellung eines vollständigen Systemprofils dienen.

*Quelle: Industrielle energiepreise, DECC Website (Department of Energy & Climate Change) www.decc.gov.uk

Einfache Zustandsanalyse. Die Ergebnisse können dann mit verschiedenen Kombinationen von Kompressoren und Steuerungssystemen verglichen werden, um potenzielle Energieeinsparungen zu

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Exakte Analysen und Lösungen. Airinsite eignet sich für die Analyse von Kompressoren, herstellerunabhängig mit fester Drehzahl oder auch mit Drehzahlregelung. Datenlogger-Systeme mit moderner Sensorentechnik erfassen und speichern wichtige Parameter wie Systemdruck, Temperatur, Drucktaupunkt und Durchflussrate und ermöglichen für Strom und Spannung eine präzise Messung und Berechnung der Anlagenleistung. Per Bluetooth-Technologie können diese Informationen von den Datenloggern an eine einzelne, intelligente Airinsite-Basisstation übertragen werden. Der vollständige Prozess kann mit minimalen Produktionsunterbrechungen durchgeführt werden. Die in der Regel über eine Woche hinweg in Sekundenabständen erfassten Messwerte können dann sicher via modernster Da-

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ABACUS PPS-Software Effiziente Planung und Steuerung der Produktivität > Ressourcenverwaltung mit verlängerter Werkbank > Stammarbeitspläne mit Varianten > Auftragsbezogene Beschaffung > Plan-Manager mit grafischem Leitstand > Reihenfolgeplanung für Engpassressourcen > Vor-/Nachkalkulation > Serienummern/Chargenverwaltung > Definierbare Produktionsauftragsprozesse www.abacus.ch


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Maschinenelemente ●

ZULIEFERINDUSTRIE

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Gewindespindel: Zuverlässig und steril

Mechanik und Biotechnologie – ein Widerspruch? Zellkulturen sind die Grundlage vieler Medikamente. Dazu werden solche Kulturen in sterilen Behältern angesetzt. Ein Problem war bisher eine Verbindung von einem Behälter zum anderen herzustellen, die absolut steril bleiben sollte. Aber was hat hier die «simple» mechanische Gewindespindel von Eichenberger zu suchen? BERNHARD TRÖSCH, FACHJOURNALIST

D

as Heranzüchten von Zellen, Bakterien oder Viren unter Laborbedingungen ist oft der Beginn eines langwierigen Weges zu einem neuen Heilmittel. Die Lösungen befinden sich in absolut sterilen Behältern meist in einem klimatisierten Raum. Oft liegt das Ganze auf einem Wipptisch, dessen sanfte Bewegung die notwendige Durchmischung ergibt und damit die Kulturen wachsen lässt. Um die Zellen am Leben zu erhalten, benötigen sie von Zeit zu Zeit Nährlösung. Das erfolgt – einfach gesagt – indem man mit einem Schlauch den Behälter der Nährlösung mit dem Behälter der Zellkulturen verbindet und so deren «Mahlzeit» hineinpumpt. So einfach ist es allerdings nicht. Nicht des Flüssigkeitstransfers, sondern der Reinheit wegen. Eine Verunreinigung auch nur in bakterieller Grössenordnung genügt um eine Zellkultur zu vernichten. Diese Übertragung muss unter absolut sterilen Bedingungen geschehen. In der Regel wird das in einem sterilen Reinraum gemacht. In Wissenssendungen des Fernsehens ist das oft zu beobachten: Der Forscher schlüpft in

Reed und Eichenberger Die Tüftler vom Entlebuch Gegründet 1986, beschäftigt Reed heute 25 Mitarbeitende. Das Angebot reicht von der Entwicklung und Herstellung von Produkten zur Messung und Kontrolle von Füllständen über SchlauchSchweissgeräte für die sterile Verbindung thermoplastischer Schläuche bis hin zu allgemeinen Entwicklungsdienstleistungen. Die Firma ist ISO-zertifiziert. Reed Electronics AG 6105 Schachen, 041 499 70 40 www.reed.ch «Swiss made» im internationalen Markt Seit fast 60 Jahren beschäftigt sich Eichenberger Gewinde AG mit der Herstellung von Gewinden. Es ist heute ein Unternehmen mit klaren Zielen: Das Rollen – also Kaltverformen – von Gewinden und die Fertigung von Gewindetrieben (Spindel und Mutter). Unter Einsatz modernster Produktionsmethoden unterstützt EAG die Kundschaft neu mit Kugelgewindetrieben von 4 bis 40 mm Durchmesser. Eichenberger Gewinde AG 5736 Burg, 062 765 10 10 info@gewinde.ch, www.gewinde.ch

zwei Handschuhe und erledigt hinter Glas unter Abschluss der Aussenwelt –mit Zange oder Roboterwerkzeugen diese Arbeitsschritte. Dabei entnimmt er dem Nährbehälter die Lösung und fügt sie der Zellkultur hinzu. Das erfolgt ganz offen, da der Raum ja abgeschlossen ist. Danach werden die Behälter wieder steril verschlossen, der Raum wird evakuiert und die Behälter mit den Zellkulturen entnommen. Das ist zwar ein sicheres, aber umständliches und überaus teures Verfahren. Zwei Behälter mit Zellkulturen. In der Mitte der «Bio Welder», Kostengünstiger, weil einfacher. das Gerät, das die sterile VerbinDer «Bio Welder» von Reed dung der Schläuche herstellt. löst dieses Problem auf elegan(Bilder: zvg) te Weise. Er stellt Verbindungen zwischen zwei sterilen BeÜber den Zielpunkt am Messer hältern innerhalb von Sekunsteuert ein Infrarotsensor die den her, indem er thermoplas- Bei den beiden eingesetzten Kugelge- Temperatur des Messers. Diese windetrieben übernimmt der «Carry» tische Schläuche (Aussenist das A und O des Prozesses, ZYI 10x2x75 den senkrechten Weg durchmesser von 6,4 bis 19,1 des Messers (links) und der «Carry» der in mehreren Schritten abmm) absolut steril verbindet. ZYI 10x2x69 die waagrechte Verläuft. Als erstes wird das Messer Das Gerät ist programmierbar schiebung der Schläuche. zum entpyrogenisieren auf über und so kompakt, dass es leicht 400 °C erhitzt. Bei diesen Teman verschiedenen Orten eingesetzt werden kann. peraturen werden alle Bakterien abgetötet. Wieder Der «Bio Welder» (Bio-»Schweisser») ist einfach auf rund 240 °C abgekühlt, schneidet das Messer – aber genial. Die zu verbindenden Schläuche wer- die senkrechte Bewegung führt eine Gewindespinden in die blaue und rote Halterung eingelegt; del aus – die beiden Schlauchenden durch. überlappend von links und von rechts. Nun wird Ist die sterile Schlauverbindung hergestellt, kann von oben das Einwegmesser eingelegt, das mit ei- man die Nährlösung in den Behälter der Zellkultunem «Sensorpunkt» versehen ist, über den die ren pumpen oder die Proben entnehmen. Temperatur abgetastet wird. Sind die Schläuche – gegeneinander etwas versetzt Gewindespindel mit Pluspunkten. Warum wird ge– in Position, werden die Matrizen geschlossen rade hier ein Kugelgewindetrieb (KGT) von Eichenund mit einem Klickhebel gesichert. Durch den berger Gewinde AG eingesetzt? Thomas Christen, Druck nehmen die runden Schlauchenden eine Geschäftsführer der Reed AG: «Beim Verschweisfast rechteckige Form an. Mit einem sauberen sen der Schläuche müssen wir – in der Toleranz Senkrechtschnitt werden die Schläuche danach von einem Hunderstelmillimeter – über lange Zeit einen gleichbleibenden Prozess garantieren! Um durchtrennt, wobei das Messer unten bleibt. Nun verschiebt ein Kugelgewindetrieb vom Typ beides unter einen Hut zu bringen, bot sich der «Carry» ZYI 10x2 von Eichenberger – entlang des KGT vom Typ «Carry» ZYI als ideale Lösung an.» heissen Messers – die beiden Matrizen so gegen- Diese Art der sterilen Schlauchverbindung ist vom einander, dass beide Schlauchenden eine genau Reinheitsgrad her gesehen mit dem Verfahren im passende Position einnehmen. Sobald die Schläu- Reinraum vergleichbar. Nicht nur das, auch einen che exakt aufeinander ausgerichtet sind, fährt das weiteren Vorteil hat der «Bio Welder». Während Messer aus den Schläuchen hoch. Danach werden eine konventionelle Verbindung sehr viel Zeit die Schläuche zusammengepresst und eine sterile braucht, heisst es beim «Bio Welder» in weniger und dichte Schweissung ist abgeschlossen. Nach als zwei Minuten: Operation beendet und eine siein paar Sekunden kann man die Abdeckung öff- chere, validierte Verbindung ist hergestellt und das ● nen und die absolut sterile und hermetisch dichte System einsatzbereit. Schlauchverbindung entnehmen.


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ZULIEFERINDUSTRIE

● Industriebedarf

12.2012 technica

Effizient, sicher und hoch verfügbar dank grüner Energie

Smartes Rechenzentrum Design wird meist mit Mode, sportlichen Autos oder coolen Accessoires in Verbindung gebracht. Aber mit Rechenzentren? Die Demando GmbH beweist, dass dies möglich ist. Ihr «Datacenter4you» vereint Design mit Sicherheit, höchster Verfügbarkeit sowie Energie-Effizienz. Zudem verwendet es zu hundert Prozent regenerative Energie.

F

ür klein- und mittelständische Unternehmen bietet Demando mit dem Ende 2010 eröffneten Rechenzentrum komfortable Outsourcinglösungen und ein massgeschneidertes Leistungsportfolio. Es gilt als eines der sichersten und modernsten Rechenzentren Europas. Zielgruppen des Unternehmens sind kommunale Ver- und Entsorgungsbetriebe, Industriebetriebe und IT-Dienstleister. Entstanden ist das hochmoderne Rechenzentrum in nur sechs Monaten. Rittal hatte mit dem besten Konzept überzeugt.

Neue Energieversorgung und Klimatisierung. Demando entstand zu Beginn des Jahres 2012 aus dem IT-Bereich der Technischen Werke Kaiserslautern (TWK). Diese stellten als zusätzliches ServiceAngebot seit 2001 Dritten ihr hohes SAP-Knowhow zur Verfügung. Bereits seit 2005 standen die TWK vor einem Problem: Das Rechenzentrum, das sowohl die eigenen IT-Anwendungen als auch die von kommunalen Einrichtungen beherbergt und Jahre überstehen sollte, war in puncto Stromleistung an seine Grenzen gekommen. Eine Modernisierung musste her. 2007 kam das nächste SAPRelease, das die dreifache Hardwareleistung bei gleicher Funktionalität forderte. Zudem schritt die Digitalisierung im Energiesektor voran, den Vorgaben der Bundesnetzagentur bezüglich des flächendeckenden elektronischen Datenaustausches musste Folge geleistet werden. Schon bald benötigte das Rechenzentrum eine neue Klimatisierung. 2008 verdoppelten sich die SAP-Systeme und mit ihnen kam die zweite Systemlandschaft. Die TWK führte ein Kundenportal und den 24/7-Betrieb ein. Die Anforderungen liessen sich nur mit einem Rechenzentrum erfüllen, das zudem als Back-up fungierte. «Anfang 2009 waren unsere zwei bestehenden Rechenzentren an ihre Grenzen bei Stromversorgung und Klimatisierung gestossen», erinnert sich Berthold Willig, damals noch IT-Leiter der TWK und heute Demando-Geschäftsführer. «Um die steigenden Anforderungen unserer Kunden und neue gesetzliche Vorgaben einzuhalten, benötigten wir ein neues Data Center – und das in nur sechs Monaten. Mit einer leer stehenden Maschinenhalle, die in dieser Grössenordnung nicht mehr benötigt wurde, hatten wir den Ort dafür schnell gefunden.» Anforderungen auf höchstem Niveau. In der 1500 Quadratmeter grossen Halle galt es, ein neues, vollständig redundantes Rechenzentrum mit

Bei der direkten freien Kühlung erfolgt die Klimatisierung der Schrankreihen durch gefilterte Aussenluft, die aus dem 1,40 Meter hohen Doppelboden des abgeschotteten Kaltgangs strömt. (Bilder: Rittal)

einer geplanten Verfügbarkeit von mindestens 99,982 Prozent aufzubauen. Berthold Willig und seine Kollegen prüften die Konzepte von drei Rechenzentrumsplanern. Die Wahl fiel schliesslich auf das Konzept von Rittal. Der hessische Systemanbieter für Rechenzentren übernahm als Generalunternehmer die Aufgabe, das neue RZ in nur sechs Monaten beziehungsweise 120 Werktagen fertigzustellen. Als lokaler Energieversorger stand bei der Planung des «Datacenter4you» neben hoher Verfügbarkeit und Sicherheit die Energieeffizienz an erster Stelle. «Der Umwelt zuliebe haben wir uns für die direkte freie Kühlung entschieden», beschreibt Berthold Willig die Beweggründe für diese Form der Kälteerzeugung. «Rittal war das einzige Unternehmen, dessen Konzept der direkten freien Kühlung bereits so weit vorangeschritten war, dass wir uns mit gutem Gewissen darauf verlassen konnten.» Bei der direkten freien Kühlung erfolgt die Klimatisierung der Schrankreihen durch gefilterte Aussenluft, die aus dem 1,40 Meter hohen Doppelboden des abgeschotteten Kaltgangs strömt. Zur weiteren Nutzung der Energie wird die in den Racks entstehende Warmluft in den kalten Monaten zur Heizung der Halle benutzt. Jeder Serverraum verfügt über eine Kühlleistung von 150 kW, die sich bei Bedarf auf bis zu 300 kW ausbauen lässt. Das Rechenzentrum vereint diese energieeffiziente und umwelt-

freundliche Klimatisierungslösung mit der hohen Sicherheit eines ECB-S-zertifizierten Raumes. Mehr als 7000 Stunden Freikühlung pro Jahr. Bis zu einer Aussentemperatur von 21°C ist eine hundertprozentige freie Kühlung möglich – eine Voraussetzung, die in Kaiserslautern an mindestens 7000 Stunden pro Jahr erfüllt ist. Ist die Aussenluft für eine direkte Einleitung zu kalt, wird sie mit der warmen Abluft des Rechenzentrums vermischt. Wird es wärmer als 21°C, erfolgt die Kühlung mit Kaltwasser. Dieses wird durch zwei Kaltwasseranlagen auf dem Dach erzeugt. Jedes Gerät besitzt eine Leistung von 200 kW und die Kaltwasseranlage ist erweiterbar auf bis zu 800 kW. Das Wasser wird in einem 2500 Liter fassenden Puffer gespeichert. In beiden Serverräumen sind die Racks nach dem Warm- und Kaltgangprinzip angeordnet. Die Kaltgänge sind gegen den Rest des Raumes mit Abdeckplatten und elektrischen Schiebetüren abgetrennt, sodass die Kaltluft nicht entweichen kann, sondern nur den Racks zugeführt wird. Hohe Sicherheit in jeder Hinsicht. Das «Datacenter4you» wurde in einer Raum-im-Raum-Bauweise erstellt und besteht aus zwei getrennten Rechenzentren: Deren Daten werden jeweils gespiegelt, um vollständige Redundanz und damit


Industriebedarf ●

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ZULIEFERINDUSTRIE

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Das Data Center wurde in einer Raum-im-RaumBauweise erstellt und besteht aus zwei getrennten Rechenzentren, deren Daten jeweils gespiegelt werden, um vollständige Redundanz und damit eine hohe Ausfallsicherheit zu erreichen. Bei der Planung des neuen «Datacenter4you» stand neben hoher Verfügbarkeit und Sicherheit die Energie-Effizienz an erster Stelle. Und trotzdem kam auch das Design nicht zu kurz.

eine hohe Ausfallsicherheit zu erreichen. Während das eine Data Center auf 185 Quadratmetern 66 Racks in sechs Reihen beherbergt, bringt das zweite auf 243 Quadratmetern 88 Racks in elf Reihen unter. Auch wenn die Versorgungssicherheit beim Strom in Deutschland nach Angaben des Wirtschaftsministeriums «nach wie vor als hoch einzustufen» ist, müssen Betreiber von Rechenzentren auf eventuelle Stromausfälle bestens vorbereitet sein. Die komplette Stromversorgung im «Datacenter4you» ist von der Einspeisung des Netzstroms bis hin zu jeder einzelnen Steckdose kreuzweise redundant aufgebaut. Dies bedeutet, dass die Bereiche A und B im Rechenzentrum jeder für sich mit einer eigenen Stromverteilung mit Haupt- und Unterverteilungen ausgestattet sind. Gleichzeitig sind beide Bereiche auf allen Stufen kreuzweise miteinander verbunden. Ständig unter Strom. Im Rechenzentrum kommt die Rittal USV PMC 200 zum Einsatz, die schon bei geringer Auslastung einen hohen Wirkungsgrad bietet. Fällt der Strom länger als 15 Minuten aus, springt ein Dieselgenerator mit 800 kW für einen Notbetrieb von 48 Stunden ein. Auch die Datenübertragung ist vollständig redundant ausgelegt. Zwei getrennte Anbindungen führen über verschiedene Routen an den NetzwerkKnotenpunkt Frankfurt. Vor den Feinden eines

jeden Rechenzentrums Feuer, Rauch, Wasser, Explosionen oder Einbrechern schützen die beiden autarken und ECB-S-zertifizierten Sicherheitsräume. Damit bietet das Demando Data Center die höchste Sicherheitsstufe für den passiven Schutz von Rechenzentren. Darüber hinaus kommt ein strenges Zutritts- und Sicherheitskonzept zum Einsatz: Die Zugangstüren lassen sich bei entsprechender Einstellung für jeden Mitarbeiter einzeln nach einem Sicherheitscheck über SmartCard und PIN oder Fingerabdruck freischalten. Zuverlässiger Dienstleister für die Region. Mit dem neuen Rechenzentrum können Unternehmen aus der Region nun ihre IT-Infrastrukturen komplett an ein Rechenzentrum in unmittelbarer Nähe auslagern. Demando ist neben SAP ASP Provider, SAP Hosting Partner auch ein zertifiziertes Customer Center of Experience und kann sogar umfassende Cloud-Lösungen bereitstellen. Das Angebot richtet sich dabei zum Beispiel an Kunden aus den Bereichen Internet, Webhosting und Shop-Systeme. «Wir betrachten Hosting und Colocation als willkommenes Zusatzgeschäft, da wir als Energieversorger für unsere eigenen Zwecke sowieso hohe Sicherheitsvorkehrungen treffen müssen», erklärt Berthold Willig. «Unser Data Center zeichnet sich sowohl durch Energie- als auch Kosteneffi-

zienz aus.» Mit einer Power Usage Effectiveness (PUE) von kleiner 1,3 erreicht es einen der besten Werte in Europa, der Durchschnitt liegt bei 1,7. Auf diese Weise können jährlich 30 bis 40 000 Euro an Stromkosten im Vergleich zur Vorgängerlösung und bei identischem Serverbestand erzielt werden. Auch deswegen erwartet das Unternehmen einen ROI von unter acht Jahren. Im Rückblick stellt der Geschäftsführer fest: «Mit dem Konzept von Rittal als Generalunternehmer waren wir bei den Planungen und in der Umsetzung auf der sicheren Seite. In den sechs Monaten der Zusammenarbeit hat sich ein erstklassiges Vertrauensverhältnis gebildet, und mein Team und ich waren zu jeder Zeit überzeugt, dass Rittal der richtige Partner für das Projekt ist.» (mf) ●

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INDUSTRIAL IT

● Datenmanagement

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Virtual Machining von Coscom im Einsatz bei Lohnfertiger

Durch Echtzeitsimulation Prozesse straffen Als Lohnfertiger ist die RCM-Estech AG gut gerüstet, denn sie setzt in der Optimierung ihrer Fertigung Virtual Machining von Coscom ein. Diese intelligente Vernetzung von CAD-CAM-Software, Maschinenraumsimulation, Werkzeugverwaltung und CAM-Datenmanagement verschafft dem Präzisionshersteller eine durchgängige Lösung. Dadurch ist er in der Lage, alle Prozesse noch vor der eigentlichen Zerspanung zu optimieren und Synergieeffekte auszuschöpfen. Das beginnt bei der exakt kalkulierten Offertstellung und reicht bis zur Senkung von Rüst- und Nebenzeiten für maximale, flexible Auslastung seiner CNC-Maschinen.

D

ie Simulation in der virtuellen Maschine zeigt mir einfach alles. Wir sehen direkt die Werkzeugbahnen, den Materialabtrag und auch mögliche Kollisionen. Martin Schenk, CNC-Programmierer bei der RCM Estech AG, möchte auf diese Funktionalität der CoscomSoftware nicht mehr verzichten. Als CNC-Programmierer kubischer Teile hat er vor allem die Prozesse vor der eigentlichen Produktion in seinem Fokus – und natürlich deren durchgängige und nachhaltige Optimierung.

A-Lieferant mit hoher Fertigungstiefe. Die RCM Estech AG, bei der Martin Schenk beschäftigt ist, übernimmt als Lohnfertiger unter anderem die Herstellung von Achsen, Brems- und Differenzialgehäusen, Getriebegehäusen, Wellen, Pleueln und Zahnrädern für Kunden aus dem Fahrzeugbau, der Maschinenindustrie, der Schienenfahrzeugindustrie oder der Energietechnik. Dabei bietet der typische KMU-Betrieb ein umfassendes Leistungsspektrum aus einer Hand an. Neben der rotativen und kubischen Bearbeitung gehören auch das Zertifizierte Schweissen von Metallen, Verzahnungen, Wärmebehandlungen oder die moderne Industrielackierung zu seinem Portfolio. Dank des leistungsfähi-

gen Maschinenparks, bestehend aus High-EndMaschinen führender Hersteller wie beispielsweise Starrag-Heckert, Hüller Hille oder Axa, ist das Unternehmen aus Burgdorf im Kanton Bern in der Lage, auch Sonderwünsche von Kunden zu erfüllen. Besonders stolz macht Schenk die Tatsache, dass RCM Estech eine aussergewöhnlich hohe Fertigungstiefe aufweisen kann: «Wir haben fast alle Prozesse hier im Haus, zum Beispiel: Drehen, Schleifen, Härten. Deshalb sind wir von externen Zulieferern meist unabhängig. Auch das macht unser gutes Standing beim Kunden aus.» Mit seinen 90 Mitarbeitenden zählt die Firma weit über die Schweizer Landesgrenzen hinaus zu den A-Lieferanten bekannter internationaler Unternehmen. Die Kunden wiederum profitieren vom Fachwissen, dem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis, der hohen Produktqualität und nicht zuletzt von der Zuverlässigkeit und Termintreue. Die Basis hierfür bildet neben der sprichwörtlichen Schweizer Präzision vor allem die durchgängig optimierte Fertigungsoptimierung von RCM Estech AG. Finden statt suchen – die richtigen Werkzeuge virtuell und real. Der Optimierungsprozess bei RCM Estech AG beginnt schon weit vor der eigentlichen

Kürzere Programmierzeiten und mehr Flexibilität: Dank maschinenneutraler NC-Programmierung und leistungsfähigen Features des CAM-Systems mit grafischem Rüsten, analytischem Rohteilmanagement und Rohteilnachführung ist RCM bestens für Auftragsspitzen gerüstet.

Der Anwendernutzen • Prozessabsicherung und -optimierung dank virtueller Maschine: Echtzeitsimulation mit Kollisionskontrolle und Materialabtrag im Maschinenraum • Kürzere Programmierzeiten und genauere Programmierung durch analytisches Rohteilmanagement und Rohteilnachführung • Rascheres Auffinden der benötigten Betriebsmittel und bessere Organisation der Bevorratung mithilfe der Werkzeugverwaltung • Bessere Unterstützung der Mitarbeitenden durch Anzeige der Simulation auf beliebigem PC mit vollwertigen Bedienungsmöglichkeiten • Effizientere Verwaltung der Artikeldaten durch CAM-Datenmanagement • Mehr Flexibilität bei Auftragsspitzen und höhere Termintreue durch die CAM-Prozesskette

Zerspanung: Sobald der Kunde einen Auftrag an das Unternehmen vergibt, legen Martin Schenk oder seine Kollegen einen Datensatz in der Datenmanagement-Lösung Factory Director an. Hier wie auch in der Werkzeugverwaltungssoftware Tool Director werden sämtliche technologischen Fertigungsdaten (Stammdaten) zu dem entsprechen-

Vom CAD-Modell bis hin zum fertigen Bauteil – Virtual Machining bei der RCMEstech AG: Das reibungslose Zusammenspiel zwischen CAD/CAM-Software, CAM-Datenmanagement, Werkzeugverwaltung, Maschinenraumsimulation und (Bilder: Coscom) DNC-Software sorgt für optimale Prozesse in der Fertigung.


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Datenmanagement ●

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Wenn ‘s schnell gehen muss ...

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Martin Schenk (zweiter v. l.): «Mit Coscom Virtual Machining können wir den gesamten Produktionsprozess virtuell abbilden und die beste Lösung für die Fertigung definieren und finden.» (v. l. n. r): Guido Bächler (Vertrieb Coscom), Martin Schenk (CNC-Programmierung Kubische Teile), Beat von Arx (Leiter Kubische Bearbeitung), Aaron Jakob (Maschienenverantwortlicher Starrag Heckert) und Markus Frauchiger (Geschäftsleitung).

den Bauteil gespeichert und stehen ab diesem Zeitpunkt bei jedem Folgeauftrag per Mausklick zur Verfügung. Ausserdem können Schenk und seine Kollegen jederzeit von jedem Werkzeug wie auch von jedem eingesetzten Spannmittel einen Verwendungsnachweis per Knopfdruck fahren, so dass sie immer wissen, wo welches Werkzeug und welche Spannmittel zum Einsatz kommen. «Bei der Menge an Werkzeugen, die wir hier haben, sei es an Lagerorten, in Werkzeuglagern oder direkt in den Maschinenmagazinen, wären sie stundenlang auf der Suche. Mit der Lagerverwaltung des Tool Director’s weiss ich auf Knopfdruck, was ich habe, und vor allem wo», erklärt Schenk. Und auch einen zweiten wichtigen Zweck erfüllen die Coscom-Datenbanklösungen, denn sauber verwaltete und bereitgestellte Werkzeug-, Spannmittel-, Fertigteil- wie auch Rohteildaten sind die unabdingbare Grundlage für den grafischen Rüstprozess per Knopfdruck. Unter grafischem Rüsten ist der Zusammenbau zwischen Spannmittel, Rohteil und Fertigteil zu Beginn des Programmiervorgangs mit dem CAM-System zu verstehen. Hier kommen Schenk und seinen Kollegen darüber hinaus die umfangreichen CAD-Funktionen, über die ProfiCAM standardmässig verfügt, zugute. Kürzere Programmierzeiten und mehr Flexibilität durch analytisches Rohteilmanagement. Wenn Werkstücke in mehreren Arbeitsschritten bearbeitet werden müssen, sorgt das Rohteilmanagement im CAM-System dafür, dass das Ergebnis der ersten Operation als Grundlage (neues Rohteil) der nachfolgenden Operationen dient. Für Schenk und seine Kollegen bietet das Rohteilmanagement

gleich mehrere Vorteile: Zum einen haben sie jederzeit den Überblick über die aktuelle Rohteilsituation, sodass sie bei der Programmierung nichts vergessen. Zum anderen verkürzt es die Programmierzeit und verhindert ein Nachbearbeiten des Teils oder unproduktive Leerwege der Werkzeuge. ProfiCAM verleiht so den Mitarbeitenden von RCM Estech vor allem mehr Handlungsfreiheit, besonders bei Auftragsspitzen. Schenk hierzu: «Da wir maschinenneutral programmieren, sind wir relativ unabhängig. Auf Knopfdruck können wir auf eine andere Maschine ausweichen. Dadurch sind wir in der Lage, Aufträge in relativ kurzer Zeit zu bearbeiten und die vereinbarten Liefertermine zu halten – auch bei Kapazitätsengpässen und Auftragsspitzen.» Abgerundet werden die in der CNC-Programmierung definierten Werkzeug-Soll-Daten an das Zoller-Werkzeugeinstellgerät übermittelt. Dort werden die Werkzeug-Ist-Daten des echten Werkzeuges ermittelt, welche wiederum über die durch Coscom installierte Funk-DNC-Lösung an die jeweilige Maschinensteuerung übermittelt werden. Dank der Möglichkeit, Differenzlisten (Auf- und Abrüstlisten) per Knopfdruck zu erzeugen, werden nur die Werkzeuginformationen, die zum Herstellen des Artikels nötig sind und zum Zeitpunkt des Rüstens im Werkzeugmagazin noch fehlen, an das Voreinstellgerät weitergeführt. Auch das sichert und beschleunigt den gesamten Workflow vor dem Span. Film ab! Ergebnisabsicherung schon vor der Bearbeitung. Ob sich ein Bauteil in der geplanten Form überhaupt herstellen lässt, kann Schenk in der Maschinensimulation Profi-Kinematik überprüfen. Aber ebenso lässt sich bei der Simulation virtuell feststellen, wo eventuell Schwierigkeiten bei der Produktion auftreten können. Für Schenk eine zentrale Frage, denn, wie er unumwunden zugibt, sieht er Kollisionen lieber auf dem PC als in der Maschine. «In der Maschine würde uns eine Kollision gleich einen vier- bis fünfstelligen Frankenbetrag kosten. Auf dem PC lässt sich das Problem oft mit wenigen Mausklicks lösen, beispielsweise indem man das Werkzeug verlängert oder das Anfahren ans Werkstück optimiert.» Die Echtzeitsimulation durch Profi-Kinematik bildet die Bearbeitung des Werkstücks durch die Maschine so ab, wie später in der realen Herstellung. Für Schenk und sein Team heisst das, dass sie dank dem Simulieren der kompletten Bearbeitung bereits in der Kalkulationsphase mit der Echtzeit rechnen und entsprechende Offerten erstellen können. Gekoppelt an die Werkzeugverwaltung wählt Profi-Kinematik automatisch die bestmögliche Werkzeuginformation für die Simulationsdarstellung, die von ProfiCAM zur Verfügung gestellt wird. Die Informationsvernetzung zwischen CAM-System, Maschinensimulation und Werkzeugvoreinstellung sichert das Ergebnis auf der realen Maschine ab. Das vereinfacht und beschleunigt >>

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INDUSTRIAL IT

● Datenmanagement

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Im Fokus bei RCM-Estech AG steht Optimierung von Nebenzeiten, z. B. Rüst- und Einfahrzeiten wie hier bei der Bearbeitung eines Anpresschuhs.

nicht nur die Arbeit für die Werkzeugvoreinstellung, sondern ganz konkret auch in der Fertigung. Aus der gesamten virtuellen Simulation lässt sich abschliessend ein Film erstellen, der auf einem xbeliebigen, Windows-basiertem PC abgespielt werden kann. Der Betrachter ist in der Lage zu zoomen, rückwärtszufahren, vorwärts- oder rückwärts zu simulieren, zu schneiden, ein- und auszublenden und vieles mehr. Guido Bächler, Vertriebsleiter Coscom Schweiz, fasst diesen Vorteil so zusammen: «Das Gute daran: Auf dem Rechner, auf dem der Film angezeigt wird, muss die Coscom-Software nicht installiert sein, ein normaler Viewer genügt. Diese Filme nützen vor allem den Mitarbeitenden an den Maschinen. Sie haben dadurch die Möglichkeit, sich eingehend und detailliert über den gesamten Bearbeitungsprozess zu informieren und so Palettier- und

Rüstvorgänge sowie die Einrichtprozesse zu optimieren und zu beschleunigen.» Langjährige Zusammenarbeit – Schritt für Schritt von der Vision zur Realisierung. RCM Estech AG setzt Coscom-Lösungen bereits seit 1998 ein. Was damals mit der Installation des CAM-Systems und des DNC-Netzwerkes als Vision einer perfekten virtuellen Maschine begann, wurde Step by Step durch den Ausbau der Prozesskette mit Datenbanklösung und Maschinenraumsimulation in die Realität umgesetzt. Martin Schenk kann sich jedenfalls nicht mehr vorstellen, ohne die CoscomLösungen, die bei ihm in der Firma verwendet werden, zu arbeiten: «Die zahlreichen Funktionalitäten der einzelnen Softwarelösungen sowie das perfekte Zusammenspiel per Knopfdruck aller Komponenten machen meine Tätigkeiten heute um vieles

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einfacher. Mit Virtual Machining kann ich den gesamten Produktionsprozess virtuell abbilden und die beste Lösung für die Fertigung definieren und finden.» Die langjährige Partnerschaft und vor allem die guten Erfahrungen von RCM-Estech AG mit Coscom-Lösungen sind der Grund, warum Coscom mit seinen Produkten auch in weiteren Unternehmen der Estech Gruppe längst Fuss gefasst hat. (mf) ●

COSCOM GMBH 6246 Altishofen, 062 748 10 00 info@coscom.ch, www.coscom.ch RCM-ESTECH AG 3400 Burgdorf, 034 420 40 50 info@rcm-estech.ch, www.rcm-estech.ch


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MITARBEITER – Lohngespräche clever führen

Verlangen Sie keine Gehaltserhöhung!

VERBÄNDE & ORGANISATIONEN

Den Chef um eine Gehaltserhöhung zu bitten, das ist eine heikle Sache. Denn in diesem Wort Gehaltserhöhung steckt jede Menge Sprengstoff. «Erhöhung» ist das Reizwort: Gebührenerhöhung, Heizkostenerhöhung ... ein Wort also, das uns das Geld aus der Tasche zieht. Und jetzt will der Mitarbeitende auch noch mehr Geld ohne Gegenleistung – so wie es bei Erhöhungen üblich ist. Kommunikationsexpertin Monika Heilmann verrät Ihnen, wie Sie Lohngespräche clever führen. MONIKA HEILMANN

G

leich zu Anfang: Führen Sie kein Gespräch über eine Gehaltserhöhung. Führen Sie besser ein Gespräch über eine Gehaltsanpassung oder ein Gespräch über Ihre Leistung und Ihre beruflichen Perspektiven, auch in finanzieller

Hinsicht! Weshalb empfehle ich Ihnen das? Ein Gespräch über eine «Gehaltserhöhung» mit Ihrer Führungskraft, Ihrem Vorgesetzten, sollte weit darüber hinausgehen als nur den Standpunkt zu vertreten «Ich will mehr Geld». Sie sollten sich in Ihrer Vorbereitung über Varianten, die Sie als Vorschlag einbringen, Gedanken machen. In vielen Unternehmen ist es gern gesehen, wenn Mitarbeitende darüber nachdenken, welche Alternativen es zu einer prozentualen Erhöhung gibt und sie ei-

nen konkreten Vorschlag mitbringen. Alternativen wie beispielsweise ein Fahrkostenzuschuss oder ein Zuschuss zum Kantinenessen, die Finanzierung einer Fort- oder Weiterbildung – auch eine finanzielle Unterstützung für Ihre private Altersversorgung können Sie in das Gespräch als Vorschlag einbringen. Sie brauchen eine konkrete Vorstellung. Denken Sie trotz Ihrer Interessen und Forderungen daran, was machbar sein könnte. Schätzen Sie ein, was für Sie wichtig ist und was Sie verlangen können, ohne die Beziehung zu Ihrer Führungskraft oder zu Ihrem Unternehmen zu gefährden. Überlegen Sie ausserdem, inwieweit Sie bereit sind, für ein höheres Einkommen den Arbeitsplatz, den Arbeitsort zu wechseln, sich in eine andere Abteilung versetzen zu lassen oder eine andere Aufgabe zu übernehmen und vielleicht die Arbeitszeit zu verändern. Wenn Sie mit Ihrem Vorgesetzten über ein variables, fixes, erfolgsabhängiges oder gemixtes Gehalt sprechen, welche Vorstellungen haben Sie, wie das im Detail gestaltet sein sollte? Sie brauchen eine konkrete >>

Nichts überstürzen! Eine kluge Vorbereitung erhöht die Chance auf eine Gehaltserhöhung. (Bild: Thinkstockphoto)

Planung + Produktion, das offizielle Organ des Schweizerischen Verbandes für Betriebsorganisation und Fertigungstechnik, SVBF www.svbf.ch


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Vorstellung von dem, was Ihr Ziel ist. Und trotzdem sollten Sie verschiedene Varianten vorbereitet haben. Gibt es möglicherweise bereits tarifvertragliche Abschlüsse für Ihre Branche, die für Sie beispielhaft heranzuziehen wären? Sind Sie ein Mensch, dessen Sicherheitsbedürfnis grösser ausgeprägt ist, dann gilt es für Sie, eher auf ein gleichbleibendes fixes Gehalt zu setzen. Geld ist nicht alles. Wenn es Ihnen rein um eine monetäre Zuwendung geht, können Sie auch einen Vorschlag auf eine Sonderzahlung (Jahressonderzahlung), eine Gratifikation oder ein zusätzliches monatliches Gehalt ins Gespräch bringen. Weitere monetäre Varianten können eine Erhöhung des Weihnachts- oder Urlaubsgeldes sein sowie eine einmalige oder dauerhafte Leistungsprämie. Geld ist nicht alles, Sie können auch andere Mehrwerte für Ihre Arbeitsleistung ins Spiel, beziehungsweise ins Gespräch, bringen und aushandeln. Hierzu zählen die Privatnutzung von Notebook und Handy, ein Firmenwagen (wenn Sie bereits einen fahren, wäre ein höherwertiger Wagen eine Alternative für Sie?) oder mehr Urlaubstage. Befassen Sie sich gedanklich mit einer qualitativ wertvollen Weiterbildungsmassnahme, bei der Sie von Ihrem Unternehmen finanziell unterstützt und von der Arbeit freigestellt werden könnten. Oder der Kostenübernahme für ein Coaching, welches Ihnen hilft, auf der Karriereleiter weiter nach oben zu klettern. Wie ist die Situation des Unternehmens? Bei Ihren Erwartungen und Forderungen im Gespräch an Ihr Unternehmen bedenken Sie bitte: was ist das Äus-

10 Tipps für Ihr Gehaltsgespräch 1. Bereiten Sie das Gespräch schriftlich vor! 2. Finden Sie Varianten und Alternativen zu einer monetären Erhöhung. 3. Notieren Sie, was Sie in den letzten Monaten/Jahren für das Unternehmen leisteten. 4. Listen Sie auf, welche zusätzlichen oder aussergewöhnlichen Qualifikationen Sie besitzen. 5. Werden Sie sich bewusst, welche besonderen Aufgaben Sie in Ihrer Arbeit übernommen haben. 6. Prüfen Sie sich, wie selbstbewusst Sie hinter Ihren Leistungen und Vorschlägen stehen. 7. Denken Sie darüber nach, welche Zugeständnisse Sie gegebenenfalls machen können oder müssen. 8. Bieten Sie Ihrem Vorgesetzten, Ihrem Unternehmen, eine Win-win-Situation an, indem Sie aufzeigen, welchen Nutzen Sie dem Unternehmen bieten. 9. Buchen Sie ein Coaching, in dem Sie Ihre Vorschläge für das Gehaltsgespräch checken und das Gespräch rhetorisch üben. 10. Worst Case – was darf im Gespräch nicht passieren?

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Das Buch Titel: «WIN-WIN-GESPRÄCHE – Gelassen reden, selbstsicher auftreten, Konflikte vermeiden» Autorin: Monika Heilmann Verlag: Edition praxis kompakt 1. Auflage BusinessVillage 2012 Umfang: 192 Seiten, zahlreiche Abbildungen ISBN: 978-3-86980-195-7 Infos und Bestellung: www.businessvillage.de

serste, das Sie von Ihrem Unternehmen verlangen können. Was ist realistisch, ohne dass Sie masslos wirken? Mir geht es nicht darum, Sie schon im Vorfeld zu bremsen oder Ihnen ein schlechtes Gewissen zu vermitteln. Für Ihr Gehaltsgespräch mit dem Vorgesetzten ist es jedoch von Bedeutung, dass Sie sich in Ihrer konstruktiven Vorbereitung ebenso über seinen Standpunkt beziehungsweise über die Situation des Unternehmens Gedanken machen. Ihrem Vorgesetzten wurden mit Sicherheit in seiner Funktion als Führungskraft und Vorgesetzter von seinem Unternehmen Vorgaben auferlegt, die er einzuhalten hat. Es sei denn, Sie führen Ihr Gehaltsgespräch mit dem Unternehmenschef selbst und dieser könnte frei entscheiden. Andererseits müssen Sie sich genauso gründlich darauf vorbereiten, wie Sie Ihre Leistungen und Ihre Arbeitsergebnisse der letzten Jahre im Gespräch darstellen. Werden Sie sich bewusst, welche Leistung Sie tagein, tagaus erbringen. Listen Sie die Tätigkeiten, Projektarbeiten, Zusatzaufgaben oder andere Arbeiten, die Sie in den letzten Jahren erledigten, genau auf. Denken Sie ebenso daran, Ihre Fach- oder Sozialkompetenzen, die Sie dem Unternehmen zur Verfügung stellen, hervorzuheben und welche zusätzlichen Qualifikationen Sie in den letzten Jahren erworben haben. Was sind Ihre besonderen Projektabschlüsse, Quartalsergebnisse oder ähnliche Ar-

beiten? Welche bedeutenden Kunden konnten Sie gewinnen und halten? Wie gut sind Ihnen diese Aufgaben gelungen? Auf was genau sind Sie stolz? Wünsche selbstbewusst ins Gespräch einbringen. Häufig scheitern Gehaltsgespräche daran, dass Mitarbeitende zu bescheiden sind, ihre Leistungen adäquat zu bewerten, aufzulisten und zu vertreten. Leistung und Erfolge werden als «normal» angesehen, nicht als etwas Besonderes. Ich empfehle Ihnen, dass Sie sich Ihrer positiven beruflichen Leistungen bewusst werden und diese bewusst erfassen, am besten dauerhaft schriftlich! Notieren Sie fortwährend Ihre Erfolge, Ihre Kompetenzen und Ihre Arbeitsergebnisse, auf die Sie stolz sein können. Listen Sie danach Ihre Eigenschaften auf, die Ihnen für diese Erfolge nützlich waren. Ich empfehle in meinen Coachings und Seminaren den Teilnehmenden, sich einen Erfolgsordner, eine Erfolgsmappe oder auch eine Erfolgsfotobuch anzulegen. Wir Menschen neigen dazu, unsere positiven Erlebnisse schneller zu vergessen als die negativen. Bringen Sie sich immer wieder mit Ihren Leistungen und Ihren Erfolgen ins Gespräch, stellen Sie Ihrem Vorgesetzten in Gesprächen oder in Meetings dar, was sie selbst zu einem Projekterfolg oder zu einer bestimmten Aufgabe beigetragen haben. Sie sollten mit Ihren Kompetenzen bekannt werden und bekannt bleiben. Sie müssen selbst über Ihre erfolgreichen Leistungen reden, sonst werden Sie und Ihre Leistung vielleicht nicht beachtet. Möglicherweise müssen Sie das üben – es wird sich jedoch für Sie lohnen. Zugeständnisse machen. Um ein erfolgreiches Gesprächsergebnis nicht zu gefährden, sollten Sie bereit sein, Zugeständnisse zu machen. Eine starre Fixierung auf Ihre Ziele – die Sie trotzdem im Auge behalten müssen – verhärtet die Fronten und lässt möglicherweise das Gespräch platzen. Ich bin immer wieder überrascht, wenn ich in meinen Seminarien erfahre, wie unzureichend vorbereitet Menschen Gespräche über eine Gehaltsanpassung oder über ihr berufliches Fortkommen führen und wie sie hinterher über ihr Unternehmen sauer und frustriert sind, weil sie leer ausgehen. Erfolgversprechend ist es, sich beispielsweise mithilfe eines Coaches auf beruflich bedeutsame Gespräche sowie ein Gespräch über eine Gehaltsanpassung zielorientiert vorzubereiten und rhetorisch zu üben. Wie für alle beruflichen Gespräche ist auch bei Ihrem Gespräch über eine Gehaltsanpassung eine gründliche, schriftliche Vorbereitung als Voraussetzung notwendig. Versuchen Sie, dabei in Ihrer Zielsetzung flexibel und kreativ zu sein. Nichts ist un● möglich!


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STANDORT SCHWEIZ – Rückblick auf die Crossviews 2012

Vier Meinungen zum Werkplatz Schweiz Seit über einem Jahr stehen vor allem exportorientierte Industrieunternehmen und KMU mit dem Rücken zur Wand. Die Herausforderung nimmt zu und die Notbremse wie Verlagerung ins Ausland wird immer häufiger gezogen. An den Crossviews 2012, einem vom Beirat der Inova Management AG, Wollerau, organisierten Erfahrungsaustausch, wurde die Zukunft(sfähigkeit) des Werkplatzes Schweiz aus vier unterschiedlichen Blickwinkeln unter die Lupe genommen.

B

oris Zürcher, Direktor und Chefökonom der BAKBasel Economics AG, analysierte den Werkplatz aus einer makroökonomischen Warte und kam zum Schluss, dass die Probleme nicht auf eine mangelnde Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zurückzuführen seien, die sei grundsätzlich intakt. Auch ihre Fähigkeit zum Wandel und damit zum Wachstum sei gegeben. Dennoch rissen Hochpreisinsel und Löhne Lücken, die vom Frankenkurs erweitert werden. Wenn die SNB seit mehr als einem Jahr den Frankenkurs zähmt, dann kaufe sie damit für die Unternehmen Zeit, zusätzliche Produktivitätsfortschritte zu realisieren. Wie lange sie dies tun werde, konnte er natürlich nicht sagen. Eine kurzfristige Lösung hatte der Ökonom nicht anzubieten, das hatte wohl auch niemand erwartet.

Die politisch-ökologische Sicht. Da trat Josef Lang, Politiker und bis 2011 grüner Nationalrat, schon entschiedener auf. Er setzte auf die ökologische und klimapolitische Ausrichtung der Schweiz und gab sich überzeugt, dass diese den Werkplatz stärken werde. Als Hebel dazu dient die CleantechInitiative der SP, die bis 2030 136 000 bis 176 000 Arbeitsplätze schaffen soll. Auch die Volksinitiative «Nachhaltige und ressourceneffiziente Wirt-

schaft», welche den Schweizer Ressourcenverbrauch bis 2050 vom heutigen ökologischen Fussabdruck 3 auf einen solchen von 1 senken werde, wird von ihm unterstützt. Der Hinweis, dass diese Initiativen nur mit Unterstützung des Steuerzahlers zu realisieren sind, lies Lang ins Abseits laufen. Das Engagement des Staates für diese Ziele sei selbstverständlich und höhere Steuern seien kein Problem, schliesslich zeigten die skandinavischen (Hochsteuer-)Länder, dass man sich auch unter diesen Bedingungen gut entwickeln könne. Der Unternehmer muss handeln. Nicht überzeugt von dieser These war Christof Stürm, CEO der Steinemann Technology AG, und damit ein von der Problematik konkret betroffener Unternehmer. Die Hauptprobleme des Werkplatzes Schweiz seien klar: die Preisinsel mit ihren hohen Kosten – nicht nur für die Konsumenten – und ihre hohen Löhne. Beides würde die Wettbewerbsfähigkeit im Export dramatisch erschweren. Hier wurde Stürm konkret: Würde die verarbeitende Industrie der Schweiz mit Lohnkosten von 41 Fr./Std. kalkulieren, lägen die Ansätze in Deutschland bei umgerechnet 34 Fr./ Std. und in Italien noch bei 26 Fr./Std. Die Löhne ihrer Ostschweizer Mitarbeitenden würden für das nächste Jahr mit total 103 000 Franken zu Buche

Christof Stürm, CEO der Steinemann Technology AG, an den Crossviews: lässt nur noch die Topprodukte in der Schweiz herstellen. (Bild: zvg)

schlagen, während die Konkurrenz in Norditalien mit 52 000 Franken, also exakt der Hälfte, rechne. Diese Differenz mit einer höheren Produktivität, auf die immer verwiesen werde, aufzufangen, sei extrem schwierig bis unmöglich. Deshalb hat >>

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Stürm schon 2005 einen Teil des Betriebes nach Shanghai ausgelagert, um dort Standardmaschinen für die boomenden Märkte zu produzieren. In der Schweiz werden seither nur noch Topmodelle hergestellt – und noch immer zu 100 % exportiert. Dies allerdings mit Margen, die den Namen kaum mehr verdienten. Der Ostschweizer Unternehmer deckt damit ein typisches Werkplatzdilemma auf: Produktivitätsgewinne seien der Lösungsansatz für das Kosten- und Währungsproblem. Doch sie könnten nur mit guten und gut bezahlten Mitarbeitenden erzielt werden, was die Kosten weiter steigert. Einen kurzfristigen Ausweg aus der Situation erkennt er – wie auch die anderen Referenten – nicht. Dem Strom entgegen braucht Substanz. Wie skeptisch man die weitere Entwicklung beurteilen mag, Beat Kappeler, Ökonom und Kommentator diverser Medien, stärkte dem Werkplatz vor allem mit gesellschaftlichen Argumenten den Rücken. Erstens, so Kappeler, hätte die Schweiz viele Fehler anderer Länder nicht nachgemacht. Von der Verkürzung der Arbeitszeiten und Zementierung des Arbeitsmarktes bis zur Staatsverschuldung und der

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Gründung des Euro reiche die Liste. Zweitens verfüge das Land über eigene Stärken. Dazu zählt er Besonderheiten des schweizerischen Regierungssystems, u. a. Gepflogenheiten im Umfeld des Bundesrates, aber auch eine besondere Bereitschaft der Bürger, die Gesellschaft unentgeltlich zu un-

Crossviews 2012 Organisatoren und Moderatoren Hans Jakob Graf, Präsident Inova Beirat, VR ewl energie wasser luzern Peter Mendler, VR-Präsident, Inova Management AG, Wollerau Die Referenten – Dr. Boris Zürcher, Direktor und Chefökonom BAKBasel Economics, Basel – Dr. Josef Lang, Vizepräsident Grüne Partei Schweiz, Vorstandsmitglied GSoA Schweiz – Christof Stürm, VR der stürmsfs ag, und CEO Steinemann Technology AG, St. Gallen/ Shanghai – Dr. Beat Kappeler, Publizist, Autor, ehem. Sekretär des Schweiz. Gewerkschaftsbundes www.inova-ch.com

terstützen, was er als «Feedback-Gesellschaft Schweiz» bezeichnet. Gemeinsam mit den ökonomischen Faktoren trügen diese Stärken dazu bei, dass die Wirtschaftskraft der Schweiz nicht etwa ein Achtel derjenigen Frankreichs ausmache, wie es ein Vergleich der Bevölkerungszahlen nahelegt, sondern etwa ein Drittel. Der Werkplatz Schweiz braucht sich also nicht zu verstecken. Doch allen eigenen Stärken und Schwächen der anderen zum Trotz dürfte er weiterhin von einem kontinuierlichen Schrumpfungsprozess begleitet werden. Diese Erkenntnis liess sich nach der abschliessenden Diskussion mit dem Plenum ziehen. Die Gewichtsverlagerung vom sekundären zum tertiären Sektor hält an, der Strukturwandel den Werkplatz weiter in Atem. (ea) ●

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STUDIE – Umsatzmargen mit Serviceleistungen sind dreimal höher als im traditionellen Investitionsgütergeschäft

Investitionen in Service lohnen sich Kunden benötigen guten Service auch in Krisenzeiten, während das Neugeschäft für Maschinen und Anlagen stark von der Konjunktur abhängig ist. Eine aktuelle Studie der Bain & Company zeigt: Die Mehrheit der Unternehmen könnte so ihr Servicegeschäft innerhalb von wenigen Jahren verdoppeln oder sogar verdreifachen.

D

ie Hersteller von Investitionsgütern wenden sich immer stärker dem Servicegeschäft zu. Mit gutem Grund: Es generiert 20 bis 25 Prozent der Umsätze vieler europäischer Industriegüterhersteller, repräsentiert die Hälfte der Branchengewinne und wächst relativ stabil mit fünf Prozent im Jahr, während das Neugeschäft stark konjunkturabhängig ist. Und noch mehr ist möglich: Bei Herstellern von Industriegü-

Serviceprogramme stehen bei den Kunden hoch im Kurs. (Bild: Thinkstock/Guy Erwood)

tern mit betriebsbedingt hoher Abnutzung, hohen Sicherheitsanforderungen und damit erhöhtem Serviceaufwand, wie bei Triebwerken, Aufzügen, Gas- und Dampfturbinen, kann ein effektiver Industrieservice bis zu 50 Prozent und mehr der Gesamtumsätze erreichen. Längst haben die Hersteller die Bedeutung von Serviceangeboten erkannt: 85 Prozent aller von Bain befragten Unternehmen möchten ihre Serviceangebote ausbauen. Doch nur wenige Unternehmen schaffen es, das Potenzial wirklich auszu-

schöpfen. «Viele Investitionsgüterhersteller erzielen fünf bis zehn Prozent organisches Service-Wachstum. Möglich ist aber oft eine Verdoppelung oder sogar Verdreifachung in wenigen Jahren», sagt Alexander Schmitz, Dienstleistungsexperte und Partner bei Bain & Company in München. Ambitionierte Service-Ziele setzen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Service-Wachstumsinitiative ist eine detaillierte Analyse des Servicepotenzials. Die Hersteller müssen auflisten, welche ihrer Maschinen und Anlagen wo stehen, welche Kundengruppen welche Services nutzen und wohin sich die Kundenbedürfnisse entwickeln. Aus dieser Analyse lässt sich ein übergeordnetes Service-Ziel ableiten. Mögliche Service-Ziele können etwa die Verbesserung der langfristigen Kundenbindung oder höhere Erträge sein, die durch eine konsequente Ausrichtung auf ergänzende Dienstleistungen erreicht werden. Die Kundenpräferenzen sollten dabei im Fokus bleiben: Service-Programme, wie etwa zur Kostenminimierung im Lebenszyklus eines Investitionsguts, zur Lebenszyklusverlängerung oder zur Reduktion von Komplexität, stehen bei den Kunden hoch im Kurs. Immer mehr Investitionsgüterhersteller bieten ihren Kunden mittlerweile Leasingmodelle oder eine leistungsbezogene Bezahlung für Maschinen (PayFor-Performance) an. Oder aber sie übernehmen gar einzelne Bearbeitungsschritte in der Produktion des Kunden. «Ein Service-Ziel muss gleichzeitig ambitioniert und realistisch sein», sagt Service-Experte Schmitz. «Dies erreicht die Unternehmensführung, indem

sie klare Service-Ziele, wie eine gesteigerte Kundenzufriedenheit, definiert und deren Entwicklung in der Organisation kommuniziert.» Einstieg in den Fremdmaschinen-Service prüfen. Im Rahmen einer Service-Initiative muss bei der Analyse auch geklärt werden, was die Wettbewerber in Bezug auf Dienstleistungen für Maschinen und Anlagen bereits anbieten. Dazu zählt auch die Frage, wie die eigenen Produkte vor Serviceangeboten Dritter geschützt werden können. Wo Maschinen weitgehend standardisiert und Technologien austauschbar sind, und gleichzeitig unabhängige Dienstleister auftreten, dort wird Service für Fremdmarken zu einer erfolgversprechenden strategischen Option. Dies ist etwa bei Aufzügen oder Elektromotoren der Fall. Bei proprietären Technologien und massgeschneiderten Anlagen, wie etwa bei Bergbaumaschinen oder Getränkeabfüllanlagen, ist ein Fremdmaschinen-Service dagegen oft schwerer zu realisieren. Da sich in den meisten Investitionsgütersegmenten die Technologien aber tendenziell angleichen und früher oder später Standardlösungen entstehen, sollten Hersteller diese Entwicklungen aufmerksam verfolgen. (ea) ●

Über die Studie Die Studie von Bain & Company, «Service Now! Time to Wake Up the Sleeping Giant» zeigt praxiserprobte Schritte zur Entwicklung eines effizienteren, profitableren Servicegeschäfts und veranschaulicht dabei, wie die Umwandlung zu einem kundenorientierten Serviceanbieter gelingen kann.

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Export-Forum osec

Aussenwirtschaftsforum am 11. April 2013

Intensiver Austausch «Neugeschäft – neu denken!», so lautet das Dachthema des Aussenwirtschaftsforum 2013, welches Osec auch im nächsten Jahr durchführen wird. Einer der Höhepunkte wird die Vergabe des Export-Awards sein, für den man sich noch bis zum Ende des Jahres anmelden kann.

D

as Aussenwirtschaftsforum vom 11. April 2013 steht unter dem Dachthema «Neugeschäft – neu denken!» Mit Fachvorträgen, Panel-Diskussionen und vertiefenden Impuls-Sessions wartet somit ein geballtes Wissenspaket auf die Teilnehmenden und in den Networking-Pausen kann man sich zusätzlich mit Schlüsselfiguren der Schweizer Exportwirtschaft vernetzen. Erwartet werden rund 600 Teilnehmende von Schweizer und Liechtensteiner Unternehmen mit Interesse an Aussenhandelsthemen sowie Interessenvertreter aus Politik und Verwaltung.

gorien bewerben. Für beide Kategorien sind die Kriterien grundsätzlich dieselben, sie unterscheiden sich hauptsächlich durch die Zeitdauer des Exportvorhabens. In der Kategorie Step-in hat die Firma einen neuen Zielmarkt mit erkennbarem und nachgewiesenem Erfolgspotenzial im Fokus, aber noch keinen mehrjährigen Erfolgsausweis. In der Kategorie Success bewerben sich Unternehmen, welche nicht nur eine Präsenz vorweisen in einem neuen Markt – während zwei bis drei Jahren –, sondern auch mit einem messbaren Erfolg aufwarten können.

Der Export-Award. Das Exportgeschäft konfrontiert Unternehmen mit ganz besonderen Herausforde-

Bewergungsprozess. Alle eingegangenen Bewerbungen werden in einem mehrstufigen Verfahren

Auch im 2013 werden spannende Gespräche und Referate am Aussenwirtschaftsforum erwartet. Im Bild: Ruth Metzler-Arnold im Gespräch mit Stephan Klapproth am diesjährigen Anlass. (Bild: Samuel Truempy, AWF 2012)

rungen. Mit dem Export-Award würdigt die Osec Exportvorhaben von Schweizer und Liechtensteiner Firmen, die diese Herausforderungen durch ein systematisches Vorgehen, mit einem klaren Konzept sowie mit innovativen Ideen bewältigt haben und erste Erfolge vorweisen können. Der Export-Award wird im Rahmen des Aussenwirtschaftsforums verliehen, ist in der Schweiz einzigartig und alleine die Bewerbung verschafft bereits viele Vorteile. Je nach Reifegrad des Exportvorhabens kann man sich für eine von zwei Kate-

analysiert und von einer hochkarätigen Jury bewertet. Sie bewertet die Eingaben nach den folgenden Kriterien: Schwierigkeitsgrad: Komplexität und spezifische Herausforderungen im Zielmarkt Überzeugungskraft des Konzeptes: Systematik und Zielstrebigkeit sowie Effizienz des Konzeptes; Zusammenhang zwischen Konzept und messbarem Erfolg Originalität: Innovationsgrad und Originalität der eingesetzten Instrumente im Exportvorhaben

Erfolgsnachweis: Nachweisbare und messbare Erfolge über zwei bis drei Jahre (Kategorie Success) oder ein bis zwei Jahre (Kategorie Step-in). Einsendeschluss der Bewerbungen ist der 31.12.2012. (ea) ●

Aussenwirtschaftsforum 2013 Datum: Donnerstag, 11. April 2013 Ort: Messe Zürich, Halle 7 Art: Keynote Referate im Plenum, Paneldiskussionen, Impuls-Sessions, Verleihung Osec Export Award Networking, Grosse Sponsoren- und Networkingzone. Referenten: – Daniel Küng, CEO der Osec – Ruth Metzler-Arnold, Präsidentin des Osec-Verwaltungsrats – Jeremy Rifkin (Keynote Referat), Präsident der Foundation on Economic Trends und BestsellerAutor – Barbara Artmann (Export Panel), Inhaberin & CEO der Künzli SwissSchuh AG – Stephan Klapproth (Moderation), Nachrichtenmoderator Speziell: 19 Leiter der Swiss Business Hubs sind für ein Treffen vor Ort – die Länderexperten der wichtigsten Exportmärkte Veranstalter: Osec, Stampfenbachstrasse 85, 8006 Zürich, www.osec.ch Teilnehmende: Ca. 600 Teilnehmende Aus Schweizer und Liechtensteiner Unternehmen mit Interesse an Aussenhandelsthemen sowie Interessenvertreter aus Politik und Verwaltung Zielpersonen: CEO, Inhaber, Geschäftsführer Marketingleiter, Exportleiter, Abteilungsleiter Experten, Know-how-Träger Teilnahmegebühr: Osec-Mitglied CHF 575.00 exkl. Mwst.; Nichtmitglied CHF 675.00 exkl. Mwst. Osec-Mitglieder profitieren vom Angebot «2 für 1»: Eine Begleitperson nimmt kostenlos am Forum teil. Anmeldung: www.exportday.osec.ch OSEC BUSINESS NETWORK SWITZERLAND 8006 Zürich, 044 365 51 51 info@osec.ch, www.osec.ch


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PRODUKTE

GRIBI

BECKHOFF

Robuste Hydraulikzylinder

Edelstahl-Servomotoren im «Hygienic Design»

Das Interesse für korrosionsbeständige Materialien steigt nach wie vor von Tag zu Tag. Der Grund dafür liegt bei den immer aggressiver werdenden Substanzen und Umgebungsbedingungen. Nach Abklärungen mit diversen Institutionen und Zulieferern ergriff Gribi Hydraulics die Chance und entwickelte mit den neuesten metallurgischen und technischen Erkenntnissen einen Hydraulikzylinder, der den Anforderungen der heutigen Zeit entspricht. Als Rohmaterialien werden nur autenitische Cr-Ni-Mo-Stähle eingesetzt, die eine sehr hohe Beständigkeit gegenüber Loch- und Spaltkorrosion sowie interkristalline Korrosion aufweisen. Die modulare Bauweise erlaubt Flexibilität auf die spezifischen Bedürfnisse und kurzen Lieferfristen. Die technischen Daten: • Max. Hubkraft 30 kN • Max. Betriebsdruck 150 bar • Max. Hublänge 2500 mm • Kolbendurchmesser 50 mm • Kolbenstangendurchmesser 32 mm

Die Serie AM8800 ergänzt die hochdynamischen Servomotoren der neuen Beckhoff-Baureihe AM8000 um eine Variante in Edelstahlausführung. Die Edelstahlmotoren sind vollständig im «Hygienic Design» gestaltet, in extrem rauer oder korrosionsgefährdeter Umgebung einsetzbar und speziell für den Einsatz in der Lebensmittel-, Chemie- oder Pharma-Industrie geeignet. Die Motoren der Serie AM8000 benötigen nur noch ein Anschlusskabel statt der bisher üblichen zwei. Die sonst notwendige Feedbackleitung entfällt, da die Geberinformationen digital über zwei Adern der Motorleitung übertragen werden. Die Einkabel-Feedbacktechnologie führt zu einer deutlichen Materialkostenersparnis und reduziert den Montage- und Engineering-Aufwand. Technologisch basiert die Edelstahlmotorserie AM8800 auf der Beckhoff-Motorbaureihe AM8000. Sie wurde jedoch ergänzt um ein komplettes Edelstahlgehäuse in AISI 316L, das nach FDA-Richtlinien gestaltet wurde, und eine Motorwelle aus Edelstahl. Die Baureihe umfasst drei Baugrössen mit je drei Baulängen. Der Leistungsbereich bewegt sich von 1–8 Nm Stillstandsdrehmoment. Bei dem Motordesign wurden Ecken und Kanten vermieden sowie auf Bohrungen und Verschraubungen weitgehend verzichtet, um das Festsetzen von Schmutz zu verhindern. Die Flansche sind in B5-Form und flanschkompatibel zur AM8000-Baureihe ausgeführt, wodurch auch die Umrüstung von bestehenden Anlagen vereinfacht wird.

Gribi Hydraulics AG, 8952 Schlieren, 044 733 40 50 info@gribi-hydraulics.ch, www.gribi-hydraulics.ch

Beckhoff Automation AG, 8200 Schaffhausen, 052 633 40 40 info@beckhoff.ch, www.beckhoff.ch

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PRODUKTE

LÜTZE

MAXON

NORELEM

SMC

Ventilstecker für den Outdoor-Einsatz

Kraftschlüssige Verbindungen

Der Automationsspezialist Lütze bietet mit dem neuen Ventilstecker DT06-2S ein Steckverbindersystem speziell für den robusten Outdoor-Einsatz an. Idealtypische Anwendungen findet man bei Baumaschinen, Nutzfahrzeugen sowie für Land- und Forstmaschinen. Zentraler Vorteil ist seine hohe Dichtigkeit gegenüber jeglichen Umwelteinflüssen. Der Ventilstecker erfüllt damit die Anforderungen der Schutzart IP 67. Lütze bietet ihn als erster Hersteller überhaupt mit integrierter Schutzbeschaltung und LED-Statusanzeige an. Bis dato waren ausschliesslich handkonfektionierte Stecker ohne Beschaltung verfügbar. Der Ventilstecker ist erhältlich mit angespritzter Pur Anschlussleitung in sechs verschiedenen Leitungslängen von 2,5 bis 20 Metern. Der Ventilstecker DT06-2S wird mit integrierter verpolungssicherer Schutzbeschaltung, Suppressordiode und gelber LED-Statusanzeige ausgeliefert. Die halogenfreie PUR Anschlussleitung 2 x 0,75 mm2 ist direkt am Stecker angespritzt. Am Kabelgang kann zusätzlich direkt ein Schutzschlauch montiert werden. Die Nennspannung beträgt DV 12/24 V, der Arbeitstemperaturbereich der Leitung liegt bei bewegtem Einsatz zwischen –30 bis +80 °C.

Welle-Nabe-Spannsätze von Norelem stehen für schnelle Montage. Mit einem einzigen AussenSechskant sind Zahnriemenscheiben, Zahn-, Kettenräder oder andere Antriebs- und Maschinenelemente präzise und sicher auf der Welle fixiert. Die Welle-NabeSpannsätze stellen eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Welle und Nabe her. Sie werden ganz einfach auf die Welle gezogen und mit dem vorgeschriebenen Anzugsdrehmoment in der Nabe fixiert. Muss man bei herkömmlichen Spannssystemen oft mehrere Schrauben anziehen, sorgt bei den Spannsätzen von Norelem eine einzige Mutter für den sicheren Halt. Die reibschlüssige und spielfreie Verbindung zwischen Welle und Nabe macht jegliches Nuten überflüssig. Der Platzbedarf ist minimal – so schnell wie der Spannsatz montiert wurde, ist er mit einem speziellen Abziehwerkzeug auch wieder entfernt. Schnellspannsätze von Norelem sind aus hochwertigem Edelstahl gefertigt und für Wellendurchmesser von 4 bis 20 mm erhältlich. Sie garantieren eine Rundlaufgenauigkeit von ± 0,01 mm. Um eine zuverlässige Funktion zu gewährleisten, müssen die Spannsätze in ihrer gesamten Länge auf der Welle aufliegen. Darüber hinaus müssen Welle wie Nabe eine ausreichende Festigkeit aufweisen, um das maximale Drehmoment entfalten zu können.

Lütze AG, 8854 Siebnen, 055 450 23 23 info@luetze.ch, www.luetze.ch

Norelem Normelemente AG, 6422 Steinen, 041 833 87 00 info@norelem.ch, www.norelem.ch

Konfigurierbare DC-Antriebe

SMC Card-Motor: Elektrischer Antrieb in der Grösse einer EC-Karte

DCX-Motor, GPX-Getriebe und ENX-Encoder von Maxon können online konfiguriert und bestellt werden. So erreicht der DCX 35L mit einem Durchmesser von 35 mm nahezu die Kennliniensteigung (4 min-1 mNm-1) des bestehenden DC-Motors RE 40 (40 mm Durchmesser, 3.5 min-1 mNm1). Zudem können alle DCX-Antriebe im Internet konfiguriert und innert kürzester Zeit geliefert werden. Der DCX 22 S verfügt über Edelmetall- oder Graphitbürsten, kann mit standardmässig vorgespannten Kugel- oder Sinterlagern ausgestattet werden und deckt einen grossen Spannungsbereich ab mit sechs verschiedenen eisenlosen Wicklungen. Mit dem neuen Gehäuse sind fast alle mechanischen Konfigurationen möglich. So kann der Flansch mit unterschiedlichen Befestigungsgewinden sowie Montagezentrierungen ausgelegt werden. Für enge Platzverhältnisse gibts den DCX-Motor auch in kürzester Konfiguration ohne Flansch. Die Länge und der Durchmesser der Antriebswelle sind wählbar, mit oder ohne Fläche. Die DCX-Motoren können ebenfalls mit oder ohne Kabel ausgestattet werden. Kabel sind in verschiedenen Längen und mit Stecker erhältlich. Ausserdem hat Maxon Motor neue Getriebe und Encoder für die DCX-Motoren entwickelt. Das GPX-Getriebe besteht aus einzelnen konfigurierbaren Getriebestufen und wurde geräuscharmer und robuster gemacht. Die Getriebeschnittstelle zum DCXMotor schliesst nahtlos mit einer robusten Laser-Schweissung.

Die neuen Card-Motoren der Serie LAT3 befördern und positionieren Lasten präzise und schnell mit bis zu 500 Zyklen in der Minute. Die EC-Karten grossen Linearmotoren der neuen Serie werden in Positions-, Schub- und Messanwendungen eingesetzt, zum Beispiel in der Medizintechnik, Biotechnologie, Analysetechnik oder im Maschinenbau. Sie bewegen Lasten horizontal von 50 bis 500 und vertikal bis 100 g mit einer maximalen Geschwindigkeit von 400 mm/s. Ihre Schubkraft beträgt 1 bis 5 N, im Pushing-Betrieb beim Ausüben von vordefinierten Kräften auf ein Objekt sogar bis zu 6 N. Die neue Serie befördert und positioniert dabei Lasten präzise mit einer Wiederholgenauigkeit von +/– 5 µm. Die Linearmotoren arbeiten leise mit einer hohen Betriebsfrequenz von bis zu 500 Zyklen pro Minute. Ihre schnelle Installation erfolgt ohne störende Kanten, weil der Kabelstecker nicht über dem Antrieb herausragt. Mit Controller und der entsprechenden Software von SMC Pneumatik lassen sich die Card-Motoren mit drei Eingaben einfach programmieren: Zielposition, Positionierzeit und Nutzlast. Weitere Parameter wie Geschwindigkeit, Beschleunigung und Verzögerung berechnet der Controller selbstständig. Ein Multi-Counter (CEU5) zeigt zudem die aktuelle Tischposition an. Die neuen Card-Motoren der Serie LAT3 von SMC Pneumatik können überall dort eingesetzt werden, wo herkömmliche Antriebe aufgrund ihrer Grösse nicht infrage kommen.

Maxon Motor AG, 6072 Sachseln, 041 666 15 00 info@maxonmotor.com, www.maxonmotor.com

SMC Pneumatik AG, 8484 Weisslingen, 052 396 31 31 info@smc.ch, www.smc.ch


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IGUS

PRODUKTE

VOLLAND

B&R

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BECKHOFF

Linear- und Leitungsführung in einem

Kompakte und universelle PC-Steuerung

Zur Messe Compamed 2012 stellte Igus ein neues leichtes Linearführungssystem vor, dass durch einen besonderen konstruktiven Kniff mehrere Aufgaben übernehmen kann, die bislang so nicht von einer Komponente gelöst werden konnten. Dazu zählt neben der schmierfreien Führung einer linearen Bewegung auch die Aufnahme von Leitungen. Im 90 000 Produkte umfassenden Igus-Sortiment ist drylin Q damit das erste System, das die Funktionen Linear- und Leitungsführung in einem kostengünstigen Produkt vereint. Seine Einsatzbereiche liegen vor allem in der Medizintechnik. Im Prinzip funktioniert das neue drylin Q-System wie eine klassische Wellenführung. Es besteht aus einem geschlossenen Gehäuse, das auf einer Welle linear bewegt werden kann. Drylin Q besitzt allerdings keine runde Welle, sondern ein Vierkant-Aluminiumprofil mit einer Kantenlänge von 7,5 mm. Im Gegensatz zu runden Systemen ist drylin Q dadurch absolut verdrehsicher. Da das Aluminiumprofil zusätzlich innen hohl ist, kann es eine Druckluft-, Fluid-, Signal- oder Energieleitung geschützt aufnehmen. Diese Hybridlösung ermöglicht es gerade bei Anwendungen im Miniaturbereich, wie zum Beispiel Laborgeräten, auf einfache Weise zusätzlichen Bauraum bei der Leitungsverlegung einzusparen.

Der neue Embedded-PC CX9020 ist eine kompakte PCSteuerung der neusten Generation. Ausgestattet mit einem lüfterlosen Arm-Cortex-A8Prozessor, eignet sich der CX9020 für den universellen Einsatz in SPS- sowie MotionControl-Anwendungen in kleinen und mittleren Maschinen, Anlagen oder Gebäuden. Ein ab Werk belegbares Multioptions-Interface ermöglicht eine Vielfalt an optionalen Erweiterungen: vom Audio-Interface bis zum Feldbusmaster oder -slave. Der CX9020 ist eine hutschienenmontierbare Steuerung mit einer Arm-Cortex-A8-CPU und MicroSD-Karten mit grosser Speicherkapazität bei sehr kompakter Bauweise. Der Embedded-PC integriert CPU, zahlreiche ITund Optionsschnittstellen, Stromversorgung und ein direktes I/O-Interface zur Anreihung der Beckhoff I/O-Systeme in einem kompakten Gehäuse. Der CX9020 erkennt automatisch die angeschlossenen Busklemmen (K-Bus) oder EtherCAT-Klemmen (E-Bus) und schaltet in den entsprechenden Modus. Die CPU des CX9020 kann intern auf einen 1-GB-DDR3-RAM-Speicher zugreifen. Zum Lieferumfang gehört eine 256-MB-MicroSD-Karte für das Betriebssystem, ein freier MicroSD-Kartenslot kann für zusätzliche Anwenderdaten genutzt werden. Es stehen darüber hinaus 128 kByte NOVRAM für die Datenspeicherung bei Stromausfall zur Verfügung. In der Basisausstattung sind zwei 10/100-MBit/s-Ethernet-Ports (interner Switch), vier USB-2.0- sowie eine DVI-D-Schnittstelle vorhanden.

Igus Schweiz GmbH, 4622 Egerkingen, 062 388 97 97 info@igus.ch, www.igus.ch

Beckhoff Automation AG, 8200 Schaffhausen, 052 633 40 40 info@beckhoff.ch, www.beckhoff.ch

Modulare Systemarchitektur

Detektierbare Kabelbinder für kritische Herstellungsprozesse

B & R geht mit seinem modularen Steuerungsund I/O-System MA120 und MA170 neue Wege in der mobilen Automatisierung: Zum ersten Mal halten Errungenschaften aus der industriellen Automatisierung Einzug in die Welt der Arbeitsmaschinen. Der modulare Ansatz, den Anwender industrieller Automatisierung bereits vom X20-System kennen, erlaubt es Herstellern von Baggern oder Löschfahrzeugen, Steuerung und I/Os individuell an ihre Bedürfnisse anzupassen. MA120 und MA170 sind vollständig in die B & R-Welt integriert und erlauben so zum Beispiel auch die Umsetzung integrierter Sicherheitslösungen. Über die Anzahl der benötigten I/Os kann ebenso bestimmt werden wie über die Integration der CPU. Zudem kann als Kommunikationsprotokoll zwischen CAN-Bus und Ethernet Powerlink gewählt werden. Programmiert wird mit der Software Automation Studio, wodurch Schnittstellenprobleme zwischen Hard- und Software-Komponenten ausgeschlossen sind. MA120 und MA170 wurden insbesondere für den Einsatz in unwirtlichen Umgebungen konzipiert. Durch das IP65-dichte Gehäuse und die beschichteten Leiterplatten halten die Module Temperaturunterschieden von –40 bis +85 °C stand. Je nach Wunsch verfügen die Geräte über eine Dichtheit bis IP67 beziehungsweise IP69k, wodurch Kurzschlüsse bei Betauung ausgeschlossen sind. Darüber hinaus sind die neuen B & R-Module schock- und vibrationsbeständig.

Bei Anwendungen in der Lebensmittelindustrie oder im pharmazeutischen Umfeld gelten strenge Richtlinien, damit Verunreinigungen verhindert werden können. Volland bietet als Systempartner mit den detektierbaren Kabelbindern DT eine Lösung an, die sich im Markt bewährt hat. Die blauen, detektierbaren Kabelbinder DT von Volland AG werden überall dort empfohlen, wo Kabelbinderreste nichts im Endprodukt zu suchen haben. Insbesondere in der Lebensmittel- und pharmazeutischen Industrie aber auch in der Tierfutterproduktion, bei welcher die strengen HACCP EU-Richtlinien (Hazard Analysis Critical Control Points) angewendet werden. Verunreinigungen durch Kabelbinderabschnitte können mit den neuen Kabelbindern DT der Volland AG nahezu ausgeschlossen werden, da diese aus einer speziellen Polyamid-Mischung und mit Eisenoxyden durchsetzt sind. Dadurch können ganze Kabelbinder oder auch Abschnitte durch Metalldetektoren und Röntgengeräte aber auch durch visuelle Erkennungssysteme identifiziert werden. Die intensive, blaue Farbgebung begünstigt ebenfalls die optische Kontrolle und sichert ein schnelles Erkennen. Die Kabelbinder DT eignen sich für das Verschliessen von Säcken und Gebinden oder zur Installation von Kabeln und Schläuchen in Produktionsanlagen und sind in diversen Abmessungen direkt ab Volland-Lager lieferbar.

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Wasserstrahl-Schneiden

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LIEFERANTENVERZEICHNIS

12.2012 technica

AGENDA

Zahnräder

Kurse, Kongresse, Messen

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Pangas: Schweisskurse 2013 Pangas fĂźhrt im 2013 eine grosse Anzahl Schweisskurse durch und zwar an den beiden Standorten in Dagmersellen und in Winterthur. Die Kurse werden von Pangas-Fachleuten an modernsten Schweissanlagen durchgefĂźhrt. Die Schwerpunkte des Kursprogramms werden nach MĂśglichkeit auf die WĂźnsche

Grossteilebearbeitung

(Bild: William M. Plate)

der Kursteilnehmenden abgestimmt. Im Kursgeld inbegriffen sind die kompletten Unterlagen mit einem Lehrbuch, das Verbrauchsmaterial (soweit nicht anders erwähnt), die Teilnahmebestätigung und das Mittagessen. Die Kosten fßr die Schweisserprßfung werden separat durch die Abnahmeorganisation (SVS, Swiss TS) in Rechnung gestellt. Alle Kursdaten sind im online abrufba-

ren Programmheft aufgefßhrt, weitere Termine sind bei genßgender Teilnehmerzahl nach Absprache mÜglich. Veranstalter: Pangas Kurse: • Grundlagenkurs Autogentechnik und Schutzgasschweissen • Schutzgasschweissen fßr Fortgeschrittene • Schweisskurse fßr Praktiker • Autogentechnik und Schutzgasschweissen inkl. Schweisser- oder LÜterprßfung • Vorbereitung zur Erneuerung der Schweisserprßfung • Vorbereitung zur Erneuerung der LÜterprßfung • Individuelle Schweisskurse Orte: Dagmersellen, Winterthur Infos zu Kosten, Dauer und Anmeldung: info@pangas.ch, www.pangas.ch oder Sonja Bachmann, 062 748 15 41

1. Salzburger Leichtbau-Kongress Die Forderung nach hÜherer Energieund Ressourceneffizienz lässt sich meist nur durch eine Gewichtseinsparung bei Bauteilen und Produkten erfßllen. Leichtbau ist damit ein entscheidender Erfolgsfaktor zukßnftiger Entwicklungen. Mit LÜsungsansätzen aus den Bereichen Technologien, Werkstoffe und Konstruktionen bietet der 1. Salzburger Leichtbau-Kongress am 31. Januar und 1. Februar 2013 Antworten, wie sich die Aufgabe der Massereduzierung branchenßbergreifend effizient umsetzen lässt.

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technica 12.2012

Das Programm mit insgesamt 28 Vorträgen stellt unterschiedliche LÜsungsansätze vor. In den Beiträgen informieren renommierte Referenten aus Wissenschaft, Forschung und Praxis ßber neueste Erkenntnisse und Entwicklungen in den Bereichen Bionik und Strukturoptimierung, Fertigungsprozesse im Leichtbau, Faserverbundstrukturen und deren Fertigung, Sandwich- und hybride Strukturen sowie Leichtmetalle.

AGENDA

Easyfairs Maintenance 2013: Industrielle Instandhaltung im Fokus Ganz im Zeichen erfolgreicher industrieller Instandhaltung steht die 6. Maintenance Schweiz, die am 13./14. Februar 2013 wieder in der Messe ZĂźrich stattfinden wird. Zu den HĂśhepunkten der Messe zählt die zweite Verleihung des Titels ÂŤMaintenance Manager of the YearÂť. Die Initiatoren des Wettbewerbs – Easyfairs und der Branchenverband fmpro – zeichnen mit der Verleihung des Awards am ersten Messetag besondere Leistungen in der Instandhaltung aus. GefĂźhrte Messerundgänge ÂŤGuided ToursÂť, als Angebot fĂźr Besucher sowie die Sonderveranstaltung am ersten Messenachmittag in den Learnshops – präsentiert von fmpro und EFNMS – runden das attraktive Programm ideal ab.

Die zweitägige Veranstaltung, die von der Messezentrum Salzburg GmbH in Kooperation mit dem Leichtbau-Cluster Landshut durchgefßhrt wird, findet im Rahmen der HiLIGHT statt. Die 1. Europäische Fachmesse fßr Leichtbau und innovative Technik deckt das gesamte Spektrum des Leichtbaus von Werkstoffund Produktentwicklung ßber Konstruktionsund Simulationstools bis Serienfertigung und Bauteil-/Produkttests technologie- und branchenßbergreifend ab.

zu generierenÂť, erläutert Peter Cologna, Managing Director Easyfairs Schweiz, das MesseKonzept 2013. Veranstalter: Easyfairs Switzerland GmbH Termin: Mittwoch und Donnerstag 13./14. Februar 2013 Ort: Messe ZĂźrich, Halle 3, ZĂźrich-Oerlikon Ă–ffnungszeiten: 09.00 bis 17.00 Uhr Infos: www.easyfairs.com/maintenanceschweiz

Maschinenbauforum an der Easyfairs Automation 2013

Anlässlich der Messe Automation Schweiz 2013, welche vom 23. bis 24. Januar 2013 in Winterthur stattfindet, Üffnet auch das Maschinenbauforum.ch wieder seine Pforten.

Der Fokus der Messe liegt klar auf der industriellen Instandhaltung. Neben dem Angebot zu Instandhaltung/Wartung präsentiert die Maintenance Schweiz 2013 zusätzlich Trends, Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Industrielle IT-LÜsungen und Produktionssicherheit, Schutz & Umwelttechnik sowie zum Facility Management. Unser Ziel ist es, adäquat auf Veränderungen im Markt zu reagieren und damit noch mehr Kundennutzen

Das Ziel des Forums ist der Informationsaustausch in der Branche der industriellen Automation und Konstruktion. Das Leitthema wird sein: Trends im Maschinenbau und Vorträge werden gehalten u. a. zu Verlagerung: Nach dem Werkplatz auch der Denkplatz, Safety ßber WLAN, Smartphone-Anwendungen im Bereich der Werkzeugmaschinen und Industrieroboter oder das All-in-one-Engineering. Die Teilnahme ist kostenlos. Infos: www.maschinenbauforum.ch

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Weitere Informationen und das komplette Programm des 1. Salzburger Leichtbau-Kongresses erhalten Sie unter www.leichtbaukongress-salzburg.com und www.hilight-salzburg.com sowie bei der Messezentrum Salzburg GmbH, Telefon 0043 662 240462, fischer@messezentrum-salzburg.at.

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IN DIESER AUSGABE

Abacus Research

Jakob Keller

55

4

Kägi + Co

55

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Kaltenbach

10

KMU-HSG

23

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ABB ABB Technikerschule Agie Charmilles

IMPRESSUM

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Alfred Imhof

17

KUKA

28

Argonag

26

Kunststoff Verband Schweiz

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Autodesk

5

Kunz Precision

26

AxNum

8

Lütze

Bain & Company

53

B & R Industrie-Automation Bauberger

9, 23 54

Baumer Electric

5, 10

Beutler Nova BITO-Lagertechnik Bittmann

8

LVD MCH Messe

26

Mikron SA Agno

4, 26

8

MTP Mig-Tig-Plasma

28

5

Murrplastik

21

National Instruments

6

Brändle Werkzeugmaschinen

32

OSEC

Brütsch/Rüegger

10

P. E. Schall

BusinessVillage

50

Panasonic Factory Solutions

28

Carl Cloos Schweisstechnik

28

PanGas

62

Carl Zeiss

26

PANOLIN

51

10

Permapack

Compar

41

Pilz Industrieelektronik

40

Compair

42

procure.ch

26

19

Profibus

10

RCM-Estech

46

44

Rittal

44

US 2

RUAG

27

Sandvik

10

COSCOM

20, 25, 27, 29, 46

Demando DMG Durolaminat easyFairs

63 1, 13, 23, 52, 62

54 8

7

Schall Messen

9

Eichenberger Gewinde

43

SCHMIDT Technology

35

Embru-Werke AG

24

SCHNEEBERGER

37

EPSON

41

Schneider Electric

Erowa

33

Schunk Intec

Exhibit & More

26

Schweiz. Maschinen Import

FAES AG FAULHABER MINIMOTOR

9 10, 15

5 36, 39 10

SF-Filter

34

Siemens Industry Software

22

Fehlmann

33

Siemens Schweiz

FEINGUSS BLANK

53

SIP

10

Fraunhofer-Institut

23

Solid Solutions

48

28

Starrag

8

Stemmer Imaging

8

Friedrich REMMERT Fritz Studer Fronius Schweiz

9, 26 7

SUVA

Gardner Denver

42

Swissmechanic

Gewinde-Ziegler

10

Swissmem

Grob, Ernst

10

Swissmetal

Gühring (Schweiz)

26

Technica AG

H. P. Müller Werkzeugmaschinen

26

TORNOS

HAM-Präzision

34

Unisto

4

10, 23 26 4, 23, 26

Verband SCHWEIZER MEDIEN

4 10 US 4 27 30

Hans Eberle

5

Hasler, Josef

27

Volland

Hörbiger

29

Walter Meier Fertigungslösungen

10

Wepfer Technics

38

Wittenstein

18

ZHAW

11

Igus IngCH Inova Inspire

28, 57 4 51 14, 23

ISSN 0040-0866, 61. Jahrgang 2012 www.technica-online.ch, www.marktspiegel.ch Total verkaufte Auflage: 1692 Exemplare Total Gratisauflage: 7452 Exemplare Ausgezeichnet mit dem Zertifikat «Schweizer Qualitätszeitschriften QFZ» des Verbandes Schweizer Presse

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Control Techniques

die fachzeitschrift für die maschinen-, elektround metallindustrie

28

Maxon Motor

Boschert

CERATIZIT

12.2012 technica

Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 50, Fax +41 (0)58 200 56 51 Geschäftsführer Dietrich Berg Leiterin Zeitschriften Ratna Irzan Redaktion «technica», Neumattstr. 1, Postfach, CH-5001 Aarau, Tel. +41 (0)58 200 56 42, Fax +41 (0)58 200 56 61 Eugen Albisser, Chefredaktor, Tel. +41 (0)58 200 56 41 Markus Frutig, Redaktor, Tel. +41 (0)58 200 56 29 Externe redaktionelle Mitarbeiter Edgar Grundler, Nikolaus Fecht, Michael Benzing, Martin Gysi SVBF-Teil «Planung und Produktion» Offizielles Organ des Schweizerischen Verbands für Betriebsorganisation und Fertigungstechnik SVBF Schweiz, 8021 Zürich, www.svbf.ch. Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Highlights sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Leiter Werbemarkt Jürg Rykart, Tel. +41 (0)58 200 56 04 Anzeigen Peter Spycher, Tel. +41 (0)58 200 56 33 Verena Müller, Tel. +41 (0)58 200 56 42 Susanna Franzoni, Tel. +41 (0)62 721 00 00 Anzeigentarif unter www.technica-online.ch Verkauf Marktspiegel Susanna Franzoni, Tel. +41 (0)62 721 00 00 Leiter Marketing/Online Valentin Kälin Aboverwaltung abo@technica-online.ch Tel. +41 (0)58 200 55 70 Preise Abonnementspreis: Fr. 95.– Ausland: Fr. 95.– plus Postgebühren Layout/Produktion Pia Zimmermann Druck Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen Ein Produkt der

3, 57 Verleger: Peter Wanner CEO: Christoph Bauer www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Belcom AG Dietschi AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG


technica

12.2012

VORSCHAU/TECHNIKNACKNUSS

TECHNIKNACKNUSS Das Rätsel für technisch versierte Kreuzworträtselfreunde. Umlaute: 1 Buchstabe Das Lösungswort können Sie auf unserer Homepage www.technica-online.ch in der Rubrik «TechniKnacknuss» eingeben. Einsendeschluss: 30. Januar 2013 Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir drei Bücher aus dem AT-Verlag: «Wandern und Geniessen im Winter» mit den schönsten Schneeschuh- und Winterwander-Weekends in der Schweiz mit BerghotelKomfort.

Die Lösung des Kreuzworträtsels in der «technica» 10 -12 lautete EMULSION. Die Gewinner des Buches «Werken mit dem Taschenmesser» sind René Ruckstuhl, Paul Meister und Bea Rohrer.

VORSCHAU Ausgabe 01 23. Januar 2013

Antriebstechnik

Intralogistik

Werkzeugbau

Eine Schweizer Firma sorgt mit ihren selbst konstruierten Seilfahrgeräten immer wieder für Furore und gilt branchenweit als technisch führend. Bei den Produkten setzen sie auf gewichtsreduzierte, leistungsfähige Normteile.

Die Logimat bietet dem Publikum einen vollständigen Überblick über die bewegenden Themen der Branche von der Beschaffung über die Produktion bis zur Auslieferung und damit auch kluge Wege zur Prozessoptimierung.

Erstmals ist es gelungen, in einer Hartmetallsorte extreme Risszähigkeit und gleichzeitig die Härte einer Zwölf-Prozent-Feinkornsorte zu vereinen und trotzdem hohe metallurgische Anforderungen zu erfüllen.


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